1893 / 287 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Dec 1893 18:00:01 GMT) scan diff

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Dürfte, dann würde ih dn verbündeten Regierungen rathen, die Armee abzuschaffen, weil ih der Ansicht bin : das Theuerste, was es giebt, ist eine {lechte Armee, und {lecht müßte die werden.

Jh möchte mi dem Herrn Abg. Zimmermann zuwenden. Ja, auch aus der Rede Belehrung zu {öpfen, bin ih nicht im stande.

Jch glaube:¿Es ist selten hier im Hause eine Rede gehalten, wo der

Aufwand physischer Kraft so im Gegensaß gestanden hat zu dem Auf-

wande geistiger Kraft; ih habe nur ein paar Punkte gefunden, von

denen ih glaubte, daß es zweckmäßig sein könnte, auf eine Erwiderung einzugehen. \

Er hat im Anfang gesagt: die Anklage, demagogish zu sein, wäre nah und nah allen Parteien entgegengehalten worden, welche die berechtigten Interessen des Volks vertreten. Ja, ist denn dem Herrn Redner bei seiner langen Thätigkeit, die doch auch einen dema- gogishen Charakter hat, nicht klar geworden, daß man die Dinge, dieselben Fragen demagogish behandeln kann oder nicht? Das Dema- gogische liegt in der Methode, es liegt nicht im Gegenstand; Sie Éönnen revolutionär sein und in einem Buch Ihre Ansichten nieder- legen, ohne im mindesten demagogish zu sein. Aber die Methode, mit der Sie Ihre Ansichten im Lande* zu verbreiten suchen, ist ent- schieden demagogish. Und, meine Herren, die ist gefährlich.

Ich habe hier einmal im vorigen Winter mir erlaubt, dieser Seite des Hauses (rechts) die Betrachtung nahe zu legen, ob die Be- nußung, die sie vom Bimetallismus und vom Antisemitismus machte, nit bedenklich wäre, und ih glaube: ein niht unerhebliher Theil der Herren ist inzwishen doch meiner Ansicht geworden, daß auch ihnen der Antisemitismus angefangen hat, unbequem zu werden, daß sie dessen gefährlihe Seite erkannten. Und das mit vollem Recht! Denn wohin führt der Antisemitismus? Was will er? Er ist auch, um das vielgebrauchte Wort nochmals zu gebrauchen, eine Vorfrucht der Socialdemokratie. Alles Erzeugen von Unzufriedenheit kommt heutzutage der Socialdemokratie zu gute. (Sehr richtig.) Sie bildet den breitesten Strom, und alle die kleinen Bäche, die von Ihnen ausgehen, fließen zuleßt in diesen Strom hinein. (Sehr richtig!)

Meine Herren, die Antisemiten sind niht die Männer, um diese Bewegung nah Belieben zu leiten oder aufzuhalten; geht die anti- semitische Bewegung weiter, so kommt sie der Summe von Un- zufriedenheit, die in dem großen Sammelbassin angehäuft wird, zu gute. (Sehr richtig! links. Zurufe rechts.)

Sie haben angefangen mit der Agitation gegen die Juden; dabei sind Sie aber nicht lange stehen geblieben. Sie gingen weiter. Sie suchten nah einem jeden, der einen jüdischen Vater oder eine jüdische Mutter oder Frau hat; Sie verfolgten den Juden bis ins dritte und vierte Glikd zurück. Es fing sich an zu vermischen der Religions- antisemitismus und der Nassenantisemitismus, und das Ende ist der Kapitalsantisemitismus. Das i} aber das Gefährlihe in der Agitation. Das Gefährliche ist, daß zuleßt niht mehr unterschieden wird; die Kreise, an die Sie sih wenden, sind vielfach nit geneigt, vielleicht auch #cht fähig, Unterscheidungen zu machen; aber die Em- pfindung wird in ihnen erregt: hier geht es gegen das Kapital. Also der Haß und die Abneigung richtet sih \{ließlich gegen das Kapital als folhes; Sie werden die Bewegung, wenn sie überhaupt weiter in Gang kommt, niht am jüdischen Kapital zum Stillstand bringen können, die Bewegung wird sich gegen das Kapital überhaupt richten. (Sehr richtig!) Und deshalb, sage ih, hat Jhre Partei Zusammen- hañg mit der Partei auf der äußersten Linken dieses Hauses.

Der Herr Abg. Zimmermann hat dann die Neichsregierung auf- gefordert, mit derselben Schärfe gegen die Juden vorzugehen, wie gegen die Landwirthschaft. Wo hat er mich son einmal s{harf gegen die Landwirthschaft vorgehen sehen ? Er mag behaupten, daß ih die Land- wirthschaft, wie auch von dieser Seite des Hauses behauptet wird, nit so förderte, wie ih sollte; aber eine Schärfe kann er mir nicht nachweisen. Er wird mir auch nie eine Schärfe gegen die Juden nachweisen können; denn, wie ih auch zu der Sache stehe, ih werde es als meine Pflicht erkennen, mich meinen Mitbürgern, dem einen wie dem anderen, in gleicher Weise gegenüberzustellen und nah diesem Grundsaß meinen amtlihen Verkehr zu regeln.

Nun kam der Herr Abg. Zimmermann das war für mich das überraschendste -— auf die auswärtige Politik. (Heiterkeit.) Er polemi- firte mit lauter Stimme gegen den neuen Curs. Was hat denn der neue Curs gethan ? Der neue Curs hat das Deutschthum in den Osft- seeprovinzen nit hinreichend vertreten und er hat die Czechen in Oesterreich gegen die Deutschen aufkommen lassen! Wie {wer dieser Vorwurf gegen den neuen Curs war, zeigt der Herr Vorredner daran, daß er nun auf den Fürsten Bismarck exemplificirte und uns arme Sünder in Vergleih mit diesem großen Manne stellte. Nun, ih bin der Meinung, wenn jemand die Absicht hat, hier über äußere Politik zu reden, so muß er einige historishe Kenntniß haben (Heiterkeit links), wenigstens der leßten Tage. Wenn nun diese Vor- ausfeßzung zugetroffen wäre bei dem Herrn Abg. Zimmermann, fo würde ihm nit haben entgehen können, daß Fürst Bismark sih vor nihts mehr gehütet hat in seiner ganzen Laufbahn, als sich in die inneren Angelegenheiten anderer einzumishen. (Sehr richtig!) Also das, was der Herr Abgeordnete dem neuen Curs hier vorwirft, i} gerade ein arafteristisches Kennzeihen der Bismarck'schen Politik, der wir darin vollkommen nachgehen.

Noch eine überrashende Bemerkung über Colonialpolitik. (Heiter- keit.) Der Herr Abgeordnete sagt nämlich: die Lösung der Social- politik ist ohne Befriedigung der Colonialpolitik nicht möglih. Dies ist mir ganz neu (sehr rihtig!), ich weiß nicht. ob der Herr Abge- ordnete die Denkschriften gelesen hat über die Colonien; hätte er das gethan, so könnte er füglißh nicht im Zweifel darüber sein, daß in absehbarer Zeit ein Menschenexport nach unseren Colonien nicht möglich is er müßte denn die Idee gehabt haben, eine Verbrecher- colonie dort zu bilden. (Sehr rihtig! Widerspruch bei den Antise- miten.) Der Herr Abgeordnete wird in dieser Beziehung also si gedulden müssen und seine socialpolitishen Ansichten danach regeln müssen, daß sie auch ohne Colonialpolitik durchführbar werden; sind sie das nicht, so sind sie überhaupt undurch{führbar.

Weiter sagt der Herr Abgeordnete: der Reichskanzler hat uns hier bei der Militärvorlage versprochen, die Steuern sollen so und so eingerihtet werden. Erstens hat er meine Aeußerung nicht richtig verlesen. Ich lege aber darauf kein wesentlihes Gewiht. Jch habe mit großer Vorsicht (Sehr richtig! Heiterkeit) damals gesagt: ih werde noch versuchen und ih werde darnah trachten. Obwohl ih so vor- sihtig gewesen bin, habe ich doch, und zwar niht dem Herrn Ab- geordneten zu Liebe, sondern aus Pflihtgefühl, weil ih das für ret Hielt, gethan, was ich thun konnte, um in dieser Richtung wirksam zu

werden, und i glaube, ih kann versichern, daß wir bei den Steuern niemals diesen Gesichtspunkt, daß weder die Landwirthschaft geshädigt werden foll, noch daß die ärmeren Schultern gedrückt werden follen, aus den Augen verloren. Wie weit er erreichbar ist, das ist eine andere Frage; das weiß jeder , daß man auch, wenn Steuern ausgeschrieben werden sollen, die einen nennenswerthen Ertrag liefern sollen. (Widerspruch), sie niht allein von den Meistbegüterten aufbringen kann; fonst beschritten wir ja die Bahn des Herrn Bebel, für die wir glückliher Weise noch nicht reif sind.

Die verbündeten Regierungen haben das Bestreben und müssen es haben, das Eigenthum zu {üßen. Wir können nicht die be- fißenden Klassen verderben, um dann in einen Zustand zu gerathen, den wir Alle niht übersehen können. (Sehr richtig!) Also, wir sind so weit gegangen, als wir haben gehen können, und das zeigt sich au bei den einzelnen Steuern.

Die Tabacksteuer, die wir einführen wollen, is nicht die alte Gewichtsteuer. Die alte Gewichtsteuer traf die weniger tragfähigen Schultern verhältnißmäßig sehr hart, [während die neue Steuer, die wir einzuführen wünschen, das in ungleih geringerem Maße thut. Die Börsensteuer is vershärft worden im Vergleih mit dem Pro- ject, was damals vorlag; also auch hier habe ih gethan, was ih ver- heißen habe. Und was die Weinsteuer angeht, fo liegt doch auf der Hand, daß sie und das ift gerade ein Moment, was ihr Angriffe zuzieht die s{chwächeren Schultern ganz unverhältnißmäßig \{chont im Vergleich mit den stärkeren. Nun hat man uns gesagt: Warum macht ihr keine Einkommensteuer? Ja, die Einkommensteuer is zur Zeit im Deutschen Reich unausführbar (Widerspruch), und es blieb uns deshalb nichts Anderes übrig, als auf die indirecten Steuern zurück- zugreifen. Gefallen nun dem Herrn Abgeordneten diese nicht, so wird er ja in der Lage sein, uns andere für die Mittel, deren wir be- dürfen, nachzuweisen.

Endlich sprach der Herr Abgeordnete aus: gewisse Leute hatten eine solche Politik, wie sie jeßt getrieben würde, auch vor der fran- zösischen Revolution getrieben. Das gebe ih ihm vollkommen zu, und ih möchte ihn nur bitten ich bin neugierig, das zu erfahren —, welche Rolle er sih unter diesen Leuten wählen, mit wem er si ver- gleichen würde. Die Menge der Männer, die in der französischen Revolution aufgetreten sind, von Mirabeau bis Danton, die vergeblich den Versuch gemacht haben, diese Bewegung da zu hindern, zum Stehen zu bringen, wo es ihrer individuellen Neigung paßte, ift sehr groß. Jch gebe mih aber der Hoffnung hin, wir werden es nicht erleben, daß der Herr Abg. Zimmermann diesen Versuch an si selber macht. (Heiterkeit.)

Abg. von Ploet (deons.): Ich wollte gegen die shamlosen Angriffe der Presse auf den Bund der Landwirthe protestiren, wie dies der Abg. von Kardorff {hon gestern gegenüber der „Nord- deutschen Allgemeinen Zeitung“ gethan hat. Bei der vorgerückten Stunde und bei der Entwickelung der Debatte verzichte ih aber darauf.

bg. Dr. Förster (Nfp.) wendet sich gegen die Behauptung des Abg. Liebkneht, daß die Judenfrage nur in Deutschland vorhanden sei ; sie sei auch in Rußland und in Rumänien vorhanden, sie sei überhaupt fo - alt wie das jüdishe Volk. Wir sind als socialpolitishe Pfuscher bezeihnet worden ; Pfuscher ist jeder so lange, bis er Gelegenheit gehabt, etwas zu leisten. Wir haben eine solhe Gelegenheit noch niht gehabt. Der Abg. Rickert hat uns vorgeworfen, daß wir die Vorschriften der christ- lichen Religion verleßen, Antisemiten und Agrarier wurden von dem Abg. Rickert in einen Topf geworfen und beide der Regierung denuncirt. Ich acceptire es sehr danfbar, daß der Abg. von Kardorff uns für die Zukunft hundert Sige in diesem Hause in Aussicht gestellt hat. Was die Agrarier bisher verlangt haben, mag dies auch niht immer in einem maßvollen Ton geschehen sein, hat noch nicht das rechte Maß überstiegen ; vielleicht haben fie mit ihren Forderungen nur allzu lange gewartet. Der Handelsvertrag mit Nu- mänien shafft dem rumänishen Ackerbau ein neues Absatgebiet; das wird in einer officiellen Kundgebung der rumänischen Regterung aus- drücktlih anerkannt. Es ist davon gesprochen worden, dgß die Antisemiten das Schlagwort: gegen Juden und Junker! an- genommen hätten. Ich möchte nicht, daß dieses Schlagwort auf die Dauer beibehalten würde; vorübergehend war es vielleicht berechtigt. Unser Standpunkt ist viel höher als der der Agrarier; wir haben gegenüber dem Bunde der Landwirthe ein viel umsfassenderes wirthschaft- lihes Programm. Ich möchte daher wünschen, daß wir Antisemiten niht von vornherein vom MRegierungstishe als Feinde {behandelt würden. Bei der vorgerückten Stunde und da ih wohl der leßte Redner in der Debatte bin, will ich nur bemerken, daß der Verlauf der Debatte dem Herrn Präsidenten vollständig Recht gegeben hat in Bezug auf seinen Vorschlag, mit der ersten Berathung des Etats die erste Berathung des Steuerreformgesetzes zu verbinden. Besser wäre es, wenn man auf die Thronrede eine Adresse als Beantwortung be- schließen würde. Die Debatte darüber ist dann geeignet, alles das vorzubringen, was jeßt in der ersten Lesung des Etats vorgebracht wird, Daß die Mehrheit der Wähler gegen die Militärvorlage ge- stimmt hat, ift äußerlich rihtig; aber bei der Wahl hat Mancher aus der Noth eine Tugend gemacht. Der Abg. Bebel hat seinen Atheis8mus rühmend hervorgehoben und sich als einen besseren Menschen dargestellt als die Bekenner des Christenthums. Das Christenthum ist etwas Hohes, Ideales; es kann deshalb schr tief sinken. Was ohnehin schon tief unten steht, kann nicht mehr sinken. Der Abg. Bebel hat sih als Vertreter des Mittelstandes hingestellt und gegen die Ansamm- lung großer Vermögen protestirt; aber die Börse hat er ganz außer Acht gelassen. Der Abg. Liebknecht hat von der Börse garnicht esprochen. Um zum Schluß zu kommen, es ist mehrfach von einer Fat Nothwendigkeit, vor der wir stehen, gesprochen worden. Ich halte es niht für ausgeschlossen, da sogar der Abg. Bebel sich an den Patriotismus der Parteien hier rechts gewendet hat, daß wir Steuerquellen auffinden werden, um die Kosten der Militärvorlage zu decken, und zwar auf einer möglih\t einfahen Basis.

Um 43/, Uhr wird die Berathung geschlossen. :

Eine ganze Reihe von Special-Etats wird an die Budget- commission verwiesen.

Schluß 5 Uhr.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 30. v, M. gestellt 11 912, nicht rechtzeitig gestellt 113 Wagen. In Oberschlesien sind am 29. v. M, gestellt 5244, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 30. November. Monats-Bericht der ständigen Deputation der Woll-Interessenten. Bei ruhigem Geschäfts- gange waren die Umsäße in deutshen Wollen im N Monat größer als im Oktober. Neben den regelmäßigen Entnahmen in Stoff- und besseren Wollen zur Deckung des nöthtgsten Bedarfs, stellte sich seit längerer Zeit wieder Frage nah Wollen zu Kamm- zwecken ein, vornehmlih waren es ungewashene Wollen, die davon betroffen wurden. In diesen Gatlungen wäre das Geschäft ein

weit bedeutenderes geworden, wenn die Vorräthe darin größer gewesen wären. Ës wurden etwa 4500 Centner Rüdcken- wäshen und etwa 3000 Centner ungewaschener Wollen verkauft. Die angelegten Preise blieben unverändert niedrig. Die am 28. d. M. eröffnete Londoner Auction brachte bei einem ver- hältnißmäßig kleinen Angebot unveränderte E der Sep- tember-Ofktober-Auction. In Colonialwollen entbe rte das Geschäft auch in diesem Monat einer Anregung; die Umsätze blieben beschränkt und dienten nur zur Deckung des jeweiligen dringendsten Bedarfs. Die Verkäufe belaufen sh auf zusammen etwa 2400 Ballen, fast alles Capwolle. Die Preise Hielten sich mehr oder weniger un- verändert.

Die gestrige Generalversammlung des Georgs-Marien- Bergwerks- und Hüttenvereins genehmigte die vorgelegte Vilanz, sowie die vorge]chlagenen Abschreibungen und die Vertheilung von 49/9 Dividende für die Vorzugsactien. ie ausscheidenden Auf- sichterathsmitglieder wurden wiedergewählt. E

In der gestrigen Monatsversammlung des westfälishen Kokssyndikats zu Bochum wurde, wie die „Nh.-Westf. Z.“ mit- theilt, die Productionseinschränkung für Dezember auf 18 9/6 festgeseßt,

egen 229% für November. Die thatsächliche Einschränkung im November betrug nur 10 %/%; im Oktober betrug sie 117% statt der beschlossenen 25 9/6. i e

A M Meldet „W D B daß der Crédito Mobiliare gestern Vormittag ein Moratorium nachgesucht und die Zahlungen ausgeseßt hat. /

Magdeburg, 30, November. (W. T. B) Zuckerbert@t. Kornzücker excl, von 92% —, neue 13,75, Kornzucker excl. 88 9/0 Rendement 12,50, neue 13,05, Nachproducte excl., 75 9/9 Nende- ment 10,50. Ruhig. Brotraffinade 1. 27,00, Brotraffinade I[. 26,75, Gem. Raffinade mit Faß 27,00. Gem. Melis I. mit Faß 24,75. Nuhig. NRohzucker. 1. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. No- vember 12,45 bez., 12,475 Br., pr. Dezember 12,45 Gd., 12,474 Br., pr. Januar-März 12,67# bez., 12,70 Br., per April-Mai 12,875 Gd., 12,90.Vr, Stetig: : i

Leipzig, 30. November. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata Grundmuster B. per November A, per Dezember 3,45 4, per Januar 3,45 4, per Februar 3,50 4, per März 3,52% 6, per April 3,55 H, per Mai 3,572 46, per Juni 3,627 #, per Juli 3,65 4, per August 3,674 4, per Sep- tember 3,674 4, per Oktober 3,673 M L :

Bremen, 30. November. (W. T. B.) Börsen-Schlußbericht. Raffinirtes Petroleum. (Dfficiele Notirung der Bremer Petroleum-Börse.) Fest. Loco 4,90. Baumwolle. Stetig. Üpland middling, loco 41} s, Upland Vasis middling, nichts unter low middling, auf Termin - Lieferung, pr. November 41 4, pr. Dezember 41 K, pr. Januar 417 H, per Februar 413 pr. März 413 , pr. April 413 =. Schmalz. Fester. Shafer S, Wilccex F, Choice Grocery 4, Armour shield 46 4, Cudaßy 4, Nohe & Brother (pure) 464 4, Fairbanks 40 „4. Speck. Ruhig. Short clear middl. November-Abladung 43, Dezember-Januar-Abladung 395. Wolle. Umsag: 123 Ballen. Tabacck. Umsatz: 39 Faß Kentucy, 210 Kisten Seedleaf, 50 Packen Brasil, 88 Seronen Carmen. : : i

Wien, 30. November. (W. T. B.) Die Brutto-Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 45. Woche (vom 5. November bis 11. November 1893) 235 791,22 Fr., Abnahme gegen das Vor- jahr 75 477,93 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Ja- nuar bis 11, November 1893) betrugen die Brutto-Einnahmen 10 753 067,70 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 338 530,54 Fr. -

London, 30. November. (W. T. B.) Wollauction. Preise unverändert.

An der Küste 12 Weizenladungen angeboten.

96 9/0 Javazucker loco 15} ‘ruhig, Rüben-Rohzucker loco 123 fest. Chile-Kupfer 428/16, pr. 3 Monat 437/16.

Liverpool, 30. November. (W. T. B.) (Officielle Notirungen.) American good ordin. 4/16, do. low middling 4/16, do. middling 47/16, do. good middling 4°/16, do. middling fair 43, Pernam fair 4è, do. good fair 43, Ceara fair 4è, do. good fair 411/16, Egyptian brown fair 47, do. do. good fair 91/16, do. do. good 97/16, Peru rough good fair 515/16, do. do. good 61/16, do. do. fine 67/16, do. moder. rough fair 4/16, do. do. good fair 5/16, do. do. good 9°/16, do. smooth fair 4°/16, do. do. good fair 43, M. G. Broach good 41/16, do. fine 47/16, Dhollerah good 31/16, do. fully good 31/16, do. fine 45, Oomra good 33, do. E goos 4, E fine 43/16, Scinde good 411/16, Bengal fully good 3F, do. fine 41/16, ; F

(45S F 30, November. (W: T. B.) Wolle fest, Preise unverändert; ordinäre Kreuzzuchten eher tkeurer. Garne ruhig aber fester, Stoffe unverändert. E M a, 30, November. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 524. Bancazinn 473.

Verkehrs-Anstalten.

Der Postdampfer „Didam“ der Niederländishch-Ameri- tant 8 e C Tab ie -Gesellschaft ist am 29. d. M. in New-York angekommen.

Bremen, 30. November. (W. T. BZ) Norddeutsher Lloyd. Der Postdampfer „Neckar“ ist am 29. November Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Aller“ ist am 28. November Vormittags von New-York nach der Weser ab- gegangen. Der Postdampfer „Baltimore“ bat am 28. November Abends die NReise von PeO nach Antwerpen fortgeseßt. Der Postdampfer „Roland®“ hat am 29. November Mittags Dover passirt. Der Schnelldampfer „Lahn“ hat am 29. No- vember Nachmittags die Reise von Southam pto n nach New-York fortgeseßt. Der Postdampfer „Oh i o“ hat am 26. November Nachm. die Reife von Antwerpen nah Corunna fortgeseßt. Der Schnell- dampfer „Havel“ ist am 29. November Nachmittags auf der Weser angekommen.

Mannigfaltiges.

Kaiserslautern, 27. November. Der Münchener „Allg. Z. wird berichtet: Ein endloser Zug bewegte sich gestern von der Stadt aus zur Galgenschanze, um den Gedenkstein an den Sieg, den vor hundert Jahren am 29. und 30. November die Preußen unter dem Herzog von Braunschweig “in der Schlacht bei Kaiserslautern über die Franzosen unter Hoche errangen, feierlich zu weihen. Hier sowohl, wie bei dem nah der Nückkehr in die Stadt folgenden gest- bankett, wurden zündende Reden gehalten, in denen patriotische Ver- gleiche zwischen jener Zeit der politischen Zerrissenheit und der glor- reichen Einigung in der Gegenwart nicht fehlten. Die Buchhandlung Crusius hat eine Ausstellung von Gegenständen veranstaltet, welche aus der Schlacht und überhaupt aus der Revolutionszeit herrühren.

Dresden, 1. Dezember. In Kirskèn's Steinbruch in Rat hen ist, wie „W. T. B.* berichtet, gestern eine größere Ge steinmasse niedergegangen. Dabei wurden drei Personen getödtet und eine verwundet.

Röouén, 1. Dezember. Auf dein Bahnhof ODisséêl-la- Riviòre wurden laut Meldung des ,W. T. B.* zwei Depeschen- \äcke gestohlen; wie es heißt, enthielten sie Werthe im Betrage von 300 000 Francs.

Cagliari, 30. November. (W. T. B.) Durch einen heftigen Orkan wurde, wie „W. T. B.“ meltet, _ die Ueberschwemmung des Gebiets mehrerer Gemeinden herbeigeführt und großer Schaden angerichtet. Vier Menschen B dur den Einsturz einer Brücke ge- tödtet worden. ott ieh ift umgekommen, der Eifenbahn- verkehr unterbrochen.

1. Unter uhungs-Sahen.

2. O PaRE, ustellungen u. de. gl. 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Bats VEPINRNEEN, Verdiugungen 2c. 9. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit-Gesellshaften auf Aklen u. Aktien-Gesellsch._ L Mac e ver M

. Niederlassung 2c. von wälten, 9. Bank-Ausweise. "A 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

irthshafts-Genossenschaften.

1) Untersuhungs-Sachen.

[49817] , In der Privatklagesahe des Kaufmanns Martin Liedloff, vormals in Oppach, jeßt unbekannten Aufenthalts, Privatklägers, gegen den Bahnbau- subunternehmer Karl August Wilhelm Thonig, zur Zeit in Oberstrahwalde, Angeklagten, wegen Be- leidigung, wird der Privatkläger auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselb zur Haupt- verhandlung auf den 26, Januar 1894 vor das Königliche Schöffengericht zu Herrnhut mit der Auf- forderung geladen, bei Vermeidung der Einstellung des Verfahrens bis zum AS. Jauuar 1894 einen baaren Austagenvocschuß von 6 4. anher zu erlegen. Herrnhut, am 23. November 1893. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts daselbst: Faust, Secretär.

D ( ; 2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. [49843] Ztwvangsverfteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 89 Nr. 3637 auf den Namen des Maurermeisters Carl Bonne und des Architekten Friedrih Weidner beide hier zu gleichen Antheilen eingetragene, zu Berlin in der Spenerstraße Nr. 22 belegene Grundstück am 14. Februar 1894, Vormittags U07 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 7,41 Æ Reinertrag und einer Flähe von 9 a zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, so- wie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die niht von selbst auf den Erstcher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungóvermerks nit hervorging, intbefondere der- artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- fehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, fakls der betreibende Eläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Nange zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nad erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruh an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. Februar 1894, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verfündet werden.

Verlin, den 24. November 1893.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 86.

[49845] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grund- buche von Altona Ost Band 13 Blatt 650 auf den Namen des Heinrich Hoklas, Fohann Hoklas, Wilhelm Hoklas und Regina Ottwil, geb. Hoklas, eingetragene, kleine Nosenstraße 9—15 belegene Grundstück am 12, Februar 1894, Vormittags Uk Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Gerichtéstelle, Zimmer 24, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 5 a 18 qm mit 2952 M Nußungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buchblatts und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besonvere Kaufbedingungen können in der Gerichtsshreiberei, Zimmer %5, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbs auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintra- gung des Versteigerungsvermerks. nit hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen und Kosten, \pâ- testens im Versteigerungstermin vor der Aufforde- rung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Fest- stellung - des geringsten Gebots nicht berüdsichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthums des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Bersteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Grtheilung des Zuschlags wird am 16. Februar 1894, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmer 24, verkündet werden.

Altona, den 24. November 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V. [49844]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nah durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proclam finden zur A R der beshlagnahmten, dem Büdner Johann Jala gehörigen Büdnerei Nr. 8 zu Brömsenberg mit Zubehör Termine: | | :

1) zum Verkaufe nah zuvoriger endliher Regu- # lirung der Verkaufsbedingungen am 12, Fe- bruar 1894, Vormittags 10 Uhr,

9) zum Vev a März 1894, Vormittags r,

3) zur Uameduta dingliher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse

R des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes att.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 28. JIg- nuar 1894 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Amtsanwalt Rißmann hieselbst, welcher Kaufliebhabern nah vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund- \sttücks mit Zubehör gestatten wird.

Lübtheen, den 27. November 1893. Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsches Amtsgericht.

[49881] Oeffentliche Zustellung.

_In dem mit Beschluß des Kgl. Amtsgerichts Speyer, als Vollstreckungsgeriht vom 15. November 1893, in Sachen der Speyerer Volksbank, eingetr. Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, zu Speyer, Gläubigerin, gegen:

I. Peter Collein, Pflästerermeister, seither in Speyer wohnhast, nunmehr ohne bekannten Wohnort abwesend,

IT. die Erben des zu Speyer verlebten ledigen Pflästerermeisters Johann Ludwig Collein, als:

1) obyenannten Peter Collein,

2) Wilhelm Collein, Techniker,

3) Anna Collein, ohne Gewerbe,

‘die beiden zuleßtgenannten " noch minderjährig und durch ihren Vormund Geschäftsagent Heisel dahier vertreten,

4) Ludwig Collein,

D) Josephine Collein,

diese beiden ebenfalls minderjährig und vertreten durch ihre Vormünderin Karolina Gutting, Wroe. I1. Che von Ludwig Collein in Nheinhausen wohn- haft, Schuldner, eingeleiteten Vertheilungsverfahren ist Vertheilungstermin auf Mittwoch, den 17. Ja- nuar 1894, Vormittags 10 Uhr, im Sitzungs- saale des Königlichen Amtsgerichts dahier anberaumt.

Zu diefem Termine wird der abwesende Schuldner Peter Collein unter dem RNechtsnachtheile des Aus- \chlusses mit feinen Einwendungen gegen den ent- worfenen oder im Termine berichtigten Vertheilungs- plan und die darin aufgenommen Forderungen hier- mit vorgeladen, mit dem Beifügen, daß der Entwurf des Vertheilungsplanes während der leßten zwei Wochen vor dem Vertheilungstermine auf diesseitiger Gerichtsschreiberei zur Einsicht aufliegt.

Speyer, den 28. November 1893.

Königliche Amtsgerichts\chreiberci. Klein, Kgl. Secretär.

[19943] Aufgebot,

_Auf Antrag des Einjährig-Freiwilligen Nudolf Kühl in Erlangen und Gen. wird das Aufgebots- verfahren zum Zweck der Kraftloserklärung nach- stehend bezeihneter Meininger 7 Gulden - Loose: Serie 02002 Nr. 20, Serie 03727 Nr. 49, Serie 04191 Nr. 48, Serie 04284 Nr. 27 und Serie 06773 Nr. 50, hiermit eröffnet. Aufgebotstermin wird auf den 2, Januar 1894, Vormittags V Uhr, anberaumt.

Die etwaigen Inhaber der genannten Loose werden aufgeforder?, spätestens im Aufgebotstermin ihre Nechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftsloëerklärung erfolgen wird.

Meiningen, den 9. Juni 1893.

Verzogl. S. Amtsgericht. Abth. I. Bernhardt.

[49859] Aufgebot.

Die Erben des am 10, Dezember 1885 zu Win- decken verstorbenen Johann Heinrich Diegel

I. sein Sohn Jacob Diegel L,

IT. die Kinder seiner am 1. Januar 1874 ver- storbenen, mit Michael Zeh zu Hanau verheirathet gewesenen Tochter Anna Dorothea, geb. Diegel, als

a. Jacob Zeh, b. Heinrich Zeh, c. Johannes Zeh, d. Margarethe Zeh, Ehefrau Noediger, e. Dr. med. Wilhelm Carl Zeh, f. Franz Wilhelm Zeh, g. Jo- hann Michael Ferdinand Zeh,

I1T. feine Tochter Margarethe Diegel, Ehefrau des Rentners Johannes Brüning zu Langendiebach,

IV. die Kinder seines am 3. Februar 1872 zu Wien verstorbenen Sobnes Heinrich Diegel, als: a. Heinrih Diegel, b. Wilhelmine Diegel, c. Wil- helm Diegel, d. August Joseph Diegel, e. Henriette Philippine Pauline Diegel,

haben das Aufgebot der Obligation der ständischen Leihbank zu Hanau Litt. F. Nr. 1638 über 200 1 zu 49/9 verzinslih vom 9. Mai 1876, auf den In- haber lautend, beantragt.

Der Inhaber der gedahten Urkunde wird aufge- fordert, spätestens in dem auf den 5. März 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Hanau, den 25. November 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. [49860] Aufgebot. Der Landwirth Georg Lind 1. von Oberissigheim hat das Aufgebot von 3 Antheilen am städtischen Anlehen (von ar vom 31. Dezember 1836 B. 67, 69, 75 über je 100 Gulden beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, \pätestens in dem auf den 5, März 1894, Vormittags 107 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte an- beraumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Hanau, den 25. November 1893. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. [49841] Auf Antrag des Vorstandes des Vorshußvereins zu Lüneburg e. G. wird der Inhaber der nach eid- licher Versicherung der drei zur rechtsgültigen Ver- tretung des Vereins berehtigten Vorstandsmitglieder seit dem September 1891 verloren gegangenen Stücke zu folgenden Pfandbriefen der Deutschen Grundcreditbank zu Gotha: Abtheilung T. Ser. 906 Nr. 18 120, ¿ 907 Nr. 18121,

desselben gehörenden Gegenstände am 12. Fe- bruar 1894, Vormittags L0 Uhr,

v 1071 —- Nr. 21403, 2164 Nr. 43 263

à 300 Æ, zu 3 9/6 verzinslich, und alle diejenigen, welche Eigenthumsreht oder Ansprüche irgend welcher Art auf diese Stücke haben, hierdurch aufgefordert, ihre Nechte auf diese Stücke spätestens in dem bei dem unterzeichneten Gerihte auf den L. Angust 1896, Vormittags 10 Uhr, anstehenden Auf- gebotstermine anzumelden und eventuell die Stücke vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der- selben erfolgen wird. Gotha, am 24. November 1893. - Herzogl. S. Amtsgericht. I. Fleischhauer.

[49852] Aufgebot.

Folgende Urkunden: : f

1) das Quittungsbuch der Kreissparkasse zu Dessau Nr. 43 093 über 205 Æ, ausgestellt für den Bier- fahrer Leopold Schüler aus Nehbsen,

2) die als Forderungsdocument für den Rentier &Sriedrich Albreht in Jonitß ausgefertigte Schuld- und Pfandverschreibung des Arbeiters Franz Bebber in Joniß d. d. Dessau, den 31. März / 10. April 1886 über 3000 Æ, jeßt noch 2400 Æ, eingetragen auf dem im Grundbuche von Joni, Band Il1,, Blatt 50 geführten Gartengrundstück,

3) die als Forderungsdocument für die verehel. Henriette Beer, geb. M öbes, in Alten ausgefertigte Schuld- und Pfandverschreibung des Hantarbeiters Wilhelm Beer, daselbst, d. d. Dessau, den 31. Juli/ 16. September 1875 über 900 Æ Illaten, einge- tragen auf dem im Grundbuche von Alten, Band I. Blatt 4 geführten Hausgrundstück in der Linden- straße, Pol. Nr. 42,

4) der als Forderungsdocument für den Halb- spänner Friedrich Sachtler in Alten ausgefertigte Kauscontract vom 2. November / 18. Dezember 1865 über 1200 Æ rüdständige Kaufgelder, einge- tragen auf dem durch diesen Kaufvertrag von dem Landwirth Friedriß Sachtler in Alten erworbenen, im Grundbuhe von Alten Band I. Blatt 8 geführten Halkspännergut

find abhanden gekommen und haken :

zu 1) der Bierfahrer Leopold Schüler in Rehsen,

zu 2) der Gutsbesißer Friedrih Albreht in Fisch- beck, vertreten durch den Nehtêanwalt Dr. Döring in Dessau,

zu 3) die Erben der verehel. Henriette Beer, geb. Mèöbes, vertreten durch den Justizrath Freyberg in Deffau,

zu 4) der Ortsschulze Friedrich Sachtler in Alten, vertreten durh den Justizrath Freyberg in Dessau,

zum Zwecke der Kraftloserklärung der Urkunden die Einleitung des Aufgebotsverfahrens beantragt.

Diesen Anträgen ist stattgegeben und wird hier- durch Aufgebotstermin auf Dienstag, den 23. Janunar 1894, Vorm. 10 Uhr, an biesiger Amtégerichtsstelle, Zimmer Nr. 4, anberaumt, Die etwaigen Inhaber der oben bezeichneten Urkunden werden hiermit zum genannten Termin mit der Aufforderung geladen, spätestens in diesem Termine ihre Nehte und Ansprüche anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung derselben erfolgen wird.

Dessau, den 27. November 1893.

Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. (gez.) Gast. Ausgefertigt :

Dessau, den 27. November 1893.

Der Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts:

L S) Schumann, Secretär.

[43885] Aufgebot.

Die minderjährigen Kinder des verstorbenen Gast- wirths Johann Philipp Carl Stein aus Würzburg, nämlich Franz und Ottilie Stein, vertreten dur ihren Vormund, den Bankier Eduard Stein von da, haben das Aufgebot der Police Nr. 28 996 der Providentia, Frankfurter Versicherungs-Gesellschaft dahier, ausgestellt über 4000 Thaler und zahlbar bei dem Tode des genannten Vaters des Antragstellers beantragt. Der Inhaber der Urkünde wird auf- gefordert, spätestens in dem auf den 22, Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 29, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Frankfurt a. M., den 26. Oktober 1893.

Das Königliche Amtsgericht. 1V. [4947] Aufgebot. Die Chefrau des Lehrers Carl Johanns, Alma Friederike Johanna, geb. Behrmann, in Varel (Dltenburg) hat das Aufgebot der angebli verloren gegangenen Police der „Deutschen Lebens- Pensions- und NRenten-Versicherungs-Gesellshaft auf Gegen- seitigkeit“ in Potsdam (jeßt genannt „Deutsche Lebenéversichherung Potsdam“) Nr. 18725 vom 13. Mai 1878, lautend über die von dem Restaura- teur Anton Heinrih August Friedriß Behrmann zu Varel auf das Leben seiner am 10. Juli 1869 ges borenen Tochter Alma E Johanna Behr- mann genommene Versicherung von 1000 6, zahl- bar am 10. Juli 1893, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Januar 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Lindenstr.54/55, 1 Treppe, Zimmer 10, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde“ er- folgen wird. Potsdam, den 13. April 1893. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1.

[8896] Aufgebot. Auf Antrag der Wittwe Mathilde Försterling, g: Nose, in Kroppenstedt, vertreten dur den

echt8anwalt Dr. Fehling in Lübeck, wird der unbe- kannte Inhaber des von der Deutschen Lebens- versicherungs-Gesellshaft in Lübeck am 7. August 1889 über die Verpfänduüg der auf das Leben des Kaufmannes Ernst Friedrih Wilhelm Försterling in Kroppenstedt lautenden Police Nr. 48508 aus- estellten Depositalscheines, welcher abhanden ge- ommen ist, aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche auf denselben spätestens in dem auf Freitag, den 26. Januar 1894, Vormittags 11 Uhr,

angeseßten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten

in Freiburg i. S.

Gerichte anzumelden, auch die Urkunde vorzulegen, wELrIgensaRs dieselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Lübeck, den 29. April 1893.

Das Amtsgericht. Abtheilung T. [11674] Aufgebot.

Auf Antrag der Wittwe Marie Bethge, geb. Sperlih, in Wüstegiersdorf, vertreten dur den Rechtsanwalt Dr. Fehling in Lübeck, wird- der un- bekannte Inhaber der von der Deutschen Lebens- Versicherungs-Gesellschaft in Lübeck, General-Agentur Breslau, Agentur Wüstegiersdorf, im Jahre 1893 ausgestellten Prämienquittung Nr. 15 384 über die Zeit vom 25. Februar 1893 bis zum 24. Mai 1893 bezahlte Prämie von Ct.-Thlr. 2.22.6 4 oder M 8,20 für die auf das Leben des J. A. Bethge laut Police Nr. 20076 ge- {{lossene Versicherung, welhe abhanden gekommen ist, aufgefordert, seine Nehte und Ansprüche auf die- selbe spätestens in dem auf Sounabend, den 27, Januar 1894, Vorm. 103 Uhr, an- geseßten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, auch die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Lübecck, den 15. Mai 1893.

Das Amtsgericht. Abtheilung I.

[43890] Aufgebot. Es haben das Aufgebot nachstehender angebli verloren gegangener Urkunden beantragt : 1) der Häusling Johann Wischoff zu Ahlften, Kreis Soltau, der am 1. November 1891

über 300 M nebst 39% jährlihen Zinsen auf -

seinen Namen ausgestellten Schuldverschrei- bung der Sparkasse Fallingbostel Litt. G. Nr. 5164,

die Haustohter Doris Meyer zu Dorfmark der am 22. Oktober 1887 auf ihren Namen über 60 M. nebst 3 9% jährlichen Zinsen aus- gestellten Schuldverschreibung der Sparkasse Fallingbostel Litt. A. Nr 4298,

der Pächter Dietrich Hogrefe zu Fulde, als legiti- mirter Erbe weil. Arbeite:s Heinrich Friedrich Hogrefe zu Hünzingen, der auf den Namen des leßteren am 4. Oktober 1890 über 900 M nebst 30/9 jährlihen Zinsen ausgestellten Schuldverschreibung der Sparkasse Falling- bostel Litt. G. Nr. 3975.

Die Inhaber dieser Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem damit auf Mittwoch, den 6, Juni 1894, Vormittags 10 Uhr, anbe- raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls auf An- trag der Berechtigten die Kraftloserklärung der Urkunden «erfolgen wird.

Walsrode, den 27. Oktober 1893.

Königliches Amtsgericht. 1.

[49851] Aufgebot.

_1. Die verehelihte Schuhmachermeister Anna Lippold, geb. Stiehler, die unverehelichte Louise Stiehler, der Glasermeister Franz Stiehler, der Schneidermeister Albert Stiehler, und die minder- jährigen Geschwister Stiehler, Otto und Martha, vertreten durch ihren Vater, den Kammacher Franz, Albert Stiehler, sämmtlich in Naumburg a. S,, haben das Aufgebot des angeblich verloren gègangenen, auf den Namen der Geschwister Anna, Louise, Franz, Albert, Otto und Martha Stiehler in Naumburg a. S. lautenden Einlagebuches Nr. 9543 des Naum- burger Bankvereins, über 1350 4,

[l. der Dekonom Friedrih Frenzel in Hohndorf hat das Aufgebot des angeblich verloren egangenen auf seinen Namen lautenden Sparkaïenbena der städtishen Sparkasse zu Naumburg a. S. Nr. 34 161 über 500 A6

beantragt. Die Inhaber des Einlage- bezw. Sparkassenbuchs werden aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine am 30, Mai 1894, Vor- mittags 10 Ubr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 48, ihre Nechte anzumelden und das Einlagebuch resp. Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Naumburg a. S., den 13. November 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1V. [49854] _ Aufgebot.

Das Sparkassenbuh der städtishen Sparkasse zu Krappiß Nr. 462 über 131,80 4, ausgefertigt für die katholische Kirhkasse zu Ottmuth, ist an- L verloren gegangen und soll auf Antrag der Sigenthümerin zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt worden. Es werden daher die Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebots- termine am 23. Juni 1894, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht ihre Rechte anzu- melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Krappitz, den 25. November 1892.

Königliches Amtsgericht.

[49848] E Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtishen Sparkasse zu Osterode, Ostpr., Nr. 1394, ursprünglich lautend über 506 M 21 „4 für Friedri, Michael und Adam Piskorz, zuleßt noch nah Bestand vom 1. April 1893 über 272 6 61 Antheil des Friedrich Piskorz, ist angeblih verloren gegangen und soll auf den Antrag des jezt alleinigen Eigenthümers, des Schneidergesellen Friedrich Piskorz in Guben, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es wird daher der Jnhaber des e neten Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebots- termine den 9, Juli 1894, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer 1) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, ans die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Osfterode, Ostpr., den 20. November 1893.

Königliches Amtsgericht.

[49853]

Der Zimmermeister Chr. Egert zu Schönkerg, als vâterl. Vormund seines minderjährigen Sohnes Nicolaus Wilhelm, hat das Aufgebot des bei dem im Mai 1889 bei ihm stattgehabten Brande angeb- lih verloren gegangenen Einlagebuches Nr. 2195 der