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Bekanntmachung, betreffend die Unfallversicherung.
Nachdem gemäß § 47 Absaß 6 des D ESDER M NeRes vom 6. Juli 1884 Schieds- Reichs-Geseßblatt Seite 69) und der S8 1 flg. des Geseßzes vom 28. §
latt Seite 159) Neuwahlen vorgenommen worden sind, wird die neue Zusammenseßung der für die Betriebe der Kaiserlichen Marineverwaltung errihteten Schieds- bezirk. R gerichte nah § 48 des ersteren Geseßes nachstehend bekannt gemacht. s sißenden.
Name, Sta nd und Wohnort
geriht8-
tai 1885 (Reichs-Geseßz- des
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POLEEN c irt stellvertretenden e E Beisit
| fißenden. Beisitzer.
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gerichts. fißenden.
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Schieds8- gerihts- bezirk.
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sißenden.
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Name, Stand und Wohnort _
1 n. ‘ Bor- Beisitzer.
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Beisißer.
Witlhelms8- Wilhelms- | Dr. Meyer, | Mauve
# haven. haven.
VSntendantur- | Intendantur- | Nath in Wil- Rath in Wil.) helmshaven. | helmshaven. |2.
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Hildebrand, | Dr. Albath, |1. Marine- | Marine- | Intendant | Intendantur- |
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In Fürth ist nah einer Mittheilung des „Vorwärts“ in der Lorenz Scheidig’ schen Spiegel- und Mvöbelfabrik ein Ausstand der Bildhauer ausgebrochen.
In Wien dauert der Ausstand der Nohrdrechsler fort. — In der Lage des Wiener Bildhauerausstandes ist in der leßten Woche keine wesentlihe Aenderung eingetreten. Zu den 185 Werk- stätten, die vorige Woche die Forderungen der Arbeitnehmer bewilligt hatten, ist noch eine Arbeitsstätte hinzugekommen. Die Zahl der Aus- ständigen beträgt gegenwärtig 60 Mann. “Werkstätten, welche die Forderungen nit bewilligten und die Gehilfen beschäftigen, sind 24 vorhanden.
e VONDONE U C s[Mret: Der entglishe Kriegs- Minister hat die Einführung des achtstündigen Arbeits- tags im Arsenal von Woolwich beschlossen. Der Minimallohn für Arbeiter im Marinegeshüß-Departement foll 1 Pfd. Sterl. die Woche betragen und in Armeegeshütz-Departement 19 Sh. 6 d.
Nach Mittheilung des Stat istishen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 19. November bis incl. 25. November cr. zur Anmeldung gekommen: 293 Eheschließungen, 889 Lebendgeborene, 27 Todtgeborene,
722 Sterbefälle.
Handel und Gewerbe.
T äglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. der Ruhr sind am 1. d. M. gestellt 11 334, nit rechtzeitig gestellt 60 Wagen. n Oberschlesien sind am 30. v. M. gestellt 4839, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.
Zwang3-Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht Il Berlin standen am 29. und 30. November die nachbezeihneten Grundstücke zur Ver- steigerung: Zu Schöneberg an der Fregestraße belegen, dem Bau- unternehmer Karl Lahßt zu Charlottenburg gehörig; Fläche 12,90 a, Mindestgebot 1250 46: für das Meistgebot von 86200 6 wurde der Ziegeleibesißer Wilhelm Fredrich zu Brielow bei Branden- burg a. H. Ersteher. — Zu Schöneberg belegen, dem Maurer- meister Heinrih Müller zu Berlin gehörig; Flähe 12,78 a; Mindestgebot 2455 4; für das Meistgebot von 458 000 6 wurde die „Birkenwerder Actiengesellschaft für Baumaterial“ zu Berlin, Friedrichstraße 104 a, Ersteherin. — Zu Deut\ch- Wilmersdorf belegen, dem pensionirten Lehrer Ernst Pur- mann gehörig; Fläche 11,99 a; Mindestgebot 1569 .; für das Meistgebot von 118 850 ( wurde der Kaufmann Fritz Pax zu Berlin, Nostizstraße 44, Ersteher.
iber. (‘Amtliche Preisfeststellung für chmalz.) Butter. (Im Großhandel franco t en bezahlte Abrechnungspreise.) Hof- und Ge- S U la 5 M Us W=—3 % Ta. abfallende 105—108 46, Land-, Preußishe 95—98 M, I9—I8 M, Pommersche 95—98 4, Polnische 93— 95 M, Sennbutter —— A, do. Landbutter —,— c, M Galizishe 75—80 A, Margarine 40—
: Schweizer, Gmmenthaler 83—90 4, Bayerischer Bestpreußischer 1a. 60—66 M, do. Ila. 50—
80—85 M, Limburger 38—42 M, Quadrat-Mager- 19—20 A — Schmalz: Prima
reines, in Deutschland raffinir1
57—08 ÆW — Fett, in
do. in Deutschland raffinirt 42—
Bei regulärem Geschäft blieben Preise
behauptet, fehlerhafte gaben nah. Schmalz:
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\chlesischen Eisen- und Metallmarkt
Z.“ : In der Haltung des oberscchlesishen Eisen- an! Das MNoheisengeschäft liegt
id die Abfuhr des Noheisens wird infolge
chs tei den Walzwerken und Gießereien mit jeder Hochöfen haben den Betrieb bereits aufs
ift; an ausländischen Eifenerzen und Spaten beziehen 2h zu dem heimischen Material unbedingt Nöthige. ie Lage der obers{chlesis{hen Werke recht uner- ih nach allen Richtungen, den Betrieb dem gegenwärtigen Standpunkt zu erhalten Beschäftigung zu geben. Ob dies jedoch
ber mögltch fein wird, ist fraglich. — In Wal z- Angebote mit jeder Woche stärker und die Ab-
nd die Magazine bei den Händlern leer sind,
| zerfen gefüllt, unb felbst in den gangbarsten alzeisensorten lagern bereits nit unbedeutende Bestände. Um dem duct besseren Absay zu verschaffen, wenden sich die Werke dem Berfeinerungêsystem zu und fommen zum theil {hon mit fertiger Baare auf den Markt. So hat z. B. auch Königshütte in neuerer Ieit Staßlfacon-GBießerei eingerihtet und macht dadur den
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Í . Nauchfuß, Marine-|1. Nott, Marine - Bau- Kaiserlicher | Kaiserlicher | Bauinspector Marine- | Marine- | Wilhelmshaven.
3. Hertjen, Sattler inl. von Döring, Schmiede- | Wilhelmshaven.
Schiff- 1
4. Brünlow, è | bauer tn Bant. Heppens.
zartsch, Marine-|1. Beck, Marine-Baurath in Kaisferliher | Kaiserliher | Baurath in Kiel. | Kiel.
in Kiel. Rath in Kiel. |2. Oheim, Rechnungs-|1. Gille, Garnison-Verwal- | | Nath, Marine-| tungs-Director in Kiel.
Ober-Lazareth -In-/2. Strehlau, Kasernen-Jn-
TDeCTON M Mie | VeCTor tin Strel.
| stellvertretenden | | | |
in} inspector in Wilhelms- haven,
2. Zernecke, Marine - Nen- | Danzig. Danzig.
dant in Wilhelmshaven.
Inspector in Wilhelms- Assessor
Werkführer in} {chinenbau-Vorarbeiter in Gaarden. | Gaarden.
| 2. Mohr, Heinrich, Ma-
| | \chinenbau-Vorarbeiter in
| | Gaarden.
4. Wustrow, Gottlieb, 1. Sachau, Johannes, Kessel- Vorarbeiter in} \{chmied in Gaarden. Gaarden. 2. od, Adolph, Ma-
\chinenbau-Vorarbeiter in
Gaarden.
| : | | / Bock, Wilhelm,|1. Brey, Heinrih, Ma-
von Heyking, Büchting, 1. Kretschmer, _Ma-11. Klamroth, Marine-Bau- Königlicher Königlicher | rine - Bauinspector| meister in Danzig. Jegterungs- | Negierungs- | in Danzig.
ier 2. Preuß, Werftverwaltungs- Assessor | Secretär in Langfuhr.
haven. in Danzig. | in Danzig. |2. Haepke, Marine-|1. Wolff, Werftverwaltungs-
|
|
|
| :
[1. Reimann, Ober-Lazareth- |
|
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2. Sokopf, Kasernen - Jn- | spector in Wilhelmshaven.
| Vorarbeiter in Bant. 12. Tzschuke, Takler in Wil- | helmshaven.
. Traugott, Handlanger in
2, Kuhn, Maler in Bant.
2. Illing, Marine-Rendant | in Gaarden.
westfälishen Werken in Stahlrädern bedeutende Concurrenz. In Feinblechen war bis jeßt noch ziemlich befriedigende Nach- P c A 5 R » I A Arto f I N p aoly Jf frage, während gröbere Blechsorten nur geringem Begehr be- gegneten. Bei den Maschinen- und Kesselfabriken gehen die Uufträge sehr knapp ein, fodaß fie unzulänglih beschäftigt find. Den Eifenconstructions- und Reparaturwerkstätten ergeht es nicht besser. Bom Verdienen ist auch bei diesen keine Rede mehr, da sie fich, nur um Arbeit zu haben, gegenseitig \tark unterbieten. Im Betrieb der Nöhrenwalzwerke, Draht- und Nägelwerke hat sich nihts geändert. — Im Zinkgeschäft verblieb die Lage gleihfalls unverändert.
Magdeburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Zudckerbericht. Kornzuder excl, von 92% —, neue 13,75, Kornzucker excl. 88 9/6 Rendement 12,50, neue 13,05, Nachproducte excl, 75 9/ Rende- ment 10,60. Nuhig. Brotraffinade 1. 26,75, Brotraffinade 11. 26,50, Gem. Raffinade mit Faß 27,00. Gem. Melis 1. mit Faß 24,75. Nuhig. Nohzuckter. 1. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. De- zember 12,90. bez, 12/022 Br. pr. Januar 12,577 Gd, 1260 Br, pr. Februar 12,674 Gd., 12,70 Br., per März 12,77 Gd., 12,824 Br. Still. — Wochenumsaß im NRohzuckergeschäft 289 000 Ctr.
Cassel, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der Kur hessishen 40 Thaler-Loose: 31 66 98 102 122 148 300 393 453 462 492 496 574 611 649 771 781 801 804 837 889 940 946 997 1002 1079 1086 1098 17 1186 1172 1223 1244 19291 13: 1941 1948" L900 15907 1408 1417 1475 1476 [516 1518 1520 15! 1556 1838 1848 1849 1867 1914 1932 1951 2007 2067 2085 2 2237 2260 2304 2372 2407 2515 2535 2565 2600 2652 2665 2821 2828 2905 2940 2950 2992 3101 3229 3317 3401 3415 3442 3465 3494 3589 3623 3736 3765 3785 3839 3889 3894 3953 3990 4044 4100 4118 4142 4159 4206 4239 4338 4409 4544 4571 4609 4652 4697 4733 4773 4811 4822 4840 4958 D079 5128 5159 5173 5199 5203 5299 5336 5362 5409 5438 D926 5945 5702 5785 5892 6011 6026 6029 6035 6067 61 6196 6286 6317 6359 6395 6578 6588 6598 6695.
Leipzig, 1. Dezember. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata Grundmuster B. per Dezember 3,45 4, per Januar 3,45 4, per Februar 3,50 #4, per März 3,525 M, per April 3,99 M, per Mat 3,575 #, per Juni 3,60 4, per Juli 3,625 4, per August 3,65 #, per September 3,65 M, per Oktober 3,65 M, per November — M
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Meiningen, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der 4prozentigen Meininger Prämien-Pfandbriefe: 2 49 92 145 303 961 720 759 841 981 1047 1058 1356. 1400 1419 1443 1503 1604 1851 1996 2074 2146 2160 2469 2496 2505 2682 2685 2710 2723 2728 2749 2978 3200 3394 3549 3566 3626 3633 3685 3689 3799.
Bremen, 1. Dezember. (W. T. B) Börsen-Scßlußbericht. Naffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum-Börse.) Sehr fest. Loco 4,60. — Baumwolle. Stetig. Upland middling, loco 414 4, Upland Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin - Lieferung, pr. Dezember 41 A, pr. Januar 417 A, per Februar 415 „4, pr. März 414 § pr. April 41) S. pr. Mai 422 4. — S@malz. Fest. Shafer — „S, Wilcox — , Choîce Grocery A, Armour shicld 46 K, Cudahy — „A, Nohe & Brother (pure) 464 „, Fairbanks 40 A. — Speck. Nuhig. Short clear middl. November-Abladung 432, Dezember-Januar-Abladung 394. — Wolle. Umsaß: 210 Ballen. — Taback. Umsa: 10 Fässer Kentucky, 99 Fässer Virginy, 121 Seronen Carmen, 80 Kisten Seedleaf, 520 Packen St. Felix.
Hamburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der Köln-Mindener Loose: 151 214 337 700 921 927 1031 1160 L191 1222 1270 1854 1604 1650 1728 1767 1942 1946 1958 1991 2022 2113 2122 2285 2320 2329 2355 2377 2413 2415 2426 2427 2494 2961 2657 2695 2702 2995 3017 3030 3052 3477 3572 3655 3683 3706 3830 3880 3905.
Wien, 1. Dezember. Wie die Abendblätter melden, ist die zur Berathung der Verlängerung des österreichischen Eisencartells einberufene neue Versammlung der Theilnehmer an dem Cartell ohne Resultat verlaufen, da die böhmish-mährishe Gruppe in der Ver- sammlung nicht vertreten war.
Serienziehung der österreichischen 1864er Loose: 195 260 307 379 729 817 934 977 1060 1102 1849 2049 2470 2506 2606 2623 2919 2961 2999 3164 3307 3358 3591 3658 3795 3906 3998. 150 000 Fl. auf Nr. 48 Ser. 3958, 20000 Æl. Mr: 20 Ser. 195, 10 000 Fl. Nr. 78 Ser. 195, je 5000 Fl. Nr. 55 Ser. 2049, Nr. 28 Ser. 2999,
London, 1. Dezember. (W. T. B.) Wollauction:. Preise unverändert bei lebhafter Betheiligung.
An der Küste 12 Weizenladungen angeboten.
96 % JavazudcLer loco 157 träge, RKüben-Rohzucker loco 12} fest. Chile-Kupfer 432, pr. 3 Monat 435.
Liverpool, 1. Dezember. (W. T. B) (Baumwollen- Wochenbericht.) Wochenumsaßtz gegenwärtige Woche 63 000 (vorige Woche 62 000), do. von amerikanischen 55 000 (54 000), do. für Specu- lation 1000 (1000), do. für Export 3000 (2000), do. für wirklichen Consum 51 000 (51 000), do. unmittelb. ex. Schiff 69 000 (61 000), wirfliher Export 7000 (9000), Import der Woche 230 000 (110 000), davon amerifanishe 213 000 (96 000), Vorrath 1 006 000 (352 000), davon amerifanishe 831 000 (678 000), \{chwimmend nach Großbritannien 320 000 (390 000), davon amerik znische 310 000 (380 000), ;
Berlin, den 29. November 1893. Der Minister für Handel und Gewerbe.
Rendant in Lang-| Secretär in Danzig. fuhr. /2. Nadke, Werftverwaltungs- | Scecretär in Danzig. 3. vacat, 11. Ziche, Bernhard, Zimmer- | mann in Danzig. 2. Neigel, Hermann, | Schlosser in Danzig. . Janten, Paul, 1. Liebert, Eduard, Ma- Maschinenbauer in} schinenbauer in Danzig. Danzig. 12, Noschewski Theodor, | Schiffszimmermann in Ait:
In Vertretung : Lohmann.
Manchester, 1. Dezember. (W. T. B.) 12r Water Taylor 52, 30r Water Taylor 73, 20r Water Leigh 67, 30r Water Clayton T8: 32r Mock Brooke 7}, 40r Mayoll 75, 40r Medio Wilkinson 81 32r Warpcops Lees 63, 36r Warpcops Rowland 72, 36r Warpcops Wellington 7}, 40r Double Weston 83, 60r Double courant Dualitat 114, 32“ 116 Yards 16 X 16 grey Printers aus 32r/46r 165. Fest.
Glasgow, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 323 153 Tons gegen 346 983 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieb befind- lichen Hochöfen beträgt 15 gegen 78 im vorigen Jahre.
St. Petersburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Producten- Mari Qal0 oco DTOO, Dr Uu — Wet oos 10,00, Roggen loco 6,25. Hafer loco 4,20. Hanf loco 44,00. Leinsaat loco 14,25.
Moskau, 1. Dezember. (W. T. B.) Gestern ging aus Pe- trowsf am fkaspishen Meer, welhes nunmehr mit dem altrussischen Eisenbahnnetz verbunden i}, ein Güterzug mit turtestanischer Baumwolle nah Moskau ab. Die Baumwolle war aus Kokand via Üfunda nah Petrowsk gebracht worden. Hierdurch ist ein be- deutend verkürzter, in allen Jahreszeiten möglicher Transport centralasiatisher Baumwolle ins Innere des russischen Neichs or- ganisirt.
Rom, 1. Dezember. Zu der Angelegenheit des Credito mobiliare bringt „W. T. B.“ folgende weiteren Meldungen : Das Gericht bewilligte heute Vormittag dem Credito mobiliare das . nahgesuhte Moratorium auf 6 Monate, ohne ihm die Verpflichtung! aufzuerlegen, eine Gläubi- gerversammlung einzuberufen: gleichzeitig wurde der Credito mobiliare ermächtigt, die Liquidation an der Börse fortzu seßen und die Reports zu erneuern, ohne jedoch Differenzen odex Zinsen zu bezahlen. Die heutige Liquidation an der Börse ist regelmäßig verlaufen. — Infolge des dem Credito mobiliare bewilligten Moratoriums wurde die Bank heute von Depotsbesißern bestürmt; die Bank zahlte an- standélos. Die Blätter stellen fest, daß ein Zweifel darüber bestand, ob die Bank ihren Verpflichtungen nachkommen würde. In Turin ging die November-Liquidation regelmäßig von Statten Während der leßten Dekade hat der Credito mobiliare 8 Millionen zurückgezahlt, in Turin bleiben 6 Millionen in laufender Nechnung. In Mailand besteht den Blättern zufolge allgemein der lebhafte Wunsch, daß der Credito mobiliare seine Geschäfte wieder aufnehmen möge. In Genua wurde infolge der Lage der Banken die BVörsenliquidation auf morgen verlegt. In Palermo faßte der Commandeur Florio allein des Umstands wegen, weil die Geschäftsräume des Credito mobiliare sich in demselben Palast befinden, wie die Bank Florio, den Entschluß, den Depotinhabern und Besißern von Sparkassenbühern die von ihnen hinterlegten Summen zu garantiren. In Neapel wurden bei den dortigen Banken zahlreihe Depots zurückgezogen.
Madrid, 2. Dezember. (W. T. B.) Der Ministerrath be- rie dgellern Abend Das Projer der Unterstüßung der Eisenbahn-Gesellschaften, um aus der durch das Goldagio geschaffenen Lage zu gelangen. Die Minister der Finanzen, des În- nern und der Arbeiten wurden beauftragt, diese Angelegenheit zu prüfen. Um lerdam, 1 Daember (W T. B) Juva-Kaftee good ordinary 521. — Bancazinn 48.
Newe Vorl, 1. Veember (W. T. B) Vio Börse war anfangs ruhig, wurte im weiteren Verlaufe lebhaft und im allgemeinen fest und {loß fest. Der Umsay der Actien betrug 261 000 Stülk. Der Silbervorrath wicd auf 155 000 Unzen geschätt.
Weizen eröffnete sehr fest und etwas steigend, da Abladungen Élein sind, und infolge großer Käufe, sowie auf gemeldete Ernteschäden, später auf NRealisirungen abgeschwäht. Schluß s{chwach. — Mais einige Zeit steigend nah Eröffnung infolge der Festigkeit des Weizens, später Reaction und Schluß träge. j;
Baumwollen-Wochenberiht. Zufuhren in allen Unions- häfen 292 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 117 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Continent ©2000 Ballen. Vorrath 1 111 000 Ballen. : E
Chicago, 1. Dezember. (W. T. B) Weizen anfangs sehr fest auf umfangreiche Käufe und bessere Kabelmeldungen, sowie auf Abnahme der sihtbaren Vorräthe, später auf reihlihes Angebot ab- ge\{chwäht. Schluß s{hwach. Mais allgemein fest während des ganzen Tages. Schluß träge.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande. :
Dienstag, 19. Dezember, 2 Uhr. Comissaris der Koningin in
der Provinz Drenthe im Provinzial-Verwaltungsgebäude zu Assen: Herstellung einer eisernen Drehbrücke über die Mündung der Witte Byk und einer Wächterwohnung bei dieser Brücke, Gemeinde Smilde Provinz Drenthe, zur Verbindung der Drenthe’shen und Friesi!shen Kanäle über Appelsha. Schäßung 9900 Fl. Lieferungsbedingungen erhältlih bei den Buchhändlern Gebrüder van Cleef im Haag Spui 28 a.
Zweite Beilage
zum Deuischen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.
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Deutscher Reichstag.
10. Sißung vom Freitag, 1. Dezember, 1 Uhr.
Auf der Tagesordnung steht die erste und eventuell zweite Berathung des Antrags dcs Abg. Grafen H ompesch und Genossen, betreffend die Aufhebung des Gesezes über den Orden der Gesellschaft Jesu vom 4. Juli 1872.
Ueber den Beginn der Berathung ist bereits in der Nummer vom Freitag berihtet worden. Nah dem Abg. Frei- herrn von Manteuffel erhält das Wort der i Abg. Merbacch (Np.): Auch ih habe namens meiner politischen Freunde eine Crkläxung abzugeben. Die Lehren des Jesuitenocdens über das Berbältniß von Staat und Kirche sind mit den Grundsäßen und Lebensbedingungen des modernen Staats {wer vereinbar. Seine Lehren über den Protestantismus stören das friedliche Zufammen- leben, das Zufammenarbeiten der verschiedenen hristlihen Con- fessionen , welches für die Wohlfahrt des deutshen Vater- landes unerläßlich ift. Bei allem Entgegenkommen gegen die berechtigten Wünsche unserer katholischen Mitbürger müssen wir demgemäß der Aufhebung des Gescßes vom 4. Juli 1872, welches in keiner Weisc mit den Grundsäßen der freien RNeligionsübung in Widerspruch steht, widersprechen. Wir hegen zu dem Bundesrath das volle Vertrauen, daß er sich durch keinerlei politische oder sonstige Nücksichten bestimmen lassen wird, der Zulassung des Jesuitenordens, welche in weitesten Kreisen des deutschen Volkes eine tiefe Beunruhigung hervorrufen würde, seine Zustimmung zu geben. Die Protestanten wollen mit ihren katholishen Mitbürgern in Frieden leben. Wir haben volle Achtung vor ihrer religiösen Auffassung und ihrem Glauben. Die Zulassung des Jesuitenordens würde zu einer Verschärfung der
confessionellen Gegensöße und nicht zum confessionellen Frieden führen. Ich habe noch hinzuzufügen, daß wir nicht beabsichtigen, in cine nähere Debatte einzutreten: nicht etwa, weil wir dieselbe zu fürchten hätten ; nit, weil es uns an Material fehlte, zu beweisen, was wir erklärt haben. Wir halten eine folche Discussion insofern für zwecklos, als sie weder an unserem, noch an dem Standpunkt der Antragsteller irgend etwas zu ändern geeignet sein würde. Dagegen fürhten wir,
daß cine folhe Discussion die vorhandenen Gegenfäße verschärten tonnte, und das wollen wir vermeiden. Wir wollen den confesfionellen ¿Frieden.
__ Abg. Dr. bon Marquardsen (nl.): Gegenüber dem Antrag des Abg. Grafen Hompesh haben meine Freunde mi beauftragt, eine kurze Erklärung abzugeben. Dieselbe lautet: Wir sind der Ueber- ¿eugung, daß in einem Bundesstaat mit confessionell gemischter Be- völkerung wie dem Deutschen Neich die Niederlassung des Fesuiten- ordens und der mit ihm verwandten Congregationen den firchlichen Frieden gefährdet. Ebenso halten wir daran fest, daß dur das Gesetz vom 4. Juli 1872, wie es bisher gehandhabt worden ist, der freien Entfaltung des tatholischen Kirhenlebens kein Hinderniß bereitet wird: seine Auf Hebung dagegen würde das nothwendige einmüthige Zusammenwirken aller ¿Freunde der bestehenden S s- und Gesellshaftsordnung ge- fährden. Im Interesse des f\ionellen Friedens halten wir eine nähere Discussion des vorliegenden Antrags für ungeeignet, und wir werden uns deshalb unfererscits vorläufig auf die einfache ablehnende Abstimmung bes{chränken.
Abg. von Holleuffer (dcons.): Ih habe im Namen eines Theils meiner Freunde, auf die hon der Abg. Freiherr von Man- teuffel hinwies, zu erklären, daß wir uns der Abstimmung enthalten werden mit Nücksicht auf besondere Verhältnisse unserer Wahlkreise. Einige meiner Freunde sind zwar an und für si geneigt, dem An- trage zuzustimmen, andere entgegengeseßzt, aber wir müssen befürchten, daß unsere Abstimmung, sei es für oder gegen, in unseren heimath- lien Wahlkreisen Erörterungen hervorrufen wird, von denen wir meinen, daß fie nicht dienlich sind.
Ubg. Loe (Rfp.): Im Auftrage meiner politishen Freunde
gebe ih hiermit die Erklärung ab, daß wir die Aufhebung des Ge- eßes über den Orden der ‘Gesellschaft Jesu zu keiner Parteisache machen und es Jedem überlassen, nah eigenem Gewissen und Er- tnessen seine Stimme abzugeben. __ Abg. Schröder (frei. Ver.): Ich bitte, dem Antrage Ihre Zu- \Ummung nicht zu geben. Wenn man es so darstellt, als wenn Va- gabonden und Anarchisten der Aufenthalt in Deutschland gestattet ift, en Jesuiten aber nicht, so ist das cine Ucbertreibung. Nach solchen Gesichtspunkten darf man die Frage nit beurtheilen, und ih bedaure, aß der Abg. Graf Hompesch sih solchen Gedanken anschließen konnte. Das Gesetz ist kein eigentlihes Culturkampfgeseß; es wurde gemacht unter der Aegide des Abg. Wagener, dem man jedenfalls keine con- se/sionellen Hintergedanken dabei zumuthen wird. Der Antragsteller [reili identificirt die katholishe Kirche mit dem Jesuitenorden. Die Tatholishe Kirche hat anderthalb Jahrtausende ihre Wirksamkeit ent- saltet, ehe der Jesuitenorden entstand. Wenn das Gesetz aufgehoben wird, soll der alte partikularistishe Zustand wieder herbeigeführt werden? Das wollen Sie doch niht; Sie wollen von Neichswegen die Jesuiten überall zulassen, au da, wo sie nah den früheren Landesgeseßen nicht zugelassen waren. Wir sind ve pflichtet, auf dem vaterländischen Boden gemeinsam unsere Pflichten zu erfüllen; dazu bedarf die katholisde Kirhe des Jesuitenordens nicht. Sie werden zugeben müssen, daß felbst ein Papst der Meinung war, der Jesuiten- orden sei überflüssig, troßdem er doch gegründet war als ein Werkzeug der Weltherrshaft des Papfstthums. Mit Hilfe des Iesuitenordens gedenkt das Centrum die Socialdemokratie zu bekämpfen. Es giebt sich dabei ganz seltsamen Jllusionen hin; mit diesem Orden wird die Socialdemokratie niht bekämpft werden. Zur Erhaltung des confessionellen Friedens würde die Nückkehr der Jesuiten niht dienen. Wir achten die politische Freiheit und Persönlichkeit unserer Mitbürger; aber daraus folgt noch nicht, daß wir eine Institution zulassen, welche die bürgerliche Freiheit und die Persönlichkeit unterdrücken will, niht bloß innerhalb des Kreises ihrer Mitglieder, sondern soweit ihre Macht reiht. Jch bitte Sie, den vorliegenden Antrag abzulehnen im Interesse der Wohlfahrt unseres Vaterlandes, des Friedens der Confessionen, zum Schutz der individuellen selbständigen bürgerliben und sittlichen Freiheit.
Abg. Dr. Lieber (Centr.): Gegenüber der Erklärung der großen Parteien, daß es zu ernst sei, diese Dinge jeßt wieder aufzuführen, unterlasse ih es, dem Abg. Schröder zu antworten ; das Haus wird es mir danken, daß ich nicht einen Auszug aus den Verhandlungen von 1872 hier vortrage. Ich will nur daran erinnern, daß der preußishe Cultus-Minister Dr. Falk das vom Abg. Dr. Petri beantragte Altkatholikengeseß als auf demselben Standpunkt stehend bezeichnete,
auf dem die Negierung stehe: Kampf gegen Rom! Der Abg. Freiherr von Manteuffel hat \ch mit dem Abg. Schröder zu)ammengefunden in dem Gedanken, daß das FJesuiten- gelep eigentli fein Culturkampfgefeß sei, Die katholishe Bevöl- erung hält das Jesuitengeseß für ein blutiges Culturkampfgeseg. Der Vorredner meint, die Kirhe bedürfe des Fesuiten-Ordens niht. Hohe katholishe Würdenträger haben erklärt, daß die Jesuiten zur vollen Entfaltung der Wirksamkeit der katholishen Kirche unent- behrlih seien ; L erachten die Jesuiten als die höchste Blüthe kirhlichen
eistes. Die Jesuiten mißahten niht die politishe Freiheit. Wir verlangen für den Orden, daß ihm die Freiheit gegeben wird, seine Thätigkeit auf dem Boden des Vaterlandes zu entia ten. Das ist die Grundforderung jedes deutschen Reich8angehörigen, von der allein die
Jesuiten ausgenommen sind, und welhe wir immer vertreten werden,
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Berlin, Sonnabend, den 2. Dezember
Niemand hat etwas dagegen, wenn gegen die Jesuiten mit der ganzen Schärfe des Gescßes vorgegangen wird, fobald sie sih etwas haben zu schulden fommen laffen. Die Erklärung der 9eichspartei \prah von L I E Jesuiten über den Protestantismus. Die Jesuiten lehren darüber nichis Schärferes als die Kirche selbst. Wir unterscheiden zwischen „Protestanten und Protestantismus; wir erkennen nur eine Wahrheit an; aver wir erkennen auch an, daß alle auf dem Wege zur Wahrheit lind. Nur auf diejem Wege kann der Friede im Reich dauernd gesichert sein, daß wir gegenseitig unsere persönlichen religiösen Uedverzeugungen hochahten. Darum fordern wir und ge-
währen freie Bahn für den Kampf und wünschen, daß der Kampf mit Liebe zur Person und mit fsachlicher Ruhe geführt werde. Wir wünschen den confessionellen Frieden so lebhaft wie nur jemand im Vau]e; wir erftennen an, daß, solange es Gott GETQUT, Ung in religiöfer Trennung auf deutshem Bodem zu erhalten, wir feinen anderen Weg haben im Interesse des Vaterlandes und im eigenen nteresse als den des ehrlihen aufrihtigen Friedens. Aber nihts fann dem Frieden mehr dieneù als die Anerkennung des Nechts beider Confessionen. Nichts kann ihn mehr gefährden als die Ver- gewaltigung der confessionellen Minderheit dur die confessionelle Mehrheit. Was Sie an Beruhigung durch die Ablehnung des An- trags für die evangelishe Bevölkerung zu schaffen glauben, das schaffen Sie an Beunruhigung für die katholishe Bevölkerung. Die „,Kreuz- ¿citung“ hat im Zusammenhang mit dem Antrag von der Politik der Gurie gesprochen und ausgeführt, so lange diese Politik eine Frankr ich [reundliche sei, könne der Antrag niht angenommen werden. Der apstlihe Stuhl treibt feine den nationalen veutshen Interessen feind- liche Politik. Erst in diesen Tagen ist es auf Anregung eines süd- deutschen Parteifreundes möglich gewesen, eine formale Erklärung des Cardinal - Staatssecretärs dahin zu erlangen: der väystliche Stuhl halte sih ernsthaft und wissentlih von jeder politischen Organisation Deutschlands, sowohl von dem Dreibund als von dem französisch- russischen Bündnisse fera. Jedenfalls haben die Jesuiten an irgend welcher Neigung des Papstes zum russish-französischen Bündniß fetnen Antheil. Für uns deutsche Katholiken erstreckt ih die Unfebl- barkeit des Papstes niht auf die Frage der Erfüllung unserer Ner- pflihtungen gegenüber unserem Volke und unserem eiche. Der heilige Vater kann uns keine vaterlandsfcindliche Politik zumuthben. Das Wort des Papstes zu den Franzosen: „Seid unterthan der Hepublit, weil sie Macht über Euch hat !“, heißt in ehrliches Deutsch übertragen: „Seid unterthan Kaiser und Neich, anhänglih dem König!“ Wir werden uns nicht beirren lassen und keine andere œwaltung annehmen, als wir sie seit Gründung des Deutschen Neichs
bis auf den heutigen Tag troß \ch{werer Bedrückung ein- genommen haben, mit voller Hingebung und Treue zu Kaiser und Reih. Wir stehen der Entwicklung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat und der Staaten untereinander nicht mit inter- nationaler Gleichgültigkeit gegenüber. Wir sind katholis, das heißt auf deutsch: allumfassend; aber international sind wir nicht. Im Interesse des Wohls unseres Vaterlandes, der Gerechtigkeit, bitte ich: heben Sie das Jesuitengeseß auf. Wir \tchen vor Ihnen in der Ueberzeugung, daß der Deutsche Reichstag selten oder nie einen größeren Tag erlebt hat, als den, an dem es seiner Mehrheit gefallen würde, Gerechtigkeit zur Grundlage des Deutschen Reichs zu machen.
Abg. Bl os (Soc.) erklärt sih für die Aufhebung des öesuiten- geseßes im Interesse der Gerechtigkeit : die Berufun Ï fessionellen Frieden könne für die Socialdemokrati sein. Zuerst chien es, als wenn der Antrag solle. Die liberalen Märchen über die Jesuiten ir machen uns aber die eigen liche Bedeutung der Institution voll-
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suiten Sendboten Gottes sind, glauben au) nicht. Sie sollen unsere Todfeinde fein, aber wir so viele Todfeinde haben, kommt es auf cinige nicht an. In Bezug auf die Staatsgefährlichkeit sind wir ja Fachleute ; Fesuitenorden war nicht politis gefährlich, ondern wegen seiner großen Kapitalmaht. Der Abg. auchte es ja garnicht zu bestreiten , daß die Jesuiten d; das ist wirklih der Fall, wenn auch freilich ni Nach 1848 hat der Jesuitenorden in Preußen n herstellung von Zucht und O1 ] ineinte ja, daß der General von Radowit b des Jesuitenordens war. Seine Union war ja was später der Norddeutshe Bund geworde1 dem Unterschied, daß die Union uns nur BVronzell gekostet hat, während der Norddeutsche B selten eint i i jegeben, [1872 die des ite 9. «Ed qc j der Niederlage des
Üchtung, welche sh niht beruhigen fonnte mi s; rbfei sie suchte einen inneren Feind, um ihre Kamvfeslust aus- oben. Die Jesuiten standen ihnen im Wege; nachher sind wir es geworden. Der ganze Petitionssturm von damals trägt den Charakter des Gemachten. Die Jesuitenmoral wird immer besonders getadelt : aber an der Börse, in der Politik, in der Diplomatie, überall heiligt der Zweck die Mittel, auch bei den Wahlen. Ein nationalliberales Waßhlcomité hatte, um dig ultramontanen Bauern zu fangen, die Aufhebung des Jesuitengeseßes versprochen; hier heiligte aud der Zweck die Mittel. Leider i öblihe Zweck damals nit erreicht worden. Ganz genau erselben Stufe wie die Jesuitenshulen steht auch das Nauhe Haus in Hamburg mit seinen Erziehungs- resultaten. Die TJesuitenspionage kann auch nit die Zu- stände vershlimmern; es circuliren genug s{warze Listen, um Arbeì brotlos zu machen. An die große Mission des FJesuiten- Ordens zur Bekämpfung der Socialdemokratie glauben wir nicht : ebenso wenig fürhten wir uns davor, daß der Abg. Zimmermann diese Bekämpfung zu seiner Lebens8aufgabe gemacht hat. Die Hauvt- waffe, so meint ein bayerishes Bla1t, fei für den Jesuiten-Orden der Beichtstuhl; aber es wird sehr {chwierig sein, die Socialdemok in denselben hineinzubringen. Die letzten Ziele des Ordens konnte man in dem Jesuitenstaat Paraguay fi welhem eine Menge von Zukunfts\taatspolitikern spiele genommen haben. Der preußishe Staat JIesuitismus bei sih groß gezogen; jedenfalls ist das zu beweisen, als die Behauptung des Kanzlers, daß wir die antwortnng für die Anarchisten zu übernehmen bätten. Der I mus hat es leiht, die große Masse der Bevölkerung für sid winnen, weil der Neligionsunterriht in der Schule stattfinde er eigentlich nicht gehört. Eigentlih müßten - die O schaften ebenso unter das Vereinsgeseß gestellt w Vereine. Aber davon sind wir noch weit entfernt. uns nicht hindern, das Ausnahmegeset aufzuheben. Allein das möge sich nur nicht zu große Jllusionen machen. Der Präsi Leveßow sagte einmal bei Eröffnung einer Session nach d rbild eines Mönches: Quod hamus, damus! Daran möge das Centrum denken und nit mehr versprechen, als es halten kann.
Abg. Freiherr von Hodenberg (b. k. Fr.): Die Deutsh- Hannoveraner werden für den Antrag stimmen, den sie au unter stügt haben, wie sie alle Ausnahmegeseye verwerfen. Vielleicht ift dies unklug von uns, aber wir sind Mitglieder einer Rectspartei und fragen niht, was nüßlich, sondern lediglih, was Recht ist. Es hieße der evangelish-lutherishen Kirhe, der auch wir Hannoveraner ange hören, ein Armuths8zeugniß ausstellen, wollte man bebaupten, daß fie
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sih fürhte und durch Gewaltmaßregeln und Ungeseßlichkeiten ihre Bestand fichern müsse.
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Es {hle muß bei allen denen, welhe den Jef fellihaft halten, unterliegt bei mir feinem immung fsahchlich niht gerechtfertigt ist. daß das Berbot einer Niederlassung nicht estimmung.
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Der § 1 des Jesuitengesetzes handelt von der Ordensthätigkeit, welhe vom Gebiet des Neichs ausgeschlossen werden foll, § 2 von den Mitgliedern der Ordens8ge steht die falsche Ansicht, als ob die Jesuiten verhindert Deutschland Wohnsiß zu Fesuiten : {chriftstelle stimmung, Cine solche
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Unsere Stellung is dadur daß wir den Antrag aus vollem Herzen unterstützt en und ihn mit als unseren ansehe. s der Zeit niht loszulösen, in welcher es : der s{limmsten Art. Man spricht Jesuiten und verwandten Orden, als wenn diese Das muß ich durchaus bestreiten; alle und müssen zurückberufe werden, auch die oberen, die der Nükehr ins Vaterland fehnlich\t harren. Die sittlihen Gefahren in der Sahsengän der Bevölkerung sind fel keit der Orden wirksa des Unterstützungs nicht beseitigt werden.
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als Schriftsteller und RNedacteure t 9 2 enthält die Be- dische Jesuiten ausgewiesen werden fönnen. Befugniß hat die Negierung besessen vor dem Gefeye, loß den Jesuiten, fondern allen Ausländern gegenüber. solche Befugniß würde die Regierung auc behalten. ¡ überhaupt keinen Rechtsanspruh, in Deutschland ü der einheimischen Jesuiten k den Aufenthalt an gewissen Jesuiten dadurch auf dieselbe Zigeuner und Vagabunden, if anderen Deutschen haben das Necht,
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( "t, sich niederzulafsen, wo nur frühere Sträflinge sind davon ausgenommen vom 31. Dezember 1842. Die betroffen als die Sträflinge, weil Strafen getroffen \ f
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Jesuiten diese immer erst sein müssen. Die Jesuiten sind n der Ausnahmebestimmung betroffen und die Be- gewisse Orte als Aufenthalt eschränkung steht ohne Beispiel in der G i Beschränkung den Socialden „S l 1 tung bestanden, dieses is aufgehoben. richtig, daß die “inländischen Daß das aufreizend wirken uiten-Drden für eine nüglihe Ge- Zweifel, umsoweniger, als Man hat nie-
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