1893 / 221 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Sep 1893 18:00:01 GMT) scan diff

ca. 280 000 Pfund Steinöl, 220 000 Lampenöl, 70000 Cylinderöl, 120 000 gereinigtem Mineralöl, 140 000 dunklem Mineralöl, 30 000

Firniß, 2 T2200 Leinöl.

Bedingungen an Ort

Regnskabskontor paa Jägergaarden bei Aarhus

„Reichs-Anzeiger“ in dänischer Sprache.

Verkehrs-Anstalten.

Der Postdampfer „Obdam* der Niederländ kFanischen Op Mt fayees - Gesellschaft ist in New-York angekommen.

Bremen, 13. September. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Kronprinz Friedrih Wilhelm“

11. September Vorm. in New-York angekommen dampfer , Weser“ ist am 11. September Nachm. in gekommen. Der Schnelldampfer „Elbe“ ist am

Nachm. auf der Weser angekommen.

Nachm. in Aden angekommen. 14. September.

ekommen. orgens auf der Weser angekommen.

ekommen. Der Schnelldampfer „Aller“ hat am

orgens die Reise von Southampton nah Bremen fortgeseßt;

er überbringt 279 Passagiere und volle Ladung.

dampfer , Spree “* ist am 12. September Nahm. von New-York

nach der Weser abgegangen. New-York bestimmt, hat am 13. September Morgens

London, 13. September. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Pretoria“ ist heute auf der Ausreise von Lissabon abgegangen.

Theater und Musik. Königliches Schauspielhaus. (Neues Theater.)

Ein Jubeltag Gustav von Moser's, der mittelbar mit der dramatischen Kunst im Zusammenhan

gestern freundlih durch die Aufführung des altbewährten Schwankes und eines bis dahin noch unbekannten cenishen Genrebildes „Militärfromm“ gefeiert, das der Jubilar in Verbindung mit Tilo von Trotha verfaßt hat. Moser hat der Welt seit langen Jahren durch seine Lustspiele fo viele heitere Stunden bereitet, er hat fo her¿lihes und gemüthliches Lachen erweckt, daß es recht war, ihm mit seinen eigenen Arbeiten eine Festesfreude | in

e Das Stiftungsfest“

zu bereiten. Moser hat mit gleicher Geschicklichkeit

müthigem Humor das bürgerlihe und das militärische Leben in den

Kreis seiner Dichtungen gezogen; aber das eine od

Element wiegt jedesmal so vor, daß man seine Werke wohl in eintheilen könnte. „Ultimo“, „Registrator auf Reisen“

bürgerlihe und militärishe Komödien den ersteren haben sich „Das Stiftungsfest", Hypochonder“, „Der Bibliothekar“ und eine ungetrübte Anziehungskraft bewahrt; von t namentlich „Der Veilchenfresser“ und „Krieg im

eute noch mit Erfolg über die Scene; hier haben dem Verfasser

Lie Crfahrungen und seine intimen Kenntnisse des militärischen Allen seinen Dichtungen

emein sind die frol)sinnige Laune, der unterhaltende Dialog, die treff-

ebens fruchtbringend zur Seite gestanden.

iche Situationskomik; als handelnde Personen trifft liebenswürdige Menschen, ein böser Charakter Zutritt in seinem Dichtergemüth. Wenn E wind, daß bôse haraktere mit Kunst interessant zu zeichnen seien als gute, dann ift um so mehr zu bewundern, die so vielgestaltig gute

ets neuen, überrashenden fleinen Varianten in der Anlage und in

der Stimmung unterhaltend zu zeihnen wußte. Des 0 a liebens- achen

erhellenden

freundliches

würdige Lebensanshauung, fein unter dem

und erheitert jede Situation;

vom 14. September, r Morgens.

Stationen. Wind. Wetter.

3 |bedeckt 1/halb bed. D wolkig 5 wolkig [Regen bededckt bedeckt wolkig

bedeckt wolkig wolkig halb bed.1) halb bed. heiter?) halb bed.3) bedecktt) halb bed. Negen wolkig halb bed. bedeckt | bededckt Negen wolfig bedeckt 15 wolfenlos | 15 Zt us halb bed. | 19 Met ae 6 beat | 920

__) Nachts starke Böen. 2?) Nachts Regen, böig. rie stürmisch, etwas Regen. “) Nachts Regen, türmisch. Uebersicht fer Witterung. Das barometrishe Minimum, welches gestern bei den Lofoten lag, ist südostwärts nah Finland fort- geschritten, und verursacht in Verbindung mit einem Über West-Europa lagernden P D gebiet an der westdeutshen Küste mäßige nordwestliche, an der oft- deutschen Küste vielfach stürmische westlihe Winde. In Deutschland hat die Bewölkung zugenommen, in den nördlichen Gebietstheilen ist Regenwetter eingetreten, dagegen werden aus Süddeutschland Regenfälle niht gemeldet. Die Temperatur ist in Deutschland allenthalben gestiegen und hat den Mittelwerth meist überschritten. Das barometrische Maximum im Westen scheint sih weiter ostwärts

SW SW NNW WNW WNW NO

io, SSW

Belmullet. . Aberdeen Shristiansund Kopenhagen . Stocktholm . aranda .

t Petersburg Moskau .

Cork, Queens- be A Cherbourg . E M ees mburg . . winemünde Neufahrwafser

bi 0 D C0

Wiesbaden München Ghemnig .. Berlin

i Breslau

Ile dAi i

s O S i j DO T A j C l O0 H C: P Hck DO S O

und Stelle und auf Maskinafdelingens

Der Reichs - Postdampfer „Oldenburg“, von Ost-Asien kommend, ist am 11. September

; (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm 11.“ ist am 12. September Morgens in New-York an- Der Postdampfer , Weimar" ist am 13. September Der NReichs-Postdampfer

„Hohen staufen“ is am 12. September Abends in Neapel an-

Der Schnelldampfer ,„ L nah

Ernst, und man

chargen vom Major bis zum Bur

zur tüchtigen Offiziersgattin s e Zuneigung, mit der a

, sowie beim

anfangs erfüllt ; Wortes etwas

rufspflihten, die ihr schienen, aufs genaueste Gattin im Sinne des Der harmlose Scherz sind hübsche kleine

isch-Ameri- am 12, M B f

i an Bemerkungen _Dér Poske Neapel an- 12. September

zu unterhalten.

Dauer nicht lästig wurde.

jungen Amerikanerin nah einander thaten aber ihr Bestes, ergab.

als Doctor Scheffler die Verstimmu 13. September Der Schnell-

Doctor Steinkirh) ein trefflicher

over passirt. | Abih s{chmollte und troßzte als junge

immer - erfreulich und gefällig; Fr

freilich nur ge steht, wurde

Gustav von | gartner?’s Leitung in Scene. am Sonnabend der bewährten wesentlichen auf Kürzungen

Einrichtung

und gleich gut- und e

er das andere Vollmer, Link, Eichholz, Winter, Bon „Der ‘eßler. den letzteren Frieden“ auch

die von man fast nur findet feinen aber behaup- viel weniger Moser’s Kunst Menschen mit

(Isolani) 2c.

festgeset. : erwärmt Sn Oel Setten

Schein

änderlihe Witterung für unsere Gegenden zu er- warten fein.

Deutsche Seewarte. S D E S R L R A E I E L O E A HARC E D Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- haus. 178. Vorstellung. Die Hugenotten. Große Oper in 5 Acten von Giacomo Meyerbeer. Text nach

Ignaz Castelli. Tanz von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Teßlaff. Dirigent: Kapell- meister Dr. Muck. Anfang 7 Uhr.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 42/95). 190. Vorstellung. Das Buch Hiob. Schauspiel in 1 Aufzug nach M O von L. Adler. Jn Scene geïeßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Meister Gert Westfaler. Komödie in 1 Aufzug aus dem Dänischen des ema Holberg (geschrieben 1722). Für die deutsche Bühne eingerihtet von Dr. Sulius Hoffory und Dr. Paul Schlenther. Ju Scene geseßt vom Ober-Negisseur Max Grube. Militärfromm. Genrebild in 1 Aufzug von Gustav von Moser und Tilo von Trotha, In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang

c Ubr. Sonnabend: Opernhaus. 179. Vorstellung. Die Große Oper in

Meistersinger von Nürnberg. of

3 Acten von Richard Wagner. In Scene geseßt vom Ober - Regisseur Teßlaff. Dirigent: Kapell- meister Weingartner. Anfang 6} Uhr.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 191. Vorstellung. Die Geschwister. Schauspiel in 1 Aufzug von Wolfgang von Goethe. Jn Scene eseßt vom Ober-Negisseur Max Grube. (Marianne: Fräul. BVilma von Mayburg, als Debut.) Neu einstudirt : Die Komödie der Jrrungen. Lust- spiel in 3 Aufzügen von William Shake)peare. Für die deutshe Bühne eingerihtet von Karl von Hbltey. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube.

Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Freitag: Zwei glück- liche Tage. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Der Talisman.

Sonntag: College Crampton.

Die Tageskasse ist von 10—14 Uhr geöffnet.

Berliner Theater. Freitag: 3. Abonnements- Vorstellung. Zum 1. Male: Wallenstein’s Lager. Die Piccolomini. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend : Neu einstudirt : Wallenstein's Tod.

Sonntag: Nachmittags 24 Uhr: Wallenstein’s

Pflichttreue nur heitere Blüthen treiben.

e

vorführt. Eine junge, an Freiheit des W t die. „ins Militär“ geheirathet hat, wird in dem erzogen; die herzliche, fast verwandtf r

sie von jedem begrüßt wird, die Einsicht, der äußeren Strenge eine gute, kluge Ursache zu Grunde liegt,

\{hränkt, mit den Damen Kahle, Lindner, von den Herren Keßler, Oberländer, Plaldhte Matko dlaschke zur Aufführung. ehen „Die Geschwister“ von Goethe mit den Herren Ludwig und Fräulein von Mayburg debütirt als Marianne. Sn der morgigen ersten Aufführung von „Wallenstein?s Lager“ wirkt beinahe das gesammte Herrenpersonal des Berliner Theaters mit, während in den beiden anderen Theilen der Trilogie Ludwig Barnay, der nun wiederhergestellt ist, den Wallenstein spielen wird. Ihm schließen sich an die Damen Pospischil (Gräfin Terzky), Hilde- brandt (Herzogin), Sauer (Thekla), Herr Nollet (Dctavio) welche ihnen dargestellten Rollen sämmtlich zum ersten Male spielen —, die Herren Stockhausen (Mar), Jacobi (Terzky), Suske

dem Französischen des Eugène Scribe, überseßt von g

Schnigzzer. Herr Ünger. mann.

Pugno.

burg. Sittendrama in In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. fang 74 Uhr. Sonnabend und folgende Tage: Odette.

In Vorbereitung: Madame Agnes. H in drei Acten von Julien Berr de

dieses Dichterauges verliert auch das militärishe Leben seinen lerie sieht die treue Kameradschaft, die SUEnB ans Diese Eigenart

auch das kleine Genrebild „Militär f omm *“, das fast alle Soldaten-

veranlassen die des Zwanges ungewohnte junge Frau, ihrem gegenüber aus eigenem Antriebe darauf zu bestehen, daß er seine Be- f unbequem und ungereimt

also

„militärfromm“

ausgeführt, komische doch reih genug gesäet, um für die kurze Zeit des Spiels angenehm Die Hauptrolle spielte Fräulein Lindner, die ohne Unterlaß unser liebes Deutsch radebrehen mußte, und die Künst- lerin that das mit soviel Komik und Anmuth, daß es selbst auf die Alle anderen Rollen sind wenig bedeutend, da die Herren und Damen, wie bei einem großen Empfange, bei der

damit ist

breit und

vorüberziehen.

sodaß sih ein glücklihes Zusammenspiel

Im vorangehenden „Stiftungsfest“ betonte Herr“ Keßler über den häuslihen Streit und die unbehaglihe Verlegenheit des Hausherrn einem unerwarteten Logirgast gegenüber mit guter Laune, und Herr Vollmer in der Rolle des Hartwig glänzte als unwiderstehliher Mädchenjäger und unausstehliher Schwäßer; Herr Oberländer (Commerzien-Rath Bolzau) war das Bild zufriedenster Behaglichkeit und Herr Herter Liebhaber. Frau etwas N

Kahle spielte die Frau Cotimierzien-Räthin; die thren Willen mit fluger List \tets durhseßt und endlih doch si überlisten läßt, wie endlich war als

Ludmilla voll liebliher mädchenhafter Scheu und Zurückhaltung. Nach dem Schlusse jedes Stückes mußte der greise Verfasser, der der Darstellung beiwohnte, vor dem Vorhang erscheinen.

Im Königlichen Opernhause gehen am Sonnabend „Die Meistersinger von Nürnberg“ von Wagner mit den Damen Leisinger, Lammert, den Herren Gudehus, Bet, Lieban, Krolop, Schmidt, Stammer, Fränkel, Krasa, Armbreht, unter Kapellmeister Wein-

n

junger

au Conrad

Im Neuen Theater bringt das Königl iche Schauspiel „Die Komödie der Irrungen“ von

Holtei,

ine andere

Im Lessing-Theater werden in dem Lustspiel „Erlaubte Sünden“, das morgen zur ersten Aufführung gelangt, die Hauptrollen von den Damen Meyer, Neisenhofer und Wagen, von den Herren Schönfeld, Reicher, Guthery und Sauer dargestellt werden. ersten drei Wiederholungen sind auf Sonnabend, Sonntag und Montag

geht

Nachtlager in Granada* in Scene mit zwei Debutanten.

tas Í

in Granada.

Bildern.

von J. Bayer. Abtheilung.

Lager. Die Piccolomini, Abends 7# Uhr:

auszubreiten und daher dürfte zunähst kühlere ver-

Wallensteiu's Tod.

n herab in einzelnen illens gewöhnte Amerikanerin, kÉleinen

von Shakespeare welche Acteintheilung be- Hochenburger, Richter, atkowsky, Hartmann,

morgen nohmals

Lessing-Theater. Erlaubte Sünden. (Les amants légitimes.) Antang 7# Uhr. Sonnabend: Erlaubte Sünden. Sonntag: Erlaubte Sünden. Montag: Erlaubte Sünden.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater.

Victoria-Theater. reitag: An 121, Male mit vollständi tattung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes

usftatturgs\{tück) mit Gesang und Ballet in 12 nfang 7} Ubr. Sonnabend: Frau Venus.

ierauf (leßte Woche): Ballet in 4 Abtheilungen von H. Choreogr. von J. Welt-Ausstellung in Chicago und Die deutsche

bie und Genée.

eit und

eherrscht iguren Scherz

Mann er- die junge geworden. aber es Situationen

fast

Alle Darsteller

Fräulein Frau

im

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Borher

Die

8 „DA8 Die Partie

des Jägers wird von einem Berliner Kaufmann, Herrn" ans (welcher beabsichtigt sih der Theater-Carrière zu widmen), gefungen und die der Gabriele von Fräulein Gertrud Neumann, ebenfalls einer jungen Berlinerin. Der Sonnabend bringt das leßte Gastspiel von Frau Francis Saville; die Künstlerin wird fih an diesem Abend in Verdi’'s „Traviata“ vom Berliner Publikum verabschieden.

Mannigfaltiges.

JFhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin haben, wie die „N. A. Z.“ erfährt, der neu erbauten Lutherkirhe zu Stettin ein großes kostbares Chorfenster geschenkt, welches soeben in dem Paul Gerhard Heinerêsdorff’shen Glasmalerei - Inftitut (Friedrichstr. 46) vollendet worden ist. Das Fenster stellt die Scenen aus der Bergpredigt dar: „Kommt her zu mir Alle, die ihr müh- selig und beladen seid.“ Jn dem Sockel des Fensters befindet fich das Alliancewappen Ihrer Majestäten nebst Dedications: Inschrift.

Die Urania plant für die kommende Winterfaison einen Abonnements-Cyklus von Vorträgen namhafter Gelehrten, wie folche in früheren Jahren in Berlin bereits von Seiten eines gediegenere Bildung fuchenden Publikums mit großem Beifall aufgenommen worden sind. Diese Vorträge werden ih zwar insofern den bisher in der Urania -gehaltenen ¡anreihen, als sie mit möglichst reihem « Anshauungsmaterial ‘geziert sein sollen; andererseits aber werden die Gegenstände im . allgemeinen auf einer höheren Stufe stehen als die gewöhnlihen Urania-Vorträge und meist aus den speciellen Forschungsgebieten der betreffenden Ge- lehrten gewählt sein. So hat der Wiener Geologe Penck für diesen Cyklus bereits einen Vortrag über „Berg- und Felsformen“, Professor Scheiner vom Potsdamer Observatorium einen über „Die Photo- graphie als moderne Hilfswissenscaft der Astronomie“, der augen- ärztliche Forscher Professor Cohn-Breslau „Ueber künstliche Beleuch- tung und die Ursachen der Kurzsichtigkeit“, Professor von Bezold, Director des Meteorologishen Instituts, über ein Thema der modernen Wetterforschung, Professor Kirchhoff-Halle über einen völkerkundlihhen Gegenstand, Professor Preyer einen physiologischen Vortrag zugesagt; außerdem werden die der Urania nahe- stehenden Herren Professor Foerster, Dr. Meyer und Herr Spies fih an dem Cyklus betheiligen.

Im „Wissenschaftlihhen Theater“ der Urania vershwindet mit der heutigen Vorstellung die „Moderne Amerikafahrt“ zur Columbischen Ausstellung für einige Wohen vom Spielplan, um zunächst dem Scenencyklus der „Geschichte der Urwelt“ Plaß zu mahen. Morgen Abend wird Herr Dr. Schwahn über „Erdbeben“ einen Vortrag halten.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Prag, 14. September. (W. T. B.) Eine Bekannt- machung des Statthalters untersagt alle Ansammlungen auf den Pläßen und Straßen, das truppweise Herumziehen von Menschen, das demonstrative Tragen von Abzeichen sowie das Führen und Aushängen von Fahnen, ausgenommen von solchen in den Reichs- und Landesfarben.

Paris, 14. September. (W. T. B.) Das „Journal

officiel“ veröffentliht einen Tagesbefehl des Kriegs- Ministers, in welchem es heißt, die ganze Armee nehme theil an dem Tode des Generals de Miribel, der so wirk- N zur Entwickelung der militärischen Streitkräfte beigetragen habe. Washington, 14. September. (W. T. B.) Staats- secretär Gresham hat ein Telegramm des amerikanischen Gesandten in Rio de Janeiro erhalten, worin die Au f- hebung der Censur des telegraphishen Verkehrs und die Wiedereröffnung der Telegraphenlinien besonders her- vorgehoben wird. Die betreffende Depesche erwähnt nichts von einem Bombardement.

Freitag :

Chaufseestraße 25.

Der Zigeunerbaron. cten nach einer Erzählung M. JIokai’'s von J. Musik von Johann Strauß. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder- nfang 7# Uhr. Sonnabend: Zum 1. Male: ) Vaudeville-Operette in fünf Bildern von Maurice Freitag: Zum 16. Male: Ordonneau und Maurice Hennequin. Nich. Genée und L. Herrmann. In Scene geseßt von Julius Fritsche.

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- Freitag: Zum 7. Male:

4 Acten von

Kroll's Theater. Freitag: Das Nachtlager

Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Lettes Gastspiel von Mme. Sabille. La Traviata. Leßte Woche der Opern-Saison.

Theater Unter den Linden. Zum 17. Male: Die Gondoliere. Burleske Ope- rette in 2 Acten von V. S. Gilbert. Musik von Arthur Sullivan. Columbia. Ausstattungs-

Anfang 7{ Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Der Talisman.

Musik von Raoul

Bictorien Sardou.

Belle - Alliancestraße 7/8.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Adolph Ernû-Theater. Freitag (leßte Aufführung): Goldlotte. Gesangsposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens. In Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Wegen Vorbereitung keine Vorstellung.

Sonntag: Zum 1. Male: Charley’s Tante. Schwank in 3 Acten von Brandon Thomas. Die Bajazzi. Parodistishe Posse mit Gesang in 1 Act von Ed. Jacobson und Benno Jacobson.

Der Billet-Vorverkauf findet am Sonnabend, Vor- mittags von 10—2 Uhr, an der Theaterkasse statt.

Central-Theater. Direction : Richard Schulß.

Alte Jacobstraße Nr. 30. Berliner Vollblut,

Posse mit Gesang in 4 Acten von Jean Kren. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Berliner Vollblut. Tageskasse: Vormittag von 10 bis 2 Uhr. Abend-

kasse von 64 Uhr ab. Concerte.

Concert-Haus, Leipzigerstraße 48. Eröffnung der 27. Concert-Saison. Freitag : UL. Karl Meyder- Concert. Anfang 7 Uhr.

Zum 1. Male

Operette in Negie:

Dentsch von

Odette. Pariser An-

Lustspiel

C A Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Clara Bruns mit Herrn Fri von Boltenstern (Wiesbaden—Battlewo bei Korn0- towo, Westpr.) Frl. Else Boehme mit Hrn Oberlehrer Dr. Hermann Sommerlad (Breslau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. von Münchow- Laatzig (Laabtig). Eine Tochter: Hrn. Regierungs. Baumeister von pen (Berlin). Hrn. Pastor Ziethe (Linow bei Rheinsberg).

Gestorben: Hr. Ober-Stabsarzt Dr. Leopold Müller (Berlin). Hr. Geh. Rath Wilhelm Sebaltt (Meiningen). Hr. General-Lieut. 3- t Gustav Böhmer (Hannover). D Dr. med. Bernhard Michael Braubach (Köln). Hr. Geb. S a S. Heinß (Berlin). Hr. Geh. MNegierungs-Rath Dr. Gustav Lindner

(Breslau).

urique.

neuer Aus-

Freitag:

E ]

Deutsch von Redacteur: Dr. H. Klee, Director.

Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Drei Beilagen (einsŸließlih Börsen-Beilage)

Musik

Regel. Die

Haßreiter.

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Köni

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 14. September

Deutsches Reich. NAOWEu dg

der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1893 bis zum Schluß des Monats August 1893.

T 9.

3. 4. 5. 6.

Einnahme im Monat August

4

Ober - Postdirections - Bezirke

Hierzu Einnahme

Vormonaten

In 1893 + mehr weniger |

Einnahme in dem- selben Zeitraum des Vorjahres (Spalte 4)

M. |

in den Zusammen

M, |_ A |

40 40

380 80

20 70 50 30 10 70

I. Im Neichs-Postgebiet. D 2) Gumbinnen i 3) Danzig .

4 Bli.

D) Mean

6) Frankfurt a. O.

7) Stettin ;

8) Köslin .

P.

10) Bromberg .

11) Breslau

12) Liegnitz .

19) Opel,

14) Magdeburg

15) Halle a. S

16) Erfurt .

17) el ;

18) Hannover .

19) Münster

20) Minden

21) Arnsberg . ¿

E

23) Frankfurt a. M.

2 N

25) Aen .

26) Köblenz

27) Düsseldorf .

2 U,

29) Dresden

30) Leid

31) Karlsruhe .

32) Konstanz

33) Darmstadt

34) Schwerin i. M.

35) Oldenburg

36) Braunschweig

37) Bremen

E

39) Straßburg i. E. Mey

10 650 7 564 9 291 3 332 6 057

14 940 6 555

29 548

15 673 0222 4 394

43 705 1788

15 950

43 053 |

19 999 59479 |

12512 | 92 864 | 4039 | 6 6106 |

19 828 |

89 738 |

138:572 |

2491 |

40)

173/858 |380

179 362 | 50

A 146 FA

20 30 40 90 30 90 50 90 30 70 380 80 20 70 80 80 90 75 70 80

30 40 70 60 20 40 90 10 90 40 | 10

40

j 80 5 | 90 76D: 1.90 220

| 80 [510

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50 70 80 10

48 994 18 494 39 554 393 667 19 282 33 293 38 778 8 436 26 476 16 731 75 372 46 449 39 979 66 210 43 901 98 131 38 822 45 996 15 780 29 423 80 482 30 663 152 164 77 299 30 086 20 696 | 207 594 | 60 9 066 | TAGST 100

217 124 105 986 | 50 70

33 842 60 685 16 202 | 50 18190 | 8

29 73L |

95 335

405 412 | 70 78 342 | 50 16052 | ch

48 829 17 873 43 341 449 294 19 986 34 686 41 952 7 898 26 815 19 218 73 460 46 759 38 913 65 355 46 700 | 10 995 222 | 60 40 902 | 46 245 | 30 15 598 | 50 32512 | 40

T 32 029 | 50 166 144 | 26 78 499 | 50 01233 | 20 20

30 40

40 596 14 617 34375 | 360162 | 20 15 934 | 50 27 815 | 70 33 460 | 30 6719 [80 21772 | 15 452 | 80 59 707 | 30 38 320 | 40 30779 | 80 91 013 37 977 | 10 44572 | 40 33 337 | 40 36 954 12 265 26 454 | 70 64 890 | 40 25 473 136 595 | 50 62 826 | 30 29 010 | 16 349

90

30 90 30 90

90

70 90 60

80 40 70 80 60 90 70 30 30 40 90 20 60 30 20 80 80 60

20 743 217 564 8926 | 82 925 222 416 108 807 | 30 792 60 733 16 810 19 366 28 965 | 106127. | 420884 | È 76 025 | 10040 |

C137 | 66 975 |

40

88 808 | 25 312 | 48 221 | 13 946 | 15 327 | 22 859

86 299 |

62452 | 12 549 |

587338 | 56 401 |

19052 | 6

Summe I . Bayern « Würxttembéêra .

2 407 691 231 708 | 6

9 995 029 | 9288 110 | 102 979 |

2 862419 | 75 284 290 | 40 108 268 | 90

l

10

83 926 | 80

Veberhaupt 90

Berlin, im September 1893.

662 792

Haupt-Buchhalterei

9 723 326 |

90 3386119 | 4

3 254 979 | 05

des Neihs-Schaßzamts.

Biester.

Literatur.

Nechts- und Staatswissenschaft.

Die großen Einkommen in Deutschland und ihre, Zunahme in den leßten Jahrzehnten von Dr. Clemens Heiß Regierungs - Referendar. München und Leipzig, 1893. G. Hirth's Verlag, 8. 107 S. 1,75 A Diese Abhandlung, west 1 und 2 der „Annalen des Deutschen Reichs“ veröffent- liht it, liegt zum Zweck der wünschen8werthen weiteren erbreitung in einem Sonderabdruck vor. Der Verfasser hat seiner Abhandlung ein bekanntes Kennwort Niebuhr's über den natürlichen Gang der Entwickelung des Geldreichthums und dessen bedenkliche Ergebnisse für den sittlihen Werth der Reichen und Armen vorangeshickt. Die Abhandlung prüft die von der staats- * idd b idgion J _Facultät in Tübingen gestellte Aufgabe: „Nach einer sehr verbreiteten Annahme ist mit dem Umfange des Groß- betriebs auch die Zahl der großen Vermögen und Einkommen in besonders starker Zunahme begriffen. Es soll insbesondere sür Deutschland untersuht werden, ob diese Annahme berechtigt L, Der Verfasser hat mit großer Mühe das für die Beantwortung Reger Frage nothwendige statistische Material angesammelt, wobei ihm ehördlih vielseitig willkommene Unterstüßung gewährt ist auf Grund der Einkommensteuerergebnisse. Der Verfasser sagt am Schluß: „Die Resultate unserer Untersuchung lassen sih dahin zusammenfassen, daß in allen deutshen Staaten, welche eine allgemeine Einkommensteuer elgen, die großen Einkommen weit rascher zugenommen haben als E übrigen. . : «_ Dem gegenüber haben gerade die dürftigen Ein- ommen die geringste Zunahme gezeigt. . . . Es ist ziemlich sicher, daß mit der großartigen Entwickelung des Großbetriebs und der rapiden Zunahme er großen Vermögen au ein niht unbeträhtliher Theil in gewerblichen !Mittelstandes in wirthshaftlihe Abhängigkeit von N Großbetriebe und den Großkapitalisten gerathen ist.“ Es darf Q Arbeit Zuverlässigkeit in den Grundlagen, Ruhe und 2 arbeit in der Beurtheilung, gepaart mit vorsihtiger, ja besheidener urückhaltung und Vorsicht nahgerühnit werden, womit \ih die Aus-

iht auf weitere tüchtige Leistungen eröffnet. P Strafrechtspflege und Soctalpolitik. Ein Beitrag jur Neform der Strafgesetzgebung auf Grund rechtsprechender und atistifcher Erhebungen über die Polizeiauffiht von Dr. Karl Fuhr, 5 echtsanwalt in Gießen. Berlin 1892, Otto Liebmann. 8. 342 S. E, Der OEialer hat scine Schrift dem Professor Dr. Franz Ua izt, seinem Lebrer, der die Anregung gegeben, gewidmet. „Die S Professor von Liszt vor allem wachgecufene und geleitete Be- Jndins Veit es in der Vorrede bedeutet einen Bruch mit dem B, poidualismus im Strafrecht, sie betrahtet und behandelt den da r eder als fociale Erscheinung. Es bricht sich die Erkenntniß Bahn, M le gesammte bürgerlihe Gesellshaft mit verantwortlih ist li en Verbrechen, welche in ihr begangen werden, und daß es ihre cht ist, die in ihrem Schooße es und Nahrung findenden

a L

die in

wi luden und ihnen den Lebensfaden abzuschneiden.“ Es N hier jedem Leser der Gegenfaÿ zu Lombrofo's dolinquonto rauer Augen geführt, und sei auf die Schrift des Dr. H Kurella, Ls der Provinzial-Jrrena nstalt in Brieg „Naturgeschichte des rechens (Stuttgart 1893, Ferdinand Enke) aufmerksam ge-

macht, welcher, auf ganz anderem Boden stehend und deshalb einen anderen __ Weg nehmend, doch zu dem gleihen Ziel hin- strebt (S. 263.) An einer späteren Stelle der Vorrede heißt es : „Die Arbeit ift bestimmt, zunächst eine möglichst voUständige Materia- liensammlung für die Entwickelung des criminalpolitisch hochinteressanten Strafmittels zu geben, die als Grundlage für legisfatorische Erörte- rungen zu dienen geeignet ist und durch die ftatistishen und literari- hen Belege jedem Leser die Bildung eines selbständigen Urtheils über das behandelte Thema ermögliht. Mit Rücksicht hierauf sind die beiden ersten Theile möglichst objectiv gehalten. Frei von jeder eigenen Kritik, follen hier die statistishen Zahlen, die zeitgenössishen Urtheile neben dem Geseß selbs sprechen. Für Deutschland habe ih, da andere fehlten, selbft Erhebungen vorgenommen über die Zahl der entlassenen Sträflinge, die alljährlih thatsächlich von jeiten der Landes-Polizeibehörden unter Polizeiaufsiht gestellt werden. Durch die Liebenswürdigkeit des Königlich württembergischen Ministeriums und einer großen Zahl von Landes-Polizeibehörden, welchen ih hierdurch für die mir gewährte Unterstüßung verbindlichsten Dank fage, ist es mir mögli geworden, meinen Lesern eine die Jahre 1876 bis 1887 umfassende Statistik zu unterbreiten, die troß ihrer Unvollständigkeit als sichere Grundlage für die Erkenntniß des Um- fangs der Anwendung der gegenwärtigen Polizeiaufsiht und der mit derselben erzielten Erfolge dienen kann. Die Arbeit unternimmt es ferner zum ersten Male, auf dem Wege der geschichtlichen, rechtsvergleichenden Grforshung eines Strafmittels eine theoretishe Grundlage für die Neformbestrebungen der Gegenwart zu suchen und eine organische dts E derselben mit der geshichtlißen Entwickelung des Straf- rechts nazuweisen. Die Arbeit fuht endlich nach neuen Gesichts- punkten für das weitere Studium des Verbrecherthums, insbesondere des rüfälligen, fowie nah neuen Handhaben zu dessen erfolgreicher Bekämpfung, und enthält demgemäß im dritten Theile ite rörte- rungen undNeformvorschläge." Hiermit ist die Nichtung des Werkes gekenn- zeihnet und der Inhalt im allgemeinen angegeben. Es darf hervorgehoben werden, daß der Verfasser sih sachlich des Stoffes bemächtigt hat, wie dies bisher nirgends geschehen. Die Bedeutung der Polizeiaufsicht wird dem Richter der oft auf solche erkannt hatte klar werden ; dem Polizeibeamten wird vorgeführt, was damit zum Nutzen und Frommen der gesammten bürgerlichen Gesellschaft erreiht werden kann. Dem Professor von Liszt gebührt die dankende Anerkennung, daß er die jüngeren Juristen zu förderlihen Eigenarbeiten angeregt und damit in mancher Beziehung das bedrohte Gebiet des Strafrechts tür die Wissenschaft gesichert hat. Der Verfasser hat durch seine Arbeit eine werthvolle Beisteuer für die Neugestaltung von Strafe und Strafvollzug gegeben. Volkswirthschaft.

Die Verhandlungen der am 20. und 21. März d. V. in Berlin abgehaltenen Generalversammlung des “M Socialpolitik über die ländliche Arbeiterfrage und über die Bodenbesißvertheilung und die Sicherung des Klein- O sind jeßt, aur Brund \tenographisher Nieder- rift herausgegeben vom ständigen Ausschuß, bei Duncker u. Humblot in Leipzig erschienen. (Preis 5,40 A Die Ver-

handlungen, über die f. Z. auch von uns berichtet wurde, dürfen allgemeines Interesse beanspruchen, insbesondere die Referate von

glih Preußischen Staats-Anzeiger.

1893.

rofessor Dr. G. F. Knapp in Straßburg, vom Unter-St

fecrette ¿. D. Dr. von Mayr in Stalibita, vom Profesor I Sering, vom Präsidenten der General-Commissfion in Frankfurt Metz und vom Geheimen Justiz - Nath, Professor Dr. Otto Gierke in

Berlin. Kunstgewerbe.

Schriften -Atlas. Eine. Sammlung der wichti Schreib- und Druckschriften aus Sée Ad E nebst Wappen, Landesfarben und heraldishen Motiven, für die prak- tisden Zwecke des Kunstgewerbes zusammengestellt von Ludwig L eY Zweite, vermehrte Auflage. Verlag von Julius

offmann in Stuttgart. Daß diese Sammlung ihrem im Titel ausgesprochenen Zweck wohl entspricht, beweist die in kurzer n nothwendig gewordene zweite Auflage. In den vorliegenden ersten sechs Heften wechseln alte und neue Schreibschriften vershieden- artigen Charakters mit modernen und mittelalterlihen Druck- und Zierschriften. Schöne farbige Jnitialen nah Pergamentmalereien und mit der Hand colorirten Drucken des dreizehnten bis sechzehnten Jahrhunderts, edle gothische und NRenaissance-Jnitialen, Monogramme Amoretten - Alphabete, zwei Blätter mit orientalischen Schriften (Hieroglyphen, Persisch, Assyrish u. \. w.) und eine in Farbendruck ausgeführte Tafel mit deutshen Staatswappen bilden den Inhalt dieser Lieferungen. Sie bieten sonach den kunst ewerblichen Kreisen, namentli Buchhändlern, Buchdruckern, Zeichnern, Aliboaratben, Graveuren, Deco- rationsmalern, Stein- und Holzbildhauern 2c. reihhaltiges Material zu fruchtbringendem Studium und unmittelbarer Benußung. Jüngere Genossen dieser Berufsarten werden in dem „Schriften-Atlas*" reichlih Gelegenheit finden, ihre Kenntnisse zu erweitern und Geshmack und Urtheil zu bilden ; er dürfte ihnen aber auch Anregung geben, nah den zahl- reihen \{chönen Vorbildern eigene, neue Motive zu \{hafffen. Die erste Auflage des Werkes bestand aus 18 Lieferungen (zu je 1 M); die zweite Auflage wird um _zwei Hefte vermehrt werden, die von den S rf E E nact werden fönnen.

E uslerblätter für künstlerishe Handarbeiten. IV. Sammlung, 37. bis 48. Blatt, heraus E von Felev Lipperheid e. Berlin, Verlag von Franz Lipperheide. Wieder liegt cine in si abgeshlofsfene Sammlung der durch die ersten drei Collectionen wohlbekannten farbigen „Musterblätter für künstlerische Handarbeiten vor. Die verschiedensten Proben der Nadelkunst treten uns hier in vorzüglicher Wiedergabe und so reicher Abwechselung ents gegen, daß fast jede Arbeitsart der mannigfachen Stile berücksihtigt erscheint. _Zum größten Theil dienten alte Stickereien aus der reih- haltigen Sammlung interessanter Handarbeiten, über welche die Herausgeberin _ verfügt, als Vorlage der Mustertafeln, die tehnisch vorzüglich ausgeführt , _den Farbenreiz wie die Formen der Originale naturgetreu veranshaulihen. Neben den reizvollen &ormen der in Typen übertragenen, wie der nach freier Vorzeihnung ausgeführten Sticckweisen des Orients bilden alte gediegene Aufnäh- Arbeiten aus Sammet und Brocat, farbenbunte Stickereien in Flach- und Plattstih auf Leinen theilweise der modernen Hausindufstrie angehörend —, wie die malerishen Seidenstikereien auf Filet-Canevas den künstlerish werthvollen Inhalt der Sammlung. Eingehenden Aufschluß über die Herkunft der Muster in Hinsicht auf Zeit und Ort ihres Entstehens ertheilt die der Sammlung beigefügte Uebersicht. Der Preis der in einer Mappe vereinigten Blätter beträgt 3 A Die Abonnenten der „Illustrirten Frauen: Zeituäg® erhalten diese farbigen O e bor E Gratis-Zugabe.

_— HVausliche Kunst. Herausgegeben von Frieda Libver- heide. Verlag von Franz Lipperheide in Berlin. E Die voctiaas 9. Lieferung dieser zu vershönernder häuslicher Thätigkeit vielfälti anregenden Publikation handelt von den Techniken, welche Meiße Punze, Hammer und Zange verlangen, also von dem Treiben in Metall für Rahmen, Schildereien, Beschläge, Leuchter, Truhen u. dergl. Ferner wird die leiht ausführbare und unterhaltende Nagelarbeit, d. b. etn Drnamentiren mit verschieden geformten Ziernägeln beschrieben. Auch zur „Kleincisenarbeit“ wird Anleitung gegeben; diese haft aus dem fogenannten Flickblech der Klempner niht nur Zierformen für Beschläge, sondern ahmt in kleinem Maßstabe auch manqherlei Gegen- stände aus Schmiedeeisen nach und ift ebenso amüsant wie praktis. Mit den beiden folgenden Lieferungen gelangt das anregende Werk (Preis der Lieferung 50 4) zum Abs{luß. :

Unterhaltung.

Nr. 35 der von Otto Neumann-Hofer berausgegebene Wochenschrift „Das Magazin für Literatur“ beschäftigt fich in einem von Otto Julius Bierbaum verfaßten Aufsaß „Die Scblierseer Bauernkomödianten“ eingehend mit den Vorstellungen der S&lierseer am Münchener Gärtnerplaz-Theater, welche von dem au bier dur scine Gastvorstellungen am früheren Thomas-Theater vortbeilbaft be- tannten talentvollen Komiker Conrad Dreher München veranstaltet wurden und eine ebenfo unerwartete wie verdiente Anerkennung gefunden haben. Ueber die kürzlich veröffentlihten Briefe an Johanna Motherby von Wilbelm von Humboldt und Ernst Moriy Arndt hat Felix Popvenberg unter dem Titel „Aus der Gefühlswelt der Nomantik*“ einen inter- essanten Beitrag geliefert. Jn Fortseßung der Veröfentlichungen „Aus der Mappe eines lachenden Philosophen* s\priht sich ein anderer Auffaß humoristisch über den Fatalismus F

T8 Aus

aus. n Cme

Abhandlung „Das französische Theater des Jahrhunderts“ werden 3

fonders Emile Augier und Alexandre Dumas der Jüngere einer aus-

führlichen Beurtheilung unterzogen. Endlich: bringt diese Nummer

u. a. noh die beiden Gedichte „Die geknehtete Muse“ und „Die vier

Brüder“ von Frit Koegel. 4 Verschiedenes.

_ Die „Wochenschrift für Actienrecht und Bank- wesen, Steuer- und Stempelfragen 2.*, die von Dr. Paul P (Berlin , Carl Heymann?s Verlag) herausgegeben wird, at in Nr. 19 des zweiten Jahrganges folgenden Inhalt: Eine Ver- fügung des Reichs-Postamts über die Bevollmächtigung von Vor- standsmitgliedern zur Empfangnahme von Postsendungen. Von Dr. Crüger. Zur Lehre von den Differenzgeshästen. Von Dr. Ofner. Nechtliche Sicherung der Inhaber von Pfandbriefen. Reckts- sprüche: Vom Reichsgeriht. 1. Wissenszustand der Actiengesellschaft. 11. Haftung der juristishen Personen, auch des Staats, für außer- contractlihe Handlungen und Unterlassungen ihrer Vertreter. Ent- scheidungen des österreihishen Verwaltungsgerihtshofs. Mitgetbeilt von Dr. Pappenheim. Handelsgesellshaften als selbständiges Rechts fubject. Aus der Rechtsprechung des preußischenDber-Verwaltungsgerichts : 1) Besteuerung des Agiogewinns. Abzugsfähigkeit der an den Aus- stands- Versicherun 8verband gezahlten Beiträge. 11. Die Beträge für außerordentliche Abschreibungen sind steuerpflihtig, au wenn Ke nur dazu dienen, die in früheren Jahren zu gering bemessenen Abschrei- bungen auszugleichen. Aus der Rechtsprechung des Seeaucein s Hrüsungörecht des Negisterrichters. Aus der Bremischen Praxis: Bestimmung. der Form der Willenserklärung des Vorstands. us der französischen è echtsprechung, mitgetheilt von Dr. Holdkeim: Deutsche Actiengesellscha ten in aa, Unzuständigkeit der fran- zösischen Gerichte. Kleine ittheilungen. Gründungen von Gesellschaften m. b. H. in 1893. Neueste Eintragungen im Central» Haudelsregister, Actiengesellshaften betr.