1893 / 288 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Dec 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Wenßyel im Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Müller im Inf. Regt. Alt -Württemberg Nr. 121, Roesling im Infanterie-Regiment König Wilhelm 1. Nr. 124, Happoldt im Inf. Regt. Kaiser Friedri, König von Preußen Nr. 125, Eberhard im Feld-Art. Negt. König Karl Nr, 13; nt aun im Inf. Negt. König Wilbelm 1. Nr. 124, zu Sec. ts. ernannt. Die charakteris. Port. Fähnrs.: Roell im Feld- Art. Regt. König Karl Nr. 13, Steiner im Inf. Negt. König Wilhelm 1. Nr. 124, Franck im Feld-Art. Negt. König Karl Nr. 13, zu Port. Fähnrs. befördert. Faber, Hauptm. im Inf. Megt. Alt-Württêmberg Nr. 121, als Comv. Chef in das Inf. Regk. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Vowinkel, Hauptm. im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrih von Baden, als Comp. Chef in das 4. Inf. Regt. Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterrei, König von Ungarn, verseyt. e

Im Beurlaubtenstande. 2%. November. Vie Vice- Feldwebel: Mußotter vom Landw. Bezirk Stuttgart, zum Sec. Lt. der Nes. der 4. (Königl. Württemberg.) Comp. des Königl. Preuß. Eisenbahn-Regts. Nr. 2, Kopp von demselben Landw. Bezirk, zum Sec. Lt. der Nes. des 8. Inf. Negts. Nr. 26 Großherzog as von Baden, Dinkelacker vom Landw. Bezirk Horb, zum Sec. Lt. der Nes. des Gren. Regts. König Karl Nr. 123, Kohler vom Landw. Bezirk Calw, zum Sec. Lt. der Res. des Gren. Negts. Königin Olga Nr. 119; die Vice-Wachtmeister: Lerch vom Landw. Bezirk Calw, Niederegger vom Landw. Bezirk Stuttgart, zu Sec. Lts. der Res. des Feld-Art. Negts. König Karl Nr. 13, ernannt. Die Pr. Lts.: v. Fischer von der Feld-Art. 1. Aufgebots des Landw. Be- zirks Stuttgart, Wizinger von der Inf. 1. Aufgebots des Landro. Bezirks Ellwangen, Lerh, Haußmann von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Bareiß von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Calw, Scheurlen I. der Nes. des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Kienzle von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Vogt von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Gmünd, Erhardt I. von der Inf. 2. Aufgebots desselben Landw. Bez., Kräutle von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Ziemann von der Fuß-Art. 1. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, zu Hauptleuten; die Sec. Lts.: Speier von der Feld-Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Mo, Wieland 1. der Nes. des Feld-Art. Regts. König Karl Nr. 13, Wirz I. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Eßlingen, Kleinmann der Mes. des Gren. Negts. König Karl Nr. 123, San del von der N: 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Ulm, Köhncke von der Uf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Scheele der Nes. des 8. Inf. Negts. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, Schleht von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Kreußel von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Reutlingen, Bosch der Res. des Gren. Yegts. König Karl Nr. 123, Frhr. v. Gemmingen-Guttenberg “der VUrtes. Des Inf. Regts. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, G üntter von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Kiel - meyer der Nes. des Gren. Negts. Königin Olga Nr. 119, Bohne n- berger von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Schott von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Eßlingen, Moser von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Chingen, SPlad von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Staat, Graf der Mel. des Inf. Negts. König Wil- Dein 1 Ne, 124, Sarwey der Nes. dès Zu Veats. Kaiser Friedri, König von Preußen Nr. 125, Fischer der U des Inf. Regts. Alt-Württemberg Nr. 121, Marx von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Kies von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Gmünd, Frhr. v. Hügel der Ref. - des Inf. Negts. Kaiser Friedrih, König von Preußen Nr. 125, Clostermeyer von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Gßlingen, Koetter von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Reutlingen, Zimmermann der Res. des Inf. Negts. Alt-Württem- berg Nr. 121, Scher ff von der Fuß-Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Cßlingen, Souchay der Res. des Inf. Negts. Alt, Württem- berg Nr. 121, Rupp der Res. des Gren. Negts. Königin Olga Nr. 119, Der Pose von der Sf [. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Schaufler von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Be- zirks Mergentheim, Föhr 1. der Res. des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Kerner der Res. des Gren, Negts. König Karl Nr. 123, Hirs ch von der Fuß-Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Eßlingen, Kirch - hausfer der Res. des Gren. Negts. König Karl Nr. 123, Müller von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Calw, Spohn der Ref. des Inf. Regts. Kaiser Friedri, König von Preußen Nr. 125, Hilbert von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Gmünd, Just der Nef. des 8. Inf. Negts. Nr. 126 Großherzog Friedri von Baden, Weber, Keller, Pressel von der Înf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, Bund schu der Nef. des Gren. Regts. König Karl Nr. 123, Keßler I. der Ref. des 8. Inf. Negts. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, zu Pr. Lts., befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. 29. N o- vember. * Quade, Hauptm und Comp. Chef im 4. Inf. Regt. Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterrei, König von Ungarn, mit Pension und der Regts. Uniform, Knoblich, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, mit Pension und der Negts. Uniform, Graf v. Zeppelin- Aschhausen, Sec. Lt. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19 und commandirt zur Dienstleistung bei Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog Albreht von Württemberg, als Pr. Lt. mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Armee-Uniform, der Abschied be- willigt. Gosch, Port. Fähnr. im Gren. Regt. Nr. 123, behufs Uebertritts in die Königl. Preuß. Armee aus dem activen Militär- ¡enst entlassen.

Im Beurlaubtenstande. 2%. November. Brandauer, Sec. Lt. von der Cav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, der Abschied bewilligt.

Im Savnitäts-Corps. 25. November. Dr. Kübel, Unter-Arzt der Nes. vom Landw. Bezirk Stuttgart, zum Assist. Arzt 2. Kl. ernannt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

259. November. Busch, Ober - Roßarzt im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25, seinem Ansuchen entsprehend mit der gesetzlichen Penfion in den Ruhestand verseßt.

Kaiserliche Marine.

Offiziere 2c. Ernennungen, Beförderungen, Ver- seßungen x. Neues Palais, 27. Norember. Hofmeier, Gorv. Capitän, Commandant S. M. Kreuzer 3. Klasse „Arcona“, zum Capitän zur See befördert. Ochwadt, Hauptm. vom 2. See- Bat., zum Vorstand des Bekleidungëamts in Wilhelmshaven ernannt.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 2. Dezember.

Ueber den Aufenthalt Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin in Hannover entnehmen wir den Meldungen des „W. T. B.“ weiter Folgendes: Bei der gestrigen P MiaNafel Zhrer Majestäten trug der Hannoversche

ännergesangverein unter Begleitung der Kapelle des Füsilier - Regiments General - Feldmarshall Prinz Albrecht von Preußen (Hannoversches) Nr. 73 Gesänge vor. Seine Majestät der Kaiser sprachen den Sängern Allerhöchstihre An- erkennung aus und luden den Verein zu einem Mitte nächsten Monats in Potsdam stattfindenden Hofconcert ein. Am Nachmitta machten Seine Majestät der Kaiser einen Spazierritt ad -Herrenhausen und nahmen sodann im Kreise des Offiziercorps

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des Königs-Ulanen-Regiments das Diner cin. Jhre Majestät die Kaiserin seßten im Laufe des gestrigen Tages die Besuche von Wohlthätigkeitsanstalten fort. Am Abend wohnten Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin der Vorstellung des Lustspiels „Goldfishe“ im Königlichen Theater bei. Sowohl bei dem Erscheinen im Theater wie beim Verlassen desselben wurden die Majestäten mit Hurrahrufen begrüßt. Nach der Vorstellung wurde der Thee bei dem Commandeur des Königs - Ulanen - Regiments, Oberst - Lieutenant von Pfuel eingenommen. :

Heute früh um 8 Uzr fuhren Seine Majestät der Kaiser zur Jagd nah Springe und begaben Sih nah der Ankunft an der Kaiserallee allein auf die Pürshe auf Dam- wild im Saupark. Später fand ein eingestelltes Jagen auf Schwarzwild im Hallerbruch statt, an welhem das Gefolge Seiner Majestät, der General der Cavallerie Graf von Waldersee, der Landesdirector Freiherr von Hammerstein und der Commandeur des Königs-Ulanen-Regiments, Oberst- Lieutenant von Pfuel theilnahmen.

Die auf den 8. Dezember d. J. anberaumte Sißung des Landes-Eisenbahnraths ist wegen des an diejem Tage stattfindenden katholischen Feiertags auf den 12. Dezember, Vormittags 10 Uhr, verlegt.

Der Ober-Hofmeister Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin Freiherr von Mirbach is vom 3. Dezember bis Mitte des Monats nah Belgien beurlaubt.

Der General der Cavallerie von Krosigk, Juspecteur der 1. Cavallerie - Jnuspection, ist vom Urlaub hierher zurück- gekehrt.

S. M. S. „Falke“, Commandant Corvetten - Capitän Graf Heinrich von Moltke, ist am 30. November in Kap- stadt eingetroffen.

S. M. S. „Sto\ch“, Commandant Capitän zur Scce Rittmeyer, ist am 30. November in Trinidad (Westindien) eingetroffen und beabsichtigt, am 16. d. M. nah Port Castries (Santa Lucia) Westindien in See zu gehen.

S. M. S. „Hyäne“, Commandant Capitän-Lieutenant Neine, ist am 29. November in Gaboon eingetroffen und beabsichtigt, am 4. Dezember die{Erholungsreise nah Annabon und St. Thomé fortzusezen.

Potsdam, 1. Dezember. Jn der heutigen Sißung der Stadtverordneten-Versammlung gelangte, wie „W. T. B.“ meldet, nahfolgendes Schreiben Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich zur Verlesung :

„Der Magistrat und die Stadtverordneten von Potsdam haben in gewohnter Anhänglichkeit Mir auch in diesem Jahre zu Meinem Geburtstage freundliche Gesinnung bezeugt und Worte der Theilnahme an Mich gerichtet. Jch danke herzlich für die Mir gewidmeten Wünsche und werde der Stadt Potsdam und ihren Bewohnern Mein besonderes Interesse immer bewahren.

Frankfurt a. M., den 26. November 1893.

Bic toria, verwittwete Kaiserin und Königin Friedrich.

ig l)

Magildemt 115 F (ck— S Ar Anote 4 I An den Magistrat und die Stadtverordneten in Ppolsdam.

Bayern.

Die Kammer der Abgeordneten seßte gestern die Generaldebatte über den Militär-Etat fort. Der Abg. Dr. Da ller (Centrum) wandte sih gegen die Haltung des Kriegs-Ministers in der Duellfrage. Der Abg. Dr. Aub (liberal) fand Daller’'s Behandlung der Sache zu tragish und wies die Uebertreibungen in der Kritik des Militärwesens zurück. Der Kriegs - Minister Freiherr von As hob hervor, daß die cigenartige Stellung des Offiziercorps @ußerhalb der politishen Oeffentlichkeit, gemäß der Verfassung und der Berufspflicht, den eigenartigen Ehcencodex recht- fertige. Die Einstelung von Volks\hullehrern beim Krankendienste werde erwogen werden. Die civilärzt- lihen Zeugnisse seien für das Militär nicht immer verläßlih. Er mißbillige die Bewerbung eines Militär- arztes um Stellen als Krankenkassenarzt. Auf die Landwirth- schaft werde bei den Manövern und der Einquartierung thunlichst Rüksiht genommen werden. Ein Schlußantrag wurde sodann genchmigt. Es folgten zahlreihe persönli e Bemerkungen. Heute wird in die Specialdebatte eingetreten werden.

Baden.

In der vorgestrigen Sizung der Zweiten Kammer gab der Präsident Gönner vor Eintritt in die Tages- ordnung, unter lebhafter Zustimmung der Kammer, der Ent- rüstung und dem Abscheu darüber Ausdruck, daß von un- bekannter ruhloser Hand in raffinirter Weise der Versuch eines Attentats auf das Leben Seiner Majestät des Kaisers ausgeführt worden sei. Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog werde er von dieser Kundgebung in geeigneter Weise Kenntniß geben zum Beweise der warmen Antheil- nahme der Kammer bei der Bewahrung des Reichsober- haupts und nahen Verwandten des Großherzoglichen Hauses vor dieser drohenden Gefahr. Sodann beschäftigte si die Kammer mit der Prüfung von NeGiugsnä@rolmgen Des Staats-Ministeriums und Justiz-Ministeriums aus den Jahren 1890/91.

Hefsen.

Seine Königliche Hoheit der Herzog von Sachsen- Coburg und Gotha traf heute Vormittag um 113/, Uhr in Darmstadt ein und wurde auf dem Bahnhofe von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog begrüßt. Zugleich fand dajelbst großer militärisher Empfang statt. Die zum Ehrendienst Seiner A Hoheit befohlenen Offiziere : General-Major von Jgel, Öberst-Lieutenant Baron von Ardenne und Hauptmann von Hahn I. waren der „Darmst. Ztg.“ zufolge Höchstdemselben zum Empfang an der Landesgrenze bis Bingen entgegengereift.

Reuß ä. L. + Seine Durchlaucht der Fürst ist am 29. v. M. von

Amtiy in Schlesien wieder nach Greiz zurückgekehrt.

Dentsche' Colouien.

Einem Bericht des Kaiserlichen Gouverneurs von Deutsch- Ostafrika, Oberst Freiherrn von Schele vom 28. Oktober ent- nimmt das „Deutsche Colonialblatt“ Folgendes:

Gurer Excellenz melde ich ganz gehorsamst, daß ih beabsichtige, Mitte nächsten Monats von Kilwa aus in Begleitung des dortigen Bezirksamtmanns und der 6. Compagnie eine Expedition in das Gebiet der Wabena am oberen Ulanga zu unternehmen. Ich werde zuerst meinen Weg von Kilwa aus westlich der Mbinguberge in nördliher Nichtung zum NMufidji nehmen, mih dort mit dem Stationshef von Kisaki, Compagnie- führer Ramsfay vereinigen, dann am Rufidji und Ulanga entlang nah den Lipingobergen zum dortigen Sultan Kiwanga, bei welchem si seit Mai d. J. der Feldwebel Kay mit 12 Asfagri befindet, marschiren.

Der Hauptzweck meines Unternehmens i} die Erforshung und Sicherstellung einer möglichst directen Verbindung mit dem Nyassa-See und der dortigen Station der Antisklaverei-Gesellschaft, roelche demnächst vorauésihtlih in die Verwaltung des Gouvernements übergeht; auf dem Hinmarsh if ferner die Möglichkeit gegeben, in der Mafiti- Angelegenheit einige Ordnung zu schaffen. Die Einfälle derselben nördli des Rufidji haben sih in letzterer Zeit wieder in bedauerlichem Maße gesteigert, und leidet das Land und die Leute dort {wer darunter. Compagnieführer Ramsay hat bereits einen erfolgreihen Zug zwischen Nuaha, MRufidji und Ulanga ge- macht und die dort wohnenden Häuptliyge energis ges züchtigt; er konnte jedo mangels Boote den Ulanga nicht überschreiten. Da von dort aus hauptsählich noch ein s{wunghafter Sklavenhandel nah der Küste betrieben wird, so erscheint eine mög- liste Unterwerfung und Einshüchterung der dortigen räuberischen Bevölkerung sehr nöthig. Dauernde Abhilfe wird erst durch die Er- richtung von Stationen am NRufidji und Ulanga eintreten.

Ob ih von dem Sitze Kiwanga?s vielleicht noch die Zeit und Mittel finden werde, um bis zum Nyassa vorzudringen, kann ih noch nicht sagen, wünschenswerth wäre es sehr.

Meinen Rückmarsch denke ih über den Luwegu in der Nichtung auf die große Karawanenstraße, welche von Mesule auf Kilwa führt, anzutceten.

In meiner Begleitung wird sih noch der Geologe Lieder befinden, welchem diese Gegend bisher verschlossen war; möglich, daß es ihm gelingt, hier einige werthvolle Entdeckungen zu machen, namentlich ift es nicht ausges{lossen, Kohlen, welche bis hart südlich des Novuma gehen, dann aber auf unserem Ufer des Flusses vershwinden, weiter nördlich wiederzufinden.

Die Dauer meiner Abwesenheit berechne ih auf höchstens dret Monate.

Nr. 23 des „Deutschen Colonialblatts“ vom 1. Dezember enthält eine Karte mit den nach dem Abkommen zwischen Deutschland und England vom 15. November 1893 verein- barten Abgrenzungen der Jnteressensphären in den vom Golf von Guinea nach dem Junern sih erstreckenden Gebieten.

Oesterreich-Ungarn.

Das österreihishe Abgeordnetenhaus seßte gestern die Specialberathung der Landwehrvorlage fort. (Graf Franz Coronini betonte, wie „W. T. B.“ meldet, daß man allgemein an die Erhaltung des Friedens glaube ; dies enthebe jedoch niht von der Pflicht, die Wehrmacht des Reichs zu stärken. Die Vorlage sei nicht, wie behauptet, eine &olge des Dreibundes. ODesierreih würde auch bei anderen Combinationen niht abrüsten können. Der Aba. Hofs mann sprah in gleihem Sinne und hob 1 das allmältche Aufgchen der Landwehr in das stehende Heer sei gelungen. Der Landesvertheidigungs-Minister Graf We l- sersheimb bezeihnete die zweijährige Dienstzeit als das unerläßlihe Minimum, unter das auch das Deutshe Reich nicht herabgegangen sei; es handle sih darum, das im ersten Zahre Gelernte im zweiten Jahre zn vervollständigen. Es sprachen alsdann Graf Dubsky für, die Abgg. Fürnkranz und Vasaty gegen die Vorlage. Schließlich wurde diese an- genommen.

Großbritannien und Frland. Zn der gestrigen Sizung des Unterhauses erklärte,

wie „W. T. B.“ berichtet. der Parlaments-Secretär des Aus- wärtigen Amts Sir E. Grey, der Regierung seien weder mittelbar noch unmittelbar Vorstellungen der europäischen Mächte über die Gestattung der leßten Anarchistenversammlung auf Trafalgar - Square zugegangen. Der Präsident des Handelsamts Mundella erklärte, daß nach den bis jebt ein- gelaufenen Nachrichten bei den leßten Stürmen 293 Personen umgekommen, 525 gerettet worden seien. Frankreich.

Casimir Périer hat sih nach ciner Meldung des

„W. T. B.“ mit seinen hauptsächlihsten Mitarbeiteru

Uber die Politik des künftigen Cabinets ins Einver- nehmen gesezt. Heute Vormittag wird sich Casimir Périer in das Elysée begeben, um dem Präsidenten Carnot von dem Erfolge seiner Verhandlungen Kenntniß zu geben Vas Cabinet wird folgendermaßen zusammengeseßt sein: Casimir Périer Präsident und Auswärtiges; Raynal Inneres : Burdeau Finanzen; Spuller- Unterricht; Dubost Justiz: (Yeneral Mercier Krieg; Admiral Lefèvre Marine: Marty Handel; Viger Ackerbau; Jonnart Arbeiten.

Die gemäßigt-republikanischen und die conserva- liven Blätter beurtheilen das Ministerium Casimir Périer günstig, die radicalen Organe äußern sih dahin, daß es ein reactionäres Ministerium sei, und geben ihrer Befriedigung Ausdruck, daß nunmehr jede Zweideutigkeit ge- {hwunden sei. Die neuen Minister haben beschlossen, sofort in die Discussion einzutreten, sobald eine Jnterpellation an sie gerichtet werden sollte.

Jn der Colonialgruppe der Deputirtenkammer erstattete Deloncle gestern einen Bericht über das deutsh-englische Abkommen über Adamaua. Deloncle formulirte sodann den Protest der Gruppe gegen das Abkommen.

Jtalien.

Der König conferirte gestern mit Zanardelli und später mit Saracco. Die Verhandlungen über die Bildung des Cabinets dauern fort. Zanardelli hatte gestern Nach- mittag Besprehungen mit Sonnnino und Saracco über das finanzielle Programm. Das Gerücht, daß Saracco das Ministerium des Auswärtigen übernehmen werde, wird dem „W. T. B.“ zufolge für unbegründet erklärt ; ebenso un- begründet sei, daß Primerano das Portefeuille des Krieges übernehmen werde, für das gestern Abend San Marzano, der commandirende General des Armee-Corps in Rom, bezeichnet werde.

Spanien.

Aus Melilla wird gemeldet: Martinez Campos habe gestern einen spanishen Soldaten erschießen lassen, weil

hervor

dieser Tags zuvor einem Kabylen die Ohren abgeschnitten habe. Martinez Campos wolle durch derartige Maßregeln die blutigen Repressalien verhindern, die in der leßten Zeit vor- gekommen seien.

Niederlande.

Die Vereinigung der katholischen Mitglieder der Zweiten Kammer der Generalstaaten hat, wie „W. D, B. meldet; den einstimmig angenommenen Beschluß veröffentlicht: gelegent- lih der Etatsverhandlungen die Frage der Wiederherstellung einer niederländishen Gesandtschaft beim P äpst- lihen Stuhle nicht anzuregen.

Velgien. Do GPerzog von Sachsen-Coburg und Gotha be- sichtigte gestern in Begleitung des Königs die Stadt Brüssel, empfing Nachmittags den deutschen Gesandten Grafen von Alvensleben und den englishen Gesandten Plunkett und seßte dem „W. T. B.“ zufolge um 11 Uhr Abends die Reise fort.

Nach kurzer Generaldebatte hat vorgestern in der Depu - tirtenklammer die Specialdebatte über das Wahlgeseß begonnen. Das Alter für senatoriale Wahlen wurde, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, auf dreißig Jahre festgestellt.

Griechenland.

Die Kammer, Hal dem „W. T. B.“ zufolge eine Adresse an den König mit 110 gegen 61 Stimmen be- lossen.

Serbien.

Die Meldung verschiedener Blätter von dem Nücktritt des Ministers des Auswärtigen wird dem „W. T. B.“ zufolge in competenten Kreisen als unbegründet bezeichnet.

Bulgarien.

Zn der Sobranje theilte gestern der Minister-Präsident Stambulow mit, daß der Minister Ziwkow demissionirt habe. Er selbst sei interimistisch zum Unterrichts-Minister, der Justiz- Minister Slavkow zum Handels- und Ackerbau-Minister, Pomianow zum Justiz - Minister und der Präsident der Deputirtenkammer Petkow zum Minister der öffentlichen Arbeiten ernannt worden.

Wie die „Kölnische Zeitung“ aus Sofia meldet, wären in den leßten Tagen mehrere Verhaftungen daselbst vorge- nommen worden, weil ein Mordanschlag gegen den Prinzen Ferdinand von Sachsen - Coburg geplant gewesen sei, der am Tage vor der Ankunft der Leiche des Grafen Hartenau habe ausgeführt werden sollen. Der Haupt- schuldige sei der frühere bulgarische Offizier Jwa no1w, der vor drei Jahren als Brigade-Adjutant mit der Brigadekasse durchge- gangen war. Durch Zufall sei der Plan zwei Tage vor der Ankunft der Leiche des Grafen Hartenau entdeckt worden. „\wanow, der einen russischen Paß gehabt habe, sei im Eisen- bahnzuge von einem früheren Kameraden erkannt worden und auf der Station Kasitshane entflohen, verfolgt von Gendarmen und Bauern, auf die er wiederholt gefeuert habe. Der Polizei von Sofia unter Führung des Polizeichefs sei es nah langer Verfolgung gelungen, Jwanow zu verhaften. Dieser habe alsdann ein offenes Geständniß abgelegt. Danach sei er in russishe Dienste getreten, aber shleht behandelt und für unwürdig angesehen worden, eine Uniform zu tragen. Das habe ihm das Leben unerträglich gemacht. Die beiden bulgarischen Flüchtlinge Grujew und Benderew hätten ihm gerathen, den Bulgaren einen Dienst zu leisten, indem er sie von der Schreckens- herrschaft des Prinzen und Stambulow befreie. Unter den Mitschuldigen Jwanow's scheine sih auch dessen Bruder in Sofia zu befinden, der Jwanow Unterschlupf gewährt habe. Verhaftet worden seien auh mehrere Studenten der Universität in Sofia, die des Anarchiamus verdächtig seien.

Amerika.

Dem „Reuter schen, Bureau“ wird aus Nio de Janeiro bestätigt, daß es dem Kriegsschiff „Aquidaban“ mit dem Admiral Mello an Bord, und einem armirten Kauffahrtei- chiff gelungen sei, im Schuß der Dunkelheit aus der Bai von Rio de Janeiro zu entkommen und trog des lebhaften Feuers der die Hafeneinfahrt beherrshenden Forts die Durchfahrt zu erzwingen. Später sei ein englisches Kriegsschiff in See ge- gangen, um über die Richtung, die der Admiral Mello eingeschlagen habe, Erkundigungen einzuziehen.

Die New-Yorker “„World“ und der „New-York Herald“ bestätigen, daß die Aufständischen in Nio Grande do Sul den General Jsidoro gefangen genommen hätten. Die Schlacht habe den ganzen Montag und Dienstag gedauert, die Zahl der Todten werde auf 400 geshäßt; die Auf- ständischen hätten tausend Gefangene gemacht und belagerten jeyt Bage.

Afrika.

Die von Madagascar in Marseille eingetroffene Post berichtet von zahlreichen Banden, die Näubereien und Megzeleien an verschiedenen Punkten der Jnsel verübten.

Parlamentarische Nachrichten.

Deutscher Reichstag.

Der Bericht über die gestrige Sißung befindet fh in der Zweiten Beilage.

11. Sißung vom Sonnabend, 2. Dezember, 1 Uhr.

Der Sigzung wohnen bei die Staatssecretäre Dr. von Boetticher, Freiherr von Marschall und Pr. Graf Posadowsky.

Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Berathung des Gesehentwurfs, betreffend die Gewä hrung von Unter- tüßungen an Jnvaliden aus den Kriegen vor 1870 ind an ihre Hinterbliebenen.

Abg. Dr. Kropatschek (dcons.) begrüßt die Vorlage mit freuden, weil sie einem seit langen Jahren ausgesprochenen Wunsch ntgegenkomme, und beantragt die Verweisung derselben an die Budget- vmmission. Redner bemängelt es, daß an Bayern cine Summe Hherwiesen werden soll, welhe berehnet wird nah der Ausgabe der adern Einzelstaaten für diesen Zweck.

Königlich bayerisher Bevollmächtigter General-Major Nitter wm Haag führt aus, daß eine solche Bestimmung durchaus dem Xündnißvertrag entsprehe. Die Lasten und Kosten des Kriegöwesens, l denen die Pensionen auch gehören, werden danach für Bayern in eter Summe festgestellt, welhe berehnet wird nach dem thatsächlihen Vdarf der anderen Staaten.

Abg. Frityzen (Centr.) empfiehlt ebenfalls die Ueberweisung der Vrlage an die Budgetcowmission und weist darauf hin, daß höchstens

fei. Praktisch sei aber der Aus\{luß des Rechtsweges ; da es sich h

prüfen würde.

ganz ungefährlichen Ritt über die Grenze gemacht haben. melungszulaage 9 M beträgt, während für die Nichtbenußzung des Civ

mit der Pension zusammen einen gewissen, sehr niedrigen Betr übersteige, würde die Pension gekürzt.

werden muß. Abg. Herbert - Stettin (Soc.) tritt dafür ein, daß auh d

zahlt wird. Schluß des Blattes.)

Die Abgg. Leuß und Genossen haben ¡wei Anträge

Schlachtthiere.

\chriftlichen Berichterstattung für das Plcnum beauftragt.

der Umstand bedenklih sein könne, daß der Rechtsweg ausgeschlofsen

um weit zurükliegende Verhältnisse handle; zudem fei zu hoffen, daß die Militärverwaltung mit gréßtem Wohlwollen die Ansprüche

Abg. von Schöning (dconf.) spriht seine Freude über das Gesetz aus, bedauert aber, daß diejenigen Personen nit genügend berüdsihtigt werden, welhe während des Krieges in französischen Lazarethen gelegen haben ; ihnen wird das Kriegëjahr nicht angerechnet während dies bei anderen Personen geschieht, welhe vielleiht einen

Abg. Dr. Pieschel (nl.) weist darauf hin, daß die Verstüm-

verforgungsscheins 12 4 gewährt werden ; das sei ein falsches Ver- hältniß. Ferner bestehe eine Ungerechtigkeit bezüglih der Invaliden, welche in den Reichs- und Staatsdienst eintreten; sobald das Gehalt

Überste : Dadurh würden diese Invaliden \{lechter gestellt als diejenigen, welche nicht in den Neichs- und Staatsdienst eintreten, sondern vielleiht in den Communal- dienst. Dadurch entstehe die Gefahr, daß die besser Befähigten sich dem Communaldienst zuwenden. Nedner weist darauf hin, daß die Invaliden eine geseßlihe Regelung des Relictenwesens und eine Er- höhung der Pension im allgemeinen wünschen. Finanzielle Bedenken Tönnen dagegen nit geltend gemacht werden, da man die Absicht hat, dem Inbvalidenfonds 67 Millionen zu entziehen. Es handelt ih hier um eine Ehrenshuld des Reichs, die sobald als möglich getilgt

wegen politisher Vergehen bestraften Invaliden die Pension ge-

Gestalt von Geseßentwürfen eingebracht ; der eine verlangt das Verbot der Einwanderung ausländischer Iuden, der andere das Betäuben der

In der mit der Vorberathung der Handelsverträge beauftragten Commission des Reichstags wurde heut der Vertrag mit Spanien mit 15 gegen 6 (2 Centrum und 4 Consfervativ?) Stimmen angenommen. Abg. Pr. Paafche (nl.) ist mit der

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Kunst und Wissenschaft.

reih besuhte Versammlung das Andenken ihres unlängst dahi

durch eine Trauerkundgebung geehrt hatte, hielt Geheimer Regierung

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A merika“. Den Ausführungen des Nedners entnehmen wi

Chicagoer Weltausstellung Bekanntschaft mit * der Neuen We gemacht haben , gerade diejenigen voll befriedigt zurückehrten, die fi

Göttin. Die ersten Ansäße zur Gründung von Musten treffen w

Museum of Fine Arts zu Boston und das Metropolitan-Museu zu New-York. Ersteres i} das größte amerikanishe Museum. S

Fagebiete, in verschiedene Abtheilungen gefondert, untergebraht sin Das Museum zu Boston z. B. umfaßt eine Bildergalerie, eine klei

niht gewachsen den amerikanishen Museen sind die unsrigen in B

Amerikaner haben von einander viel gelernt, die Verbindung des künf lerishen Verkehrs i} eine sehr lebendige und lebensfähige. D

ohne des japanischen Jdioms mächtig zu sein, die B

Zeichens auf japanischen Kunstgegenständen kennen. So ift bei amer tanishen Kunstliebhabern eine umfassende Kenntniß der japanische Kunst zu stande gekommen. Die auf mehrere Tausende ih belaufende japanischen und chinesishen Malereien des Bostoner Museums werde

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fommt auch bei ihrer Auswahl europäisher Bilder insofern zu

bevorzugen, von französishen Malern die Schule von Barbizon un

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tragenden obschon ihm die Ankäufe beispielsweise Knaus" sche

T q F ch1 Geschmack

zu Gesicht gekommen. G scheint der

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deutscher Bilder in Amerika kein nennenstwertber ist. Der Vortragen

befindlichen Gemälde alter Meister. Die ungcheuere Schnelligkei mit welher in Amerika Unternehmungen größten Maßstabs durch geführt werden, wird wobl am besten {arafkterisirt durch die sache, daß die große öffentliche Kunstsammliung in Cbicago, z

am 15. Oktober 1892 der Grundstein gelegt worden ift

1. Mai 1893 eröffnet werden konnte. Dabei baben wir

ï das Gebäude, ganz aus bellem Granit durchaus

und solid aufgeführt. Das Interessanteste für uns leit aber in Amerika unstreitig die Privatsammlungen, namentli der neuesten Zeit. New-York stebt darin obenan, wobl bauptss&tl? wegen seiner günstigen Lage zum europäis{en Markt. Ein eigentliche Kunsthandel cxistirt, abgesehen von fapanischer Kunst, in Amerik zleihwobl bis zur Stunde uno nit. Bemerkenäwerth ift der Um find, daß der Amerikaner, der gewohnt ist, sei es arbeitend, sei es müßig

Abend eingerichtet bat und seine Kunstschäße dem Gaste bei clektriïde Beleuchtung vorweist.

Im Anschluß bieran s\prach Gebeimer Regierungs&Rat Lippmann über Kupferstihsammelnund Bücherlieb b

bei den Amerikanern. Es ist merkwürdig, wie reie Î

I s Kunstgeshichtliche Gesellschaft. Ordentlicho Monatssizung im Kaiserhof am 24. November. Nachdem die zah[l-

geschiedenen Mitgliedes, des Geheimen Negterungs-Raths Dr. Dohme

Rath Dr. B ode einen Vortrag „Ueber Kunst und Kunft- sammlungen in den Vereinigten Staaten von Nord-

daß, im Gegensaß zu \o Vielen, die bei Gelegenheit der

nur für Kunst, insbesondere für alte Kunst interessiren. Die alte Kunft wurde in Amerika schon seit langem verehrt ; freilih, wie das durch) die Verhältnisse bedingt war, mehr als eine sehr ferne thronende

in Boston und New-York an. Aus den zunächst nur wahllos auf

i l Amerika besißt erst seit etwa zwanzig Jahren derartige, dur Stiftungen und Schenkungen reicher Kunst- [reunde zu stande gebrahte große öffentliche Sammlungen, so das

gleihen den Königlichen Museen zu Berlin darin, daß in ihnen alle

Antikenfammlung, eine große Sammlung von Gipsabgüssen nach Antiken, ein Kupferstichcabinet, ein Kunstgewerbe-Museum, eine orien- talishe Abtheilung um nur das Wichtigste zu erwähnen. Die Gips- abgußsammlungen amerikanisher Museen haben ihre verblüffende Reichhaltigkleit daher, daß sie, über reichlidste Mittel verfügend und mit keinerlei Playmangel kämpfend, die Abgüsse aller europäischen Gipsformereien anzuschaffen und aufzustellen in der Lage sind. Gar

zug auf die japanischen und chinesischen Abtheilungen. Japaner und

Japaner suchen heute bereits die amerikanischen Museen auf, um in deren reichen japanischen Abtheilungen ihre eigene nationale Kunft zu studiren. Im Verkehr mit ihnen lernen wiederum die Amerikaner,

edeutung Jtedes

in wechselnden Darstellungen dem Publikum zugänglich gemaht. Die Amerikaner besißen einen ausgesprohenen malerishen Sinn, daber se es bei der Auêswahl antiker Kunstgegenstände haup sählih auf die Farbe abgesehen haben. Man hat darum beispieléäweise dort zu Lande mit Vorliebe antikes Glas gesammelt. In solcher Fülle und Schön- heit, wie hier, und zwar nicht bloß in den öffentlihen, sondern aub in Privatsammlungen, dürfte antikes Glas nirgends in Europa anzu- treffen sein. Allein das Metropolitan-Museum besißt davon Tausende von Stücken. Dieser auf die Farbe gerihtetë Sinn der Amerikaner

Ausdru, als sie die Holländer des siebzehnten Jahrhunderts besonders die neuesten Meister. Deutsche Bilder dagegen sind dem Vor- Gemälde wohl bekannt find in Amerika nit viele

unsere Kunst dort erloshen. Obgleich unsere Ausftellung in Cbicago etnen großen und wohlverdienten Erfolg davongetragen, möge man

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sih keiner Täuschung darüber hingeben, daß der Absatz moderner

verbreitete si dann eingehend über die in den amerikanischen Musee

t leineswegs mit einem Schwindelbau zu thun ; im Gegentheil ift

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ehend, den Tag außer dem Hause zu verbringen, sein Oeun für den t t -

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Curiositäten gerichteten Interessen der privaten Sammler erwuchsen die

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fammler, denen die Gelegenheit des Vergleichens doch sehr mangelt, oft an recht entlegenen und ziemli vereinsamten Orten bös Anerkennenswerthes zu stande gebracht haben. Bei- fpielsweise nennt der Vortragende Herrn Theodor Erwin am Ontario-See (Oswigo), der, in einem Städtchen von etwa 20 000 Einwohnern lebend, {on vor vierzig Jahren zu sammeln be- gann. Er besißt mehrere tausend Kupferstihe, darunter Werke Dürer's, Rembrandt's, Marcanton's u. f. w., kostbare Manuscripte und Miniaturen. Mehrere Stücke aus der in Berlin wohlbekannten Hamilton-Sammlung haben hier Unterkunft gefunden. Wohl der bedeutendste amerikanische Kupferstihsammler großen Stils ist George Vanderbilt in New-York. Die Bibliophilie hat in Amerika einen Umfang angenommen, daß sie einigen der öffentlihen Biblio- theken geradezu ihren Charakter aufzudrücken im stande war. In erster Linie zu nennen ift die Lennox Library in New-York. Sie bildet gewiß die umfangreihste Sammlung alter Neisebeschreibungen, ist rei an Incunabeln, namentlich spanischer Herkunft,- und hat eine Reihe von Blockbüchern aufzuweisen, unter denen ih entschiedene Unica befinden. Diese Bühersammlung, der große Mittel zu Gebote stehen, erfreut si der verständnißvollsten Leitung. New-Nork besißt außerdem im Grolier-Club eine Heimstätte für Bibliophilie. Der amerikanishe Büchersammler- bevorzugt alle alten Werke, welche irgend eine Beziehung zu seinem Welttheile haben, also Landkarten, geographische Literatur u. dgl. Die Vorliebe für {chöône und {ön gebundene Bücher übertrifft 4n Amerika selbst alles darauf Bezügliche in England oder Frankrei. Obschon Bücher Einbindens halber in englische Werkstätten geschickt werden, kann Amerika auch in dieser Hinsicht mit den höchsten europäischen Leistungen concurriren. Auf der Welt- ausstellung in Chicago freilich war davon so gut wie nichts zu seben. Dagegen mag die Thatsache erwähnt werden, daß in New-York ein Buchbinder lebt, der, eine Art Amateur, jährlich bloß fünf bis seché Einbände fertig stellt. Der Preis cines seiner Einbände beziffert sich auf 250 bis 500 Dollars.

Herr Dr. Jessen, Bibliothekar am Königlichen Kunstgewerbe- Museum, legte die in Farbenlichtdruck durch Albert Frish repro- ducirten Entwürfe für decorative Malereien ans der Zeit des Rococo vor, welche sich in der Bibliothek des Berlinec Kunstgewerbe-Museums befinden; ferner Jakob von Falke's Publication: eMiittelalterliches Holzmobiltar".

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

5 Norwegen. : :

Durch Verordnung der Königlich norwegischen Regierung vom 29. v. M. find ebenso wie Hamburg und die Häfen an der Elbe (vergl. „R.-Anz.* Nr. 286 vom 30. y. M.) aud) Holland, Belgien und in Spanien Bilbao und die Provinz Biêcaya für cholerafrei erflärt worden (vergl. „R.-Anz.*“ Nr. 213 vom 5./9. und Nr. 248 vom 16./10.).

Cholera.

_ Pest, 1. Dezember. Von gestern bis heute ift laut Meldung des „W. T. B." in ganz Ungarn weder cine Erkrankung noch ein Todes- fall an Cholera vorgekommen.

St. Petersburg, 1. Dezember. An Cholera erkrankten bezw. starben nah dem Bericht des „W. T. B.* vom 28. bis 30. v. M. in St. Petersburg 13 bezw. 7, in den Gouvernements vom 12. bis 18. v. M. in Warschau 5 bezw. 4, Ljublin 8 bezw. 4, Podolien 129 bezw. 65, vom 19. bis 25. v. M. in Kow no 28 bezw. 18, Livland 3 bezw. 2, 15k 11 bew. 7, St. burg 9 bezw. 2, Smolen ), Sjel 7 Cherson 37 bezw. 10, vom 1

Teneriffa, 1. Dezembe neue Erkrankungen und 8 St

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Verkehrs-Anstalten.

Laut Telegramm aus Oberhausen englische Post über Vlissingen vom 1. | hausen den Anschluß an Zug 5 Köln—Hanno Grund: Zugverspätung auf der Strecke

Laut Telegramm aus Köln hat di Post über Ostende vom 1. an Zug 31 nah Berlin über Hil stürmishe Witterung auf See.

Bremen, 1. Dezember. (W. Lloyd. Der Schnelldampfer „Werra! mittags in Genua ange ist am 30. November Morçc

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