1893 / 290 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Dec 1893 18:00:01 GMT) scan diff

gestellt werden, sehr hobe. Die gestrige Aufführung. darf wieder als eine durhaus gelungene bezeihnet werden. Frau Staudigl seßte als. Vitellia besonders im zweiten Act die volle Kraft ibres chöônen Organs ein und erzielte durch ‘ihre fkünstlerishe uäncirung in den lyrishen Säßen s{chöône Wirkungen. au Sucher bewies als Sextus, daß die Virtuosin im Ee Heldengesang den milden fklafsisWen Meister gleich- mäßig bedéutend vertreten kann ; ihre große Arie im zweiten Act sang sie - mit vornehmem Geshmack und tadelloser Sicherheit. Gan Hiedler fang die Partie des Annius fehr zufriedenstellend. Die Titelrolle gab Herr S ylva, der seine kraftvolle und allen coloristishen Schwierigkeiten gewahsene Stimme wieder bestens zur Geltung brachte. Herr Stanmer (Publius) und Fräulein Weiß (Servilia) verdienen gleihfalls Anerkennung. Die Aufführung stand wieder unter der tüchtigen Leitung des Herrn Kapellmeisters Sucher.

Lessing-Theater.

: Eleonora Duse spielte gestern Abend bei ibrem dieéjährigen zweiten Auftreten die Sauptroite eines deutschen Stücks, die Magda in Hermann Sudermann?s leßtem großen Schauspiel „Heimath“ (Casa paterna), das von Nichard Nathanfon trefflih ins Jtalienishe übertragen wurde. Während bei der deutschen Aufführung das kleinstädtische, eng begrenzte, streng ehrenhafte Wesen der der Handlung zu Grunde liegenden Stimmung von großer Wir- kung war und im starken Gegensaß stand zu der Weltanshauung der großen Künstlerin , der die ganze Welt Heimath geworden , darf man bei der italicnischen Darstellungsweise von vornherein keinen großen Anspruch erheben auf die getreue Wiedergabe nüchterner, strenger, ernster Kleinstädterei, die dem südlichen Temperament fremd ist. Dieser Mangel des \stimmungsvollen Hintergrundes raubt der Heldin des Stücks einen Theil der dramatischen Wirkungskraft, die an und für sich in dem ursprünglihen Schauspiel ver- borgen 1st. Die“ Künst der - Darstellerin ‘hat diesen für die Theilnahme des Gemüths der Zuschauer bedeutenden Fehl- bêétrag zu erseßen. Eleonora Duse {uf aus dem etwas verworrenen Charakter der Magda cine volle Menschengestalt, deren Herz die Quelle aller ihrer Fehler und Vorzüge ist. Jede ober- flählihe, man möchte sagen leid)tfertige, nervöse Erregung der beimathsfremden Künstlerin vertiefte sie zu echter Empfindung. Diese Magda war auch trotzig, leidenschaftlih, selbstbewußt; aber bei allem Großen was sie erreiht hatte, klang doch ein klagender Schmerz unwillkürlich aus der erregten Stimme und flammte aus den glühenden Augen über das, was unwiderbringlich für sie ver- loren ist. Sie ist stark und stolz, weil die Vergangenheit nicht aus- zulöschen ist und nur ein hoher Muth die Gegenwart erträglich machen und den nagenden Gewissenss{hmerz lindern kann. In der Scene mit dem Verführer war Frau Dufe ganz sittliße Entrüstung, als sie mit entgeistertem Antliß ihm entgegenstarrt und mit mechanischer Geberde die dargebotenen Blumen niederschlägt; an dieser Gestalt war nichts frivol, nichts niedrig, auch nicht der leßte todbringende Ausruf ihrem Vater gegenüber, der als Ausfluß wahr- hafter Verzweiflung erschten. Von den übrigen Darstellern wußte Fräulein Grammatica dur warme Herzenstöne zu rühren und Herr A ndò durch eine vornehme Haltung in der Nolle des carakter- losen Strebers für sich einzunehmen.

Im Königlichen Opernhause wrrden morgen „Bastien und Bastienne*, „Mara“ und „Bajazzi®* gegeben. ie Kapellmeister Sucher und Dr. Muck dirigiren. :

Im Königlichen Schauspielhäuse gelangt morgen Shakespeare’s „Sommernachtstraum“ mit Mendels\ohn’s Musik zur Aufführung. G E E

Die erste Aufführung von Ernst Wichert's Schauspiel „Aus a ee n im Berliner Theater findet {on am Donners- tag statt.

Im Nesfidenz-Theater geht atn Donnerstag zum ersten Mal das einactige Schauspiel „Dramenstoff“ von Fedor von er die in Scene. Dann folgt die 16. Aufführung des Repertoirestücks „Die

Dragoner“.

Im Victoria - Theater kommt morgen Nachmittag in der Kindervorstelung „Der Struwwelpeter* zur Darstellung.

In dem zweiten Kammermusik-Abend der Herren Professor Carl Halir und Genossen, der im Saal Bechstein am Donnerstag, Abends 73 Uhr, stattfindet, gelangt außer Brahms? Trio in H-dur und Beethoven's- Quartett in E-moll noch Tschaikowsky’'s selten achértes D-dur-Quartett, op. 11, zur Aufführung. Die pianistische Mitwirkung übernimmt Herr Bernhard Stavenhagen. Das Pro- gramm des IV. Quartett-Abends der Herren Professor Jos. Joachim und Genossen am Sonnabend, Abends 7} Uhr, in der Sing- Akademie bringt Mendelsfohn’s F-mol1l-Quartett, op. 80, Beethoven?s B-dur-Quartett, op. 130, und Haydn’s D-dur-Quartett, op. 64. Für das fünfte Philharmonishe Concert unter Leitung des General-Musikdirectors Sh uh und folistischer Mitwirkung von Frau Teresa d’Albert-Carreño am 11. d. M. lautet das Programm wie folat: Ouverture zu „Anakreon“ von Cherubini, Klavierconcert in E-moll von Chopin, „Sappho“, symphonische Dichtung (Manuscript, in Deutschland zum ersten Mal) von Goldmark und Symphonie in C-dur von Schumann.

Zum Besten der Weihnachtsbescherung armer Kinder im Bezirk der 69, Armen-Commission veranstaltet das Veit?sche Conservatorium am 9. Dezember cin Concert mit reibhaltigem Programm im Kaifersaal von Bugagenhagen am Moriyßplaz. Eintrittskarten zu 50 „4 find bei allen Mitgliedern der 69. Armen- Commission, Luisen-Ufer 43 T, zu haben.

Jagd.

Officieller Streden-Rapport

über den am Sonnabend, 2. d. M., Vormittags, von Hannover aus nah dem Saupark bei Springe unternommenen Jag d- ausflug Seiner Majestät des Kaisers und Königs:

Von der Kaiser-Allee aus fuhren Seine Majestät um 82 Uhr direct in das Nevier, unternahmen in Begleitung des Ober-Fäger- meisters vom Dienst Freiherrn von Heinze und des Forst- meisters Hesse im Hallerbruch zunächst eine kurze Pürsche, und erlegten dabei 3 Schaufler und eine grobe Sau. Sodann hielten Seine Majestät mit den Herren Allerhöchstihres Ge- folges, welhe inzwishen von dem Ober-Forstmeister von Wurmb und dem Forstrath von Schlebrügac auf ihre Stände begleitet worden waren, und zwar dem Ober-Hof- und Haus-Marschall Grafen zu

dem Hof-Marschall Grafen Pückler, dem General der Infanterie von Hahnke, dem General à la suits von Plessen, den Flügel-Adjutanten Oberst-Lieutenant von Scholl und Major von Moltke, dem Ober-Stallmeister Grafen Wedel, dem commandirenden General des 1X. Armee-Corps, General - Adjutanten Grafen Waldersee, dem Landes-Director Freiherrn von Hammerstein - Loxten und dem Commandeur des Königs - Ulanen- Negitnents Nr. 13, Oberst - Lieutenant von Pfuel, unter Benußung der Ae ein abgestelltes Jagen auf Dam- und Schwarzwild ab, in welhem nach anderthalbstündigem, ziemlich scharfen Feuer 3 Schaufler, 23 Stück Damwild und 145 Sauen zur Strecke ge- liefert wurden. Hiervon entfallen auf die Sondeistrecke Seiner Majestät des Kaisers weitere 2 Schaufler, 1 Stück Damwild und 56 Sauen. : : :

Um 12 Ubr 30 Minuten erfolgte die. Rücfahrt von der Kaiser-

Allee. è

Eulenburg,

Das Wetter war das denkbar günstigste: die erste Neue mit 2 Grad Kälte und {chönstem Sonnenschein.

Mannigfaltiges.

Die gemischte Deputation des Magistrats und der Stadt- verordneten für Kun stangelegenheiten hielt am Montag unter Borsiß des Ober-Bürgermeisters Zelle eine Sißung ab, um über die Verwendung der im Stadthaushalts-Etat eingestellten 100 000 M. für Kunstzwecke zu berathen. Es wurde zunächst beschloßen, daß das von dem Bildhauer Hundrieser entworfene Modell ciner Kolossalfigur der „Berolina“, welche bei Gelegenheit des Ein- zugs ‘des Königs von Italien in Berlin, am 21. Mai 1889, auf dem Potsdamer Plat Aufstellung gefunden hatte, mit einigen Ab- änderungen unwesentliher Theile, die mit Bezug auf den ursprüng- lihen Zweck angebraht waren, in getriebenem Kupfer ausgeführt werde. Zum Ausfstellungsplaß des Bildwerks wurde der Mittelpunkt des Verkehrs auf dem Alexanderplatz, gewählt. Dem Künstler soll anheim gegeben werden, zu erwägen, ob der Sokel mit besondern Neliefs, welhe Bezug haben auf den Charakter der Stadt als Arbeits\tadt, zu verzieren sei. Herr Stadt-Baurath Hobrecht ift beauf- tragt, mit dem Künstler in Verhandlung zu treten. Ferner foll an der Gabelung der Nofenthaler- und Gormanystraße nah Verbreitc- rung der Nosenthalerstraße an dieser Stelle ein Wandbrunnen aus cchter Bronze mit einem Postament von \{chwedischem volirtem Granit und Stufen von s{wedischem unpolirtem Granit na dem Modell des Bildhauers von Uechtriß, welches aujÿ der diesjährigen Berliner Kunstausstellung vielen Beifall fand, errichtet werden. Auf der Stelle, welche theilweise für die Auf- stellung des Kunstwerks in Aussicht genommen, befindet sich gegen- wärtig noch ein der Stadtgemeinde gehöriges altes Gebäude. Das- felbe foll nun niedergerissen und bei dem zu errihtenden Neubau in aritektonischer Beziehung Nücksicht auf den Brunnen çgenoumme1; werden. In Bezug auf anderweite Maßnahmen zur Verwendung des genannten Fonds ift die Berathung ciner fpätcren Sihung vor- bekalten worden.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

zt vom 5. Dezember, Grube. Dirigent : r Morgens. C Ur: Donnerstag:

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1Þ.

red. in Millim.

Temperatur

Stationen. Wind. Wetter,

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59G. =49R.

Anfang 7 Uhr.

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Belmullct. . | 770 SW Z|sbedeckt hooper. Aberdeen .. | 767 |SW 2wolkig Christiansund | 763 /SSO 4/bededt | Kopenhagen. | 769 |NNO 3/bedeckt | 0 Stockholm . 774 |NO 2 Schnee | —6 aranda . 0 O 2D | —1

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Uebersicht der Witterung.

Hochdruckgebiete befinden sich vorm Kanal und über Finland, während nordwestlißh von Schott- land eine Depression lagert, bei deren Herannahen das Barometer auf den Hebriden bei zurückdrehenden Winden stark gefallen ist, sodaß langsame Zunahme der Temperatur in Deutshland zunächst wahrschein- lih ift. Bei schwachchen, an der Küste meist nord- oftlihen, im Binnenlande vorwiegend westlichen Minden ift in Deutschland das Wetter trübe, viel- fah neblig und, insbesondere in den füdlihen Ge- bietstheilen, wärmer; Norddeuts{land ist froftlfrei. Seit gestern ist fast allenthalben Regen oder Schnee gefallen.

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fromnm. T Moser und Tilo

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Freunde.

¿Freitag : Wealdemar.

Odette.

Herr Epstein. mann. Donnerstag :

Deutsche Seewarte. | 3 Acten von F. Zell und Richard Genée. [von Carl Millöcker.

In Vorbereitung: Der Lieutenaut DPperette in 3 Acten. Mußk von Louis Noth.

RDINEBER S N 2A Ai E C0 16 E P S Ei R S I Lt E05: Y RAIE A ¡A Theater - Anzeigen. Königliche Schguspieie. Mittwoch: Opern-

haus. 255. Vorstellung. Vasftien nnd Bastienne. Singspiel in 1 Act von Wolfgang Amadeus Mozart. Neuer Text von Max Kalbeck. Dirigent: Kapell- meister Sucher. Mara. Oper in 1 Act von Ferdinand Hummel. Text von Axel Delmar. In Scene geseßt vom Ober-RegisseurTetlaff. Dirigent : Kapellmeister Dr. Muck. Bajazzi (P agliazzi). Oper in 2 Acten und einem Prolog, Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. In Scene gesezßt vom Ober-Regisseur Teßlaff. Dirigent : Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 151. Vorsiellung. Ein Sommer- nachtêtraum von William Shakespeare, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel. Musik von Felix Mentelsfohn-Bartholty, Tanz von Emil Sracb. In Scene gesezt vom Ober-Regisseur Max

burg.

Theaters.

Lautenburg.

Wagner - Cyclus, Holländer. NRomantishe Oper in 3 Acten von Nichard Wagner. Negisseur Teulaff.

Schauspielhaus. 152. Vorstellung. Vaterländishes Schauspiel in 1 Aufzug nen fene E U S ge D

egisseur Max Grube. Eingeschlossen. Lustspie in 1 Aufzug von Karl Niemann. V vom Ober-Negisseur Mar Genrebild in 1 Aufzug von Gustav von

vom Ober-Regisseur Max Grube.

Deutsches Theater. Mittwoch: Der Talis- Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Kain, Die Mitschuldigen. Freitag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Die Tageskasse ift von 10—1 Uhr geöffnet.

Berliner Theater. Mittwech: Die guten Abends 7 Ubr.

Donnerstag: Zum 1. Male: Ans eigenem Recht. 15. Abonnements - Vorstellung. (Marie Ludw. Barnay, Ferdin. Suske.)

Lessing-Theater. Mittwoch: 3. Duse-Abend., Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Mein neuer Hut. Das Spiel mit dem Feucr. Nach dem Balle. \chlimmer Handel. (In allen 4 Stücken Friedrich Mitterwurzer als Gast.)

Vorverkauf für den dritten bis siebenten Dusc- Abend tägli an der Tageskasse.

Friedri - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.

Mittwoch: Die \chöne Helena. Komische Operette in 3 Acten von Meilhac und Halévy. I. Hopp. Musik von Jacques Offenbah. Regie: Dirigent: Herr Kapellmeister Feder- Anfang 7 Uhr.

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- Mittwoch: Zum 14. Male: Die Dragoner. Schwank in 3 Acten von Bossu und Delavigne. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. [lufionen,. Lustspiel in 1 Act von Arpad Bezczinski. eutsch von Iosef Jarno. Donnerstag und folg. Tage: Die Dragoner.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4a/5).

Mittrooch: 70. Ensemble - Gastspiel des Residenz- Direction: Sigmund Lautenburg. 90. Male: Jugend. Ein Liebesdrama in 3 Acten von Max Halbe. Anfang 74 Uhr.

Donnerêtag und folg. Tage: Jugend.

Anfang

Mutfildirector Wegencr. Victoria-Theater.

Vorstellung. Der fliegende

Decorationen, Costumen 38. Male: Zaubermärchen Anfang 7ck Uhr. Mittwcch, Nachmittags 32 stellung. Der Struwelpeter. Gesang in 4 Bildern.

Opernhaus. 2256. 1, Abend.

In Scene geseßt ‘vom Ober- Dirigent: Kapellmeister Sucher.

Dic Ahrens-

In Scene geseßt vom Ober- In Scene gesetzt Grube. Militär- Gastspiel von Jlka von In Scene gesetzt | studirt : Anfang 7 Uhr.

von Trotha.

von Arthur Sullivan. Palmay.) Divertissement.

Ballerino Sgr. Poggiolest. Donnerstag: Der Mikado. E halben Kassenpreisen.

Adolph Ernst-Theater. Graf

Pospischil, Elise Sauer,

Sacobson und Benno Jacobson. von Adolph Ernst.

Ein : ( Mittwoch: Zum 28, Male:

Clairville. Musik von Louis

74 Uhr.

kafse von 63 Uhr ab.

Belle - Alliancestraße 7/8. Mittwoch, mit vollständig neuer Ausstattung an und Nequisiten : Die fieben Naben. mit Gesang und großem

Uhr: Kinver - Vor- Märchenposse mit

S Bedeutend ermäßigte Preisc. “5 UER Donnerstag: Die fieben Raben.

Theater Unter den Linden. Mittwoch: Palmay. Zum 9. Male: Der Mikado. Operette in 2 Acten von V. S. Gilbert. (Nanki Pooh : Hierauf: Pierro - Gavotte. Grand pas de deux, getanzt von der Prima Ballerina Sgra. Elia und dem Primo Anfang 7ck Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Vorstellung zu

Mittwoch: Zum 79. Male: Charley’s Tante. Schwank in 3 Acten von Brandon Thomas. Hierauf: Die Bajazzi. Parodistishe Posse mit Gesang in 1 Act von Ed. In Scene gefeßt Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Charley’s Taute. Die Vajazzi.

Central-Theater. Direction : Richard Schul,

Alte Jacobstraße Nr. ): le: Die eiserne Jung- fran. Posse mit Gesang in 3 Acten von Charles von j Varney.

Donnerstag: Die eiserne Jungfrau. Tageskasse: Vormittags von 10 bis 2 Ubr. Abend-

Zum Schluß der Vorstellung: G Huldigungsgruß an Berlin. “Wi Großes Paradeschaustück mit Festspielen, Aufzügen, Solo: und Ensembletänzen von 80 Damen, arrangirt vom Director Franz Nenz. Gewöhnliche Preise. Billet-Vorverkauf an der Circuskasse Invalidendank, Markgrafenstraße 51a. Donnerstag: Große Vorstellung.

ZUm Nomantisches Ballet.

E TEGE

Familien -Nachrichte [50875] Nachruf. Am 2. Dezember d. J. verschied hierselbft in feinen achtzigsten Lebensjahre das Ehrenmitglied des Köniz: lichen Provinzial-Schulcollegiums

der Königliche Provinzial-Schulrath a. D.,

Geheime Regierungs - Rath Dr. Ferdinand Schultz.

_ Der Verewigate, welcher im Jahre 1836 seinc Laufbahn als Lehrer am Gymnasium feiner Vater- stadt Recklinghausen begann und später in Ostpreußen und Westfalen die Stellung cines Gymnasial- Directors bekleidete, hat dem unterzeichneten Collegium seit dem Jahre 1866 als Mitglied, nach seinem im April d. I. erfolgten Ausscheiden aus dem Staats- dienste als Ehrenmitalicd angehört.

Dem dur) Lauterkeit des Charakters, seltene Be- gabung, strenge Pflicbttreuec und hervorragende Ver- dienste um das höhere Schulwesen aus8gezeichneten Manne bleibt ein chrenvolles Andenken allezeit ge- sichert.

Münifter, den 4. Dezember. 1893.

Königliches Proviuzial-Schulcollegium.

Studt.

E F 7E

Neu ein- Burleske t. Musik Ilka von

Ballet-

30. Verlobt: Frl. Else Schilling mit Hrn. Assessor Dr. jur. Kaßleyß (Suhl—Berlin). Frl. Meike Gaudecker mit Hrn. Prem.-Lieut. Grafen Waldersce 11. (Zuch bei Gramenz). Frl. Marianne Fleisinger mit Hrn. Lieut. Frit von Kirhbach (Dresden). 4 Verehelicht: Hr. Major Anton von Wallenberz mit Frl. Lilly Schaaffhaufen (Bonn). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann von

Anfang

Deutsch von

Uhr:

Der Bettelftudent. Overette in Anfang 75 Musik

Anfang 7 Uhr. ur See.

Karl Meyder - Concert.

Hochzeit *.

Borher:

Concerte.

Saal Lechstein, Linkstraße 42. Lieder - Abend mit Compositionen von Max Loecwengard. Aufführende: Frau Mathilde Fränkel-Claus (Scpran) und Prof. Felix Schmidt (Bariton). Concert-Haus, Leipzigerstraße 48. Mittwoch: Anfang 7 Uhr. Mozart - Feier. Ouv. „Don Juan“. „Die Zauberflöte“. „Die Entführung aus dem Serail“. Symphonie (&-mol1l1.

Dresler und Scharfenftein (Freiburg i. Br.). Hrn. Arnold von Siemens (Berlin). Gestorben: Ehrenstiftsdame Frl. Emilie von

Waldenburg (Potstam). Fr. Pauline von

Crousaz, geb. Block (Deutsh-Wartenberg). Hr.

Ober-Berwaltungsgerichts-Nath a. D. Adolf Meß

(Potèdam). Hr. Negierungs-Neferendar Walter Herwig (Hannover). Fr. Pastor Maric Schneider, geb. Wackerhagen (Braunschweig). &r. Pastor Hedwig Nay, geb. Wenz (Dambeck). Hr. Kammerherr und Major a. D. Wilhelm Frhr. vou Normann (Darmstadt). Fr. Johanna von Brand aus dem Hause Dippoldisbach, geb. von Jawitzky (NeustreliB). Hr. Forstmeister Rudolf Stubenrauch) (Frankfurt a. D.). Hrn. Vberst Wackermann Tochter Elsa (Berlin).

Mittwoch, eigenen

„(eigaro?s

Anfang 7#§ Uhr.

Borleßte Woche. Zum

6 Herren. Herrn Gustav. tators Mr. Specialitäten.

In Scene geseht von Sigmund VYbbs und

Circus Renz (Carlstraße). Mittwoch, Abends P l E 74 Uhr: Gala-Sportvorstellung. 170 der edelsten No A A L und bestdressirten Pferde in der Manege. Verlag der Expedition (Scholz).

U. a.: „Blondel“, neu dressirt und vorgeführt vom Director Fr. Renz. Monítre-Tableau von £0 Pferden, dressirt und vorgeführt vom Director Fr. Nenz. Gr. Hurdle - Race von 20 Pferden. la haute equitatión, geritten von 6 Damen und Die Post, mit 12 Pferden geritten von Ferner Auftreten des Clown-Imis- der hervorragendfsten

Nedacteur :

D, G. lee VILeCtor. Bevlin: ern

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Berlag®-

90

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließliÞ} Börsen-Beilage), sowie vie Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent- lichen Anzeigers (Commauditgesellschaften auf

ctien und Uctiergesellschaften) für die Wache vom 27, November bis 2, Dezeinber 14893,

Quadrille de

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

„2 &DO,

lin, Dienstag, den 5. Dezember

Vit

Deutscher Reichstag. 12. Sißung vom Montag, 4. Dezember, 2 Uhr.

C S4 : T L :

Der Eizung wohnen bei der Staatssecrctär Dr. von Boetticher und der Königlich „preußishe Minister für Land- wirthschaft, Domänen und Forsten von Heyden.

s Eingegangen sind die Uebersicht der Ergebnisse des Heceres- ergänzungsgeschäfts und cin Uebereinkommen mit der Schweiz, betreffend den Patent-, Marken- und Musterschuß.

E C A A «“ - , c S E Tagesordnung steht zunächst die erste Berathung E wurfs, betreffend die Aenderung über den Unter- stußungsSwohnsiß und die Ergänzung des Strafgeseßbuchs.

R "0 N s % T 2 , c Commisfion teien tre eorg Mer ereits frîber eine E S, E einen auêführlichen Bericht sa hat; ¡edner be pricht kurz die einzelnen Aenderungen, welche cie Bommission vorgenommen habe, und weist darauf hin, daß die Vorlage ste meist berücksihtigt habe. Er beantragt, die Vorlage

wiederum ciner Commission von 21 Mitgliedern zu überweisen.

; A ae ; / Ee e E an, daß die Vorlage erhebliche G N [asit; | edentlich fei nur die Aenderung des § 361 des Sl S). edner empfichlt die Ausdehnung des Unterstützungs- wohnsißge ¡eßes auf Elsaß-Lothringen und auf Bayern : ießt Temmt es bor, Laß jemand, der anderwärts reili unterstüßt wird von der Heimathgemeinde, wenn diese zum Ersaß der Unterstüßung ver- anlaßt wird, übernommen und vielleicht ins Armenhaus gesteckt wird. F R E

„bg. Dr Ta n (nl.) {ließt ich der lekteren Anregung an weil die jeßigen Berhältnisse nit mehr erträglih seien, da jeder Unterstüßungswohnsißbedürftige von Elfaß-Lothringen s{leunigst ab- ge]G)oven Und seinem Schicksal überlassen werde. Auf die einzelnen gragen Tönnte man woktl am besten in der Conunission eingehen.

Staatssecretär Dr. Moeino Herron! A Kaoko Foluan C ; ; : “leme erren. J) hade keinen Anlaß, einen eingehenden Vor- trag zur Begründung der Borlage, die ist, zu halten, weil ich bereits bei der früheren Vorlegung des in einzelnen Punkten jeßt allerdinas amendirten Entwurfs mich Fübrli über Mie DMAltHf Son f ; 7 G8 5 url über die Politik der verbündeten Regierungen auf dem Gebiet Unterstüßungswolnsitßfraze ausgesprochen fk Ich habe da- T4 4 A : ç YA N 4 Qe e De de ? p es war im März d. J. mcine Freude darüber auédrücken en, O auf alla 2 Dae Der verbittbeton Vontprimgon val! ; H oif f e i Lervundeten Negterungen willkommen geheißen wurde.

C L Ta noi als L E Daß bezüglih unserer

Von VDoetttQer:

Öhrer Berathung unterstellt

aus-

jabe.

Vauses dies

(ott on G D ILTTET Des

: Ünkerstüßungswohnsitz-Gesetzgebung eine ganze Reihe von Wünschen bestehen, welche. in der Vorlage nicht zum Ausdruck gebracht worden sind, darf nicht Wunder nehmen : denn biete Wünsche beruhen in der Hauptsache auf den principiell versd{ebenen Auffassungen, die bezüglich einex zwebmäßigen Regelung der Unter- stüßungswoßnsißfrage in den verschietenen Theilen des Neichs be- stehen. Ich habe damals die Gründe auseinandergeseßt, aus ‘denen

too Motor non 7) I L die Vlegterungen davon Abstand genommen haben F t /ck ,

diese Frage VON cent ur Wir haben nit die Ueber- vin ein erneuter Versuch auf diesem VFelde ¿l enem güunpügeren Resultate fübren werde, und wir glauben, uns

dovy (T . 1 ; r der Crwartung hingeben

was sruher schon vergeblih versucht worden ist GrArtoritn a t A 3 A S : | Crörterung im Reichstag zu bringen.

zeugung gewinnen können, daß

zu durfen, daß, wie ih dies damals im März ? t weiteren auêgeführt habe, mit zunebhmender Wirk- (amter unserer socialpolitischen Gefeßgebung au die Gegensäße, die 3 7 S S6 d A 8 M : E j D, dezüglich der Ünterstüßung8wohnsißtzfrage bestehen, sfih abschwächen und Ich enthalte

Novelle näher

dieses Jahres des

threr Versöhnung mehr enTgegengeführt werden können. mich dessen, wie gesagt, auf die Grundgzedanken der

wie der erste der Herren Vorredner sdon mit Re(ht her-

hat, ist der Hauptzweck der Vorlage der, dur) eine

der Ultersgrenze, von der ab dex Unterstützungs-

erworben werden Tennen, denjenigen Uebelständen

zu [haffen, die am s\chreiendsten bei der Anwendung

): 5. geltenden Ünterstützungswohnsitzgesetes, namentlich im Often

einzugehen ; bvorgehoben Herabseßung wohnsiß soll

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a M 7 ch 1

reis, hervorgetreten sind. Ita z n Go Via t k L enn nun von den Herren Vorrednern einige Bemerkungen über tro Y 10 nito NO M p 20 I T + C c M 5 5 die Einzelheiten der Borlage gemacht sind, so kaun ih auch diese Be-

( 0 i O

merkungen einer ers{öpfenden Betrachtung jeßt nicht unterziehen. Ich vin vielmehr der Meinung, daß ihre Erledigung zweckmüäßig in der Gommissión, der ja diese Vorlage überwiesen werden wird, erfolgt; die Bemerlung aber, daß es wünschenswerth sei, das Unterstügungs- wohnsßgeses auf Elsaß-Lothringen und, wie der Redr der frcialdemokratischen Partei hinzugefügt hat, auch auf Bayer zudehnen, möchte ih au an dieser Stelle nidt unbesprohen lassen. leine Verren, die Empfindung, daß cin öffentliches Interesse dafür vorliege, das Unterstüßungswehnsitzgesetz auch in Elsaß-Lothringen zur Geltung zu bringen, wird in weiten Kreisen getheilt, L a aud von der Heichsverwaltung. Es ist bereits vor mehreren Jahren e An- [rage an die Negierung in Straßburg ergangen, ob sie ge\onnen set einen folhen Versuch zu unterstützen; und zu meiner ibe U E damals auf : diefe Anfrage au die Ant- wort erhalten, daß pviincipiele Bedenken einer Ausdehnung des Unterstüßungswohnsitzgesetzes auf die Neichslande nicht cibaeite stehen ; nur wünsche die Regierung der Neichslande, diesen Schritt ersi dann gethan zu sehen, wenn sie mit ter Vertroaltungsorganisation und der Steuerreform, die sie beabsichtigt, zu Ende getommen sein werde. Ich nehme danach an, daß in nicht zu ferner Zeit die Aus- dehnung des Unterstüßungswohnsißgesetzes auf Elsaß - Lothringen sich wird anstreben und durchführen lassen. :

B Was die Auddehnung. des Unterstüßungswohnsitgeseßes auf Vayern anlangt, fo berührt das cben die vorhin von mir betoute Ne Verschiedenheit der Grundauffassungen über die Zweckmäßig- Ain idt bos, tes N nasroobnsigaesees und da Bayern vid 4 MOTUD8 DES ipes seiner Heservatrehte in dieser E ait ein entscheidendes Wort mitzureden hat, so kann ich L eren Redner von der focialdemokratifchen Fraction nicht in Aussicht stellen, daß in Bälde das von ihm angeregte Ziel zu erreihen sein wird. Ich bin auch der Meinung, daß man mit dieser Frage

Herr

Freude

werden kann, Gemeinden eine große Wohlthat erwiesen wird.

die von mir vorbin angedeutete Wirkung unserer socialpolitishen Gesetzgebung eingetreten fein wird. j Nun hat der Herr Vorredner von der focialdemokratischen Fraction zur Begründung feiner Auffassung, daß der gegenwärtige Zustand ein heillofer sei, cinen Fall aus Frankfurt angeführt. Eine bayerische Staatsangehörige habe in Frankfurt unterstüßt werden müsen; diese Stadt habe dann den Nückgriff auf die bayerische E genommen und leßtere habe die Ueberweisung er veresfenden unterstüßungébedürftigen Person in ihre B ile beantragt. Ja, meine Herren, E it A Sa n B artigfeit der Gesetzgebung in Bayern bezügli des Unterstützungs- wesens, wie sie in Bayern einerseits und den übrigen Theilen des Neichs andererseits bestebt; das kann vielmehr auch an allen möglichen anderen VDrten vorkommen. (Schr richtig! rechts.) Wenn beispiels- weise eine Person aus der Provinz Preußen hier in Berlin verarmt sodaß sie aus öôffentlihen Mitteln unterstüßt werden muß, und bie ostpreußishe Heimathsgemeinde nun von der Stadt Berlin auf Ersatz der Koster in Anspruch genommen wird, die der Stadt Berlin aus dieser Unterstützung erwachsen, so hat eben die oftpreußis{e Héimathgemeinde nach dem Ünterstüßungswohnsißgeset das Necht die Ueberweisung dieser zu unterstüßenden Person in ihre Banrimelle zu fordern, und die Stadt Berlin hat kein Necht, einer solchen Ueberwei- [ung zu widersprehen. Jch kann darin au nicht den Grad von Hârte

finden, den der Herr Vorredner darin cerblickt hat. Ich gebe zu, daß É L E venn durch längere Abwesenheit lane Verbindung mit der Vetimathsgemeinde gelöst ift, oft nit ganz leicht wird, zu dieser Gemeinde zurückzukehren. Allein man muß dod) auf der andern Seite auch berücsihtigen, daß hier nit aus- [ließli das Interesse des Unterstüßungsbedürftigen entscheidend felt kann, sondern auch das Interesse der Gemeinde, welche die Unter- llußung zu leisten hat, in Frage fommt; und wenn der Herr Vor- redner die Güte haben möchte, dieses Interesse au in den Kreis [einer Betrachtung zu ziehen, so wird er mir zugeben müssen daß &álle vortommen können, in denen die Forderung, daß der aiten: E aus der Fremde zurückfehrt, durchaus berechtigt ist. : Der Einwand, daß der Artikel 2 unserer Vorlage, welcher auf eine Abänderung oder Ergänzung des § 361 des Strafgefsectzbuchs hinzielt, einec Correctur bedürfe, weil bei diesem Vorfchlage des Ent- wurss die Mêglichkeit gegeben sei, daß ein Alimentationéverpflichteter aud) ohne Rücksicht auf seinen eigenen Bedarf dafür bestraft werden Töônne, daß er die Ulimentation seiner Angehörigen vernachlässizt habe diesen Einwand kann ih in keiner Weise für berechtigt “ed Ultra Pos8PG nemo obligatur, und wenn ein “limentatiousverpflichteter nicht in der Lage *ist, für feine An- geÿortgen Jorgen zu Tönnen, so kann und wird man ihn dafür nicht ansehen und auch nicht strafen. Wenn aber ein folcher Alimentations- verpflihteter in der Lage ist, für feine Angehörigen zu sorgen daun muß man darauf hinwirken, und zwar ih sollte meinen, ih hätte das schon früher ausgesprochen, vom Standpunkt der Socialdemokratie aus er e DaG Diese Alimentationspfliht auch voll zur Geltung ommt Und daß der Mann der sie aus gaulheit, Bosheit oder aus irgend einem anderen unlauteren Motive zu erfüllen unterläßt, zu ihrer Erfüllung angehalten wird. Denn“ was von Sciten ter öffentlichen Organe für den einzelnen Unterstüungsbedürftigen, also in dem vorliegendem Fall für N seine Alimentationépflicht vernachlässigt,

die Angehörigen dessen, der geleistet wird, ist aufzubringen von sämmtlichen Steuerzahlern, also auch von dem Kreise derjenigen Personen, zu deren Vertre ih in erster Linie berufen fühlen, und Sie können es nit vera worten, daß für einen faulen, böswilligen oder \ch{chleckchten Kerl d seine Angehörigen hilflos läßt ein anderer belastet wird.

Ulso, meine Herren, ih glaube, daß wix auch in der L Zeziehun( das richtige getroffen haben; und ich hoffe, wir werden uns in der E auch im vergangenen Jahre, unshwer über die Vox-

(deons.) ertlärt das Einverständniß

Abg. von Holleuf fer mit der Vorlage, welche die martantesten Schäden

1898.

wird er es mir nachsehen, wenn ih auf diese Punkte nicht des näheren Ir Ce L î fotnon N . r i eingehe. d) wll feinen Bemerkungen gegenüber nur daran erinnern, daß es uns bei der vorjährigen Vorlage sowie bci der dicéjährigen nur darauf ankam, die Hau ptübelstände, die sh bei der Handhabung 8 E 11h Ang Ah Ihoëê ah or I Lo 5 - +5

e Unkerstügungsn ohnsitzes bisher herausgestellt haben, zu veseitigen un die Borlage nit zu compliciren dur eine Reihe weiterer Vor- läge, über die man so leiht eine Verständigung nit zu erzielen hoffen durfte. 2

Dor Gris ba ; | ;

Der Grund, weshalb ih gebeten habe, nochmals zum Wort zu- gelassen zu werden, liegt in den Ausführungen des Herrn Vorredners

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inan müsse ebenso, wie man eine Altersgrenze für den Erwerb des Unterstüßungswohnsites vorgeschlagen habe, nun auch eine Altersgrenze

Io hl 5, or Fir Das T5 or NA t 4 t j + +1 V E sür das Erlöschen der Möglichkeit, einen Unterstüßzungs- l; : r erlo Tanilyo A A c; : S T n nsiß zu Matt dh Ich glaube doh nit, daß die Ausführungen es wverrn Vorredners über die Nothwendigkeit, cine solhe Grenze ufül d e uf 6 A hen8f Fri f; N s u fie auf das 60. Lebensjahr zu fixiren, überall und Db i Don: Qrarfa. Kop Cut S Let ¿T L in den Kreisen der Landwirthschaft auf ungetheilten Beifall T7 R t R E Es , =— —_— , L stoßen werden. Vie Sache hat sehr ihre zwei Seiten. (Sehr richtig! links.) Zunächst wird mir der Herr Norrednor 2 dae F A ¡I wird mir der Herr Vorredner zugeben, dap=eie Folge- run 2er aus bem B L A N A er aus Va Destehen einer Altersgrenze für den Beginn der &tOgudelt, etne! iterstüßunaS8wolbnsis z11 erworho i t O dvs *, einen Unlerstüßungswohnsig zu erwerben, dahin zieht, daß “O7 Cine acterSgrenze für das Erlöschen dieser Möglichkeit ge- ? Es liegt mit x ersteren Grenze aanz n ANor2 2 ; z : s E gti Gren e ganz anders als mit der zweiten. Das ist im Srundfaß erhaltnißmäßig leiht zu beurtheilen, in welchem Alter der junge Mann im allgemeinen fo weit entwidckelt ift, daß er von feiner Nrbettsfraft otnen \olTtHZnit on (B51 r C E Arbeitskraft etnen Jelbitandigen Gebrau machen und sie zu seinem eigenen (uß und Frommen aus S bei der Frage,

¿ogen werden müsse, nicht gerade cine zwingende ist.

nugen kann. Ganz anders liegt aber die Sache

_ f er hört allgemein die Ar: citékraft

auf : wann 1!î der Zeitp unkt gekommen, in dem dor hotroffönts T

1th nrof 2 : el M Ul. UCLOIMINEeNn, in Cem der betref ende Arbeiter

ntl mebr 10 viel Verttenen Tat n } Cs

ODCLLDI

in welchem Lebenêgl er zu feines Lebens Unterbalt or T AtoA Dr D z ci, 7 ver|chtedenen Altersftufen ein, i r Veztehung eva durch das na meiner Ueberzeugurtß cine willkürliche. dabei sch{o! Interschich e; E D tbei [d 0! Unterschi machen müssen ¿wischen dem ländlihen Arbeiter. und dem T-beis l : 1010) i ETICT in LEM f¿yadbrtitiía C t f qu Don S ch [d gel)oben Oh Sor ländliche cki+ tof E

ehoben, daß der ländliche Arbeiter viel größere Lebenédauer

L L wr L

bedarf ? Dieser und cs t jede Grenze, die Seseß firtiren möchte,

Man

wird de

S ott Vetter.

+ T lo Clans HETDN Ore

hinaus seine Arbeitskraft und städtischen Arbeiter u britarbeiter und das ift der veshalb die ve davon abgesehen haben, dem Borschlage Ihrer mission zu folchen luft des das Abschiebe erleichtern. F ß 2 O E fürchten, daf ; al alte «“rivetiler ihnen dermaleinft

fallen fann,

aubnußen Tann, als es dem N? 54 m l o Weiter aber, Morl Fi

vervundeten eg

vorjährigen

Einführung

Gama Dauptgrund,

durch die

man D doch wohl

voraussichtlich sei wirthschaft si lihen Di

seiner Freunde beseitige. Cine grund|äßlihe Aenderung des ÜUnterstützungêwohusiu- ge[cBes werde leßt von keiner Seite gewünscht. Die Vorlage will

Sto (Gry E "rit ° 4 5 2 ' DIC Erwerbung des Unterslüßung8wohnsitzgesetes mit dem vollendeten

achtzehnten Lebensjahr beginnen lassen: den wirklichen Verhältnissen entspre@end würde es sein, wenn man dafür das se{zehnte Lebens- jahr lebte, denn die wirthschaftliche Selbständigkeit beginne eigentlich [on mif der Confirmation. Daß jemand als Landarmer betrachtet werden foll, wenn ein Ünterstützungswohnsiy nicht zu ermitteln ift ist ein ¿weckmäßiger Vorschlag, der manche Weitläufigkeiten beseitigen wird. „le Uvrigen einzelnen Punkte, in Bezug auf wel{che wir noch Wünsche Haben, können in der Commission erörtert werden Vas Gefeß wird in allen Kreisen des Landes mit großer Ungeduld erwartet. E E

Abg. Dr, Boedel (Rfp.) spricht die Zustimmung seiner Freunde zur Borlage aus, weil dieselbe eine erhebliche Entlastung der “lrmen- verbände mit sich bringt. Aus Hessen wandern viele jugendliche Arbeiter nah Rheinland und Westfalen und wenn sie verunglücken, saüen fie ihren Vetmathgemeinden zur Last, mit welchen sie keine Berbindung mehr haben. Auf die Wirksamkeit der Arbeiterversicherung lege ich letnen fo großen Werth wie die Regierung; sie erfüllt durchaus niht ihre Aufgabe, weil sie viel zu sehr bureaukratisch{ gehandhabt wird. Meine Freunde sind der Meinung, daß mit den liberalen _Fraditionen endgültig gebrohen werden muß, namentli mit der Freizügigkeit. Die Arbeiter in den Städten schreien nah arbeit, die Arbeitgeber auf dem Lande schreien na Arbeitern. Diese oustände kTönuen nit erhalten werden; es muß an die Stelle der [hrankenlosen wirthschaftlichen Freiheit die wirthschaftliche Ordnung gesetzt werden. . E A d Abg. G a mp (Np.) bofft, daß „das Gesey baldigst mit großer Mehrheit zur Annahme gelangen wird; er wünscht, daß die von der Commission beschlossene Bestimmung, wonach nah vollendetem 60. Lebensjahr ein neuer Unterstüßungswohnsiß niht mehr erworben wieder aufgenommen wicd, weil dadur den ländlichen

Staatssecrctär Dr. von Boetticher:

Was die Punkte anbelangt, welche der geehrte Herr Vorredner " L 4 L h , . H “S i. über den Nahmen der Vorlage und die Commisfsionsverhandlungen

füalt s 7 ; j lglih bis zu dem Zeitpunkt wird warten können, bis eben

der verflossenen Session binaus bier zur Sprache gebracht hat, fo

»ckmo Qi » cs j eine Lüde in der Gesetzgebung.

Staatsfecretär hat uns belehren wollen, d Strafgeseßbuchs befürworten müßten. a auf dem Parteitag fest. Die Bestimmung ist sebr 1 Alimentationspflicht reicht.

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Commission von 21 Mitgliedern überwiesen.