Deutscher Reichs-Anzeiger
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— F Insertionspreis für den Raum einer Drurkzeile 30 4. j Juserate nimmt an: die Königliche Expedition | des Deutschen Reichs-Anzeigers |
und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers j Verlin §W., Wilhelmstraße Nr. 32. Y
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Der Sezugspreis beträgt vierteljährlih 4 A 50 S. | Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an ; für Berlin außer den Post-Anstalten auch die Expedition | S0, Wilhelmstraße Nr. 32. | Einzelne Uummern kosten 25 N
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Berlin, Mittwoch, den 6. Dezember Abends.
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Firma und Stß
dep: tnfertrenden
Waggonfabrik Actiengesellshaft vormals P. Herbrand & Co Köln-Ghrenfeld . . . U A Warps-Spinnerei & Stärkerei in Oldenburg . E
Westfälische Eisen- & Metall-Gesellshaft — Dortmund .
Westfälische Union, Actiengesellshaft für Bergbau, Eisen- D A
Wettiner Hof, Actiengesellschaft zu Altenburg S
Wollgarnspinnerei Eichenthal Actiengesellschaft — Freihei Osterode a. H. .
Worthington Pumpen-Compagnie Actiengesellschaft zu Berlin : Württemb.-Hohenzollernshe Brauerei-Gesellshaft — Stuttgart .
Zuckerfabrik Frankenthal — Frankenthal... Zucker-Naffinerie Brunonia — Braunschweig . .
wickauer Steinkohlenbau-Verein — Zwickau C wickau-Oberhohndorfer Steinkohlenbau-Verein — Oberhohi
Gesellschaft
Inhalt der Bekanntmachung
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Erhöhung des Actien- l ¡281
kapitals | Bilanz, Auflösung, |
Auflösung, Gläubiger- aufforderung
| | ° |
Bilanz, Dividende [287
9
g und
T D Einzahlung | Generalversammlung [284 Aufhebung des General-/ versammlungstermins | Bilanz, Dividende, Aufsichtsrath Dividende
Generalversammlung 286/30.
/285 29./ c |1286/30./ 1dorf Zinsschein-Einlösung [287 1.
E,
Nr.| Datum l
des Reichs. und Staats. Anzeigers
Generalversammlung |283/27./11. (
Gläubigeraufforderung |286/30./11.
285/29./11.
M 291,
Berlin: Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Druck der Norddeutschen Buchdruckterei und Verlags-A
Verlag der Erpedition (Scholz). n\talt, Berlin SW., Wilhelmstr. 9
J.
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Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Hauptmann von Sydow, persönlichem Adjutanten Seiner Hoheit des Herzogs von Sachsen-Altenburg, und dem Stabgarzt Dr. Neinhardt beim medizinish-chirurgishen FFriedrich-Wilhelms-Jnstitut die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußishen Jnsignien zu ertheilen, und zwar ersterem: des Ehrenritterkreuzes erster Klasse des Groß- herzoglich oldenburgishen Haus- und Verdienst-Ordens des Herzogs Peter FriedriÞh Ludwig, — leßterem: des Ritter- freuzes erster Klasse des Herzoglich sachsen-ernestinischen Haus- Ordens.
Deutsches Reich.
Seine Majestät der Kaiser haben im Namen des Reihs den Kaufmann Carl Heyden zum Konsul in Leon- Managua (Nicaragua) zu ernennen geruht.
Dem bei dem Kaiserlihen Konsulat in Kairo beschäftigten Gerichts-Assessor Baereccke ist auf Grund des S 1 des Ge- seßes vom 4. Mai 1870 in Verbindung mit 8 85 des Gesehes vom 6. Februar 1875 für den Amtsh zirk des Konsulats die Ermächtigung ertheilt worden, in Fällen der Abwesenheit oder der Behinderung des Kaiserlihen Konsuls bürgerlich gültige Eheschließungen von RNeichsangehörigen und Schußgenofen, mit Einschluß der unter deutshem Schuß lebenden Schweizer, vorzunehmen und die Geburten, Heirathen und Sterbefälle von solchen zu beurkunden.
Zn der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wird cine Bekanntmachung des Königlich preußishen Ministers für Handel und Gewerbe, betreffend die Unfallversicherung, veröffentlicht.
Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
dem Senats - Präsidenten des Ober- Verwaltungsgerich1s Zacobi den Charakter als Wirklicher Geheimer Ober- Regierungs-Rath mit dem Nange eincs Raths erster Klasse zu verleihen,
den Regierungs-Rath von Barnckow aus Frankfurt a. O. zum Ober-Regierungs-Rath, : N Landrath Stolle zu Bremervörde zum Regierungs- rath,
den Landrath Burchard zu Gumbinnen auf Grund des J 28 des Landesverwaltungsgeseßes vom 30. Juli 1883 (Ges.- Samml. S. 195) zum Mitgliede des Bezirksausschusses zu Gumbinnen und zum Stellvertreter des Regierungs-Präsidenten im Vorsiße dieser Behörde mit dem Titel Verwaltungsgerichts- Director auf Lebenszeit zu ernennen, sowie
den Landes - Bauinspectoren Julius Brünin Q U Göttingen und Bernhard Hunagceus zu Uelzen den Charakter als Baurath zu verleihen.
Ministerium des Jnnern. ,_ Dem Ober-Regierungs-Rath von Barnekow ist die Leikung der Kirchen- und Schulabtheilung bei der Regierung in Pojen übertragen worden.
Minifterium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten. „… Der bisherige Privatdocent Dr. Max Weber zu Berlin int zum außerordentlichen Professor in der juristischen Facultät der C MGen Sriedrich-Wilhelms-Universität daselbst ernannt worden.
Nichtamtliches.
Deutsches Rei. Preufzen. Berlin, 6. Dezember. | Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag im Neuen Palais den Vortrag des Chefs des Civilcabinets und dann von 10 Uhr 10 Minuten ab auf der Fahrt von der Station Wildpark nach Berlin denjenigen
des Gencral-Jntendanten Grafen Hochberg entgegen.
Att T E R D L A
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute
eine Sizung. :
Die Rangliste der Kaiserlich deutshen Marine für das Jahr 1894, redigirt im Marinccabinet und ab- geschlossen am 30. November 1893, ist im Verlage der König- lichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler und Sohn hier- selbst soeben erschienen. :
Durch eine in der in Singapore erscheinenden „Govern- ment Gazette“ vom 27. Oktober d. J. veröffentlihte Raths- tammer-Verordnung vom 23. desselben Monats ist die Aus- fuhr von Waffen, Munition, Schießpulver und sonstigem Kriegsbedarf für Militär und Marine von der britishen Colonie Straits Settlements nah Brunei und Labuan vom 23. Oktober d. J. ab auf die Dauer von sechs Monaten verboten worden.
n der Schneidemühler Brunnenangelegenheit erhielt der Ober-Berghauptmann Freund von dem Vorsißenden der städtishen Baudeputation heute weiter nachstehendes Schreiben:
Schneidemühl, den 5. Dezember 1893. Ever Hochwohlgeboren
beabsichtigte mit einem Bericht über die hiesige Brunnenangelegenheit ih eigentlih nit früher zu behelligen, als bis die von Ihnen in dem leßten Briefe vom 1. d. M. getroffenen Anordnungen — die Wieder- aufhöhung der Straßen um den Brunnenhügel durch Erdanschüttung
vollständig zu Ende geführt fein würden: aber die vielen die Zeitungsspalten füllenden, nicht wahrheitsgemäßen, ja sogar theilweise vollständig aus dcr Luft geariffcnen Nachrichten, die Euer Hochwoßhl- geboren selbst ein ganz fals{es Bild von der Sachlage und der Art der hier vorgenommenen Arbeit zu geben im stande sind, lassen mich von meinem ursprünglichen Vorsatz absehen.
Unter anteren nicht richtigen Mittheilungen hatten mebrere Blätter fogar eine von Schneidemühl ausgehende Nachricht gebracht, in den Abzugsgraben sei nunmehr ein Rohr gelegt.
Diese Nachricht ist grundfals{ch! Die Üeberwachungscommission hat die von Ihnen gegebenen Anweisungen, also auch die Zuschüttung des Grabens, ohne ein Nohr hineinzulegen, ganz genau durhgeführt. In dem Graben s\teht seit mehr als einer Woche auch nit ein Tropfen Wasser! Jett wird die Anhöhung der den Brunnenhügel umgebenden gejunkenen Straßen in Angriff genommen : der eine Straßenarm führt liber den zugeshütteten Theil des Sommerfeld's{hen Kellers. Im Laufe dieser Woche kann die Aufschüttungsarbeit vollendet fein.
Hieran anschließend, möchte ih über das Verhalten des Brunnens selber noch mittheilen, daß oben auf dem Plateau des Hügels ab und zu einige Nachshüttungen erforderlich wurden, daß nach der Sommer- feld’schen Seite hin am Fuße des Grdkegels sih bis zum Sonntag früh 2, etwa tellergroße, nasse Stellen zeigten, die, immer geringer werdend, heute sih überhaupt niht mehr zeigten.
Es ist oben und rund um den Brunneuhügel herum heut alles trocen !
Neben der zugeschütteten Kellerabtheilung im abgebrochenen Sommerfeld’shen Hause befindet sih unmittelbar daran eine zweite Abtheilung, und in dieser befindet sih Wasser, das aber von den Arbeitern beim Zuschütten der ersten Kellerhälfte absichtlich da binein gedrängt wurde und das auch noch durch seitlihen Zufluß bis Montag früh um 7 cm gestiegen ist. Von da ab (gestern früh) ift ein meßbares Steigen niht geschehen. Im neben dem Sommerfeld’schen befindlichen Straubel’shen Keller zeigt ih au ein wenig Wasser.
Die Ueberwachungscommission kann jedo in diesem Umstande zur Zeit ein beunruhigendes Moment nicht finden, sieht es vielmehr als naturgemäß an, daß das Grundwasser, welches ja allerdings auch hier von dem seitlihen Druckwasser beeinflußt werden muß, in der Umgebung des Brunnens sich zu regeln bestrebt is, und da diefe Straßenseite am meisten gesunken, auhch wohl durch die unteren Erd- einbrüche am empfindlihsten verändert sein wird, fo ist auch die Er- scheinung erklärlih, daß fast nur nah dieser Seite hin — der Süd- seite vom Brunnen aus — die Wasserströmungen wahrnehmbar sind, und auch wohl, bis zur vollen Beruhigung, noch eine Zeit lang bleiben werden; ja es läßt sich sogar annehmen, daß sich auf der rechten Seite der Gr. Kirchenstraße, in den Kellern der beschädigten Gebäude, weiter ab vom Brunnen auch noch Wasser einfinden wird.
Dies Alles kann jedo bei dem legen Zustande des verschütteten Brunnens — denn nirgendwo ist ein urchrieseln oder Hervorquellen von Wasser zur Zeit bemerkbar — nicht gefahrbringend sein und wird es hoffentlih au bleiben.
Hochacbtungsvoll Nademack er.
Der Kaiserlihe Botschafter am österreichisch - ungarischen Hofe Heinrich VII. Prinz Neuß ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf scinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.
Der Regierungs-Assessor Dr. Frick, der längere Zeit im Ministerium des Fiutnern als Hilfsarbeiter beschäftigt war, ist init der commissarishen Verwaltung des Landrathsamts Einbeck im Regierungsbezirk Hildesheim betraut worden.
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__ Groß-Strehliß, 5. Dezember. Der Staats-Minister Graf von Zedlitz-Trüßschler ist, wie die No; 2A erfährt, bei cinem Jagdausfluge vom Schlage getroffen worden. Sein Zustand soll bedenklich sein.
Bayern.
Die Kammer der Abgeordneten berieth gestern das Extraordinarium des Militär-Etats. Jm Laufe der Debatte sagte der Kriegs - Minister Freiherr von As\ch die hunlichste Vershonung der Landgemecinden mit Schicßübungen u, ebenjo die Sonntagsruhe bei militärishen Bauten. Die als Anfangsrate für cin Uebungslager des 2. Bayerischen Armee-Corps geforderten 2 Millionen Mark wurden bewilligt. Der Kriegs-Minister Freiherr von A\ch erklärte auf cine An- srage, es sei noch kein Terrain für den Uebungsplaß bestimnit, do seien zahlreihe Offerten von Grund und Boden ein- gegangeiu; die Regierung werde möglichst wenig Aerland beanspruchen.
Oldenburg.
(H) Jhre Hoheiten die Herzoge Alexander und Peter von Oldenburg sind aus St. Petersburg in Oldenburg eingetroffen, um an der heutigen Sißzung des Familien- raths des Großherzoglihen Hauses, der hausgesetßlih alle zwei Jahre zusammentritt, theilzunehmen.
Schwarzburg-Rudolstadt.
Der Landtag ist geslern im Namen Seiner Durchlaucht des Fürsten durh den Staats-Minister von Starck cr- öffnet worden. Unter den dem Landtage zugegangenen Vorlagen befinden sich der Staatshaushalts - Etat für die nächste dreijährige Finanzperiode, ein Entwurf von Bestimmungen Uber die Ausübung des Versamm- lungsrechts und ein sih im wesentlihen an die preußische Berggeseßgebung anschließender Entwurf eines Berggeseßes. Angekündigt sind noch Vorlagen über Aenderung der Gemeindeordnung, sowie über die Mittel, die zur Unter- stüßung der Landwirthschaft behufs Milderung der Sutternoth des laufenden Jahres vorschußweise haben aufgewendet werden müssen. Was den Staatshau s- halts-Etat anbeirifft, so bietet dieser, wie der Minister in seiner Eröffnungsrede hervorhob, ein unerfreuliches Bild. da der für die Ausgaben des ordentlichen Etats erforderliche Betrag trotz der größten Einschränkung in den Anforderungen und troz
des Verzichts auf manche dringend wünschenswerthe Auf- VeNerund 10 m ganzen um
188 000 M Jjährlich hoher stelle als die zu erwartenden Einnahmen. Die Ursache dieses außerordentlich hohen Deficits liege allcin in der Verschiebung des finanziellen Ver- hältnisses der Einzelstaaten zum Reih. Während im Etat für die laufende Finanzperiode an Ueberweisungen aus dem Ertrage der Reichssteuern 675 000 /( und an Matrikular- beiträgen 560 000 M für jedes Jahr vorgesehen gewesen seien, also ein anschlagsmäßziger Mehrbetrag der Ueberweisungen von 115 000 S hch crgeben habe, würden nah dem Ent- wurf des Reichshaushalts - Etats für 1894/95 auf das Fürstenthum an Ueberweisungen nur 617500 M entfallen, während die aufzubringenden Matrikularbeiträge auf 710 700 M berehnet seien. Diese würden also die ÜUeberweisungen um 93200 M übersteigen, und das finanzielle Verhältniß des Fürstenthums zum Reich würde somit gegen die laufende Finanz- periode eine Verschlehterung um 208 200 M jährlih erleiden. Das Ergebniß lasse deutlich erkennen, wie es, um das Gleich- gewiht im Haushalt der Einzelstaaten herzustellen, ganz un- erläßlih sei, die eigenen Einnahmen des Reichs zu vermehren und dasselbe finanziell unabhängig von den Einzelstaaten zu stellen.
Grofßbritaunien und Jrland.
Zm Unterhause erklärte, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern der Parlaments - Secretär des Auswärtigen Sir E. Grey, die portugiesishe Negierung habe einen Schieds- spruch über die Manica-Grenze vorgeschlagen. Diefer Vorschlag sei jedoch von England niht angenommen worden, weil dieses die von der englishen Grenzcommission festgeseßte Linie als übereinstimmend mit dem Vertrage von 1891 erachte. Die Unterhandlungen dauerten fort. Der Präsident des Handels- amts Mundella wies darauf hin, daß die gesammte Kohlen- ausfuhr vom August bis incl. November 1893, also während des Grubenarbeiter-Ausstandes, 12 087 000 t gegen 14 397 000 t im gleichen Zeitraum des Vorjahres betragen habe, somit eine Verminderung der Ausfuhr um 2310000 t eingetreten fei.
Frankreich. Jn der gestrigen Sißung der Deputirtenkammer
wurde, laut Meldung des „W. T. B.“, Dupuy mit 251 Stimmen gegen Brisson, der 213 Stimmen erhielt, zum Präsidenten gewählt.
Der neu ernannte Botschafter in Wien Lozé wird heute Abend Paris verlassen, um sich auf seinen Posten zu begeben.