1913 / 16 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Jan 1913 18:00:01 GMT) scan diff

—Sftiefte, welche bereits

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts- anwälte: Korsch bei dem Landgericht T in Berlin, Arndt bei dem Landgericht in Verden, Abi §-Schul ge bei dem Amts- geriht und dem Landgericht in Cöln, Göden außer bei dem

mtsgeriht in Dortmund auch bei dem Landgericht daselbst, Dr. Ehlers bei dem Amtsgericht in Goslar und Tiedtke bei dem Amtsgericht in Ruß. ; i

Jn die Liste der Nehtsanwälte sind eingetragen die Rechts- anwälte: Ernst Steinfeld aus Kattowiß bei dem Kammer- gericht, Dr. Rust aus Berlin bei dem Amtsgericht in Bleckede, À rndt aus Verden bei dem Amtsgericht in Lehe, Dr. Doesseler aus Castrop bei dem Amtsgericht in Hochheim, Tiedtke aus Ruß bei dem Amtsgeriht in Mehlauken, der frühere Rechts- anwalt Dr. Ruppin bei dem Landgericht T in Berlin, die Gerichisassessoren: Dr. Kurt Furbach, Hans Ladewig und Georg Pfeffer bei dem Landgeriht T1 in Berlin, Ludwig Mayer bei dem Landgeriht in Essen, Mölders bei dem Landgericht in Magdeburg, Dr. Arno Bluhm bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Breslau, Stroheim bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Na- tibor, Dr. Leeser bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Hagen, Woywod bei dem Amtsgericht und dem Land- gericht in Allenstein, Dr. Mende bei dem Amtsgericht in Falkenberg i. O. Schl., Jankows ky bei dem Amtsgericht in

reuzburg i. O. Schl., Wilhelm Schneider bei dem Amts- gericht in Hess. Lichtenau, Dr. Weerts bei dem Amtsgericht in Apenrade, Gustav Zimmer bei dem Amtsgericht in Heiligenbeil, Krö sh bei dem Amtsgericht in Klöße, Dr. Willy Zimmermann bei dem Amtsgericht in Nebra, Dr. Lauterer bei dem Amtsgericht in Wreschen, die früheren Gerichts- assessoren: Dr. Wuppermann bei dem Kammergericht und Vandeneschen bei dem Landgericht 117 in Berlin.

Der Amtsgerichtsrat Dirksen in Danzig, die Rechts- anwälte Justizrat Karl Pick und Petall in Verlin sowie Julius Goldschmidt in Breslau find gestorben.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Der Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs Fri pen, bisher beim Eisenbahnbetriebsamt 2 in Leipzig, ist nah Düssel- dorf als Vorstand der Eisenbahnbauabteilung daselbst versetzt.

Ministerium der geistlihen und Unterricht s- angelegenheiten.

Der ordentliche Professor Dr. Leonhard Schulße zu Kiel ist in gleicher Eigenschaft in die philosophishe Fakultät

der Universität zu Marburg verseßt worden. Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Die Kloster-Oberförsterstelle Goslar in der Provinz Hannover is zum 1. Mai 1913 zu beseßen, Bewerbungen

müssen bis zum 15. Februar eingehen.

Ministerium ves Innern.

Dem Landrat Freiherrn zu Jun- und Knyphausen ist das Landratsamt im Kreise Rastenburg übertragen worden.

Lama Un g.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 G.-S. S. 152 wird bekannt gemacht, daß das im Steuerjahr 1912 kommunalabgabepflichtige Reineinkommen der Reinickendorf- Liebenwalde- Gr. Schönebecker Eisen- bahn aus dem Betriebjahr 1911 auf

EOTIO 6 OL S festgesezt worden ist.

Berlin, den 16. Januar 19183.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. B Ko:

S:

Ban ma Gn g

Alle diejenigen jungen Männer, welche in cinem der zum Deuischen Reich gehörigen Staaten heimatsberechtigt und 1) in dem Zeitraum vom 1. Januar bis einschließlich

31. Dezember 1893 geboren sind,

2) dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nicht

bei einer Erfaßbehörde zur Musterung gestellt,

3) sich zwar gestellt, über ihr Militärverhältnis aber

noch feine endgültige Entscheidung ie haben und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Nesidenz sich’ aufhalten, werden, soweit sie niht von der persönlichen Gestellung in diesem Jahre entbunden sind, hierdurh a Grund des § 25 der Deutschen Wehrordnung angewiesen: sich behufs ihrer Aufnahme in die Rekrutierungsstammrolle in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar d. J. während der Stunden von Vormittags 8 bis Nachmittags 7 Uhr (Sonntags bis Mittags 12 Uhr) im Geschäftsraume des ss ihre Wohnung zuständigen Polizeireviers persönlih zu melden und ihre Geburts- oder Losungs\cheine und die etwaigen sonstigen ergangene Entscheidungen über ihr Militärverhältnis enthalten, mit zur Stelle zu bringen.

Die Geburtszeugnisse werden von den Standesämtern ausgestellt. /

Für diejenigen hiesigen Militärpflichtigen, welche zurzeit abwesend sind (auf der Reise befindliche Handlungsgehilfen, auf See befindliche Seeleute 2c.), haben die Eltern, Vormünder, Lehr-, Brot- und Fabrikherren die Anmeldung in der vor- bestimmten Art zu bewirken.

Wer die vorgeschriebene Anmeldung versäumt, wird nah S 33 des Reichsmilitärgeseßes vom 2. Mai 1874 mit einer Geldstrafe bis zu 30 46 oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft.

Reklamationen (Anträge auf D Due bezw. Befreiung von der Aushebung in Berücksichtigung bürgerlicher Verhält- nisse ê 32 2a—g der Deutschen Wehrordnung —) sind be- ¿üglid aller Militärpflichtigen, auch der Einjährig-Freiwilligen, vor dem Musterungsgeschäft, spätestens aber im Musterungs- termine anzubringen; nah der Musterung angebrachte Reklamationen werden nur dann berücksichtigt, wenn die Ver- anlassung zu denselben erst nah Beendigung des Musterungs- geschäfts entstanden ist.

Berlin, den 10. Januar 1913.

Die Königlichen Ersaßkommissionen der Aushebungsbezirke Berlin.

heute vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse die Vorträge des Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Großadmirals von Tirpiß und des Chefs des Marinekabinetis, Admirals von

Müller.

und Steuerwesen ‘und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Zoll: und Steuerwesen hielten heute Sißungen.

am Donnerstag, den 283. Januar, um 5 Uhr Nachmiltags, in ihrem zeitweiligen Sißungssaal, Potsdamer Straße 120, ihre statutenmäßige öffentlihe Sißung zur Feier des Geburts- festes Seiner Majestät des Kaisers und Königs und des Jahrestages König Friedrichs Ik. steht auch ohne besondere Einladung frei.

tages Seiner Majestät des Kaisers und Königs am 27. Januar d. J., Mittags 12 Uhr, in der neuen Aula der Universität einen Festakt veranstalten. werden Eingang der Aula vorzuzeigen.

S M S Port Said und S. M. S. „Victoria Louise“ in Dominica (Westindien), am 17. ck M. S. M. S. „Luhs“ in Soera-

baja auf

Dr. des

"Nichfamklices. Deutsches Reich.

Prenßen. Berlin, 18. Januar 1913. Seine Majestät der Kaiser und König hörten

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll-

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hält

Der Eintritt

Die hiesige Universität wird zur Feier des Geburts -

Die Eingeladenen

ersucht, die ihnen zugesandten Eintrittskarten am

Laut Meldung des U D. B sind am 16: d. M. „Vineta An Neapel, S. M. S. „Geier“ in

Java eingetrözçen.

Württemberg.

Jun der gestrigen Sißung der Zweiten Kammer stand erste Beratung des Etats auf der Tagesordnung.

Nach dem Bericht des „W. T. B.“ erklärte der Ministerpräsident von Weizsäcker im Laufe der Debatte bezüglih der Aufhebung Jesuitengeseßes, daß, wenn das Neich das Gesetz aufhebe, das württembergische Geseß wieder in Kraft treten müsse. Was die Neichs- besißsteuer anlange, wie sie gestern von der Linken verlangt worden sei, so kônne sih die Regierung niht dazu verstehen, freiwillig Hebeammendienste zu leisten. Ueber die Wehrvorlage fet der württembergishen Negterung keine Mitteilung zugegangen. Das vorgestern dem verstorbenen Staatssekretär von Kiderlen Waechter gezollte Lob haber dieser wohl verdient. Der Minister- präsident \prach dèn Wu gus, daß auch künftig Schwaben solche Männer dem Neith zu B gung stellen möge. Die württembergische Regierung sei der Anficht, daß in bezug auf die Wirtschaftspolitik des Neichs keine Anzeich-n für cine Aenderung vorlägen. Was über die durh den Ausfall der Wahlen veränderte Stellung der württem bergischen Regterung gesprohen worden fei, gehöre in das N-eich der Fabel. Troßg der veränderten Zusammenseßung der Zweiten Kammer hoffe die Negterung auch fernerhin einen Ausgleih im Interesse des allgemeinen Wohls zu ermöglihen. Sie trete den Marsch in dte neue Periode mit Zuversicht an.

Auf Ausführungen des Abg. Keil (Soz.) erklärte der Minister- präsident u. a.: Er möchte die Sitzung nicht zu Ende gehen lassen, ohne zu erklären, daß der Abg. Keil durch seine Ausführungen den Anschein erweckt habe, als ob von Berlin ein Wettrüsten ausginge. Dafür fei nicht im mindesten der Beweis erb:aht. Es sei Tat}ache, daß die Belastung auf den Kopf der Bevölkerung bei den westlichen Nachbarn Deutschlands für Heer und Marine erheblih höher sei als do:t. Er gebe dem Haufe anhcim, ob im gegenwärtigen Augenblick die von Keil gegen das eigene Land gerichteten Beschuldigungen ge- rechtfertigt seten.

die

Grofstbritanuien und Jrland.

Die Botschafterkonferenz hat gestern nahmiitag mit dem Staatssekretär Grey eine Sizung abgehalten. Der deutsche Botschafter Fürst Lichnowsky hatte kurz vorher bei dem Staatssekretär Grey vorgesprochen.

Frankreich.

Gestern hat die Nationalversammlung Poincaré für sieben Jahre zum Präsidenten der R epublik gewählt. Nach amtlicher Feststellung betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang laut Meldung des „W. T. B.“ 872, davon waren unbeschrieben, also ungültig, 5, mithin 867 gültige Stimmen; die absolute Mehrheit betrug 434Stimmen ; es entfielen auf Poincaré 429, „auf Pams 827, auf Vaillant 63, auf Deschanel 18 und auf Ribot 16 Stimmen : _zersplittert wgren 14. Jm zweiten Wahlgang waren von _ 870. überhaupt abgegebenen Stimmen 859 gültig; die absolute Mehrheit betrug 430 Stimmen. Es erhielten Poincaré 483, Pams 296 und WVaillant 69 Stimmen. BZersplittert waren 11 Stimmen. /

Nach Schluß der Nationalversammlung nahm Poincaré in Begleitung der Minister im Zimmer des Präsidenten der Nationalversammlung Kenntnis von dem amtlichen Protokoll. Sodann begrüßte der Präsident Dubost den neuen Präsidenten, der morgen, frei von jeder Verpflichtung außer der, dem allgemeinen Juteresse zu dienen, und ledig- lih seinem Gewissen verantwortlich, über allen Parteien stehen werde, als Oberhaupt des Staates und zugleich als ge- wissenhaften Diener der Verfassung und der Geseße. Dubost \{loß, indem er Poincaré seine Glückwünsche darbrachte. P oin- caré dankte bewegt für den Beweis des Vertrauens der National- versammlung und sagte, er werde sih bemühen, sich dessen würdig zu zeigen, und werde die Kämpfe von gestern und selbst die Shmähungen leicht vergessen sowie überall und zu jeder Zeit ein unparteiischer Schiedsrichter sein. Darauf brachte der Minister Briand in bewegten Worten im Namen des Ministerrats seine Glückwünsche zum Ausdruck und sagte, die Entscheidung der Nationalversammlung bekräftige die Politik, mit der sie beide so eng verknüpft gewesen wären. Die hohen Jnteressen des Landes seien in loylen Händen.

schen Kreisen herrsht wohl vielfach große Genugtuung übe; den Ausfall der Wahl, aber auch die Besorgnis, daß der heftige Wahlkampf eine tiefgehende und nachhaltige Spaltung unter den Republikanern hervorrufen werde und daß man bezüglich der inneren Politik bewegten Zeiten entgegengehe.

Am Abend traf Poincaré in Begleitung des fte. | vertretenden Ministerpräsidenten Briand aus Versailles j, Paris ein und begab sich unter lebhaften Kundgebungen de: È Bevölkerung nah dem Elysée, wo er von Fallières empfange; | und beglückwünsht wurde. Die Demission des Ackerbauministers Pams k obiger Quelle zufolge, angenommen und der Handel8minisie; Ser nand David mit der einstweiligen Leitung des Ministeriums F eauftragt worden.

Das Kabinett ist zurückgetreten.

RNufzland. i Der finnishe Landtag ist auf den 1. Februar cin. | berufen worden. Niederlande. Justizminister Dr. E. Regout ist W. T. B.“ heute gestorben.

u

Der nah einer

Meldung des

Schweiz.

Der B undesrat hat nah einer Meldung des „W.T Y- beschlossen, bei den Verkehrsanstalten die Stundenzählung bis 24 einzuführen, vorausgeseßt, daß Deutschland und Oester: reih-Ungarn sie ebenfalls einführen. Die Gesandtschaften in Berlin und Wien werden beauftragt, entsprehende Unte: handlungen einzuleiten, damit am 1. Oktober 1913 oder am 1. Mai 1914 die neue Zählung eingeführt werden kann. Falls die Regierungen der beiden Länder fih nicht anschließen, behält sih der Bundesrat weitere Entschließungen vor.

Türkei.

Die gemeinsame Note der Mächte ist gestern nat; mittag, wie „W. B.“ meldet, durh den österreichisch ungarischen Botschafter Markgrafen Pallavicini als Doyen in Gegenwart der übrigen Botschafter dem Minister des Aeußern Noradunghian überreicht worden. Dieser erklärte, er nehme die Note zur Kenntnis; die Pforte werde sie sobald als möglich beantworten.

Die von den Botschaftern übergebene Note hat folgenden | Wortlaut: Die

England , nd Von

von Oesterreich-Ungarn, Deutschland und Itauijez beauftragt worden, Seiner Exzellenz dem Minister der Auswärtigen Angelegenheiten, Seiner Kaiserlihen Majestät des Sultans die folgende Mit teilung zu machen: In dem Wunsche, der Wiederaufnahine der Feint- seligkeiten vorzubeugen, glauben die genannten Mächte die Aufme:| samkeit der Kaiserlih Ottomanishea Negierung auf die schwere Verantwortung lenken zu sollen, die sie auf sich nehmen würde, wenn sie entgegen den Ratschlägen der Mätßte die Wiederherstellung des Friedens verhindern würde. Si würde es E N selbst zuzuschreiben haben, wenn die Fortsezung des Krieges zur Folge haben würde, das Schtcksal der Hauptstadt in Frage zu stellen und vielleiht die Feindseligkeiten au! die asiatishen Provinzen des Reichs auszucchnen. In diesem Falle wird sie niht auf den Erfoïg der Bemühungen der Mächte rechnen können, fie vor den Gefahren zu bewahren, denen {ih auszuseßen sie ibr bereits widerraten haben und auch weiter abreden. Wie die Dinge liegen, wird die Kaiserlich ottomanishe Regierung nah dem Friedens\{chluß des moralishen und materiellen Beistandc® der curopätschen Großmächte bedürfen, um die Schäden des Krieget wieder gut zu machen, ihre Stellung in Konstantinopel zu festigen und die weiten asiatishen Gebiete in guten Stand zu seten, deren Gedethen ihre wirksamste Stärke bilden wird. Um dieses notwendize Werk zu unternehmen und durchzuführen, würde die Megterun Seiner Kaiserlihen Majestät des Sultans auf die Wirksamkeit t wohlwollenden Unterstüßung der Mächte nur dann rechnen könu, wenn se ibren Natschlägen folgen wird, die von den allgemeinen Interessen Europas und denen der Türkei eingegeben sind.

Unter diefen Umständen glauben die europäishen Großmädhie ge- meinsam der Kaiserxlih Ottomanishen Negierung erneut den Ra! geben zu sollen, der Abtretung der Stadt Adrianopel an dle Balkanverbündeten zuzustimmen und den Großmähien die Sorge zu überlassen, über das Shicksal der Inseln des Agäishen Meeres zu befinden. e

Gegenüber diesen Zugeständnissen würden die genannten Mäte t fich angelegen sein lassen, den Schuß der muselmanischen Interessen in Adrianopel und die Achtung vor den in dieser Stadt befindlichen Moscheen, religiösen Gebäuden und Grundstücken zu sichern. Gbenlo würden sie dahin wirken, daß bei der Lösung der F1age der Ine des Archhipels jede Drohung für die Sicherheit der Türkei aut- geschlossen ift.

Unmittelbar nah der Ueberreihung der Note traîi Ministerrat zusammen, um die Antwort zu beraten. L Beratung war von kurzer Dauer. Der Ministerrat, der di Abfassung der Antwort der Pforte vorbereiten soll, ist s} heute einberufen worden. : :

Die italienishe Botschaft ist, obiger Quelle ¡1 | folge, in den leßten Tagen wiederholt bei der Pforte vor stelig geworden wegen Entfernung der in Tripolitanien, f insbesondere in Benghasi, zurückgebliebenen türkischen Truppe} und Offiziere sowie wegen Wegschaffung des Artilleri|

unterzeihneten VBots(asfter Sranfreich, MNußland, thren Negierungen

per

N! E Ul

befindet: P

Der Kommandant der türkischen Flotte meldet del! h Marineministerium, daß es der Kreuzer „Hamidie“ un! nicht der Kreuzer „Medjidie“ gewesen sei, der das Pulver / magazin und den Hilfskreuzer, den er im Hafen von Sl

gelitten. Serbien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ beträgt die a der seit Ausbruh des Krieges verwundeten serbischt Soldaten 11 000, die Zahl der erkrankten Soldaten 10 00 hierbei ist die Zahl der in den Spitälern der eroberten (Hedlt untergebrahten Verwundeten und Kranken nicht mit eingere M Die Anzahl der Kranken war bis zum Waffenstillstand äu n gering, erhöhie sih aber seither infolge von Érfältungen 1} Infektion. e voi

Die Listen der gefallenen und der infolge 1 Krankheiten gestorbenen Soldaten sind noch nicht fertigge]te!

Amerika.

Das amerikanische Repräsentantenhaus „W. T. B.“ meldet, die Geseßesvorlage über 1A wanderung, die eine Bestimmung über ein Mindestmaß ?! | Schulbildung enthält, angenommen. '

hat, rif

Frommesl.

Jm Publikum wurde das Ergebnis der Präsidentenwahl mit lebhafter Befriedigung aufgenommen. Jn parlamentari-

matgrials, das_sih in den Händen der einheimischen Arabe:F

vorfand, zerstört habe. Die Stadt selbst habe keinen Schad! y

¡Cl

die Ei

Parlamentarische Nachrichten.

R Ti LAUN Sie über die Keihstags und des Hauses der Ab sich in der Ersten und Sale Beilage. Ra

Auf der Tagesordnung für die heutige (114.) Siu des Hauses der Abgeordneten, eller Var Miniser S öffentlichen Arbeiten „von Breitenbach, der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer und der Finanzminister Dr. Lente beiwohnten stand zunächst die zweite Beratung des Geseßentwurfs, be- treffend die Feststellung eines Nachtrags zum Staats- haushaltsetat für das Etatsjahr 1912.

In dem Nachtrag werden 60 Millionen Mark für Bahn- hofsanlagen und 900 000 6 zur Unterstüßung e 4A vorgesehen. :

Von den Abgg. Bartscher und Gen (Zentr.) li bgg. Bc Hen. (Zentr.) liegt der Antrag Bu die E auen ausgeworfenen Beträge als T eUerungSzulagen nach festen Grundsäßen, ohne daß ein (6 eingereicht wird, zu verwenden. s 8 A

Der Präsident Dr. Graf von Schwerin hat Bedenken ob dieser Antrag formell zulässig ist, worauf Abg. Bartscher den Antrag für die zweite Lesung zurü ckzieht, sih aber vor- behält, den Grundgedanken seines Antrages bei einer anderen O M ag a zu bringen.

__ Abg. Hirsh-Essen (nl.) berihtet über die Verband! ?

Kommisfion. Er bebt hervor, daß in der Kommission Le Konutroverse darüber entstanden sci, ob es nicht besser gewesen set, die 60 Millionen, statt sie dem Ausgleichsfonds zu entnehmen " zur Schonung des Ausgleihsfonds auf Anleihen zu übernehmen. Die Kommission habe ih mit der Zusicherung des Finanzministers zu- frieden gegeben, daß künstig uiht mehr \o werde verfahren werden. Im übrigen fei der Wunsh geäußert worden, mit dem Bau von Eisenbahnanlagen usw. künftig möglist ‘gleih- mäßtg vorzugehen, um vor Neberraschungen gesichert zu fein Ferner sei in „der Kommission vielfa der Wunsch ‘ausgesprochen worden, daß die Unterstützungen für die Beamten in der Form von Teuerungszulagen gewährt würden. Um die Verabschiedung des Nach- tragéetats niht zu verzögern, habe man sih aber mit der von der E O L ada s Ag anen erklärt, und er bean-

0 eëhatlb namens der Budgetkommitssfio Nachtrags verändert O getkommission, den NaŸtragsetat un- Ubg. Ströbel (Soz ): Der Finanzminister hat fi i das Zugeständnis abpressen lassen, daß fünftin nit n N verfahren werden, wte .dieêmal, wo die 60 Millionen dem Aus- gleihsfonds entnommen werden sollen. Ih glaube, man wollte in der Kommission die 60 Millionen nicht ‘deéhalb auf Anleihe nehmen, um den Ausgleihsfonds niht zu \chwäden denn der Auégleisfonds bleibt immer noch stark genug. Der eigentliche Zweck des Ausgleichsfonds besteht nicht darin außer- ordentliche Ausgaben, die im Eisenbahnwesen entstehen können daraus zu decken, sondern darin, daß man einen Neservefonds haben will um in Zeiten \{chlechter Konjunktur und acringerer allgemeiner Staats- einnahmen etn Mittel zu haben, um die Zuschüsse, die aus den Eisenbahnen für den Staat geliefert werden, fortdauernd in gleicher Höhe zu erhalten. Auch deshalb foll der Ausgleihsfonds so hoch gehalten werden, weil man nit gern direkte Steuern zahlen will. Gegenwärtig wird ja fogar die Beseitigung der _Einkommensteuerzus{läge geplant, nicht eiwa nur, was ledigli ein Gebot elementarer Gerechtigkeit wäre für die Unteren und mittleren, sondern auch für die hohen und hödjsten Einkommen. Den reichsten und leistungsfähigsten Leuten will man ein Niesengeschenk machen, indem man ibnen yon den 9 9/0, die „lle Jeßt zahlen, ein ganzes Prozent erlassen will. Damit fich die Reichsten von den direkten Steuern drücken Ffönnen muß die Eisenbahnverwaltung zur ungesundesten Plusmaterei ge- zwungen werden. Statt der Gehalt8erhöhungen follen nun für die Beamten Teuerung8zulagen bewilligt werden, aber nidt für alle, wie die Vertreter der bürgerlichen Parteien im Reichstage gefordert haben, sondern es soll, wie der Abg. Newoldt in der Budgetkommission, ohne bei den Aktgg. Pachnie, Friedberg oder Graf Praschma Widerspruch zu finden, ausésührte, eine gewisse Differenzierung stattfinden, indem die kinderreihen Familien mehr berüdsichtigt würden. Vas muß bier festgenagelt werden. Ich provoziere die Verren ausdrücklich, sich_ endlih auf bestimmte Grklärungen fest- zulegen. Werden Sie au jeßt wieder den Mut haben, entgegen den Erklärungen Ihrer Kollegen im Reichstage diese berechtigte Forde- rung abzulehnen, weil keine Mittel da seien? Die Neichs- und namentli} die preußischen Staatsfinanzen sind außerordentli glänzend; 20 oder 30 Millionen können sehr leiht flüssig ge- maht werden. Man kann den Ausgaleihsfonds beranziehen; sieht doch „auch der Nachtragsetat die Verwendung von 220 000 ./( von den Zinfen nicht für Eisenbahnzwecke, sondern für Justizbeamte vor. Aber es kann auch eine Anleihe aufgenommen werden : der Etat würde dadur gar nit vershlehtert, denn auf der andern Seite ständen doh die Niefenbestände des Ausgleihsfonds. Jwmerhin ift jeßt Abg, Bartscher vom Zentrum wenigstens mit dem Antrag gekommen, die „Teuerungszulagen allen Unterbeamten zu gewähren; dieses Zu- geständnis haben wir ihm abgerungen, wenn es aud keinc8wegs dem entspricht, was der Abg. Kuckhott im Neichstage verlangt hat. Wir glauben auch, daß das Zentrum diesmal nicht umfallen und dabei be- harren wird, daß mindestens 100 4 für jeden Unterbeamten be- willlgt werden müssen. Hier hilft es nicht, bloß ten Mund zu pen, es muß gepsisfen werden; fonst wäre es ja nur ein erneuter Aft von L ahlrehtsverräteret. Das Unterstützungssystem ist von den La und Pachnicke durhaus verurteilt worden.

Abg. Brütt (freikons) stellt zur Eeschäftsordnun est, daß e nicht der Gepflogenheit tes Hauses entspricht, E R Die gliedern der Kommission mit Namensnennung anzuführen.

Abg. Dr. Pachn ide (forts{chr. Volksp.): Bei der Kommissions- beratung bestand allseitige Neigung zur en bloc-Annahme des geahtragsetowW... Auch nah- der Rede dæ& Abg. Ströbel liegt kein Anlaß vor, in breitere Grörterungen eirzütreten: über alle von ihm angeregten Fragen haben die Vertreter der verschiedenen Parteien bei der exsten Lesung das Nötige gesagt. An der Klippe des Unter- [tüßungsfvstems wollen wir das Gesetz, das wir für dringlich halten, nidt scheitern lassen. Wir haben allen Anlaß, au unfererseits mit- ¿Umirfen, daß dîe projcktierten Bauten, {on um etner Wiederholung der Verkehrsfteckungen borzubeugen, so bald als irgend möglich in Ingrifff genommen werden. Ich empfehle, der Vorlage ohne weiteres die Zustimmung zu erteilen.

…, HPlerauf wird nah dem Schlußwort des Referenten, Abg. irs ch-Essen, der Nachtragsetat in seinen einzelnen Teilen und das dazu gehörige Etatsgesetz einstimmig angenommen, ebenso ohne Debatte unmittelbar darauf in dritter Lesung endgültig genehmigt. E

(Schluß des Blattes.)

gestrigen Sißzungen des

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung. E Die Verhandlungen im deutschen Holzgewerbe zwecks Sanigetung der in 52 Orten gekündigten Verträge wurden gestern im andwerkskammergebäude in Berlin fortgeseßt. Bei diesen Beratungen Medten nah dem Bericht der „Voss. Ztg." die Arbeitgeber den Arbeitern ein allgemeines Angebot. Nach diesem wollten sie

erhöhung zugestehen; weiter erklärten sie f j ir ci

Reihe von Städten, die noch eine böbeee ai ie Zis 94 Stunden haben, eine Verkürzung um eine Stunde zu gewähren Mit diesem Zugeständnis glaubten die Unternehmer, in Nüdsicht auf die schlechte wirtschaftlihe Lage des Holzgewerbes, ein weitgehendes Entgegenkommen im Interesse der Erhaltung des Friedens gezeigt zu haben, zumal da die Lohnerhöhung von 1 für das Jahr für die dreijährige Vertragsfumme bei den in Betracht kommenden 62 000 Arbeitern ein Opfer von rund 9 Millionen Mark bedeutet. Die Ar- beiter verlangten jedoch die Ver'ürzung der Arbeitézeit au in den- jenigen Orten, die bereits unter 54 Stunden arbeiten. Weiter hielten sie an der Forderung der vierjährigen Vertragsdauer und einer Lohnerhöhung von 6—7 S für die Stunde für die Vertragszeit fest. Auch wollten sie keine Neuregelung der Frage des a: fâtischen Arbettsnachweises zulassen. Da beide Parteien auf threm Standpunkt beharrten, mußten die Verhandlungen ergebnislos abgebrochen werde: und sind als gescheitert zu betraten. Cin Aus- stand tit mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten der dann am 5. Februar beginnen dürfte und von dem 62 000 Arbeiter betroffen wurden, falls nicht durch Vermittlung des Neichsamts des Innern eine N SerA der Sachlage herbeigeführt wird. is

ah einer von e witedergege j

„Times“ aus New York kam es gestern in Tershiebee E M Stadt zu ZUsammenstößen zwischen ausständigen Arbeitern Mehrere e bungsindustrie Arbeitswilligen und der P olizei «(éhrere Perjonen wurden übel zugerihtet und zablreiGe N : n vorgenommen (vgl. Nr. 8 d. Bl). a E

ne

(Weitere „Statistishe Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.)

Kunft und Wissenschaft.

M 2 A E E baß die von mt Vllfe einiger Gönner unternommene Exvediti i Nordosten von Spitbergen in Not idi d E E „W. T. B." meldet, die deutsche Regierung durch die Kaiserliche Ge- sandtschaft in Christiania mit der norwegischen Regierung über die Mög- lichkeit etner Hilfsexpedition in Verbindung geseßt. Die nowegisdhe Ne- gierung hat, da Hilfeleistung vom europäischen Festlande aus nach den Eis- verhältnissen des Polarwinters wenig Autsicht auf Erfolg bietet, in ent- gegenkommenster Weiss dié ihr in Spißbergen felbst zu Gebote stehenden Mittel und Kräfte zur Verfügung gestellt und auf radio- telegraphishem Wege entsprehende Weisungen nach Spizbergen ge- geben. Eine Hilfs expedition wird demgemäß, falls sie nicht {on unterwegs sein follte, {leuntgst von der Adventbai aufbrechen, um zu- nächst die auf dem Marsche von dem Schiffe dorthin zurügekehrten Gefährten des Kapitäns Ritscher aufzusuchen und dann bis zu dem in der Treurenbergbai eingefrorenen Schiffe vorzudringen. Sonach ist von der Reglerung unverzüglich alles veranlaßt worden, was nah Lage der Dinge zurzeit geschehen kann, um den etwa in Not Befind- lihen Hilfe ¿zu bringen. Nah Ansicht des Berliner Vertreters der EGrpedition, eines Bruders des Erxpeditionsleiters, beshränkt si nâmlih die Notlage auf diejenigen Expeditionsteilnehmer, die mit dem Kapitän Nitsher den Mari vom Schiffe zur Adventbai unternommen haben und ni{cht zu dem Schiffe zurüd- kehren fonnten, während fih der guf dem Schiffe zurüd E y T deu Ea ebenso wie die “Teil. neomer der von Herrn Schröder - Stranz felb\ lei Sdhlittenerpedition außer Gefahr oder Not beben Vai N Schiff ein im Polarmeer erprobtes Fahrzeug und bei der Ausreise Anfang August 1912 mit Lebenëmitteln für neun Monate versehen worden fei. Ueber die Gründe, die Herrn Nitscher und seine BVe- gleiter veranlaßt haben, das Schiff zu verlassen, ist nan auch in den E C eOIerYnA lediglih auf Vermutungen angewiesen, da die S ganzen Unternehmen des Herrn Schröder-Stranz an

Herrn Schröder -Stranz

A. F. ‘Dem eifrigen Forscher in der Borgeichihte der Mark Brandenburg, Rentier Hermann Busse in Mee, Sileuse, ift, wie er in der „Deutschen Gesellshaft für Vorgeschichte“ entwickekte und dur Vorlage der Fundstücke in natura oder in Phot-graphien erwies, die Feststellung des Alters jencs ausgedehnten Degräbnisplaßes gelungen, der beim Vorwerk Wilhelmsaue im Kreise Niederbarnim (zu dem Rittergut Nüdersdorf gehörig) liegt. Das Gräberfeld ist seit 1888 bekannt, wo zuerst vom Märkischen Museum unter Leitung von Geheimrat Friedel einige Aus- grabungen : im ganzen von 15 Gräbern erfolgten. Busse hat diese Arbeit später fortgeseßt und s{on 1904 54 Gröber geöffnet. Neuerdings sind von ihm noch weitere, ziemlih umfang- reiche Ausgrabungen vorgenommen worden. Er \châtßt die Gesamt- zahl der hier vorhandenen Gräber auf 150. Sie sind ganz einhett- lichen Charakters und durch dte Beiseßzung der verbrannten Letchen in Brandgruben ohne Urne deutlich als der Spätkaiserzeit, also dem R und 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung angehörig, erwtesen. Bestände noch irgend ein Zweifel an dieser Feststellung, so würde er durh die zablreihen, den Gräbern entnommenen Beigaben entkräftet. Diese haben zwar alle mehr oder weniger von der Gluthiße des Scheiterhaufens gelitten die Tongefäße find verschlackt und blasig geworden, Bronze, Silber, Glas it teilweise ges{chmolzen; doch sind vor allem Wirt schaftsgegenstände und Geräte verschiedener Art recht zahlrei vorhanden. Größere und Fleinere Messer, fogar ein Rasiermesser, Weksteine und Messershärfer, Scheren Pfriemen, Nadeln, Aexte, Spinnwirtel, eiserne Bügel und Beschläge von Eimern, Schlüssel, Nä,el. Unter den Waffen ist neben Lanzen- und Speerspißen, Dolchen und Dolchmessern, Scbildbuckeln und Schildfesseln ein zweishneidiges Schwert von besonderem Interesse Nächstdem wurden Schmucksahen gefunden, Ninge, Perlen aus Ton, Bronze und Glas, in Bronze gefaßte Muscheln C QU den vornehmercn Funden zählen zwei verzierte Lanzen- spiten, zwei silberne Gewandnadeln, 2 römische Münzen und ein Terrasigtllata. Gefäß. Offenbar war die Bevölkerung, deren Neste in diesem Grunde ruhen, germanish. Wahrscheinlich gehörte fie det Stamme der Bütrgunden an, die einige Jahrhunderte vorher von der Insel Bornholm kommend, in diese Gegend etngewandert waren und hier bis zum Beginn der Völkerwanderung saßen. Ste wanderten dann zum Nhein und über den Strom hinaus, südwestwärts bis zur Saóône, unterschieden si in ihrem Wandertriebe aber dadur wesentlich von den stammverwandten Vandalen, Goten 2c., daß sie zu dauernder Ansiedlung dort Halt machten. Welche Rolle sie im Nibelungenltede S bekannt: „Nun sind von Burgonden die Könige alle tot.“ A orfahren von Günther, Gernot und Giselher auf märkishem

Literatur.

Im Verlage von J. Spiro in Berlin it ei von Bildern aus der Zeit dar Befreiungen zeitgenössischen Darstellungen erschienen (4 M). ie 55 in dem geshmackooll ausgestatteten Bändchen zusammengestellten Bilter nah Stichen, Zeichnungen und Lirhographien von Krethlow “Frid Buchhorn, Steuben, Schadow, Bollinger, Adam, Kuhbeil Singenich, Gichens, Zimmermann, Jügel, de Beaux, Bart, Scott, Debucourt. Girardet, Bovinet u. a. übermitteln dem Beschauer Bildnisse hervorragender Persönlichkeiten, ferner S{hlachtenbilder Volkg- szenen und Bilder von allerlei geschichtlich denkwürdigen Ereignissen aus jener großen Zeit. Zu der Sammlung, deren Wert in der gesBicten Auêwahl zeitgenössisher Abbildungen liegt, die dem eschauer trefflich die Eigenart der Zeit vor 100 Jahren auh in Landschaften, Städtebildern und Trachten vor Augen führen, hat der Professor Dr. Hermann Gilow etnen knappen, die geschichtlichen Haupt- momente hervorhebenden und carakterisierenden Text geschrieben. Das

Ur eine dreijährige Vertragsdauer für das Jahr 1 „Z Lohn-

Büchlein wird von vielen in den bevorst i gern gelesen und betrahtet werden. O Grinnerungêtagen

Das Jägerhaus am Nhein. alten Weidmanns. Von Oberländer. (Verlag von J. Neumann in Neudamm; geb. 9 4.) Das Buch liegt bereits in 2. Auflage vor. Es ist frisch und mit ehter Begeisterung für den Jägerberuf GiEvlehA und wohl geeignet, in heranwahsenden Knaben, die zu ihm Neigung haben, weidgerechtes Denken und Empfinden zu erwecken und zu kräftigen.

Iugenderinnerungen etncs

Technik,

A. F. In der Monatsversammlun des Provinzialverban Brandenburg des „Deutschen Luftflotten- Ver cia s: Ote Groß Berlin, spra am 9. Januar der Hauptmann Dr. Hildebrand „Ueber die Notwendigkeit einer starken Luftflotte von cuftschiffen und Flugzeugen“. Der Vortragende gilt in den Kreisen der Luftschiffer mit Necht als hervorragend gut unterrichtet über die fih überaus schnell vollziehenden Aenderungen und Fortschrite im Flugwesen des Aus- und Inlandes. Sein Vortrag, der sich überall auf lihtbildliche Darstellungen neuer Konstruktionen, neuer Formen von Luft- schiffen und Glugzevgen stüßte, sand dahbereine sehr aufmerksameHörerschaft. Bedauerlicherweife hätten, fo führte der Nedner aus, die angewandten Propagandamittel Vorträge, Besichtigung der Schauflüge, Ver- breitung von Drucksahen noch bei weitem nit die erhoffte Wirkung gehabt, „das Interesse für die Macht Deulschlands in den Lüften ähnlih zu wecken und zu steigern, wie es für die Macht unseres Vaterlandes zur See geglückt ist. Von der Neichsflugspende sei fräftige Förderung zu erwarten. Die Bolksvertretung müsse aber erheblihe Mittel zur Beschaffung bon Luftschiffen und Flugzeugen bewilligen, die der Redner im Ver- gleich zu dem, was anderweit geschieht, für unbedingt erforderli hâlt. Seine Anregungen fanden ¿war den Beifall der Bersammlung eine weitergehende Anregung aus der Zuhörerschaft, {nell eine große öffentliche Versammlung zum kräftigen Betrieb der unaufschiebbaren Angelegenheit einzuberufen, nicht minder ; doch überwog zunächst die Ansicht, noch kurze Zeit abzuwarten, was seitens der Neichéregterung und des Keichstages in der gewollten Richtung geschehen werde. :

Ueber „Drientierung aus Luftfahrzeugen bei Sight der Erde und über Luftfahrerkarten“ sprah am Tage darauf Hauptmann Dr. Vildebrand im Nethsflugverein. Für diese anscheinend retn tehnischen Fragen wußte der Vortragende, welcher vor Jahren als einer der Ersten aus dem Ballon photographiert bat und retchste Erfahrungen von feinen zahlreihen Ballonfahrten besitzt niht nur alsbald die Aufmerksamkeit zu fesseln, er wies in der Ent- wicklung seines Themas auch na, wie wichtig im Ernstfall das richtige Sehen bon oben ist und welche verhängnisvollen Irrtümer unter- laufen können, wenn die Führer von Luftfahrzeugen sich nit der gehörigen Uebung auch dieser Seite des Fliegerberufs befleißigt haben. An einer großen Menge besonders anschaulich ge- wählter Ballonphotographten aus verschiedenen Höhen, in versGtedenen Jahreszeiten (u. a. auch im Schnee), yon flahen, bügeligen und Gebirgslandschaften wurde gezeigt, welhe Merkmale für den wahren Charakter und die Einzelheiten der, von oben gesehen, immer mehr oder weniger fla gedrückt erscheinenden Landschaft zu beachten sind z. B. in dem Aussehen der Felder und Wege, ob diese gerade oder im Zickzack „verlaufen, wie verschieden die Wasserläufe, die Seen, die Wälder erscheinen, wie _man die Geländegestaltung von Grund und Boden der Dörfer und Städte nah den fi überhöhenden Dächern zu beurteilen vermag u. |. f. Je höher der Flug genommen wird um fo schwieriger wird natürlih das richtige Erkennen, namentli wenn man eine Zeitlang in oder über Wolken geflogen ist und nit {nell genug sih auf der ausgebrelteten Generalstabskarte zureckt- finden Tann. D Bortragende erzählte einige bezeid;:nende Erfab- rungen aus seiner Ballonpraxis, wie er und sein fsahkundiger Be- gleiter 1902 der von ibnen erblickten Ostsee aus dem Wege fuhren und sih dann herauestellte, daß man fih getäusht und die See Meilenweit entfernt lag, oder wie bei einem Manöver in Baden man darauf geshworen hätte, cine ausgeschwärmte Shützen- linie zu sehen, während es dann eine Obstpflanzung war. Das leitete den Vortragendem dazu über, an einer Reibe von Manöverbildern aus dem Ballon zu zeigen, wie verschieden namentli, wenn Bewegung der Truppenkörper im Augenblick der Beobachtung nicht stattfindet, der Anblick von oben ist, in der natür- [iden [starken Verkürzung der Bilder von Menschen, Pferden, Geschützen 2c. Diese Manöverbilder fich vershanzender oder feuernder Batterien, in Kolonnen marschierender oder Halt machender Truppen, waren sehr [ehrreih, zumal bei gleihen Gegenständen aus vershiedenen Höhen- lagen (450, 60 und 35 m). Besonders wichtig erscheint auch die genaue Beurteilung des Geländes, wenn etne Landung beab- sichtigt ist. Alles in allem glaubt der Vortragende, daß auf die Drientierung bei Ausbildung der Führer von Luftfahrzeugen vermehrter Wert zu legen sei und daß es fich für diesen Zwe vielleiht empfehle auf den Flugpläßen Fesselballons anzubringen, von denen aus das Auge sich die veränderte Gestalt der Dinge am Boden einprägen könne. Stereoskopisch hergestellte Ballonphotographien, die bei dem heutigen _Stande der photographischen Technik niht {wer anzu- fertigen sind, geben übrigens ein viel rihtigeres Bild der Gelände- gestalt, als man, selbst unter Berücksichtigung des bekannten Vor- zuges der Stereoikope, die Dinge körperlih zu zeigen, erwarten sollte. Ueber Luftfahrerkarten gab der Redner hierauf cine sebr anshauliche Darstelung von dem augenblicklihen Stande dieser wichtigen, zuerst durch Oberstleutnant Moedebeck in Fluß ge- brachten Frage. „Solche Karten follen dem Mangel \{wterigen Er- kennens der Geländegestalt abhelfen, indem sie in vershiedenfarbiger Ausführung die „verschiedenen Höhen der überflogenen Landschaft zeigen, andersfarbig die Teile etwa bis 50 m Meeeret höhe, wie der bis 100 m, bis 400 m u. |. f. Es liegen Versuche in Menge vor; übereinstimmend ist bei fast allen das Bestreben, durch Kontrast- wirkung der gewählten Farben deutliche Bilder zu erziel-n, die Eisen- bahnen, Wege, Starkstromleitungen, die Gewässer scharf gegen die Umgebung abzuheben. In dieser Absicht sind aber an den zahlreichen dur den „Bildwerfer vorgeführten Karten deut!shen, \chweizerishen sranzösischen, österreichischen Ursprunges arge Mißgriffe und Verstöße gegen die erstrebte _Vebersichtlihkeit und Deutlichkeit gemacht worden. Manche dieser Karten sind von verwirrender abstaßender Buntheit, auf einigen sind“ die Höhen dunkel, die Tiefen bell, während von oben gesehen sie doch umgekehrt erscheinen. Am besten paßt sich noch in alle Buntheit vermeidender natürliherer Färbung eine österreihishe Karte den Anforderungen an; aber auch sie fand in dem sh an den Vortrag anschließenden Meinungs- austaush nit die Billigung der Sachverständigen. Von einer Seite wurde die Frage nah einer den angestrebten Zweck befriedigend er- reichenden Lufifahrerkarte als shwer, wenn nicht unlösbar bezeichnet und geraten, vor Antritt einer Luftreise die Generalstabskarte der ¿u überfltegenden Gegenden aufs genaueste zu studieren und si einzu- rgen; das fei sicherer, als sih auf so bunt gemalte Karten zu ver-

Jagd.

Der Vorstand der Deutschen Geweitibausstellun bekannt, daß die beurige 19. Ausstellung ae in 2E stellungshalle am Zoologischen Garten Eingang Portal 6, gegen- über der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche ftatifindet. Sie ift mit eintgen Elchschaufeln, einer großen Anzahl jehr starker Rot- hirshgewethe , Damschaufeln , Nehkronen, Gemskrickeln und wissenschaftlich interessanten fremdländishen Trophäen beschickt. Die Er öffnung „findet am 27. Januar, Mittags 1 Uhr der Schluß am 18. Februar, Abends 6 Uhr, ftatt. Dauerkarten zu 10 M, einmalige Eintrittskarten für den 27. ¿u 9 Æ, für alle anderen Tage zu 2 4, sowie Kataloge zu 1 werden an der Kasse im Ausstellungsloftale ausgegeben. Aktiven Forst- und Jagdschußbeamten

S wird vom 1. bis eins{ließlich 10. Februar freier Eintritt