G O E E E E L D E a Can
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Belebte Ausdruck8weise erkennen. Diese lobenswerthen Eigenschaften tamen in Liedern von Schubert und in dem sehr stimmungsvoll ge- haltenen Licde „Märzschnee" von dem Erbprinzen Friedrich von Anhalt ganz besonders zur Geltung. Neicher Beifall des în großer Zahl erschienenen E folgte bieten Gesängen. Gleiche Anerkennung erwarben sich die vortrefflihen Violinsoli des Hof-Concertmeisters F. Seit aus Dessau, welher zwei Concertsäße von Spohr und Bruch zu Gehör brachte und im Vortrag derselben sichere Technik mit großem Ton und edlen Vortrag verband.
Im Königlihen Opernhause werden morgen Leoncavallo's
„Bajazzi* unter Kapellmeister Sucher’s Leitung gegeben. Vorher gehen Ferd. Hummel’'s „Mara“ (Kapellmeister Dr. Muck) und das Ballet „Die Puppenfee“ (Damen dell’Era, Urbanska). — Für das auf Mittwoch (Bußtag) unter Kapellmeister Weingartner's Leitung angefeßte große Concert des AUIEA Opernchors unter Mit- wirkung der Königlichen Kapelle findet der Billetverkauf an demselben Taae im Königlichen Opernhause von 12—2 Uhr und Abends von 6 Uhr ab ftatt. — Die erste Aufführung - von Leoncavallo’'s neuer Oper „Die Medici* in deutscher Sprache findet im hiesigen Königlichen Opernhause ftatt. Der be- züglihe Vertrag ist bereits im März d. I. mit dem Verleger für Deutschland Herrn Hugo Bock (Bote u. Bock) abgeschlossen worden. Eine durch die Blätter gehende Meldung, daß die Wiener Hofover dieses Erstaufführungsrecht erworben habe, ist unrichtig.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Vasanta- sena“ gegeben. Die dritte Aufführung von Gerhart Hauptmanns „Hannele“ fand bei vollem Hause und unter großem Beifall am Sonnabend statt. Der anwesende Dichter wurde am Schluß zweimal stürmisch gerufen. :
Frau Madeleine Astorga, welche sich im vorigen März als Pianistin hier eingeführt hat, gab diefer Tage in Potédam einen Klavierabend, welcher bezeugte, daß die Künstlerin weitere Fortschritte gemacht hat, und daß sie es versteht, durch ihre durchsihtig Tlare, poetische Vortragswei|e auf das Publikum eine große Wirkung aus- zuüben. Eine für Concertvortrag geschriebene, noch ungedruckte Sonate des in Berlin lebenden Componisten Carl Treibs fand besonders großen Beifall.
Jagd. Offtecietler StreCen-NaPpp ori
Der ant 1G UnD 18. d. Me. in der Colbig-Loblinger Haide abgehaltenen Königlichen Hofjagden.
Zwei am 17. in den Oberförstereien Colbiß (Forstmeister Zinnius) und Planken (Forstmeister Bekuhrs) verrichtete Lappjagen, welche beide mit abgestellten Doppelläufen für Seine Majestät den Kaiser und die Höchsten IJagdgäste versehen waren, sowie zwei für den 18. in der Oberförsterei Leßlingen (Forstmeister Art) vorgesehene Jagen, eine Suche mit der Findermeute auf Sauen im abgestellten District am Stämmsol und ein Lappjagen mit Doppellauf unweit des ersteren ergaben die Gesammtstreke von 160 Schauflern, 259 Stück Dam- wild, 265 Sauen — darunter nur 5 Frischlinge — und 2 Hasen.
Davon entfallen auf die Sonderstrecken :
Seiner Majestät des Katsers und Königs 33 meist capitale Schaufler, 5 Stück Damwild, 35 grobe und 25 geringere Sauen,
Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Ludwig von Bayern
Schaufler, 7 Stück Damwild, 9 grobe und 22 geringere Sauen,
Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich von - Preußen
Schaufler, 5 Stück Damwild, 4 grobe und 25 geringere Sauen,
Delmar.
rit vom 20. November,
Wetterbe 0 8 Uhr Morgens.
In Scene geseßt vom Ober-Negisseur
Seiner Hoheit des Herzogs Johann Albrecht von Medcklenburg- Schwerin 13 Schaufler, 22 Stück Damwild, 15 grobe und 2 geringere Sauen, sowie
Seiner Durchlaucht des Prinzen Albert von Sachsen-Altenburg 18 Schaufler, 30 Stück Damwild, 10 grobe und 6 geringere Sauen.
Das Wetter war am 17. bei niedriger Temperatur und etwas Nebel für die Jagd nicht schr günstig, am 18. dagegen, nachdem die Nacht über s{chwerer Regen gefallen war, außerordentlih \{chön.
Mannigfaltiges.
In feierliher Weise ist gestern das neue Gotteshaus und der Erwceciterungsbau des unter dem Protectorat Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Albrecht stehenden St. Elisabeth -Siechen- hauses in der Eberswalderstraße eingeweiht worden. Im Ausftraz der Prinzlihen Herrschasten und zugleich als Verlreter des JIohanniterordens, dcx die Anstalt begründet bat, war Freiherr von Bodelschwingh erschienen. Das Cultus-Ministertüm vertrat der Minister der geistlichen 2. Angelegenheiten Dr. Bosse, die
städtishen Behörden hatten mehrere Stadtverordnete entsandt, auch
der Superintentent Steinbach war zugegen. Nach der Liturgie des Pastors Berlin hielt der Pastor Flashar die Festpredigt; die Schluß- ansprache hatte der aus der Luijenstadt herbeigeeilte Superintendent Director D. Quandt übernommen, der dreizehn Jahre lang an der Spiße der St. Elisabeth - Gemeinde gestanden. — Das Siechen- haus beherbergt z. Z. 102 Pfleglinge, kann diese Zahl aber jeßt auf etwa 200 erhöhen. Die Pflege liegt in den Händen von fehzehn Schwestern, die unter der bobftcliauben Schwester Luise Senf stehen; die ärztliche Hilfe gewährt seit einer langen Reihe von Jahren unentgeltliÞ Sanitäts-Rath Dr. Junge. Die Anstalt hat eigenen Viehstand (7 Kühe und 12 Schwèêine) und einen {ön ge- pflegten Garten; im reten Hinterflügel liegt die Dampfwaschanstalt. Der ganze Bau ist mit einer zweckmößigen Wasserheizung versehen. Vorsitzender des Curatoriums ist zur Zeit Pastor Flashar.
íúIn der Urania hâlt morgen Abend der Vorsteher der physika- lisWen Abtheilung des Instituts, Herr P. Spies zum ersten Mal einen Experimental-Vortrag über „Das elektrische Licht und die Wüärmewirkungen des elektrishen Stomes“.
Der Circus Nenz wird seine Spielzeit am Donnerstag mit ciner „Gala-Borstekllung“ eröffnen. Is man von jeher gewöhnt gewefen, im Circus Menz nur die hervorragendsten Leistungen zu sehen, so hat Director Franz Renz, ermuntert durch seinen letztjährigen großen Erfolg, diesmal noch besondere Anstrengungen gemacht, diesen künstlerischen Erfolg zu steigern, und zwar durch weitere Erwerbung kostbaren Pferdematerials, Erfindung und Fertigstellung neuer wirkungsvoller Dressurnummern, von denen ein Monstretableau mit sechzig Freiheits- pferden von ihm am ersten Abend vorgeführt werden wird; ferner durch Heranziehung ausschließlich erster Kräfte auf dem Ge- biete der Reitkunst, Equilibristik und Gymnastik, sowie durch blendende Ausftattung von Quadrillen, Manövern, pan- tomimishen und oreographishen Schaugeprängen verschiedener Art, von denen ein festlicher Auszug mit über 100 Personen und eine glänzende Huldigungsapotheose „An Berlin !“ ebenfalls im Pro- gramm der ersten Vorstellung stehen. Außerdem tritt Director Menz mit einem so zahlreiden Künstlerpersonal auf den Plan, daß seine Borstellungen eine fortlaufende Abwechselung bieten werden.
Schneidemühl, 18. November. Der Bericht der Brunnen- commission an die Regierung zu Bromberg spriht sih dem W. T. B.* zufolge dafür aus, daß der Brunnenmeister Beyer vor-
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Lessing-Theater. Dienstag:
läufig weiterarbeiten solle. Die eingegangenen 200 Vorschläge \ind
niht verwendbar; dice Bohrungen sind s{chwierig, da der versunken, Brunnenschacht hinderlich ist. Das dur die Aufschüttung dringende Wasser ist ziemlich klar.
Flensburg, 20. November. Infolge des anhaltenden Nord oft, sstturmes sind nach Meldung des ,„W. T. B.“ die niedrig gelegenen Stadttheile am Hafen völlig überfluthet ; der Verkehr auf der Schiffs, brüde findet mit Kähnen statt, die Dampfschiffsverbindungen {ind ah: geschnitten. Die Fluth ist im Steigen, der Schaden bedeutend. ;
Rosto ck, 20. November. Durch den herrshenden Nord- oststurm ist laut Meldung des „W. T. B.* Hochwasser cin, getreten, welhes die niederen Stadttheile überschwemmte. Jy Warnemünde find die Molen überfluthet ; die Bismarckpromenade- ist gefährdet, man sucht fie durch Sandfäcke zu chüßen. Der Wasser: stand ift 1 m über Normäkhöhe. ;
Hamburg, 20. November. Der englishe Dampfer „Electrq! von Hull kommend, ist, wie „W T. B.“ meldet, heute bei Helgoland gefunken. Passagiere und Mannschaft find gerettet.
London, 20. November. Jn ganz Großbritannien haben gestern Unwetter, Sturm und Schnee Verheerungen angerichtet. Von verschiedenen Küstenpläßen werden Schiffsunfälle mit Menschenverlust gemeldet. Der Eisenbahn- und Telegraphenverkehr leidet unter großen Berzögerungen. Die in den Häfen ankommenden Schiffe hatte were Ueberfahrt. “ Dem „Neuter’shen Bureau“ wird aus Pensan c? (Cornwall) gemeldet, daß sechs Meilen von dort ein großer Dampfer, vermuthlih „The Hampshire“ untergegangen sei. Voy der aus 22 Personen bestehenden Mannschaft sei nur eine gerettei woran, — Das Unweiler balter au hate nodb au allen britischen Küsten fort. Der Verlust an Menschenleben wird gegenwärtig auf nahezu 200 geschäßt. Ein Damvfer, welh-x am Freitag früh von dem Postdampfer „Killarney“ in der Nähe von Milfordhaven bemerkt wurde, befand \ich in Noth. Der Versuch des „Killarney“, ihn zu bugsiren, mußte nah fünsstündiger vergebliher Arbeit aufgegeben werden. Von dem in Nothlage befindlihen Dampfer, der auf der Reise von Liverpool nah Marseille begriffen war, ift seitdem keine Nachricht eingegangen.
. Paris, 18. November. Nach Meldung des „W. T. B.“ aus Le Mans wurde auf dem Manöverfelde bei der versuhsweiscn Sprengung eines Bahnkörpers durch Melinit eine Gruppe von Infanteristen von Schienenstücken getroffen. Ein Corporal wurde getödtet. | __ Par18s, 19. November. Depeschen des „W. T: B! au Havre, Fécamp und Cherbourg melden, daß in der letzten Nacht ein heftiges Unwetter daselbst geherrscht hat. Mehrere Schiffe, darunter einige englische, sind gestrandet. Die Mannschaften wurden gerettet.
Brüssel, 19. November. Der Reihs-Commissar Dr. Karl Peters, der seit Freitag hier weilt, folgte, wie ,W. T. B.“ meldet, heute Nachmittag einer Einladung des Königs der Belgier nad) Schloß Laeken. / ;
(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
R s Cie R
Adolph Ernst-Theater. Dienstag: Zum
Zum 3. Male:
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
M 298.
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Berlin, Montag, den 20. November
Deutsches Reich. Rüben-Verarbeitung sowie Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im deutschen Zollgebiet
im Monat Oktober 1893.
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Berwarbutas- Detztrle bri
(Steuer-Directiv-Bezirke.) die Rüben
verarbeitet haben.
Zahl 3 t y
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Verarbeitete
Einfuhr von ausländischem Zucker in den freien Verkehr.
Ausfuhr von inländischem Zucker
Nüben- der Klasse :
mengen. [Raffinirter a. b,
? Nohzucker. | Zucker. des Geseßes vom 31. Mai
Preußen.
On. « i : Westpreußen S Brandenburg
ommern
Dien. %
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M. Schleswig-Holstein
ganer ;
estfalen Hessen-Nassau
Mea
100 kg n étto,
225 818 5 000
2 031 799 106 263 995 729 —
1 086 106 80 846 2563: 337 — 4 735 714 — 10 435 701 ; —
172 207 2 : 11
4 378 057 / 6 455 620 —— 300902 —
8 500
Summe Preußen
Bayern Sachsen Württemberg Baden M Mecklenburg Thüringen Oldenburg Braunschweig Anhalt Lübe . Bremen A 4 Elsaß-Lothringen . . Luxemburg :
1 294 243 28 741 663 900 626 97 300 349 565 231 957) 395 969
1 240 799 473 227
9 861 241 9 037 749
9 5 033 [S : 294 204 l 3 240
Lede Hierzu in den Monaten August und September 1893
36 358 796 1761 5913514 | 192578 4 857
C4 (00 800 136 856 11 666
Zusammen August bis Oktober 1893 In demselben Zeitraum des Vorjahres
sp.
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Stationen.
d. Meere
red. in Millim.
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Breslau .
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Wind, Wetter.
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Temperatur in- 9 Celsius
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2 halb bed. 3\wolkig 3 'bedeckt 5'beiter 2|bededckt 2'heiter 2 bedeckt libedeckt
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9 bedeckt 9\wolftig 5/halb bed.1) 6'bededt2?)
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2 halb bed. 3'halb bed.7?) 4|Regen®)
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Ile d’Aix . 9 E a NO E ¿o 1) Nachts harter Wind. l
4
?) Nachts Sturm. 4) Feiner
Nachts Regen. #*) Gestern u.
6\bedeckt 1\wolfig 2 beiter
C0 P I L L R I I N U i I J 3
_?) Nachts Sturm. Regen. *) Nachm. u. Nachts Regen.
7) Nebel, Reif. #®) Anhbaltend Regen.
Nebersicht der Witterung. barometrische Maximum hat \ich ostwärts itet und bewirkt in Wechselwirkung mit dem
Sentral-Suropa lagernden niedrigen Luftdruck im deutschen Küstengebiet stürmishe Nordostwinde,
ellenweise vollen Nordtoststurr Inseln sind die nördlichen W geworben, nur im Kanal
n. Auf den Britischen inde wieder {wächer dauert die stürmische
itiecrung noch fort. In Deutschland, wo allent-
halben Hegen gefallen ift, ift
das Wetter, außer am
Nortsuße der Alpen, wärmer, im Norden trübe, im Süden ziemlich heiter. Bamberg meldet 21, Chemniy
2 mm Rietershlag. Belgien fanden ergiebige N Nordtoít-Euroya ift erbebliche
Auvch in Frankreih und
iederschläge nail, n Abfküblung eingetreten,
weldye sih temnähst auß nach unseren Gegenden
Deutsche Seewarte,
e F e e autboretten turtte.
Theater - Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opecn-
aus. 242. Borstelung, Mara, Oper in 1 Act
ron Fertinand Hummel.
Text von MArxel
Teßlaff. Dirigent : Kapellmeister Dr. Muck. — | Dex Andere. (Friedrih Mitterwurzer, als Gast.)
Die Puppenfee. Pantomimishes Ballet-Diver- tissement von Haßreiter und Gaul. Musik von J. Bayer. In Scene geseßt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: Musikdirector Steinmann. — Bajazzi (Pagliazzi). Opecr in 2 Acten und einem Prolog. Musik und Dichtung von N. Leon- cavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. In Scene geseßzt vom Ober - Regisseur Teblaf. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 137. Vorstellung. Vasantasena. Drama tin 5 Aufzügen von Emil Pohl, mit freier Benugung der Dichtung des altindishen Königs Sudraka. In Scene geseßt vom Ober-Regisscur Max Grube. Anfang 7 Ubr,
Mittwoch : Opernhaus. Keine Vorstellung.
Concert des Opernchors. Anfang 74 Uhr.
Schauspielhaus. Keine Vorstellung.
Donnerstag: Opernhans. 243.Vorstelluna. Carmen. Oper in 4 Acten von Georges Bizet. Text von H. Meilhac und L. Halévy, nach einer Novelle des Prosper Mérimée. Tanz von Emil Graeb. In Scene ge- seßt vom Ober-Negisseur Teßlaff. Dirigent : Kapell- meister Weingartner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 138. Vorstellung. Die Ahrens- hooper. Vaterländishes Schauspiel in 1 Auf- zug von Axel Delmar. In Scene geseßt vom ODber-Negisseur Max Grube. — Hannele. Traum- sttück in 2 Theilen von Gerhart Hauptmann. Musik von Max Marschalk. In Scene gefeßt vom Ober- Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Abonnements - Einkadung zum Mozart-Cyclus,
Die General-Intendantur der Königlichen Schauspiele wird vom 24. November bis 5. Dezember cr. die nachstehend genannten Opern Mozart’'s zur Dar- stellung bringen. Am 24. November: Jdomeneus, Am 25. November: Bastien und Bastieune. Die Entführung aus dem Serail, Am 27. No- vember: Die Hochzeit des Figaro. Am 29. No- vember: Don Juan. Am 2. Dezember, zum ersten Male: Die Gärtnerin. Cosí fan tutte. Am 4. Dezember: Die Gärtnerin. Titus. Am 5. De- zember: Die Zauberflöte. _ Der Abonnementspreis beträgt für alle 7 Vor- stellungen für einen Plaß: a. des Parquets und der Parquet-Logen 31 A 950 „4. b, des I. Ranges (Balkon und Loge) 31 M 50 ». c. des 1I. Ranges (Balkon und Loge) 21 AÆA d. des 111. Ranges (Balkon und Loge) 14 M.
Deutsches Theater. Dienstag: Der Talis- man. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Kain. — Die Mitschuldigen.
Freitag: Der Talisman.
Tie Tageskazfse ist von 10—1} Uhr geöffnet.
Berliner Theater. Dienstag: Die Räuber, Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Julins Cäsar.
Anfang 7 Uhr.
Mittwooch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Der Andere. (Friedrih Mitter- wurzer, als Gast.)
Freitag: Heimath. (Erstes Wiederauftreten von Emanuel Reicher.)
Beginn des Duse-Gastspiels Anfang Dezember. Repertoire der ersten 4 Abende : 1) Die Camelien- dame, 2) Heimath, 3) Odette, 4) Froufrou. — Bestellungen bis zum 20. d. Mts. werden schrift- lih beantwortet. ODeffentlißer Vorverkauf vom 21 D, S, an.
Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Chausseestraße 25.
Dienstag: Qum 39. Male: Freund Felix. Operette in 3 Acten nach einem älteren Stoffe von Richard Genée und L. Herrmann. Musik von Richard Genée. In Scene geseßt von Julius r sche. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr. Parquet 3 und 2 M.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Freund Felix.
Refidenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten- burg. Dienstag: Zum 2. Male: Die Dragoner. Schwank in 3 Acten von Bossu und Delavigne. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Vorher: Musotte. Ein Act von Gay de Maupassant. Deutsch von Emrich von Bucowicz. In Scene ge- feßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7k Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag und folg. Tage: Die Dragoner.
Neues Theater (am Sgiffbauerdamm 4a/5).
Dienstag: 953. Ensemble - Gastspiel des Residenz- Theaters. Direction: Sigmund Lautenburg. Zum 73. Male: Jugend. Ein Liebesdrama in 3 Acten von Max Halbe. Jn Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 74 Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag und folg. Tage: Jugend.
Victoria-Theater. Bee - Alliancestraße 7/8.
Dienstag, mit vollständig neuer Ausftattung an Decorationen, Costumen und Requisiten: Zum 24. Male: Die fieben Raben. Nomanti)ches Zaubermärhen mit Gesang und großem Ballet.
nfang 74 Uhr.
Mittrooch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Die fieben Raben,
Sonnabend: Kinver - Vorstellung zu bedeutend er- mäßigten Eintrittspreisen. Sucewittchen und die fieben Zwerge.
Theater Unter den Linden. Dienstag:
Die Goudoliere. Operette in 2 Acten von V. S. Gilbert. Musik von A. Sullivan. — Hierauf : Pierro-Gavotte. Ballet - Divertissement. Grand pas de deux, getanzt von ber Prima Ballerina
gra. Elia u. dem Primo Ballerino Sgr. Poggiolesi. Anfang 7# Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Borstellung zu
halben Kassenpreisen.
65. Male: Charley’s Tante. Shwank in 3 Acter von Brandon Thomas. — Hierauf: Die Bajazzi, Parodistishe Posse mit Gesang in 1 Act von E. Jacobson und Benno Jacobson. Jn Scene gesezt von Adolph Ernst. Anfang 7# Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Charley’'s Taute. Die Bajazzi-
Central-Theater. Direction : Richard Sul, Alte Jacobstraße Nr. 30.
Dienstag: Zum 15. Male: Die eiserue Jung- frau. Posse mit Gesang in 3 Acten von Charles Clairville. Musik von Louis Varney. Anfang 7F Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Die ciserne Jungfrau.
In Vorbereitung: Drei Paar Schuhe.
Tageskasse: Vormittags von 10 bis 2 Uhr. Abend- kasse von 64 Uhr ab.
Concerte.
Concert-HŸaus, Leipzigerstraße 48. Dienstag: Karl Meyder:-Concert. Anfang 7 Uhr.
Ouv. „Tannhäuser“ von Wagner. Gr. Polonaise von Lafien. Phantasie aus „Don Juan“ von Mozart. „Der erste Blumenstrauß“, Walzer von Waldoteufel. Ungarische Nhapsodie Nr. 2 von Liszt. Ländler, für die Violine von Bohm (Herr Carnier). „Dat Lied“, das meine Mutter sang“, für Piston von Ohlsen (Herr Werner).
Familien-Nachrichten. Verlobt: Frl. Gertrud Alt mit Hrn. Dr. phil, Max Jarius (Berlin — Dom. Birkhorst bet Sachsenhausen i. d. Mark). — Frl. Elisabeth Nöhricht mit Hrn. Gymnasiallehrer Karl Raddaß (Breslau—Wohlau). ; Verehelicht: Hr. Prem.-Lieut. Johann Benedict von Groeling mit Frl. Helene Behrends (Tilfit). — Hr. Rittergutsbesißer Ernst Franke mit Frl. Marie Se@ul§ (Grünberg i. Schles.) — HVr- Nittergutêpächter Gustav Siegert mit Frl. Helene NRNocthig (Thomißt). n Geboren: Ein Sohn: Hrn. Grafen Kaniß (Podangen). — Hrn. Major Liebig (Deuß). Hrn. Gymnasial - Oberlehrer Dr. Götschmann (Breslau). — Eine Tochter: Hrn. Legations Secretär von Buelow (Hamburg-UÜhlenhorst). Gestorben: Hr. Hauptmann a. D. Axel_ von Bonin (Dresden). — Hr. Wirkl, Geh. Ober- Negierungs-Rath a. D. Carl Herrmann Shed( (Berlin). — Verw. Fr. Wirkl. Geh. Nath Mathilde Hellwig, geb. Hellwich (Berlin). — Fr. Professor Clara Marbah, geb. L (Breslau). L
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: ——— Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutshen Buhdruerei und Verlagê Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32- Sechs Beilagen - (einschließlih Börsen-Beilage). (1779)
Berlin, im November 1893.
43 770 511 D B6L 3 S944 16623 39 326 077 4 800 3,367 | 40 DIA | 11918
Kaiserliches Statistisches Amt. von Scheel.
Parlamentarische Nachrichten.
___ Dem Reichstag ist folgender Entwurf eines Ge- seßes wegen Abänderung des Geseßes vom 23. Mai 1873 (Reichs-Gesetbl. S. 117), betreffend die Gründung und Ver- waltung des Reihs-Jnvalidenfo,nds, zugegangen :
__§ 1. Aus dem Kapitalbestande des Reichs - Invalidenfonds ist ein Betrag von 67 Millionen Mark flüssig zu machen und der Neichs- lasse zur Verstärkung der Betriebsfonds zu überweisen.
8 2. Die Flüssigmachung und Ueberweisung dieses Betrages er- folgt durch die Verwaltung des Reichs-Invalidenfonds unter der oberen Leitung des Reichskanzlers und unter der Controle der Neichs- Schuldencommission nah Maßgabe des Gesetzes, betreffend die Grün- dung und Verwaltung des Reichs-Invalidenfonds, vom 23. Mai 1873 (Neichs-Geseßbl. S. 117).
Die Begründung hierzu lautet :
__ Die der Neichskasse überwiesenen festen Betriebsfonds bezifferten sih bis zum Etatsjahre 1893/94 — abgesehen von den eisernen Vor- s{üssen für die Truppen und Verwaltungen des Reichsheeres — auf 20 400 000 A .Das Bedürfniß nah einer Erhöhung dieses bereits durch den Neichshaushalts-Etat für 1882/83 festgescßten und {on nad) den damals bestehenden Verhältnissen nur knapp bemefssenen Betrages führte zur Einbringung des dem Reichstag in der 11. Session der 8, Legislaturperiode vorgelegten, eine Verstärkung der Betriebs- fonds um 67 Millionen Mark unter Verwendung der überschüssiaen Mittel des NMeichs-Invalidenfonds bezweckenden Gesetzentwurfs. Daneben wurden in den Entwourf zum Neichshaushalts-Etat für 1893/94 (Kapitel 16 Titel 1 der einmaligen Ausgaben des außer- ordentlichen Etats) weitere 4 Millionen Mark eingestellt, die zur Veckung des Betriebsmittelbedarfs der Neihs-Post- und Telegraphen- verivaltung erforderlich waren, und deren Beschaffung auf dem Anleihe- wege zu Lasten der Postgemeinschaft in Aussicht genommen werden mußte. Die Etatsforderung is von den gesetzgebenden Körperschaften bewilligt worden, der Gesetzentwurf is im MNeichstag unerledigt geblieben. Inzwischen hat sih die völlige Unzulänglichkeit der vorhandenen Betriebsfonds in erhöhtem Maße fühlbar gemacht. Einerseits ist aus Anlaß der Heeresverstärkung der Bedarf für die Militärverwaltung — insbesondere zur O Ee von Ver- brauchsgegenständen — erheblih gewad)sen. Andererseits hat die Be- lastung der Betriebsmittel des Neichs dur die Unfallversicherungs8gesetze in weit stärkerem Maßezugenommen, als bei Einbringung des vorjährigen Gesetzentwurfs vorausgesehen werden konnte. Während in der damals Jenem Entwurf angeschlossenen M ll dieSumme der voraussichtlich Gnde Mai 1893 bestehenden unbeglichenen Forderungen des Reichs an die Genossenschaftévorstände auf 15 200 000 Æ veranschlagt war, haben le Forderungen zu dem angegebenen Zeitpunkt thatsählich den Be- trag von 20 770 000 M erreiht. Für Ende Mai 1894 laffen fie sich auf etwa 24 400 000 6 schäßen. Unter diesen Umständen muß der im Vorjahre berechnete Betrag von 67 Millionen Mark nah der gegenwärtigen Lage der Verhältnisse als das Minimum des zur Aus- stattung der Reichskaffe erforderlichen Bedarfs angesehen werden. bi Daß, ungeachtet des Mangels an ausreichenden Betriebsfonds, uer eine ordnungömäßige Führung des Reichshaushalts möglich e, erklärt sih im wefattliben aus dem hergebrahten Zahlungs- modus der Matricularbeiträge. Einer seit 1872 bestehenden Uebung gemäß vollzieht sih die Erhebung der Matricularumlagen in der Weise, aß reußen seinen Beitrag in Monatsdritteln am 1., 9. und 19. jetes i S pränumerando baar einzahlt, während die übrigen Bundesstaaten 5 rittel der Monatsraten pränumerando entrihten und — abgefehen glei ayern, mit welchem die Abrechnnng und der finanzielle Aus- Neis, »erteljährlich erfolgt — den Rest im Laufe des Monats dem jufüh zur Vetfügung halten. Da nun die an die Bundesstaaten -ab- renden Einnahmen aus dem Ertrage der Zökle, der Tabatksteuer,
der Verbrauchsabgabe für Branntwein und der Neihs-Stempelabgaben erst postnumerando auf Grund vierteljährliher Feststellung — etwa 6 bis 8 Wochen nah dem Schlusse des Quartals, in welchem sie aufkommen — den Bundesftaaten überwiesen, bis zu diesem Zeitpunkte aber für das Reich geuußt werden, so stellen fich die Zahlungen der Matricularbeiträge seitens der Bundesstaaten in threr wirth- \chaftlihen Wirkung als Vorschüsse an das Reich dar, deren Erstat- tung demnächst durch Ueberweisung der bezüglichen Antheile aus dem Ertrage der Zölle 2c. erfolgt. Es leuchtet ein, daß eine derartige Ordnung des Zahlungswesens den Bundesstaaten unter besonderer Prägravation Preußens thatsählich die Hergabe von Betriebsmitteln für die Neichs-Finanzverwaltung in einem mit dem Anwachsen der Matricularbeiträge zunehmenden Umfang auferlegt. Die Beseitigung dieses in die Haushaltsführung der Bundesstaaten mehr und mehr störend eingreifenden Zustandes erscheint dringend geboten. G legt Daher n der Uhl die BISbetide Monats» weise Entrichtung und theilweise WVorauszahlung der Matri- cularumlagen in Fortfall zu bringen und leßtere gegen die den Bun- deófstaaten zu überwoeisenden Zoll- und Steuerbeträge aufzurechnen. Eine derartige Regelung seßt indessen voraus, daß die Betriebsfonds der Reichskasse in der zu einer geordneten Wirthschaftsführung erfor- derlichen Höhe dotirt, mithin mindestens um 67 Millionen Mark ver- stärkt werden. Der zur Deckung dieses, den sämmtlichen Bundes- staaten gemeinsamen Bedarfs bestiminte Betrag ist — wie bereits im Vorjahre in Ausficht genommen — behufs Bermeidung ciner Stei- gerung der Anleihecredite am zweckmäßigsten durch Jnanspruchnahue der Mittel des Neichs-Invalidenfonds zu beschaffen. Nach der leßten, von der Verwaltung des Reichs-Invalidenfonds für den 30. Jum 1891 aufgestellten. Bilanzberechnung (Beilage [ll des Berichts der YMNeichs-Schuldencommission vom 2. März 1892, Drucksachen des Reichstags, 8. Legislaturperiode I. Session 1890/92, Nr. 751) ergab sich ein Activbesiand von 463 084 078 4, während sich der Kapitalwerth der gegenüberstehenden Verbindlichkeiten ein- \chließlich. der Verwaltungskosten auf 346 115 704 4 bezifferte, fo daß die Activmasse des Fonds anshlagsmäßig den Kapitalwerth der Verbind- lichkeiten um 116 968 374 A überstieg. Seitdem hat fich dieser Ueber- \{huß noch erheblih erhöht, er wird von der Berwaltung des Fonds für den 1. April 1893 auf annähernd 130 Millionen Mark geschäßt. JIn- zwischen sind jedoß durch die Mikitär-Pensionsnovelle vom 22. Mai 1893 (Reichs-Geseßbl. S. 171) auf den Reichs-Invalidenfonds weitere Ausgaben angewiesen, deren Kapitälwerth seitens der Verwaltung dcs Fonds bei vorsihtiger Veranschlagung auf 43 036 000 4 beziffert wird. Die außerdem geplante Bewilligung von Zuwendungen an die Invaliden aus den Kriegen vor 1870/71, behufs der vom Reichstag angeregten Gleichstellung mit den Theilnehmern des Krieges von 1820 71, würde anschlagsmäßig zu einer ferneren Belastung des Fonds im Kapitalwerth. von 14 363 000 Æ führen. Bei einer Neduction des für den 1. April 1893 berehneten Activbestandes um diese Mehrbelastungen im Gesammtbetrage von 57399000 # ergiebt sich ein noch verfügbarer Uebershuß von rund 72 Millionen Mark. Es erscheint sona ohne Beeinträchtigung der Zweckbestimmung des Fonds angängig, dem Uebershuß 67 Millionen Mark nah Maßgabe der Vorschrift in § 15 des Gesetzes, betr. die Gründung und Verwaltung des Reichs-Jnvaliden- fonds, vom 23. Mai 1873 (Reichs-Gesetzbl. S. 117) zu entnehmen. Demzufolge bestimmt § 1 des Gesetzentwurfs, daß aus dem
Kapitalbestande des Reichs-Invalidenfonds ein Betrag von 67 Mil-_
lionen Mark flüssig zu machen und der Reichskasse zur Verstärkung der Betriebsfonds zu überweisen ist. Die Flüssigmachung dieses Be- trages, welhe allmählich unter thunlichster Berücksichtigung sowohl der Interessen der Schuldner des Fonds, als auch der Stimmung und der Aufnahmefähigkeit des Marktes zu bewirken fein würde, soll nach §& 2 in Gemäßheit «des Geseßes vom 23. Mai 1873 dur die Ver- waltung des Neichs-Invalidenfonds unter der oberen Leitung des Reichskanzlers und unter der Controle der Reihs-Schuldencommission
1893.
erfolgen. Ueber den Gang und die Ergebnisse der Flüssigmachung würde der Reichstag durch die Berichte der Neihs-Schuldencommission Kenntniß erhalten.
— Der Etat der Verwaltung der Kaiserlichen Marine wirft an fortdauernden Ausgaben 51 369307 M (+ 3 116668 M) aus, an einmaligen des ordentlichen Etats 22904050 M (+ 1978 800 c) und an einmaligen Ausgaben des außerordent- lihen Etats 6 152800 , (— 4466 200 4). An dem Mehr der fortdauernden Ausgaben sind betheiligt der Betrieb der Flotte mit 1713 785 M, die Geldverpflegung der Marinetheile mit 712 826 M, die Instandhaltung der Flotte und der Werftanlagen mit 552 733 M u. \. w. Der hauptfächlihste Theil der Mehrforderungen unter den fortdauernden Ausgaben ist hervorgerufen dur) die organische Fort- entwidelung der Marine, welche wieder vornehmlih die vor zwei Jahren bereits in Angriff genommene Vermehrung des Personals der Matrosen- und Werftdivistionen betrifft. Auf die gesammten Stellen- vermehrungen fällt cin Plus von 818 212,05 A Es sollen neu ge- \chaffen werden: beim Reichs-Marineamt verschiedene Bureaubeamten- stellen, im Seceoffizier-Corps Stellen für 3 Capitäne zur See, 3 Corvetten-Capitäne, 3 Capitän-Lieutenants 1. Klasse, 4 Capitän- Lieutenants 2. Klasse, § Lieutenants zur See, 9 Unter-Lieutenants zur See, für 27 Seecadetten, bei dem Ingenieurpersonal für 2 Ma- \{hinen-ODber-Ingenieure, 3 Maschinen-Ingenieure und 1 Maschinen- Unter-Ingenieur, beim Personal der Matrosen-Divisionen für 1 Ober- Deckoffizier, 1 Deckoffizier, 53 Ober-Maate, 41 Maate, 148 Gemeine mit Dber-Matrosen-NRang, 77 Gemeine, beim Personal der Werft- Divisionen für 8 Ober-Dekoffiziere, 17 Deckoffiziere, 93 Ober-Maate, 90 Maate,. 58 Gemeine mit Ober-Matrosen-Rang und 167 Gemeine, bei den Torpedo-Abtheilungen für 5 Ober-Deckoffiziere, 12 Deckoffiziere, 30 Ober-Maate, 21 Maate, 22 Gemeine mit ODber-Matrosen-Rang und 81 Gemeine, beim Arztpersonal für 1 Ober-Stabsarzt, 1 Stabs- arzt und 3 Assistenz-Aerzte, außerdem einige neue Stellen beim tech- nischen, Betriebs-, Verwaltungs-, Zeichner- und Lootsenpersonal. Auch sind die Berwandlungen einzelner Stellen in andere vorgesehen, so die eines Capitäns zur See in die eines Contre-Admirals und 3 Assistenz-Aerzte in Stabsärzte. Hervorzuheben sind rund 382 000 46 Zulagen infolge vermehrter Indiensthaltungen. Hierunter fallen Stellenzulagen für Geschüßführer. Nach Fertigstellung der neuen Schiffe und Einführung der Schnellladekanonen it die stete Bereit- haltung der für den Mobilmachungsfall erforderlichen Anzahl tüchtiger Geschüßführer von größter Bedeutung für die Schlagfertigkeit der Marine. Um die erforderlihe Zabl und um erfahrene Geshübführer stets zur Verfügung zu häben, müssen die als solche ausgebildeten Leute thunlichst lange Verwendung finden, dies ist aber nur zu erreichen möglih, wenn fich durhch Stellenzulagen das Einkommen dieser Geschüßführer aufbessert. Auch soll für jede Schieß- übung, welche ein Geshüßführer auf einem im Dienst befindlichen Schiffe zur Zufriedenheit durchmacht, demselben eine von Jahr zu Jahr steigende Prämie gewährt werden. Die Mehrkosten der Schiffsverpflegung infolge Vermehrung der Anzahl der ein- zuschiffenden Mannschaften ist auf rund 675 000 4 veranschlagt. Zur Instandseßung und Reparatur der im Dienst befindlihen Schiffe find 78 000 6 mehr ausgeworfen. „Es sollen in Dienst gehalten werden: ir den auswärtigen Dienst im Kreuzer-Geshwader 4 Kreuzer, auf rx australischen Station 2 Kreuzer, auf -der osftasfiatishen Station Kanonenboote und 1 Kreuzer, auf der westafrikanishen Station Kreuzer und 1 Kanonenboot, auf der ostafrikanishen Station 2 Kreuzer, auf der Mittelmeer-Station 1 Kanonenboot und in den südamerikanishen Gewässern 1 Kreuzer. Je ein Kreuzer im Kreuzer- Geschwader und auf der ostasiatishen Station soll allerdings nur 6 Monate im Dienst behalten werden. Für Schul- und Uebungs- zwecke sollen in der heimishen Schlaht- und Kreuzer-Flotte 13 Panzerschiffe, 2 Kreuzer und 2 Avisos, in der Torpedobootsflotille 1 Aviso, 6 Torpedodivisionsboote und 18 Torpedoboote, als Wacht- chiffe 1 Transportschiff und 1 Aviso, für die Cadettenausbildung 2 Schulschiffe, ebensoviel für die Schiffsjungenausbildung, für die artilleristische Ausbildung 3 Schulschiffe und 1 Transportschiff, für die Torpedo- Ausbildung 1 Schulschiff, 7 Torpedoboote und 1 Aviso, für die Minenausbildung 1 Schulschiff, desgleichen für die Ausbildung in Küstenkenntniß und zu Versuchszwecken 1 Aviso, 2 Torpedoboote und 1 Schul schiff verwendet werden. Des weiteren sollen in Dienst gestellt werden: 1 Yacht zur Allerhöchsten Verfügung, 2 Vermessungs\chiffe zu Ver- messungen, 1 Panzer-Kanonenboot zum Fischereishuß und 1 Panzer- chiff, sowie 1 Kreuzer zu Probefahrten. — Die neu vorgeschlagene Organisation von Küstenbezirksämtern erfordert wenig Mehr- auégaben. Die Organisation foll drei Zwecken dienen. Für ihre Kriegsanwendung bedarf die Marine in den heimishen Gewässern eines geregelten Küstensfignalwesens. Ebenso ift für die Küstenver- theidigung am Lande ein organisirter Küstenwachtdienst Vorausseßung. Sodann unterhält die Seewarte für den Sturmwarnungsdien|t ein Neß von Wettersignalstellen mit einigen 40 Stationen. Drittens ist vom 1. April 1893 ab die Reichs8aufsiht über die Seeschiffahrts- zeichen auf das Neichs-Marineamt übergegangen. Diese drei ver- {chiedenartigen Interessenkreise, welche Besichtigungsreisen, Listen- führung, Perfonalkenntniß für die gesammte Küstenausdehnung erfordern, sollen in einer Hand vereinigt werden. Das Küstenwachtwesen ist bisher den Vermessungs-Dirigenten unterstellt, die Seewarte unterhält drei Hauptagenturen außerhalb Hamburgs, als Reichs-Aufsichtébeamter für die Betonnung fungirte bis zum 1. April 1893 ein Reihs-Inspector beim NReich2amt des Innern. Für die Neichsaufsicht über die Leucht- feuer und Landmarken sowie den Betrieb diefer Einrichtungen sind Commissare des Neichs-Marincamts zu ernennen. An Stelle dieser Negelung wird beabsichtigt, die deutshe Ost- und Nordseeküste - in je drei Bezirke zu theilen und in jedem diefer Bezirke ein Küsten- bezirksamt mit einem Secoffizier als Küstenbezirks - Inspector einzurichten. Als Siß dieser Küstenbezirksämter find zunächst“ und vorbehaltlih erforderlich werdender Verschiebungen für die Nordsee Wilhelmshaven, Bremerhaven und Husum und für die Ostsee Kiel, Stettin oder Swinemünde und Neufahrwasser in Ausficht genommen. Abgesehen von den Besichtigungen der Seeschiffahrts- zcichen durch die Bezirks-Inspectoren, follen den Küfstenbezirksämtern als Obliegenheiten die Vorarbeiten für das Kriegs-Küstenwachtwesen, die Obliegenheiten als Hauptagenturen der Seewarte und die Current- baltung der vom MReichs-Marineamt veröffentlihten Küstenbeschrei- bungen und Pläne, soweit dies bisher den Vermefsungs-Dirigenten zufiel, übertragen werden. Der Gesammtbedarf an Personal für die Küstenbezirksämter beziffert sih auf 6 pensionirte Offizi-re, 6 Dek- offiziere, 6 Maate und 6 Gemeine. Darauf kommen die bisherigen Bermessungs-Dirigenten mit ihrem Unterpersonal in Anrechnnung, sodaß nur vier Personen jeder Kategorie der Berechnung des Mehr- bedarfs zu Grunde zu legen sind. Der leßtere ist fortdauernd auf 45 591 M, einmalig auf 4800 M berechnet.
Unter den einmaligen Ausgaben sind zur Fortfübrung des dur die Denkschrift zum Etat für 1889/90 dargelegten Flottenbau- plans nur Schlußraten bezw. weitere Raten gefordert: Schlußraten für die beiden Panzerschiffe „Wèißenburg" und „Kurfürst Friedrich Wilhelm“, für die beiden Panzerfahrzeuge „S“ und „Heimdall“, die jeßt Panzerschiffe werden sollen, sowie für den Kreuzer „J“ und den Aviso „U“; weitere Raten für die jeßt gleichfalls als Panzerschiffe auszubauenden Panzerfahrzeuge „T“ und „V“. Dagegen e er Raten für drei Ersatzbauten, und zwar für das Panzer|chif „Preußen“, den Kreuzer „Leipzig“ und den Aviso „Falke* verlangt, für die ren
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