1913 / 7 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Jan 1913 18:00:01 GMT) scan diff

XITEIL. (Königlich Württembergisches) Armeekorps.

Offiziere, Fähnriche usw. Stuttgart, 23. Dezember. Wiegandt, U. im Füs. Negt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreih, König von Ungarn Nr. 122, vom 1. Januar 1913 ab auf ein Jahr nah Preußen behufs Dienst-

leistung bei der Fliegertruppe kommandiert.

Beamte der Militärverwaltung. Kauffmann, Oberzahlmstr. beim I. Bat. Inf. Negts. Alt - Württemberg Nr. 121, unter Verlethung des Titels Rechnungsrat, Boehner, Garn. Verwalt. Insp. bei der Garn. Verwalt. in Ludwigsburg, auf ihr Ansuchen mit der gesetz- lien Penfion in den Ruhestand verseßt.

Stuttgart, 20 Dezember.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

die Oberförster Hawlitschka in Felsberg und Hitsch- hold in Kurwien zu Regierungs- und Forsträten zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Direktor des städtischen Lyzeums in Bartenstein Oito Jahnke den Rang der Räte vierter Klasse zu verleihen.

Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.

Der Charakter als Professor ist verliehen worden den Dr. Theophil Besch am städtishen Cecilien- Lyzeum in Lichtenberg, Adolf Koenig am städtischen Lyzeum in Kattowitz, Arno Möller an der städtischen Schillerschule in ; der städtischen Victoria Luise-Schule in Hameln, Dr. Johannes Ziegler an der städtishen Kaiserin n Wittmann an der städtischen Victoriashule in Essen (Ruhr) Dr. Otto Bischoff am städtishen Lyzeum in Duisburg, Julius Corneli an der städtischen Luisenshule in Düsseldorf und Paul Kämpfer am städtischen Lyzeum in Oberbarmen.

Seine Majestät der König haben den vorgenannten Professoren den Rang der Räte vierter Klasse zu verleihen

Oberlehrern :

Hannover, Dr. Moriß Poeschmann

Augusta-Schule

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Dem Regierungs- und Forstrat Hawlitschka ist die Forst- inspektion Oppeln-Nybnik und dem Regierungs- und Forstrat Hitschhold die Forstinspektion Bromberg-Schönlanke übertragen

Dem. Oberförster Niederstadt in Hannover ist die Ober- försterstelle Knesebeck und dem Oberförster Pauckstadt die Oberförsterstelle Kurwien übertragen worden.

Nichfamklicßes,

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 9. Januar 1913.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute vormittag im Neuen Palais bei Potsdam die Vorträge des Kriegsministers, Generals der Jnfanterie von Heeringen und des Chefs des Generalstabes der Armee, Generals der Jnfanterie von Moltke entgegen.

Der Bundesrat versammelte sih heute zu einer Plenar-

Laut Meldung Des „W. D. D find am 8 d. M S M S „SMharnhori“ mit dem Chef aeshwaders und S. M. S. „Gneisenau“ in Labuan (Nord Borneo) und S. M. S. „Hertha in Port Said eingetroffen.

des Kreuzer-

Großbritannien und Jrland.

Der türkishe Botschafter \sprah, wie „W. T. B.“ meldet, in Begleitung von Reschid Pascha gestern nachmittag im Auswärtigen Amt vor und hatte eine Unterredung mit dem Staatssekretär Grey.

Portugal.

Ministerium hat ,W. T. B.“ meldet seyt es sih folgendermaßen zusammen: Ninisterpräsident und Jnneres Affonso Costa, Kolonien Krieg Pereira Bastos, Maria Silva,

sih konstituiert.

Oeffentliche Affonso Costa

Almeido Nibeiro, Arbeiten Antonis Ribeiro, Aeußeres Gonsalves Teixeira. i hat das Finanzministerium Marnoco Suza und das Justiz- ministerium Paulo Falcao angeboten.

Niederlande.

Die Königin hat nah einer Meldung des „W. T. B.“ die Ministerien des Krieges und der Marine in ein Ministerium der Landesverteidigung umgewandelt. Tätigkeit des Ministeriums wird später festgeseßt werden.

Der Beginn der

Der Kriegsminister und der Minister des Aeußern, die sich nah dem Hauptquartier begeben hatten, sind vorgestern abend von dort nah Konstantinopel zurückgekehrt und sofort vom Sultan in Audienz empfangen worden. Sie berieten dann mit dem Großwesir. i

Die Konstantinopeler Blätter melden, daß die Pforte vorgestern abend an die türkishen Bevollmächtigten London neue Jnstruktionen abgeschickt habe.

Die aus Saloniki stammenden, in Konstantinopel an-

sässigen sowie zahlreiche dorthin geflüchtete Muselmanen beraten

seit einigen Tagen über die Entsendung einer Abordnung nah London, die bei dem Staatssekretär Grey und den Botschaftern wegen der Zukunft Salonikis Schritte unternehmen soll. Da die Mehrheit der Bevölkerung Salonikis aus Muselmanen und Jsraeliten besteht, wird die Abordnung nach einer Mel- dung des „W. T. B.“ verlangen, daß Saloniki in einen Frei- hafen umgewandelt und als solcher entweder im Besiße der Türkei verbleiben oder internationalisiert werden soll.

Serbieu.

Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, werden die Mächte offiziell benachrihtigt werden, daß Serbien zum Beweise seines guten Willens bereit sei, im Interesse des allgemeinen Friedens Opfer zu bringen und sich entschlossen habe, unmittel- bar nah dem Friedens\{chluß seine Truppen von der Küste des Adriatishen Meeres zurückzuziehen. Die serbische Regierung hoffe, indem sie so handele, daß Europa von ihrer Mäßigung Kenntnis nehmen und keine weiteren Opfer ver- langen werde, die außerhalb der Grenzen ihrer Macht sein fönnten.

Amerika.

Das Komitee für Mittel und Wege des amerikani- schen Nepräsentantenhauses seßte gestern die Untersuchung wegen der- vorgeschlagenen Tarifveränderungen bei Ab- saß B des Zolltarifes (Steingut- und Glaswaren) fort. Wie „W. T. B.“ meldet, erklärte der Abgeordnete Ünderwood, daß hinsihtlih der Töpferwaren das Komitee die Aufrecht- erhaltung eines Tarifes von 55 oder 60 Prozent befürwortete wegen der scharfen Wettbewerbsbedingungen der europäischen Industrie.

Die qilenishe Abgeordnetenkammer hat, obiger Quelle zufolge, im Budget 1913 einen Kredit von 40 000 Pfd. Sterl. zugunsten einer Propaganda für den Absa t von Salpeter bewilligt.

Asien.

Das japanische Kabineit hat näch einer Meldung des W. T. B.“ beschlossen, daß die Krönung des Kaisers erst n Jahre 1914 stattfinden soll.

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Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sißungen des Reichs- tags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Der Reichstag seßte in der heutigen (86.) Sißung die Besprechung der P peLalion der Abgg. Albreht und Ge- nossen, betr. den Wagenmangel, fort.

Abg. Freiherr von Gamp (Neichsp.): Man muß zuerst fest- itellen, welches die Ursachen der Verkehrsstörungen gewesen sind. Ein Wagenmangel war eigentlich nicht vorhanden. Die Eis enbahnverwaltung hatte sogar Ueberfluß an Wagen. Aber es bestand die Schwierig- keit, in den Industriebezirken die nôtige Anzahl von Güter- wagen \chnell zusammen zu bekommen. Die Hauptshuld lag an den mangelhaften Einrichtungen der einzelnen Bahnhöfe. Der Eisenbahyverwaltung könnte man einen Vorwurf ma@hen, wenn Wagen efehlt hättêèn. Diese lassen fich ja sehr leicht - be- schaffen. Anders ist es jedoch, wenn die Bahnhofanlagen mangel- haft sind. Die Bahnhöfe sind nun seinerzeit nicht in dem ge- nügenden Umfange ausgebaut worden. Der Kollege Dove hat es als einen Mangel aller Staatsbetriebe hingestellt, daß ihre Einrichtungen, sowie sie fertig find, nicht genügen. Das trifft doch aber in einem noch höheren Maße für die kommunalen Be- triebe zu, und dort sißen doch Leute, die ih sonst rühmen, die Verhältnisse richtig beurteilen zu LÜönnen. _Ich erinnere an die Berliner Natbausbauten. Als man das zweite Nathaus eben fertig hatte, mußte man Räume hinzumieten, da ‘das neue Ge- bäude {on wieder niht ausreihte. Auch der Finanzverwaltung kann man niht ohne weiteres die Shuld geben. Die Ausgaben für den Ausbau der Eisenbahnen und der Bahnhöfe sind von Jahr zu Jahr gestiegen. Nun ist auch behauptet worden, daß das Geld nicht richtig oder nicht an der richtigen Stelle verwandt worden sei. Man hat daraus dem pre Uen Abgeordnetenhause einen Vorwurf gemacht. Aber der Abg. Shwabach ist do auch dort Mitglied, und er hätte dann die Megierung darauf aufmerksam machen müssen. Man hat eben die Bahnhöfe so ausgebaut, wie man annahm, daß der Verkehr sich ge- staiten würde. Es wäre festzustellen, an welhem Tage zuerst Beschwerden über Verkehrsftockungen erhoben worden sind. Auch wäre es interessant zu erfahren, wann man, um diesem Uebel etwas zu steuern, die Bestimmungen über die Sonntagétruhe für den Güterverkehr außer Kraft geseßt hat. Vielleicht ließe fich eine Abhilfe auch noch „anders \{affffen. Der Land- wirtshaft find zu gewissen Zeiten für die Beförderung von Kali und Düngemitteln Vorzugstarife eingeräumt. In dieser Zeit drängt #sich natürlich alles zusammen Es wäre zu prüfen, ob man nicht durch Verlängerung dteser Termine den Verkehr mebr verteilen könnte. Das würde sicher auf die Industrie- bezirke zurückwirken. Dasselbe gilt vom Grubenholz. Es ift ja für die Produzenten febr angenehm, wenn fie jeden Tag ihre Ware ab- fahren können. Aber das läßt sich nicht dauernd durchführen. Man hat ershreckende Zahlen angeführt ; es follin 600 000 Wagen gefehlt haben. Jeder, der im praktischen Leben ht, weik, daß, wenn beute jemandem 10 Wagen fehlen, er am nächsten Tage 20 mehr bestellt, in der Hoffnung, wen'gstens das zu erhalten, was er braucht. Das ift ein Procedere, das allgemein üblich, aber vom Standpunkte der allgemeinen Interessen sehr verwerflih ist, da es die anständigen Leute schädigt. Das Netichseisenbahnamt sollte einmal prinzipiell feststellen, ob in der Tat diese Wagen gefehlt haben, oder ob ein großer Teil davon nur auf dem Papter gefehlt hat. Das würde für die Zukunft sehr heilsam sein und folher illoyalen Hardlungsweise etwas vor- beugen. Es ist auh angeregt worden, die Wasserstraßen zur Gntlastung der Eisenbabnen heranzuziehen. Ich stehe nit auf diesem Standpunkt; ih bin im Gegenteil der Ansicht, daß die Wasser- straßen die bedenklihsten Zuführer für die Eisenbahnen find. Es kommen dann die Güter zu massenhaft an, und dann können fie die Eisenbahnen nicht bewältigen, namentlih in Zeiten, wo die Eisen- bahnen überhaupt {hon überlastet sind.

Schluß des Blattes.)

Bei der vorgestrigen Landtagsersaßwahl im Wahl- kreise Greifenberg-Kammin find, wie „W. T. B.“ meldet, nah amtlichen Ermittlungen 247 Stimmen abgegeben worden.

Davon erhielten der Justizrat Grundmann in Treptow

a. Rega (kons.) 230, der Landrat von Thadden-Trieglaff in Greiffenberg i. Pomm. (kons.) 15 Stimmen. Ungültig waren 2 Stimmen. Gewählt ist somit der Justizrat Grundmann.

Statistik und Volkswirtschaft.

Steigender Pachtzins der neuverpahteten preußischen Domänen.

Dem Landtage find Uebersichten über die Ergebnisse der Neu- verpahtung von 44 im Jahre 1912 pahtfrei gewordenen und 27 im Jahre 1913 pachtfrei werdenden Domänenvorwerken unterbreitet worden, die wieder etne erheblihe Steigerung des Pachtzinses infolge der bedeutenden Besserung der Lage der Landwirtschaft unter der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik erkennen lassen. Bei nicht wenigen (25 von 71) ift der auf 1 ha entfallende Pachtzins, der bei deren Neuverpachtung erzielt worden ist, um 50 bis über 200% höher als der in der leßten Pachtperiode gezahlte.

Die 44 im Jahre 1912 pachtfrei gewordenen Domänen (je 7 in den Provinzen Brandenburg und Hannover, 6 in Hessen-Nassau, je 5 in Pommern, Schlesien und Sachsen, je 2 in Ostpreußen, Westpreußen und Posen, je 1 in Schleswig-Holstein, Westfalen und der NRhein- provinz), die in der vorleßten Pachtperiode bei einem Flächeninhalt von 16 398 ha einen jährlihen Pachtzins von 897 072 4, für 1 ha durschnittlih 54,7 4, in der 1912 abgelaufenen leßten Pachtperiode bei einem Flächeninhalt von 16 300 ha einen jährlihen Pachtzins von 832 098 #4, für 1 ha durhschnittliÞh 51 4 erbrachten, find, obwohl ihr Flächeninhalt jeßt um 258 ha fkleiner (16 042 ha) ist, auf Die Se von 1912 bis 1930. für 1017892 # neu- verpachtet worden; dies ergibt im Durchschnitt 63,5 für 1 ha. In der Provinz Hannover stieg der auf 1 ha entfallende jährliche Pachtzins für die pachtfret gewordenen Domänen vou 58,6 4 am Schlusse der vorleßten und 58,3 4 in der leßten Pachtperiode bei der Neuverpahtung auf 69,2 #4, in Pommern von 36,3 und 92,2 auf 90,8 #4, in Hessen-Nassau von 47,8 und 43,9 auf 54,3 F, in der Provinz Posen von 267 und 298 auf 48,8 4, in der Provinz Brandenburg von 37 und 315 auf 44 4, in Ostpreußen von 9,§ und 11,1 auf 18,5 , bei den erst zum zweiten Male ver- pachteten Domänen in Westfalen und der Rheinprovinz von 57,9 4 in der leßten Pachtperiode auf 58,7 46 bezw. von 34,6 auf 34,8 M. In Schleéwig-Holstein, Schlesien und Westpreußen, wo die neuverpahteten Domänen während der vorleßten Periode durh- s{nittlih 89,8 bezw. 48,8 und 329 e, in .der letzten Pertode aber nur (7,8 bezw: 642 und 263 # auf T La erbraht haben, erhöhte sich der Pachtzins für 1 ha bei der Neuverpachtung wieder auf 88 bezw. 45,5 und 31 4, während in der Provinz Sachsen der im Dur(schntitt für 1 ha jeßt 156,8 6 be- tragende Pachtzins der 5 neuverpahteten Domänen zwar nicht uner- heblich höher als in der vorleßten Pachtperiode (150,5 M), aber wenn auch nur ganz unwesentliß niedriger als in der leßten Periode (157,1 4) ist, in der für eine von diesen fünf Domänen nah Bemerkungen in der amtlihen Nach- weisung ein „außerordentlich“ hoher Pachtzins nur infolge des überaus starken Wettbewerbes im 2. Bietungstermin“ erreicht worden war. Außer bet dieser Domäne ist der Pachtzins nur noch bei zwet in Hessen-Nassau gelegenen, i. J. 1912 pachtfrei gewordenen Vorwerkcn, unerheblich zurückgegangen.

Die Melberpacßtung von 27 im Jahre 1913 _pahtfrei werdenden Domänen (7 in der Provinz Hannover, je 4 iu Schlesien und Sachsen, je 3 in Ostpreußen, Brandenburg und Pommern, 2 in Hessen-Nassau und 1 in Schleswig-Holstein), deren jährliher Pachtzins am Schlusse der vorleßten Pachtperiode bei einem Flächeninhalt von. 11 239 ha 590333 Æ, für 1 ha durh- \chnittlich 52,5 4, während der 1913 ablaufenden leßten Periode bei einem Flächeninhalt von 11 408 ha 524 997 4, für 1 ha durchshnittlih 46 6 betrug, ergibt für die neue Padbtperiode troß Verkleinerung des Flächeninhalts um 391 ha (auf 11017 ha) jährlich 689 445 , im Durchschnitt für 1 ha 62,6 4 Pachtzins. Es stieg der auf 1 ha entfallende jährlihe Pachtzins «in Hessen-Nassau von 85,4 A am Schlusse der vorleßten und 88,6 4 in Fer letzten Pachtperiode bei der Neuverpahtung auf Lp E in der Provinz Han- nover von 67,6 und G. o odr o. n Schleswig- Holstein von 56,8 und 60 auf p S 1103 41 117 lo 9 und 49,9 auf 754 #4, in Pommern von 25? 124 la 100,6 M, in der Provinz Brandenburg von 20 5 und 16 auf 261 4, in Oft- preußen von 16,9 und 12,9 ebenfalls auf 26,1 4, tin der Provinz Sachsen, wo die 4 pachtfrei werdenden Domänen in der vorleßten Pachtperiode durchschnittlich 119,8 46 Pachtzins für 1 ha erbracht haben, bon 108,9 # in der ablaufenden leßten auf 112,4 4 in der neuen Pachtperiode. Nur bei einer (in der Provinz Sachsen be- legenen) der 27 im Jahre 1913 pachtfrei werdenden und bereits neu- verpachteten Domänen wird der übrigens hohe Pachtzins künftig ein wenig niedriger sein als in der ablaufenden Pachtperiode (128,9 gegen 131,4 6 für 1 ha).

Zur Arbeiterbewegung.

Bei der Messingfabrik William Prym in Stolberg sind der „Köln. Ztg." zufolge wegen Entlassung von vier christlih organisierten Arbeitern über 300 Ar better verschiedener Bet1iebs- abteilungen teils aus\tändig, teils haben fie gekündigt.

Im Mainzer Buchbindergewerbe haben, wie die „Köln. Z'g.“ meldet, die Arbeitgeber die Tarifforderungen der Arbeiter ab- gelehnt, aber Lohnerhöbhungen in Ausficht gestellt. Daraufhin baben die Arbeiter gekündigt und wollen tn 14 Tagen in den Aus- stand treten, falls bis dahin eine Einigung nicht erzielt wird. Es kommen etwa 200 Arbeiter und Arbeiterinnen in Betracht.

Die Handelskammer von Lorient übersandte, wie „W. T. B.* erfährt, dem Marineminister und dem Handels- minister einen Beschlußantrag, in dem unter Hinweis auf das dur die Einstellung des Betriebes der Sardinenkonserven- fabriken verursachte Elend die Negierung aufgefordert wird, raschestens die Mittel zur Beseitigung der {weren Krisis zu- prüfen, die den Handel und die Bevölkecung an der bretonishen Küste mit dem geshäftlihen Niedergang bedroht. (Vgl. Nr. 2 d. Bl.)

Kunst und Wissenschaft.

Zu den zahlreichen auf uns überkommenen Fertigkeiten, die im alten Aegypten ausgeübt wurden, gehört die Töpferei; {hon im Be- inn der für uns geshihtlihen Zeit wurde im Nillande die Töpfer- Fbäibe benußt und in der Töpferfunst von der künstlerish begabten Bevölkerung man eigenartige, edle Form erfunden, die sih neben den Gefäßformen aller Völker wohl sehen lassen kann. Bet ihrer Shlichtheit drängen sie sih zwar dem Beschauer nidt ohne wetteres auf und als Ganzes genommen wird die ägyp:ishe Keramik an Reichtum der Formen und Feinheit der Ware von den Erzeugnissen vieler anderer Länder übertroffen, do haben gerade die Aegypter die Ausdrucksmittel des Töpfers gewaltig vermehrt durch die Eifindung der farbigen Glasuren. Sie verwendeten cine alkalishe Glasur, d. h. eine, deren Flußmittel Alkalien wie Soda oder Pottasche waren. Diese verbinden sich \{chlecht mit gewöhnlicher Töpferton, und so erfanden die Aegypter für ihre Olasurmasse eine homogenere Unterlage, die zum größten Teile aus Kieselsand bestand und nur so weit mit Tonerde gemis{t wurde, daß sie gut bildsam war. Seit den Grabungen von Flinders Petrie in den Stadtruinen von Tell el-Amarna wissen wir über die Herstellung der alt- ägyptishen Fayencen genauer Bescheid. Die Fabrikationsstellen waren durch Tausende von tönernen Formen zur Herstellung des Tonkernes für alle mögliden Gegenstände gekennzeihnet. An der Hand von ausgewählten Proben solher Fayenceformen, die \ich in der Berliner Sammlung befinden, verfolgt der Professor Dr. Schäfer im FJanuarheft der „Amtlihen Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen“ die Ge:chichte der Sonnen Fayence tn cinem mit zahlreiben Abbildungen versehenen Aufsaßge dur die Jahr- tausende. Die Fayencetechnik wurde \chon beim Eintritt in die Geschichte in Aegypten gehandhabt; die Grabungen der Deutschen

Drientgesellshaft haben ein Fayencegefäß aus der Zeit um 3500 v. Chr. zutage gefördert : einen 8,5 cm hohen Krug mit durhlochten Henkel- anfäßen, die zur Aufnahme einer Tragshnur bestimmt waren. Der dickwandige Kern des Gefäßes ist mit einer hellen, bläulih-grünen Glasur überzogen, die noch ungleichmäßig und fleckig ist. Die Zeit des alten Reichs (um 2700 v. Chr.) tft in der Berliner Samm- sung durch prächtige Scheingefäße aus dem Totentempel eines Königs in Abusir vertreten. Sie sollten wohl goldene Gefäße mit eingelegten Halbedelsteinen bvortäuschen und so ist ihr hölzerner Kern auf vergoldetem Giunde mit zahlreihen eingelegten blauen Fayence- ¡tüden verziert. Aber aus der täushenden Nachahmung ist bereits eine selbständige Kunstübung erwacsen; es findet ih hier schon die Aufhöhung einzelner Punkte, Linien und Flähen durch dunklere Färbung, wie sie für die älteren ägyptischen ¡Fayencen, mindestens im nächsten Jahrtaufend, kennzeihnend blieb. Der Zeit um 1900 v. Chr. entstammen eine Hasenfigur und mehrere blaue Nilpferdfiguren; unter diesen ist namentlich eine Nilpferdfamilie bemerkenswert, eine den Feind witternde und den Rachen zur Verteidigung aufreißende Alte und zwei Junge, von denen namentlich das eine geradezu meister-

‘haft modelliert ist. Die Wasserpflanzen, zwischen denen die Tiere sich

hewegend gedacht sind, sind einfach auf die Körper aufgemalt; das JFnnere des Nachens des alten Tieres ist rot gefärbt. Was jene Zeit an leuhtender Färbung der Glasur leisten konnte, zeigt eine “als Totenbeigabe benußte weiblihe Figur, die einen wunderbar warmen plauen Untergrund aufweist, won dem sich in blaushwarzer Färbung der Haargrund, Ketten, Bänder und Gürtel und ein rauten- ähnlih Punkttertes Tätowierungsmuster abheben. Die Haar- gegend des Kopfes zeigt zahlreihe Löcher, die wohl zum Ein- fügen der aus Wolle und Ton zu denkenden Haarsträhnen be- stimmt waren. Von jener Zett. an waren durch einige Jahrhunderte Fayenceshalen mit s{chwarzer Innenbemalung sehr beliebt. Die Berliner Sammlung besißt aus dieser Gruppe eine Schale mit der Darstellung dreter Fische, die nur einen gemeinsamen Kopf haben. Zwischen ihnen wachsen dret Lotosblumen, wie denn Wasserpflanzen und Fische ein in Aegppt-n lange beliebtes Verzierungsmottv bilden. Auch die Außenseite dieser Schale zeigt eine oft wiederkehrende Ver- zierung: Kelh- und Blütenblätter eine Blume. In die Zeit um 1600 isr ein Becher in Blumenform zu setzen; er gibt die Form der geradlinigen Nymphaea caerulea wieder. ‘Spätere Becher ahmen die Gestalt der mehr halbkugeligen Nymphaea lotus nach, nch später dringt sogar die Form der Papyrusdolden mit ihrer glodenförmigen Gestalt ein. Das erstgenannte Stück unserer Samm- lung ist recht naturalistisch gefärbt; der Stengel gelblich, dfe Kelh- blätter grün mit \{warzer Mittellinie, nur der feine bläuliche Hauch auf den Blütenblättern is in \{chmußigem Schwarzbraun wieder- gegeben. Ihre Höhe erreichte die ägyptishe Fayencekunst in der Zeit um 1400 v. Chr. Die Berliner Sammlung besißt aus ibr eînen grün-bläulih gefärbten Kasten mit dem Namen der Königin Teje, eine meisterhaft modellierte, dunkelviolette Statuette des wildaussehenden Gottes Bes sowie eine nah Form, Muster und Farbe verwandte Schale und Vase, deren wirkungsvolles Ornament auf Blumenkränze zurück- geht. Diese ägyptishen Blumenkränze sehen aber bis zur griehischen Zeit den unferigen durhaus nit ähnlich, sondern bestehen aus den loëgelöîten Blütenblättern, die nebeneinander senkceht zum Kranzreltf aufgenäht wurden. In dieser Blütezeit \calteten die ägyptischen Handwerker über fast alle Farben: Blau, Grün, Not, Braun, Gelb und viele Mittelfarben nach ihrem Belieben und mit großem Ge- hmack. Auch in den Formen scheint es für sie keine Schwierig- feiten mehr zu geben. Fast alles fann man aus Fayence sehen: von den kleinen wunderhübshen Amuletten und Ketten- gliedchen, den feinen Fingerringen, über Gefäße und Figuren 0s zur Wandbekleidung mit großen farbigen Zusammenstellungen aus figürlihen oder ornamentalen Fayencekaheln. Unter den Stüden dieser Art in der Berliner Sammlung befinden sih Teile tiner großen Kiiegsdarstellung, in der der König zu Wagen die Feinde jagt, Ein wahres technisches Kunst\tück und dabei do eins der ge- hmackvollsten Werke auf diesem Gebiet ist ein Schmuck aus der Zeit um 1200 v. Chr. Er besteht aus einzelnen fein gearbeiteten Blumenblüten, die nah Art der Fltiederblütenketten unserer Kinder ineinandergesteckt waren. Als Mittelstück diente ein winziges, rechteckiges Fächer- tischen mit dünnen Fayencewänden, die in feinster Gitterarbeit shône und finnvolle Darstellungen zeigen: auf der einen Seite ten jungen, eben geborenen Sonnengott auf einer Lotosblume, auf der mnderen den erwachsenen Gott Horus, dem König seine unzähligen Jahre zuteilend. Daß die {male Ober- und Unterseite des Fayence- üsthens von je aht Löchern durhbohrt ist, zeigt, daß das Stück ein Steg ist, der aht Perlenschnüre an einer Stelle nebeneinander in der tihtigen Lage halten ollte. Zwei Jahrhunderte jünger ist eine im Felsenversteck der Königsmumien bet Der el-bahri gefundene Figur; se war dem König Pinotem (um 1000 v. Chr.) ins Grab gelegt, um it Hale und Saatsack die Arbeiten auf den Feldern des Fenseits zu verrichten. Obgleich die Figuren dieses Fundes durch die auffällige Leucht- aft ihrer blauen Glasur erst eigentlich die Aufmerksamkeit weiterer reise auf die ägyptischen Fayencen lenkten, wissen wir heute, daß jur Zeit ihrer Entstehung die ägyptishe Fayencekunst ihren Höhepunkt bereits überschritten hatte und daß dieses Blau nur noch etne Nach- mung von Arbeiten aus dem mittleren Reiche bedeutet. Fn Aegypten erlebte die Kunst zur Zeit der 26. Dynastie eîne enaifsance*, in der man sich mühte. in der Kunst die lte große Zeit zu neuem Leben zu erwecken. In jener Zeit ist ne in unserer Sammlung befindliche Flasche mit \{önen Nelief- tzlerungen entstanden. Derartige kreisförmige Flaschen mit achen Bauchschalen dienten seinerzeit zu Neujahrsgeschenken. So- wohl die figürlihen Darstellungen auf unserem Stück, wie seine veißlih-grüne Glasfurfarbe verraten bewußte Anknüpfung an die Zeit der Vorvâter, nur daß, was damals noch ungleichmäßig und fledig uêfiel, nun in sicherer, gleihmäßiger Technik durchgeführt wurde. h einmal kam dann, in der Zeit um Christi Geburt und nige Jahrhunderte naher, eine neue Blütezeit für die vptishe Fayencetehnik herauf. Ihre Stüde sind an der "t absihtlich verschwommenen Modellierung und dem eigen- imlihen, manchmal metallisch scheinenden Glanz der inetnander fenden Glafuren zu erkennen. Auch in dieser Nachblüte herrs{hen ls Farben Blau und Weißgrün vor. Anregunz zu dieser Farben- ahl haben wohl die kostbaren Halbedelsteine Malachit, Türkis und apislazuli gegeben. Die ägyptishen Fayencen sind durh die ganze velt gewandert und wurden die markantesten Zeihen des Verkehrs it Aegypten. In Kreta wurden sie nahgeahmt und dann in griehischen nd phöntzischen Fabriken hergestellt, aber ohne daß die Vorbilder ¡reiht wurden. Wie die Paläste der 18. Dynastie in Tell el- ‘marna mit Fayencekacheln verziert wurden, \o wurden, wohl unter wptishem Einfluß, die Tempel in Babylon und dié Paläste 7 persishen Größkönige mit bunt glasierten Ziegeln geshmüdt. i Uebertragung ist allerdings nicht immer mechanish vor si ge- ingen. Aegypten kannte in seiner Blütezeit ketne gebrannten Ziegel, dern nur an der Sonne getrockaete Ni:shlammziegel. Seine Landverkleidungen bestanden also aus flachen Kachelplatten, deren isse meist noch den dargestellten Figuren und Ornamenten folgten. 1 Vorderasien, wo man hon lange gebrannte Ziegel verwendete, hte man die Srlubüng, den Stkirnseiten der Ziegel felbst s Formen die Modellierung von Teilen der Darstellung jpudrüden und so dur regelmäßigen Aufbau der Ziegel das Bild pennbar mit der Wand verbunden herzustellen. Auf diese Weise pt die babylonishen und persishen Fayencereliefs gebaut. Während reBenland und Nom später wentg Selbständiaes aus der ägyptischen endung zu machen wußten, haben die Völker Kleinasiens sie lebendig ideentwidelt, vor allem haben sie die Blei- und Zinkglasuren er- E en und somit das geschaffen, was wir heute im eigentlihen Sinne Wle nennen. Im Mittelalter ist dann von Often her diese alte, Peiertte und verbesserte Technik des farbigen Glasierens, die im

en inzwischen vergessen war, den Mittelmeerländern und damit / Uns übermittelt worden.

„Veröffentlihungen des KaiserlihenGesund- vom 8. Januar 1913 hat folgenden Inhalt: Arbeiten serlihen Gefundheitéamt, XLIII. Band 3. Hef Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

Seitweilige Maßregeln gegen Meedizinalverwaltung in Elf, Reich.) Leichenpässe. Schlachtviehhandel. Tierseuchen im Deutschen Desgl. tm Auslande. Desgl. in Maul- und Klauenseuche in ge Maßregeln gegen Tierseuchen. (Elsaß-Lothringen. ) ndlungen von gesetzgebenden Körperschaften. nikergewerbe. Vermischtes. (Sachsen, L t es, 1911. Geschenkliste. M fälle in deuten Orten mit 15000 und 1912. Desgl. in größeren Städten d tabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 4001 Desgl. in größeren Städten des Auslandes. äusern deutshec Großstädte. und Landbezirken. Witterung. Beilage: Gericht- e der öffentlihen Gesundhetts-

beitsamts“ aus dem Kai kündiguna.) Sterbefälle im November 1912. est. Desgl. gegen Cholera. Lothringen, 1910. Binfhütten. (Elfaß-Lothri

Gesetzgebung usw. (Deutsches (Preußen.) Fleischbes{chau. Ÿ ngen.) Scchlachtgewicht. , 31. Dezember 1912. Frankreich, 3. Vierteljahr 1 Siart: ——- Holtaili —- Verhandl (ODesterreich.) eipzig.) Medizinal- onatstabelle über die Sterbe- nehr Einwohnern, November es Auslandes. Wochen- X und mehr Einroohnern. y Erkrankungen in Krankenh deutschen Stadts- liche Ents@eidun

pflege (Abfallstoffe).

Desgl. in

gen auf dem Gebiet

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Nach den „Veröffentlihungen des Kaiserli

chen Gesundheitsamts“ Nr. 2 vom 8. Januar 1913.) /

Rußland. Zufolge Mitteilung vom 21. die pestverdähtigen Erkrankungen in der Mei 2. Donkreis auf Grund klinisher Beobachtu Von den bisher erkrankten storben, davon 8 in einer Familie. Kleidungsstücke aus etner felbst gleizeitig mit dem Familie 5 Personen in kur daß die Erkrankungen dam

Aegypten starben 4) Pers

1 (1) in Mintieh, und Chubrahit.

Britisch Ostindien. vember bis 7. Dezember v. F. 2161 + 2278 Personen an der Pest. kamen 1266 auf die Stadt Bombay), 695 auf Rajputana und Ajmer Jatpur), 392 auf die

und Orissa,

Dezember v. J. sind erei Popowski im tungen als Beulenpest 1 20 Personen find 11 ge- Die Seuche ist vermutlich durch anderen Meierei eingeshleppt worden, wo- Austreten der Pest in Sawetnoje in einer zen Zwischenräumen gestorben waren, ohne als besonders beachtet wurden.

Vom 14. bis 20. Dezember v. F. erkran

erkannt worden.

ften 7 (und -) imm CTanktah., Abu Kerkas

In den beiden Wochen vom 24. No- 2721 + 2976 und starben _an Bon den 4439 Todesfällen Präsidentschaft Bombay (davon 6 auf die 1190 auf die Vereinigten | Merwara (nur die Stadt Pcäsidentshaft Madras, 289 auf Bihar ore, 173 auf das Punjab- 96 auf die Zentral- [f die Stadt Nangun), 4 auf Delhi und 1 auf

E: 96 Er-

onen, davon 4 (—) in Tala, e (1) in Chebin el Kom

Provinzen,

33 auf den Staat My 150 auf den Staat Hyderabad, provtinzen, 20 auf Burma (davon 10 au 12 auf Bengalen (nur Kalkutta), Zentralindtien.

Mauritius. krankungen und 60 Todesfälle.

Chile. Der Hafen von Taltal gilt seit dem 18. v. I. als pestfrei.

Vom 11. Oktober bis 7. November v.

Cholera.

Zufolge Mitteilung vom se Shumla etwx 18 Ch

amtlihen Ausweis Nr. 5 find in Kon - is 16. Dezember v. J. an der Cholera 451 244 gestorben. Aus 7 anderen Ortschaften Dezember 61 Erkrankungen (und 3055 Todes- davon 1 (4) în Sinope, 8 (2) in Angora, ditun, 23 (11) in Tibérias, (6)

Bulgarien. find aus dem Krei meldet worden.

30, Dezember v. J. oleraerkrankungen ge-

: Nach dem stantinopel vom 10. bis Perfonen erkrankt und wurden vom 3. bis 11. fälle) gemeldet, it Bruisa, in Medina und 28 (3007) in China. Zufolge Mitteilung vom Futschau die Cholera erloschen.

(15) tn Mer

2. Dezember

Deutsches Reich. In der Woche vom 2 bis 4. Januar 1913 wurde Neg.-Bez. Posen) festgestellt. Oesterreih. Vom 15

), Dezember 1912 l Erkrankung in Zablocka (Kreis 15. bis 21. Dezember b, F. angeblich aus Saloniki einges{levpt. Vom 15. bis 21. Dezember v. F. 1 Erkrankung im Kanton Aargau. Zufolge Mitteilung vom 9 Grkrankungen vorgekommen ; wurden nach. erfolgter Impfung dur den

Fledckfieber. Desterreih. Vom 15. bis 21. Dezember v. J.

Genickstarre. In der Woche vom 22. bis 28. Dezember v. D tit Stadtkreis C öln gemeldet worden. Desterreih. Vom 8. bis 14 Dezember v. I. in Krakau 2 Erkrankungen. Schwetz. Vom 15. bis 21. Dezewber v. J. Kanton Waadt.

Preußen.

2 in Triest 1 Erkrankung, |

7, Dezember v. J. sind in Davos 2 Pensfionshäusern Beztrksarzt abgesperrt.

die Gäste von

¿ in Galizien 48 Erkrankungen.

Preußen.

l Todesfall im

l Erkrankung im

Spinale Kinderlähmung. j In der Woche vom 22. bis 2 Erkrankungen (und 1 Todesfall) in bezirken [und Kreisen] anaezeigt word Land], Schleswig 1 (1) [Eckernförde].

Vesterreih. Vom 8. bis 14. Dezember v. J. in Wien und Graz je 1 Erkrankung, in einer fleinen Gemeinde N reis deren ch‘

28. Dezember v. J. sind folgenden Regierungs- en: Dppeln 1 [Kattowitz

tederöster-

Verschiedene Krankheiten.

Pockten: Konstantinopel (15. bis Petersburg je 1 Todesfälle; New Rotterdam (18. bis 24. Dezember) 1, (Krankenhäuser) 4 Erkrankungen; Varizellen: York 95, Petersburg 40, Prag 42, fieber: Moskau,

21. Dezember v. J.) 11, Paris, Paris 5, Petersburg 7, Stockholm 2, [I Budapest 64, New Wien 175 Erkrankungen; Fle ck- Warschau je 1 Todesfall; Odessa 3, Warschau (Krankenhäuser) 1 Erkrankungen; Milzbra Merseburg 1 Todesfall ; Neg.-Bezirke Königsberg, Lieg Stade je 1, Wien 2 Erkrankungen; Influenza: Nürnberg, Lübeck, Trier, Amsterdam je 1, New York je 3, Odessa 1, Paris 10, St. berg 205, Kopenhagen

Petersburg 2, , Merseburg,

Kopenhagen 5, Moskau, Petersburg 5 Todesfälle; Nürn- 319, Odessa 37 Erkrankungen; Genickstarre: Kopenhagen, New York 1 Todesfall; Christiania 1, New York 3 Er- krankungen; Körnerkrankheit: Reg.-Bez. krankungen; Ftishvergiftung: Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen is an (Durchschnitt aller deutschen Berichtsoite 1 in Gleiwiß Erkrankungen wurden Berlin 135 (Stadt Berlin 85), in H 24. Dezember) 78, Budapest 92, Edinburg (Krankenhäufer) 191, New York 114, Odessa 32

Petersburg 85, Prag 38, Stoctholm 28, Warschau (Kr Wien 89; an Masern und Röôteln (1895/ in Flensburg, Mülheim a. Rh., Oberhauf

1 Todesfall. i Scharlach 895/1904: 1,04 9/9) gestorben gemeldet im Landespolizeibezirke Amsterdam (18. bis 29, Kopenhagen 46, London Paris 70, St. ankenhäufer) 39, 1904: 1,109/6) gestorben en Erkrankungen wurden

amburg 47,

angezeigt im NReg.-Bez. Posen 70, in Nürnberg 32, Hamburg 53, Budapest 65, London (Krankenhäuser) 98, New York 128, Odeffa 46, Paris 79, "Skt. Petersburg 155, Prag 64, Wien 291; an Diphtherie und Krupp (1895/1904: 1,62 9%) ge- storben in Berlin - Uchtenberg, Harburg Erkrankungen kamen zur Meldung im Landespolizeibezirke Berlin 160 (Stadt Berlin 90), im Neg.-Bez. Arnsberg 118, in Hamburg 96, Amsterdam (13. bis 24. Dezember) 22, Budapest 25, openhagen 32, Londomt (Krankenhäuser) 110, New York 292, Paris 58, St. Petersburg 51, Prag 36, Wien 60. Ferner wurden Erkrankungen gemeldet an - Keuchhusten in Kopenhagen 28, New York 22, Wien 44; Typhus im Neg -Bez. Cassel 61 (davon in Hanau 59), in New York 52, St. Petersburg 131, Warschau (Krankenhäuser) 23.

Im Monat November 1912 (für die deutschen Orte) find nachstehende Todesfälle außer den în den fortlaufenden wöchent- lichen Mitteilungen verzetchneten Fällen von Cholera, Pest und Gelbfieber gemeldet worden: Podcken: Folgende spanischen Orte !): Barcelona 6, Cadiz 2, Cordoba 1, Granada 8, Malaga 3, Murcta E Soria 4, Valladolid 5; Kairo 1; Fleckfieber: Madrid H Murcia 2, Alexandrien 1, Kairo 22; Tollwut: Bufkarest, Alexandrien, Kairo je 1; Influenza: Berlin 21, Breslau 7, Halle, Soest je 1,_ Braunschweig 4, Bremerhaven 2, Bukarest 1, folgende spanishen Orte: Barcelona 10 Hueêca 4, Madrid 16,. Palma de Mallorca 4, Sevilla 8, Valencia 4, 16 Orte 1 bis 5; Buenos Aires 7, Indianapolis, _New Orleans je 1, Rio de Janeiro 59; Genickstarre: Bukarest, Indianapolis je 1, Nio de Janeiro, San Francisko je 2; Aus saß: Buenos Aires 2, Rio de Janeiro 1: Beriberi: Rio de Janeiro 1; Ankylostomiasts: Nio de Janeiro 8.

Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkeit an etnzelnen Krankheiten im Vergleich mit der Gesfamt- sterblihkeit besonders groß, nämlih höher als ein Zehntel: an Scharlach (1895/1904 erlagen diesem 1,04 von je 100 in sämtlichen deutsden Berichtsorten Gestorbenen): in Beuthen, Bocholt, Neu- ruppin, Roßberg, Zabrze, Zoppot; an Masern und Nöteln (1895/1904 : 1,10 9/0 in allen deutschen Orten): in M.-Gladbach-Land, Höchst a. M., Lüdenscheid, Ratibor, Kaiserslautern, Falkenstein i. V,, Ludwigsburg, Malaga; an Diphtherie und Krupp (1895/1904: 162% in allen deutshen Orten): in Eiel, Harburg, Minden, Sonneberg, Wolfenbüttel: an Keuchhusten: in Falkenstein {. D Offenbach, Rüstringen. Mehr als ein Fünftel aller Gestor- benen ist ferner nahstehenden Krankheiten erlegen: der Tuberkulofe (1895/1904 starben an Lungens{windsuht 10,84% in allen deutschen Orten): in Berlin-Lihtenberg, Berlin-NReinickendorf, Berlin-Tegel, Cleve, Fürstenwalde, Geveléberg, Glaß, Höchst a. M., Kreuznach, Langendreer, Ohligs, Wermelskirchen, Amberg, Speyer, Offenburg, Güstrow, Saargemünd, Brünn, Linz; den Krankheiten der Atm ung8organe (1895/1904 starben an afuten Erkrankungen der Atmungsorgane 12,73% in allen deutsGen Orten): in 62 deutschen Orten, darunter _fogar mehr als ein Drittel in: Bergisch Gladbach, Burg, Luckenwmalde, NRecklinghausen-Land, Saarlouis, Weitmar : ferner in Madrid, Buenos Aires; dem Magen- und Darmkatarrb, Brechdurchfall (1895/1904 \starben an afuten Darmkrankheiten 13,19% in allen deutshen Orten): in Eisleben, Ostrowo, Laudau, Lechhausen, Straubing, Schwenningen, Lahr, Alexandrien, Kairo.

Von den 371 deut\chen Orten hatte im Berichtêmonate Bunzlau _mit 31,5 (auf je 1000 Einwohner und aufs Fahr berechnet) die höchste Sterblichkeit. Im Vormonate betrug das Sterblichkeits- maximum 91,20. Die Säuglingssterblihkeit war in 9 Orten beträchtlich, d. h. höher als ein Drittel aller Lebend- geborenen, tn Wetden 345 9/9 (Gesamtsterblihkeit 15,5), Ludwige- burg 381 (14,3), Altwasser 386 (24,3).

Die Gesamtsterblihkeit war während tes Berichtsmonats geringer als 15,0 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) in 246 Orten. Unter 7,0 9/6 betrug fie in: Berlin-Treptow 6,8 (1895/1904 : 17,9), Wermelskirchen 5,9 (1902/06: 12,2), Rüstringen D, T _Wald 9,6 (1896/1905: 142), Nastatt 55, Weitmar 48 (1903/07: 18,0), Die Säuglingssterblichkeit betrug în 128 Orten weniger als ein Zehntel der Lbendgeborenen. Unter einem Siebentel derselben blieb sie außerdem in 152, unter einem Fünftel in 75 Orten. L :

Im ganzen scheint ih der Gesundheitszustand seit dem Vormonate niht wesentlih geändert zu haben. Eine höhere Sterb- lichkeit als 35/09/66 hatte, wie in den beiden Vormonaten, keine Ort- schaft, eine geringere als 15,0°/% hatten 246 Ortschaften gegen 262. Mehr Säuglinge als 333,3 auf je 1000 Lebendgeborene starben in 0 A gegen 1, weniger als 200,0 in 335 gegen 333 im Vor- monate,

Türke i. __ Der internationale Gesundheitsrat in Konslantinopel bat die für die Herkünfte von Lampsak angeordnete ärztliche Unter- suhung wieder aufgehoben.

i Verdingungen. (Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim «MNeichs- und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wodentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)

Aegypten. __ Finanzministerium, Kairo. 27. Februar 1913, Mittags 12 Uhr: Bergebung der Lieferung von Bureaumöbeln. Lastenheft in französischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

Theater und Mufik.

Im Königlihen Opernhause wird morgen, Freitag, „Carmen“ wiederholt. Frau Salvatini singt die Titelrolle, Fräulein Artôt de Padilla die Micaëla, Herr Jadlowker den Don Joss, Herr Bischoff den Escamillo. Die musikalische Leitung hat der Kapell- meister Paur übernommen.

_Im Königlihen Schauspielhause wird morgen der Militärshwank von N. Wilde und C. G. von Negelein „Der Aus- taushleutnant“, mit den Damen Arnstädt, Buße, Heltsler und Thimig sowie den Herren Vollmer, Patry, Clewing, Böttcher, Werra, Vallentin, Mannstädt und Eichholz in den Hauptrollen, wiederholt.

Im Neuen Operntheater (Kroll) bringt morgen, Freitag, das Gastspiel Anna Pawlowas und ihres russishen Balletts zum ersten Male in dieser Spielzeit das komische Ballett in zwei Akten von Oberwall „Das schlecht bewachte Mädchen“, mit der Mußk von Hertel. Ferner kündigt das Programm das Fokinsche Ballett „Die sieben Töchter des Geisterkönigs“ und cin Divertissement an, in dem Anna Pawlowa zum ersten Male „Die Nacht“ von Rubinstein und Herr Novikoff zum ersten Male ein Moment musical von Schubert tanzen wird.

Ida Wüst wird in der nächsten Neuheit des Trianontheaters „Wenn Frauen reisen . . .“ (La part du feu), Lustspiel in vier uen von Mouézy-Eon und Nancey, ein längeres Gastspiel eröffnen.

Der Kammersänger Herman Jadlo wker veranstaltet einen „Wagner-Abend“ mit dem Philharmonischen Orchester unter Leitung des Königlichen Kapellmeisters Leo Blech am 13. Februar in der Philharmonie.

Mannigfaltiges. Berlin, 9. Januar 1913.

Gestern nahmittag um 3 Uhr wurde in dèr Invalidenkirche in der Scharnhorststraße eine Trauer feier für den verstorbenen Generaladjutanten, Generalfeldmarshall Grafen von Schlieffen abgehalten. Der Trauerfeier wohnten, wie ,W. T. B.* beri tet,