1913 / 12 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Jan 1913 18:00:01 GMT) scan diff

E E A

legung. von Gutsbezirken und Gemeinden in den Bereich threr Tätigkeit hineinbeziehen möge, so möchte ih darauf hinweisen, daß diese Materie an fich nit zu denjenigen gehört, die der Immediatkommission überwiesen worden find. Der Herr Abg. Dr. Friedberg scheint aber au von der nit ganz zutrefenden Auf- fassung auszugehen, daß diz bestehenden Bestimmungen \ich in dieser Beziehung als unwirksam erwiesen hätten. Ich möchte demgegenüber mitteilen, daß seit dem Jahre 1892 nit weniger als 964 Guts- bezirke aufgelöst, in Landgemeinden umgewandelt oder zu Lnd- und Stadtgemeinden zugeschlagen worden sind. In den leßten vier Jahren sind niht weniger als 296 Gutsbezirke in gleiher Weise verschwunden. Die praktishe Bedeutung der bestehenden Bestim- mungen ift also immerhin keine geringfügige gewesen.

Sodann ist von den Herren Abgg. Dr. Friedberg und Dr. Wiemer bedauert worden, daß eine Reform des Wahlrechts in dieser Session nicht zustande gekommen sei. Ste haben übereinstimmend die Staatsregierung getadelt, weil diese nit einen ausreihenden Druck zum Ausgleich der über die Opportunität und den Umfang einer Wahlrechtsreform bestehenden Meinungsverschtedenheiten ausgeübt habe. Die Gründe, welche die Staatsregierung bewogen haben, von einer erneuten Einbringung einer Wahlrehtsvorlage in den leßten Tagungen abzusehen, sind von mir in diesem hohen Hause so oft und so ein- gehend dargelegt worden, daß ih Anstand nehmen muß, fie in extenso nochmals zu wiederholen. Ich gestatte mir daher, auf meine Aus- führungen im Jahre 1911 und bei der ersten und zweiten Etats- beratung des vergangenen Jahres Bezug zu nehmen und ausdrüdcklich darauf hinzuweisen, daß sowohl im Jahre 1911 wie auch im Jahre 1912 alle auf eine Aenderung des Wahlrechts ab- zielenden Anträge aus der Mitte dieses Hauses die Zustimmung dieses hohen Hauses nicht gefunden haben. (Lachen links.) Daraus ergibt sich meines Dafürhaltens zur Genüge, wte zutreffend die von mir wiederholt in diesem hohen Hause dargelegte Auffassung gewesen ist, daß selbst im Falle einer erneuten Fnitiative der Staats- regierung auf eine befriedigende, für die Negterung annehmbare Lösung, welche dem von der Regierung aufgestellten und festgehaltenen Gesichtspunkte gerecht geworden wäre, nicht hätte gerehnet werden können. Wenn nun von dem Herrn Abg. Dr. Wiemer heute und in noch stärkerem Maße bei der Beratung des Wahlrehtéantrags Aronsohn am 20. Mai v. J. der Regierung angesonnen worden ist, daß sie noch kurz vor den Wahlen unter allen Umständen cine Vorlage einbringen solle zwecks Abänderung lediglich des Wahlverfahrens im Sinne der für den Reichstag geltenden Bestimmungen, \o glaube ich, daß selbst der Herr Abg. Dr. Wiemer kaum annehmen dürfte, daß seitens der Staats- regierung diefer Anregung Folge gegeben werden könnte. Denn ganz abgesehen davon, daß ja exst am 20. Mai v. J erst fkürzlich also, der gleihartige Eventualantrag Aronsohn und Genossen von diesem Hohen Hause abgelehnt worden ist kann doch gar kein Zweifel darüber besiehen, daß eine \olhe gesetzgeberische Aktion a4 hoc kurz vor Beginn der Wahlen, die das materielle Stimmrecht vollständig unbeeinflußt lassen würde und bei der mithin don einer organischen Fortentwicklung überhaupt nicht die Nede sein könnte, ebenso wenig mit den Ankündigungen der Thronrede wie mit den sonstigen Erklärungen der Staatsregierung in Einklang stehen würde (Abg. Freiherr von, Zedliß und Neukirch : Sehr rihtig !) und auch der Wichtigkeit und der Bedeutung der Materie niht gerecht werden würde. (Abg. Freiherr von Zedliß und Neukirh: Sehr richtig !)

Meine Herren, es liegt mir daran, einen Vorwurf zu entkräften, der bei Gelegenheit der Beratung des Wählrehtsantrages Aronsohn gegen die Königlihe Staateregierung geltend gemaht worden ist. Es wurde damals bemängelt, daß sie sih an den Verhandlungen über den Antrag Aronsohn nicht beteiligt habe. Jh glaube, das ist zu unrecht geschehen. Denn ganz abgesehen davon, daß es einer althergebrahten, auf guten Gründen beruhenden Uebung entspricht, wenn die Staatsregierung an der Beratung von Jnitiativ. anträgen si nit beteiligt, lag für sie in dem vorliegenden Fall um so weniger Anlaß vor, von dieser Uebung abzuweichen, als sie bereits so oft und mit solcher Entschiedenheit die Einführung des Neichstags- wahlrehts für Preußen für indiskutabel erklärt hatte, daß irgend ein Zweifel über ihre Stellungnahme zu dem Wahlrehtsantrage Aron- sohn in diesem hohen Hause garni&t obwalten konnte. Ich gestatte mir, daran zu erinnern, daß {on Fürst Bülow im Jahre 1908 Anregungen auf Einführung des Retchstagswahïrehts etwa mit den Worten zurückgewiesen hat: für die Staatsregierung stehe es nah wie vor fest, daß die Uebernahme des Neichstags8wahlrechts für die preußishen Abgeordnetenwahlen dem Staat3woh|l nicht entsprechen würde und darum abzulehnen fei. An dieser Stellungnahme hat ih seitdem nichts geändert.

Meine Herren, der Herr Abg. Dr. Seyda hat nochmals die Frage der Enteignung angeschnitten und über bas Vorgehen der Ansiedlungskommission Beschwerde geführt. Die Gründe, welche die Stellung der Regierung in den Fragen bestimmen, welhe zur Zeit die Osfimarken bewegen, habe ih bei Gelegenheit der Znterpellation der Herren Abg. Dr. Mizerski und Genossen erst kürzlich darzulegen mir erlaubt und werde daher auf die Frage der Enteignung als solche niht näher eingehen. Au die Einzelbeschwerden des Herrn Abg. Dr. Seyda würden mir keine Veranlassung gegebeu haben, das Wort zu ergreifen, wenn er nicht eine Aeußerung, die der Landrat des Kreises Krotoschin gemaht hat, äußerst scharf kritisiert hätte, \ odaß ich mich für verpflichtet halte, aud meinerseits zu dieser Aeußerung Stellung zu nehmen.

Der Landrat des Kreises Krotoschin hatte in einer Ansprache, welche fih gegen den polniscerseits gegen deutshe Gewerbetreibende verhängten Boykott richtete, folgendes ausgeführt :

Wir dürfen nit vergessen, diesmal baben die Leiter der Be- wegung sich nicht auf eine Proklamation und auf einen Aufruf zum Boykott beschränkt, sie haben die in den Versammlungen aufgeregten Massen zur Bekräftigung ihrer Absichten zum Schwur veranlaßt. Dieser in allen Versammlungen in Gegenwart eines Teils der katholischen Geistlichkeit abgelegte Shwur wird oline jede Frage viel nahhaltiger wtrken, als dies bei den früheren Proklamattonen der Fall war. Wissen wir doch niht, ob niht der Beichtstuhl von manchen polnishen Geistlichen benußt werden wird, um Ueber- tretungen der geleisteten Schwüre festzustellen.

Ich stehe nicht an, vorweg zu bemerken, daß aud) ich grund\äß- lih es als unangebrcht und durhaus unangemessen erachte, wenn die Möglichkeit eines Mißbrauchs konfessionell-kirhliher Einrichtungen durch die Getitlihkeit der betreffenden Konfession auch nur angedeutet

wird, es sei denn, daß im einzelnen Falle bestimmte, völlig einwandfreie und unanfechtbare Unterlagen dafür vorliegen und zu einer Erörterung des Falles nötigen. Ih würde mithin au ohne weiteres in der Lage sein, ganz unesingeshränkt und unbedingt mich dahin zu erklären, daß die Aeußerung des Landrats in Krotoschin besser nit gefallen wäre und daß ic sie bedaure, roenn nit tatsächlich einige Geistliche im Kreise Krotoschin durch ihre probokatorishe und agitatoris{e Be- tâtigung zugunsten des Boykotts gegen die Deutschen einen gewissen Anreiz zur Aeußerung solcher Befürchtungen gegeben hätten. Nach den mir vorliegenden Berichten waren in „der ersten Krotoschiner Versammlung ein Probst und zwei Vikare anwesend, während der Probst und Landtags» abgeordne Kurzawski eine Rede hielt, in der er ih unter anderem zu den Worten verstieg :

Vielleiht wird noch einmal die Zeit kommen, in der die Nachkommen derjentgen, die sie jeßt verfolgen, zerschlagen und vernihtet werden, und der Fluch für die Verfolgungen der Polen auf sie fallen werde.

Die Versammlung in Dobrzyca ist von dem Probst Suiatala daselbst cinberufen und geleitet worden. Die Versammlung zu Koryta fand fogar in etnem Versammlungshause der Probístei ftatt, weil das Gasthaus ßon dem Eigentümer dazu niht hergegeben wurde. Diese Versammlung wurde in Gegenwart des polnischen Ortösgeistlihhen von dessen Organisten geleitet. Au die Ver- sammlung in Kobylin fand tun Gegenwart des polnischen Orts- geistlichen ftatt und wurde von diesem eröffnet. Auch hier trat wieder der Probst und Abg. Kurzawski als Hauptredner auf.

In allen diesen Versammlungen und in den gefaßten Re- solutionen ist unter dem Leitspruh „Jeder zu den Seinen“ oder „Der Landsmann zum Landsmann" der polnishe Boykott gegen- über den deutsden Kaufleuten und Gewerbetreibenden verkündet worden.

Gemeinsam ist auch diesen Versammlungen, daß die gefaßten Beschlüsse in ein kirhlih-religiöses Gewand gekleidet wurden. So beginnt die Resolution, die in Kobylin auf Vorschlag des Propstes Kurzawskt anzenommen wurde, mit den Worten :

Im Angesicht Gottes beschließen wir am 1. Dezember 1912 in Kobylin Vasammlten infolge unserer Entelgnung aus dem Erbe unserer Väter, Kirchen und Wohnhäusern , aus tiefer Seele, daß wir unsere Pflichten gegen das Vaterland mit dem Glauben an seine Unsterblichkeit erfüllen werden.

Bor der Frauenversammlung in Krotoschin ist eine firhlihe Andacht abge alten worden, und di? in der Versamnlung selbst gefaßte Nesolution {ließt mit den Worten:

Diese feierlihen Versicherungen geben wir beute in der Ueber- zeugung ab, daß sie mit dem Willen Gottes übereinstimmen, der uns als polnische Nation erschaffen hat, und daß unser Gelößnis, welches wir streng zu halten versprechen, der allmächtige Gott segnen wird.

Die S{hlußworte der einzelnen Punkte der Nesolution sprach cin Til ter Versammlung zur Bekräftigung nach, worauf mehrere Verse eines Kirchenliedes abgesungen wurden. In der ersten Versammlung zu Krotoschin wie auch in anderen ähnlichen Versammlung n innerha b der Provinz war von ten Versamm- lungs[ it.rn geforde.t worden, daß jeder, der tn Zunkunft nach der Nes-lution lbandeln wolle, dies niht nur zusihere, sondern durch Hochheben dec Hand beshwöre, worauf sämtliche Ver- sammelte di: Hände hochhoben und riefen: „Wir \{wören.“

Ich kann daher niht zugehen, daß der Landrat des Kreises Krotos l in ia dieser Bezichung die Unwahrheit gesagt habe, und muß mi dahin ausfprechen, daß ein derartig provokatorishes Borgehen von Geistlichen für sie zu unliebsamen Konsequenzen führen kann und muß. (Sehr richtig! rechts.)

Meine Herren, gegenüber den allgemeinen Klagen und Be- schwerden, tie der Herr Abg. Dr. Seyda vorgebracht hat, sehe ih mich aber genötigt, auf die alle erlaubten Grenzen übersteigende und ganz maßlofe Agitation hinzuweisen, wie sie neuerdings wieder in gegen früher noch verstärktem Maße von polnischer Seite gegen das Deutschtum inszeniert worden ist. (Hört, hört! rechts.) Um Ihnen einen, wenn auch nur flüchtigen Einblick in die Screib- und Agitationsweise der polnischen Presse zu gewähren, gestatte id) mir, Ihnen einige kurze Artikel vorzutragen, die in der polnischen Presse ersckiencn find. So schreibt die „Gazeta Grudzionska*, eines der gelefensten polnisch-n Blätter :

Die Zornausbrüche des Preußentums und die Donnerschläge, die aus dem Hundezwinger der polenfresserischen Zeitungen auf uns herntedersausen, rühren uns garniht. Diese Angriffe ciner Koppel polenfresserischer Haushunde kann uns nur ehren. Und wenn die polenfresseris(/en Blätter deshalb vor Wut s{häumen, daß wir ge- sagt haben, weder Bajonette noch Kanonen werden den Zu- sammenbruch der preußisch-deutschen Gemeinschaft, den die moralische Fäul nis herbeiführen muß, aufzuhalten im- stande sein, so können wir davon leider kein Wort zurücknehmen. Die moralische Fäulnis, die wte ein Krebsgeshwür einen ungeheuren Teil der preußish-deutshen Gemeinschaft erfaßt hat, muß mit Sicherheit zum Untergange führen. Zur Beschleunigung dieses Untergangs tragen in hohem Maße die preußischen Polenfresser bei, die u. a. der preußisch-deutshen Gemeinschaft die antipolnishe Drehkrankheit cinimpfen und fie lehren, die Gebote Gottes, beson- ders wenn cs sih um die polnishe Gemeinschaft handelt, zu miß;- achten.

Dasselbe Blatt hat im September geschrieben :

Der Pole müsse daß Preußentum und das Deutshtum wie verpestete Luft und wie eine Seuhe meiden; er müsse vor jedem Deutschen wie vor einem Cholerakranken fortrennen.

(Hört, hört! rechts.) Und ein anderes Blatt, „Nowa Gazeta Ludowa“ in Krotoschin, hat folgendes geschrieben :

Zeigen wir, daß wir alle das. uns zugefügte Unrecht fühlen und, wenn fie uns auch noch mehr unterdrücken sollten, wir uns nit beugen, sondern hart auf der Wacht stehen werden und, wenn es einst kommen sollte, auf dem Altar des Vaterlandes das Leben zu opfern, wir dieses Opfer nicht {euen würden.

Unter der Fuhsmaske einer heuchlerishen Freundschaft hat man die Existenz unseres freien Staates unterbunden, mit nicht ge- haltenen Königlichen VerspreGungen, welche jetzt keinen roten Heller mehr wert sind, versuchte man, unsere #Zchlachta zu besänftigen und stahl gletchzeitig einigen von ihnen mit burcaukratiscer Hinterlist die Privilegien; zynisch entriß man uns die Brosamen unserer soge-

nannten Autonomie; aus den Aemtern, welche auf unsexer Cihs uns von Nechts wegen gehörten, vertrieb man uns: als wi an die Chrlichkeit der um thre Freiheit fämpyfendeu deuts Bürger im Jahre 1848 glaubten, kehrte man listig ihre Begelsterun gegen uns, und diese „Helden der Freiheit“ {find uns Sflaven det

drücker. Und man enteignet uns! Finstere Trauer und reißender Zom find in unserer Brust! Man vertreibt uns von unserer Erde!

unserem geliebten Boden aufstehen; wir können nirgends den Pfly einseßen! Unsere Augen werden niht mchr mit Liebe diese uy,

J

mehr das Korn säen. Wir werden nicht mehr die vollen Wagey in dle Scheunen oder Schober fahren. Wir werden nit mehr die Pracht der untergehenden Sonne betraten, wenn sie si von Ung hinter unseren weißen Birken und Weiden verabschiedet. Uns Gesang in Feldern und auf Wiesen wird verstummen. Jn den polnischen Hütten werden wir kein Geigenspiel mehr Hören. Dgz vertriebene polnische Volk wird wiederum ins Elend un Müßfal, in die Höhlen der Bergwerke des Westens gehen.

Und vom hafkatistischen Wappen blickt zynisch die Aufschrift;

Zivilisation! Dieses Volk beschwert sein Gewtssen auf

in ißm die UebermaŸht gewinnen und die Ausfaat der Tücke dez Schakals und der mit den Zähnen der Brutalität bleckenden Hakalislen vollenden. Der Wurm der inneren Fäulnis wird diese Volk vernihten. Und wir werden uns nicht beugen.

Wir werden uns aber nicht einzig auf die Ver, teidigung beshränken. Sic kamen in unser Land durg Uebermacht gekrohen. Sic werden es aud) vor unserer Macht räumen.

Meine Herren, das sind so einige typische Beispiele der geistigen Kost und Nahrung, welche von der polnischen Agitationspresse der polnishen Bevölkerung jahraus jahrein vorgeseßt wird. Da drängt fich denn doch die Frage auf: glauben denn die Herren Polen, daß eine derartige Aufwühlung und Aufpeits{ung der nationalen Leidenschaften andere Früchte bei den minder urtcilsfähigen und minder gebildeten Massen zeitigen kanu als unversöhnlichen fanatishen Haß und dauernde Erbitterung gegen den preußishen Staat, gegen das Deutschtum überhaupt, und int: besondere gegen alle deutschen Mitbewohner innerhalb der Provin; Posen? (Sehr richtig! rechts.) Glauben Sie, daß dtie geistigen Leiter einer derartigen Bewegung in der Lage oder auch nur gewillt scin werten, in bewegten Zeiten die von ihnen so absi@tli{6 und systematisch fanatisierten Massen von groben Ausschreitungen, Gewalt: taten und sonstigen Gesetßwidrigkeiten zurückzuhalten, die ihrerselts

Y N l

glauben Sie etwa, daß es zur Herbeiführung normaler Ver bâltnisse dienen und für das friedliße Zusammensein beider Nationalitäten von Vorteil s\cin kann, wenn, wie das kürzli auf der sfogenannten Generalversammlung in Hohen- salza geschehen ist, in Gegenwart und ohne Widerspr der polnischen parlamentarishen Vertreter der BVoykott gegen di Deutschen in \{härfster Form erneut proklamiert und den Polen die gesellshaftlihe, wirts{chastlihe und soziale Achtung aller Deutschen zur heiligen Pflicht gemaht worden ist. (Hört, hört! rets.) Wenn der Herr Abg. Dr. Seyda angesichts diefer Tatsachen ih darüber beschwerte, daß der Regierungépräsident in Posen und andere Beamte für die in ihrer Existenz bedrohten deutshen Gewerbetreibenden etngetreten sind, wenn er davon spricht, daß deutscherseits die erste Anregung zu derartigen Boykotts gegeben wordeu set, so muß ih das mit aller Entschicdenheit zurückweisen. Seit mehreren Dezennien be- reits sind in gewissen Jatervallen immer erneute Bovkottyersuche polnischerseits unternommen worden, die nachher allmählich imme wieder einscliefen, weil die poluische Bevölkerung zum Teil verstän diger ist als diejenigen, die sie zu derartigen Un reizen. In dem vorliegenden Falle aber ist richtig, daß der Boykott dadur bervorgerusen sei, daß ! Güter aus Anlaß eines Besißwechsels seitens der Anstedlungskou mission zu Besieolungëzwecken in Ansvruchß genommen worden sind, sondern diese Tatsache war lediglih der willkommene Anlaß, um eine erneute und noch \chärfere, nochþ gefährlihere Boykottbewegung als bisher zu vroflamieren. Darum, meine Herren, (zu den Polen) mögen Sic hier noch so bewegliGe Klagen führen und noG fo klang volle Neden halten, es wird Jhnen niht gelingen, angesihis dktefer Borgänge die Verantwortung für die unvermeidlicßen Folgen der artiger Hegzereien und Wühlereien, wie fie poluisherseits begangen worden find, von \ih auf andere abwälzen zu fönnen. (Bravo!) Um 41/, Uhr vertagt das Haus die Weiterberatung auf Dienstag, 10 Uhr.

C4

rit

Tru)

V

o 1

Dechnik.

Als Aufgabe für den Schinkelpreis 1914 des Berliner Architektenvereins (\. S. 7 d. Bl.) ift im Gebiete des Eisenhbahn- baues der viergleisige Ausbau der Hauptbahn Berlin Halle gewählt worden. Die Aufgabe verlapygt die Anfertigung der Gntwürfe für die Teilstrecke Jüterbog—Wittenberg und für cine unmittelbare Verbindung zwischen der zurzeit eingleisigen Hauptbahn Treuenbric 1zen=—-Jüterbog und der zweigleisigen Hauptbahn Jüterbog Röderau mit An\hlüssen an die Anhalter Bahn. Verlangt twerden: l) die Cuntwürfe der Bahnhöfe Jüterbog, Zahna und Wittenberg sowte der Abzweigung Jüterbog-——Nöderau und der Verbindungen Treuenbrietzen Nöderau und Wittenberg © unter Benußung der gelieferten ‘Pläne zur Darstellung der Oertlichkeit.

2) Die auf Bahnhof Zahna nötigen Sicherungseinrihtungen.

9) Der Entwurf etnes neuen Empfangsgebäudes beim Bahnhof Zahna. 4) Der Entwurf der Triftwegüberführung in. km 939 4 40 ohne Mitielstüßen. Nachweis der Standfestigkeit 5) Der Fahrplan für die Strecke Pratau-—Luckenwalde von Morgens 7 b!s Abends 9 Uhr. 6) Der Erläuterungsbericht.

Der Wor'laut des Preisausschreibens ist in Nr. 1a der Wogen- {rift des Arqitektenvereins zu Berlin vom 8. d. M., 8. 13, ver offentlit.

Vebermaht \&limmere Herien geworden, als die fritheren Unter, d

Wir werden nicht mehr in frostiger Dämmerung zur Arbeit in

übersehbaren Felder umfassen. Die Hand des Sämanns wird nid M

„2uum cuique rapere“. Das ift ibr Wahlspruch. Gemeine | Heuchelei, wilde Uebermacht, {amlose Gewalt; das sind ibr, F Waffen! Diese Verhöhner der Kultur sind eine Schande de: ff

ewig! Glatte Herzen, eherae Stirnen und gemeine Seelen werde; E

wieder entsprehende Gegenmaßnahmen zeitigen müßten Oker

Dritte Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Vreußischen Staatsanzeiger.

M3 12.

Berlin, Dienstag, den 14. Januar

Statiftik und Volkswirtschaft,

Die Hauptergebnisse der Einkommensteuerveranlagung in Preußen für das Steuerjahr 1912.

Im folgenden geben wir die wichtigsten Zahlen der im Königlihen Statistischen Landesamt bearbeiteten, dem Hau Abgeordneten itbrbreitetèn Einkommensteuerstatis1ik für das Steuerjahr 1912 und einige Vorjahre wieder; die Ergebnisse sind nah phy f

und nicht physischen Zenfiten getrennt. Es betrug 1892 a. die Gesamtzahl der physischen Zensiten a. ohne Angekbörige: U E ¿tun VUE in den ländlichen | O Gemeinden [bis 2000 j auf dem Lande zusammen . . .. U S vom Hundert der Bevölkerung : U Cen O L in den ländlihen sf über 2000 Einw. Gemeinden U A M00 auf dem Lande zusammen . . E ß, mit Angehörigen : B D E in den ländlichen | über 2000 Einw. Gemeinden Da 2000 auf dem Lande zusammen . . .. überhaupt . s A vom Hundert der Bevölkerung: M Den I oe in den ländlichen s über 2000 Einw. Gemeinden | bls 2000 , auf dem Lande zusammen . . Nea L A b, das Einkommen der physischen Zenfiten !): | in den Städten . ; M, Ma 3.092,60 in den da aue er 2000 Gw. y (Semeinden M M0 N 5 Ur DERT SUnDe uammen, « . ., # / h üUberhaut t aag E E im Durchschnitt auf einen Zensiten : : n Den I U E i De LENOIIDEN | Uber 2000 Gh. S Gemeinden | bis 2000 , N G E Ae Uen Q E bold i E R » a. das Veranlagungsfoll der physishen Zenfiten: In Det n M, in den R über 2000 Einw. ,„ Gemeinden bis 2000 E Au Dent ante zune... überbaupt . Cs e 6. das Echebungésoll der physishen Zensiten) in Ler Sin M, Mark in den ländlichen | UBer O Q Gemeinden bis 2000 S e U O Tbe U o e UOer a Cy A die Gesamtzahl der niht physischen Zenfiten: I O, in den E uber 2000 Einw. Gemetnden Me 2000 Gu Me Sande zuiamnmen , . . . U ¿ M » deren Einkommen : : P er Sm C O Mil Varl in den E über 2000 Einw. ¿ Gemeinden Me 2000 ; auf dem Lande zusammen . . .. 5 überhaupt e G im Durchschnitt auf einen Zensiten : : O c. t Matt in dén en über 2000 Einw. ¡ Gemeinden E 2D i auf bent Sande zusammen . . . « «5 G E s 1 E f. a, deren Veranlagungssoll : in den Städten I C Deaut in den ländlichen j über 2000 Einw. ,„ L Gemeinden De 2000 5 p auf bèêin Lande zusammen . : « «. » Ï a E La f u » deren Crhebungs]ol*): : in den Siiea H I Dat in den ländlichen st über 2000 Einw. » Ï ; Gemeinden R O Q Ä s Gu De SAODe Une » S überhaupt S004 S @ do S G A-G 16 u " 10,06

126 761

!) Das Einkommen der physischen Zensiten für das Steuerjahr 1912 is mangels anderweitiger Unterlagen aus dem arithmetishen Mittel der die einzelnen Steuerstufen begrenzenden Einkommensbeträge berehnet worden.

Die Zahl der physischen und nicht physischen Zen siten zufa m 1 D It im D E, weiter bis auf 6 916 895 gestiegen, und zwar seit der erstmaligen Veranlagung im Jahre 1892, in dem jene Zahl nur 2437886 betrug, um 183,7 oder durch\chnittlich jährli um 54 Hundertteile, gegen das Vorjahr mit 6 561 092 Zensiten ebenfalls um 5,4 v. H. Etwas weniger als die Zensitenzahl hat sowohl seit 1892 als auch seit 1911 das gesamte steuer- vflichtige Cinkommen zugenommen; es hat sh nämli von 5961,40 Millionen auf 15516,28 und 16 131,33 Mill. Murk, ‘de 1. seit 1892 um 170,6 (durchschnititlich jährlih um 5,1) v. H., seit dem Vorjahr um 5,3 v. H. gehoben. Infolge der starken Zensiten- vermehrung in den unteren Steuerstufen ist das Durchichnitts- etntfommen eincs Zenfiten von 2145 46 im Jahre 1892 auf 2334 bezw. 2332 4. in den beiden legten Jahren gesunken. Die veranlagte Einkommensteuer ist von 124 84 Vill. Mark im ersten Veranlaaungsjabr auf 308,74 Mill. Mark im Jahre 1911 und 32953 Mill. Mark im Berichtsjabr an- gewachsen; sie hat sih also seit 1892 um 1640 (im Durchschnitt au das. Jahr Utt 5,0) v Pu seit 1911 um 67 V. . ver- mehrt. Das Veranlagungs} oll verringerte sich im Berichtsjahr um 503 (im Vorjahr um 4,51) Mill. Mark dadurch, daß gemäß § 71 des Cinkommensteuergesetzes bei Gesellschaftern einer in Preußen steuerpflichtigen Gesellschaft m. b. H. der auf Gewinnanteile solcher Gesellschaften entfallende mitveranlagte Betrag der Einkommensteuer nicht zu erheben ist; es erhöhte sih aber anderseits um 52,98 (1911 um 49 48) Mill. Mark durh die Steuerzuschläge, die in den Etn- lfommensteuerstufen von mehr als 1200 4 erhoben werden. Das fo festgestellte Erbhebungs|\oll belief sich im Vorjahre auf 353,71 Millionen und im Berichtêsjahre sogar auf 377,49 Mill. Mark, R 1912 gegen 1892 ein Mehr von 202,4 und gegen 1911 ein Mehr von 6,7 Hundertteilen. An dem erwähnten, nicht zu erhebenden P: der Steuer sind insgesamt 12152 (im Vorjahr 10 868) Zensiten vteiligt.

1

l

6 086 05

1896 1900 [905 1909 1910 1911

Q DET

\ isen

D 2:07 2 82 3c 3,98 2,29 2,26 ; 5 6,10 6,24 21,52 21,67

[0,82 10,87 15,80 15,94

77 A 1096

"5,94 ‘8:07 8.06 13,90 18,85 19,01

48,99 99,953 A 60,96 61 62 . ° z 9103 29,68 39,16 38,83 39,99 38,04 48,84 48,7 49 89

183,28 ; 6855,40 9259,15 9644 00 10 206,97

2-019,86 z : : j 2 260,44 Oa 2 2813,21 3960,47 4066,78 4280,29 9 668,61 13 219,62 13 710,78 14 487,26

2 660 92 434 393 2 421 2495

F&Nd l 804 . . 2 l 871 l S855 l 762 793 788 [76 [ 801 l §26 l: 831 2 294 S Oer L022 D167 D 2211 2 20C

SDLEN 9,54 141,79 37 0 194,34 205,39 21893 31,94 309)

, s j 98,16 40 22 30,54 46,25 ( 66 02 70,09 74,76 12031 16840 18804 So 260/36 27545 - 293.69 210,20. 229,20. . 24422

34 60 57,40 é é « . 42,01 44,38 30,54 38,85 46,25 69,91 9/97 76,61 81,78 120,31 158,40 18804 2081 28908. 308081 326 00

89/77. 149,54. (141,79

1 838 5 865 V B 6 929

1 141

¿ ¿ L STY

TTD P DOL 2 588 2458 9 611 8 194 ; 9 387 10 398

691,36 69166 747,61 88 25 38 99 s 49 14 DD. 9D Tao Lafo6 143 94 82956 82902 89154

108 824 99 821 96416

Á 77. 323 71 039

k ¿ A000 39 621

58.072 57.873 55 883 54 439

166801 134896 98 954 94 904 88 316 85 742

Li 22 27,19 28,01

S [3

11,22 39, 40,3; 40 03 43

5/08 5

s 279 S

52 7,90 7.86 O

86 47,07 48,25 47,90 51,49,

1D ale

F 6,77 Ado 13

- 2) von 1909 ab eins{hließlich der Zuschläge.

Bei einer Trennung nach Stadt und Land, die für die nicht physischen Zensiten erst seit dem Jahre 1905 besteht, zeigt sich, daß gegenüber dem Vorjahre die Zunahme in den Städten durchweg etwas größer als auf dem platten Lande und im Staatsdurchschniit war. In den arößeren Landgemeinden (mit mehr als 2000 Ein- wohnern) bat fi die Zahl der Zensiten etwas {hwächer, das fteuer- pflihtige Einkommen sowie das Veranlagungs- und Erhebungssoll dagegen cin wenig stärker vermehrt als in den kleineren Gemeinden

des platten Landes (bis 2000 Einwohner).

Bei den physischen Zensiten hat nach der geaebencn Uebersicht gegenüber der Veranlagung von 1911 das fteuerpflißtige Gesamtein- kommen um 752,53 Mill. Mark oder 5,2 v. H. zugenommen; da der gleidzeitige Zuwachs an Zensiten etwas mehr, nämli 5,4 v. H. be trägt, ist das Durchschnittseinkommen um 4 #4 gesunken. Der Anteil der physischen Zensiten an der gesamten Bevölkerung ist im ganzen Staate von noch nit einem Zwölftel (8,2 v. H.) im Jahre 1892 auf mehr als das Doppelte, nämlich auf über ein Sechstel (17,2 v. H.) im Berichtsjahre (1911 16,5 v. H.) gestiegen. Die seit 1896 bekannte veranlagte Bevölkerung, d. h. die pan der Zenfiten mit Einschluß der Angehörigen, is seit diesem Jahre von noch nit drei Zehnteln (29,3 v. H.) auf mehr als die Hälfte (51,4 v. H.) der Gesamtbevölkerung (1911 499 v. H.) in die Höhe gegangen. Be- rüsidtigt man auch noch die Personen, die an \sich ein Einkommen von steuerpflihtiger Höhe beziehen, iedoß nach S8 19 und 20 des Cinkommensteuèrg-\ezes wegen geseßliher Unterhaltung8pfliht (§8 1601 bis 1615 des B. G.-B.) oder wegen fonsltiger außergewöhnlicher Be- lastung freigestellt find, fowie deren Aas so macht die Schicht der an einem Einkommen von mehx als 900 # bete iligten Personen bereits etwas über drei Fünftel der Gesamtbevölkerung aus s v. H. gegen 58,8 im Vorjabre). Das Veranlagungsfoll der physischen Zensitén ist \eit 1892 um 155,9 (dur{\{nittlich jährli

8965

Erhebungs\oll hat ih seit der ersten Veranlagung fogar um 184,0 und seit 1911 um 66 Hundertteile gehoben. :

Bei den nicht physischen Zensiten war die Zunahme der Zensit-nzahl, des steuerpflihtigen Einkommens und des Steuersolls gegenüber dem Vorjahr größer als bei den physischen Zensiten; es vermehrten fih nämli die nit phsischen Zensilen um 10,8 v. H., deren Einkommen um 7.5, das Veranlagungssoll um 77 und das Erhebungssoll um 7,5 v. H. Insbesondere ist die Zahl der zur Einkommensteuer herangezogenen Gesellschaften m. b. H. von 9249 im Jahre 1911 auf 6128 tm Berichtsjahre weiter ge- stiezen. Bringt man von der auf fie veranlagten Steuer von 10,90 (1911 9,62) Millionen Mark die auf Gruud des Geseßes außer Hebung gesetzten Beträge von insgesamt 503 (451) Millionen Mark in Abzug, so beläuft ih der infolge der Besteuerung der Gesell- {haften m. b. H. der Staatskasse zugeflofsene Méhrbetraa an Steuer auf 5,87 (5,11) Millionen Mark. Von den 19 696 er- mittelten juristis@en Personen, die unter § 1 des Einkommensteuer- gesetzes fallen, find 9293 oder 472 v. H. aller steuerfrei, davon 9206 wegen CGinkommens von nicht mehr als 900 46 und 87 Gesellschaften m. b. H. gemäß § 1 legtêr Absay des Geseßes. Diese 19 696 über- haupt gezählten nicht physishen Personen, von denen 651 ihren Stß außerhalb Preußens haben, seßen fich zusammen aus 12663 Gesell- haften m. b. H.,, 3472 Alftiengesellshaffen oder Kommanditgesell- schaften auf Aktien, 1929 eingetragenen Genossenschaften, 1216 Ver- einen zum gemeinsamen Einkaufe usw. und 416 Berggewer?k|chaften. Bon den im Berichtsjahre zur Einkommensteuer . herangezogenen juristishen Personen hatten 470 mit 2,06 Millionen Mark veranlagter und 304 Millionen Mark zu erhebender Steuer (einschließlich der Zuschläge). ihren Siy außerhalb Preußens.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammen- gestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und LandwirUl chatt.);

Absayzgelegenheit für landwirtschaftlihe Maschinen in

Algerien.

Dem Neichzamt des Innern ist der von dem Generalfommissar G. J. Stoß dem Generalgouverneur vorgelegte Bericht über, die Versuche für mechanische Bodenbearbeitung, die vom 90, Mai bis 2. Juni in Sétif und vom 7. bis 12. Juni 1912 in Maison-Carrée stattgefunden haben, zugegangen. Ein Exemplar hiervon (in französisher Sprache) liegt während der nächsten Woche im Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirt- haft“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 Il, im Zimmer 154 zur Einsichtnahme aus. Weitere Exemplare können inländischen íInter- essenten auf Antrag sofort übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschuft und Marke zu 20 H (Berlin 9 4) versehenen Briefumschlags an das genannte Bureau zu richten.

Konkurse im Auslande. NRNumänten. Amtsbezirk des Galatzer Konsulats.

| Anmeldung | Verifikation | der | der | | | | | | /

Wobno t Wohnort | Forderungen | Forderungen

bis am

Fallite Firmen | |

¿Eh | : | d G Beresti |29./11. Jan. | 9./22. Jan. 1913 O Focsani 7 | 0:/487 Ball. 1915 Manafe Z L L Reichmann |

H. Bau ch

Fani Spiegler

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 15; ZAUUIr C95 Ruhrrevier Oberschlesis{hes Nevier Anzahl der Wagen Qt... 29004 12 293 Nicht gestellt . 697 ¿

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der

Luxemburgischen Prince Henry-Eisenbahn in der ersten

Januardekade 1913 272100 “Fr., gegen das Vorjahr mehr 71 600 Fr.

unm 4,8) v. H. und seit dem Vorjahre um 6,6 v. H. gestiegen; das

Die Gothaer Feuerversiherungs bank auf Gegen- feitigkeit wird, laut Meldung des „W. T. B." aus Gotha, thren Vorsicherten für das Jahr 1912 an Uebershuß 740%/ der eingezahlten Prämie zurückgewähren.

Nach einer durch „W. T. B." übermittelten Meldung der - Kaiserlih russischen Finanz- und Handelsagentur ergab der Wochenausweis der Russishen Staatsbank vom 5». Ja- nuar d. I. folaende Ziffern (die eingeklammerten Ziffern entsprechen den gleihen Positioner des neuen Bilanzformulars der Staatöbank bezw. den Ziffern der Vorwoche), alles in Millionen Nubel : Aktiva. Gold (in Münzen, Barren und Anweisungen der Minen- verwaltuna) (Nr. 1) 1316,8 (1327,4), Gold im Auslande (Nr. 2) 222,2 (229,6), Silber und Scheidemünze (Nr. 3) 63,0 (66,9), Wecbsel und andere kurzfristtge Verpflichtungen (Nr. 4) 527,1 (504,5), Vorschüsse. sidergestellt durh Wertpapiere (Nr. 5) 214,6 (199,6), Sonstige Vorschüsse (hierher gehören: Vor\chüsse, fichergestellt durch Waren; Vors@üsse an Anstalten des Kleinen Kredits; Vorshüsse an Landwirte; Industrielle Vorshüsse; Vorschüsse an das St. Peters burger und Moskauer Leihhaus; Protestierte Wechsel) (Nr. 6 bis 11) 224,1 (221,4), Wertpapiere im Besiß der Staatsbank (Nr. 12) 128,1 (137,6), Verschiedene Konten (Nr. 13) 48,3 (46,4), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 14) 26,5 (5,8), zusammen 2770,71 (2735,2). Passtva. Kreditbilleite, welhe sh im Umlauf befinden (Nr. [) 1546.4 (1499,0), Kapitalien der Bank (Nr. 2) 55,0 (55,0), Laufende Nechnungen der Departements der Neichörentet (Nr. 4) 531,8 (5030), Einlagen, Depositen und laufende Rechnungen verschiedener Anstalten und Personen (Nr. 3, 5 und 6) 554,9 (595,7), Verschiedene Konten (Nr. 7, § und 9) §26 (82,5), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Ne. 10) (—), zusammen 2010 (280,2).

New York, 13. Januar. (W. T. B.) Heute wurde der erste Schritt zur. Ausführung der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, durch welche die Fusion der UnonPacific- und derSouthern Pacific-Bahn gélö s wird, getan, indem die den beiden Gesell- schaften gemeinsamen Beamten und Verwaltungsräte von ihren Posten bei der einen dder anderen Gesellschäft zurücktraten, sodaß die beiden Organisationen jeyt keine Beziehungen mehr zueinander haben.