1913 / 21 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Jan 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Literatur.

Anleitung zur strafrechtlihen Praxis. Ein Beitrag zur Ausbildung unserer jungen Juristen und ein Natgebec für Praktiker von Dr. jur. Hermann Lucas, Minssterialdirektor im preußischen Justizministernium a. D., Wirklichen Geheimen Nat. Zweiter Teil: Das materielle Strafrecht. Dritte, verbesserte und vermehrte Auflage. V11 und 418 Seiten. Berlin, Verlag von Otto Lieb- mann. Geh. 8 #. Wie der ebenfalls in dret Auflagen erschienene erste Teil das formelle Strafrecht, das Strafprozeßrecht, in lichtvoller, durch die Wiedergabe praktischer Fälle belebier Darstellung behandelt, so leitet der zweite Teil den Leser an der Händ zahlreicher, dem Leben entnommener Beispiele zum Verständnis der Hauptsachen des materiellen Strafrechts und zu seiner praktischen Handhabung an. Vor allem wird eine gründliche Einführung in den allgemeinen Teil des Stras- geseßbuchs geboten, dessen genanes Verständnis dic Fähtgkeit zur strafrecht- lichen Praxis am meisten becinflußt. Alsdann behandelt der Ver- fasser aus dem besonderen Teil des Str.-G.-B eingehender die in per Praxis am häufigsten vorkommenden ODelikte, soweit sie ein erhebliche. juristishes Interesse bieten, nämlich Widerstand gegen die Staats gewalt, Hausfriedensbruch, Metneid, Beleidigung, Diebstahl und Unter- ichlagung, Betrug und Urkundenfälshung. ZahlreiWe andere Lalk- bestände fowie Einzelheiten aus den strafre{tliwen Nebengeseßen find in der Darstellung teils genügend besprochen, teils gestreift. Hat der Verfasser im zweiten Teil der Natur der Sade entsprechend mebr als im ersten au dogmatish vorgehen müssen, so behandelt er doch alle Fragen vom Standpunkt des Praktikers aus und in stetem Hinblick auf die Bedürfnisse der Praris und \chr-1bt dabei so flott und anregend, daß der Leser fast über die großen Schwierigkeiten des Themas linweg- getäuscht wird. Man nehme z. B. den Abschnitt über den Versuch dtirch: ein Beispiel steht gleih zu Anfang, es wird leiht verändert, andere Beispiele scbließen sich an, und dem Leser wird gewissermaßen im Handumdrehen über ein schwieriges Kapitel Klarheit verschafft. Wo es erforderlich erscheint, sind wertvolle Hinweise auf diejenigen Gesichtd- punkte gegeben, die für die Findung der richtigen Entscheidung einer Zweifelsfrage auss{laggebend sein müssen. Daß bei der vom Verfasser gewählten Behandlungsweise nicht ausführlich auf große Streitfragen eingegangen werden kann, versteht sich von selbst: er weiß aber seine Stellungnahme kurz und mit vornehmer Sachlichkeit zu begründen. Leitend ist für ihn überall der Gedanke, daß die RNecbtsprehung sich stets mit dem natürlichen Nehtsempfinden im Einklang befinden muß. Besonders beachten8wert erscheinen die friminalpolitishen Betrachtungen de lege ferenda, die in die - einzelnen Abschnitte eingeflochten sind, und denen auch ein ganzes S(hlußkapitel gewidmet ist. In erster Linie für die Aus- bildung der juristis{en Anfänger, der Studierenden, Referendare und sonstiaen jüngeren Praktiker bestimmt, kann das sorgfältig die reichs- gerihtlide Rechtsprehung bis in die neueste Zeit und die wichtigere Literatur berücksihtigende, treffliche Werk aber auch älteren Kriminalisten, besonders in den Abschnitten über die subjektive Ver- \huldung, die Schuld- und Strafausschließungsgründe und in einigen anderen, die besten Dieuste leisten.

Die Ausbildung der jungen Juristen vom Stand- punkt des Praktiïers. Von Wilhelm Kih, Landgerichts- präsidenten in Crefeld. 753 Seiten. Verlag von Otto Liebmann, Berlin. Preis 1,50 4. Die alte Frage der Vorbildung der Juristen, die zulezt bet Einführung des Bürgerlichen Geseßbuches Gegenstand lebhafter Erörterungen gewesen war, dann aber geruht hatte, ist vor drei Jahren wieder in den Vordergrund des Interesses und der Diskussion gerückt worden. Professor Zitelmann in Bonn trat in sciner Schrift „Die Vorbildung der Juristen" (Verlag von Dunker u. Humblot, Leipzig) dafür ein, daß etne Zerlegung des Universitätsunterrihts in zwei Abschnitte stattfinde und daß der praktishe Vorberettungsdienst ebenfalls geteilt werde. Studium und Vorbereitungsdienst sollten dann in zwetmaliger Folge mit- einander abwechseln. Nah einem einführenden, direkt an das Abiturientenexamen anschließenden Nechtöstudium elementarer Art, das sich zwar auf das gesamte Gebiet der Rechtswissenschaft erstrecken, aber auf die Darlegung der dogmatischen und historishen Grundlagen beshränken solle, und na einer dann cintretenden uns{chwierigen ersten Prüfung habe nunmebr ein zweijähriger ÞprakftisWer Vorbereitungsdienst zu folgen. Nach dessen Beendtgung solle wieder Studium (24 Jahre) cintreten, das jeut in die Einzelheiten eingeht und dem reifer gewordenen Studenten eine gründliche Bildung auf den Gebieten niht nur der Nechtswissenschaft, sondern auch der Nattionalskonomte zu verschaffen hat. Als Schluß des Ganzen ist dann wieder ein einjähriger prak- tischer Vorbereitungsdienst gedaht, an dessen Ende wie bisher das Afsessorexamen steht. Der Grundgedanke der Zitelmannshen Reform- vorschläge, daß Theorie und Praris sih wechselseitig durhdringen müßten und daß dem Universitätsstudium aus einem yvorausgehenden praktischen Vorbereitungédienst neues Leben erwachien werde, findet auch die Zu- stimmung des Landgerichtspräsidenten Kiß; seine in vorliegender Schrift gegebenen Anregungen weichen indessen von denen Zitelmanns wesentlih ab. Die wichtigiten sind folgende: Während Zitelmann die Ausbildung mit einem l13jährigen Universitätsstudium beginnen und dann einen 2jährigen praktischen Vorbereitungsdienst folgen lassen möchte, befürwortet Kit, daß der angehende Jurist \chcn unmittelbar nach dem Abiturienteneramen, also vor jedem theoretischen Rechts- studium F Jahr lang bei Amtsgericht und Landgericht praktis zu unterrichten sei. Die jungen Nech1sbeflissenen müßten zunächst mit eigenen Augen sehen, wte die Gerichte ihres Vaterlandes in der Gegenwart organisiert sind, welhe Lebensverhältnisse, Regelung heischend, bei ihnen zur Sprahe kommen, und in welchen Formen s\ich die Handhabung der reitigen wie der freiwilligen Gerichtsbarkeit vollzicht. An die halbjährige Vorpraxis unter Leitung geeigneter Nichter soll fich ein Studium von drei Semestern anschließen, das nicht \o fehr tiefere juristishe Theorien, insbesondere nicht das römische Necht, als vielmehr die bestehenden Vorschriften namentlich das Bürgerliche Gesetzbuch und Ein- rihtungen mit Nücfsiht auf die Praxis zum Gegenstande hat. Dieser Teil des Studiums soll durch ein Vorexamen abgeschlossen und dann foll in decn zweiten Abschnitt des Universitätsstudiums eingetreten werden, der tau bestimmt ist, die Ergänzung und unter wiederholter Betrachtung des Bürgerlichen Gesepbuchs an der Hand des römischen Rechts die erforderliche Vertiefung zu bringen. Auf das das Uni- versitätsstudium abschließende erste Examen soll dann eine nur dret- jährige Auëbildung als Neferendar wiederum unter Leitung be- sonderer Instruktoren folgen, sodaß vom Abiturientenexamen bis zur großen Staattprüfung nur 6} Jahre erforderlich sind. Auch diese Vorschläge werden niht allgemeine Zustimmung finden; immerhin sind die Ausführungen des Verfassers, „eines erfahrenen Praktikers, beberzigenswert, namentlich auch diejenigen über die Aus- bildung der Referendare und Assessoren.

Kommentar zur Disziplinarstrafordnung und zur Beschwerdeordnung für die Kais erlihe Marine, beraus- gegeben von Friy Fieli, Mactneoberkriegsgerichtsrat bei dem Kommando der Hochseeflotte. Zweite, umgearbeitete und vermehrte Auflage. X1I und 252 Seiten Berlin, Verlag von E. S. Mittler 1. Sohn, Könialicher Hofbuchhandlung. Geh. 4,50 4. Die erste Auflage dieses Kommentars erschien im Jahre 1902 Seitdem sind zahlreiche neue Dienstyvorschriften für die Kaiserlibe Marine und viele einschlägige Entschetdungen des Neichsmilitärgerichts ergangen. Sie baben eine gründlihe Umgrbeitung des Werkes zur Folge gehabt und sind in der neuen Auflage sorgfältig berücksichtigt. In dieser hat zum ersten Male au) die Beshwerdeordnung eine eingehende Erläuterung erfahren. Dadurch ist das Buch erheblich umfangreicher geworden, ob- wohl die Bestimmungen über die Vollstreckung von Freiheitéstrafen an Bord mit dem Inkrafttreten der Martnestrasvollstreckungsvorscbrift vom 21. November 1908 fortgefallen sind. Wie die frühere Auflage des Kommentars wird auch die Neubearbeitung den Disziplinarvor- geseßten, Gericht8offizieren und Marinejustizbeamten ein erwünschtes Nachschlagebuh und ein zuverlässiger Berater bet der Auslegung der Disziplinarstrafordnung für die Kaiserliße Marine vom 1. November 1902 und der Beschwerdeorbnung für dieselbe vom 30. Dezember 1895 sein und zu einer gleihmäßigen Handhabung der Disziplinarstrafgewalt

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beitragen. Al8dann wird das Buch auch der Disziplin in der Kalser- lichen Marine von Nutzen setn.

Materialien für das wirtschaftswissenschaftliche Studium, herausgegeben von Dr. phil. et jur. Richard Passow, ordentlihem Professor der Privat- und Volkswirtschaftelehre an der Königlichen Technishen Hochscbule zu Aachen. 1. Band: Kartelle des Bergbaues. VI und 238 Seiten. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig. Kart. 3,60 4. Diese Materialiensammlung soll vornehmlich als Hilfsmittel für den wirtshaftswissen|haftlihen Untecricht an den ver- schiedenen Hochschulen dienen. In den einzelnen Bänden werden je für ein Gebiet des Wirtschafislebens die wichtigsten Mêaterialien, wie Gefeße, Verträge, Statuten, Berichte, statistishe Angaben u. dgl. mehr, zusammengestellt, die sonst nur nah langem Suchen oder über- haupt nicht zugänglich sind. Der vorliegende erste Band bringt zunächst eine große Menge von Materialien über Borgeschichte, Organisation, Vertriebstätigkeit und allgemeine Entwicklung des Rheinisch - west- fälifchen Kohlenfyndikats, des für Deutschland weitaus wichtigsten Syndikats, dessen Organisation in großem Umfange anderen Kartellen als Vorbild gedient hat. Als Gegenstück dazu ist dann das ganz anders geartete und fartelltechnisch interessante Statut der Ober- {lesischen Koblenkonvention abgedruckt. Ferner ist das Kalisyndikat eingehend berüdcksichtigt; außer einem Abdruck des Gesellschaftsvertrags,

Wagengestellung für Kohlen, Koks und Briketts (in Etnheiten zu 10 t) in den großen Kohlenbeztrken

des Verkaufsvertrags und ber Lieferungsbedingungen und Preife für Kalirobsalze und Kalidüngesalze zur landwirtschaftlichen Berwendunz im Inlande wird auch ein vollständiger Ueberblick über die geseßlide Regelung des Kaliabsazes geboten, eine Geseßgebung, der neben ibrer Bedeutung für ihr etgentlih2s Geltungsgebiet auch eine groß, prinzipielle Wichtigkeit zukommt. Der vorliegende Band ist die voll, ständigste, die neuesten Daten mitenthaltende Matertalzusammen. stellung über das Kohlen- und das Kalisyndikat und dürfte au über den Kreis der Studierenden hinaus allen denen, die fi über dies wichtigen Gebilde unseres modernen Wirtschaftslebens unterri§ßten wollen, willkommen sein.

Handel und Gewerbe.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 23, Jänuar 19153:

Nuhrrevier Oberschlesishes Nevier Anzahl der Wagen

Gestellt . . . 32349 12 579 Nit deftelt

für die Zeit vom 1: bis: 15 Jgnuaxr 1913. A. Steinkoblenbezirke.

Arbeits-

B-EXLET de

gestellt

m E

im Durchschnitt für den Arbeitstag gestellt

niht ret- zeitig aestellt| v. H.

Bemerkungen

Nuhr . * . . . . . . . .

Gegen das Vorjahr (+4) Aälheter Bal C6

Gegen das Vorjahr (+) + Saarbr. E i

Gegen das Vorjahr (+:) t E

Elsaß-Lothringen (Saarbezirk) . . 91: [2 4 250 i : 2930

E T3290 = 10,2 9% E

Gegen das Vorjahr (+) DbersMlesien « «E

Gegen das Vorjahr (+) Nieders{hleslen.

Gegen das Vorjahr (+) Sächsisher Steinkohlenbezirk. .

Gesamtsumme ta den 7 Bezirken .

Gegen das Vorjahr (+4)

Halle . . . , s - . . o . .

Magdeburg ce E s Gegen das Vorjahr (+4) alz

Et N

Gegen das Vorjahr (4+) | M C A : c

Gegen das Vorjahr (+) E A

Gegen das Vorjahr (+) Sächsischer Braunkohlenbezirk .

Nheinisher Braunkoblenbezirk . . Gegen das Vorjabr (+4)

Gesamtsumme in den 7 Bezirken .

Gegen das Vorjahr (+) . Wie das Königliche Eisenbahnzentralamt in Berlin mitteilt, ist im RNuhrbezirk am Sonnabend, den 18, d. M., die Zahl der gestellten Wagen auf eine bisher nicht erïteichte Höbe gestiegen. Es find für Kohle, Koks und Briketts 20080, E Tone Que 0800) tnggesamt be 40800 offene Wagen gestellt worden. Die bióöherige höchste Ge- stellung am 11. Dezember vorigen Jahres belief \fich auf 32 727 Wagen für Kohle, Koks und Briketts und 6074 Wazen für andere Güter, in8gesamt auf 38 801 Wagen. Die bisheriae Höchstgestellung für Kohle, Koks und Briketts ist somit um rund 7 9% überschritten worden. Im Herbst 1911 war die höchste für Kohle gestellte Wagen- zahl 29 094. Die Höchstleistung ist somit innerhalb des Zeitraums von °/, Jahren um über 20 9% gestiegen. Da außer den Kohlen- und Kok8wagen am 18. d. M. noch rund 4200 andere Wagen im Nuhr- bezirk gestellt worden find, fo beläuft sich die Gesamtzahl der gestellten Wagen auf rund 45 000.

__ In der am 22. Januar 1913 abgehaltenen Sißung tes Auf- sichtsrats der Sächsischen Bodencreditanstalt in Dresden wurde beschlossen, der am 22. Februar 1913 stattfindenden General- versammlung die Verteilung einer Dividende von 7 9/ auf die alten Aktien, wie im Vorjabre, und von 4% pro rata temporis auf die jungen Aktien vorzus{lager. Der Reingewinn für das Jahr 1912 beziffert sich auf 1188 579,06 46 (im Vorjahre 1 093 30428 46). Die gesamten Rüdcklagen haken sich um 305 309,06 4 auf 3 770 343,68 46 erhöht. E

ÎIn der gestrigen Hauptversammlung des Stahlwerkvyerbandes wurde laut Meldung des „W. T. B.“ aus Düsseldorf u. a. mit- geteilt : In Werkzeug ist der Abruf der inländishen Verbraucher fort- gefeßt recht gut und der vorliegende Auftragsbestand wesentlih höber als im Vorjohre. Der Auslandsmarkt liegt weiter befriedigend. In Großbritannien hält die gute Beschäftigung der Abnehmer an. In \{chwerem Oberbau sind nunmehr mit sämtlichen deutshen Staats- bahnverwaltungen die neuen Lieferungsverträge getätigt. Von den preußischen Staatsbahnen wurde ein Nachtragsbedarf für das Etats- jahr 1913 aufgegeben, wodur sich die Gesamtauftragsmenge bis jeßt um rund 54000 t gegenüber dem Vorjahr erhöht. Das Geschäft in Vignolschienen für das Ausland verläuft nach wie vor günstig, und es konnten weitere umfangreiche Aufträge zu angemessenen Preisen bereingenommen werden. In Grubenschienen ist der Eingang von Spezifikationen andauernd rege,

370 242 305 900 + 64 342 = 21,0 9% 9 990 207 783 == 3,9 9/0) 36 243 34 749

494 =

27 700 == 25,4 9% 1 379 788 591 = 854 900 Gegen das Vorjahr (+) - 46 = 0,39% Le 603 529 507 345 -+ 96 184 = 19,0% B. Braunkohlenbezirke. 55 608 2 44 231 Gegen das Vorjahr (+4) 14+ 9377 / 18 999 16 805 219 = 13/196

21,2% F 81 =21,2%

0 O 2 6:032 D (dd

600 = 10,5 9% 2 540

2 959

= 12,4% )= 3,8 0/9 - )= 2 756

Gegen das Vorjahr (+4) : 9 G

95 648

= 20,4%

20 765 l + 4883 = 23,99% + 124 160 104 286 + 19874 = 19,1% —-

4 Festtag

E29 O4 33 658 desgl.

27 809

4+ 5849 = 21,0 9% 908 837

+ 71= 8,5 9/0 3 295 3159

+— 136=- 4,3% 1 188 1'078

110 = 10,2 9% 12 416 9 897

2519 = 25,4 9%

1 Fesitag desgl.

1 Festtaz desgl.

1,3 0/0

1 Festtag desgl.

1502

l 482 D

1:623

1 627 4=

54 620

45 889 + 8731 = 19,0 9%

3,3 9/0 3,3 0%

0, 9/0

4 467 3 686

1/5983 1 400 -+- 183 = 18, LNi O

De

= 10,5 9% 12,4 9%

3,8 9/0 1 Festtag

1 396 desgl.

l 160 T3536 = 20,4 9%0 2 332 1 Festtag l 888 deêgl. 444 = 29,0 9/0

10:657 8 945 L TIZ= 19,1%

und von den Werken werden fast durchweg längere Lieferfristen ver- | langt. Der Auslandsmaikt liegt befriedigend bei gebesserten Preisen. f

Sehr gut ist das Geschäft in Nillenschienen im Inlande sowohl wic im Auslande, fodaß die NRillenschienenwerke allgemein ] September bis zur Grenze ihrer Leistungsfähigkeit mit Aus- trägen beseßt sind. Das Formeisengeshäft im Inlande liegl, wenn man den ungüvnstigen Einfluß der Jahreszeit und der \chwierigen Geldverhältnisse berücksichtigt, befriedigend. Im Auslande war ein Nahlafsen der Kauflust besonders auf den englischen und übersceishen Märkten nicht zu verspüren, und der Spezifikations- eingang verlief zufciedenstellend. Für die nächste Hauptversammlung ist der 27. Februar festgesetzt. A

Nach einer durch „W. T. B.* übermittelten Mitteilung ter Kaiserlih russishen Finanz- und Handeltagentur ergab der Wochenausweis der Russishen Staatsbank vom 21. Ja- nuar d. J. folacnde Ziffern (die eivgeklammerten Ziffern entsprechen den gleihen Positionen des neuen Bilanzformulars der Staatsban! bezw. den Ziffern der Vorwoe), alles in Millionen Nubel: Aktiva. Gold (in Münzen, Barren und Anweisungen der Minen- verwaltuna) (Nr. 1) 1331,7 (1327,6), Gold im Auslande (Nr. 2) 223,7 (222,6), Silber und Scheidemünze (Nr. 3) 67,7 (64,1), Wechsel und andere kurzfristige Verpflichtungen (Nr. 4) 497,0 (529 8), Vorschüsse. siceraestelt durÞch Wertpapiere (Nr. 5) 198,2 (210,0), Sonstige Vorschüsse (hierher gehören: Vorschüsse, sichergestellt durch Waren; Vorschüsse an Anstalten des Kleinen Kredits; Vorschüsse an Landwirte; Industrielle Vorschüsse; Vorschüsse' an das St. Peters burger und Moskauer Leihhaus; Protestierte Wechsel) (Nr. 6 bis 1 l) 2215 (221,1), Wertpapiere im Besiy der Staatsbank (Nr. 12) [120,0 (129,8), Verschiedene Konten (Nr. 13) 39,8 (25,6), Saldo der Nechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 14) (—-), zusammen 2699,9 (2730,6). Passiva Kreditbilleite, welde sich im Umlau! befinden (Nr. 1) 14642 (1493,8), Kapitalien der Bank (Nr. 2) 990 (55,0), Laufende Rechnungen ter Departements der Neichérentet (Nr. 4) 527,8 (528 4), Einlagen, Depositen und laufende Rechnungen verschiedener Anstalten und Pe1soncn (Nr. 3, 5 und 6) 581,6 (591,9), Verschiedene Konten (Nr. 7, 8 und 9) 442 (380), Saldo der E u O mit ihren Filialen (Nr. 10) 27,1 (23,5), zusammen 2699,9 (2730,6). j __ Santos, 22. Januar. (W. T. B.) Die Surtaxe-Einnahme! für die Sao-Paulo-Kaffeezollanletihe ergaben für die Ze vom 13, bis 18, Januar 1913: 42 300 Pfd. Sterl.

bis Ende |

London, 23. Januar. (W. T. B) Bankauswets Totalreserve 25 562 000 (Abn. 83 000) Pfd. Sterl, Notenumlauf 27 664 000 (Abn. 415 000) Pfd. Sterl, Barvorrat 35 776 000 (Zun. 502 000) Pid. Steil, Portefeuille 31 751000 (Zun. 174 000) Pfd. Sterl., Guthaben der Saien 39 329 000 (Abn. 2 156 000) Pfd. Sterl., Guthaben des Staates 13 933 000 (Zun. 3 244 000) Pfo. Sterl., Notenreserve 25 710 000 (Zun. 1 0768 000) Pfd. S-erl., Negierungésicherbeit 13035 000 (unverändert) Pfd. Sterl. Prozent- verhältnis der Neferve zu den Passiven 493 gegen 49x in der Vor- woche. Clearinghouseumsaß 354 Millionen, geyea die eatsprehende Woche des Vorjahres mehc 100 Millionen.

Paris, 23. Januar. (W. T. B.) Bankausweis. Bar- vorrat in Gold 3199 230 000 (Zun. 18230 000) Fr., do. in Silber 647 873 000 (Abn. 3 522 000) Fr., Portifeuille der Hauptbank und der Filialen 1931 023 000 (Abn. 40 326 000) Fr.,, Notenumlauf

Abn 89 601 000) Fr., Laufende Rechnung der Private 627 775000 (Zun. 60215 000) #r., Guthaben tes Staatsscates 301 642 000 (Zun. 20-662 000) Fr., Gesamtvorshüfse 717 112 000 (Abn. 30 068 000) Fr., Zins- und Diskonterträgnis 10 029 600 (Zun. | 345 000) Fr. Verhältnis des Ba1vorrats zum Notenzemnlauf 66,71 gegen 65,44 tn der Vorwoche.

Fonds- und Aktienbörse.

Berlin, 24. Januar 1913. Die Zurückhaltung, welche die Börse gegenüber den gestern eingetroffenen Meldungen über die Friedensaussichhten an deu Tag gelegt, hat sich insofern als be- rechtigt erwiesen, als. die heutigen Berichte über die Lage an der Börse wieder einer ungünstigeren Beurteilung be- gegneten und eine starke Ermattung auf fast sämtlichen Gebieten Hervorriefen. Umfangreihe Nealisierungen in Verbindung mit Blankoverkäufen dcückten namentlich auf den Montanmarkt \o- wie auf den Kassawarkt für Industiriewerte. Zur Verstärkung der Mattigkeit trugen die matien Auslandskurse bei. Eine verhältnis- mäßig feste Haltung zeigten heimishe Staatspapiere. Vorübergehend war die Stimmung wieder etwas erholt, doch blieb die Gruadtendenz shwach. In der Ultimoliquidation, die morgen offiziell beginnt, wurde heute auf Basis eines Satzes von etwa dz °/o prolongiert. Der Privatditkont notierte 4} 9/0.

Berliner Wareuberichte.

Berlin, den 24. Januar. Produktenmarkt. Die amtlih ermitielten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weizen, inländisher 193,00—196,00 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 210,75 bis 211,00—210,25 Abnahme im Mat, do. 211,50—211,25 Abnahme im Juli. Behauptet.

RNoagen, inländisher 169,00—170,00 ab Bahn, Normalgewicht 712 g 175,26—176,25—175,75 Abnahme im Mai, do. 177,00—177,50 bis 176,75 Abnahme im Juli. Fest.

Hafer, inländischer fein 187,00—200,00, mittel 168,00—184,00 ab Bahn und ab Kahn, Normalgewicht 450 g 173,29—173,00 Abnahme im Mat. Still.

Mais, runder 151,00—154,00 ab Kahn, amerikan. Mixed 160,00 bis 163,00 ab Kahn. Still.

Weizenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 00 24,29—28,00. Etwas fester.

Nogaenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 0 und 1 21 20—23,50. Fester.

Ub 0E 100 E ut S8 laufenten Monat, do. 63,80 Geld Abnahme im MPêai.

Berlin, 23. Januar. Marktpreise nah Ermittlungen des Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preije.) Der Doppelzentner für: Weizen, aute Sorte f) 19,60 46, 19,54 46. Weizen, Mittelsorte F) 19,48 46, 19,42 46. Weizen, geringe Sorte f) 19,36 4, 19 30 4. Roggen, gute Sortef) 16,95 S, 16,90 4. MNoggen, Mittelsorte M, —,— M. Regg:n, geringe Sorte —,— 6, —,— M. Futltergerste, gute Sorte*) 18,30 M, 17,70 M. Futtergerste, Mittelforte *) 17,60 4, 17,00 (4. Futtergerste, geringe Sorte *) 16,90 4, 16,40 M. Hafer, gute Sorte *) 20,40 4, 19,00 4. Hafer, Mittelsorte*) 18,90 4, 17,40 #. Hafer, geringe Sorte —,— 1, —,— #Æ&. Mais (mixed) gute Sorte 16,60 4, 16 20 6. Mais (mixed) geringe Sorte —,— H, —,— h.

- Mais (runder) gute Sorte 15,60 S, 15,30 4. Richtstroh b, —,— M. Heu —,— M, —,— 6. (Markthallen- preise) Erbsen, gelbe, zum Kochen 50,00 #, 30,00 16. Speisebohnen, weiße 5000 46, 3500 4. Lnsen 60,00 #, 35,00 16. Kartoffeln (Kleinhandel) 10,00 16, 6,00 6. Rindfleisch von der Keule 1 ko 240.%, 1,70 Æ#, do. Baussleish L ke 180 M, 1,40 A Schwetnefleisch 1 kg 220 Æ, 1,60 M6 Kalbfleisch 1 kg 2,40 4, 1,40 4. Hammelfleisch 1 kg 240 2, L500 Æ Buller l k2 3/00 #, 210 # Gier, 60 Stück 6,80 1, 4,60 /6 Karpfen 1 kg 2,40 M, 1,40 M. Aale 1 kg 3,20 4, 1,60 4. Zander 1 kg 3,60 4, 1,40 Æ. Hechte 1 kg 2,80 4, 1,60 4. Barsche 1 kg 2,40 4, 1,00 46. Schleie 1 kg 3/20 4, 1,60 M. Blete 1 kg 1,60 4, 0,80 M. Krebse 60 Stück 24,00 M, 3,90 H. 7) Ab Bahn. *) Frei Wagen und ah Bahn.

65,70—65 80 Abnahme im DA Fest

t

Kursberilte von auswärtigen Fondsmärkten.

Hamburq, #23. Januar. (W. L. B.) Gold in Barxrrèen- das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 89,75 Br., 89,297 Gd:

Wien, 24, Januar, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 49/0 MRente M./N. pr. ult. —,—, Einh. 49% Rente Januar|/Julï pr. ult. —,—, Oesterr. 49% Rente in Kr.-W. pr. ult.

,—, Ungar. 49/9 Goldrente —,—, Ungar. 49/9 Rente tn Kr.-W.

,—, Türkische Lose per medio 220 nah 217, Orientbahnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 700,50, Südbahn- ge)ellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 104,00, Wiener Bankvereinaktien 508 00, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 617,00, Ungar. allg. Kreditbankafktien 809,00, Oesterr. Lnderbankaktien 505 00, Unionbank- aktien 688,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,87, Brüxer Kohlenbergb.-Gesell\ch.- Akt. —,—, Oesierr. Alvine Montangesell- \haftsaktien 1024,00, Prager Eisenindustrieges.-Akt. 3450,00. Die Börse eröffnete auf den Sturz der Regterung in der Türkei beî starkem Angebot flau; später wurde die Haltung unter leichten Gr- holungen ruhiger.

London, 23. Januar. (W. T. B.) (Schluß) Eng- lishe Konsols 754, Silber prompt28!3/16, 2 Monate 28/16, Privat- diskont 411/16, Bankausgang 350 000 Pfd. Sterl. E

Paris, 23. Januar. (W. T. B.) (Schluß). 309/ Franz.

Rente 89,25.

Lissabon, 23. Januar. (W. T. B.) Goldaglo 14. S

New Vork, 23. Januar. (Scluß.) (W. T. B,) Die Börse zeigte zu Beginn: kein etnheitlihes Bild. Die Kurse waren über- wiegend niedriger und gaben in. der Folge „unter starken Abgaben weiter nah. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden Steels, auf die die Zeugenausfagen Coreys etnen ungünstigen Cin- fluß ausübten. Der starke Rückgang dieser Werte beeinflußte die gesamte Liste in erh:blihem Maße. Auch Unions verflauten er- beblihß infolge weniger günstiger Erklärungen des Präsidenten der Bahn bezüglih des Auflösungsplanes. Geaen Schluß wurde die Stimmung fester infolge von Deckungen und Nückkäufen. Die Kurs- gewinne bliefen sich auf ein Prozent gegen den niedrigsten Stand. Die Führung übernahmen American Can "hares, die auf die günstigen Einnahmen der Gesellschaft eine mehr als vierprozentige Besserung erfuhren. Milwaukees waren jedo im Zusammenhang mit der Aus- gabe von Bönds in Höhe von 15 000 000 Doll. gedrückt. Der Schluß war fest. Aktienumsay 400 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Std.-Durcbschn.-Zinsrate 2F, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 3, Wechsel auf London 4,8375, Cable Trandfers

4,8850, Wechsel ‘auf Berlin (Sicht) 95/16.

91 0/

ea /0

Mio de Janciro, 23. Januar. “(W. T. B.) Wechsel auf

London 163.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vem 23. Jasuar 1913. Amtlicer Kursbericht. Koblen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rhetnisch- Westfälishen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zehe.) 1. Gas- und Flammfohle: a. Gasförderfoble 1200—14,00 4, b. Gas- flammförterkfoble 11,50—12 50 Æ, c. Flammförderfohle 11.00 bis 1150 Æ, d. Stüdfoble 13 50—15,00 Æ, e. Halbgesiebte 13,00 bis 1400. H, f. Nußkoble gew, Köin L ünd 11 13,75—14,50 M, do do. 111 13 75—14 50 4. do. do. IV 13,00—13,75 6, g. Nuß- grusfohle 0—20/30 mm 8,25—9 25 M, bo. 0—50/60 mm 9,75 bis 10,90 Æ, h Grusfohle 6,75—9,75 M; II. Fettftoble: a. Förder- Ttoßle 11,259—1200 M, b. Beéstinelierte Kohle 12,50—13,00 Æ, c. Stückkoble 1350—14,00 M, d. Nußkoble, gew. Korn 113,75 bis 1450 4, do. do. TI 13 75—14,50 #, do. do. III 13.75—14,50 M, do. do. IV 1300—1375 E Noroloble 1225—13.00. é; 1II. Magaere Kohle: a. Förderkohle 1050—12,00 #4, b. do. melierte 11,75—12,75 4, c. do. aufgebefserte je nach dem Stück- gehalt 12,75—1425 Æ, d. Stüdfoble 1325—15,75 M, e. Nuß- Tohle, gew. Korn I und II 1525-1850 Æ, do. do. 11Il 16,00 bis 1950 MÆ, do. do. IV 11,50—1375 Æ, f. Anthrazit Nuß Korn I 20,00—21,50 M, do. do. II. 2150—25,50 Æ#, g. Fördergrus 9,50 bis 10,90 4, h. Grusfoble unter 10 mm 6,25—9,00 M: IV. Kofks: a. Hochofenkoks 15,50—17 50 6. b. Gießereikofks 18,00—20,00 M, c. Brechkoks l und Il 2000—23,00 46; V Britetts: Briketts je na Qualität 11,00—14 25 (. Die nächste Börsenversammlung findet am PVêittwoch den 29. Januar 1913, Nachmittaas von 34 bis 47 Uhc, im „Stadtgartensaale* (Eingang Am Stadtgarten) statt.

Magdeburg, 24 Qu W. L B) Zulkerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. 9,10—9,177. Nacprodukte 75 Grad o. S. 7,30—7,45. Stiimwung: Ruhig. Brotraffinade T o. Faß 19,25 bis 19,374. Kristallzucker I m. S. —,—. Gem. Raffinade mn. S. 19 00 bis 19,124. Gem. Melis 1 m. S. 18,50—18,627. Stimmung: Nuhig. Nohzucker I. Produkt Transit frei an Bord Hambura: Januar 9,55 Gd., 9,60 Br, —,— bez.,-- Februar 9,524 Gd., 9,574 Br. —,— bez, Mârz 9,65 G bez, Mai 9,90 Gd. 9,927 Br., —,— bez., August 10,124 Gd., 10,15 Br., —,— bez., Ottober-Dezember 9,95 Gd., 9,977 Br., —,— bez. Stimmung: Behauptet. Wochenumsaß: 424 000 Zentner.

Coln, 23. Sani D) Nbl. loko: 68,00, für Mai 66,00.

Bremen, 23. Jan (W T B) (Kuxse des Efféklten- Mafkler-Veretns.) Offizielle Notierungen der Fondsbörse. Schmalz. Stetig. Loko, Tubs und Filint doe, Doppeleimer 56. Kaffee. Nuhig. Baumwolle. Stetig. American middling

loko 644. Borüittägs 10 Uhr. (V. T. B.)

Standard-

No heîtsen

Java-Kaffee

Petroleum. L Br B Iv 2) s: ®

Hamburg, 24. Janitäx, ] Zudckermarkt. Rubig. MRübenrohzuder 1. Produkt Basis Hamburg, für Januar 9,55, für März (N622/ fu Vat 9,874, für August 10,124; für Oktober 9,95, für Dezember 10,00.

Hamburg, 24. Januar Voriittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. T. B.) Kaffee. Stetig. Good average Santos für März 674 Gd., für Mai 684 Gd., für September 685 Gd., für De- zember 68 Gd.

Budapest, 23. Jaa Bormittäags 11 Uhr. (W. T. B.) Raps für August 16,00.

London, 23. Januar. (W. T. B.) Nübenro bhzucker 889% JIänuar 9 b. 5 d. V JavazuLker 96% prompt 10 h. 6 d. Verkäufer, ruhig.

London, 23. Januar. (W. T. B.) (Schluß)

Kupfer ruhig, 71, 3 Monät 714.

Liverpool, 23. Januar, Nachmitiags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. . Umsaß 8000 Ballen, davon für Spekulation und Erport Ballen. Tendenz: Fest. Amerikanische mtddling Lieferungen: Kaum stetig. Januar-Februar 6,58, Februar- März 6,598, März-April 6,57, April-Mai 6,55, Mai-Juni 6,54, íJunt-Juli 6,52, Jult-Augusit 6,48, August-September 6,33, Sep- tember-Oktober 6,24, Oktober-November 6,16.

Glasgow, 23. Januar. (W. T. B.) (SwMluß.) Middlesbrougb warrants matt, 66/5F.

Paris, 23. Januar. (V L. B) (SPUU) Nobzucker ruhia, 8899 neue Kondition 26F. Weißer Zucker schwac, Nr. 3 für 100 ke für Jattüar 305, für Februar 302, für März Suni 31, für Mai-August 312.

Amslèrdam, 23. Jail (V T. B) good ordinary 54. Bancazinn 1372.

Antwêrven, 23, Jau (W. L. D)

3 do. für Januar 23F3 do. fux Februar: 232 De, doe L Mat Ulptil 24 B Fei Schmalz für Januar 1293. loko middling 12/85, do. für Jañtay 1245, do. für März 12/07; do. in New Orleans loko middl. 122, Petroleum MRefined (in Cases) 10,80, do. Standard white in New York 8,50, 10,50, do. Nobe u. Brothers 10,85, Zucker fair ref. Muscovados 298, Getreidefraht nach Liverpool 4, Kaffee Rio Nr. 7 lolo 132, Do, Ur Sanuar 13,044 0 U Marz

889) Rendement neue Usance, frei an Bord Naffiniertes Type weiß loko 231 bez. Br., New Y ort, 23. Januar. (W. T. B.) (S@hluß.) Baumwolle do. Credit Balances at Oil City 205, Schmalz Weitern steam L DO: 13,20, Kupfer Standard loko 15,624, Zinn 50,00—50,25.

„Gewerbe- und Kaufmannsgericht", Monatsschrift des Verbandes deutsher Gewerbe- und Kaufmannsgerihte (Verlag von Georg Neimer in Berlin), enthält in Nr. 4 des 18. Jahrgangs folgende Beiträge: „Der Gesegentwurf, bett. die Konkurrenzklausel“ von Nechtsanwalt Dr. Baum. Nechtsprèéchung deutscher Gewerbe- und Berufungsgeribte (München. Beclin, L.-G. Rostock), deutscher Kaufmanns- und Berufungsger!chte (Hamburg, Breslau, Chemniy) und anderer deutscher Gerichte (L.-G. Bremen). -— Verfassung und Verfahren: „Die Wahl der Beisißer für das Gewerbegericht der Stadt Berlin 1912" von Ingenieur Bernhard; Die Kaiserlichen Ge-

werbegerihte in Elsaß-Lothringen. Recht des Arbeitsvertraas

x

„Der Vertragsbruch des Handlungsgehilfen“ von Magistratsra

Ny ; D V. Landéberger.

Literatur.

Theater und Musik.

é Konzerte.

Im Beethoven saal gab es am Montag einen Sonatenabend der Herren Louis. Closson (Klavier) und Jacques Gaillard (Violoncello). Beide Herren zeigten f tvieder als vornehm fühlende Künstler, ‘die die volle Herrschaft über ihre Instrumente be- fißen; die Wiedergabe der Arpeggione Sonate A- Moll von Schubert war von entzücckender Feinheit und 1öste wahre Lzeifalls stürme aus. Wenig Glück hatten die Herren dagegen mit einer Neuheit, einer Sonate für Klavier und Violoncello von Jos. Xongen ; die Zusammenhanglosigkeit in der Themenbildung licß das Tonftück {wer verständlih er)cheinen; jedenfalls verriet es keine blühende Crfindungsgabe. Es fehlte in den drei Säßen jeder Kontrast; eine \chwankende, melancholisheStimmung \ch{chleppte sih mühselig dahin. Den Vortra venden gebührte jedenfalls lebhafter Dank für ihre Mühewaltung.— Die Pianistin Eleanor Spencer, cine S{hülerin von Leschetißky, die noch vom Vorjahre her in bester Erinnerung steht, hatte, aleichfalls ain Montag, mit einem im Blüthnersäal mit dem Blüthner- orchester gegebenen Konzert einen \{chönen Erfolg zu ver- zeichnen. Ihre große Fingerfertigkeit, für die es keine tehnischen Schwierigkeiten zu geben cheint, verbindet sh mit einem weichen, angenehmen Anschlag, vollec Tongebung und rhuthmisch äußerst straffem Spiel. Durch dieletztere Eigenschaft wirkte das Gebotene freilih auch bis-

weilen etwas äußerlih; der Gesamteindruck bleibt aber tcoßdem durchaus ansprechend und wohltuend. In dem Leiter des bz- gleitenden Orchesters, Kapellmeister Willy Olsen aus Dresden, hatte sie einen sihcren Halt, sodaß auh das Zusammenspiel wie is einem Guß war. Das Programm wies die Namen Smetara, Liszt, Franck und NMimely - Korsakow auf.

Um dieselbe Zeit li-ß sh in der Singakademte der Professor an der Musikakazemie in Wien, Georg von Lalewicz als Pianist mit beahtenéswertem Erfolge böcen. Sein Anschkag ist volltönend, und die Art der Wiedergabe verschiedener Kompositionen von Beethoven, Brahms und Chopin zeagt von feinem musikalischen Empfinden. Die kleineren Werke des leßtgenannten Komponisten entsprehen seiner Veranlagung zweifellos am meisten, während er sfich mit Beethoven weniger gut abzufinden wußte. Einen vorzüglichen Eindruck hinterließ an demselben Tage der Klavier- abend ron Dr. Imre von Keéri-Szántó im Bechsteinsaal. Mit der Orgelphantasie und Fuge in G-Moll von Bach-Li8zt-führte sich der Pianist als ein Künstler von starker Gestaltungsfraft und bedeutendem technischen Können ein; in der Wiedergade von Chopin, N. Schumann, Liszt bewies er, wel ein vielseitigec Vortragskünstier er ist; es fehlte an leidenshaftlihem Temperament ebensowenig wie an feelisher Zartheit oder an Glanz des Tones. Den Vorträgen wurde die gebührende lebhafte Anerkennung zuteil. Einen fehr zabl- reichen Besuch hatte ein einige Tage vorher im Klindworth- Scharwenkasaal von Berthold Pu \ch veranstalteter Liederabend aufzuweisen, und sehr lebhafter Beifall wurde dem beliebten Sänger zu teil, dessen weicher, {hmiegsamer Bariton trotz etner kleinen Indis- position, dank der vorzüglichen Shulung der Stimme, wundervoll flang. Im Vortrag hat der junge Künstler gewaltige Fort:chritte gemacht, und bei seiner Strebsamkeit darf man noch großes von ihm erwarten. Am eindrucksvollsten sang er die Lieder „Ihr Bild“ (Schubert), „O lieblihe Wangen“ (Brahms), „Zueignung“ (Richard Strauß). In Alexander Neumann hatte er einen trefflichen Begleiter. /

Ein LUedex- und Arienabend, den Jsa Berger-Nilba am Dienstag im Bechsteinsaal veranstaltet hatte, war von freundlicher Wirkung. Die Dame wußte angenehm vorzutragen und erfreute fich außerdem einer frischen, hellen Stimme. So wurden ansprechende gesangliche Leistungen geboten, die wohl Anerkennung verdienten. Der bekannte Violinist Wladyslaw Wag halter konzertierte, gleich- falls am Dienstag, mit Begleitung des unter der Leitung von Ignaz Waghalter stehenden Blüthnerorcchesters im Blüthnersaal. Ein Violionkonzert in A-Dur des Dirtgenten eröffnete den Abend und erfreute durch feine {ören Motive und die klangvolle Instru- mentierung. Obgleich es an den Solisten bedeutende Anforderungen stellt, wurde dieser seiner Aufgabe gerecht und zeigte sih erneut als ein Künstler, der sein Instrument tehnisch voll beherrs{cht und si durch ein überaus sauberes Spiel auszeihnet, das freilich bisweilen nicht immer voll zu erwärmen vermag. Dieselbe Wahrnehmung fonnte man bei der Wiedergabe der Konzerte in D - Dur von Brahms und Beethoven machen. Alles in allem ge- währte aber der Abend einen großen musikalishen Genuß. Zwei tüchtige Künstler, Otto Nikitis (Violine) und Lucy Nikitis (Klavier) taten fich an demselben Dienstag im Theaterfaal der Königlichen Hochschule für Musik durŸ ihr gewandtes Zu- sammenspiel hervor. Bei dem Geiger steht die technische Fertigkeit im Bordergrunde. Seinem Ton fehlt es an Weichheit, fodaß er bei aller leganz des Bortrages nicht immer zu fesseln vermochte. Das Spiel der Pianisttn ist anmutig und anregend, ein wenig mehr Temperainent wäre freilich bisweilen wünschenswert. Zwischen zwei Sonaten von Schubert und Strauß wurde das Trio für Piano- rorte, Bioline und Waldhorn tn Es-Dur von Brahms vorgetragen, bei dem N. Nepky den Part des Horns ausgezeichnet durchführte. Die Vorträge der Sängerin Julia von Braunmühl im Harmoniumsaal (Dienstag) wurden durch eine starke \timmliche Indisposition ungünstig beeinflußt, es war deshalb keine Klarheit über die künstlerishen Fähigfeiten der Dame zu gewinnen; denn auch die Ausdrucksmözylihkeiten wurden durch die Unfähigkeit. das Organ ficher zu beherrschen, beeinträchtigt. Das Böhmische Streichquartett veranstaltete am Dienstag im Beethovensaal einen „Schubert- Abend“, an dem der Pianist Artur Schnabel und der Baßgeiger des Philharmonischen Orchesters Ludwig Goedecke mitwirkten. Aufgeführt wurden das Streichquartett in A-Moll (Op. 29), ‘das „Forellen- Quintett“ mit feinem herrlihen Andante con Variazione und das naVgelassene Quartett in D-Moll „Der Tod und das Mädchen“. Von dem etwas zu wei geratenen A-Moll-Quartett abgesehen, ist wohl selten eine Mußk fo tonschön und abgeklärt, so form- vollendet und stilecht gespielt worden wie die erwähnten Weile, Es war ein erlesener Genuß, den das ausverkaufte Haus dur rauschenden Beifall lohnte. Nadine Landesmann, die bereits als Solistin bei einem Konzert des Blüthnerorchesters ihre guten pianistiichen Fähigkeiten gezeigt hat, gab (Dienstag) in der Singakademie einen Klavytierabend. Wenn auch hier und da noch etwas feblte, so war der Gesamteindruck doch dur aus günstig. Kleinere Stücke von Bach-Busont spielte sie u. a. völlig einwandfrei, während thr die Wiedergabe von Chopins H-MoU-Sonate wentger glüdckte. Willkürlihkeiten in der Behandlung der Tempi, rhythmishe Uncbenheiten und niht immer 1ihtiger Pedalgebrauch fielen hicrbei auf.

Der juagendliße Geiger E ddy Brown gad am Mittwoch cin Konzert im Beethovensaal. Er ist {oa ôrters mit Erfolg hervor- getreten und fand auch diesmal für seine ungewöhnlichen Leistungen eine überaus hberzliche Anerkennung. Es war ein abwe{slungsreihes Pro gramm zusammengestellt, welches dem Künstler Gelegenheit gab, sein musikalisches wie technishes Können zur Geltung zu bringen. Die Größe des Bachschen Stils ist thm naturgemäß noch nit völlig aufgegangen; aber Sþpohrs Konzert (in Form einer Gesangsszene) spielte er mit süßem Ton und romantisher Empfindung. Seine teutschen Künste gab er in Tonstücken von Cartier - Kreisler, Pablo de Sarasate und in einer thm gewidmeten Komposition von Victor Küzdö zum besten; das letztgenannte Stück hätte bei dem Umfang des Programms und bei der Belanglofigkeit der Komvosition ganz gut fehlen können. Recht hübsch wirkte eine Serenade von Eduard Behm, der auch mit Seshmack am Flügel begleitete. Ein Liederabend, den H elene Schade gleichzeitig im Klindwort b Scharwenkasaal gab, fand rege Beteiligung. Die Dame hâtte au wahrsch{einlich ganz gute Wirkungen erzielen können, wenn fie nicht unter einer merklichen Befangenheit gelitten hätte. Die Abßcht, individuell zu gestalten, war wohl erkennbar, blieb aber zunteist im Keime stecken. Der ziemlich umfangreihe Sopran der Sängerin ent- widckelte niht Reiz genug, um selbständig zu wirken. “Die Zuhörer nahmen die gesanglihen Darbietungen recht freundlich auf. Georges Enesco, der sfih im Jahre 1902 hier bereits als viel versprehender jugendlicher Geiger einführte und seither immer mehr der Vollkommenheit zugestrebt hat, zeigte am Mittwoh im Blüthnersaal, daß er seinen Weg ersolgreich gegangen und bereits unter die angesehenen Künt|tler seines Fachs zu zählen ift. Sein si in geistvoller Vortragsweise bekundendes, lebendiges Musik empfinden, der weiche, liebliche, wenn auch nit besonders kraftvolle Ton und die saubere, gewandte Technik \{Gufen Gebilde von großer Schönheit, von denen die N-Moll-Sonate von Bach im Vordergrunde stand. Einen zartfinnigen Klavier- begleiter hatte wan Di JELUL Nees

Professor Arpád Szendy wußte an seinem ersten Klavierabend, an demselben Mittwoch, im BVechsteinsaak seinem Vortrag eine persönlihe Note zu geben, die niht uninteressant war, wenn man auch nicht immer mitt seiner Auffassung völlig einverstanden sein konnte. Seine oft übershäumende Gestaltungskraft läßt ihn bisweilen über das gebotene Maß hinausgehen und verwisht dadurch manche Felnheiten. Der troßdem weiche und {chöne Anschlag und das stets vorherrschende musikalishe Empfinden des Konzertaebers ließen seine Wiedergabe der aus der Zeit von 1789 bis 1867 gewählten Kompositionen von Mozart, Haydn, Becthoven, Liszt und Draeseke genußreih erscheinen, sodaß den Künstler reicher Beifall lohnte.