1893 / 231 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Sep 1893 18:00:01 GMT) scan diff

das Beispiel der Einigkeit, der nationalen Versöhnung, der Gleichheit in der Erfüllung der Pflicht ; hier giebt - es nur einen einzigen Ge- danken, der \sih allen aufzwingt: die Ehre und die wahren Sutere en des Landes zu vertheidigen. Und dieses Beispiel, diesen Gedankéèn bringen unsere wackeren Soldaten mit nah Hause, wenn sie die Armee verlassen. Der Präsident der Republik hält darauf, ihnen dafür zu danken, indem er mit ganzem Herzen die Gesundheit der franzöfischen Armee und ihrer würdigen Führer ausbringt.

Darauf antwortete der Kriegs-Minister, General Loizillon:

Herr Präsident! Gestatten Sie mir, Ihnen im Namen der Armee zu danken für die an sie geraten Worte und für das neue Zeichen von Interesse, welhes Sie ihr dadurch haben geben wollen, daß Sie gekommen sind, um durch Ihre Gegenwart diese militärishe Feier, die so glänzende Krönung der \chönen Manöver, denen wir angewohnt, zu erhöhen. Die Armee, Herr Präsident, is Ihnen dafür tief dankbar; sie kennt die ganze Fürsorge, womit Sie die Staatsgewalten umgeben; sie weiß, daß nichts, was die Armee angeht, das Land gleihgültig “A Deshalb kann auch Frankreich vollständig auf sie zählen und voll Vertrauen in ihren I a und ihre Selbst- verleugnung mit Ruhe den von der Zukunft vorbehaltenen Möglich- keiten entgegenschen. Jch bin sicher, meine Herren, Ihr getreuer Dol- metscher zu sein, wenn 1ch die Gesundheit des Präsidenten der fran- zösischen Republik ausbringe. Meine Herren! Auf die Gesundheit des Herrn Präsidenten Caxpot!

Der „Figaro“ meldet, Lockroy beabsichtige, vor der Er- öffnung der Kammer eine Versammlung der radicalen Depu- tirten einzuberufen, worin über die Mittel berathen werden solle, das Ministerium Dupuy zu stürzen und Carnot zur Bildung eines radicalen M iileriuma zu bewegen.

Der Präsident der Deputirtenkammer Casimir Périer hatie der „Köln. Ztg.“ zufolge eine Unterredung mit dem Minister-Präsidenten Dupuy bezüglih der Betheiligung der Kammer an den russishen Festen. Der Präsident der Kammer wird am 13. Oktober nah Toulon gehen und officiell der Ankunft des Geschwaders beiwohnen. Den Pariser Festen kann das Bureau der Kammer nicht officiell beiwohnen, da deren Vollmaht am 14. Oktober erlischt. :

Der Vorstand des Generalraths des Seine- Departements hat beschlossen, 20000 Fr. an die Armen der Pariser Bannmeile austheilen zu lassen, und 1000 Fr. für das Preßcomité gegeben.

Das Programm des Gemeinderaths zerfällt in Juni Nummern: 1) Officielle Fahrt nah Toulon ; 2)- Empfang er Offiziere dur den ganzen Pariser Gemeinderath auf dem Lyoner Bahnhof: 3) Feste im Hôtel de Ville; 4) Besichtigung der Hauptstadt; 5) Geschenke für die Gäste. Die Festord- nung ist wie folgt ea worden: Am ersten Tage officielles Diner in der Festhalle des Hôtel de Ville mit Concert und Pg Am zweiten Tage Besuch der öffent- lihen Gebäude un Frühsti im Bois de Boulogne; am dritten Tage Ball und Concert im Hôtel de Ville. Die Ein- ladungen werden auf den Namen lauten und von dem Vor- stande des Gemeinderaths versandt werden.

Rußland.

Der Großfürst und die Großfürstin Sergius sowie der Großfürst Paul sind, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern von St. Petersburg nah England abgereist.

Der „Regierungsbote“ bestätigt, daß an der finländischen Küste verschiedene Gegenstände und die Leiche eines Matrosen vom Panzerfahrzeug „Russalka“ gefunden worden seien, und daß das Fahrzeug bisher ver- mißt werde. Alle Nachforshungen seien bis jet erfolglos geblieben. Es sei unbekannt, wie, wann und wo die „Russalka“ verunglückt sei. Das amtliche Blatt beziffert die Mannschaft des Schiffes auf 12 Offiziere und 166 Matrosen. Der Commandant Capitän Ja enis\ch befand sich an Bord.

Jtalien.

Der Senator Armo ist dem „W. T. B.“ zufolge gestern in Rom eingetroffen. Nach einer Meldung der Blätter wird er sih morgen mit dem Minister-Präsidenten Giolitti nach Monza begeben, um als Justiz-Minister den Eid zu leisten.

Spanien.

Wie „H. T. B.“ meldet, hat die Polizei in Barcelona gestern bei verschiedenen Anarchisten Haussuchungen vor- genommen. Es wurden mehrere Bomben und Schriftstücke beshlagnahmt, aus denen das Vorhandensein eines Complotts nachgewiesen werden kann.

Türkei.

Die in der auswärtigen Presse verbreiteten Meldungen Über blutige Zusammenstöße zwischen den ottomanischen Truppen und der Bevölkerung auf der Jnsel Samos werden dem „W. T. B.“ zufolge in Konstantinopel für voll- ständig unbegründet erklärt.

Die „Agence de Constantinople“ erklärt wiederholt die Nachricht englischer Blätter für unwahr, nah welher man bemüht gewesen wäre, von Armeniern die e Er- klärung zu erlangen, daß deren in den Prozeß von Angora verwickelte Landsleute niht der Folter unterworfen wurden.

Schweden und Norwegen.

Unter dem Vorsiß des Königs hat, wie „W. T. B.“ aus Christiania meldet, der Staatsrath gestern beschlossen, keine Maßregeln in Betreff des Storthingbeslusses auf Kündi- gung des gemeinsamen Konsulatswesens anzuordnen. Da die

ewilligung für das Konsulatswesen im Budget 1893/94 nicht geseßmäßig erfolgte, wird der Posten als nicht bewilligt be- trachtet. Die Regierung wird die geseßlih auf Norwegen fallenden Ausgaben, die nicht aus der gemeinsamen Konsulats- fasse gedeckt werden können, als unvorhergesehene Ausgaben

bestreiten. Dänemark.

Der Graf von Paris und dessen Sohn, der E og von Orleans, sind, nah einer Meldung des „W. T. B.“,

estern Abend in Kopenhagen eingetroffen und von dem Be ingen und der Prinzessin Waldemar am Bahnhofe empfangen worden.

Amerika.

Die gay der Senatoren, die für die Aufhebung der Sherman-Bill sind, ist nah einer Meldung des „W. T. B.“ aus Washington seit vierzehn Tagen nicht gewachsen. Die Gegner der Aufhebung bilden eine feste Gruppe von neunzehn Senatoren. Voorhees und andere Führer geben zu, daß die Aufhebung der Bill nur nah einem langen, ermüdenden Kampf im Senat O sein werde.

In der gestrigen Sißung des Senats begründete Stewart seinen Antrag, den Präsidenten Cleveland in den Anklage- “Zustand zu versegen, und griff dabei den Präsidenten auf das

\chärfste an. Er hob hervor, man müsse sogleih Einspruch erheben, und äußerte unter anderem: „Wenn wir Cleveland's Aeußerungen und seine Geseßesverleßzungen unbeanstandet doabccgeeA lassen, werden sie zu Präcedenzfällen werden, für die vielleiht kein Heilmittel außer der Revolution zu finden sein wird.“ |

Dem „New York Herald“ wird aus Montevideo gemeldet, daß der Admiral de Mello die Blockade von Rio de Faneiro erneuert habe und daß er ein Geschwader aus- rüste, das nah den nördlihen Häfen abgehen solle. Jn Paris eingetroffene Nachrichten besagen, die strenge Blokade von Santos dauere fort.

Aus Buenos Aires wird dem „New-York E gemeldet, daß in maßgebenden Kreisen die Besorgniß herrscht, die Revolution werde große Dimensionen annehmen. Der Kampf zwishen den Aufständischen und einem Theil der Truppen des Generals Bosh in Santiago del Estero habe mit einer Niederlage der Ausfständischen geendet. D0S „Neuere Bureau M, n der Siadt und in der Provinz Buenos Aires seien die National- garden einberufen worden. Das ganze Land sei durch die aufständishen Bewegungen mehr oder weniger erregt. General Pellegrini sei vor Tucuman eingetroffen; er glaude, daß die Arifubgentei sih ergeben würden. Jn Santa unter- stüßten die fremden Ansiedler die Jnsurgenten; es sei daselbst gestern den ganzen Tag gekämpft worden. Ein Theil der Nationaltruppen fei auf die Seite der Aufständishen über- gegangen. Einige Bataillone würden von Entre Rios er- wartet, um die nationalen Streitkräfte gegen die Ansiedler zu unterstüßen. Die Nationalgarden von Cordoba, Santiago und San Luis hätten sich organisirt, um Pellegrini zu unter-- stüßen. Jn Paris eingetroffenen Meldungen zufolge gehe in Buenos Aires das Gerucht um, Dr. Alem sei in Santa ermordet worden; ein Jnfanterie-Regiment habe sih empört.

Asien.

Einzelnen Pariser Blättern zufolge verlautet, daß ein neuer Panzerkreuzer nah Siam abgegangen sei, um den Verhandlungen der französishen Delegirten den nöthigen Nach- druck zu verleihen. Wie die „Agence Havas“ aus Bangkok meldet, nähmen die Verhandlungen einen zwar N aber ungestörten Fortgang. Es gelte als sier, daß sie mit Erfüllung der Forderung Frankreichs endigen werden.

Wie der „Standard“ aus Shanghai meldet, erwiderte die chinesishe Regierung auf eine gemeinsame Note der Mächte, worin gegen die barbarische Behandlung der Fremden in gewissen Theilen Chinas, insbesondere in den unter der Verwaltung Tschang-Tschit-Tung's stehenden Gebieten, protestirt wird: dieser werde degradirt und verabschiedet werden, wenn diese Verstöße fih wiederholen sollten.

Afrika. Wie dem „Reuter hen Bureau“ aus Kapstadt von

gestern gemeldet wird, sind die Verbindungen mit Fort Victoria wiederhergestellt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Museum für praktische Volkswirthschaft.

Für eine Veranstaltung, wie sie Berlin in der Centralstelle für Arbeiter-Wohlfahrtseinrihtungen und Wien «in dem gewerbe-hygiei- nishen Museum besißt, hat Ende Juli dieses Jahres die französische Abgeordnetenkammer 40 000 Fr. bewilligt. Es soll in Paris ein Museum eingerihtet werden, in welhem alle Modelle, welche sich in den Ausstellungen von 1867 und 1889 auf die Veranschaulichung der verschiedenartigsten socialen Wohlfahrtseinrihtungen beziehen, plan- mäßig geordnet und allsonntäglih allen denen erläutert werden, welche an diesen Fragen Antheil nehmen. An diese erläuternden Vorträge, welche in den Museumsräumen gehalten werden, sollen sich dann ganze BVorlesungscyklen über „sociale Technologie“ anschließen.

Das Sparkassenwesen in Bayern im Jahre 1891.

Während des Jahres 1891 hat sich die Zahl der Sparkassen von 314 auf 317 vermehrt; feit 1882 betrug die Vermehrung 39 oder 14 9/9. Eine Sparkasse fiel im Jahre 1882 auf 19387 Einwohner, im Jahre 1890 auf 17 818, im Jahre 1891 auf 17760 Einwohner. Die Verbreitung ift also erheblih geringer als in Preußen, wo im Jahre 1891 auf 8371 Einwohner eine Sparkasse entfiel. Die wenigsten Sparkassen hatte Oberbayern, wo auf 28780 Einwohner eine Sparkasse entfällt, die meisten Sparkassen Unterfranken, wo eine solhe auf 13740 Einwohner trifft. In sämmtlichen Provinzen Preußens, selbst in denjenigen, welche verhältnißmäßig die wenigsten Sparkassen haben (Ostpreußen, Rheinland, Pommern und Westfalen), ist die Zahl der Einwohner, auf die eine Sparkasse fällt, geringer als die leßte Zahl; nur in Berlin mit seiner starken Bevölkerungszahl fällt eine Sparstelle auf 20 449 Einwohner.

Mit dem Flächenraum verglichen, kommt in Bayern eine Sparkasse auf 239,3 qkm (in Preußen auf 96,23 qkm); im Jahre 1890 fam eine Sparkasse auf 241,7 gkm, im Jahre 1882 auf 272,9 gkm. Dem Flächenraum nach hat die meisten Sparkassen die Pfalz, wo eine Sparkasse hon auf 116,2 qkm kommt, die wenigsten Oberbayern, wo eine auf 428,8 qkm entfällt. Doch stellt sih das Verhältniß etwas günstiger, wenn man die Annahmestellen hinzu- rechnet. Hiernah kommt in Unterfranken {on auf 35,3 qkm eine Sparstelle, in Oberbayern auf 398,2 gkm, im Durchschnitt des König- reichs 110,9 qkm. (In Preußen hat die wenigsten Sparkassen der Regierungsbezirk Köslin mit 389,62 qkm, die meisten außer Berlin, wo auf 0,79 gkm eine Sparstelle kommt, der Regierungsbezirk Erfurt, wo eine Sparstelle auf 34,61 qkm kommt.)

Am Schluß des Jahres 1891 hinterlagen bei den Sparkassen 193 222 901 Æ gegen 184 089 963 Æ im Vorjahr, sodaß \sih die im Laufe des Jahres 1891 erfolgte reine Zunahme auf 9.132 938 oder 5 9/0 berechnet. (Die betreffenden Ziffern für Preußen lauten 1891: 3406,55 Millionen Mark, 1890: 3281,71 Millionen Mark, Zunahme 124,84 Millionen Mark oder 3,89%.) Gegen das Jahr] 1882 hat sih in Bayern eine Mehrung von 86 422 296 A ergeben.

Das auf den Kopf der Bevölkerung entfallende Gesammtsparkapital berechnete sih 1869 noch auf 10,1 4, 1882 bereits 19,8 4, 1890: 32,9 M, 1891: 343 A (In Preußen 117 im Jahre 1891). Die Zahl der Einleger hat gleichfalls eine fortwährende Zunahme zu ver- zeichnen ; sie betrug 1869: 276 098, 1882: 364 997 ; 1890: 574 585; 1891 : 597 449. Auf 100 Personen der Bevölkerung trafen bis zum Jahre 1882 rund 7 Einleger, 1890: 10, 1891: 11 (in Preußen 19,05 im Ae 1891). Das auf einen Einleger entfallende Durchschnitts-

parkapital betrug 1869: 177 M, 1882: 293 M, 1890: 320 M, 1891: 323 Æ (in Preußen 1891 ca. 590 4). 7

Im Jahre 1891 betrugen in Bayern die Zugänge an Spar- kfapitalien im ganzen 43 584 990 Æ#, wovon 39788268 A oder 91,3 % neue Geldeinlagen und 3796722 Æ oder 8,7 9% gut- geschriebene Zinsen waren; die Rücknahmen betragen 34 452 052 M, die reine Mehrung also, wie vorher bemerkt, 9 132938 4

Zur Arbeiterbewegung.

Aus dem englischen Grubenarbeiter-Ausstands- gebiet liegen neue bemerkenswerthe Nachrihten heute nicht vor. Jm Norden Frankreichs und in Belgien ist die Lage unverändert, aber die Aussichten für einen allgemeinen Ausstand s sich entschieden verringert. Aus Lille meldet ein Wolff sches Telegramm vom heutigen Tage :

In den Gruben von Anzin wird die Arbeit in vollem Umfang: fortge eue Der Zug der Strikenden nach den Gruben hat keinen

emerkenswerthen EGindruck gemacht. Die Fceiheit der Arbeit und die Ruhe ist überall vollständig. : ; i

Aus Köln wird dem „Vorwärts“ gemeldet, daß die dortigen Stuckateure über das Geschäft von Valerius Wohlfahrter die Sperre verhängt haben, als Grund werden die allgemeinen Arbeits- und Lohnverhältnisse angegeben.

In Leipzig haben sich, wie in einer Versammlung der Bu h- binder -Gehilfen mitgetheilt wurde, 135 Gehilfen dem Central- verbande der deutschen Buchbinder angeschlossen. Eine Versamm- lung der Stellmacher- Gehilfen Leipzigs beschloß, wie die „Leipz. Ztg." berichtet, die Bestände des Unterstüßungsfonds und der On des aufgelösten Fachvereins dem Agitationscomité des H olz=- arbeiter-Verbandes zu überweisen. Am 1. Oktober wird si in Leipzig ein Congreß der \ocialdemokratishen Radfahrer mit der Gründung eines socialistischen RNadfahrer-Bundes beschäftigen.

Hier in Berlin haben, wie die „Post“ berichtet, die Militär- müßenmacher am Sonnabend beschlossen, zur Durhführung der längst geplanten Lohnerhöhung die Arbeit sfofort niederzulegen. Sie verlangen 20 9% Lohnerhöhung, Stückarbeit, im Tagelohn einen Mindestlohn von 22 A 50 Z die Woche, 50 für jede Ueberstunde und eine zehnstündige Arbeitszeit , ausschließlich einer Stunde Mittags- und einer halben Stunde Frühstücks- und Vesperpause. Fünf Fabrikanten sollen die Forderungen bereits- bewilligt haben. Die Lithographen, Steindrucker und Berufsgenossen haben, wie aus einer Mittheilung im „Vorwärts“ zu ersehen ift, über die Firma Hohenstein und Lange die S perre verhängt, weil diese für das Kaufmann’sche Etablissement in Brandenburg a. H. , E e sich im Ausstande befinden, Arbeiten übernommen jaben foll.

In Bremen und in Geestemünde bei der Firma I. G. Schmidt stehen nah dem „Vorwärts“ die Töpfer ihren Arbeit- gebern gegenüber im Lohnstreit.

In Pest nahm gestern eine Versammlung der Eisen- und Metallarbeiter, zu der auch die strikenden Metallarbeiter erschienen waren, einen ziemli stürmischen Verlauf. Die Versamm- lung erklärte sich, wie ,W. T. B.“ meldet, mit den Strikenden soli- darish und beschloß, sie zu unterstützen.

In Paris fand gestern eine von etwa 800 Personen besuchte Versammlung der Arbeitervereinigung statt und nahm eine Tagesordnung an, in welcher mit Sufliminina begrüßt wird, daß das Comité der Vereinigung Propaganna zu Gunsten der Arbeiterklasse emacht abe. Die Tagesordnung besagt ferner, alle soctalistishen Deputirten, die bei ihrer Waktk eine ausdrüdcklihe Verpflichtung an die Arbeiter- klasse übernahmen, sollten sich mit dem Comité für den Genera l- \sttrike in Verbindung seßen, um in allen Industrie- und Landwirth- [chafts-Centren den Strike herbeizuführen. In einer zweiten Tages- ordnung wurde die Forderung aufgestellt, daß die Deputirtenkammer die Amnestirung der wegen Ausschreitungen bei Ausständen verurtheil- ten Personen beschließen solle; ferner wurden die Bergarbeiter auf- gefordert, beim Ausstande zu beharren. i

Aus San Francisco meldet ein „Wolff{hes“ Telegramm :

Wegen eines Streites zwishen Seeleuten, die dem Syndikat an- ehoren, und zwei nicht dem Syndikat angehörenden Seeleuten rahten erstere eine Dynamitbombe vor einem Hause zur Explosion, das von niht dem Syndikat angehörenden Seeleuten be- wohnt wird. Hierbei wurden \sechs8 der leßteren vollständig zerrissen, außerdem zwei getödtet und mehrere andere {wer verwundet.

Aus Philadelphia berichtet die Londoner „Times“, daß zahl- reihe Spinner in Massachusetts und New-Hampshire die Arbeit wieder aufgenommen haben, da sie auf eine Lohnherabseßung von 1090/6 eingegangen sind. Mehrere Eisenbahnen im Westen haben ebenfalls eîne De der Löhne um 1009/9 in Aussicht ge- nommen. Auch die Metallarbeiter in Ohio scheinen geneigt, eine Lohnverminderung um 109%/% anzunehmen.

Kunst und Wissenschaft.

In der Unterrihtsanstalt des Königlichen Kunfst- gewerbe-Museums beginnt das neue Schuljahr am 2. Oktober. n Stelle des verstorbenen Professors Schütz ist als Leiter der Fachklafse für architektonishes Zeichnen (Entwerfen von Möbeln 2c.) der NRegie- rungs-Baumeister Alfred Messel berufen worden, der bereits seit aht Jahren an der Technishen Hochschule als Lehrer wirkt. Den Unterricht des verstorbenen Baumeisters Speer über- nimmt der Baumeister Bielenberg, den in der Anatomie und im Actzeichhnen für Maler an Stelle des Malers Schaefer der Professor Boese. Erweitert is der Lehrplan durch die Einfügung der Fachklasse für Holzschnißerei, unter Leitung des Holzbildhauers Taubert, sowte einer Abendklasse für Bilan emeiBien nach Meurer’scher Methode, unter Leitung des Malers Homolka.

Der Verein für deutsches Kunstgewerbe widmet seine erste Sißung, am Mittwoch, 27. d. M., der Weltausstellung von Chicago. Hofgraveur R. Otto, der als Preisrichter in Chicago mit- gewirkt hat, wird über die Ausstellung Mittheilungen geben, die durch Pläne und Photographien erläutert sein werden. Die Sißung findet im großen Saale des Architektenhauses 83 Uhr Abends statt. :

Der Director der bayerishen meteorologishen Centralstation, Dr. Carl Lang ist, wie dem „W. T. B.* unter dem 24. d. M. aus München gemeldet wird, gestorben.

Von der Limesforschung wird der ‘Dor aus Hom- burg berihtet: Am 22. d. M. besichtigten die Professoren Mommsen und Zangemeister sowie General-Lieutenant von Sarwey und Ge- heimer Ober-Schulrath Soldan, Mitglieder der RNeihs-Limescommission, unter Führung des Baumeisters Jacobi, die im vergangenen Monat im Taunus wieder aufgefundene ausgesteinte römische Reichsgrenze- Diese ist jeßt auf eine große Strecke hin Jegen und besonders an der Saalburg sowie an den Strecken Saalburg—Lohmühlkastell

und Saalburg—Kieshübel bis zum Roßkopf aufgegraben, gas die

ginfangre Ge usfteinung an diesen Stellen in ausgedehnter Weise den

Auge sichtbar wird. : Der „Nat.-Z.* wird geschrieben: Vor einiger Zeit wurden auf der Insel Salamis Grabstellen aufgedeckt, welche man anfänglich für Gräber der in der Pa t bei Salamis im Jahre 480 v. Chr. gefallenen Krieger hielt. Wie nun von fach- männisher Seite mit aller Bestimmtheit behauptet wird, hat man e in diesem Fall mit vorhistorischen Gräbern aus der mykenishen Gpohe zu thun. Das griechishe Unter- richts-Ministerium läßt die Ausgrabungen eifrig arbe: und es sind bereits viele für die Ardhäol ie äußerst wichtige Funde gemaht worden. Der Begräbnißplaß scheint eine große Aus- dehnung zu besißen. In einem der Gräber wurden zwei aus Gold- draht gefertigte, für den Haarpuy bestimmte Schmuckge enstände aht Urnen in mykenishem Stil, zwei kupferne Agraffen, zwe kupferne Fingerringe, ein Meißel, ein Spinnrocken mit einer sehr merkwürdigen Spindel u. \. w. gefunden, während aus den anderen Gräbern bis jeßt nur Urnen zu Tage gefördert wurden. Die Gräber, welche, der Art der Anlage nah, den seinerzeit tur Sliemann entdeckten sogenannten „Schachtgräbern“ von Myfken gleichen, liegen in der nördlichen großen Bucht der Insel Salamis, wo sich jeßt die Schiffswerft befindet. Ihre Entdeckung ist insojern von Bedeutung, als damit nun auch Salamis als einstiger Siß mykenisher Cultur erwiesen ist, also wieder eine Stätte as die bereits das homerische Epos als Herrensiz der heroishen Gpohe

\

darstellt. Außer diesen Gräbern wurden an der gleihen Stelle di Rehe eines Tempels, vermuthlich aus dem erin vorden t E es gefunden, deren völlige Bloßlegung demnächst

Land- und Forstwirthschaft.

Auf den im laufenden „Jahre im Verwaltungsbezirk Stralsund abgehaltenen Remontemärkten wurden 115 Pferde zum Verkauf

gestellt, von denen 9 Pferde angekauft worden sind.

Ernte-Ergebniß in Serbien.

Die Ernte ist in qualitativer Beziehung gut aus efallen, läßt

aber in der Quantität zu wünschen übrig. Die für die Ausfuhr s __Verfrachtung stehenden Getreidemengen der diesjährigen Ernte werden

geschätßt : : : in Weizen auf 650 009 bis 750 000 My. „Modon 0000. 70000 - a E 6 N e « 00.000 aser îît in diesem Jahre mißrathen und dürfte k i Bedarf im Lande deen. i T

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Die brasilianishe R E

le braltltanishe Regierung hat den Hafen von Hamburg für verseucht und die anderen Häfen der Nordsee sowie die der Offer us die Häfen an Flüssen, welche in die Nord- oder Ostsee münden, für verdächtig erklärt. Herkünfte, welhe von Hamburg seit dem 8. d. M. oder von den anderen Häfen seit dem 16. d. M. abgegangen sind, haben fih zunächst bei ihrer Ankunft in den brasilianishen Gewässern einer Quarantäne auf der Ilha Grande zu unterwerfen. Auswanderer, welche Deutschland seit dem 23. d. M. verlassen haben, werden in

Brasilien nicht zugelassen. Marokko.

Provenienzen von Hamburg unterliegen in Tanger als cholera- verdächtig, je nah Ausfall der ärztlichen Unterjuchung, einer Vas bis fiebentägigen Beobachtung.

i Cholera.

E Nach den bis heute Vormittag 10 Uhr aus den städtischen Krankenhäusern im Nathhause eingegangenen Meldungen is von den im Krankenhause Moabit aufgenommenen drei cholerakranken Schiffsleuten in vergangener Nacht der Bootsmann gestorben, sonst sind seit gestern in den drei städtishen Krankenhäusern Veränderungen nicht Een. &

ien, 25. September. Jn den leßten zwei Tagen sind laut Meldung des ,W. T. B.“ in Pest 43 Personen an Ges A und 33 gestorben, in Lemberg 33 erkrankt und 11 gestorben.

_ Newcastle, 25. September. Wie amtlih mitgetheilt wird, ist bei zwei in der vergangenen Woche in dem östlichen Viertel der Stadt a TEonen Personen Cholera asiatica als Todesursache festgestellt worden.

_ Rußland. Ueber den Stand der Cholera. Epidemie in Polen wird Folgendes berichtet : In Jadow (Gouvernement Warscha sind in der Zeit vom 15. bis 19. d. M. 4 Erkrankungen und 2 Todesfälle vorgekommen; in Kolo (Gouvernement Kalisch) vom 14. bis 18. d. M. 4 bezw. 0; in Wojtowstwo (Gouvernement Radom) in denselben Tagen 8 bezw. 7; in Janow (Oa ernantens Siedlce) vom 17. bis 19. d. M. 8 bezw. 4; in den Kreisen Mazowieck, Ofstrow, Pultusk, Makow und Lomza (Gouvernement Lomza) vom 17. bis 19. d. M. 52 bezw. 21.

__ Nom, 25. September. Nach dem neuesten Cholerabulletin find in Palermo 16 Personen erkrankt und 8 gestorben, in Nom eine Person unter ho!eraverdähtigen Erscheinungen erkrankt. Nach officiellem Ausweise sind in Rom vom 30. Juli bis 21. September 18 cene du G eeto erten und 11 gestorben.

miterdam, 29. September. In der leßten Woche sind, wie „W. D. D. berichtet, in 25 Gemeinden Sollards nur E ver- inzelte Erkrankungs- oder Todesfälle an Cholera vorgekommen. Fn Rotterdam wurden 9 Erkrankungs- und 3 Todesfälle festgestellt ; 3 Erfrankte wurden geheilt und 9 verblieben in Behandlung. In Amsterdam kam 1 Todesfall an Cholera vor.

Handel und Gewerbe.

Jn der Reichsbank fand heute Vormittag 10 Uhr eine Sizung des Central- Ausschusses statt. Aus dem Vor- E Vorsißenden , Reichsbank - Präsidenten Wirklichen Geheimen Raths Dr. Koch ging hervor, daß die Lage der Reichsbank zu Besorgnissen keinen Anlaß giebt. Die Anlage ist zwar gegen das Vorjahr um 71 Millionen höher, aber im Vergleich mit dem 7. August d. J., dem leßten Stichtage vor der Discont- erhöhung, um 12 Millionen gefallen. Die fremden Gelder haben seit dem leßtgenannten Tage noch um 11/4 Millionen S: Allerdings hat der Metallvorrath 1) ziemlich tetig, im ganzen um 15 Millionen, vermindert, und die steuerfreie Notenreserve ist auf 178 Millionen gefallen. Aber die Wechselcurse sind uns günstig und haben in neuester Zeit Goldeingänge aus dem Auslande ermögliht. Obwohl der Privatdiscont sih nicht weit von dem officiellen Saß entfernt, und die Ansprüche an die Neichsbank gegen den Quartals\chluß hin erheblih zu wachsen pflegen, wird die Reichsbankverwaltung dennoch mit dem gegenwärtigen _Discontsay auszukommen versuchen. Widerspruch gegen diese Auffassung wurde von keiner Seite geäußert.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks K us Mane hade un al De Gel len, uhr sind am 25. d. M. ? », ni i vefteli 06 Wagen : gestellt 11 056, niht rechtzeitig n ershlesien sind am 23. d. M. gestellt ( i rechtzeitig gestellt keine age G ae a d

Der Curs für die hier einlösbaren österreichischen Silber- coupons ist gestern auf 161,50 erhöht UASA Us

Der Aufsichtsrath des Centralbazar für Fuhrwesen (vormals Gcbrüder Beskow) hat die für das verflossene Geschäfts- jahr zu vertheilende Dividende auf 4 9/9 festgeseßt. Die ordentliche Generalversammlung findet am 14. Oktober d. J. statt.

Die Generalversammlung der Actiengesellschaft Görligzer Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei in Görliß vom 23. d. M. genehmigte die vorgelegte Bilanz, ertheilte dem Vorstand Decharge und ieh die Vertheilung einer Dividende von 7 9%.

Aue U eeAS el, Stb berihtet vom rheinisch-west- fälisc en Eisen- und Stahlmarkt: Die Haltung des rheinisch- westfälishen Eisenmarktes hat sih noch in keiner Meise gefestigt ; allenthalben fehlt das Vertrauen. Die Käufer glauben, durch Ab: warten günstigere Kaufbedingungen zu erzielen. Îm Siegerlande wie auh im Nassauischen sind Eisenerze noch immer \{chwach begehrt und der Druck auf die Preise hat niht nachgelassen. In Luxeme burg-Lothringen verharrt das Geschäft in den früheren Verhält-« nissen, Die Preise sind s{wanken „_ zeigten jedoh in der leyten Woche eine etwas festere Tendenz. Fe paniscze Erze sind in lest Zeit flotter abgegangen, t oh po die Preise ohne Aenderung geblieben. Auf dem Rohetisenmarkt herrscht unverändert Flaue und die Preise sind, troy des niederen Standpunktes, noch immer dem Dru

Anschaffung des allernötbigsten Bedarfs. Spiegeleisen hat augenblick- lich ziemlich regelmäßigen Absaß und die Preise behaupten \ich. Die Einfuhrstatistik zeigt eine bedeutende Zunahme der Roheiseneinfuhr dem Borjahre gegenüber, die man vielleiht nicht mit Unrecht den billigen Koksverkäufen nah dem Auslande zuschreibt. Auf dem Walz eisenmarkt find wesentlihe Aenderungen für kaum einen Geschäftszweig bemerkbar geworden. Für Stabeisen ist zwar stellenweise die F aRaa Mae noch ziemlich gut, dagegen wird an anderen Orten über die inländishe wie ausländishe Na frage Klage geführt. Die Preise sind A und die Rohmaterialien, namentli die Kohlenpreise unverhältnißmäßig hoh. Die noch vorliegenden Auf- träge reihen in den günstigsten Fällen auf ses bis unt Wochen, würden aber bei vollem Betrieb noch früher erledigt sein. In Bandeisen und Bauträgern is in voriger Woche eine Aenderung nicht Een: beiden gemeinsam is der Drudck, der auf den Preisen lastet. _In Grobblehen sind die Werke nur zum theil ausfömmlih beschäftigt; viele klagen über andauernden Arbeitsmangel, alle ohne Ausnahme über die stark „gedrüdten Preise. Die Nachfrage nah Feinblechen ist unverändert ret lebhaft, doch sind die Preise nah wie vor S Für Walzdraht, gezogenen Draht und Draht- 1e hat die Marfktla e feine Aenderung erlitten. Die Eisen- gießereien und Mas inenfabriken sind nur zum theil aus- kfömmlih beschäftigt; den meisten dieser Werke mangelt es an Auf- trägen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Ueber die Geschäftslage der Daten ist nichts Neues zu berichten.

In Essen fand gestern Nachmittag die vierte Versammlung der dem rheinish-westfälischen Kohlensyndikat angehören- den Zechenbesiter statt. Nach einer den Mitgliedern vorgelegten Nachweisung betrug die Förderung der sämmtlihen dem Syndikat angehörenden Zechen im Jahre 1891: 32616 687 t, im Jahre 1892: 31957075 t und wenn man für jede ehe in Gemäßheit des § 2 des Syndikatvertrages die höchste R u aus einem der beiden Jahre einseßt, 33 575 976 t. Die thatsächlih nun- mehr festgestellte Gesammtbetheiligungsziffer beträgt dagegen 35533463 t ; das Mehr von 1 957 487 t = 54% gegen die Höchstförderung von 33 579 976 t erklärt sich dadurch, daß verschiedenen Zechen auf Grund der Vertragsbestimmungen höhere Förderungen zugestanden werden mußten, namentlih wegen în dem gewählten Jahre vorgekommener Betriebs- \tôörungen, fortschreitender Entwickelung oder jeßt neu in Förderung tretender Shächte. Auf Grund dieser Zahlen fand, wie die „Rh.- westf. Ztg." berichtet, einem ebenfalls den Anwesenden gedruckt vor- E Plane gemäß die Vertheilung der Actien des Syndikats, owie die Ernennung der endgültigen Mitglieder des Beiraths statt. Vertreten waren insgesammt 3445 Stimmen. Bemerkenswerth ist {ließlich noch die Mittheilung des Vorsißenden, daß die thatsächliche n innerhalb des Syndikats im Monat August 7% betragen hat. Leßtere Ziffer ist demnah auch der Berechnung der zu zahlenden Entshädigung für Mehrförderung an das Syndikat, sowie der von leßterem zu bewilligenden Vergütung für Minderförderun zu Grunde zu legen. Jn der darauf folgenden Sitzung des Beiraths wurde Herr General-Director Kirdorf von der Gelsenkirchener Bergwerks-Actiengesellhaft als Vorsitzender des Kohlensyndikats und die Herren Bergrath Krabler- Altenessen, Director Berg-Assessor Pieper-Bochum und Director Müser- Dortmund als Stellvertreter des Vorsißenden wiedergewählt.

Der Bochumer Gußstahlverein läßt, wie die „Köln. 3.“ meldet, sein Schienenwalzwerk wegen Umbaues für einige Woden till liegen.

In der Generalversammlung der Actionäre der Bredower Zudckerfabrik, Actiengesellshaft, wurde der Geschäftsberiht für 1892/93 vorgetragen und die in Vorschlag gebrahte Dividende von 39% = 18M für jede Actie genehmigt.

_— Nach dem Geschäftsberiht der Warstein-Lippstadter Eisenbahn- Gesells chaft betrugen die Betriebs-Cinnahmen des am l. März zu Ende gegangenen Betriebsjahres 1892/93 227 626 4 pegeo 2295 230 #4 des Vorjahres, und die Betriebs-Ausgaben, ein- ließli der Dotation des Erneuerungs- und Reservefonds 149 891 gegen 150 461 4, sodaß der verfügbare Uebershuß 77 756 gegen 74 779 4. betrug, wovon eine Dividende von 4 % = 30000 A auf 750 000 A Stamm-Prioritäten und eine solche von 2,4 % = 18000 M auf 750 000 A Stamm-Actien gezahlt wird.

Magdeburg, 25. September. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl, von 92% —,—, neue 16,35, FKornzucker excl., 88 0%/0 Rendement 14,65, neue 15,35, Nachproducte excl., 7d 9% Rendement 12,75. Fest. Preise unregelmäßig. Brotraffinade L. 29,50, Brotraffinade 11. —. Gem. Raffinade mit Faß 29,2%. Gem. Melis I. mit Faß 28,50. Stetig NRohzueker. 1. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. September 15,10 bez., 15,15 Br., pr. Ok- tober 14,30 bez., 14,327 Br., pr. November - Dezember 14,124 bez., 14,15 Br., pr. Januar-März 14,274 Gd., 14,35 Br. Stetig.

ä E ER N Pu c ite a q pn, L B.) Auf dem Kohlenmarktte herrschte lebhafter Verkehr. ie nähste Börse ndet am 30. So fiatt. L d |

eipzig, 25. September. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata Grundmuster B. per September per Oftober 3,527 4, per Nov-mber 3,55 4, per Dezember 3,974 M, er Januar 3,60 f, per Februar 3,625 #, per März 3,65 4, per pril 3,674 , ver Mai 3,70, per Juni 3,723. ames 5000 kg.

Bremen, 2ò. September. (W. T. B.) (Börsen- chlußbericht.) Raffinirtes Petroleum. (Dfficielle Notirung der Bremer Petroleum- Börse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loco 4,35 Br. Baum- wolle. Schwach. Upland middling, loco 444 4, Upland, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin-Lieferung, pr. Sep- tember 44 4, pr. Oktober 44 4, pr. November 44 4, pr. De- zember 44} K, pr. Januar 443 4, per Februar 443 „4. Schmalz. Höher. Shafer 51 4, Wilcor 49 4, Choice Grocery 50 „t Armour shield 49 „4, Cudahy 50 4, Rohe & Brother (pure) 49 4, E 41 4. Speck. Höher. Short clear middl. Dezember- Fanuar-Abladung 44. Wolle. Umsaß: 48 Ballen. Taba &. Umsay 64 Packen Paraguay, 29 Faß Virginv.

London, 25. September. (W. T. B.) Wosllauction. Bei \tarker Betheiligung Stimmung durhweg fest, Preise behauptet. An der Küste 3 Weizenladung en angeboten.

60/9 Java- Zucker loco 17 stetig, Rüben. Robzucker loco 15 fest. Chile-Kupfer 42/16, pr. 3 Monat 428/16.

Glasgow, 2. September. (W. T. B.) Die Versch iffu ngen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 3082 Tons gegen 7502 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

B radford, 2%, September. (W. T. B.) Die Fabriken find 1e des Strikes der Koblenarbeiter im Betriebe gestört. Wolle fest; jedoch halten sih Käufer vom Markte zurück. Garne ziemlich belebt; in Genappes gutes Geschäft. Uebriges unverändert. Rom, %. Septem «r. U. L. D) Vi B odencredit- Abth eung der italienischen Nationalbank bat bes{lossen, vom 1. Oktober d. J. ab für ihre Titres und Coupons, die im Aus» lande zue, Zahlung präsentirt werden, Affidavits zu verlangen.

Mailand, 29. September. (W. T. B.) Die Einnaßmen des Jtalien ischen Mittelmeer-Eisenbabn neßes während der zweiten Dekade des September 1898 betrugen nah provisoriscder Er- E im Perfonenverkehr 1 438 Nd Lire, im Güterverkedr 1 997 393 Lire, zusammen 3 435 698 Lire, im Vorjabre Z 731 38 Lire, mithin weniger 295 800 Lire.

ordinary 514. Ba ncazinn bz.

Newe Vork, %. September. (W. T. BZ) Die Börfe eröffnete fest und lebhaft; im weiteren Verlauf wurde die Stimmung rot ge- drückt und der Schluß war s{wah und niedriger, Dex nag der Actien betrug 231 000 Stück. Der Sildervorrath wird au! 160 000 Unzen geshäpt, Silberverk äufe fanden nit ftatt. Die Sar ank ute für den Staatöschay betragen 30 000 Unzen zu 74,9%.

Weizen eröffnete {wach und wax dann stetig fallend von Aue

er Abnehmer ausgeseßt, sodaß stellenweise qu recht niedrigen Preisen abgegeben wurde. Jm allgemeinen beshränkt ih das 6 chaft auf

fang bis zu Ende auf matte Kadelmeldungen. bedeutende Contract. verlufe und erwartete Zunahme în den Kédidaren Vorrätben.

Amsterdam, 2%. September. (W. T. B.) Java+ Kaffee good |

Schluß träge. Mais \{chwähte \sich nach Eröffnung etwas nan at e warte Hure fs Lnflnfte M fietig L e Supply i 6 é Mais 7631 000 Bushels eizen 3 000 Bushels, do. an cago, 29. September. (W. T. B.) Weize a fallend auf \{chwächere ausländishe Märkte, dann erholt E Abnn88 der Zufuhren, welche auf der Oceanüberfahrt begriffen sind, später auf günstiges Wetter für die Aussaat gesunken. Mais fallend a ai nach Eröffnung, dann lebhafte Reaction, später wieder

Verdingungen im Auslande.

Dänemark.

6. Oktober, 11 Uhr. Kjöbnhavns Havnefofwalining (Hafen- verwaltung) Contor Toldboden, Kopenhagen: Lieferung von 144 Stü gußeisernen Säulen nebst zugehörigen Capitälen für das Packhaus 1 im Freihafen von Koptnhagen. Bedingungen und Zeichnungen zu erhalten an Ort und Stelle (wochentäglih von 11 bis 1) gegen Hinterlegung von 30 Kronen, die bei Einlieferung eines An- gebots und Rückgabe der Bedingungen 2c. zurüerstattet werden.

Verkehrs-Anstalten.

Hamburg, 25. September. (W. T. B.) amburg- AmerikanifGe Packetfahrt - Actien - Gesell Ert Der Postdampfer „Holsatia“ ist, von Hamburg kommend, gestern in St. E Ae

ondon, . September. (W. T. B) Der Union- Dampfer „Greek“ i am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen. Der Castle-Dampfer ,Norham Castle“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton A Der Castle-Dampfer „Rosin Castle“ ift beute auf der Heimreise in London eingetroffen.

Theater und Musik,

/ Berliner Theater. Das Lustspiel , Cornelius Voß * von Franz vonSchönthan heitecke am Sonnabend in neuer Einstudirung unter anhaltender

t eiterfeit und lebhaftestem Beifall des zahlreichen Fit e zur erften ufführung. Das troß mancher Unwahrscheinlihkeiten recht unter- haltende Stück verdankte seinen bedeutenden Erfolg hauptsählih ver d In Die kleinsten Rollen meistechaften Darstellung, welche die Schwächen in der Charafterisirung mehrerer Haupt- personen, die fast caricaturenartig vom Verfasser gezeichnet sind, nahezu vollständig vershwinden li. Den auf sein diplomatishes Geschik und seine Vetschlagenheit stolzen, aber über die Gebühr einfältigen Herzoglichen Cabinets-Rath, Grafen von Pernwald, der die vertraulihe Aufgabe hat, den wegen Abneigung gegen die ihm zugedahte Gemahlin \ih verborgen haltenden Prinzen Curt ausfindig zu machen, und nicht merkt, daß dieser unter dem Namen des Malers Cornelius Voß unter seinen Augen das Herz seiner Tochter Paula gewinnt, gab Herr Suske mit maßvollem, mehr die Heiterkeit als den Widerspruch hervorrufendem Humor. Seine Tochter Paula wurde von Frau Sorma, die in dieser Rolle zum ersten Male auftrat, mit berz- gewinnender Anmuth, Schalkhastigkeit und Natürlichkeit dargestellt. Ben Stahl spielte den Maler Cornelius Voß ebenso gut wie den Prinzen Curt. Würdevoll ‘und sympathisch ersien der Herzog des Herrn Kraußneck. Außerdem waren recht ansprehend in ibren eistungen Fräulein Tondeur als Baronin von Feldbeim, Herr Formes als Arnold Bäckers und Herr Weiß als Secretär Engelbert. i -

Im Königlihen Opernhause wir „Don Juan“ mit den Damen Pierfon, Leifin Bulß, Somrner, Mödlinger, Stammer,

Dr. Mudck's Leitung gegeben.

Im Neuen Theater bringt das Königlihe S{ausviel- haus morgen Shakespeare's Lustspiel „Die Komödie der Irranzen“ mit den Damen Kahle, von Hochenburger, Lindner, Richter, den Herren Matkowsky, Purschian, Vollmer, Hartmann, Keßler, Oberländer zur Aufführung. Vorher geht Goethe's Schauspiel „Die Gewitter“ mit Fräulein von Mayburg, den Herren Ludwig und Keßler.

Gestern beehrte Ihre Königliche Hoheit die Vrinzeisin Friedri Leopold das Berliner Theater mit ibrem Besuch und wobnte der Aufführung von „Graf Waldemar* bis zum S&lufe bei.

Im Lessing-Theater wird das Lustspiel „Grlaubte Sünden“ am Donnerstag, Freitag und am nächsten Sorntaz zuz gelangen. J

Im Friedrich - Wilbelmfstädtishen Theater unausgeseßt gute Besuch, welcher mit den Aufführunzen de Z händlers“ erzielt wird, die Direction bewoazn, ron ciner Arrderenc Spielplans in dieser Woche abzusehen. i

Für die großen Philbharmonishen Concerte bat Harte 5 Bote u. Bod, Leipzigerstraße 37, die Veransagabumz der Krniten die wieder erneuerten, sowie für die nemanacmmezsdctior MhnnnzmzrE begonnen. Ebendaselbst werden Abonnements-Nrwameneltuennen ort gegengenommen. /

In der Marien-Kirhe wird ein dreivferdêzer S Motor aufgestellt, welcher das Orgelgebläse treten fell. Dür Segumg des elektrishen Kabels nah der Kirhe wird demnä frilgor mt soll dasselbe’ so bemessen werden, daß æÆ am fin Emaägr dttriidher Beleucbtung der Kirche verwendbar ift. Die er&öhtr Kreftlriitung, weile der Motor gegenüber der sonft üblichen Bedürramz drs Grbläire dur Calcanten s{chafft, gestattet nicht cen veamdeic Verweoridung DeÈ Orgelwindes zu pneumatischen Zweckem, seaidern zut rine brdouteride Fx böbung des Winddrucks für einzelne Chart Fänmamen. Dir Mazion-Otgei erbält eine Tuba mirabilis, weile, tur ben virrftaden SSinttruZ unserer jeßigen Orgeln zum EGulinzen gebra, in hrer Air Zung einem fTräftigen Potaunenchere turm mahstehen wizd unt uusrrder noch zebn andere Stimmen, dür zuf zleiher Winddruë. wiewrtl s{hwäher, intonirt, nit mm mitungäöbollr Soloïtimmen zibnvben, jondern au zur Erböbung de® Slrmzek und dex grunridtörigon Kruft des alten Orgelwerk® beiten werden :

Herr Professor Emil Brekilauur hat in seiner multrllihaüds gogischen Zeitschrift „Drr Wiaätürr-Lehrer* œinen Prei ter 10 4 für die beste Brantroertung ded Thomas: „Können Frauen Kla vierstimmerinnen werdrn ®" zukgitrüithen. In Winor der vierzehn Gmgtiandton Arbeiten war daé Thema billi ehen bdedandeit. Am meisten ontspra@& den Nrfeedorunger mah dum Uefboil der Prei8cidhter, di L A D, Sihborz, H. Sremnx n Wal und G. Vit, dor Aufsas ded Herr, Dermanm Mæemiing, Musikaliembändlert in Scteat rohem Dit Drei von 100 A zuerbaat reunde. Gbronvdlle Erähnung Fand cin Mufirt: De Doern Karl F. Witte in Barmen. Dir VerGsortlilhunz dir Wrede ¿ctrönten Ardboit orfolat in der am l. Otebwr cciiheinendon unmer des „Kiaibäod-Abrerk"

Der bitherige Wico-OFSeavilimetltor Hans Niter Ie Wäp: Ü H i D EO, Roi L UnE M IMDILTA t: Wien ift, wie „W. T. D.* brend, an Stelle des peiimitten He inl. meisters Oeilenokibenper pu Hef-Keimeisttndistor venn wmd.

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