1893 / 237 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Oct 1893 18:00:01 GMT) scan diff

cinem der Lazarethbäfen Clazemenae, Beirut oder Tripolis (Nord- Afrika) unterzogen zu haben.

Cholera.

Nach den heute bis 11 Uhr Vormittags aus den städtischen Krankenhäusern im Rathhaus eingegangenen Nachrichten ist “va pen fortdauernd frei von cholerakranken und cholcraverdähtigen

ersonen.

Pest, 2. Oktober. In den lehten zwei Tagen find laut Mel- dung des „W. T. B.“ in Ungarn 19 Cholera-Erkrankungen und 13 Todesfälle amtlih gemeldet worden.

Lom erg. 9, Oktober. Wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, sind in den leßten 48 Stunden in Galizien 22 Cholera-Crkran- kungen und 19 Todesfälle vorgekommen.

Amsterdam, 2. Oktober. In der leßten Woche sind nah dem Bericht des „W. T. B.* in 18 Ortschaften 18 Erkrankungen und 6 Todesfälle an Cholera vorgekommen.

Helsingfors, 2. Oktober. „W. T. B.“ meldet: Am Sonn- abend starb hier ein aus dem Kreise A bo eingetroffener Schiffer an asiatischer Cholera.

Theater und Musik.

Neues Theater. Gastspiel des Residenz-Theaters.

Im Neuen Theater gastirt jeßt ein Theil des Personals des Residenz-Theaters. Am Sonntag kam vor einem dicht beseßten Hause, das mit spannender Theilnahme der Aufführung folgte, das Drama „Jugend“ von Max Halbe zur Darstellung. Die in knappen Zügen vorgeführte ershütternde Handlung erregte wieder das allge- meinste Interesse und fand den lebhaftesten Beifall bei den Zuschauern, der auch am Schlusse des Abends Herrn Director Lautenburg durch ehrenden Hervorruf gespendet wurde. Sämmtliche Rollen befanden ih in den- Händen der wiederholt mit Anerkennung besprochenen

üheren Darsteller. Das in seinem beseligenden Liebesglück durch den jähen Tod der jugendlihen Braut so ergreifend {wer etroffene Liebespaar wurde von Fräulein Bro und Herrn

ittner, der in seinem gutmüthigen Vertrauen nichts Böfes ahnende Pfarrer von Herrn Werner, der in übertriebenem flichteifer immer zur Tugend mahnende Kaplan von Herrn

arno, der für den unglücklihen Ausgang verantwortliche blöd- sinnige Amandus von Herrn Biens feld und die alte Maruschka von Frau Pagay gegeben. Alle Mitwirkenden machten sich verdient um den Erfolg des Stücks, der aber hauptsählich von Fräulein Broch und Herrn Rittner getragen wurde, die ebenso gut das fonnige Liebes- glück, wie das von der rauhen Hand des Schicksals herbeigeführte traurige Ende zum Ausdruck zu bringen wußten.

hilharmonie. :

Der kleine Violin-Virtuos Arthur Argiewicz gab am Sonntag noch ein zweites Concert, und zwar unter Mitwirkung der hier bereits vortheilhaft bekannten Altistin Frau Hedwig Wol f- radt. Er begann mit Beriot's siebentem Concert, das bekanntlich eines der \chwierigsten dieses Componisten is. Außerdem spielte er ein kleines Nocturne von Hauser, die stets gern gehörten ungarischen Tänze von Joachim-Brahms und zum Schluß die Faust-Phantasie von Allard, der er noch einen polnishen Tanz hinzufügte. Im Vortrag dieser Piècen war die sehr zu bewundernde technische Fertigkeit mit ungemein tieffühlender Empfindungsweise vereinigt, welche in dem Andantesaß des Concerts und in dem Nocturne eine sehr wohlthuende Wirkung hatte. Frau Wolfradt, aus der Schule D. Cichberg’s hervorgegangen, sang mit wohlklingender und gut ge- \chulter Stimme mehrere Lieder von Goldmark, Ÿ: Hofmann, Reise: nauer, Rubinstein, Jansen und Sucher. Beiden Ausführenden wurde wohlverdienter Beifall von Seiten des leider nur spärlich erschienenen Publikums zu theil. Der kleine Virtuos wird, wie es heißt, seine weitere Ausbildung hier in Berlin erhalten.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Bizet?s „Carmen“ mit den Damen Rothauser, Weit, Dietrich, Herzog, den Herren hilipp, Krolop, Lieban, Schmidt, Krasa, Fränkel, unter Kapellmeister eingartner’s Leitung gegeben. Em Kön iglihen Schauspielhause werden morgen die Lustspiele „Vom landwirthschaftlihen Balle", „Eingeschlossen“ und „Militärfromm“ gegeben.

Wetterbericht vom 3. Oktober, 8 Uhr Morgens.

sih ostwärts ausbreitet, dürfte für ganz Deutschland trübe Witterung mit Regenfällen zu erwarten fein.

Der morgigen ‘ersten A des Sardou’schen Lustspiels „Die guten Freunde" im Berliner Theater folgt am Donnerêtag in neuer Einstudirung „Hamlet“ mit Ludwig Barnay in der Titel- rolle und mit Elise Sauer, welche an diesem Abend zum ersten Mal die Nolle der Ophelia darstellen wird.

In dem Lustspiel „Mauerblümchen“ von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg, dessen Première im Lessing-Theater auf den nächsten Donnerstag angeseßt ist, werden die Hauptrollen von den Damen Jenny Groß, Maria Reisenhofer, Luise von Pöllniß und den Herren Franz Guthery, Oscar Höcker, Oscar Sauer, Franz Schönfeld, Karl Waldow dargestellt. Zwei kleine Epifodenrollen ind im Interesse der Gesammtwirkung von Gustav Kober und Marie Meyer bereitwillig übernommen worden; daneben sind noch Ernst Horn, Karl Stallmann und Friy Kriete beschäftigt.

Der Schwank „System Ribadier“ von Georges Feydeau, der im Nesidenz-Theater am Sonnabend zum ersten Male zur Aufführung gelangt, wird mit den Damen Bertens und Gabrîi, den Herren Alexander, Pansa, Pagay und Gaspart beseßt sein.

Im Concerthause veranstaltet Kapellmeister Meyder morgen unter Mitwirkung des Componisten Herrn Ludwig den ersten Com- ponisten-Abend. Herr Ludwig wird eigene Compositionen, und zwar: „Brandung“, Tondichtung, „Waldesträumen“ und „Ad Astra“, Ton- dichtung, mit dem Meyder’schen Orchester unter persönlicher Leitung zur Aufführung bringen. l

Das Programm des Concerts, welches Fräulein Annie Lee Fitch gemeinschaftlich mit dem Pianisten Herrn Kurt Müller am Donnerstag im Saal Bechstein veranstaltet, bringt von Vocal- werken altitalienishe Arietten von Astorga, Salvator Rosa und O Mis Lieder von Schubert, Brahms, Nubinstein, Umlauft und Purcell.

Mannigfaltiges.

Dem Bericht der städtischen Schuldeputation an den Magistrat für 1892/93 über die Frequenz der Berliner Schulanstalten nah dem Stande zu Ende 1892 entnehmen wir Folgendes : Es waren in Berlin vorhanden : 285 Anstalten, einschließlich der Königlichen (Gymnasien, Realgymnasien, Realschulen, höhere Mädchenschulen, Gemeindeschulen u. w.) mit 4085 Klassen: 2234 Knaben-, 1764 Mädchenanstalten und 87 Knaben- und Mädchenanstalten gemisht, zusammen 4085 Klassen. Darin wurden 111 425 Knaben und 9% 819 Mädchen, zusammen 207247 Schüler bez. Schülerinnen unterrichtet. Darunter waren im Alter von 6 bis 14 Jahren 193 883, über 14 Jahren 13 361 (10 159 Knaben, 3202 Mädchen) = 5,96 9/0. Zu diesen öffentlichen treten hinzu an Privatschulen, eins{ließlich der jüdishen, 83 Anstalten mit 675 Klassen und 18 679 Schülern bez. Schülerinnen, und zwar im Alter von 6 bis 14 Sahren 15445, über 14 Jahren 3234 = 17,31 0/9. Demnach waren zur angegebenen Zeit in Berlin an öffentlihen und Privat- \{ulen 368 Anstalten mit 4760 Klassen (2354 Knaben-, 2315 Mädchen- anstalten und 91 Knaben- und Mädchenanstalten gemischt) vorhanden, worin 225 923 Schüler bez. Schülerinnen (115 477 Knaben und 110 446 Mädchen) unterrihtet wurden, und zwar im Alter von 6 bis 14 Jahren 9209 328, über 14 Sahren 16 595 (10 816 Knaben, 5779 Mädchen) = 7,34 9%. Gegenüber Ende 1891 waren mehr vorhanden 8 Anstalten mit 84 Klassen und 1351 Schülern bez. Schülerinnen. Die Schüler in den Königlichen Gymnasien (einshließliÞh der Vorschulen) haben sfich im ganzen um 42 vermindert. Von dieser Zahl kommen 32 auf -die eigentlihen Gymnasien und 10 auf die Vorschulen. Da si die Schülerzahl bei dem Königlichen Westgymnasium aber um 100 (95 in den Gymnasial- und 5 in den Vorschulen) gehoben hat, so ergiebt sich für die älteren Gymnasien eine Gesammt- abnahme von 142 Schülern. Die Schülerzahl der städtischen Gymnasien verminderte sich um 118. Von dieser Zahl kommen 92 auf die eigentlihen Gymnasialklassen (VI—1) und 26 auf die Vor- shulklassen. Das Königliche Realgymnasium zeigte gegen das Vorjahr eine Abnahme von 49 Schülern. Diese Anstalt besißt keine eigene Vorschule, sondern hat eine folhe nur in Gemein]chaft mit dem Königlichen Friedrih-Wilhelms-Gymnasium, bei welhem sie sich befindet. Bei den städtishen Realgymnasien verminderte ih die Schülerzahl um 57, und zwar um 39 bei den Real- klassen und 18 bei den Vorschulen. Die Schülerzahl in den beiden städtishen Ober - Realschulen stieg dagegen um 29 in den Nealklassen und um 1 in der Vorschule. Die 9 städtischen Realschulen (die keine

Vorschule haben) hatten eine Zunahme von zusammen 417 Schülern. In den höheren Privat-Knabenschulen nahm die Schülerzahl um 151, in den mittleren um 20 und in den Knabenschulen bezw. Knaben- flafsen der unter Aufsicht von Vereinen 2c. stehenden Anstalten um 46 ab. Der Abgang bei den höheren Lehranstalten, den Privat- Knabenschulen und den unter Aufsiht von Vereinen u. st. w. stehenden Knabenschulen betrua demna zusammen 483 Schüler, der Zugang bei den städtischen Ober-Realshulen und den Realschulen 447 Schüler, sodaß ein Mehrabgang von 36 Schülern verbleibt. Nach dem Religionébekenntniß geordnet, ergiebt sich eine Zunahme 1) bei den evangelischen Kindern um 829, 2) bei den fatholishen um 437, 3) bei den jüdisden um 53, 4) bei den difsidentishen Kindern um 32, zusammen 1351.

Eine reih beschickte Obstausstellung hat der Steglißer Gartenbauverein heute in dem geshmückten Saal von Albrehts- hof eröffnet. Die Ausstellung zeigt, wie erfolgreich die Obstcultur im S nur von berufenen Züchtern, sondern au von Liebhabern betrieben wird. Die interessante Schau wird drei Tage geöffnet bleiben.

Rominten. Die am Sonntag in Gegenwart Beider Kaiserlichen Majestäten feierlich eingeweihte St. Hu bertus-Kapelle ist, wie die „Danz. Allg. Ztg.“ berichtet, gleih dem Jagdschloß aus Holz und im norwegischen Kirchenstil hergestellt. Das Eigenartige dieses Bau- stils besteht darin, daß er ein aus mehreren Absäßen be- stehendes, gewissermaßen gebrochenes und terrassenförmig aufsteigendes Dach mit Giebeln aufweist, die sich nach oben hin ebenso wie das Dach verkleinern. Zwischen den Außenwänden und dem eigent- lichen Innern der Kirche befindet ih ein durh eine durhgehende Scheidewand völlig abgesondeëter, um das ganze Schiff herum- laufender Rundgang. Dieser Rundgang ist dazu bestimmt, daß in ihm vor dem Beginn des Gottesdienstes die Besucher \sih sammeln, damit genau mit dem Anfang unter Glockengeläute und Orgelklang alle auf einmal das Gotteshaus betreten fönnen. Alle diese Einrichtungen sind auch_ bei der in Nede stehenden Kapelle zur Anwendung gebracht. Sie is in wohlaus- geglichenen Verhältnissen angelegt und hat durch ein auf die äußerste Höhe des Daches aufgeseßtes shlankes Thürmchen ein sehr malerifches Ausfehen erhalten, zumal das Ganze für das Auge dur das Waldes- grün im Hintergrunde gehoben wird. Das Kirchlein mißt vom Fuß- boden bis zur Thurmspiße etwa 25 m und umfaßt etwa 120 Siß- pläße neben weiteren Stehpläßen.

Wien, 2 Oltober Seine Vaestat ber Deutsche Käiser hat, wie ,W. L. B. meldet, dexr Donau-VDampfs \chiffahrts-Gesellshaft Seinen Dank für die liebenswürdige Aufmerksamkeit bekanntgeben lassen, daß die Gemächer für Allerhöchst- denselben auf dem Dampfer „Orient“ ebenso eingerichtet waren, wie die auf der „Hohenzollern“. Seine Majestät sei hierdurch sehr freudig überrasht worden und habe Sich an Bord des „Orient“ außerordentlih behaglih gefühlt; der Kaiser gedenke mit Vergnügen der Tage Seines dortigen Aufenthalts.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Paris, 3. Oktober. (W. T. B.) Die Morgenblätter constatiren mit Befriedigung den Erfolg Frankreichs bei dem mit Siam abgeschlossenen Vertrag. Der Vertrag ver- leße vielleiht die Eigenliebe der Engländer, bedeute jedoh für England keine Niederlage und shädige auch die Unabhängigkeit Siams nicht.

Einzelne Zeitungen verzeihnen unter Vorbehalt das Ge- rüht, daß zwischen der Expedition des Lieutenants Mizon und den Agenten der Niger-Company cin Zusammenstoß stattgefunden habe.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Deutsche Seewarte.

Stationen. Wind. | Wetter.

in 9 Celsius

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeres\p

red. in Millim. Temperatur

bededt halb bed. heiter Dunst bedeckt Regen wolfenlos

Belmullet. . | 741 |W Aberdeen .. | 742 |W Christiansund | 752 |O Kopenhagen . | 753 |DSO Stockholm . | 758 |SO aranda . | 752 |S t Petersburg| 767

Cork, Queens- On l (40 Cherbourg . | 750 M s b 4D D i 749 mburg .. | 750 |SO winemünde | 752 |SOD Neufahrwasser| 753 |NND Memel ..…. | 756 |O

Paris L 70 [S ünster .. | 746 |SO Karlsruhe . . | 748 |SO Miesbaden . | 748 München . . | 753 |SO Chemniy . . | 752 |SD Berlin . .. | 702 _|SO v (04 [8 alb 12 von Breslau... | 754 |S bedeckt 12

le d’Aix ., | 754 \WNW 5 wolkig 15

E 100 [2B 2 halb bed. | 14 et e | (0B \still|bedeck@t 16

Meérimée.

dD D O S DD R

heiter wolkig wolkig wolkig heiter wolkig!) Regen Regen wolkenlos heiter Regen 12 Regen 2) 9 wolkig?) 9 eiter 9 d 10 ed.

von Emil

b O D O A E D L I O S US D S D o As

1) Thau. 2) Gestern Regen. ?) Nachts Gewitter- | von Toledo. regen. #) Vormittags Regen.

Uebersicht der Witterung.

Sen dem Hochdruckgebiet über Rußland liegt eine tiefe Depression westlich von Schottland, einen Ausläufer e twärts nach Westdeutshland ent- sendend. er Luftdruckvertheilung

wehen über Frankrei starke westliche, über Deutsch- Tand {wache s\üdöstlihe Winde. Das Wetter ift ‘in Deutschland allenthalben etwas kühler, im Süden und Nordosten eel, in den nordwestlihen und centralen Gebietstheilen heiter, durchschnittlich hatte normale Wärmeverhältnisse.

reitag :

Donnerstag :

Freunde.

l Bamberg atte Gewitter, Krakau fielen 23, 99 mm Regen; Nordliht wurde beobachtet zu Nestervig und Helsingfors. Da die Theildepression

Donnerstag :

Theater -- Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- haus. 196. Vorstellung.

Tanz von Emil Graeb. In Scene ge- seßt vom Ober-Negisseur Teßlaff. Dirigent : Kapell- | Vorher: Sympathie. meister Weingartner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. wirthschaftlichen Balle. Lustspiel in 1 Aufzug

seur Max Grube. Militär- ild in 1 Aufzug von Gustav von

meister Dr. Muck. Anfang Schauspielhaus. 210. Vorstellung. Das Käthchen Uan e, mit Gesang und Ballet in 12 Heilbroun, oder: Die Feuerprobe. Großes | Bildern.

historishes Mitterschauspiel in 5 Aufzügen von Heinrich von Kleist. In Scene geligt vom Ober- Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoh: Die Jüdin | Sataniel. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Der Talisman.

ie Haubenlerche.

ie Tagesfkasse ist von 10—1} Uhr geöffnet.

entsprechend | Die guten Freunde. Anfang 7 Uhr. amtlet.

Freitag: 6. Abonnements-Vorstellung. Die guten

Lessing-Theater. elgoland Wetterleuhten. Zu | (Leßtes Auftreten von Emanuel Reicher vor seinem

ernösand 24, Paris und Grisnez | Urlaub.) Anfan um 1. Male: Mauerblümbchen.

Herr Unger. mann. Anfang 7# Uhr.

Carmen. Oper in

209, Vorstellung. Vom land-

n Scene gesetzt

fang 74 Uhr.

In Scene ge-

nfana 74 Uhr. Donnerstag: Frau Venus.

usftaitung.

Adolph Ernst-Theater.

Mittwoch: acobson und Benno Jacobson.

74 Uhr. von

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.

Mittwo): Der Vogelhäudler.

3 Aufzügen nach einer Idee des Bieville von M. Holle mit Gesang in 4 Acten von Jean Kren.

S West und L. Held. Musik von Carl Zeller. Negie: Dirigent : Herr Kapellmeister Feder- | Bajazzi-Parodie, vorgetragen von Frau Josefine

Donnerstag: Der Vogelhändler.

( Ó : Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- 4 Acten von Georges Bizet. Text von H. Meilhac | burg. Mittwoch: Zum 12. Male: Madame Agnes. und L. Halévy, nah einer Novelle des Proëper | Lustspiel in drei Acten von Julien Berr de Turique. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. | Karl Meyder-Concert. Erster Componisten-

Dramatisher Scherz in | Abend unter freundlicher Mitwirkung des Compo- 1 Act von F. Dunkland. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Sonnabend: Zum 1. Male: System Ribadier. : Pohl. In Scene geseßt vom Ober- | Schwank in 3 Acten von Georges Feydeau. Regisseur Max Grube. Eingeschlossen. Lustspiel in 1 Aufzug von Karl Niemann. vom Ober-Regi fromm. Genre Moser und Tilo von Trotha. vom Ober-Negisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 197. Vorstellung. Tann- häuser und der Säugerkrieg auf der Wart- burg. Romantische Oper in 3 Acten von Richard Wagner, Ballet von Emil Graeb.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung :

Victoria-Theater. Belle - Alliancestraße 7/8.

seßt vom Ober-Regifsseur Se, Dirigent : Kapell- | Mittwoch: Zum 140. Male mit vollständig neuer Aus- : Uhr. stattung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes Geboren: Ein

Theater Unter den Linden. Flka von Palmay als Gast. Zum 5. Male: perette in 3 Acten von Carl Görliß und A. Braun. Musik von Ad. Ferron. theilweise von Jul Freund. Inscenirt durch den | Gestorben: Hrn. Pastor Gra artistishen Leiter Herrn Ed. Binder. Herr Kapellmeister Ferron. Mit vollständig neuer A ierauf: Ein Drachenfeft, aus dem Ausstattungs-Ballet „Die Welt in Bild und

i Mi ; Male: | Tanz“. Anfang Uhr. Berliner Theater, Mittwoch : Zum 1, Male Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Mittwoh: Zum 18. Male: Charley’s Tante. Schwank in 3 Acten von Brandon Thomas. Hierauf : Die Bajazzi. Heimath. | Parodistische Posse mit Gesang in 1 j j

In Scene geseht | sowie die Jnhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent- dolph Ernst. Anfang 7# Uh Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Central-Theater. Direction: Richard Sul. Alte Jacobstraße Nr. 30.

Operette in Mittwoch: Zum 3s. Male: Berliner Volblut.

tusik von Julius Einödshofer. Jm dritten Act :

Dora und Herrn Carl Meißner. Anfang Uhr. Donnerstag: Verliner Vollblut. wt

Concerte. Concert-Haus, Leipzigerstraße 48. Mittwoch:

nisten Herrn Aug. Ludwig. Anfang 7 Uhr.

Familien-Nachrichten.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4a/5). | Verlobt: Freiin Luise von Kirchbach mit Hrn.

ae R D v E e ad S eaters. Direction: Sigmund Lautenburg. Jugend. In Scene geseßt Ein Liebesdrama in 3 Acten von Max Halbe. An-

Rechtsanwalt Casimir Stachowski (Berlin). Frl. Blanka von Arnim mit Hrn. Wilhelm Frhrn. von Keyserling-Gr.-Lahnen (Güterberg). _— A Frida von .Petery mit Hrn. Lieut. Frhrn. Grote (Görliß).

Verehelicht: Hr. Lieut. Eugen von Deutsch mit Frl. Wanda von Batocki (Bledau). Hr. Hauptmann Carl von Oerßen mit Freiin Hermine von der Heyden-Rynsch (Halle a. S.). :

Sohn: Hrn. Geh. Ober-Finanz-

Rath Frhn. von Rheinbaben (Berlin). Hrn.

Regierungs- und Forstrath von Alten (Charlotten-

burg). Hrn. Lieut. Frhrn. von Wintingerode-

Knorr (Wehnde bki Ferna). Hrn. Hauptmann

Ns Frhrn. von Gregory (Oldenburg). ine Tochter: Hrn. Georg von Gersdorff

(Dangeln in Livland). Hrn. von Scheve-

Canzow (Canzow bei Woldegk). Hrn.- Lieut.

Carl August von Borck (Neu Gn, A nann ohn

Mittwoch:

Couplets

Dirigent : Alexander (Zudar auf Rügen).

Nedacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag ver Erpedition (Scholz). Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verla e ielt, Berlin S, Wilbelmstenße Nr. I2 Sechs Beilagen Act Von (eins{ließlich Börsen-Beilage),

lichen Auzeigers (Commanditgesellschafteu auf Actien uo Acttengesellichalten) für die Woche vom 25. bis 30, September 1893,

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 2B

Statistik und Volkswirthschaft.

Socialer Congreß.

Das Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt a. M. (Goethehaus) veranstaltet durch seine volkswirthschaftlihe Section am 8. d. M., Normittags 9 Uhr, im Saale des F rankfurter Kaufmännischen Vereins einen „Socialen Congreß“. Es soll über Arbeitslosigkeit und Arbeitsvermittelung in Industrie- und Handels- städten verhandelt werden. Bis jeßt haben sich ca. 200 Theil- nehmer angemeldet, und zwar Vertreter der \tädtishen Verwaltungen von Bockenheim, Cassel, Kottbus, Fürth, Hanau, Hamburg, Mainz, Osnabrück, Stuttgart, Worms 2c., zahlreihe Gewerbegerihtsvorsißende und Leiter von Arbeitsnahhweis-Anstalten, Verwaltungsbeamte der Invaliditäts- und Altersversicherung, Reichstags- und Landtags-Abge- ordnete, Gewerbe-Jnspectoren, die General-Commission der deutschen Gewerkschaften in Hamburg, Delegirte der Buchdrucker, Metall- arbeiter, Bauarbeiter, verschiedene Industriellen-Verbände, Gelehrte,

Geistliche u. \. w.

Personen-Verkehr auf Eisenbahnen. Ueber die Vertheilung des Personenverk ehrs auf die I., II. und ITI. Wagenklasse in Guropa macht das „Bulletin de Statistique et de Législation Comparée“, welches vom französischen Finanz-Ministerium herausgegeben wird, die in der folgenden Zu- fammenstellung enthaltenen Angaben.

Berhältniß der Verhältniß der in den drei Klassen |aus dem Verkehr der beförderten Personen: | drei Klassen erzielten abi Einnahmen (Hunderttheile) (Hunderttheile)

E Q R T S R L S I SE

68,2

Deutschland

Oesterreich

Rußland

Schweiz

Großbritannien

Belgien

U s a ;

Holland 2 42

Frankreich O | 210 200 02,0 Die Zahlen des größten Verkehrs in den einzelnen Klassen und

der größten Einnahmen daraus sind in der Tabelle durch stärkeren

Druck hervorgehoben. Zu bemerken ist, daß da, wo cinc 1V. Klasse

besteht, diese der dritten zugerehnet worden ist.

bi pi

64,9

| 641

4 | 542 3 | 77,0 5,1 | 60,1 | 45,9

| | | |

O00 E D ——

Ce 00 m C O

_

O D V V V r t O ck D D ck T NAPRINUTSO

-

b

| j

C5 C5

Ginillc Je N I N

pi Co Q O N D

Co —] f C5 I S O M0200 O 0000

GILO T N [--) D

,

Zur Arbeiterbewegung. .

Jm Gebiet des englishen Grubenarbeiteraus- standes nimmt die Zahl der Ausständigen nunmehr er- heblich ab. Die Londoner „A. C.“ berichtete bereits, daß in den Bezirken Manchester, Staffordshire, Lancashire und Yorkshire die Arbeiter in ? einigen Zehen gestern und an den folgenden Tagen zu den alten Lohnsäßen wieder zur Arbeit zurückehren würden, und aus Yorkshire liegt ein Wolff {hes Telegramm vor, daß dort 6000 Bergleute gestern die Arbeit wieder aufgenommen haben.

Ueber die Entwickelung des Bergarbeiter-Ausstandes in Frankreich liegen neuere Meldungen nicht vor; in Belgien scheint der Ausstand an Umfang, wenigstens in einzelnen Be- zirken, noch zu wachsen. Jn dem Grubenbezirk von Charleroi war die Zahl dec Ausständigen gestern auf 16 000 gestiegen. Jun Marchienne, Chatelineau, Charleroi und Dampremy ist der Strike ein vollständiger; in allen übrigen Orten hat ein Theil der Bergleute die Arbeit wieder aufgenommen. Die Ruhe ist nirgends gestört worden.

Fn Leivzig beschäftigte sich eine Versammlung von Bu ch- bindergehilfen mit dem Ausstand in der Kaufmann’schen Stein- druckerei in Brandenburg a. H. und bewilligte der „Lpz. Ztg.“ zufolge eine abermalige Unterstüßung - von 300 H unter der Bedingung, daß die ausständigen Buchbinder ebêÎÊn f#o hohe Unterstüßungen erhalten wie die Steindrucker. In Neu- reudniß hat am Montag ein Congreß der focialdemo- kfratishen Radfahrer Deutschlands stattgefunden und sich mit der Gründung eines Verbandes beschäftigt. Der Verband soll den Namen „Arbeiter-Nadfahrerbund“ erhalten und außer anderen auch) den Zweck verfolgen, die Arbeiterpartei zu fördern und bei den Wahlen zu unterstüßen. (Vgl. Nr. 231 d. BL.)

Aus Zwickau wird der „Ger. Z.“ geschrieben: In der vorigen Woche fand eine Bergarbeiterversammlung unter freiem Himmel bei Neinsdorf statt, in der unter anderem gefordert wurde, daß die Berg-Inspectoren lediglich aus dem Stande der Bergleute gewählt würden. i

Hier in Berlin ist, wie die „V. Z." mittheilt, der Ausstand der Militärmüßenmacher für beendet erklärt worden. 13 Arbeitgeber haben, wie es heißt, die Forderungen bewilligt; über drei Werkstätten soll wegen Nichtbewilligung die Sperre verhängt worden fein. (Vgl. Nr. 231 u. flgd. d. Bl.).

Aus Philadelphia meldet die Londoner „Times“, daß in den Silberminen in Denver (Colorado), die 5500 Arbeitern Beschäftigung gewähren, die Arbeit wieder begonnen wurde.

Literatur.

Militärisches.

Landes-Aufnahme und Generalstabs-Karten. Die Arbeiten der Königlih preußischen Landes-Aufnahme von P. Kahle, Assistenten an der Königlichen Technischen Hochschule in Aachen. 1893. Berlin, Ernst Siegfried Mittler u. Sohn. 8. S. 86. 2,25 (6 Mit 12 Abbildungen und 2 Kartenbeilagen. Die Generalstabs-Karten werden nen ihrer Genauigkeit gerühmt und bewundert. Mit Ablauf dieses Jahrhunderts wird die geographische Lage und Meereshöhe einer fast unzählbaren Reihe von hervorragenden Punkten des Staatsgebiets, bis auf Bruchtheile von Secunden und Decimetern bestimmt und damit über unser Land ein enges Beobachtungsneß gebreitet sein, das für jede Kartenaufnahme die unerläßlihe und Äcbere Grundlage bietet. Das leßte Ergebniß der Landes- Aufnahme stellt sich alsdann dar in der „Karte des Deuk- schen Reichs“, deren einzelne Theile in allen Kreisen des Volks unter dem Namen „Generalstabs-Karten" bekannt sind. In der vorliegenden Schrift wird allgemeinverständlih dargelegt und veranschaulicht, wie diese Karten entstehen, mit welcher Genauigkeit, mit welchen Hilfs- mitteln und Instrumenten gearbeitet wird. Die Schrift wird nicht nur allen Vermessungsbeamten ein Hilfsmittel sein, fondern auc allen, die sh einen Einblick in das Wesen und einen Ueberblick über die Arbeiten und Ziele unserer Landesvermessung zu verschaffen wünschen, ein anscauliches Bild derselben geben.

Berlin, Dienstag, den 3. Oktober

Länderkunde.

Die dsterreihisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. Druck und Verlag der Kaiserl. und Königl. Hof- und Staats- druckerei in Wien. Redaction : Wien I, Stallburg. Von diesem umfang- reichen, die Länder und Völker der österreihis{ch-ungarishen Manar@bie in threr natürlichen, geschihtlihen und culturellen Entwitelung zu anschaulicher Darstellung bringenden Werke liegen jeßt 11 Bände ab- geschlossen vor. Zwei weitere, „Tirol und Vorarlberg“ und der 3. Band von „Ungarn* nähern sich der Beendigung. Den Intentionen des hohen Begründers dieses Werks, des verewigten Kron- prinzen Erzherzogs Rudolph gemäß, ist auch der Band „Tirol und Vorarlberg“ aus dem Zusammenwirken der hervor- ragendsten literarischen Kräfte der beiden Länder selbst hervorgegangen; ebenso wurden für den illustrativen Theil nach Möglichkeit heimische, immer aber Künstler berücfsihtigt, die der Monarchie angehören. Was die beiden Länder an Sätzen der Natur und der Kunst auf- zuweisen haben, ihre ruhmvolle Cultur - Entwickelung seit dem Ein- tritt in die Geschichte, das abweselungs- und sar Volks- [eben, die Fortschritte auf geistigem und volkswirtb\chaftlihem Gebiet in Vergangenheit und Gegenwart, ist in dem Bande in allgemein verständliher Weise zur Darstellung gebracht und den Schilderungen find Illustrationen beigegeben, welche das Bedeutsamste zu ergänzen streben. Von den legt erschienenen Heften handelt das 14. von der Architektur beider Länder, einscchließlih der zahlreihen Burgen und Schlösser. Den von erfahrenen Kunstgelehrten verfaßten Text zieren zahlreiche Abbildungen. Unter diefen erregt ein hervorragendes Juteresse die Aufnahme der imposanten Burg Karneid bei Kardaun, die von der

and der -hohen Protektorin des Werks, Ihrer Hai een und

A Hoheit der Kronprinzessin-Wittwe Erzherzogin Stephante herrührt, welhe bekanntlih auch frühere Bände mit folhen eigen- händigen künftlerischen Beigaben geschmüdtt hat. Dem Heft folgen ¿wei andere ebenfalls sehr anziehende Lieferungen, welche die Malerei und Plastik der beiven Länder in ihrer Geschichte und tn ihren Haupt- ersheinungen würdigen. Eine große Anzahl von Holzschnitten nach charafteristishen Kunstwerken, deren faum ein anderes Kronland glei viele aufzuweisen hat, sind dem Text beigefügt. Eine gedrängte Schilderung der Kunst- und Haus-Industrie {ließt sich an. Im 17. und 18. Heft wird die wirthf C Bedeutung der beiden Kronländer geschildert. Feldbau, Viehzucht und Alpwoirthschaft, Weinbau, Obstbau, Seidenzuht und Forstwirthschaft werden von Fachmännern gründlich und dennoch knapp und übersichtlich zur Dar- stellung gebraht. Welche Gegensäße in der Mannigfaltigkeit der Er- \heinungsformen in Bezug auf die Bodenbewirthschaftung stch in Tirol eltend machen, kann daraus ermessen werden, daß von der Cultur der Südfrüchte, wie Oliven, Feigen, Granatäpfel angefangen bis zu der arktisch zu nennenden Sommerweide - WirthfGaît auf den Hoch- almen alle Zweige der mitteleuropäishen Flora und Fauna auf verhältnißmäßig so kleinem Areal *vertreten sind. In den neuesten Heften 17 und 18 des ebenfalls der S En0 entgegensehenden II1I. Bandes „Ungarn“ werden die landschaftlichen Umgebungen von Budapest beschrieben. Zunächst ist es das Kaiser- lihe Schloß Gödöllös mit seinem Park und seinen Jagdgründen, welche in Wort und Bild geschildert werden ; dann wird der Leser in die Dfener Berggegend und weiter nah Szent-Endre und Visegrad geführt. Der nächste Abschnitt ist dann der Stadt Fiume und ihrem Bezirk gewidmet. Auch diese Hefte sind mit Abbildungen reih ausgestattet. Für den Oktober bereits if der Beginn der Lieferungs-Ausgabe eines neuen Bandes angekündigt, der die Befchreibung von Land und Volk in „Böhmen“ zum Gegenstand hat. Das große f{chöne Werk, das über die Grenzen Oesterreicth-Ungarns hinaus das Interesse aller Freunde der vielgestaltigen und in so mannigfacher Hinsicht anziehenden Natur-, Landes- und Volkskunde des uns verbündeten Nachbarreis in vollem Maß verdient, nimmt somit einen stetigen und rüstigen Fortgang.

Unterhaltung.

Mit dem soeben ershienenen Oktoberhest beginnt die „Deutsche Rundschau“ ihren zwanzigsten Jahrgang. Unter Mitwirkung von ausgezeichneten Vertretern der {önen Literatur und der Wissenschaften sucht die „Deutshe Rundschau“ das geistige Leben der deutschen Nation in seiner Gesammtheit zum Ausdruck zu bringen und folgt mit niht minderer Aufmerksamkeit jeder Aeußerung des öffentlichen Lebens in Staat und Gesellschaft. Unabhängig von den Parteien, ist ihr Weg bestimmt in politischer Hinsicht durch den Neichsgedanken, in ästhetischer durch die Ueberlieferungen “-nnferer Klassiker. Das Oktoberheft bringt eine feinsinnige Novelle: Der Flirt von Rudolph Lindau, ferner: Gottfried Keller in Heidelberg und Berlin, nah den Briefen mitgetheilt von Jakob Baechthold; die Fortseßung von: Aus meinem Leben von Eduard Hanslick.

Der Philosoph der Weltphantasie wird Jakob Frohshammer, der kürzlih verstorbene Denker, von einem seiner Schüler, Bernhard Münz, ‘genannt, der in einer ershöpfenden eindringenden Abhandlung im Oltoberhest von „Nord und Süd“ den Entwickelungsgang Frobshammer's und den Inhalt seines philosöphishen Systems vor- führt. Das Porträt des Philosophen ist in vortreffliher Nadirung dem Hefte beigegeben. Dieses enthält ferner einen interessanten Artikel von J. Reinke über „Die Festigkeit der Pflanzen“; C. Gareis beleuchtet „Die Friedensbestrebungen unserer Zeit“, Erast Mamroth behandelt Nudolf von Ihering als einen Realisten des Rehts; Clemens Sofkal zeichnet in dem Aufsatz „Frau Lätitia“ das merkwürdige Charakter- bild der Mutter Napoleons I.; Anna Simson berichtet über den „Antheil der Frauen an der Weltausstellung in Chicago“. Mit er- zählenden Beiträgen sind Hedwig Dohm und Heinrich Kruse vertreten. „Werde, die Du bist“ ist der bezeihnende Titel der in Tagebuhform gehaltenen Dohm’schen Novelle, in der das Seelenleben einer alten Frau mit psyhologischer Tiefe ergreifend geschildert ist; H. Kruse bietet in der poetischen Erzählung „Hinnerk's Glück und Ende“ wieder eine seiner prâhtigen, humorvollen Secgeleen, Der bibliographifche . Theil enthält unter anderem eine ausführliche Besprechung des neuesten geshidtlihen Romans von Felix Dahn: „Julian der Adtrünnige.®

Die am 30. September 1893 im Verlage von J. J. Weber in Leipzig erschienene Nr. 2622 der „JIllustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: In der Manöverzeit: „Was kinget und singet die Straße herauf?“ Nah einem Gemälde von Paul Wagner. Nudolf von Gottschall. Die neuerbaute Kirche bei dem Königlichen Jagdshloß zu Rominten in Ostpreußen. Originalzeihnung von H. Penner. Von der diesjährigen E Berliner Kunstausstellung : Der Jüngling zu Nain. Nach einem Gemälde vou Louis Feldmann. Die Gedächtnißkirhe für den General-Feldmarschall Grafen von Roon in Krobnig. Die Ostsee-Manöver der deutfchen Kriegs» marine. Ene S aen von Willy Stöwer. 5 Abbil- dungen. Emil Preller, f in _ der Nacht zum 830. August. Hermann Sauppe, f} am 15. September. Von der Welt» ausstellung in Chicago. Aus der diesjährigen Großen Berliner Kunstausstellung. Kolossalgru pen, für das Treppenhaus des Mufeums zu Stuttgart modellirt von Gustav Cberlein. 2 Abbildungen: Der Friede sichert die Kraft des Landes, Die Landwirtbschaft und der

teihthum des Landes. Antwortshreiben der Saporager Kofaken an Sultan Mohammed 1Vv. Nah J. E. Repin's Kolossalgemälde (Eigenthum des Kaisers von Rußane Probeholzshnitt aus dem soeben vollendeten 15. Band der „Meisterwerke der Holzschneidekunst*

(Leipzig, J. J. Weber).

Die Denkmäler Berlins und der Volk8wiß von Victor Laverenz. 2. Auflage mit 54 Illustrationen von G. Brandt. Berlin, F. L. V. Laverenz. 16. S. 117. 1 #4. Mit harmlosem Scherz sind die Standbilder Berlins im Bilde den Wihworten angepaßt.

__— Harmlos, aber unverzagt. Nesidenzlihe Stimmungs- bilder von Dr. Max Bauer ‘(Rusticus). Berlin 1893. Carl Ziegert Nachf. (Ernst Rhode). 8. S. 156. Gelegentliches ist zu einer Sammlung verbunden. Anspruchslos, erfreulich von patriotischen Empfindungen für unfer “Köniéshaus durchdrungen (,Was unfer Per bewegt“ S. 112), werden die fließend geformten Gedichte beifällige Leser finden.

Monatsbilder aus dem Soldatenleben von Hans von Trüßschler. Mit 99 Abbildungen nach Originalzeihnungen von Richard Knötel. Leipzig. I. I. Weber. 8. S. 99. Be- ginnend mit dem Herbsteintritt in das Militär, {ließt das zierliche Büchelchen mit der Entlassung der Reserven in einem Hoch auf den Kaiser. Die Bilder dürften als Kern bezeihnet werden; es seien her- vorgehoben „Fahrübung der Artillerie, Zerstörung einer Telegraphen- linie, In der Shwimmschule, Ball an Kaisers Geburtstag“. Auch der. verbindende Text ift erheiternd, lebensfrisch und wahr. Jedem Soldaten ein fröhlihes Erinnerungsbuch; denen, welche nit gedient haben, sei es nit minder empfohlen, um die Lust des Soldatenlebens si zu veranschaulichen.

Die neuesten drei Nummern (16—18) der im Verlage von Carl Grüninger in Stuttgart erscheinenden „Neuen Musik- Zeitung“ enthalten Biographien mit Porträts der Sangessterne Charlotte Huhn, Hedwig Bernhardt und Andr. Dippel, eine Er- zählung, zwei Humoresken, sowie eine Anzahl vorzüglicher Artikel. Wir heben daraus hervor: „Rob. Schumann und Rich. Wagner* von O. Michaeli, „Franz Liszt ünd die odr io „Rob. Volkmann’s Haus- musik“ von B. Vogel, „Von den Gothaer Festspielen“ von R. Batka, „Der Münchner Wagner-Cyklus von 1893", Quadras und Fados*, Portugiesische Volkspoesie von L. Ey 2c. 2x. Die praktische Musik ist vertreten dur 2 feine Klavierstücke von P. Höfle und G. Kunkel (leßterer dafür preisgekrönt), 2 reizende Lieder von Fr. Zierau und Rich. Kügele, sowie cin ansprehendes Violin- resp. Cellostück von G. Bartel. Das neue Quartal wird mit einer Preisconcurrenz für Lieder mit Klavierbegleitung beginnen.

__— In den leßten drei Nummern (16—18) der bei Carl Grüninger in Stuttgart erscheinenden „Musikalishen Jugendpost“ sind eine Reihe von sinnigen Märchen und Gedichten, shönen Erzählungen, belehrenden Aufsäßen, Spielen 2c. enthalten; die Namen F. Römer, F. Ludwig, K. Griot, W. Appelt u. a. bürgen für die Gediegenheit des Gebotenen. Die melodiösen, leiht s\pielbaren Klavierstücke und Lieder sind von bewährter Hand ausgewählt und der Leistungsfähig- keit und dem Geshmack der Kleinen angepaßt. Man versäume nicht, fih durch Verschreibung von Probenummern Einblick in dieses vor- trefflih geleitete Organ für die musikalishe Jugend zu verschaffen.

Verschiedenes.

Das akademische Berlin. Berlin, Mayer u. Müller. Unter Benußung der amilien und font zuverlässigen Quellen hat Dr. A. Nömer in einem kleinen Buch eine Uebersicht über alle öffentlihen Einrichtungen Berlins gegeben, die der höheren Aus- bildung und der wissenschaftlihen Forshung dienen. Es darf die Ansicht ausgesprochen werden, daß es fih hierbei niht um eine Arbeit auf Erwerb, sondern zum allgemeinen Nußen handelt, was sich dur den geringen N (50 ,§) bereits zu erkennen giebt. Wenn die Anzeige des Hefts für das Sommerhalbjahr 1893 etwas verspätet erfolgt, fo fei damit vorweg für das bald erscheinende Heft Winter- Semester 1893/94 ein empfehlendes Wort gefagt.

Kießling's neue Specialkarte von Strausberg und dem Blumenthal in Farbendruckd. Berlin, Kleinbeeren- straße 26, Alerius Kiesling. Nachdem die Kleinbahn von der Ostbahn sich abzweigend nah Strausberg eröffnet ist, kann der reizend am See gelegene Ort durch Vorortzug leiht erreiht werden. Die gute Karte aus dem bewährten Verlage weist genau zureht.

Handel und Gewerbe.

Bei den Abrechnungs|jtellen der Reichsbank wurden im Monat September d. J. 1453 108 200 F abgerechnet gegen 1 491 730 600 A im August d. J., 1260 619200 im September 1892 und 1 387 099 400 s im September 1891.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 2. d. M. geftellt 10 609, niht rechtzeitig gestellt 51 Wagen. In Oberschlesien sind am 30. v. M. gestellt 3171, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs8-Versteigerun 4

Beim Königlihen Amtsgeriht [ Berlin fianden am 9. Oktober die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Perlebergerstraße 25, dem Maurermeister Gustav Emil Scheidler gehörig; Nußungswerth 3350 &; für das Meistgebot von 30 000 & wurde der Kaufmann Ful. Seeligsobn zu Berlin Ersteher. Stephanstraße 19, dem Architekten Mar Klein gehörig; Nutzungswerth 10 660 46; für das Meistgebot von 158100. wurde die „Baugesellshaft am kleinen Thiergarten", Actiengesellschaft in Liquidation, Ersteherin.

Magdeburg, 2. Oktober. (W: T. B.) Zuckerberiht Kornzucker excl, von 92% —, neue 1445, Kornzu@er excl, 880/90 Rendement 14,25, neue 1445, Nachproducte excl, 79% Nendement —. Matt. Brotraffinade 1. —, Brotraffinade 11. Gem. Raffinade mit Faß 29,00. Gem. Melis 1. mit Faß 27,75. Ruhig. Rohbzucker. 1. Product Tranfito f. a. B. Hamburg pr. Dbs tober 14,224 bez. und Br., pr. November-Dezember 14,07 bez Und Br., pr. Dezember 14,174 bez., 14,223 Br., pr. Januar-März 14,20 Gd. 1425 Br. Anfangs stetig, S{luß schwach.

Leipzig, 2. Oktober. (W. T. B.) Kammzug-Termin=« handel. L Plata Grundmuster B. per Dktoder 3,52 G Per November 3,55 „6, per Dezember 3,57€ &, per Januar 3,60 G, per Februar 3,624 4, per März 3,6 46 per April 3,675 H, per Mai 3,70, per Juni 3,724. Umsaß: 5000 kg. -

Bremen, 2. Oktober. (W. T. B.) (Börsen-Schlußderit) Raffinirtes Petroleum. (Officiele Notirung der Bremer Petroleum - Börse.) FaßzoUfrei. Stetig. Loco 4,39 5 j Berichtigung: Am 22. September wurde der Petroleum-Loco: F 4,35 Br. notirt, nicht 4,35 G. Baumwolle, Rubig. middling, loco 423 «s, Upland, Baßs middling, mchts unter U middling, auf Termin-Lieferung, po. tober 42 „4, pr. November 42 A, pr. Dezember 42 „i, pr. Januar 2 A, cuar 42.

Schmalz. Fest. Shafer 204 3, Wilcer 4 H. Grocery 494 „3, Arm Cudaby L i

Brothber (pure) 49 K, Fa | 4 Wolls. ü 151 Ballen. Speck. Rudig. Short clear middl. Dezember J Abladung 43. Taback. Umsay 500 Kisten Barinas

Wien, 2. Oktober. (W. T. Bew dei reidishen 184er Loose: 0000 L Ne. D Sei 5000 Fl. Nr. 24 Ser. 146; je 2000 Fl. Nr. I B 1488, Ser. 1537, Nr. 47 Sex. 1548, Nv. 15 Sev. 1729, Nu