1893 / 273 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Nov 1893 18:00:01 GMT) scan diff

ssationshofes Stremayr ist zum stellvertretenden Curator der Akademie der Wissenschaften er- nannt worden.

Großbritannien und JFrlaud.

Das Oberhaus hat, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern in zweiter Lesung die Sparkassenbill angenommen und sich dann bis Freitag, den 17. d. M., vertagt.

Jm Unterhause erklärte gestern der Rechtsrepräsentant der Regierung Sir Charles Russel auf eine Anfrage: der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha nehme jeßt eine Stellung ein, die es ihm unmö der britischen niht seine bisherige Stellung in derselben, Anspruch auf Gehalt.

Stellung des Herzogs als Mitglied des Geheimen / sei dies ein delicater Punkt, dem jedoch keine praktishe Bedeutung beizumessen sei, da unter dem jeßigen System die Executivgeschäfte des Geheimen Raths unter der Premier - Minister f eine weitere Anfrage hinzu, der Herzog in der Liste der Marine-Offiziere ohne Gehalt und ohne dem activen Dienst anzugehören, als eine Auszeichnung für langjährige hervorragende Dienste. Bezüglich seiner Stellung als Mitglied des Geheimen Raths bestehe gegenwärtig nicht die Absicht, eine Veränderung zu empfehlen. Jm weiteren Verlauf der Sigung erklärte der Premier-Minister adstone, die Regierung verfolge mit peinlicher Aufmerk- samkeit dic lange Dauer des Kohlenstrikes und glaube, die Bewegung sei jeßt an einem Punkt angelangt, wo weitere Schritte mit Aussicht auf Erfolg unternommen werden könnten. betreffenden Organisationen Grubenbesißer und Bergleute Schreiben gerichtet, worin er hervorgehoben habe, daß für beide Parteien cine weitere ge- mecinsame Erörterung unter dem Vorsiß eines Ministers von Vortheil sein dürfte. Lord Nosebery habe diese Aufgabe über- nommen und beide Parteien aufgefordert, Vertreter zu ciner sofort zu beginnenden Conferenz zu entsenden. Lord Roscbery trete nicht als Schiedsrichter auf / beschränken, seine guten Dienste anzubieten, damit beide Par- teien zu einer friedlichen Lösung der strittigen Fragen gelangten. Der Premier-Minister spra schließlich die Hoffnung aus, daß die Verhältnisse den Schritt der Regierung rechtfertigen möchten.

Die Ernennung des bisherigen Botschafters in Konstan- tinopel Sir F. C. Ford zum Botschafter in Nom i} jeßt amtlih bekannt gemacht worden.

Reichs - Postamts hat sich auf Der Präsident des Ca g und der Handelskammer nach um morgen die Eröffnung des neuen Reichspost- und Telecgraphengebäudes daselbst Das Personal der K irection, des Postamts, der Telegraph wesens in Köln beträgt 2136 Köpfe: und Telegraphengebühren beläuft sich auf 4 Millionen Mark Die von der Postverwaltung durch Ankauf der Dominicanerkaserne und einer Anzahl von Privatgebäuden erworbene Grundflähe umfaßt 20895 qm; sie ist dur Straßenregulirungen, bei welchen die Stadtverwaltung volles Entgegenkommen bewies, nah allen Seiten freigelegt. Der ganze Bau, im frühgothischen Stil, hat 41/5 Jahre gewährt.

Der Staatssecretär des Einladung der Stadtverwaltun Köln (Rhein) begeben ,

aiserlichen Ober-Post- ie und des Fernsprech- die Einnahme an Post-

u vollziehen.

lich mache, im activen Dienst

er keinen Uebrigens

Der Reichs-Commissar für die Welt-Ausstellung in | Raths betreffe, so Regierungs-Rath Wermuth hat i Nr. 271 des „Reichs-Anzeigers“ vom 11. d. M. das erste Ver- zeichniß von deutschen Firmen veröffentlicht, welche auf der Welt-Ausstellung in Chicago prämiirt worden sind. : Verzeichniß, auf dessen Einzelheiten wir demnächst zurückkommen werden, stellt eine Anzahl von bereits annähernd 2000 deutschen Firmen als preisgekrönt dar. Es ist indeß damit mit Preisen bedahten deutschen

Chicago,

Leitung des Gladstone fügte au behalte seinen Plah

teineswegs Aussteller abgeschlossen ;: Vermehrung genannten So sind über ganze Gruppen, wie beispiels- weise die Gruppe „Malzgetränke“, die Gruppe „Hopfen“ und die Gruppe „Molkerei und Molkerei-Erzeugnisse“ die endgültigen amtlichen Resultate noch niht ausgegeben. Ferner verzeichnen die Chicagoer Zeitungen bereits eine große Reihe weiterer Prä- miirungen, wie beispielsweise im Frauengebäude in den Gruppen für Frauenarbeit, für Unterrichtswesen, für öffentliche Kinderpflege und Erziehung, ohne daß bisher eine officiell: Listenfeststellung Man wird nicht zu weit gchen, wenn man die Gesammtzahl der auf Deutschland entfallenden Prämien mit 2500 bis 3000 vorausberechnet.

Zahl bringen.

hierüber stattgefunden hätte.

sondern werde ih darauf

Der Königliche Gesandte in München Graf zu Eulen: burg ist auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Kaiserlicher Unter- Staatssecretär im Ministerium für Elsaß-Lothringen von Schraut, Präsident des Königlih württembergischen Staats- Ministeriums, Staats-Minister der auswärtigen Angelegen- heiten Dr. Freiherr von Mittnacht, Großherzoglih mccklen- burgischer Staatsrath, Vorstand des mecklenburg-s{hwerinschen Finanz-Ministeriums von Bülow, Fürstlich reußisher Ober- Regierungs-Rath von Meding und Fürstlih s{haumburg- lippisher Staats-Minister Spring sind hier eingetroffen.

Dem Ober-Amtmann Freiherrn Senfft von Pilsach ist die commissarishe Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Kammin, Regierungsbezirk Stettin, übertragen worden.

Der Regierungs- Assessor Knop zu Arnsberg is bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Karthaus, Regierungsbezirk Danzig, zur Hilfeleistung in den landräthlichen Geschäften zu- getheilt worden.

Frankreich. Ein socialistishes Blatt vertraulichen anwalts von Douai ‘an den Justiz-Minister Guérin die gérichtlihe Verfolgung der Berg- Die Untersuchung dadurch in den

Republique“ Staats-

veröffentlicht, arbeitersyndikate empfohlen wird. daß das socialistishe Blatt Besiß des Berichts gekommen war, Bureaudiener verloren wurde, durch den der Justiz-Minister ster-Präsidenten übersandt hatte. Der soll Justiz-Minister rhaltens heftige Vorwürfe ge- macht haben, sodaß diejer dem „Figaro“ zufolge seine Ent- lassung angeboten habe.

aus Perpignan gemeldet wird, verhaftete die Polizei den FJtaliener Antonio Rinaldi, welcher aus Barcelona daselbst eingetroffen war. genommenen Verhör erklärte er, Anarchist zu glaubt, daß RNinaldi der Urheber Liceo in Barcelona sei, doch le1 In BDejancon wurden

den Bericht an den Mini Minister-Präsident Du wegen dieses unvorsichtigen

Das Ablóösungs-Commando (abgelóste Besazunge- ihm vor- e S Co ae Qa e QUE Eco“ Transportführer Corvetten- Capitän Beer, ist am 9. November in Las Palmas ein- getroffen und hat an demselben Tage die Heimreise nah Wilhelms-

haven fortgeseßt.

und Fahrzeug „Nachtigal“) ) is net er jede Theilnahme an demselben. Anarchisten wegen Verbreitung Attentat in Barcelona verherrlicht wird.

Die Regierung hat einen Beamten nah Spanien gesandt mit dem Auftrag, über das Vorleben der in Barcelona verhafteten französischen Anarchisten Nachforschungen an- Man glaubt, diese dürften dahin führen, daß die Auslieferung werde verlangt werden.

Seine Königliche Hoheit der Prinz-Negent empfing gestern eine Deputation der Kammer der Reichsräthe, deren Erster Präsident Graf von Lerchenfeld-Köfering dabei den Wortlaut der Adresse an Seine Königliche Hoheit Später empfing der Prinz-Regent das Präsidium der Kammer der Abgeordneten.

Sachsen.

Seine Majestät der König ist, wie das „Dr. am Sonntag früh, Seine Königliche Hoheit der Graf von mit dem Prinzen Albert Nachmittag aus Sibyllenort in Dresden eingetroffen.

Die feierlihe Eröffnung des Landtags durh Seine Majestät den König findet morgen Nachmittag um 1 Uhr im Königlichen Residenzschlosse statt. für die Mitglieder des Landtags ein feierlicher Gottesdienst in der evangelischen Hofkirhe abgehalten werden.

Meckcklenburg-Schtoerimn.

der Großherzog ist „Mel. Nachr.“ zufolge am 12. d. M. Nachmittags, von Paris kommend, in Cannes cingetroffen und dort von Jhrer Kaiserlichen Hoheit der Großherzogin und den Fürstlichen Kindern, Höchstwelche bereits seit einigen Tagen daselbst at wesend find, sowie von den Behörden empfangen worden. Der Großherzog hat sich von

neldet, daß Graf Kälnoky, aus ailand eintreffen und einige Wie die „Agenzia

Die „Agenzia Stefani der Schweiz Tommend, heute in M Zeit in Ober-Jtalien verweilen werde. l Stefani“ hinzufügt, hätte Graf Kälnoky angefragt, ob er sh dem König und der Königin vorstel König den Grafen zu Mittwoh nah Monza eingeladen habe. tónigs werde auch der italienische Minister des Auswärtigen Brin dem Empfange beiwohnen. Brin habe sich gestern Abend zu diesem 2wecke bereits Mailand begeben.

Gegenüber der Mittheilung einiger Journale von einer Erkrankung des Papstes wird, wie „W. T. B.“ berichtet, darauf hingewiesen, daß der

1 dürfe, worauf der

F Ern Sonnaben : i Flander1 E d Auf eine Einladung des §

Vormittags um 9 Uhr wird

Papst vorgestern den fran- zösishen Botschafter, der einen Urlaub antrat, sowie auch den Bischof von Quimper empfangen habe. Gestern habe der Papst den Bischof von Limoges empfangen; am Donnerstag follten 4000 Pilger aus der Lombardei und Venetien in der vaticanischen Basilika empfangen werden, bei welcher Gelegenheit der Papst die Messe celebriren und cine Ansprache halten werde.

Königliche

Shpanieu.

Das Gerücht von der beabsichtigten Aufhebung derjenigen Verfassungsartikel, welche die Freiheit der Bürger garauntiren, wird dem „W. T. B.“ zufolge in Madrid als völlig unbegründet bezeichnet. ist nur über Barcelona verhängt worden.

AUUs Melilla wird wie 2 erfährt, gemeldet:

leßten Unwohlsein ganz

Sachsen-Coburg-Gotha.

Gestern trat in Coburg, wie die „Cob. Ztg.“ berichtet, der Landtagsaus\chuß für das Herzogthum Coburg zur Erledigung der ihm zugegangenen Vorlagen zu einer vorausfihtlich mehrwöchigen Tagung zusammen.

Reuß; ä. L.

Ihre Durchlaucht die Fürstin-Mu tter zu Schaum- “burg- Lippe hat vorgestern Abend die Nüreise von Greiz Seine Durchlaucht der Fürst ist osen abgereist, um an den Jagden bei dem Prinzen Hugo von Schönburg-Waldenburg in Szelejewo theil zunehmen.

Belagerungszustand

Am Sonntag Abend 10 Uhr seien die Kabylen auf das spanische Gebiet vorgedrungen und hätten sofort cin lebhaftes Gewehrfeuer gegen die Stadt und die Forts eröffnet, das von spanischer Seite erwidert worden sei. Das Feuer sei während der ganzen Nacht unterhalten worden. Gestern Vormittag hätten sich die Kabylen in ihre Befestigungen zurückgezogen und von dort das Feuer mit Unterbre fortgeseßt. Während der leßten Nacht hätten die elektrischen Scheinwerfer des Forts Cabras und des Kreuzers „Venadito“ die Kabylen in Furcht gehaltcn und es der liht, die Duars zu bombardiren. getödtet worden. Durch Ausschiffung eines weiteren Regiments jet die Garnison von Melilla auf 11000 Mann gestiegen. Der commandirende General in Melilla weisung ecinesCorrespondenten des \

nach Bückebur gestern nah

angetreten.

Artillerie ermög-

5 , : :

L Zahlreiche Kabylen seien Oefterreich-Ungarn. s len }

ie heutige „Wiener Zeitung“ veröffent

: Handschreiben, s i

23. November cinberufen wird.

ein Kaiser- Jestie Neichsrath hat die Aus-

panischen Journals

„Pais“ befohlen ; der Grund dieser Maßregel ist nit bekannt. Die englischen Zeitungscorrespondenten, die versuchten ha Melilla zu gelangen, mußten sich sofort wieder ein:

schiffen. Griechenland. Die Kammer hat sich laut Meldung des „W. T. Y-« gestern auf acht Tage vertagt.

Rumänien.

Die Herzogin von Sachsen-Coburg und Gothg ist gestern von Sinaia nah Coburg abgereist. Der König, die Minister und zahlreiche Würdenträger begleiteten die Herzogin bis zur Grenze nah Predeal, woselbst ein herzlicher Abschied erfolgte.

Serbien. „Die Skupschtina wählte Pasic zum Präsidenten, Katic und Vukovic zu Vice-Präsidenten. Die feierliche Exr- offnung der Skupschtina findet morgen statt.

Amerika.

Wie der „Times“ vom 10. November aus Rio de Janeiro über Montevideo gemeldet wird, erwiderte der „„Aquidaban““ das Feuer der Truppen von dem Kastell auf Villegagnon mit Schnellfeuergeshüßen, wodurh 20 Soldaten und 4 Zuschauer theils getödtet, theils verwundet wurden Einer der hervorragendsten Admirale der brasilianischen Flotte de Gama hat sih den Aufständischen angeschlos}\en und leitet jeßt die Operationen vor Rio. Seinem Beispiel sind mehrere Land- und Secoffiziere gefolgt.

Afrika.

Nach einer Meldung des „Temps“ aus Kotonu hätte General Dodds Atscheribe eingenommen, wo der König von Dahomey seine Residenz aufgeshlagen hatte. Die Dahomeyer hätten sih unterworfen und vierhundert Gewehre, vier Kanonen und Munition ausgeliefert. Wie der „Temps“ weiter meldet, hätte General Dodds Abgesandte der benach- barten Stämme empfangen, die das Versprehen abgegeben hätten, den König von Dahomey Behanzin an der Flucht zu verhindern. Eine officielle Bestätigung dieser Meldung des „Temps“ fehlt.

Nach einer Meldung der „Times“ aus Prätoria bedarf die Convention über die Abtretung des Swazilandes an Transvaal nur noch der formellen Zustimmung der Be- wohner des Swazilandes.

Parlamentarische Nachrichten.

Freiherr Karl von Steinäcker, Mitglied des Herren- haujes, ist am 10. d. M. gestorben.

Das Oktober - Novemberheft des „Centralblatts für die gesammteUnterrichtsverwaltu'ng in P reußen“ hat folgenden Inhalt: Hochbauten, deren Ausführung der allgemeinen Staats-Bau- verwaltung obliegt. Erlaß vom 28. Juli d. J. Einrichtung von hygieni- schen Cursen an den hygienishen Universitäts-Instituten. Erlaß vom 14. Sept. d. J. Verwendung der Wohnungs8geldzushüsse erledigter oder vorübergehend von ihren Inhabern nicht verwalteter Stellen zur Nemunerirung der Stellvertreter. Erlaß vom 23. Sept. d. F. Verpflichtung der Rendanten der höheren Lehranstalten, das Heften 2c. der Beläge der Anstaltsrehnungen aus der ihnen gewährten Nemune- ration mitzubestreiten. Erlaß vom 23. April 1890. Gehalts- zahlung an Lehrer bei den s\tädtishen höheren Lehranstalten in Vierteljahrsbeträgen. Erlaß vom 5. August d. F. Die mit dem Kaiferlih Deutshen Archäologishen Institut verbundenen Reisestipendien. Erlaß vom 23. August d. R Beginn des Schulunterrichts infolge der durch die Einführung der mitteleuropäishen Zeit als Einheitszeit für Deutschland geänderten Berhältnisse. Erlaß vom 15. September d. J. Verleihung des Nanges der Näthe vierter Klasse an Directoren von Nichtvollanstalten und an Professoren höherer Lehranstalten. Bekanntmachung vom 29. August d. J. Anstellung voa Rectoren an sechs- und mehrklassigen Schulen. Erlaß vom 12. Juli d. J. Turnlehrerprüfungen im Jahre 1894. Erlaß vom 12. Oktober d. J. Uebernahme des Schulkassendeficits durch die bürgerlihen Gemeinden unter Aufrechterhaltung der Schulsocietäten. Erlaß vom 8. Mai d. I. Zwangsweise Pensionirung von Lehrern und Lehrerinnen an foldhen Schulen mittlerer Kategorie, die weder zu den öffentlichen Volksschulen, noch zu den höheren Unterrichtsgnstalten gehören. Erlaß vom 4. August d. J. Befoldungésplan für Dirigenteu, Lehrer und Lehrerinnen an städtishen Volks\{chulen. Erlaß vom 7. August d. I.

- Für die Uebernahme von Turnunterricht an Mädchensulen ist der Besitz eines die Befähigung dazu \taatlicherseits zuerkenuenden Zeug- nisses grundsäßlich als Borbedingung anzusehen. Erlaß vom 8. Auguit d. J. Errichtung von Lehrerinnen-Bildungsanstalten. Erlaß von 9. August d. J. Anrechnung früherer Dienstzeit bei der Festsetzung der Gehälter der Kreis-Schulinspectoren. Erlaß vom 9. September d. J. Einrichtung von Nuhegehaltskassen für die Lehrer und Lehrerinnen an öffentlihen Volksschulen. Erlaß vom 14. Sey- tember d. J. Maßgebende Grundsätze bei Bewilligung von Zu- {chüssen aus den durh das Gesetz vom 14. Juli 1893 zu Unterstützungen für Volksshulbauten bereit gestellten Mitteln. Erlaß vom 21. Sev- tember d. J. Einem nicht verkbciratheten Lehrer kann die im Be- soldungs-Regulative dem verheiratheten Lehrer zuerkannte höhere Meiethsentshädigung nicht bewilligt werden, sofern hierfür das Regulativ zeitig maßgebend ist. Ein bestehendes Regulativ bildet wie für dei! Lehrer und die zur Gewährung ihrer Besoldung verpflichtete Stadt so au für die Aufsichtsbehörde die allein maßgebende Norm. Er- kenntniß des 1. Senats des Königlichen Ober-Verwaltungêgerichts vom 18. Mai 1892. Beginn des Schulunterrichts infolge der durch die Einführung der mitteleuropäishen Zeit als Einheitszeit für Deutsch- land geänderten Verhältnisse in der Provinz Schleswig - Holstein. Verfügung der Königlichen Regierung zu Schleswig vom 9. Sep- Tember d. 2.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

In einem Strafverfahren wegen Nothzucht ist die Ver- leßte nah einem Urtheil des Reichsgerichts, 1. Strafsenats, vom 9. Juni 1893, auf Grund des § 435 Abs. 2 der Strafprozeßordnung befugt, als Nebenklägerin dem Verfahren sih anzuschließen.

Die Einführung eines angeblich „ausländischen neuen Nahrungs- oder Genußmittels in der Form und unter dem Namen eines bereits im Verkehr befindlichen besseren Nahrungs oder Genußmittels fällt, nah einem Urtheil des Reichsgerichts®, l, Strafsenats, vom 13. Juli 1893, regelmäßig unter die Stra? bestimmung des § 10 des Nahrung8mittelgeseßes, vom 14. Mai 1872.

meldet wird, i Metallarbeiter statt, in der beshlossen wurde, eine freie Ver- einigung aller eTevolutionären Arbeiter“ zu gründen.

Aus Wien wird dem „Vorwärts“ mitgetheilt: Die Bleicher und Bleicherinnen Wiens, etwa 200 Personen, haben an ihre Arbeitgeber bestimmte Forderungen, die einen Mindestlohn, zehn- stündige Arbeitszeit, Lohnzahlung für die Feiertage, auch wenn nit gear , wird, u. }. w. eins{ließen, gerihtet und wollten die rbeit niederlegen, wenn die Forderungen nit bis zum 11. No- D vilttgt würden. Der Ausstand der Wiener Gerber ist noch nit beendet. Seit dem 28. Oktober befinden sih in Wien 160 Rohrdrechsler im Ausstande; bisher sind in 5 Werk- stätten die Forderungen bewilligt worden. - 150 Arbeiter der Seidenwaaren-Druckfabrik von Fröhlich am 2. November die Arkeit wegen Lohnkürzung niedergelegt.

ein ähnliche

sich dann wäh nen Pflanzen

der Pflanze cer

namlih aus

des Protopla nothwendige molefularen das Protopl

Kältegraden

die, wenn sie |

Statiftik und Volkswirthschaft, Zur Arbeiterbewegung.

Zum Ausstand der englischen Grubenarbeiter Londoner „A. C.“ aus Alfreton (Derbyshire)

Um den Strike zu Ende zu bringen und zu leih d ‘uben- besißern die Unannehmlichkeit zu ersparen, den Botcich s r zu genau den alten Lohnsäßen zu eröffnen, haben die Vertreter der Berg- leute der Kohlengruben-Gesellshaften zu Pinxton u. New Huckcknal¡l sowie mehrerer anderen Firmen, die sih den Bestimmungen des Nationalverbandes der Kohlengrubenbesiter untkerordnen, den Vorschlag gemacht, dic Ungleichheiten in der Bezahlung möglich zu vermeiden und für Hauer und Verlader bezw. 7 \h. und 6 h. als täglichen Lohn

berichtet die Correspondenz, daß infolge der immer wachsenden Kohlenpreise die Leute der

in Betrieb befindlichen Gruben die Näthlichkeit der Forde- rung eines Lohnzuschlags in Betracht zögen. Besonders il dics für die weit ausgedehnten Gruben des Obersten Seeley zu.

Die Leute wollen cinen Lohnzuschíag von 20 Proc. Die von den Ausstandsdistricten einlaufenden

Nachrichten lauten sämmtlich dahin, daß die unbeschäftigten Arbeiter entschlossen sind, die Bedingungen der Meister nicht anzunehmen.

Aus Leipzig berichtet die „Lpz. Z2, daß die dortigen Stein - seber, wie n etner bon ihnen am Sountag abgehaltenen Versamm- ing mitgetheilt wurde, im nächsten Frühjahr die neunstündige Arbeits- zeit einzuführen beabsichtigen.

Berlin fand, wie der „Frankf. Ztg.“ telegraphisch ge-

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vorgestern eine Versammlung erevolutionärer*

In Schwechat haben

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In Jassy haben nach demselben Blatt die Gelb gießer die

Q : : c Arbeit eingestellt.

Kunft und Wissenschaft.

das Grsrieren der Pilanzen Jn Wald und

F bemerkt man jeßt son die Spuren der ersten kalten Nächte : iberall findet man erfrorene Pflanzen oder Pflanzentheile, deren eigen- r Anblick beweist, daß sie abgestorben sind, daß der Frost auf e eine caraktteristische Wirkung ausgeübt hat. Was an einer er- roreren Pflanze am meisten und zuerst auffällt, ist, daß sie ihre ajticitat vollständig eingebüßt hat. Biegt man ein erfrorenes Blatt, [ofort eine bleibende Falte, das Blatt hat die verloren, die frühere Gestalt wieder anzunehmen. att noch gefroren, so hört man beim Knicken

Geräush wie beim Brehen körnigen Eises, und rührt dieses Knirschen auch von frystallinishem

+

pY

ches sich im Innern des Blattes gebildet hat. Erhöht rend des Tages die Temperatur, so thauen die gefrore- itheile allerdings auf, die meisten derselben erhalten aber auch 4 mcht mehr die Elasticität, welche sie vor dem Frost be- sessen hatten.

Die Blätter und die unverholzten Stengeltheile hängen zeigen auch ein anderes Grün und sind viel durch-

(0) er, als fie früher waren. Allmählich shrumpfen diese Eflanzenstück ein, vertrocknen und nehmen eine braune oder {chwarze arbe an.

leber den Borgang_ des - Erfrierens hatte man sich verschiedenartige Ansichten gebildet. Am meisten

folgende Geltung verschafft. Der wässerige Zellsaft starrt zu Cis; das Eis nimmt jedo einen größeren als der [lüssige Zellsaft hatte, und infolgedessen werden

ie Wande der Zellen zerrissen und gesprengt, ganz ähnlich wie die Vlatwand ciner Flasche, in welcher Wasser gesroren ist. Ein Gewebe, n Zellen zerrissen sind, könne aber feinen Functionen nit mehr nahkommen : ; aufthauenden Pflanze, und man sehe infolgedessen die nah dem Erfrieren

auch entstrôme der Zellsaft aus den Zellkammern einer

aufgethauten Blätter und Stengel niht nur weih und sondern auch mit einèr wässerigen Schicht über- zogen, welche niht mehr ins Innere zurückehrt. Diese Theorie auf alle beobachteten Fälle prächtig zu stimmen, der der genauen Untersuhung jedoch konnte fie auf le L nt standhalten. Man fand zunächst bei mikro- ltopischer Forschung, daß bei dem Gefrieren nie ein Zerreißen oder etspungen der Zellwände stattfindet. Bei eintretender Kälte wird den bläsbenförmigen Zellen, aus welchen sich der Körper nze aufbaut, Wasser in die dieselben umgebenden Luftgänge ausgepreßt und in diesen Luftgängen erfolgt dann das Erstarren des ckallers zu Eis, sodaß also hierdurch die Pflanze keinen tnerflichen Schaden erlitte. Tritt dann wieder Wärme ein, so wird das ausge- schiedene Wasser dur die Thätigkeit des Protoplasmas, des lebenden n jeder pflanzlihen und thierishen Zelle, wieder in Dellkammern aufgenommen. Wird dagegen die Kälte so

{ließli auh noch das wenige im Innern

ômas zurückgehaltene und für dessen Bestand unumgänglich Wasser zu Eis erstarrt, so it eine Zerstörung des

aues die natürlihe Folge oder mit anderen Worten :

aêma der betreffenden Zellen ist durch den Wärmeverlust worden. Hiermit ist auch der Unterschied zwishen Gefrieren und Erfrieren j sahrung der G nothwendig

der Pflanzen erklärt und zugleih die alte Er-

ärtner bestätigt, daß daß Gefrieren der Pflanze nicht auh das Erfrieren zur Kolge haben muß. Denn Punkt, warum eine Pflanze schon bei wenigen nale „zu Grunde geht, während andere die stärksten Fröste unbeschadet überstehen, war früher unerklärt geblieben. Wir müssen eben annehmen, daß die D

lebenspendendes

Rückkehr v

iedenen Pflanzen sich in Bezug auf ihr

Protoplasma sehr verschieden verhalten. Geradeso wie

giebt, die bei Eintreten von Frost wie todt erscheinen, bei on Wärme oder aber auc nur beim Erscheinen von Sonnen- sort wieder zum Leben erwachen : ebenso kennen wir Pflanzen, sogar während der Bildung von Blüthen und Früchten rot überrascht find, ihr Wachsthum sistiren und es überftandenen , hohen Kältegraden wieder fortseßen, niht eine monatelange Nuhepause eingetreten

Ja - man fkennt sogar Pflanzen, winzige

mikroskopische Algen, welche felbst bei großer Kälte auf dem Schnee zu wachsen und Erreger des

polaren Gebe

sih zu vermehren vermögen, so vor allem die bekannten

«rothen Schnees*, welche oft in den Alpen oder in fen weithin die Firn mit prächtiger rosa Farbe {chmüdcken.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs-

Maßregeln.

A Malta. L , Schiffe aus den französishen Mittelmeerhäfen, aus italienischen Continents, der Insel Sardinien und von

Lu arn angeordnete Quarantäne ist aufgehoben worden. 2e als Träger von Cholera dienen können, werden jedoch M unterworfen. (Vergl. „R.-Anz." Nr. 264 vom

Sämmtlich tif fe gal,

Sammiliche englishen Häfen gelten seit G D, Ie. i

E Cholera g Hâfen g leit dem 6. d. M. al3 rein „Ver Hafen von Rotterdam ist seit dem 1. d. M. für olera-

verdächtig erflärt worden, während alle übrigen Häfen A y nach

wie vor als verseuht gelten. (Vergl. „R.-Anz.“ Nr. 249 vom

17. Oktober.) :

Buk f 14 N A h N L: 0; n Bukarest, 14. November. Die Cholera wird laut Melduna des „W. T. B.“ hier als erloschen betrachtet. O E

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

N N und n Oberschlesien.

n der Kuhr sind am 13. d. M. geste 745, ni echtzeitig geste 21 Wagen \ gestellt 11 745, nit rehtzeitig

S erschlesien sind am 11. d. M. geste 362, nit rebt- zeitig gestellt 175 L E E

/ : Zwangs-Bersteigerungen.

D Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 0. November die nachverzeichneten Grundftücke zur Versteigerung : Zum g der Auseinandersetzung Hallesches Ufer 5, den Malern G. Fe ner und D. Baedcker gehörig; Fläche 6,652 g: Nußtungs- werth 13 100 ; für das Meistgebot von 215 000 , wurde der Maler F. Fechner, Hallesches Ufer 9, Ersteher. Tauben- straße 25, dem Kaufmann Eduard Paul Tro plowiz ge- hörig ; Slähe 461 a; Nugtungswerth 24900 M: für das Meistgebot von 431000 # wurde die offene Handels- gesellschaft in Firma Lesser u. Joseph, Hausvoigteiplaz 2, Er- iteherin. Wolgasterstraße 3/4, dem Maurermeister A u g. Schulze gehörig; Nubungöwerth 20 140 46: für das Meistgebot von 275 600 M wurde die Handelsgesellsha#t de la Sauce u. Kloß, Usedom- straße 8, Ersteherin. Wiesenstraße 24, dem Schmiedemeister A. Osterland gehörig; Nußungswerth 6340 (4: für das Meistgebot von 88100 wurde die „Victoria“, Leben8versihherungs-Gesell schaft Mohrenstraße 45, Ersteherin. E

Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin Grundstück zu Pankow, Kaiser Friedrichstraße belegen, dem Zimmermeister Louis Mittelmeyer gehörig; Fläche 11,33 a; Mindestgebot 1185 #4; für das Meistgebot von 200000 6 wurde der Tischler- meister Ernst Frommholt zu Pankow, Kaiser Friedrihstraße 70, (rsteher. Aufgehoben wurde das Verfahren wegen des Grund- stücks der Frau Goldarbeiter Fd a Irmischer zu Neu-Weißensee Peinersdorfer Weg 8, belegen. / Beim Königlichen Amtsgericht Il. Berlin standen am 13. November die nachverzeihneten Grundstücke zur Versteigerung : T hurney/ [ertr 9, dem Restaurateur Friedrich Luhr gehörig : ¿Fläche 9,40 a; für das Meistgebot von 128 500 A wurde der Zimmermeister Carl Hoppe, Frankfurter Allee 1928, Ersteher. E Liebenwalderfstr. 29 dem Kaufmann Gust. Horstmann gehörig; Nutungswerth 4170 M: für Das MeUgebor von 232000 ube bie Preußische Immobilien - Actien-Bank in Liquid. zu Berlin Er- steherin. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsver- steigerung wegen der nachbenannten Grundstücke: Buttmann- straße 1s, dem Lndwirth F. A. Arendt gehörig, sowie Thurneysserstraße 6, dem Klempnermeister August Clemens und dem Schlossermeister Hermann Klose gehörig.

—_,. Der Curs für die hier einlösbaren Oester reichischen Silbercoupons ist auf 159,50 erhöht worden.

Der Aufsichtsrath, der Berliner Elektricitäts-Werke hat auf Antrag des Vorstandes die Consolidirung der Schuld be- [hlossen, die die Gesellschaft zum Ausbau ihrer Werke mit der All- gemeinen Elektricitäts-Gesellshaft abgeschlossen hat, und die fich nah Ausweis der leßten Bilanz auf 7 065 599 4 beläuft. Die zu diesem Zwedck auszugebende Anleihe im Betrage von 8 Millionen Mark soll mit 4 °/o verzinst, in spätestens 20 Jahren dur Ausloosung zum Nennwerthe zurückgezahlt und durch hypothekarische Einzahlung auf dem gesammten NRealitätenbesiß der Berliner Elektricitätswerke zur ersten Stelle \icher- gestellt werden. Von dieser Anleihe wird die Allgemeine Elektricitäts- Gesellschaft 3 Millionen an Stelle des gleichen Betrages von 4L 0/9 mit 105 rüdckzahlbaren Obligationen, die thr durch General- bverjammlungs-Beschluß vom 20. August 1887 zugesichert wurden, unter besonderer Verrehnung der Differenz an Zinsen und Aufgeld zum Nennwerthe übernehmen. Der Betrag von 1 Million dient zur Abstoßung der auf den verschiedenen Grundstücken noch. haftenden Oypotheken, während den Rest das Consortium ter Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft fes übernommen hat.

Die Saal- Eisenbahn vereinnahmte im Oktober d. A nach vorläufiger Feststellung 134 656 (+ 11 139) 46, bis Ende Oktober betrugen die Einnahmen überhaupt 1 240 731 (+ 115 170) M

Die in Letmathe abgehaltene ordentliche Generalversamm- lung der Actionäre des Märkisch - westfälischen Bergwerks- vereins genehmigte die Anträge des Aufsichtsraths, ertheilte dem Aufsichtsrath und der Direction die Gntlastung und beschloß, von dem nah Abzug der Abschreibungen in Höhe von 221 910 M, owie nad) Abzug der Tantièmen mit 37 724 4 verbleibenden Neingewinn von 401 210 6 400 000 M zu 1659/0 Dividende zu verwenden und den Nest von 1210 6. der Verwaltung für Gesellschaftszwecke zur Ver- fügung zu stellen.

Die Einnahmen der Warschau-Wiener Eisenbahn be- trugen im Monat Oktober 1893 105 200 Nbl. mehr als im znt- [prechenden Zeitraum des Vorjahres.

_ Magdeburg, 13. November. (W. T. B.) Zuckerbericht, Kornzucker excl, von 92% —, neue 14,15, Kornzucker excl., 88 9/6 Rendement 13,20, neue 13,40, Nahproducte excl., 75 9/9 Nende- ment 11,25. Nuhig. Brotraffinade 1. 27,00, Brotraffinade I. 26,75, Gem. Raffinade mit 5h 27,90. Gem. Melis 1. mit Faß 25,25. Nuhig. NRohzucker. 1. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. No- vember 13,10 Gd., 13,15 Br., pr. Dezember 13,10 bez., 13,10 Bk, pr. Januar-März 13,174 Gd., 13,20 Br., per April-Mai 13,274 Gd. 123,025 Dr. Gul

Leipzig, 13. November. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata Grundmuster B. per November 3,40 M, per Dezember 3,425 4, per Januar 3,45 &, per Februar 3,475 M, per März 3,50 4, per April 3,521 #4, per Mai 3,95 4, per Juni 3,60 #, per Juli 3,627 , per August 3,69 M, per Sep: tember 3,65 / Umsay 10 000 kg.

Bremen, 13. November. (W. T. B.) Börsen-Schlußbericht. Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum - Börse.) Faßzollfrei. Fest. Loco 450 Br, Baumwolle. Schwach. Upland middling, loco 422 S§, Upland Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin-Lieferung, pr. November 427 4, pr. Dezember 424 4, pr. Januar 425 S, per Februar 42} 4, pr. März 423 4, pr. April 43 A Schmalz, Ruhig. Shäfer &, Wilcox K, Choice Grocery 4834 „s, Armour shield 475 4, Cudahy 484 4, Nohe & Brother (pure) 48 „4, Fairbänks 41€ »z. Wolle. Umsaß: 113 Ballen. Speck. Fest. Short clear middl. November- Abladung 46, Dezember-Abladung 44.

London, 13. November. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen- ladung angeboten. i

96 9% Javazudcker loco 154 ruhig, Rüben-Robzudcker loco 134 fest. Chile- Kupfer 427/16, pr. 3 Monat 4215/16.

Glasgow, 13. November. (W. T. B.) Die Verschiffungen yon Roheisen betrugen in der vorigen Woche 4259 Tons gegen 5148 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 13. November. (W. T. B.) Wolle ruhig, aber ftetig. Garne und Stoffe unverändert.

Amsterdam, 13. November. (W. T. B.) Die Nieder- ländische Bank hat heute den Discont von 5. auf 49%, herabgesegt.

Java-Kaffee good ordinary 52. Bancazinn 52,

i New-York, 13. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete in weichender Tendenz und blieb im weiteren Verlauf durhweg s{chwach; der Schluß war ruhig. Der Umfayß der Actien betrug 246 000 Stück, Der Silbervorrath wird auf 155 000 Unzen geschäßt. Silberverkäufe fanden nit statt. : etzen s{chwächte sih nah Eröffnung etwas ab auf matte Kabelmeldungen, später erholt auf Deckungen. Schluß stetig. Mais durchweg fallend mit wenigen Reactionen auf Verkäufe für Recha u E und Ha langsihtiger Termine. Le 1UUD Tv an eizen 74 0687 000 B 8 Mais 8 042 000 Bushels. : (VeEO, Do A Chicago, 13. November. (W. T. B.) Weizen anfanas abgeschwäht auf erwartete Zunahme in -den sichtbaren Borcke dann erholt auf Abnahme der Eingänge und bedeutende Erporte. Schluß seit auf Deckungen der Baissepartei. —- Mais \chwähte h nach Eröffnung etwas ab, später-erholt.- Ou fla :

Verdingungen im Auslande.

Belgien. 13. Dezember, Mittags. Börse zu Brüfjel: Lieferung von Schwellen und Klößen aus Eichenholz in besonderen Abmessungen (Lastenheft Nr. 219 und 219 a) und zwar 200 000 Schwellen und 27 300 Zundirungsklöße [Ur das Jahr 1895. Näheres im Central- Auskunf1sbureau (Musée commercial) rue des Augustins No. 17 in Brüssel. Cacbstens ohonda: Qs 4 s ec e

h „Nächstens ebenda : Lieferung von 40 hydraulischen Säulen von 20 cm Nohrdurhmesser mit Ventil System Majolini in 2 Abthei- lungen zu je 10 Apparaten. Caution 1100 Fr. für jede Abtheilung. Plan für 1,60 Fr. erhältlich im vorgenannten Central-Auskunfts-

pureau.

Verkehrs-Anstalten.

L Be 1achts-Packetsendungen nach den Vereinigten Staaten von Amerika, welche mit der deutschen Paketpost den Apressaten redtzeitig zum Fest zugehen sollen, sind zweckmäßig vor fi lauf des Monats Nove mber zur Post zu liefern; bei späterer Ubfendung lann wegen der in New-Nork mit der Verzollung ver- knüpften Umständlichkeiten und Stauungen auf eine rehtzeitige Zu- stellung der Pakete nicht sicher gerechnet werden. E

: Der Postdampfer „Schiedam* dek Niederländish- «merikanischen LWampfschiffahrts-Gesellschaft ist am [1. d. M. in New-York angetommen.

= E 4 r a ge . (W. T. B.) Der Union-Dampfer E l dau auf der Veiunreise in Plymouth an- ge ommen. Der nton- Dampfer „Scot ist heute auf der Ausreise in Kapstadt angekommen. Der Castle - Dampfer „Gouv land t heute auf der Ausreise in Durban (Natal) an- getommen. Der ÜUnion-Dampfer „German“ ist gestern auf der Veimreise von den Canaris chen Inseln abgegangen. Der Union- Dampfer „Merican®" ist am Sonnabend auf der Ausreise von Sou thampton abgeganzen. ;

„FTlest, 13. November. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Medea“ ist, von Konstantinopel kommend, gestern Vormittag hier angekommen. E Gene, 13. November. Die italienische Gesellschaft „Pulia“ E eine directe Schiffahrtslinie zwischen Brindisi und U A

Theater und Musik.

Theater Unter den Linden.

Nach nur zwölf Aufführungen ist die Operette „Münchner Kind[l“ vom Spielplan abgeseßt worden, um wieder der munteren Operette „Sataniel“ von Carl Görlig und A. Braun, die am 1. Oktober mit großem Erfolg zum ersten Mal aufgeführt wurde, das Feld zu raumen. Die reizvollen Melodien von Adolph Ferron, die wibigen Gouplets von Julius Freund in dem ausdrucksvollen Vortrag der Frau I [ka vonP al may und des Herrn Steinberger verfehlten au gestern Abend ihre Wirkung nicht. Besonders war es wieder die von diesen beiden Künstlern theils deutsch, theils franzöfish vorgetragene Trink- scene, die allgemeinen Anklang fand. Außerdem erfreuten durch ihren \chönen Gesang der frühere Opernsänger Herr Carl Schulß fowie die Damen Camillo und Hastert. Die {hon früher gerühmte Pracht der Vorstellung hat noh erheblich gewonnen durch ein reizendes, von Herrn Gr eco Po ggiolesi arrangirtes, in den zweiten Act eingelegtes großes Vallet-Divertissement, das Herr Ferron wieder mit einer großen Menge hübscher Melodien ausgestattet hat. Das aus drei Theilen bestehende Vivertissement bietet zunächst in einer von den gesammten Damen des Corps de Ballet getanzten „Pierrot-Gavotte“ ein bunt bewegtes Bild, während im zweiten Theil, einem „Grand Pas de deux“, die Prima Ballerina Signorina Elia und der Primo Ballerino Herr Lai dur ihre unvergleichlihen Tünstlerishen Leistungen entzüdten. 2

Concerte.

Frau Clementine de Vere-Savio gab am Sonnabend iur Saal der Sing-Akademie ihr erstes Concert hierfelbst. Französin von Geburt, hat sie ihre künstlerische Ausbildung in Italien genossen und dann in New-York Wohnung genommen. Ihre Stimme, cin hoher Sopran, ist sehr kräftig und umfangreich ; sie geht bis über das dreigestrihene C hinaus, das sie mit leichter Mühe erreicht und mehrere Takte hindurh auch zu halten im stande ift. Die Coloraturgewandtheit is nahezu \taunenswerth; im rapidesten Tempo \chwingt sie sih dur zwei Octaven niht nur mit Scala- figuren, fondern auch mit Accordpassagen bis in die höchsten Negionen hinauf, und zwar bei stets pverlender Klarheit. Diese seltenen Vor- züge traten besonders in einer Arie aus „Hamlet“ von Thomas und in der bekannten „Dinorah-Arie"“ von Meyerbeer, welche sie hinzufügte, hervor, nahdem sie mit derselben Gewandtheit au die klaffishen Figurationen in einer Arie von Händel ausgeführt hatte. Auf die genannten Piècen folgte raushender Beifall und Her- vorruf; etne etwas monotone Arie von Dvokàk mate dagegen weniger Eindruck. Die hier bereits vortheilhaft bekannte Pianiîtin Sräulein Kirchd orffer unterstüßte das Concert durch den wohl- gelungenen Vortrag des Klavierconcerts in A-dur von Mozart und zweier Salonstücke von Liszt und Kwast, welche gleichfalls fehr günstig aufgenommen wurden. Das philharmonishe Orchester, das unter Leitung Professor Mannstädt’s den Abend mit der Ouverture zu „Titus* von Mozart eröffnet hatte, begleitete auch die Arien der Sängerin mit lobenswerther Discretion.

Im Ko niglihen Opernhause geht am Donnerstag Wagner's „Tannhäuser“ mit den Damen Leisinger, Sucher und den Herren Sylva, Bulß, Stammer in den Hauptrollen unter Kapell- meister Dr. Mus Leitung in Scene.

Im Königlichen Schauspielhause wird übermorgen „Don Carlos“ mit den Damen Poppe, von Dochenburger, den Herren N Ludwig, Matkowsky, Nesper, Keßler, Kahle in den Hauptrollen gegeben.

Im Lessing-Theater beginnt morgen an der Tageskaf Borverkauf für die-erste Auffäbrun von Paul Lindau's E „Der Andere“, mit welchem das Gastspiel Friedrih Mitterwurzer's am Sonnabend eröffnet wird.

„Das System Ribadier“ wird im NResidenz-Theater nur

noch vier Tage auf dem Spielplan bleiben,

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