1893 / 258 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Oct 1893 18:00:01 GMT) scan diff

2) einem Attest darüber, daß der Bewerber seine Studien auf einer deutshen Akademie gemacht hat; |

A einem kurzen Lebenslaufe, aus welhem der Studien: ang des Bewerbers ersihtlih ist; : j

4) einer schriftlihen Versicherung an Eidesstatt, daß die eingereichten Arbeiten von dem Bewerber selbst ohne fremde Beihilfe ausgeführt sind. :

Eingesandte Arbeiten, denen die vorstehend unter 1 bis 4 aufgeführten Schriftstücke und Atteste nicht vollständig bei- liegen, werden nicht berücksichtigt.

Der Preis besteht in einem Stipendium von 2250 u einer einjährigen M eS nah Jtalien unter der Be- ingung, daß der Prämirte sich acht Monate in Rom auf- halten und unter N eigener Arbeiten über seine Studien halbjährlih an die Akademie Bericht erstatten muß.

Der Genuß des Stipendiums beginnt mit dem 1. Ok- tober 1894. j

Die Zuerkennung des Pes erfolgt im Monat Juni 1894.

Berlin, den 20. Oktober 18983.

Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Section für die bildenden Künste. h C. Beer.

Bekanntmachung.

Es wird hiermit zur öffentlihen Kenntniß gebracht, daß die den C ael H. Vollmer Und H. Twiefel, beide in Bleckwedel, iesigen Kreises, unterm 19. März 1892 auf Grund des § 1 Absaß 1 des Reichsgeseßes gegen ‘den verbrecherishen und gemeingefährlihen Gebrauch von Sprengstoffen vom 9. Juni 1884 ertheilte Erlaubniß zum Bezug von Sprengstoff (Dynamit) aus der Deutsch-österreichischen Actien-Gefellschafts-Dynamitfabrik (früher Alfred Nobel in Hamburg) zurückgezogen worden. ist. Rotenburg i. Hannover, den 19. Oktober 1893. Der Königliche Landrath: Hetdmann.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute Mittag im Neuen Palais die Manöverberichte durch den Major von Wallenberg vom Generalstabe entgegen. Nachmittags gedachten Seine Majestät dem Mittagessen der Vereinigung Prinz Friedrih Carl hierselbst beizuwohnen.

Die durch die Heeresverstärkung erfolgte Aufstellung neuer Truppentheile hat so weitgreifende und zahlreiche Aenderungen im Personalbestande der Königlich preußischen Armee zur Folge gehabt, daß Seine Majestät der Kaiser und König die Heraus-

abe einer neuen Rang- und Quartierliste befohlen P ahen, welche den gesammten activen Dienststand der Armee sowie die vollständigen Anciennetätslisten der Generalität und der Stabsoffiziere und das Garnisonverzeihniß enthält. Die neue Rangliste, nah dem Stande vom 12, Oktober, ist soeben Seiner Majestät überreiht worden und nunmehr au für die Oeffentlichkeit erschienen. Ein Namensverzeichniß is dieser gekürzten Ausgabe nicht beigefügt, indessen ergiebt der „Ab- gang“ bei jedem Truppentheil alle diejenigen Veränderungen, Belche gegen das Namens-Verzeichniß der April-Ausgabe ein- etreten sind, sodaß das leßtere auch jeßt noch auf die Stelle leitet, an welher der Name zu finden is. Der Preis der neuen Ausgabc (Vez#lag der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin) beträgt 4 M, bezw. für das gebundene Exemplar 5,25

Für die Zeit vom 1. April 1893 bis zum Schlusse des Monats September 1893 sind von Einnahmen (einschließli der creditirten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie von anderen Einnahmen im Deutschen Reih zur Anschreibung gelangt:

Zölle 168388 445 M (gegen denselben Zeitraum des Vorjahres 93 437 460 A6), Tabacksteuer 4 569 461 /6 (+ 130 087 A6), g rerge 1 688300 M6 (+ 51 693 542 M6), Buder- teuer 31 346 681 M6 (+ 4 331 236 M), ra aus 19 889 367 M (+ 768 655 M), Maischbottih- und WBranntweinmaterial- steuer 400 238 M (— 1 980 440 46), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Fustag zu derselben 59101941 M (4+ 5 287 139 A6), Brausteuer 13 447 576 M (+ 695 061 A6), Uebergangsabgabe von Bier 1771 856 M (+ 81497 M); Summe 297227265 M (+ 37569317 M). Spiel- fartenstempel 536885 (4+ 1587 M), Wechsel- stempelsteuer 4058 150 4 (+ 156559 M), Stempelsteuer für: a. Werthpapiere 1489 302 M (r 45 698 M), b. Kauf- und sonstige Anschaffungsgeshäste 4 104 501 403164 M), c. Loose zu: Privatlotterien 1099 750 A -+ 47132 M), Staatslotterien 2974 275 M (— 843 863 M6). ost- und Telegraphen - Verwaltung 122 264 462 (4 5783 615 M6), Reichs-Eisenbahn-Verwaltung 31 627 000 M (4+ 1201 000 M4).

Die zur Reichskasse gelangte Jst - Einnahme abzüglich der Uusfuhrvergütun en und Verwaltungskosten beträgt bei den nahbezeihneten Einnahmen bis Ende September 1893: Zólle 149597016 (— 31 355624 M), Tabacsteuer 3 925 975 M 101404 M), ZBudckermaterialsteuer 1681 070 M 18377 062 A6), Zudersteuer 37683235 A, darunter

erbrauchsabgabe nah dem Gese vom 9. Juli 1887 = 1371 919 M W 11 961 609 M6), Salzsteuer 19307 133 M S6 774 114 M), Maischbottih- und Branntweinmaterialsteuer 772799 M Lem 1722650 46), Verbrauchsabgabe von Brannt- lag zu derselben 50 825 690 M (+ 2745 491 M), Brausteuer und eCTgang ea abe von Bier 12932 828 (+ 658 902 M6); Summe 279 363 606 M (— 35 416 624 A6). Spielkartenstempel 559 171 M (— 11 226 M).

wein und Zus

Jn der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wird die vom Reichs- Eisenbahnamt aufgestellte tabellarishe Uebersiht der Be- triebs-Ergebnisse deutsher Eisenbahnen für den

Monat September d. V veröffentlicht , auf welche vor- gestern an dieser Stelle auszüglih hingewiesen worden ift.

Das Kaiserlihe Gesundheitsamt macht folgende Cholerafälle bekannt: : :

a Berlin wurde bei einem Arbeiter Cholera nach- gewiesen; in Potsdam und in Stettin je ein tödtlih ver- laufener Krankheitsfall, in Neuenkirchen, Kreis Randow, desgleichen 2; in Frauendorf, Kreis Randow, 4 Neu- erkrankungen, in Bredow, Kreis Randow, 2, in Warsow, Kreis Randow, in Zerpenschleuse und Wittenberge je 1 Neuerkrankung. :

Der laut Nr. 255 des „Reichs-Anzeigers“ für Nauen gemeldete Krankheitsfall ist nah dem Ergebniß bakteriologischer Untersuchung auf Cholera nicht Alndatühren.

Der Königlich sähsishe Gesandte am hiesigen Aller- höchsten Hofe Graf von D, und Bergen ist vom Urlaub nah Berlin zurücgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der bisher bei der Königlichen Direction für die Ver- waltung der directen Steuern in Berlin beschäftigte Regierungs- Nath von Ascheberg is an die Königliche Regierung zu Marienwerder verseßt und

der Regierungs - Assessor Dr. Arnold zu Posen der Königlichen Direction für die Verwaltung der directen Steuern in N zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen worden.

Der neuernannte Regierungs-Affessor Dr. Steiniger ist dem Landrath des Kreises Teltow, Regierungsbezirk Potsdam,

der neuernannte Regierungs Assessor Graf zu Dohna aus Hannover dem Landrath des Kreises Allenstein, Regie- rungsbezirk Königsberg,

der Regierungs: Afesor Dr. von Hopffgarten zu Merse- burg dem Landrath des Saalkreises im Regierungsbezirk Merseburg,

der neuernannte Regierungs-Assessor Albrecht dem Land- rath des Kreises Blumenthal, Regierungsbezirk Stade, und

der neuernannte Reglerutas - Asessor Dr. Lange aus Gumbinnen dem Landrath des Kreises Lennep, Regierungs-

bezirk Düsseldorf, bis auf weiteres zur Hilfeleistung in den |

landräthlichen Geschäften zugetheilt worden.

S. M. S. „Stein“, Commandant Capitän zur See von Wietersheim, ist am 25. Oktober in Funchal ein- getroffen und beabsichtigt, am 29. Oktober nah St. Vincent (Cap Verdische FJnseln) in See zu gehen.

Bayern.

Die Kammer der Abgeordneten wählte in ihrer gestrigen Sißung“ endgültig für die Dauer der Sesston den Abg. Walter zum Präsidenten und den Abg. Dr. Clemm zum Vice-Präsidenten. Der Finanz-Minister Dr. Freiherr von Riedel legte darauf einen Gesegentwurf über Grund- steuernachlässe in den von der Futternoth heimgesuchten Gegenden des diesrheinishen Bayerns und der Pfalz vor. Die Vorlage, wodurch die Regierung ermächtigt wird, noh weitere unverzinslihe Darlehen für Nothstands- bezirke zu gewähren, wurde in zweiter Lesung angenommen. Der Minister des Jnnern Freiherr von Feilißsch erklärte, nah zuverlässigen Mittheilungen aus ODesterreih sei anzu- nehmen, daß in nächster Zeit das österreichishe Futterausfuhr- verbot werde aufgehoben werden. Die Kammer genehmigte sodann eine Reihe von Rehnungsnachweisungen. Der Abg. Grillenberger erklärte, die Socialdemokraten stimmten da- gegen, weil sie im Finanzausshuß keine Vertretung und daher in die Belege keine Einsicht hätten. Beim Etat des Königlichen Hauses und Hofes behauptete der Abg. Grillenberger, nah dem Geseß von 1834 über Fesisezung einer permanenten Civilliste sei der Unterhalt des RNeichsverwesers aus der Civilliste, nicht aus besonderen Staatsmitteln zu bestreiten. Allerdings sei dort nur von der Regentschaft für einen minderjährigen König die Rede, die Bestimmung E aber wohl auch analog für den jeßigen Fall der Regentschaft. Der Minister-Präsident Freiherr von Crailsheim bemerkte, das Geseg über die Civilliste \prehe ausdrücklich von einer Regentschaft bei Minder- jährigkeit des Königs, also von einer sogenannten ordent- lichen Regentschaft, während die jegige Regentschaft in Bayern eine außerordentliche sei. Jn diéfem Falle liege der Unterhalt des Regenten der Staatskasse ob; die von dem Abg. Grillen- berger gezogene Analogie treffe nicht zu. Diese Bestimmung sei auch dadurch begründet, daß der Etat eines minderjährigen Königs die Ueberweisung der Unterhaltungskosten für den Regenten leichter ertrage, als der Etat eines volljährigen Königs. Der Etat selbst wurde hierauf genehmigt.

Württemberg.

Der „Staats-Anzeiger oen Württemberg“ meldet die auf sein Ansuchen erfolgte Enthebung des Hof-Kammer-Präsidenten von Tscherning von seinem Amt unter Verleihung des E des Pu otién-Ordena und die E des bis- herigen Geheimen Legations-Raths und zweiten Chefs des Cabinets des Königs, Freiherrn von Herman, zum Hof- Kammer-Präsidenten.

Sachsen-Coburg-Gotha. Seine Königliche Hoheit der Herzog is, wie die „Cob. Ztg.“ meldet, gestern Morgen zum Besuh FJhrer Majestät der Kaiserin Friedrih nah Homburg vor der

Höhe gere w stderselbe wird sfih von dort nah Potsdam. 0

und sodann nah England begeben.

Oesterreich-Ungarn.

Ueber den bisherigen Verlauf des gestern Vormittag zu- ae etretenen Aus) chusses zur T E Prager usnahmeverfü aen verlautet dem „W. T. B.“ zu- folge, der Minister-Präsident Graf Taaffe habe erkiärt, er köónne einen Theil des Materials nur in einec ver- traulihen Sißung oder garnicht vorlegen, worauf der

Ausshuß sich mit 18 gegen 5 Stimmen bereit erklärt habe, einen Theil des Materials in geheimer Sißung entgegen zu nehmen. Ein weiterer Vorshlag des Minister - Präsidenten, der Ausshuß möge das ge- ammte Material in geheimer Sißung behufs Sichtung in Empfang nehmen, sei mit 16 gegen 7 Stimmen zum Beschluß erhoben worden, worauf sih die als Zuhörer erschie- nenen Abgeordneten aller Parteirihtungen entfernt hätten. Sodann t in vertrauliher Sißzung mit der Verlesung der Actenstücke begonnen worden. Nach einer weiteren Meldung habe sih der jur Verlesung gende Theil des Regierungs- materials ti ie Presse und auf Versammlungen bezogen.

Anläßlih der Feier seines zwanzigjährigen Jubiläums hat der Erzbischof von Erlau D. Samafsa gestern eine Rede gehalten, worin er die Haltung der katholischen Blätter beklagte, die sih vermessen hätten , den Kirchenfürsten den Weg vorzu- schreiben und ungerehter Weise Männer und Jnstitutionen zu verdächtigen und zu brandmarken, die durch die Kirche nicht verurtheilt R Dieses Uebel sei niht zu dulden. Der Erz- bischof empfahl im Kampf für die Kirche als hauptsächhliche Waffe die thätige Liebe und die Heilung der bestehenden Uebelstände, deren unheilvollster der Zwiespalt betreffs der Ehe- geseßgebung sei. Der Erzbischof schilderte seine hierauf bezüg- liche Thätigkeit seit dem Jahre 1880 und betonte sein Ein- treten für den Dispens katholischer Verlobten von dem Verbot. der Mischehen, wogegen sih jedoch Rom widerseße. Der Erz- bischof |chloß mit der Erklärung, daß die in den Archiven be- findlihen Daten geeignet seien, die Grundlosigkeit der zahl- reichen Entstellungen darzuthun.

Frankreich.

Der Präsident Carnot empfing, wie „W. T. B.“ be- richtet, gestern Vormittag den Besuch der Großfürsten Sergius und Paul von Rußland und stattete ihnen bald darauf einen Gegenbesuch ab. Nachmittags um 4 Uhr 25 Minuten trat der Präsident in Begleitung des Minister- Präsidenten Dupuy, des Ministers des Auswärtigen Develle, des Marine-Ministers, Admirals Rieunier und des franzósishen Botschafters am russishen Hofe Grafen Montebello die Reise nah Toulon an, wo die Ankunft heute früh erfolgte. Morgen früh gedenkt der Präsident nah Paris zurückzukehren.

Die gestern von einem Abendblatt gebrachte Nachricht, der Minister-Präsident Dupuy wolle zurücktreten, wird von der „Agence Havas“ für vollkommen unbegründet erklärt.

Die Münzconferenz hielt gestern eine längere Sizung ab, worin der Entwurf eines Abkommens festgestellt wurde ; einzelne Punkte blieben jedoch noch in der Schwebe.

Der Admiral Avelane traf gestern Vormittag 11 Uhr mit den russishen Offizieren von Lyon in Marseille ein und wurde von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. Unter den Zurufen der Menge begab R der Admiral nah der Präfectur, wo der Finanz-Minister Peytral ihm die Sena- toren und Deputirten des Departements der Bouches du Rhône vorstellte. Der Präsident des Generalraths begrüßte den Admiral, der dankend erwiderte. Später stattete Avelane die üblichen Besuche ab. Bei dem von der Municipalität gegebenen Früh- stück trank der Finanz-Minister Peytral im Namen der Negiecung auf das Wohl des Kaisers von Rußland und der Kaiserlichen Familie, während der Maire Flaissières im Namen der Bevölkerung den Gefühlen Ausdruck gab; die in den Herzen aller Franzosen fortlebten. Der Be- such der russishen Offiziere werde eine neue Ermuthigung für die Marjseiller Kaufmannschaft und Jndustrie sein, die innige friedlihe Vereinigung Frankreihs und Rußlands eine ununterbrochene Aera der Arbeit und des Friedens herbeiführen. Der Admiral Avelane toastete auf den Präsider&en Carnot. Nach Beendigung des Banketts wohnten die russischen Offiziere einem Blumenkorso bei, der troß des Regens sehr lebhaft verlief, und begaben ' sih sodann zum Lunch in das Börsengebäude. Der Präsident der Handelskammer gab in einem Trink- spruh der Hoffnung Ausdruck, daß der neue Handelsvertrag und die Freundschaft Mas und Rußlands die alten Handelsbeziehungen mit Marseille erweitern würden. Nachmittags fand auf der Präfectur ein Bankett zu 640 Gedecken statt, bei welchem der Finanz-Minister Pe ytral und der Admiral Avelane Toaste wechselten. An das Bankett JWloB sich ein Ras an. Abends war im Theater Galavor- stellung. Um Mitternacht fuhren der Admiral Avelane und die übrigen russishen Offiziere mit der Eisenbahn nah Toulon. Trotz des ströómenden Regens war ein zahlreiches Publikum auf den Straßen.

Ftalien.

Einem gestern Abend in Turin veranstalteten Bankett der piemontesishen Deputirten wohnte auch der Minister-Präsident Giolitti bei. Am Schlusse des Banketts- hielt der Minister-Präsident eine Rede, worin er sih, wie „W. T. B.“ berichtet, gegen den J des Briefes Nudini’'s an seine Wähler wandte, der das Ministerium mit berechneter A angegriffen habe. Bezüglich er O tilitärfrage geübten Kritik sei er est überzeugt, daß das N vier nicht seine eigencn

eshlüsse in dieser Frage aufheben werde. Jn Betreff der Finanzen sei er mit Rudini einig, daß es Pflicht sei, das Gleichgewicht im Budget alsbald herbeizuführen, Ee der Aufnahme von Anleihen im Auslande Wt enthalten und außer auf Aae auch auf Erhöhung der Einnahmen bedacht zu sein. Eine Meinungsverschiedenhêit bestehe nur bezüglich der Ausführung. Das jehige Cabinet habe neue Ersparnisse ge- macht und die in dem Budget vorgesehenen, aber von feinen Vorgängern nicht realisirten Ersparungen durchgeführt. Auf das frühere Cabinet falle die Verantwortung, wenn 10? Budget 1891/92 die unerhörte Ziffer von 28 Millionen Méhr- ausgaben gegen nur 9 Millionen Ersparnisse figurirten. „Das gegenwärtige Cabinet habe sih im Gegentheil niht damit be- gnügt, Ersparungen ins Budget einzusiellen sondern sie aus L durGgeiührt. Das jetzige Ministerium habe nich einen Kilometer Eisenbahnen neu begonnen und si A darauf beschränkt, die früher begonnenen Arbeiten zu bezah! mit den Beträgen, die für neue Bauten bestimmt gewesen seien, Der Minister widerlegte agu die Einwendungen Rudini's gegen die von ihm in dem Programm 8 Dronero dabielegien nanziellen Vorschläge. ha it erwartet, von Rudini be ämpit zu werden, aber er habe a erwartet, daß Rudini von einer L O der Bu 0e verhältnisse sprechen werde; denn seit zehn Jahren seien E s ünstigen Resultate vorhanden gewesen wie deter des Bu 2 für 1892/93. Warum also von einer Verschlehterung e udgetverhältnisse sprehen und durch unwahre Behauptung die Feinde inx Innern und im Auslande unterstüßen, die geg

den italienishen Credit einen schr ungerechten Krieg fuhrten. Auf den rhetorishen Theil seines Programms werde er Rudini

“nicht folgen. Gegenüber Rudini's finanziellen Vorschlägen mit

administrativen Reformen frage er, warum denn Rudini während seiner Regierung nihts von alledem im Parlament vorgelegt habe. Darauf wies der Redner lebhaft die Be- auptung Rudini's über die Bankfrage Mens und {ob die erantwortlihkeit in dieser Frage auf das Cabinet Rudini. Eine Erklärung für die ungewohnte Heftigkeit des Angriffs finde man, wenn man Rudini’'s Aeußerungen über die politi- schen Parteien betrachte. Per eine Partei, wie die Rechte, die eine so große Vergangenheit habe, sei es demüthigend, sich durch ihren Führer desavouirt zu sehen, der sage, es gebe keine Ea mehr. Der Minister fügte hinzu: Dieses schmerzliche Schauspiel müsse seine Partei von der Nothwendig- keit überzeugen, ihre Reihen fester zu schließen und sih gegen Nachstellungen zu sichern, die zur Spaltung führten könnten; es müsse “sie been energish an der Wiederherstellung der ökonomischen Lage des Landes zu arbeiten und den Worten Thaten entgegenzuseßen.

Bei dem gestern in Spezia zu Ehren der Offiziere des britishen Geshwaders im Civil-Casino gegebenen Frühstück toastete der Chef der städtishen Ver- waltung auf den Admiral Seymour und dankte ihm und dessen Offizieren für den Besuh, der das

brüderliche Verhältniß, die herzlihe Zuneigung und Freund- schaft der beiden Nationen gefejtigt habe, deren gemeinsames dun der Fortschritt, die Civilisation und der Frieden sei.

um Schluß trank Redner auf die Gesundheit der Königin Victoria sowie des Königs und der Königin von Jtalien. Die britischen Offiziere stimmten in den Nuf ein: „Es lebeEngland ! Es lebe Jtalien!“ Der Admiral Seymour erwiderte, es sei für ihn und seine Offiziere eine Ehre, so ausgezeihnete Offiziere und Bürger kennen zu lernen; er danke auf das wärmste für den shmeichelhaften herzlihen Empfang und trinke auf das Wohl des Königs von Jtalien und auf die Zukunft der Stadt Spezia. Nach dem Frühstück begaben sih der Herzog von Genua, der Admiral Seymour und die übrigen Geladenen zu dem von der Municipalität veranstalteten großen Empfang im Stadt-Theater. Das Diner fand an Bord des „Lepanto“ statt. Hierauf wurden die britishen Offiziere bei dem Admiral Labrano in glänzender al empfangen. Die Stadt war prächtig beleuchtet; die Straßen waren außerordentlich belebt.

Spanien.

Der General Macias wird dem „W. T. B.“ zufolge denn abreisen, um den Oberbefehl in Melilla zu. über- nehmen.

Amerika.

Nach einer Meldung des „Reuter’shen Bureaus“ aus Washington wird die Abstimmung über die Auf- hebung der Sherman-Acte -voraussihtlich heute Nach- mittag im Senat beginnen. Nach einer Meldung des „Stan- dard” aus “Diecstent soll Sherman die Absicht, ein Amendement, betreffend die Ausgabe von Obligationen einzubringen, aufgegeben haben. Sherman wünsche eine innere Volks-Anleihe durhzuseßen, da die gegenwärtigen Be- dingungen hierfür günstig seien.

Wie der „Times“ aus Philadelphia gemeldet wird, habe Admiral Stanton, der Commandant des nah den bra- silianishen Gewässern entsandten Geschwaders der Ver- einigten Staaten, bei der Ankunft in Rio de Janeiro so- wohl die Flagge des Admirals de Mello wie die der bra- silianishen Regierung sfalutirt in der Meinung, auf diese Weise den ihm gegebenen Befehl strenger Neutralität zu erfüllen. Wie das „Reuter’she Bureau“ aus Washington er- fährt, hat der Admiral Stanton den Befehl erhalten, das Commando qn den Capitäân Picking zu üÜber- geben, weil er durch die Salutirung des Admirals de Mello gegen die der Union’ befreundete brasilianische Nation einen Act der Unhöflichkeit begangen habe. Dem brasilianisheu Gesandten gegenüber spra der Staatssecretär das Bedauern der Regierung der Ver- einigten Staaten über das Verhalten des Admirals Stanton aus. Der Staatssecretär fügte hinzu, es werde der brasilia- nishen Regierung über "diese Angelegenheit eine officielle Er- klärung zugestellt werden. Der brasilianishe Gesandte er- widerte, die durch die Ersezung Stanton's gegebene Genug- thuung sei vollständig ausreichend. Die brasilianishe RNe- gierung habe in dieser Angelegenheit keine weiteren Wünsche.

Gestern ist, wie „W. T. B.“ meldet, in San Francisco das Kriegsschiff „Oregon“, das stärkste Schiff der Marine der Vereinigten Staaten, vom Stapel gelassen worden.

Die großen Aufträge auf Waffen und Munition, welche einerseits die brasilianishe Regierung, anderer- seits die Aufständischen gegeben haben, werden größtentheils durch die Winchester Waffenfabrik und die Hotchkiß- Kanonenfabrik ausgeführt werden.

Nach einer in Paris Ca Meldung aus Rio de Janeiro wäre Cassiano Nascimento zumMinister des Auswärtigen ernannt worden. Jn Montevideo ift dem „W. T. B.“ zufolge die Nachriht eingetroffen, die Commandanten der vor Rio de Janeiro befindlichen fremden Geschwader, ausschließlich des deutschen, L den General Peixoto darauf aufmerksam gemacht, daß die in den Arsenalen getroffenen kriegerishen Vorbereitungen geeignet seien, zu einem Bombardement durch Admiral Mello zu führen, und daß hierunter die den Atsenalen benachbarten Stadttheile in empfindlicher Weise leiden würden. Aus Buenos Aires wird gemeldet, das brasilianische Rev o- lutions-Comité in Buenos Aires habe an die Offiziere und Mannschaften der dem General Peixoto treu gebliebenen E eine Proclamation gerichtet, worin sie zum An- {luß an die aufständishe Bewegung aufgefordert würden.

Statistik und Volkswirthschaft.

Weibliche Gesundheits-Inspectoren.

In den englishen Städten Salford und Manchester werden, wie die englische Zeitschrift für öffentlihe Gesundheitspflege (Public Health) mittheilt, neuerdings auch weibliche Gesundheits-Jnspectoren angestellt mit einem Jahresgehalt bis auf 3500 Franken. Jhnen liegen vornehmlih Sandbisitationen ob, wobei sie auf Ueberfüllung

r ¡Bohnungen, ansteckende Krankheiten und sanitäre Mißstände sonstiger Art zu achten und diese dem Gesundheitsbeamten zu berichten S sind außerdem als Krankenpflegerinnen und Samariterinnen

et.

Zur Arbeiterbewegung.

Der socialdemokratishe Parteitag in Köln ge- langte gestern zur Verhandlung über „die -Gewerkschafts- bewequng und ihre Unterstüßung durch die Partei- genossen“. Der Berichterstatter Legien, der zuerst das Wort nahm, besprach die Wichtigkeit der gewerkschaftlichen Organisation als einer Erziehungsanstalt für die Partei- genossen. Die Parteipresse müsse die Bewegung mehr unterstüßen ; bisher sei dies nicht genügend geschehen. Weiterhin klingt die Rede in einen heftigen Angriff gegen den zweiten Berichterstatter Auer aus, der die Angriffe Legien's urüdckweist und die mangelhaften Erfolge der Gewerk- {haftäcommission darauf zurückführt, daß bei ihrer Gründung die Bewegung - aus wirthschaftlihen Gründen bereits im Rückgange gewesen sei. Außerdem hätten die Leiter der Commission mehr Fühlung halten sollen mit den leitenden Persönlichkeiten der socialdemokratishen Partei. Ferner tadelte Herr Auer die heftigen Streitigkeiten über die politish unwesentlihe Organisationsform. Es lagen der Versammlung zwei „Entschließungen“ vor, die den Standpunkt der beiden Berichterstatter zur Geltun bringen. Die © von Herrn Legien befürwortete wi es für Pfliht jedes Parteigenossen erklären lassen, einer der in seinem Gewerbe bestehenden gewerkschaftlichen Organisationen anzugehören, wenn nicht zwingende Gründe ihn hindern. Der Antrag Auer und Genossen empfiehlt, ge- scüßt auf eine frühere Erklärung der Partei, daß die Versammlung den Ausdruck der Sympathie mit der Gewerkschaftsbewegung wsiederhole; den Parteigenossen wird von neuem die Pflicht auferlegt. für die Erkenntniß der Bedeutung der gewerkschaft- lichen Organisationen zu wirken und für ihre Stärkung ein- utreten. Die Verhandlung wurde gestern nicht zu Ende ge- führt. Jn der Erörterung machte Bebel dem Berichterstatter Legien die Theilnahme an dem vom deutschen N erufenen socialen Congreß in Frankfurt a. M. zum Vorwurf.

Ueber den Ausstand der Grubenarbeiter in Eng- land liegen auh heute keine neuen Nachrichten von Bedeu- tung vor. Jm französishen Departement vu Nord ist der Ausstand, wie man der „V. Z.“ aus Paris schreibt, als be- endigt zu betrahten. Alle Zechen arbeiten mit voller Beleg- chaft, nur in Escarpelle sind noch einige Hundert Berg- leute ausständig. Jm Departement Pas de Calais arbeiteten am Ende der vorigen Woche 7300 der 33 000 Bergleute, zu Anfang der Woche waren es nur halb soviel gewesen. Diese Woche sind hon 10 000 angefahren. '

In Leipzig beschäftigte ih eine öffentlihe Arbeiter - versammlung am Dienstaz mit den Streitigkeiten, die zwischen dem Gewerkschaftscartell und einigen Gewerkschaften {weben und dazu führten, daß einige Organisationen, wie die der Buchdrucker, Notensteher, Markthelfer, Maler und Lackirer sich niht mehr im Cartell vertreten ließen. Jn der Versammlung wurden lange Er- örterungen über den Werth oder Unwerth des Gewerkschaftscartells geführt, ohne daß ein bestimmtes Ergebniß erzielt wurde. Eine Einigung aller Gewerke wurde, wie das „Chemn. Tgbl.“ berichtet, nicht erreicht.

Kunst und Wissenschaft.

Die Berliner medizinische Gesellschaft hat, wie der „N. A. Z.“ mitgetheilt wird, den Geheimen Medizinal-Rath, Professor Dr. Virchow aus Anlaß seines 50 jährigen Doctor-Jubiläums zu ihrem Ehren-Präsidenten- ernannt. In einer am Mittwoch ab- gehaltenen Festsißung der Gesellschaft wurde dem Gefeierten die be- treffende Adresse durh den Geheimen Medizinal-Ratb, Professor Dr. von Bergmann überreicht. i

In der Sizung des Vereins für deutshes Kunst- e morre am Mittwoch spra Herr Architekt Karl Hoffacker über die

eltausstelung von Chicago und die Arbeiten der deutschen Architekten. Der Vortragende, welcher die deutshe Abtheilung in der Industrie-Halle und in anderen Gebäuden eingerichtet und das deutsche Dorf aufgebaut hat, schilderte die großen Schwierigkeiten, mit welchen die ausführenden Künstler und Arbeiter von Anfang an zu kämpfen batten. Das "tüdckische Klima, die eigenthümlichen Zustände der amerikanischen Verwaltung, die lange Dauer des Transports hinderten auf Schritt und Tritt die Zeitberehnung und die Arbeiten. Nur durch Aufbieten aller Kräfte sei es gelungen, die deutshe Abtheilung zur Eröffnung wenigstens provisorisch fertig zu stellen und damit alle andern Nationen einschließlich der Amerikaner zu überholen. Die Zuhörer, welhe den Saal bis auf den leßten Plaß füllten, folgten dem Vortragenden mit gespanntem Interesse und begrüßten es mit lebhaftem Beifall, daß der Redner in der nächsten Sißung des Vereins aus der Fülle seines Materials weitere Mittheilungen über die decorative Anordnung und das deutshe Kunstgewerbe auf der Aus- stellung zu machen versprach.

Die soeben erschienenen Nummern der „W oche nberichte für Kunst, Kunsthandelund Kunstgewerbe “, die von der Kunst- handlung von Ams ler und NRuthardt, Berlin (zum Preise von 3 #. pro Quartal franco Haus) La werden, sind die JFapan-Nummer uyd die Fächer-Nummec. Sie enthalten folgende Artikel: Erstens einen Aufsaß „Moderne Meister japanisher Kleinkunst", der alle Liebhaber der japanischen Kunst und Industrie lebhaft interessiren wird. Es folgt dann ein Artikel „Kun und Kunstgewerbe in Japan“ und eine „Unterredung mit dem- Akademiker Yutaka Murakami*, in welcher sich von den Sitten und Gebräuchen Japans detaillirte Schilderungen finden. Die !Fächer-Nummer beginnt mit einem historish-novellistishen Aufsaß aus der Feder von Georg Buß: „Der Fächer als Hilfs- mittel weibliher Coquetterie. Daran {ließt sich unter der Rubrik „Die Künstler in ihrem Heim“ ein Auffaß von Paul Hildebrandt (Redacteur der „Wochen-Berichte“) über „einen Besuch bei dem Fächermaler Georg Schöbel“, und endli folgt ein Artikel, der den modernen Fächer in seinen vershiedenen Species und Genres schildert und auf die ersten Neuheiten der Saison Bezug nimmt.

Die Königlihe Bau- und Garten-Direction in Stuttgart hat, wie wir dem „Centr.-Bl. d. Bauv.“ entnehmen, eine Preisbewerbung ausgeschrieben, an der sich sämmtliche deutschen Architekten betheiligen können. Es handelt |ch um die Gewinnung von Plänen zu Hofbeamten- und Posvienec- Dees en, Marstallgebäuden u. #. w. beim Königlichen N lose in tuttgart. Ein genauer Lageplan sowie die Bedingungen des Ausschreibens sind bei dem Secretäriat der Virection zu erhalten. Für die besten Arbeiten sind drei Preise (5000, 3000 und 2000 4) ausgeseßt; außerdem is für den Ankauf weiterer Entwürfe die Summe von 3000 „« verfügbar. Die L über die eingelaufenèn Arbeiten erfolgt dur ein eral welches aus dem Hof-Kammer-Präsidenten, dem Ober-

ofmarschall und den Technikern Ober-Baurath, Vorstand der Bau- und Gartendirection Berner, Hof-Baudirector a. D. von Egle, Architekt H. Reck, Ober-Baurath von Sauter, e in Stutt- gart, und Professor Fr. Thiersh in München besteht.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- aßregeln.

Spanien. Die Königlich spanishe Regierung hat durch Verordnung vom 21. d. M. die gegen Neapel und Stottholm angeordneten Quarantäne: Sersungen unter den üblihen Bedingungen aufgehoben. (Veral. „N.-Anz.“ Nr. 188 vom 8. August und Nr. 247 vom 14. Oktober.

Portugal.

Durch Verfügung des Königlich portugiesishen Ministeriums des Fnnern ist der Hafen von Antwerpen seit dem 14. d. M. für cholera- verseucht erklärt worden. i

Griechenland.

Die aus den Häfen der französishen Mittelmeerküfte zwischen NVentimiglia und Perpignan kommenden Schiffe haben si in Griechen- land bis auf weiteres nur noch einer 48 stündigen Beobahtungs-

uarantäne zu unterziehen. Provenienzen aus den englischen Hêfen rimsby und Hull, sowie aus den anderen Häfen des Geg B er unterliegen dagegen einer dreitägigen Quarantäne. (Vergl. „R.-Anz.* Nr. 246 vom 13. Oktober.) j Marokko.

Die Quarantänemaßregeln in Tanger gegen A aus Hamburg sind wieder ausgehoben worden. (Vergl. „N.-Anz.* Nr. 231 vom 26. September.)

Cholera. Rom, 26. Oktober. “In den leßten 24 Stunden find nah dem Bericht des ,W. T. B.“ in Palermo 16 Erkrankungen an Cholera und 6 Todesfälle vorgekommen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ru hr sind am 26. d. M. gestellt 11 350, niht rechtzeitig gestellt 425 Wagen. __ In Oberschlefien sind am 25. d. M. geftellt 4940, niht reht- zeitig gestellt keine Wagen.

Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt berichtet die „Schl. Z.“: In verflossener Woche hat \sih das Kohlengeschäft etwas N da den Gruben ziemlich zahlreiche Verladeordres zugingen.

as Verladegeschäft ist jedoch durch Wagenmangel beeinträchtigt. m gefragtesten waren in leßterer Zeit die kleineren Sortimente, befonders Gries-, Erbs- und Kleinkohlen, die hauptsählich als Betriebskoblen von den Brennereien und Zu@erfabriken bezogen wurden; nunmehr gehen auch für die groben Sorten zahlreichere Aufträge ein, die jedoch, da es an den erforderlichen Wagen mangelt, nur theilweise effffectuirt werden können. Der Absay für oberschlefishe Steinkohlen nach Galizien und Oesterreich ist immer noh sehr schwach, jedoch fangen die Bezüge von Hausbrandkohlen dahin an etwas stärker zu werden. Ueber die Lage des Koksmarktes läßt sih günstigeres wie in den Vorberichten niht sagen. Der „Absaß für Koks ist unter den gegenwärtigen Verhält- nissen und bei der Lage der oberslesischen Eisenindustrie einer Steige- rung n G, sodaß der Betrieb unter den bisherigen Einshränkungen weiter geführt werden muß. Die Nachfrage für Theer und Theers- producte hat ebenfalls nachgelassen, nur Ammoniak kommt s{hlank zur Abfuhr. :

Aus Ca \\el meldet die O Ztg.“, daß das dortige Bank- haus Pfeiffer u. Hartdegen feine Zahlungen eingestellt habe. Die Passiva betragen augenblicklich vier Millionen Mark. Pfeiffer foll flüchtig sein. j

Magdeburg, 26. Oktober. (W. T. B.) Zudckéerberiht. Kornzucker excl, von 92% —, neue 14,05, Kornzucker excl., 889% Rendement 13,20, neue 13,40, Nachproducte excl.; 75% Nendement 11,10. Stetig. Brotraffinade T. —. Brotraffinade Il. —, Gem. Raffinade mit 6 27,79. Gem. Melis I. mit Faß 25,75. Ruhig. Rohzucker. 1. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Ok- tober 13,427 G., 13,50 Br., pr. November 13,05 bez., 13,15 Bx. pr. Dezember 13,15 bez., 13,174 Br., pr. Januar-März 13,274 bez., 13,30 Br. Fest.

Leipzig, 26. Oktober. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata Grundmuster B., per November 3,45 M, per Dezember 3,45 #, per Januar 3,475 #, per Februar 3,90 4, per März 3,925 A, per April 3,55 #4, pér Mai 3,575 #, per Juni 3,627 4, per Juli 3,623 4, per August 3,627 #4, ver Sep- tember 3,623. Umsay 10000 kg.

__ Bremen, 26. Oktober. (W. T. B.) Börsen-Shlußkericht. Naffinirtes Petroleum. (Officiele Notirung der Bremer R E, Faßzollfrei. Ruhig. Loco 4,45 Br. aumwolle. Ruhig. Upland middling, loco 43 H, Upland Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin-Lieferung, pr. Oktober 422 4, pr. November 423 4, pr. Dezember 424 A, pr. Januar 423 s, per P 43 4, pr. März 434 Z§. Schmalz. Rubig, Shafer H, Wilcox 475 4, Choice Grocery 485 „Z Armour shield 477 4, Cudahy 487 F, Robe & Brother (pure) 48 4, Fairbanks 417 A, Wolle. Umsaß: N Ballen. Taback. Umsay: 107 Packen Kentucky, 8 Fässer irginy.

Wien, 26. Oktober. (W. T. B.) Die Brutto-Einnahmen der ODrientbahnen betrugen in der 40. Woche (vom 1. Oktober bis 7. Oktober 1893) 234 060,77 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 230 297,76 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 7. Oktober 1893) betrugen die Brutto-Einnahmen 9 447 506,73 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 120 851,40 Fr.

London, 26. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen - ladungen angeboten.

96 9% Javazucker loco 162 ruhig, Rüben-Rohbzuckter loco 13F fest. Chile-Kupfer 429/16, pr. 3 Monat 43.

Liverpool, 26. Oktober. (W. T. B.) (Officielle Notirungen.) American good ordin. 45/16, do. low middling 47/16, do. middling 4/16, do. good middling 41/16, do. middling fair 5, Pernam fair 41/16, do. good fair 5, Ceara fair 43, do. good fair 48/16, Egyptian brown fair 5F, do. do. good fair 55/16, do. do. good 5è, rough good fair 6, do. do. good L, do. do. fine i do. moder. rough fair 43, do. do. good fair 5}, do. do. good 5è, do. smooth fair 4, do. do. good fair 48/16, M. G. Broah good 48/16, do. fine 4/16, Dhollerah good 35, do. fully good 4, do. fine 48/16, Oomra good 315/16, do. fully good 41/16, do. fine 44, Scinde good 313/16, Bengal fully good 4, do. fine 43/16.

Bradford, 26. Oktober. (W. T. B.) Wolle fester, belebter, Garne ruhig, fest, Stoffe ruhig.

Amsterdam, 26. Oktober. (W. T. B.) Java-Kaffee good rdinary 52. Bancazinn 524.

New-York, 26. ktobér. (W. T. B) Die Börse wax anfangs etwas niedriger, im weiteren Verlaufe trat eine Besserung ein und der Schluß war ruhig. Der Umsay der Actien betrug 452 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 165 000 Unzen ge“ schäßt. Silberverkäufe fanden nicht statt. Die Silberankäufe für den Staatsschaß betrugen 460 000 Unzen zu 73,00.

Weizen s träge, {wähte sh dann auf Realisirungen und matte Kauflust etwas ab, später auf Deckungen ‘der Baissiers etwas erholt. Schluß stetig. Mais allgemein fes während des ganzen Tages auf ungünstiges Wetter in den Maisdistricten.

Eon, 26. Dfktober. (W. T. B.) Weizen höher infolge fler ausl far Märkte und umfangreiher Käufe und Deckungen, owie auf Käufe für New-Yorker T Mais steigend ad : Eröffnung infolge großer Käufe, darauf Abschwächung und fallend.

Verdingungen im Auslande.

Serbien. L 14. November. Kriegs - Ministerium. Sanitätsabk | Belgrad. Mündliche Licitation. 20 000 m Leinwand , Breite. 86 ecm. Qualität 10/8, 10 000 m Gaze hydrophile, 80 cm. Qualität 4/4. ution für Einheimische 10 9%, Fremde 20 9%.

Verkehrs-Anstalteu.

Auf den Linien der Großen Berli rde- Eise bahn-Actien-GesellsGaft sind im Monat September 10 812 286 Personen befördert und da}ür 1215 713,22 & oder di