1893 / 276 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Nov 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Nichtamtliches.

Deutsches Nei ch.

Prenßen. Berlin, 17. November.

Seine Majestät der Kaiser und König haben Sich gestern Nachmittag zur Hofjagd nach Letlingen begeben.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rehnungs- wesen hielten heute eine Sißung.

Für die Zeit vom 1. April 1893 bis zum Schlusse des Monats Oktober 1893 sind von Einnahmen (einschließlich der creditirten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie von anderen Einnahmen im Deutschen Reich zur Anschreibung gelangt:

Zölle 203415992 M6 (gegen denselben Zeitraum des Vorjahres

22197 746 M6), Tabadksteuer 5 424 993 A (— 45 334 M46), E 1 688300 M (4+ 52 020 023 6), Buder- teuer 39966 155 M6 (+ 5 117 258 6), Saa 23 933 527 M (+ 737 556 M4), Maischbottih- und Branntweinmaterial- steuer 988565 46 (— 2385 730 A), Verbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 70 892955 A (+ 5 340 208 46), Brausteuer 15 968 833 M (+ 626 472 A6), Uebergangsabgabe von Bier 2086173 M (+ 81050 M); Summe 360988893 M (+ 39293757 #Æ). Spiel- kartenstempel 684077 (+ 17650 M), Wechsel- stempelsteuer 4 804 545 s (+ 196 189 46), Stempelsteuer für : Werthpapiere 1718556 L 282 E und sonstige Anschaffungsgeschäste 4 704 286 4

554 801 M6), c. Loose zu : Privatlotterien 1 224 998 M

84 089 e), Staatslotterien 3749 150 M6 (— 291 462 A6).

Die zur Reichskasse gelangte Jst - Einnahme abzüglich

Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten beträgt bei den nahbezeihneten Einnahmen bis Ende Oktober 1893: Zölle 176921198 M (— 32724544 6), Tabacfsteuer 7 290 511 M (— 7 212 6), Zudckermaterialsteuer 1681071 M (— 18260548 A6), Zudersteuer 43749232 s, darunter Verbrauchsabgabe nach dem Geseh vom 9. Juli 1887 = 1371 919 M6 (4+ 1838383 761 46), Salzsteuer 22619 891 M (+ 784 261 M), Maischbottih- und Branntweinmaterialsteuer 7 443 637 46 (— 2172319 J), Verbrauchsabgabe von Brannt- wein und Zuschlag zu derselben 60 096 830 4/6 (+ 3983 114 M), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 15341 746 46 (+ 599 617 6); Summe 331 781 974 A6 (— 34478 870 M6). Spielkartenstempel 657 089 4 (+ 5287 46).

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich bayerischer Staats-Minister der Finanzen Dr. Freiherr von Riedel, Fürstlih reußisher Staats-Minister Dr. Vollert und Fürstlih reußisher Ober-Regierungs-Rath von Meding sind von hier wieder abgereist.

Der Kaiserlich und Königlich österreichisch-ungarische Bot- hafter am hiesigen Allerhöchsten Hofe von Szögyény- Marich hat infolge shwerer Erkrankung seines Vaters Berlin verlassen und sih nah ODesterreih:-Ungarn begeben. Während seiner Abwesenheit fungirt der Botschafts-Rath Ritter von Schießl als Geschäftsträger.

S M S „Sperber“ Commandant Ecrvetten- Capitän von Arnoldi, hat am 6. d. M. von Apia aus über Singapore die Reise nah der 1westafrikanishen Station, und S. M. S. „Falke“, Commandant Corvetten-Capitän Graf von Moltke (Heinrich), am 14. d. M. von Kamerun aus über Kapstadt die Reise nach der australishen Station an- getreten.

Vayern.

Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent wird sich, wie die „Allg. Ztg.“ erfährt, am 21. d. M. zum Besuch des Großherzoglichen Hofes nah Darmstadt begeben. Ueber die Dauer des Aufenthalts daselbst, an den sich cin solcher in Luitpoldshöhe anschließen wird, ist eine genaue Bestimmung noch vorbehalten. Die Rückkehr nach München dürfte noch vor dem 8, Dezember erfolgen.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig hat sih vorgestern Abend zur Theilnahme an den Jagden nah Let- lingen begeben.

Sachsen.

Das Befinden Seiner Mazestät des Königs ist, wie S S. V. meldet, befriedigend, das Fieber hat auf- gehört und die katarrhalishen Erscheinungen sind im Nach- lassen begriffen. Jn der Nacht zu gestern erfreute sich Seine Majestät cines nur wenig unterbrochenen guten Schlafes.

Sachsen-Weimar-Eisenach.

Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin ist gestern

von Schloß Heinrichau wieder in Weimar eingetroffen. Elsaß-Lothringen.

Die Bezirkstage von Elsaß-Lothringen find am 13. d. M. zujammengetreten. Jn Mez hielt der Bezirks- Präsident Freiherr von Hammerstein nach Eröffnung des Bezirkstags von Lothringen eine Ansprache, worin er zu- nächst des diesjährigen Kaijerbesuhes und der Begrüßung des Monarchen durch den Bezirkstag gedachte. Er bemerkte dabei : die Herren hätten alle von Seiner Majestät dem Kaiser selbst vernommen, wie warm Jhm das Wohl des Bezirks am Herzen liege und wie Er gesonnen sei, mit fester Hand dem Neich den Frieden zu erhalten und zu bewahren, damit auch dieser Landestheil unter Seinem machtvollen Scepter einer gesicherten Zukunft entgegengehe. Diese Kaiserlihhen Worte hätten frohen und lauten Widerhall in den Herzen aller Lothringer gefunden und böten eine feste Bürgschaft für die weitere gedeihlihe Entwickelung des Bezirks. Im lothringishen Bezirkstage wurde einstimmig der vor- jährige Vorstand wiedergewählt, und hat Herr Jaunez infolge dessen wieder den Vorsiß übernommen. Auch der Bezirkstag des Unter - Elsaß wählte seinen früheren

Vorstand (als Treldenien den S Lei wieder. Jn der Dienstags- ibung wurde hier ein Antrag des Mitglieds Fuchs angenommen, dahin gehend, daß die Regierung gebeten werde, bei dem Bundesrath und dem Reichstag alle nöthigen Schritte zu thun, damit das beabsichtigte Weinsteuerge}eß nicht zur Einführung ‘gelange. Jm Bezirkstag des Ober- Elsaß wurden die bisherigen Mitglieder des Landes- ausschusses wiedergewählt; für das verstorbene Mitglicd ee ist der Notar Kübler aus Winzenheim gewählt worden.

Deutsche Colonien.

Dr. Stuhlmann wird, wie das „Deutshe Colonial- Biatt Met, mit den am 22, d. . von Neapel ahb- ten Reichs -Postdampfer seine Ausreise nach Deut \ch- Ostafrika antreten, um im Auftrage des Kaiserlichen Gouvernements daselbst kartographische Aufnahmen der Küsten- länder des Schußgebiets vorzunehmen.

Die Deutsche Colonialgesellshaft hat den Marine-Stabs- arzi Dr. Sander, der schon seit geraumer Zeit eingehende Studien über dic in Afrika wüthenden Viehseuhen gemacht und erst jüngst bei der leßten Tagung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte in Nürnberg einen sehr be- lehrenden Vortrag darüber gehalten hat, dafür gewonnen, sih behufs Untersuchung der dortigen Pferdeseuhe und der sonstigen Viehseuhen auf etwa neun Monate nah dem südwestafrikanishen Schußgebiet zu begeben. Dr. Sander wird mit dem am 30. November von Hamburg abgehenden Dampfer nah Südwest-Afrika abreisen und an verschiedenen Punkten unter Anlehnung an die Missionsstationen patho- 1A anatomische und bakteriologishe Untersuhungen aus- ühren.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser ist gestern früh aus München wieder in Wien eingetroffen. |

Graf Hartenau (Prinz Alexander von Battenberg) ist, a Cer Meloung des W. D Bals Gs an eter Blinddarmentzündung mit Ausbreitung auf das Bauchfell \{chwer erkrankt. Gestern gegen Abend hatte sih sein Zustand verschlimmert.

Im ungarischen Unterhause erklärte gestern bei der Debatte über das Budget des Ackerbau-Ministeriums der Acerbau-Minister Graf Bethlen, er werde demnächst für Colonisationszwecke im Jnlande 3 Millionen Gulden fordern. Der Zuchtviehimport aus dem Westen habe einen Umfang wie nie zuvor erreiht. Jn der nächsten Zeit werde die Errichtung eines großen internationalen Viehmarktes in Pest in Frage kommen. Fn Beantwortung einer Jnterpellation über die Ver- zehrungssteuer auf dem Budapester Viehmarkte erklärte der Minister, die Steuer involvire keine Begünstigung der ser- bischen Viehsendungen.

Das einer demnächst einzuberufenden Enquête-Commission vorzulegende Memorandum des Finanz-Ministers Dr. Wekerl e bezüglich der Reform der directen Steuern kündigt, dem „Prag. Abdbl.“ zufolge, statt der - bisher bestehenden drei Stufen der Erwerbssteuer zweiter Klasse Stufen von cinem bis 14 Gulden an. Auch die im Auslande befindlichen Staatsbürger follen die Einkommensteuer entrichten. Als Existenzminimum werden 309 Gulden festgeseßt. Bei der Erwerbssteuer der dritten Klasse soll der bisherige Schlüssel von 10 auf 5 Proc. herab- geseßt und bei Summen über 1000 Gulden um ein halbes Procent progressiv erhöht werden. Von 11 000 Gulden an verbleibt wieder der zehnprocentige Schlüssel.

Der Bischof von Großwardein, Cardinal Schlauch hat jeßt sein Gutachten über den Geseßentwurf wegen Reform Des Eeregis f Ungarn n elen se umfang reichen Memorandum dargelegt. Jn dem ersten Theil bêstreitet e die Nothwendigkeit eine Unificalion dex EbegeseabuUng n Ugaci Und ut seine. Añ- iht an einer langen Reihe von Beispielen aus anderen Staaten zu erhärten, in denen ein einheitlihes Ehereht nicht vorhanden ist : im zweiten macht er seine Bedenken gegen die Civilehe und insbesondere gegen die Auflösbarkeit des Chebandes geltend. Das Memorandum {ließt nach der „Presse“ folgendermaßen: „Nah alledem geht meine unterthänige Meinung dahin, daß der Geseßentwurf über die Civilche sowohl das Gewissen der Katholiken als auch das der anderen Christen verleßend tangirt, den politishen Ver- hältnissen des Landes nicht entspricht, das religiös-moralische Leben des Volks verseucht und daher auch für den Staat selbst schädlich ist.“

Großbritannien und Frland.

Wie die heutigen Londoner Morgenblätter melden, ist Sir Robert Morier, der englishe Botschafter in St. Peters- burg, in Montreux gestorben.

Der „Standard“ meldet aus Shanghai die Ernennung Kung-ta-Jen's zum hinesischen Gesandten in Paris und London. Der neuernannte Gesandte werde im Februar oder März abreisen.

In der gestrigen Sißung des Unterhauses wurde, wie „B. L. D“ beritet, der Beœichl über dié Haftp fliG1bill erledigt und die dritte Lesung auf nächsten Donnerstag an- beraumt. Der Abg. Bowles bekämpfte den Antrag auf Eintritt in die Specialdebatte der Districtsrathsbill durch den Unterantrag, daß die Vorlage in zwei Vorlagen getheilt ae, en alle Wf vie aide Var lihen Bestimmungen in eine Separatbill aufzunchmen wären. Der Antrag wurde ohne besondere Abstimmung verworfen. Der Abg. Mac Laren. beantragte, daß bei der Berathung der einzelnen Artikel der Bill das Haus berechtigt sein solle, Bestimmungen aufzunehmen, die unver- mählten und vermählten weiblihen Personen das Wahlrecht bei der Wahl der Districtsräthe und Kirchspielräthe einräumten. Der Präsident der Localverwaltung Fowler bekämpfte den Antrag, weil eine Ueberladung der Vorlage diese ersticken müsse. Nachdem der Antrag mit 147 gegen 126 Stimmen angenommen worden, trat das Haus in die Specialdebatte ein.

Frankrei ch.

In dem gestern abgehaltenen Ministerrath ist, wie „W. T. B.“ meldet, der Beschluß gefaßt worden, einen Am - nesticantrag abzulehnen. Für die Einbringung der Con- versionsvorlage ist der Zeitpunkt noch nit festgeseßt worden. Wie es heißt, werde die Regierung alsbald nach der Constitui- rung der Kammer einen Gesehentwurf wegen Natificirung der Beschlüsse der Münzconferenz cinbringen.

Ueber die Explosion, die, wie bereits gemeldet, vor- estern Abend in Marseille an dem Hause des commandirenden Ginerals des XV. Armee-Corps stattfand, sind nachstehende Einzelheiten bekannt geworden: Die Bombe, cine etwa 30 c hohe, wie die Untersuchung ergeben hat, mit Nitronaphtalin gefüllte Blehbüchse, deren Deckel aufgefunden wurde, if innerhalb des in die Mauer des Hauses eingebauten Scilder- hauses niedergelegt gewesen. Dicht daran stößt der Naum in dem sich die Diana des Generals während des Tages aufzuhalten pflegen. Um 11 Uhr 50 Minuten erfolgte eine furchtbare Explofion, dur welche die Mauer dur{hbrochen, die Trümmer in den Wachsaal geschleudert und dort alles untereinander geworfen wurde. Keiner der im Saal Befind- lihen erlitt eine Verleßung. Fenster- und Spiegelscheiben im Hause und in der Nachbarschaft zersprangen. Ein gegenüberliegendes Mädchen - Pensionat und die Bureaux der Steuerbehörde haben besonders stark gelitten. Die Behörden erschienen sofort am Plaße und leiteten die Untersuhung ein, welche die ganze Nacht- fortgeseßt wurde. Der Commandeur des XV. Armee-Corps, General Peting de Vaulgrenant befand sih zur Zeit in Paris. Da deshalb eine Schildwache vor dem Divisionsgebäude nicht aufgestellt war, so ermöglihte dies dem Verbrecher , ungestört seine Vor- bereitung zu treffen. Die durch die Explosion hervorgerufene Detonation wurde ‘bis auf 1 km vernommen und verursachte eine starke Erregung in der Bevölkerung, die in Scharen nach dem Thatort hinstrômte. Die gesammte Polizei befindet fich in voller Thätigkeit; während des gestrigen Vormittags wurden bei einigen 60 französishen und fremden Anarchisten Haussuchungen vorgenommen. Bis gestern Abend waren 17 Personen verhaftet worden, darunter 13 Jtaliener, 4 Fran: zosen und ein Schwede. Weitere Verhaftungen stehen bevor.

Sämmtliche Pariser Blätter verlangen das energischste Vorgehen gegen die Anarchisten. Die „Liberté“ behauptet, daß in Frankreih 2000 ausländische, der Sicherheitsbehörde bekannte Anarchisten lebten, und fordert deren sofortige Aus- weisung. Der Minister-Präsident Dupuy hat bereits Maß- regeln für eine strenge Ueberwachung der Anarchisten auf allen Punkten des französischen Territoriums angeordnet. Jy Perthus, Saint- Laurent de Cerdans (Departement des Pyrénées Orientales) und Nizza sollen drei Anarchisten verhaftet worden sein, die der Theilnahme an dem Attenta! in Barcelona verdächtig sind.

Die Abgesandten des Königs von Dahomey haben Paris gestern Abend wieder verlassen und sich nach Liverpool begeben.

Nußland.

Dem Reichsrath ist, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg erfährt, von dem Minister des Jnnern ein Gesetzentwurf zugegangen, der eine Sicherung des bäuerlihen Grund- besißes gegen wucherishe Aufkäufe bezweckt. Danach dürfen ganze Landgemeinden ihren Landantheil in Zukunst nur mit Genehmigung des Ministers des Junnern veräußern und einzelne Bauern ihren Landantheil nur an Mitglieder derselben Gemeinde verkaufen. Seit dem Jahre 1870 sollen etwa 100 000 Desjätinen Bauernland in die Hände wucherischer Auffäufer übergegangen sein. Der Reichsrath wird über diefe Vorlage in kürzester Zeit entscheiden.

Ftalien.

Der österreichish-ungarische Minister des Auswärtigen Graf Kálnoky hat laut Meldung des „W. T. B.“ gestern früh mit dem Minister Brin und dem Grafen Nigra Monza wieder verlassen und sich nah Mailand begeben. Der General- Adjutant Ponzio-Vaglia begleitete den Grafen Käálnoky nach dem Bahnhof.

Der Pap st empfing gestern Vormittag in der Peterskirche 4000 Pilger aus der Lombardei und Venetien. Dem Empfange wohnten die Großfürstin Katharina von Nußland mit ihrer Tochter, das diplomatische Corps und ein zahlreihes Publikum bei. Jn sciner Antwort auf die Adresse der Pilger protestirtc der Papst entschieden gegen die Beschuldigung, der Feind Italiens zu sein, und nannte diese eine schamlose Verleumdung. Am Schluß des Empfanges ertheilte der Papst den Erschienencn den Segen. Das Aussehen des Papstes, der beim Erscheincn und beim Verlassen der Peterskirhe lebhaft begrüßt wurde, ist schr befriedigend. Von der Erkältung, die er sih vor kurzem zugezogen hatte, ist nur noch ein leichter Husten zurück- geblieben.

Niederlande.

Die von der Regierung eingebrahte Vorlage über den Schuh dex Arbeiter gegen Krankheit und Unfall beschränkt sih dem „W. T. B.“ zufolge darauf, die Exccutiv- gewalt zu ermächtigen, die Arbeit 1n solchen Fabriken und Werkstätten von einer gewissen Ausdehnung, die den geseß- lichen Sicherheitsvorschristen nicht genügten, zu verbieten. Für

*

die Controle joll eine besondere Jnspection eingerichtet werde.

Montenegro.

Der Fürst hat dem französischen Minister des Aus wärtigen Develle das Großkreuz des Danilo - Ordens ver: liehen.

Amerika.

Wie der „New-York Herald“ erfährt, ist der Dampfer „Boston“ von der brasilt1anishen Regierung angekauft worden und soll in einen Kreuzer umgewandelt werden. Nach einer Depesche der New-Yorker „World“ aus Rio de Janeiro vom 10. d. dauerte die heftige Beschießung fort. Die Aufständischen bombardirten die Umgebung von Nictheroy : unter den Einwohnern herrschte sehr großes Elend.

Afrika. : Einer Meldung der „Times“ aus Kairo zufolge wird das Budget pro 1894 in der nächsten Woche vorgelegt

werden; es werde einen erheblichen Ueberschuß aufweisen. _ Wie dem „Reuter schen Bureau“ gemeldet wird, grifscn am 10. d. M. 300 Derwische unter dem Befehl von Osman Azrak den unter Saleh Bey stehenden arabishc? Vorposten bei den Murat-Brunnen an. Nach 24 stündigem erbitterten Kampf wurden die Derwische in die Flu)! geschlagen und zogen sich unter einem Verlust von 20 Todten auf Abu Hammed zurück, Auf egyptisher Selle fielen 13, darunter Saleh Bey, Von Wadi-Halfa aus zur Hilfe gesandte 200 Mann vom Kameelreiter-Corps trafen bei den Murat-Brunnen erst nah dem Kampf ein. Ein dem spanischen Gesandten in Tanger juge gangenes, in sehr freundschaftlichem Tone gehaltenes Schreiben des Sultans von Marokko enthält dem „W, T. B.“ zufolge die Mittheilung, er habe seinen Bruder in Begleitung etner

Cavallerie:Abtheilung abgesandt, um die Kabylen um Melilla aufzufordern, die Waffen niederzulegen und die Spanier an der Errihtung des Forts nicht zu hindern. Jn demselben e O der Sultan auch an die Führer der Riff-Kabylen eschrieben.

gel „L'Etoile Belge“ veröffentlicht Meldungen vom Congo, * denen zufolge der belgische Hauptmann Ponthier nah der Einnahme Kirundus die Verfolgung der Feinde weiter fort- geseßt und sie vollständig vernichtet sowie ihren Anführer Said, den Mörder Emin's, gefangen genommen habe. Said sei zum Tode verurtheilt und erschossen worden.

Parlamentarische Nachrichten. Deutscher Reichstag. 2. Sißung vom Freitag, 17. November 12 Uhr.

Der Sigzung wohnt der Staatssecretär Freiherr von Marl chall bei. i

Fingegangen sind: Die Vorlage, betreffend die Z2ollver- hältnisse mit Rußland, sowie verschiedene Betithte. 9

Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Präsidiums und der Schriftführer. |

Abg. Graf Hompesch (Centr.) beantragt, das Präsidium der vorigen Session durch Acclamation wiederzuwählen, und zwar den Abg. von Leveßow zum Präsidenten, den Abg. Freiherrn von Buol zumErsten und den Abg. Dr. Bürklin zum Zweiten A add (Zustimmung.) | Gegen diesen Antrag wird ein Widerspruch nicht erhoben. Die Genannten sind also gewählt.

Präsident von Leveßow: Meine Herren! Mir ist die Ehre zum Präsidenten des Reichstags gewählt zu werden, {on so oft zu theil geworden, daß ih der Crklärung über die Annahme der Wahl, welche ih hierdurh dankbar abgebe, nichts hinzuzufügen habe als die wiederholte Versicherung, daß ih mich ernstlich und ehrlich bemühen werde, die Geschäfte des Reichstags und seine Vertretung unparteiisch, gewissen- haft und unter Aufwendung aller meiner Kräfte zu führen (Beifall), und daß ih mich hierbei dur nichts beirren lassen werde, es komme von außen oder von innen. (Lebhafter allseitiger Beifall). Meine Herren, ih rechne nach wie vor auf das Vertrauen, die Nachsicht und Unter- stüßung des Reichstags, die mir bisher noch von keiner Seite vor- enthalten wurden. Lassen Sie uns auch an dieser Stelle nichts Anderes im Auge haben als das Wohl des Vaterlandes und die Würde seiner Volksvertretung! (Lebhafter Beifall.)

Abg. Freiherr von Buol (Centr.): Meine Herren! Auch ih nehme die Wahl dankbar an und bitte um Ihre freundliche Unter- stüßung. Jch schließe mi in allen Theilen der Erklärung des ver- chrten Herrn Präsidenten an und verspreche Jhnen, daß ih mich be- mühen werde, scinem Beispiel zu folgen. :

Abg. Dr. Bürklin (nl.): Meine Herren! Ich nehme die Wahl mit Dank an und bitte gegebenenfalls um Ihre Nachsicht und Unter- nußung. : l

Zu Schriftführern werden gleihfalls auf Vorschlag des Abg. Graf Hompesch die bisherigen Schriftführer Abgg. Braun, Cegielski, Hermes, von Holleuffer, Krebs, Kropatsheck, Merbah, Pieschel durch Acclamation wiedergewählt.

__ Dex Präsident ernennt zu Quästoren die Vöttcher (nl.) und Rintelen (Centr.)

___Damit ist das Haus constituirt. Der Präsident wird Seiner Majestät die vorgeschriebene Anzeige darüber machen.

___ Der Präsident macht dem Hause Mittheilung von dem inzwischen erfolgten Ableben des Abg. Freiherrn von Horn- stein, dessen Andenken in der üblichen Weise gechrt wird.

_ Auf Vorschlag des Präsidenten beschließt das Haus, die Fachcommissionen wie in früheren Jahren zu bilden; auf An- trag des Abg. Rich ter wird jedoch die Bildung der Budget- commission noh hinausgeschoben, bis sämmtlihe Finanzgesetze vorliegen werden. s

Darauf genehmigt das Haus ohne Berathung drei von den Abgg. Freiherr von Manteuffel, Loe und Förster eingebrachte Anträge, betreffend die Einstellung der gegen die Abgg. Freiherr von Hammerstein, Förster und Ahlwardt [hwebenden Strafverfahren.

Ein später eingegangener s{hleuniger Antrag des Abg. Auer, betreffend die Elaftelluna des Strafverfahrens gegen die Abgg. Herbert und Kühn, kommt erst in der nächsten Stßung zur Verhandlung, welche nah dem Vorschlag des Präsidenten am Montag, 1 Uhr, stattfinden soll behufs erster Verathung der Handelsverträge mit Spanien, Numáä mten und S exbien Déx Präsident hat auch eventuell die zweite Berathung auf die Tagesordnung gesetzt.

_ Abg. Freiherr von Manteuffel (dcons.) erklärt, daß er gegen die Tagesordnung nichts einzuwenden habe, daß er aber {hon jetzt darauf aufmerksam mache, daß seine Freunde die Commissions- berathung beantragen wexden und daß sie si der Hoffnung hingeben, daß der Neichstag dem zustimmen werde.

n Abg. Dr. Bachem (Centr.) hält die Zeit bis Montag für zu arz, um sih über die Handelsverträge zu informiren, namentli da die Interessenten noh keine Zeit gehabt hätten, ihre Wünsche geltend ¿u machen. Er bitte deshalb, die Berathung hinauszuschieben bis onnerstag.

. Präsident von Leyetow hâlt es für unzweckmäßig, jeßt eine o lange Pause eintreten zu lassen, zumal eine Detailkenntniß der Jolltarife für die erste Lesung nicht erforderlich sei.

abg. Dr. Bachem (Centr.) bleibt bei seinen Bedenken stehen. daß e Nickert (freis. Verein.) hat an und für sih nihts dagegen, N tontag {hon über die Handelsverträge berathen wird, aber er wünsche den Eindruck zu vermeiden, daß die Verhandlungen überstürzt erden, wofür den Reichstag bei früheren Gelegenheiten mehrfach Ns getroffen hätten. Redner bittet den Präsidenten, über seine veiteren Geschäftspläne, namentli über die Behandlung des Etats und der Steuervorlagen, Auskunft zu geben. fön sident von Leveßow erklärt das legtere für unmöglich; er aggr einen Geschäftöplan erst aufstellen, wenn er si über alle Vor- Vorr nformirt habe, die bis jeßt noch garnicht eingegangen seien. A s habe er die Empfindung, als wenn die erste Berathung der n &lnanzvorlage der exsten Berathung des Etats vorausgehen ad Richter (frei. Vp.) hält ein solhes Verfahren für un- aA LaR Um zu der Steuerreform Stellung zu nehmen, müßte E och erft die thatfächlichen finanziellen Verhältnisse kennen gelernt E und das sei nur an der Hand des Etats möglih. Der Etat E vor und könne berathen werden, die Steuervorlagen lägen ag Prasiee nit vor. eo ZraNdent von Leveßow bemerkt, daß es nicht in seiner Absicht In selle 6 sämmtliche Sai, vor dem Etat zur B rratbune

Mm der gaddem nochmals der Abg, Dr. Bachem für Hinausschiebung erflärt Ent ung eingetreten i und der Abg. Hammacher (nl.) bereit seie , daß, obwohl feine Freunde zur Berathung am Montag s b fie den Wünschen anderer Parteten oie8 mit der Hinaus- erste 2 der Berathung einverslanden seien, beschließt das N die

Verathung der Handelöverträge erst am Donnerstag zu beginnen.

1 Uhr. Nächste Sißung Donnerstag 1 Uhr

Abgg.

._ S@hlu (Handeldvesträge!

Ueber die gestrige Reichstagssitzun ist noch 3 l daß der Nameusaufcuf bie Anwesenbeit voa. 215, Me Me den, der Reichstag also beschlußfähig ada A E E O

Statiftik und Volkswirthschaft.

e: E übersezifMhe Auswanderung Uver deutsche Häfen, Antwerpen, Kotterdam und Amsterdam stellte B nah den Ermittelungen des Kaiserlichen Statistischen An to im o as 1893 und im gleichen Zeitraum des Vorjahres folgender- Es wurden befördert im Oktober über 1893 1892 Bremen 3022 2607 Hamburg e 1831 294 andere deutshe Häfen (Stettin) deutshe Häfen zusammen . 48593 2861 Antwerpen 759 3 Rotterdam 137 256 Amsterdam 1 93 E Va O T Aus deutschen Häfen wurden im Oktober d. I. neben den a L A Auswanderern noch 4571 Su gebördae sremder aaten befördert. Davon gingen über B 349: über Hamburg 1078. E

/ __ Hohseefischerei.

Die Emder Heringsfischerei-Gesellshaft hat in diesem Jahre bis jeßt günstige Fangergebnisjse erzielt. Die Preise sind indeß noh niedriger als im Borjahre, sodaß nur die Menge des Fanges einen lohnenden Gewinn bringen kann. Die Gesellschaft will demnächst den Versuch machen, in Hamburg eine bislang entbehrte größere Kapital- betheiligung zu finden, um die Schiffe womöglich auf die doppelte An- zahl bringen zu können. Gegenwärtig läßt die Gesellschaft cinen neuen großen Schuppen zur Aufbewahrung von Neten und Tauwerk bauen. Ein neuer Logger ist ebenfalls im Bau begriffen.

Zur Arbeiterbewegung.

Peute findet in London unter dem Vorsig Lord Rose- bery's die von der englischen Regierung veranstaltete Con - ferenz zwischen Vertretern der Kohlengrubenbesißer und der ausständigen Bergleute statt. Die Arbeiter haben, wie die Londoner „A. C.“ mittheilt, 14 Vertreter zur Conferenz gewählt. Gegenwärtig arbeiten bereits 100 000 Bergleute zu den alten Lohnsäßen. Jn den Haupt- tohlenpläßgen von Derbyshire hoffen die Leute bereits am nächsten Montag die Arbeit wieder aufnehmen zu können. Auf der Ne wb ury-Zeche, Somersctshire, haben die Leute die Arbeit bei einer Lohnkürzung von 15 Proc. wieder auf- genommen.

N Chemnitz beschlossen einer Mittheilung des „Vorwärts“

zufolge die Steinseßer-Gehilfen in ciner öffentlichen Versamm- lung, wie früher schon die Leipziger Steinseßer (vgl. Nr. 273 d. Bl.), im nächsten Frühjahr den Versuch zu machen, die neunstündige Arbeitszeit einzuführen. L . Dem von dem socialdemokratischen Parteitag in Köln gefaßten Beschluß entsprehend, soll vom 1. Februar 1894 ab cin \ocial - demokratishes Central-Wochenblatt unter dem Titel ¿Dex Socialdemokrat“ erscheinen, als dessen Chefredacteur im , Vorwärts“ Herr Marx Schippel genannt wird.

Hier in Berlin haben die Ofensetßer, wie das Verbands- organ der Töpfer mittheilt, beschlossen, die Fabrikate der Firma A nicke in Rathenow solange nicht zu verarbeiten, bis die zwischen den dortigen Arbeitern und ihrem Arbeitgeber \{webenden Streitig- keiten beigelegt sind.

In Mährisch-Trübau is in einer Seidenfabrik ein

Ausstand ausgebrochen, an dem, wie der „Vorwärts“ berichtet, sämmtliche Arbeiter betheiligt sind. Als Grund wird die Entlassung von aht Arbeitern und {lechte Behandlung angegeben. _ Das vom internationalen Schuhmachercongreß in Zürich be- {{lossene internationale Shuhmacher-Secretariat mit dem Siß in Zürich hat sich nah demselben Blatt conftituirt; Präsident ist E. Shönbucher. Das vom internationalen Metallarbeiter- congreß in Zürich beschlossene internationale Auskunfts- bureau für Metallarbeiter wird seinen Siß in Winterthur nehmen.

Kunst und Wissenschaft.

Sonntag, den 19. d. M., wird im zweiten Cornelius-Saal der Königlichen National-Galerie eine Ausstellung des fkünstlerishen Nachlasses der Maler Otto Brandt, Paul Schobelt und Julius Scholtz eröffnet werden.

Die philosophishe Facultät der Universität Jena hat, nah der „Magdb. Ztg.“, den Rittergutsbesißer und Neichstags-Abgeord- neten Shulß-Lupiß in Anbetracht seiner großen Verdienste um die Landwirthschaft zum Ehrendoctor ernannt.

Land- und Forftwirthschaft.

S Weinernte. i

Der Stand der Weinberge im Reg.-Bez. Koblenz ist bis zuleßt zufriedenstellend geblieben, wenn auch hin und wieder die allzu große Hiße und Dürre die Trauben verminderte, bis genügend Regen ein- trat. Den höchsten Ertrag dürfte wieder die Mosel erreichen; auch an der Nahe waren die Stöe vielfah gut behangen, während der Ertrag am Nhein sehr ungleih ausfiel und das Ahrthal stark zurück- blieb. Die Beschaffenheit des Weines wird durhweg gut bis . sehr gut sein. Die für Rothtrauben und die bisher gelesenen Weißtrauben erzielten Preise stehen bedeutend hinter den vorjährigen zurück, und ist von lebhafter Bewegung im Einkauf keine Rede. Der Handel, der seine Keller vielfach {hon im vorigen Herbst gut e hat, wartet die Entwickelung ruhig ab und scheint nit gewillt zu sein, so übertriebene Preise wie im Vorjahre anzulegen.

Neblkaus.

In einzelnen Gemeinden der Kreise St. Goar und Ahrweiler sind verschiedene Neblausherde entdeckt worden. Die von der Staats- regierung bisher getroffenen Bekämpfungsmaßregein haben zweifellos einem weiteren Umsichgreifen der Infection vorgebeugt und von dem am 14. und 15. September d. I. in Andernach versammelt gewesenen deutshen Winzercongreß au vollste Anerkennung erfahren.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Spanien. Die gegen Castellamare di Stabia verhängte Quarantäne ist unter den üblichen Nes aufgehoben worden. (Vergl. „R.-Anz.* Nr. 262 vom 1. November.)

Portugal. Der Hafen von Amsterdam, welcher bisher als verseucht galt, ist seit dem 4. d. M. für choleraverdächtig erklärt worden. (Vergl. „N.- Anz.“ Nr. 273 vom 14. November.)

Griechenland.

Die Quarantäne gegen Südfrankreich (Ventimiglia bis Perpignan) ist aufgehoben (vergl. „R.-Anz.“ Nr. 258 vom 27. Oktober), die gegen die Ostküste von Jtalien (Venedig bis Santa Maria di Leuca)

auf 24 Stunden berabgeseßt worden (vergl. „N.-Anz.* Nr. 254 vom

23. Oktober). Die aus Neapel und der But von Neapel kommen- den Schiffe haben sih bis auf weiteres nur no einer fünftägigen Quarantäne (vergl. „R.-Anz.“ Nr. 193 vom 14. August), Schiffe, wels von den zwischen der Bucht von Neapel und Santa Maria di Leuca gelegenen Häfen kommen, einer 24stündigen Beobachtungsquarantäne zu unter- werfen (vergl. „R. - Anz.“ Nr. 202 vom 23. August). Einer 24 stündigen Beobachtungsgquarantäne unterliegen auch Schiffe von Kreta und einer 48 stündigen Schiffe aus österreichish-ungarischen Häfen. (Vergl. „R.-Anz.“ Nr. 207 vom 29. August.) / Für Schiffe, welhe Trapezunt seit dem 26. y. M. und Susa (Tunesien) seit dem 27. v. M. verlassen haben, if eine 19tägige Effectivquarantäne angeordnet worden. (Vergl. „R.-Anz.“ Nr, 254 vom 23. Oktober.) Ä Schweden.

urch Bekanntmachung des Königlih \chwedishen Commerz- Collegiums sind die Städte G und Grimsby sowie die fbriaea Theile der englishen Graffhaften York und Lincoln seit dem 4. d. M. für cholerafrei (vergl. „R.-Anz.“ Nr. 219 vom 12. September), dagegen die Stadt Brest von neuem seit dem 22. Auzust d. F. für cholera- Vil erklärt worden. (Veragl. „NR.-Anz.“ Nr. 263 vom 2. No- ember.

Handel und Gewerbe.

Laut einer Verfügung des russischen inanz-Ministers wird der Betrag an. Creditbillets, welchen Personen, die \ich auf Grund bloßer Grenzpassirsheine (für den dreimeiligen Grenzbezirk) ins Ausland begeben, zollfrei ausführen dürfen, von 100 auf 50 Nbl. herabgeseßt. Hternach is die von verschieden-ic deutschen Zeitungen ge- brahte Notiz, nah welcher diese Beschränkung ih auf alle

Reisenden zu beziehen scheint, richtig zu stellen.

_ Magdeburg, 16. November. (W. T. B.) Zuckerberiht. Kornzucker excl, von 92% —, neue 14,05, Kornzucker excl., 88 9/0 Rendement 13,00, neue 13,30, Nachproducte excl., 75 9/9 Rende- ment 11,15. Matt. Brotraffinade I. 27,00, Brotraffinade Ik. 26,75, Gem. Raffinade mit Faß —,—. Gem. Melis I. mit Faß —,—. Matt. Rohzucker. I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. No- vember 12,877 bez. 12,90 Br. , pr. Dezember 12/874 Ver, U D, r. Januar-März 12,977 Gd., 13,00 Br., per April-Mai 13,15 bez.

i Br. Flau.

Leipzig, 16. November, (W. T. B.) Kammzug-Termin- bandel. da Plata Grundmuster B. per November 3,375 M, per Dezember 3,372 M, per Januar 3,40 Æ, per Februar 3,421 M, per März 3,45 #4, per April 3,475 4, per Mai 3,50 4, per ZUnt 3,99 #, per Juli 3,577 #, per August 3,60 M, ver Sep- tember 3,60 46, per Oktober 3,60. Umsay 5000 kg. i

Bremen, 16. November. (W. T. B.) Bôörjen-Schlußbericht. Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung. der Bremer Petroleum - Börse.) Faßzollfrei. Steigend. Loco 460. bex Baum wolle. Flau. Upland middling, loco 425 A, Upland Basis middling, nihts unter low middling, auf Termin-Lieferung, pr. November 412 „A, yr. Dezember 413 S, pr. Januar 42 4 per Februar 424 4, pr. März 427 4, pr. April 4E A Schmalz. Matt. Shafer 4, Wilcox A, Choice Grocery 48 A, Armour shield 47 4, Cudaby 48 4, Rohe & Brother (pure) 47x „9, Fairbanks 41 A. Speck. Niedriger. Short clear middl. November-Abladung 45, Dezember-Abladung 43. Taback. Umsag: 49 Fässer Kentucky. Wolle. Umsaß: 95 Ballen.

Tuzern, 17. November. (W. T. B.) Die Betriebseinnahmen der Gottha rdbahn betrugen im Oktober 1893 für den Ber nee verkehr 400 000 (im Dftober 1892 425 000) Fr., für den Güter- verkehr 945 000 (im Oktober 1892 1 030 000 Fr.), verschiedene Einnahmen im Oktober 1893 50 000 (im Oktober 1892 40 000) Fr., ¿usammen 1 395 000 (im Oktober 1892 1 495 000) Fr. Die Betriebs- ausgaben betrugen im Oktober 1893 635 000 (im Oktober 1892 640 000) Fr. Demnach UVeberschuß im Oktober 1893 760 000 (im Vftober 1892 855 000) Fr.

Verkehrs-Anstalten.

Die Post von dem am 12. Oktober aus Shan ghai ab- gegangenen Reichs-Postdampfer „Preußen“ is in Neapel eingetroffen und follte für Berlin heute Vormittag zur Ausgabe gelangen.

L Bremen, 15. November. (W. T. B.) Norddeutsche r Lloyd. Der Schnelldampfer „Ems“ ist am 13. November Vorm. in New-York angekommen. Der Schnelldampfer „Fulda“ hat am 13. November Mittags die Reise von Gibraltar nach Genua fortgeseßt. _Der Postdampfer „Amerika“ ist am 14. November Nachm. auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Berl in* bat am 13, November Nahm. Santa Cruz passirt. Der Postdampfer „O. H. Meier“ hat am 14. November Nachm. St. Catharines Point passirt.

1 November, (B) Ver Schnelldampfer „Lahn“ int am 14. November von New-York nah der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Weimar“ ist am 14. November in New-York angekommen. Der Postdampfer „Kro nvrinz Friedrih Wil- helm* hat am 14. November die Neise von Gibraltar nach Neapel fortgesetzt. Der Reichs - Postdampfer „Preußen“ hat am 15. November die Reise von Neapel nah Genua fortgesetzt. Der Neichs- Postdampfer „Karlsruhe“ hat am 15. November Mittags Dover passirt. Der Reichs - Postdampfer „Hohenstaufen“ hat am 15. November die Neise von Adelaide nach Colombo fortgesetzt. Der Reichs-Postdampfer „Hohenz ollern" ist am 14. November in Adelaide angekommen. Der Meichs-Postdampfer „Habsburg“ hat am 15. November die Reise von Suez nah Aden fortgeseßt. Der Schnelldamvfer „Havel“ ist am 15. November in New-York angekommen. Der Postdampfer „Leipzig“ hat am 15. November die Reise von Antwerpen nah Corunna fortgeseßt. Der Schnell- dampfer „Spree“ hat am 15. November die Reise von Southamp- ton nah Bremen fortgeseßt. Der Schnelldampfer „Aller“ bat am 15. November © over passirt. Der Scnelldampfer „Saale“ ift am 15. November auf der Weser angekommen.

London, 15. November. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Jelunga ist gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen. London, 16. November. (W. T. B.) Der Caftle - ampfer „Dünbar Castlè* is ai Montag auf der Heimreise von Capetown abgegangen. Der Union - Dampfer „Merican" ist am Mittwoch auf der Ausreise von Ma deira abgegangen.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird moraen Hummel?s „Mara“ mit Frau Pierfon, „den Herren Sylva , Fränkel und der Balletelevin Cerigioli; Leoncavallo’s „Bajazzi“ mit Frau Herzog, den SettGa Sylva, Bulß, Fränkel, Philipp; Bizet's „Djamileh" mit 4 räulein Rothauser, den Herren Philipp, Lieban, Schmidt gegeben. Fräulein Urbanska hat die Nolle einer Almée inne. Die Kapellmeister Herren Dr. Muck, Sucher und Weingartner dirigiren.

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Gerhart Hauptmanns „Hannele“ zur Aufführung. Vorher geht Arek Delmar?s Schauspiel „Die Ahrenshooper* in Scene. Die nächste Aufführung des „Sommernahtstraum“ findet am Montag statt.

Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Leopold besuchte geftern das Deutsche Theater und wohnte der Aufführung von „Kain“ und „Die Mitschuldigen“ bis zum Schluß bei.

„__ Wegen Erkrankung „des Herrn Directors Ludwig Barnay ver- ändert sih das Repertoire des Berliner Theaters derart, da

morgen Herr Ludwig Stahl die Nolle des Hamlet da tellt, währen am Sonntag, Abends 7} Uhr, „Die Journalisten" E werden.