1893 / 265 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Nov 1893 18:00:01 GMT) scan diff

ole sole bur die beslätigien0Beshlüsse:der Werinighni:

noden für gaaz Berlin festgeseßt sind, follen. bis auf weiteres

die Angehörigen der neuen Parochie je nach- ihrer bisherigen

Zugehörigkeit zu Dreifaltigkeit oder St. Lukas oder Ponia-Srens oder

Satsilem auch die Begräbnißstolgebührentaxen je diefer Kirchen in ortdauernder Geltung bleiben. L

Von dem Kirchensprengel zum Heiligen Kreuz werden ferner die nafolgend unter a und þ bezeihneten Theile unter Auspfarrung der darin wohnenden Evangelischen von der Kirche zum Heiligen Kreuz und Einpfarrung zu a: bei der Zwölf-Apostelkirhe, zu b: bei der St. Lukaskirche abgetrennt und inzugelegt: , E

a. zun Evouge! der Zwölf - Apostelkirhe: das im Norden dur die bintere Grenze der Grundstücke auf der Nachtseite der Yorkstraße, im Osten dur das Gleise der Dresdener Eisenbahn, im Süden dur) die Weichbildarenze und im Westen durch die Parochialgrenze eingeshlossene Stück; Í ;

b. zum Sprengel der St. Lu kaskirhe: das im Osten dur die hintere Grenze der Grundstückte auf der Morgenseite der Möckern- straße, im Süden und Westen durch die Mittellinie der Kreuzberg- straße und die neue Parochialgrenze mit Zwölf-Apostel, im Norden dur die bisherige Parochialgrenze von St. Lukas eingeslossene Stück einschließlich der Ekgrundstüke der Möernstraße. E

Indem wir den vorstehenden Parochial-Regulirungsplan hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir alle Betheiligten auf, etwaige Einwendungen dagegen bis zum 20. November d. J. während der Zeit von 10 Uhr Vormittags bis 2 Ubr Nachmittags in dem Amtszimmer Nr. 10 unserer Geschäftsräume (Schüßenstraße 26 1) bei dem Bureau-Vorsteher, RNehnungs-Rath Paucke oder dessen Stell- vertreter unter gecignetem Ausweise über ihre Betheiligung bei der Sache \{riftlich einzureichen oder mündli zu Protokoll zu erklären.

Berlin, den 26. Oktober 1893.

Königliches Consistorium der Provinz Brandenburg. S{hmidt.

Abgereist:

Seine Excellenz der Staats - Minister und Minister für andel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch, nach hüringen.

Personal-Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnriche x. Ernennungen- Beförderungen und Verseßungen. Im activen Heere Neues Palais, 28. Oktober. Erbprinz von Sachsen- Meiningen Hoheit, Gen. Lt. à la suite der Armee, unter Be- lassung à la suite des 6. Thüring. Inf. Negts. Nr. 95, zum Com- mandeur der 22. Div. ernannt,

_ Neues Palais, 2. Noyémber. Haberling, Oberst und Abtheil. Chef im Kriegs: Ministerium, beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Directors des provisorischen Central-Departements, der Rang eines Brig. Commandeurs verliehen.

Abschiedsbewilligungen. Im activen. Déere. Neues Palais, 31. Oktober. Bender, Hauptm. a. D., zuleßt aggreg. dem Inf. Regt. von Lüßow (1. Rhein.) Nr. 25, unter Fort- fa der ihm ertheilten Ausficht auf Anstellung - im Civildienst, mit

einer Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des 4. Großherzogl. Hess. Inf. Regts. (Prinz Carl) Nr. 118, zur

Disp. gestellt. L | : __ Militär-Justizbeamte.

Durch Verfügungdes General-Auditeurs der Armee. 30. Oktober. Fornaçon, Schubert, Militärgerichts-Actuare zu Thorn bezw. Mainz, vom 1. Dezember d. I. ab nah Mainz bezw.

Berlin verseßt. Kaiserliße Marine.

Offiziere 2. Ernennungen, Beförderungen, Ver- seßungen x. Neues Palais, 30. Oktober. Delrihs, Cor- vetten-Capitän, unter Entbindung von der Stellung als Commandeur der 2. Abtheilung der 1. Matrosen-Div., mit der vorläufigen Wahr- nehmung der Stellung des Chefs des Stabs beim Commando der Marinestation der Nordsee beauftragt. Galster (Max), &Corv. Capitän, zum Commandeur der 2. Abtheilung der 1, Matrosen-Div.

ernannt. Schußtruppe für Deutsh-Dstafrika. _ Neues E 30. Oktober. Dr. Simon, Assist. Arzt. 9. Kl. a. D., bisher von der Res. des Landw. Bezirks Stettin, unter Vorbehalt der späteren Einrangirung, mit dem 18. Oktober d. J. der Schußttruppe für Deuts{-Ostafri a zugetheilt.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 4. November.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute Morgen von 8 Uhr an im Neuen Palais die Vorträge des Chefs des Generalstabs der Armee sowie des Chefs des Militärcabinets entgegen und begaben Sich darauf nah E um der Vereidigung der Rekruten dex Potsdamer

arnison. im dortigen Langen Stall beizuwohnen. Hierbgi nahmen Seine iee einen kurzen Vortrag des Kriegs- Ministers, ferner die Meldung des Gesandten in Stockholm, General - Adjutanten Grafen von Wedel sowie eine Reihe militärisher Meldungen entgegen.

Die vereinigtcn Ausschüsse des Bundesraths für Zoll: und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sißung.

Die Commission für die zweite Lesung des Entwurfs eines Bürgerlihen Geseßbuchs für das Deuts Ae Reich erledigte in den Sigungen vom 30, Oktober bis 1. November zunächst die in der vorigen Sißung ab- gebrochene Berathung der Vorschriften über die HOIS 8- und die Arresthypothe (§8 1130 bis 1133). Die in der vorigen Sizung sachlih bereits gebilligte Vorschrift des

1130, wonach der Gläubiger einer - vollstreckbaren Geld- orderung im ge der Zwangsvollstreckung verlangen kann, daß E die For eine Sicherungshypothek an den Grunds j i werde, erhielt den Zusaß, daß auf Antrag des Gläubigers die Sicherungshypothek auch für die Kosten dieser Zwangsvoll- streckung einzutragen is (vergl. § 245 Abs. 1 des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Zwangsvollstrekung in das unbe- weglihe Vermögen). Nach § 1131 des Entwurfs kann, wenn der Gläubiger die Zwangshypothek auf mehrere Grundstücke des Schuldners hat eintragen lassen und er dadur eine

erung

tücen des Schuldners in das Grundbuch eingetragen.

größere Sicherheit erlan hat, als fie für die Anlegung von

delgéldern wrgei ieben ist, der Schuldner verlangen, | C

daß der Gläubiger RONUnS der Zwangshypothek an ein- s Grundstücken bewillige, sofern dur die Hypotheken an

en übrigen Grundstücen die Forderung in dem für die Anlegung von Mündelgeldern vorgeschriebenen Maße gesichert ist. An Stelle dieser dem preußischen Geseß, betreffend die Zwangs- vollstreckung in das unbewegliche Vermögen, vom 13. Juli 1883 S 6 entsprechenden Vorschrift wurde im Anschluß an das frühere preußishe Recht (Verordnung vom 4. März 1834) die Aufnahme einer Bestimmung beschlossen, wona die Eintra- gung der Aa ps an mehreren Grundstücken nur in der Weise stattfindet, daß jedes derselben mit einem der Größe nah von dem Gläubiger zu bestimmenden Theil dèr Forde- rung belastet wird.

Der von der Arresthypothek handelnde § 1132 wurde seinem sächlihen Jnhalte- nah mit dem aus den Beschlüssen u den 22 1129, 1131 fih ergebenden Aenderungen und mit em Zusaße genehmigt, daß der QUrsg auf Eintragung der Hypothek im Sinne des 809 Abj. 2, 3 der Civilprozeß- Sebniina als Vollziehung des Arrestbefehls gilt (vergl. § 245 Abs. 2 des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Zwangs- vollstreung in das unbewegliche Vermögen). Der § 1133 gewährt in den Fällen, in welchen die Zwangävollstredung oder die Vollziehung des Arrestes mit der Wirkung einzustellen ist, daß zugleich die bereits erfolgten Vollstredungsmaßregeln auf- zuheben sind, oder in welchen die e des Arrestes in Anschung der Hypothek durch eine vollstreckbare Entscheidung angeordnet worden ist, dem Schuldner die Befugniß, die Zwangs- oder die Arresthypothek ohne die Bewilligung des

läubigers löschen zu lassen. Statt dessen entschied sih die Mehrheit für die Aufnahme der Bestimmung, daß in den be- Be Fällen der Schuldner die Zwangs- oder die Arrest- ypothek als Eigenthümerhypothek erwirbt. Einvernehmen bestand, daß die Vorschriften des § 837 über den Schuß des gutgläubigen Erwerbers nah der früher bereits beschlossenen Fassung des 8 837 zu Gunsten eines Gläubigers, für den eine 2wangs- oder eine Arresthypothek eingetragen werde, keine Anwendung finde. i i

Die Vorschriften der §8 1132, 1133, soweit sie die Arrest- hypothek betreffen, sollen in die Civilprozeßordnung aufge- nommen werden. Zugleih wurde beschlossen, in einer An- merkung zur Erwägung zu stellen, ob es sih nicht empfehlen werde, die Vorschriften über die Zwangshypothek in den Ent- wurf des Geseßes, betreffend die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen, oder in die Civilprozeßordnung zu übertragen.

Der § 1134, welcher die UmwandlungderSicherungs- hypothek in eine gewöhnliche Hypothek regelt, hat bereits in der vorigen Sigzung feine Erledigung gefunden.

Die Berathung wandte sih sodann den Vorschriften über die Grundschuld (S8 1135 bis 1145) zu. Der § 1135, welcher den Inhalt der Grundschuld bestimmt, und der § 1136, wo- nah auf die Grundshuld die Vorschriften über die Brief- hypothek entsprehende Anwendung finden, soweit sih nicht aus dem Umstande, daß die Grundschuld nicht von einer Forde- rung abhängig ist, ein Anderes ergiebt, fanden sahlich im wesentlichen Zustimmung. Dagegen wurden der § 1137, welcher die Bestellung einer Grundschuld unler einer Bedingung oder einer Zeitbestimmung für unwirksam erklärt, und der 8 1138, wonach die Ertheilung cines Grundschuldbriefs nicht ausgeschlossen werden kann, gestrichen. Die Vorschriften des 8 1139 über Zeit und Ort der Zahlung gelangten nah dem Entwurf zur Annahme, ebenso die Vorschrift des § 1140 über das Necht des Grundschuldgläubigers, von der Grundschuld- summe unter den im §8 1140 bestimmten Vorausseßungen Verzugszinsen zu verlangen, sowie die Vorschrift des Z 1141, wonach auf rücsständige Grundschuldzinsen die für rücständige Hypothekenzinsen geltenden Vorschriften Anwendung finden follen. Ebenso wurde der § 1142, welcher bestimmt, daß die Grundshuld auch für den Eigenthümer begründet werden kann, und die Voraussetzungen für die Begründung der Eigen - thümergrundschuld näher regelt, fachlih gebilligt. Dagegen wurde die Vorschrift des § 1143 über den Jnhalt der Eigen- thümergrundschuld im Hinblickauf den im §1136 ausgesprochenen Grundsaß als entbehrlih gestrichen. Eine Ergänzung erfuhr der Entwurf dur die Aufnahme einer Bestimmung, wonach eine Grundschuld in der Weise begründet werden kann, daß der Grundshuldbrief auf den Jnhaber ausgestellt wird. Auf einen solchen Grund}chuldbrief follen die für Schuld- verschreibungen auf den Inhaber geltenden Vorschriften ent- \sprehende Anwendung finden. Ein Antrag, bei der Grund- \huld die Blancoabtretung zuzulassen, wurde abgelehnt. Die Vorschriften des § 1144 über die Umwandlung der Grund- schuld in eine Hypothek und die Hypothek in cine Grundschuld fanden mit einigen aus früheren Beschlüssen sich ergebenden Aenderungen, insbesondere mit der Abweichung Zustimmung, daß zurUmwendlung der Hypothek in eine Grund- huld die Einwilligung der dem Gläubiger im Range glei stehenden oder nachstehenden Berechtigten nicht erforderlich sein soll. Neu hinzugefügt wurde die Bestimmung, daß die Hypo- thek, wenn fie sich mit dem Eigenthum an dem belasteten Grundstücke in derselben Person vereinigt, sih in eine Grund- {huld verwandelt, für die in Ansehung der Verzinslichkeit, des Zinssaßes, der Zahlungszeit, der Kündigung und des Zahlungsorts die für die eingetragene Forderung geltenden Bestimmungen maßgebend bleiben. Steht dem Eigenthümer auch die Forderung zu, fo tritt die Umwandlung nicht ein, jedoh hat er für die Dauer der Vereinigung nur die Rechte eines Grundschuldgläubigers. : :

Im Anschluß an den § 1144 wurde ferner “cine als S 1090a cinzustellende Vorschrift beschlossen, wona eine Hypothek zur Sicherung ciner anderen Forderung als der, für die Vor

ie bestellt ist, bestimmt werden kann. Der Antrag, eine rift aufzunehmen, nah welcher der Eigenthümer des be- lasteten Grundstücks seine Zustimmung zur Aufhebung einer ypothek mit dem Vorbehalte ollte ertheilen können, daß er undim alle der Veräußerung des Grundstücks der Erwerber das Recht be- alte, den Rang der Hypothek einer anderen Hypothek von gleichem E einzuräumen, fand dagegen nicht die Zu-

stimmung der Mehrheit; ebensowenig ein Antrag, dem Eigen- er des belasteten Grundstücks das Recht ju geben, eine ihm zustehende N Ne apoinS. in der Art löschen zu lassen, daß an Stelle derselben zuglei mit der Löschung eine andere Hypothek von gleichem Betrage eingetragen werde. Schließlich wurde noch die Berathung des § 1110 wieder aufgenommen, der bestimmt, daß, wenn der Hypothekenbrief nah den Vorschriften der Grundbuchordnung dem Eigenthümer des belasteten Grundstüks auszuhändigen ist, der Beweis der Entstehung der Forderung von dem Gläubiger, so lange

‘dieser niht Besißer

des Hypothekenbriefs is, durch die Eintragung der Hypothek in das Grundbuch und durch dén Hypothekenbrief niht geführt werden kann. Man überzeugte sih, daß diese Vorschrift in der früher beschlossenen Fassun für die Grundschuld nicht passe. Es wurde daher ésélosten, den 8 1110 durch die Vorschrift zu ersegen, daß der Gläubiger die Briefhypothek erst erwirbt, wenn ihm der Hypothekenbrief von dem Eigenthümer des be- lasteten Grundstücks oder mit Zustimmung des Eigenthümers von dem Grundbuchamt ausgehändigt wird ; daß aber, wenn der Gläubiger im Besiß des Hypothekenbriefs ist, er die Ver- muthung der durch den Eigenthümer erfolgten Aushändigung des Briefs für sih hat. So lange die Aushändigung des Briefs nicht erfolgt ist, soll die Hypothek dem Eigenthümer zustehen. -

Die Sonderausgabe der Nr. 21 der „Amtlichen Nachrichten für die Jnväliditäts- und Alters- versiherung“ vom 1. November 1893 (vgl. die gestr. Nr. d. Bl.) enthält folgende Revisionsentscheidungen:

Die Mitglieder einer Kornme})ser-Compagnke in einer Nordsee-Hafenstadt sind als selbständige Gewerbetreibende angesehen worden, weil sie im wesentlihen nur den von ihnen selbst gewillkürten Satzungen schaft, nicht den Anordnungen derjenigen Personen, welche ihre Dienste in Anspruch nehmen, unterworfen sind. Auch cine Unterordnung unter den Magistrat der Stadt, wie sie der Begriff des versicherungspflichtigen Dienstverhält-

nisses voraussehen würde, ist niht angenommen worden. Die,

Leistungen des Magistrats bestehen lediglich in der Ausübung einer gewissen Aufficht und Disciplin über die Kornmesser, ohne in deren Berufsthätigkeit einzugreifen; insbesondere steht ihm weder eine Befugniß zur Uebermittelung von Aufträgen an die Kornmesser noch eine Mitwirkung bei 1hrer Entlohnung zu. Die Kornmesser unterscheiden sih also wesentlich von jolhen Personen, welche, wie die Nachtwächter, Polizeidiener 2c., von der Obrigkeit zur Erfüllung der ihnen verfassungsmäßig zugewiesenen Aufgaben in Dienst genommen sind.

Aus ähnlichen Gründen ist ein in einer Ostseestadt wohn- E „Hilfs wäger“ für nicht versicheérungspflichtig erachtet worden.

Auch die Versicherungspfliht der Hamburger Tally- männer, d. h. derjenigen Personen, welche im Auftrage von Kaufleuten das Be- und Entladen der Schiffe in der Weise überwachen, daß sie über Art, Gewicht, Quantität und Ver- packung ecin- und auszuladender Waaren Buch führen, ist ver- neint worden, und zwar auch für den Fall, daß sie haupt- sählih die Aufträge einer einzigen kaufmännischen Firma ausführen.

Die Mitwirkung cines Schiedsgerichts3beisißers in einer Sache, in der er an dem Erlaß des Fest stellungsbescheides theilgenommen hat, ist auh dann als unstatthaft erachtet worden, wenn der Rentenanspruch gegen eine zugelassene Kasseneinrihtung geltend gemacht ist.

Der General-Director der Welt-Ausstellung in Chicago hat aus Anlaß des Schlusses dieser Ausstellung dem deutshen Reihs-Commissar ein Telegramm gesandt, in welchem mit warmen Worten ausgesprohen wird, daß man, obwohl das Ende der Ausstellung unter dem Schatten einer großen Tragödie (Ermordung des Bürgermeisters von Chicago) stehe, do der Betheiligung Deutschlands mit höchster Genug- thuung gedenke und dem Deutschen Reih und seinem erhabenen Herrscher für immer dankbar bleiben werde.

Das Ergebniß der Preisvertheilung stellt sich für Deutschland als ein überaus günstiges dar. ZFnsoweit abge- schlossene Mittheilungen bereits vorliegen, ergiebt sich, daß in den wichtigeren Gruppen, in denen der deutsche Gewerbeflei}z vertreten ist, demselben 1/4 bis 1/, sämmtlicher überhaupt zur Vertheilung gekommenen Preise zugefallen ist; unter anderen haben unjerc chemische Gruppe, die Kunstmetall-Jndustrie, die shmiedeecisernen und feineren Metallwaaren, die in das Gebiet der Optik und Mechanik fallenden Ausstellungsgegenstände, sowie die Edel- metall- und Bijoutericwaaren die Anerkennung der Preis- rihter in hohem Maße sich zu erringen gewußt. Für Gold- und Silberwaaren beispielsweise sind von den 280 im ganzen zuerkannten Preisen sogar 130, also nahezu «die Hälfte, auf Deutschland entfallen. Bekanntlich war der Erfolg der Preis- vertheilung wegen des von den Chicagoer Ausstellungs- behörden anfangs gewählten eigenartigen FJurysy|tems sehr zweifelhaft; wenn die Reichsvertretung gleichwohl \ih ents{loß, die deutschen Ausftellungsobjecte der Beurtheilung durch die Preisgerichte zu unterwerfen, fo findet dieses Vorgehen gegenwärtig seine Rechtfertigung dur das für die deutsche Jn- duitrie erzielte günstige Ergebniß, wie auch in dem Umstand, daß seitens der von der Preisbewerbung zurückgetretenen (franzö}i- schen, norwegishen 2c.) Aussteller neuerdings mehrfach Kundgebungen des Bedauerns über das Fernbleiben ihrer Ausstellungsgegenstände von der Preisbewerbung laut werden.

Der Kaiserliche Gesandte in Brüssel, Wirkliche Geheime Nath Graf von Alvensleben ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

S. M. Kreuzer-Corvette „Mari e“, Commandant Corvetten- Capitän Freiherr von Lyndcker, ist am 2. November in Talcahuano (Chile) eingetroffen und beabsichtigt, ank 13, d, M. nach Valdivia (Chile) in See zu gehen.

Bayern. :

Die Kammer der Abgeordneten sehte gestern die Generalberathung des Etats des Ministeriums des Auswärtigen fort. Jm Laufe der Debatte erklärte der Finanz-Minister Dr. Freiherr von Riedel bezügli der so- enannten Liebesgabe an die Spiritusbrenner, daß hei der Baleitinena dieser Steuerdifferenz die kleinen und mittleren Brennereien infolge der Concurrenz untergehen würden, nur das Großfapital würde zum Betrieb der Brennereien übrig bleiben und den Spirituspreis fo dictiren, daß die auf den Spiritus angewiesenen Industrien schwer geschädigt

ihrer Genofssen- ;

99. d. M. einberufen.

würden. Der Nugzen des Brennereibetriebes für die Land- wier bestehe besonders in der Hebung der Viehzucht und der Verbesserung des Bodens. Die Generaldebatte wurde so- dann geschlossen. Heute beginnt die Specialdebatte.

In der gestrigen Sihung des Finanzaus\chusses wurde die Berathung des Geseßentwurfs über den Bedarf für die Erweiterungs-Neubauten der im Betriebe befindlichen Staatsbahnen fortgeseßt, der Ausbau der Station Günz- burg, wofür 88900 F in den Etat eingestellt sind, wurde gewährt, ebenso der Ausbau der Stationen Mehring mit 5480 # und Münchberg mit 37500 M Außerdem wurden genehmigt: für anderweitige Stations- änderungen 50000 M, Weichen: und Signal- Centralisirung insgesammt 2321200 M, für Bauleitung 102 200 # und als Reservefonds 241 0006 /( Auf eine An- frage des Abg. Daller erklärte der Minister-Präsident Freiherr von Crailsheim, daß bis jeßt 186 Stationen für Centralisirung mit 5506 709 #6 bereits dotirt und noch 142 Stationen zu dotiren seien. - Hierauf folgten Berathungen zu Ziffer 3 des Geseßentwurfs, in welhem für Erweiterung mehrerer Stationsanlagen und Einrichtungen 4 866 000 M vorgesehen sind. Die Fortsezung der Berathungen wurde \{chließlich auf den 7. d. M. anberaumt.

Sachsen.

Gestern Vormittag 101/4 Uhr trafen, wie das „Dr. J.“ meldet, Jhre Königlichen Hoheiten der Graf und die Gräfin von Flandern mit dem Prinzen Albert und den Prinzessinnen Henriette und Josephine in Dresden-Neustadt ein. Jhre Majestät die Königin begrüßte Höchstdieselben auf dem Schlesischen Bahnhof und reiste dann mit ihnen um 101/, Uhr nach Sibyllenort, wohin sich Mittags auch Jhre Könialichen Hoheiten die Prinzessin Mathilde und der Prinz Albert von Sachsen begaben.

Baden.

Der Landtag is, wie „W. T. B.“ meldet, zum

en. Seine Königliche Hoheit der Groß-

herzog hat zum Präsidenten der Ersten Kammer Seine Hoheit den Prinzen Wilhelm ernannt. :

Hessen.

Seine Durchlauht der Prinz und Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Adolph zu SGaibura lone trafen vorgestern zum Besuh am Großherzoglihen Hofe in Darmstadt ein. Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing die hohen Gäste am Bahnhofe. f

Mecklenburg-Strelitz. Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing vor-

gestern, wie die „Meckl. Nachr.“ erfahren, den österreichisch- ungarischen Botschafter in Berlin von Szögyeny-Marich und den italienishen Botschafter daselbst Grafen Lanza behufs Entgegennahme ihrer Creditive als außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Großherzoglichen Hofe. Beide Botschafter nahmen sodann an der Großherzog- lichen Tafel theil. :

Oefterreich-Ungarn.

Der Kaiser hat gestern, wie „W. T. B.“ aus Budapest berichtet, den Fürsten Alfred Windishgräß in andert- halbstündiger Audienz empfangen. Vor seiner Abreise von Wien hatte leßterer, wie die „Presse“ meldet, den Besuh des Abg. Dr. von Plener empfangen und mit dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses Freiherrn von Chlumecky und dem Vice- Präsidenten Dry. von Madeyski conferirt. Nach dem Fürsten Windischgräß empfing der Kaiser den Statthalter von Böhmen Grafen Thun und hierauf den Statthalter von Galizien Grafen Badeni.

__ Der Wiener Gemeinderath hat gestern nah stür- mischer Debatte mit 79 gegen 41 Stimmen den Antrag des Stadtraths auf die nahträglihe Genehmigung des vom Bürgermeister Dr. Prix vorgenommenen Verkaufes von Werthpapieren angenommen. Lueger und 36 Oppositionelle erhoben Protest, was den Vorsißenden bestimmte, den Beschluß zu hsistiren, um die Angelegenheit dem Landtag vorzulegen.

Großbritannien und Frland.

Jn einem vorgestern in den Hauptblättern der Vereinigten Staaten veröffentlichten Briefe hat John Redmond seinen Standpunkt dahin dargelegt, daß seine Partei Willens sei, die Regierung zu unterstüßen, wenn diese ihren Versprechungen bezüglich Zrlands treu bleibe. Sie sei aber vollkommen unab- bängig und wolle die Regierung wissen lassen, daß unredliches Spiel mit Homerule sie aus Anhängern zu Gegnern der Re- gierung machen würde. Während der Herbsttagung möge man Homerule fallen lassen, vorausgeseßt, daß eine Woche der Bill über die exmittirten Pächter gewidmet werde. Was die Session von 1894 betreffe, so scien es die Parnelliten zufrieden, daß [r britishen Vorlagen gewidmet werde, vorausgeseßt, daß diese dadurch, daß sie die liberale Partei nicht spalteten, indirect der Homerule B gute kämen, und daß klar und deutlich er- klärt werde, daß die Auflösung des Parlaments niht über das Ende 1894 hinausgeshoben werde.

Frankreich. i Wie „W. T. B.“ vernimmt, werde die Regierung tine Fnterpellation über die Darlegung ihres Programms G9! abwarten, sondern dic Kammerdebatten durch ein b xposé einleiten, worin die Vorlagen, die den Ar- beiten der Kammer zu Grunde liegen, aufgezählt werden würden. Das Cabinet werde sodann die Anträge be- einen, die es zurückzuweisen gedenke, insbesondere solche auf Revision der Verfassung, Trennung der Kirche vom Staat, Aenderungen des Wahlmodus und ferner gewisse Fragen, die udgetangelegenheiten berührten.

Der „Eclair“ meldet, nah dem Beschluß der Münz- conferenz werde Jtalien während der ersten 10-Tage nah erfolgter Ablieferung von Silbermünzen 21/, Proc., für eine weitere Frist 31/2 Proc. Zinsen zu zahlen haben.

Der General de Beaufremont ist gestern gestorben.

,_ _Das französische Mi tielmesv-G U Aber ist gestern in Tarifa angekommen.

| Rußland. i L Die Ernennung des Jnspectors der Grenzwache; General- Lieutenants Swinfin zum Commandeur der Grenzwache ist dem 4W, T. B.“ zufolge gestern amtlich veröffentlicht worden. ore, Der Aufenthalt des Kriegs-Ministers Wannows ki in Algier, wohin sich dieser mit Urlaub zu begeben gedenkt, wird

voraussfihtlich von ziemlich langer Dauer sein. Sollte der Minister keine völlige Genesung finden, so dürfte der gegen- wärtige Chef des Generalstabs, General O brutsche seinem Nachfolger ernannt werden. An Stelle des Generals Obrutschew wäre laut Meldung des „W. T. B.“ für folchen Fall der Ober-Commandirende des Kaspi-Gebiets Kuropatkin in Aussicht genommen.

/ Spanien. Die Truppen von Melilla wurden gestern Vormittag, wie „W. T. B.“ berichtet, als sie den Forts neue Lebensmittel

zuführten, von den Kabylen angegriffen. Leßtere wurden zurüctgeshlagen und hatten große - Verluste.

Türkei.

Die auswärts verbreiteten Gerüchte, daß in Marsovan neuerdings Unruhen vorgekommen seien, werden der „Agence de Constantinople“ Jeivlge von maßgebender Seite für völlig unbegründet erklärt.

Bulgarien.

Georgiew, der in erster Jnstanz wegen Theilnahme an der Ermordung des Ministers Befshen E wegen Hochverraths zum Tode verurtheilt worden war, wurde nah einer Meldung des „W. T. B.“ gestern durh den Appell- Gerichtshof in allen Punkten freigesprochen und sofort in Freiheit gesetzt.

Amerika.

Die Münzen in San Francisco und New-Orleans haben, wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, vom Schaß- amt den Auftrag erhalten, die Ausprägung von Silber- Dollars nah dem Normalgewicht wiederaufzunehmen, um Vortheil aus der Münzgebühr zu zichen. Nach einer Meldung des „Standard“ aus New-York soll das Deficit des Staatsschazes durh allmählihe Ausprägung von Silber- erade bis zur Höhe von 53 Millionen Dollars gedeckt werden.

__ Demselben Blatte wird gemeldet, daß die Regierung die Aushändigung der zur Abreise erforderlichen Papiere an die von der brafilianishen Regierung angekauften Schiffe angeordnet habe. Admiral Mello werde von den Vereinigten Staaten weniger als Rebell wie als Pirat ange- sehen werden. Der „Times“ geht aus Philadelphia die Meldung zu, daß die brasilianishe Regierung Schritte zum Ankaufe der Kanonen der Firma Krupp, die in Chicago ausgestellt gewesen seien, unternommen habe.

Afien.

Dem „Reuter'shen Bureau“ wird aus Kabul gemeldet, daß die Verhandlungen mit dem Emir von Afghanistan fast bis zum Schlusse gediehen seien, den man in etwa zehn Tagen erwarte.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. __ An der Ruhr sind am 3. d. M. gestellt 10518, niht rechtzeitig gestellt keine Wagen. l __In Oberschlesien sind am 2. d. M. gestellt 4685, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Verkehrs-Anstalten.

_Der Schnellzug Berlin—Probstzella (Lichtenfels— München) Nr. 32, Abfahrt von Berlin 8 Uhr 23 Min. Vormittags, hält einer Mittheilung des Königlichen Eisenbahn-Betriebsamts Berlin-Halle zufolge vom 15. November d. J. ab in Jüterbog. Da- gegen kommt vom gleichen Zeitpunkt der gegenwärtig für Bitterfeld vorgesehene Aufenthalt in Fortfall.

Bremen, 3. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Havel“ ist am 1. November Abends auf der We ser angekommen. Der Postdampfer „H. H. Meier“ ist am 1. November Nachmittags von Baltimore nah der Weser ab- gegangen. Der Postdampfer „Amerika“ ist am 1. November Nach- mittags von New-York nah der Weser abgegangen. Der Post- dampfer „Kronprinz Friedrich Wihelm“ is am 1. No- vember Nachmittags von New-York nach Neapel ab- gegangen. Der Schnelldampfer „Spree“ ist am 1. November Abends in New - York angekommen. Der Postdampfer „Mü nen“ ist am 2. November in Genua angekommen. Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm 11.“ ist am 2. November Vormittags in Genua angekommen. Der Postdampfer „Weser“ hat am 1. No- vember Abends die Reise von Gibraltar nah Neapel fortgeseßt. Der Postdampfer „Pfalz“ hat am 2. November Morgens die Reise von Antwerpen nah Corunna fortgeseßt.

Hamburg, 3. November. (W. T. B.) Hamburg-Ameri- kanishe Packetfahrt - Actien - Gesellschaft. Der Post- dampfer „Suevia“ ist heute Morgen auf der Elbe eingetroffen.

London, 3. November, (W. L. B.) Der Castle- Dampfer „Pembroke Castle" is gestern auf der Heimreise von Capy- stadt abgegangen. Der Castle-Dampfer „Grantully Castle“ ist heute auf der Ausreise von London abgegangen. Der Castle- Dampfer „Dunbar Castle“ ift gestern auf der Auséreise in Durban (Natal) angekommen. Der Union-Dampfer „Gaul“ ist heute auf der Heimreise in Lissabon angekommen. Der Caästle- Dampfer ,Norham Castle ist, am Mittwo 2 der Heimreise von Capetown abgegangen. Der Castle - Dampfer „Dunottar Castle“ ist am Mittwoh auf der Heimreise in Durban (Natal) angekommen.

Theater und Musik.

Concerte.

Der Bauitonist Herr Adolf Schulze, der als Oratorienfänger und Lehrer in der Musikwelt vortheilhaft bekannt is, gab am Donnerstag im Saal der Sing-Akademie einen Lieder-Abend, in welchem er mehrere Gesänge von A. Becker, M. Bruch, Behn und Bungert vortrug. Nachdem der Sänger eine momentane Indisposition überwunden hatte, gelangen ihm die meisten Lieder fehr gut: befon- ders gefielen: Beers „Negentag" und drei neue Lieder von Bungert, in denen die lebendige und tief émpfindende Ausdruck3weise des Vortragenden zur Geltung kam. Die Mezzosopraniftin Fräulein Müller - Ln rtung, welWe das Concert unter- stügte, sang mit angenehmer, wenn auch in der Höhe etwas an- getrengs flingender Stimme Lieder von Brahms, Müller-Hartung und Meyer-Olbersleben, die sie mit Verständniß und Innigkeit zu Gehör brachte. Beide hatten sich am Schluß noch zu einigen Duetten vereinigt. Der Pianist Herr Bertrand Roth aus Dresden erfreute außerdem noch dur den sehr gelungenen Vortrag zweier Piècen von Chopin und Liszt, in denen er s{hönen, technisch gut autgebildeten Anschlag und sauberes Spiel erkennen licß.

a demselben Tage fand im Saal Bechstein der zweite Klavier- Abend des Fräulein Johanna Heymann statt. Die bereits

neulich gerühmten Vorzüge ihres Spiels traten auch diesmal wieder in glänzender Weise hervor, und zwär in der E-moll-Sonate (op. N)

von Beethoven, im „Faschingsshroank“" von umann, în der Es- dur-Polonaise von Chopin sowie in kleineren Stücken von Getnsheim, Ds n us anderen. Reicher Beifall wurde allen ihren Vor- rägen zu the : Die Herren Carl Halir, Carl Markees, Ad. Müller und Hugo Dewhert, von denen die drei leßtgenannten Herren bereits aus dem Kruse’shen Quartett bekannt sind, eröffneten am Freitag im Saal Bechstein einen Cyklus von Kammermusik- benden, der mit dem Vortrag zweier Novitäten begann. - meinem Leben* betitelt sich ein Streichquartett des verstorbenen böhmischen, hier bereits bekannten Componisten Smetana. Das klar und melodisch gehaltene Werk De am Schluß der plößlih eintretenden Taubheit des Componisten Ausdruck zu geben. Der Gedankengang wird unerwartet unterbrochen ein \ch{tiller Schmerzenston der Geige, eine fklagende Melodie, ein abbrehender Schluß und leise verhaltende Accorde in pizzicato find die Mittel, diese eigenthümliche Idee auszuführen. Die zweite Neu- heit war ein Trio für Klavier, Violine und Cello von R. Kahn, ein duirch s{chwungvolle Motive Und contrapunktishe Feinheit in der Durch- führung sih auszeihnendes Werk, das gleich dem erstgenannten Quartett mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Die Klavier- partie führte Herr Kahn felbst aus. Den Beschluß des Abends machte anns Streichquartett (G-dur, op. 17, Nr. 5). Der Vor- trag aller drei Werke durch die Concertgeber war ein sehr präciser, \{chwungvoll belcbter und fein shattirter.

| Im Königlichen Opernhause wird am Montag „Mara“ mit Frau Pierson, den Herren Sylva, Fränkel und der kleinen

Cerigioli, sowie Kreußer’'s „Nachtlager in Granada“ mit Fräulein Dn den Herren Bulß, Sommer, Stammer, Lieban, Krasa gegeben. Kapellmeister Dr. Muck dirigirt beide Opern.

Im Köni glihen Schauspielhause gelaugt am Montag das Lustspiel „Wohlthätige Frauen“ von Adolph L'Arronge zur Auf- führung. Es treten darin die Damen Kahle, Seebach, Stollberg, Abih, Conrad, von Hochenburger, Lindner, die Herren Keßler, - Vollmer, Blencke, Heryer, Link, Siegrist, Hartmann auf. rel Delmar's vaterländishes Schauspiel „Die Ahrenshooper*, geht am Donnerstag zum ersten Mal in Scene. Es sind darin u. a. Frau von M RS und die Herren Matkowsky, Vollmer, Molenar beschäftigt. Seine Majestät der Kaiser ließ nach der- gestrigen Aufführung von „Vasantasena“ durch den General-Intendanten Grafen von Hochberg dem gesammten Künstlerpersonal Allerhöchstseine befondere Zufriedenheit aussprechen.

Im Deutschen Theater geht am nähsten Sonnabend „Kain“ von Lord Byron, ein Mysterium in zwei Abtheilungen, frei über- tragen und für die Bühne eingerichtet von Adolph L’Arronge, zum ersten Mal in Scene. Hierauf folgt gleichfalls zum ersten Mal „Der König von Thule“, Schauspiel in einem Aufzuge von Hans Hopfen. Am Montag erreiht, wie bereits mitgetheilt, „Der Talisman“ seine 100. Aufführung. Eine weitere Wiederholung des Stücks findet am Freitag statt. Für Mittwoch is als vierte Vorstellung des Goethe-Cyclus „Iphigenie auf Tauris* mit Josef Kainz als Orest angeseßt. Am Dienstag wird „Man sagt !“, am Donnerstag „Der Pfarrer von Kirchfeld“ ge- geben. Morgen kommt „Dector Klaus“ zur Aufführung.

__ Im Berliner Theater ist für Donnerstag die erste Auf- führung des Widmann’schen Schauspiels „Jenseits von Gut und Böse“ angeseßt. Die Hauptrolle des neuen Werkes wird von Ludwig Barnay dargestellt, der auch die FInscenirung und Einstudirung des Stückes geleitet hat. Am Freitag (11. Abonnementsvorstellung) findet die erste Wiederholung der Novität statt. Alexander von Robert’s Schauspiel „Chic“ mit Agnes Sorma wird morgen Abend, am Mittwoch und Sotinabend aufgeführt. Der Montag bringt eine Wiederholung von Mofer's „Veilchenfresser", am Dienstag Nachmittag spielt Agnes Sorma das Lorle in dem Schauspiel „Dorf und Stadt“. Der morgige Sonntag- Nachmittag bringt Shakespeare’s „Hamlet“. Die in diese Woche fallende Wiederkehr von Schiller's Geburtstag feiert das Berliner Theater durch zwei für die Zöglinge hiesiger höherer Lehränstältza bestimmte Aufführungen der „Jungfrau von Orleans“, die am Mittwoch und Sonnabend Nachmittags stattfinden. An den genannten E Tagen beginnen deshalb die Abend-Vorstellungen (Ghic“) m (3 Ls

_Im Lessing - Theater- gelangt am näthsten Sonnabend

Nichard Skowronnek's neues vieractiges- Lustspiel „Der Erfte jeines Stammes" zue ersten Aufführung. Das fünfactige Schanspiel «Arme Maria!“ von Richard Voß wird morgen, am Mittwoch und am Freitag wiederholt, während das Lustspiel „Mauerblümhen“ am Montag, Dienstag und Donnerstag gegeben wird.

__Im Friedrich-Wilhelmstädtishen Theater wird bis einshließlich nächsten Freitag die Operette , Freund Felir“ von Genée, am leßteren Tage als Benefiz für Fräulein Schmidt, gegeben.

__ Im Central-Theater ist die erste Aufführung der Poffeme As „Die eiserne Jungfrau" auf Dienstag, 7. November ane gesetzt.

Im Theater Unter den Linden geht morgen Nachmittag halben Preisen die Operette „Lachende Erben“ in Scene. Der Abend bringt die fünfte Wiederholung der Operette „Münchner Kine“ mit Frau von Palmay und Herrn Steinberger.

__ Im Saal Bechstein wird sich am Montag, Aberids 8 Uhr. Herr Carl Paasch, ein junger Baritonist, zum erften Mal häer hören lassen. Das Programm des populären Lieder-Abrnds, welchen die Großherzoglich hesfische Kammerfängerin Frau Jettka Finkenstein am Dienétag, Abends 8 Uhr, in der Sing-Akatemie veranstaltet, bringt außer Werken klassisher Meifter eine ganze Reihe weniger bekannter Lieder von Brüll, Ernjt Flügel, Gd. Wolf n. a. Der Componist Anton Rüdckauf aus Wien giebt an demselben Abênd, 7# Uhr, im Saal Bechstein ein Concert mit eigen Compositionen, für welhes die Concertsängerin Fräulein Adel t sowie die Königlichen Kammermusiker Herren Hasse, Sehmwallh,

ülzow und Sandow thre Mitwirkung zugesagt haben.

Im Concerthaus findet am Montag das zweite Virtmrßfnn: Concert unter Mitwirkung der Herren Professor Bohn. Feterhef- Möller, Victor, Ebann, Smit, Schmidt, Caraier, Neumann, Sihl, Werner, Fräulein Kahl, Fräulein Danziger und des Moihnhen Gesangvereins (Dirigent Herr Otto Schmidt) ftatt.

Jagd,

Dienstag, den 7. d. M., findet Königliche Parfortet Jagd statt. Stelldihein: Mittags 1 Uhr, Zaadshlok Grune wald, 11/4 Uhr am Saugarten.

Mannigfaltiges. Der Mar shallstab, welhen Seine Majestät boi Deutsche Kaiser Seiner Majestät dem König vem Sa@Ssen bei der Feier Allerböchstdefsen fünfzigjährigen Militörtärnft-Zubiltums überreichte, bestebt dem „Dr. J.* zufolge aus riner wit hal E E C D gun i aim goldenen preußischen Adlern und preußis migen : ) zwar derart, daß in einer Längsreihe je seben Abl und fubon Kein Play gefunden baben. Im ganzètn sund biet sehr gebraht. Die Hülse wird oben und wnitvn von abgeshlossen. Die obere Deotkelplaëte türfer Kuste wi weißem Emailgrunde den Namenänng V. L. ün Builluit! einem goldenen Lorbee

cêcanze wangen, platte von Reibe Brillanten wimtinzit

einer L f Deckelplatte trägt avf tirfenanpttbinn Gil mit Brillantrosen ditt bésttten pet latte ist von ciner Tite Simanigibni Brillanten umfkrämgt, wellhe tür Futihor

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