1893 / 298 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Dec 1893 18:00:01 GMT) scan diff

E E E R

ftanden. Er führte an, daß die conservative Partei auf dem Stand- punkt der Schußzollpolitik stehen geblieben sei und daß die Reichs- regierung sfi von diesem Standpunkt entfernt habe, daß sie mit ihrer Handelspolitik einen Einbruch in die Schutzollpolitik angebahnt und ausgeführt habe.

Gestatten Sie mir, meine Herren, dazu zunächst zu bemerken, daß die Vorlage dieser Haudelsverträge nicht von der Reichsregierung, sondern von den verbündeten'Regierungenerfolgt ist, und daß zu diesen verbündeten Regierungen auch die preußische Regierung gehört, die aus voller Ueber- zeugung sich auf den Standpunkt der Reichsregierung gestellt hat, daß durch Annahme der Ihnen vorgelegten Verträge der Industrie ein erheblicher Nuyen zugeführt werde, der Landwirthschaft aber kein Schaden erwadse. (Zurufe rechts.) Wäre ih der Ueberzeugung, daß dur die Annahme dieser Verträge ein Einbruch in die Schutzollpolitik, die das Deutsche Reich seit 1879 verfolgt, vor \ich ginge, ih würde mich an einer solhen Politik nicht betheiligen. Jch bin der Auf- fassung, daß die Inaugurirung unserer Schußzollpolitik im Jahre 1879 ein unseren wirthschaftlichen Bedürfnissen entsprehender Schritt war. Jch bin weiter der Meinung, daß die Auswahl des Zeitpunktes, zu dem man den Uebergang vom Freihandel zum Schutzzoll vollzog, ein für die wirthschaftlihen Interessen des Vaterlandes ganz außerordentli geshickt und glücklich gewählter gewesen ist, und zwar wesentlich deshalb, weil mit Sicherheit zu erwarten war, daß wir in die Lage kommen würden, für eine längere Zeitperiode die Vortheile unseres autonomen Tarifs zu genießen, während wir kraft der Meistbe- günstigungen von einer Reihe von Tarifverträgen Vortheile zögen, die andere Staaten unter sih geshlossen hatten, ohne daß wir Aus- lagen dafür zu machen hatten.

Daß dieser Standpunkt nicht ewig einzuhalten war, das, meine Herren, lag auf der Hand. Was wollte man denn für die Industrie mit der Schußzzollpolitik, die man im Jahre 1879 einführte ? Man wollte ihr erstens den heimishen Markt wahren und zweitens fie für den Export stärken, damit Deutschland in die Lage käme, diejenigen Artikel des Auslandes, die wir einführen müßten, mit ausländishem Gelde zu bezahlen. Man wollte durch eine Verstärkung unseres Exports die Mittel gewinnen, um Kaffee, Tabak, Neis, Baumwolle, Petroleum und wie alle die Artikel heißen, die wir vom Auslande in großen Massen und nothwendiger Weise beziehen müssen, bezahlen zu können. Nun, meine Herren, die Absicht ist vollständig gelungen. Seit dem Jahre 1879 ist unsere Industrie aber derartig gestärkt worden, daß sie heute ohne Export überhaupt nit mehr existiren kann.

Meine Herren, es is vielfah hervorgehoben worden, daß der heimische Markt für die Industrie die Hauptsache sei. Bollständig richtig, das acceptire ih und halte es noch heute für rihtig. Aber, meine Herren, es liegt niht mchr so, daß der einheimische Markt für unfere Exportindustrie genügt. Wir brauchen zu dem heimischen Markt ganz erhebliche Absaßzgebiete im Auslande. In einzelnen Industrie- zweigen geht es so weit, daß 25 bis 30% alles dessen, was im In- lande producirt wird, nicht mehr, selbs bei den normalsten Verhält- nissen, im Inlande consumirt werden kann, sondern als Absfatßzgebiet das Ausland braucht.

Ich bin also der Meinung, meine Herren, wenn die Schubzoll- politik von 1879 den gewollten Zweck erreicht hat, unsere Industrie fo zu stärken, daß sie eine kräftige Exrportindustrie wird, fo muß man auh in dem Augenblick, wo die Gefahr vorliegt, daß der auswärtige Exportmarkt verloren geht, in Consequenz der Schutzoll- politik dafür sorgen, daß diese Gefahr beseitigt wird, und das läßt sih nur dur ten. Abschluß von Handelsverträgen erreichen. Man mußte der Industrie die Möglichkeit gewähren, das, was sie während der Schußzollperiode gewonnen hatte, sich auch in der Zeit zu er- halten, wo die Tarife der Auslandéstaaten und die Verträge, die fie untereinander geflossen haben, ohne unser Zuthun nicht mehr so günstig für Deutschland liegen, wie dies im Jahre 1879 und in den folgenden Jahren der Fall war. Jch komme also, meine Herren, zu dem Schluß: wer im Jahre 1879 den Zweck gehabt hat, unsere deutshe Industrie derartig zu stärkcn, daß sie zu einer großen internationalen Exportindustrie wird, der muß heute, als am 1 Februar 1892 die alten Handelébeziehungen erloschen waren, auch dafür eintreten, daß der Exportmarkt unserer Industrie erhalten, und daß Handelsverträge abgeschlossen würden. Es bandelt sich nicht um ein Verlassen, nit um einen Einbru) in unsere Schußzollpolitik, sondern um eine nothwendige, ja, ih behaupte, um eine gewollte Folge der SchußzolUpolitik, die im Jahre 1879 in- augurirt worden ist. Ich erkläre somit als Leiter der preußischen Handels- und gewerblichen Interessen in vollster Ueberein- stimmung mit der gesammten deutschen Industrie, daß die Ablehnung * dieser Verträge einen empfindlichen Schlag - für unsere Industrie bedeutet, Jch habe - in Uebereinstimmung mit der gesammten deutshen Industrie die Ueberzeugung, daß unserer Landwirthschaft kein Schade zugefügt wird, wenn die Differenz im Getreidezoll von 5 #4 zu 3 M 50 „\ Rumänien gegen- über beseitigt wird, und infolge dessen kann ih nur wieder in Ueber- einstimmung mit unserer gesammten deutshen Industrie den Wunsch haben, daß diese V angenommen werden. (Bravo.)

Abg. von Ploet (dcons.): Die Verhandlungen der Commission haben unsere Anschauungen niht ändern können, daß die Landwirth- schaft benahtbeiligt wird. Wenn wirklich der Export nah Rumänien etwas eingeshränft wird, so ist das niht so bedenklih als die Schwächung des einheimisGen Marktes, der einheimischen Kauffkraft. Deshalb sind wir vom Bund der Landwirthe immer gegen den Ab- {luß von Handelêverträgen aufgetreten. Die leßten Verhandlungen haben uns eine große Anzahl von Mitgliedern zugeführt aus Gegenden, wo der Bund der Landwirthe bisher noch garnihht agitirt hat. Es sind Zuschriften gekommen z. B. aus Württemberg, aus Metz, vom Rheinischen Bauernverein, unterzeihnet Graf Hoensbroech, welche gegen die Handelsverträge protestiren und deren Verwerfung empfehlen. Aus Teltow ift eine Resolution gekommen, in welcer die Versammelten erklären, daß sie eintreten für das Christenthum und die Monarchie und gegen die Socialdemoftratie, aber die Verwerfung der Handels- verträge verlangen. Der Neichskanzler hat mich persönlich angegriffen : ih gebe tarauf nicht ein; wir wollen für unsere Person nichts erreih:n, wir werfen uns in die Schanze für die Allgemeinheit. Jch hake darauf gehalten, daß feine Angriffe gegen die Regierung in unsere Presse Tfommen; aber das war auf die Dauer nit zu balten, weil die offizióse Presse Artikel brahte, auf die wir nicht im Salonton ant- worten tonnten; das hätten die Bauern nicht verstanden. Es berrsckcht unter ten Landwirthe ie feste Ueberzeugung, daß diejenigen Ab-

geordneten, V Wakhlen freiwillig Versprehungen abgegeben

: alten. Die Stimme des einen Abgeordneten,

seine Grklärungen anders ausleat, geben wir Freiherr von Marschall, der diesen Ab- behauptet, daß wir felbst nicht

wollten. Ich hâtte gewünscht,

daß er dafür Bewcise vorbrähte. Wenn die Presse Ausschreitungen begeht, dann ift ja der Staatsanwalt immer leih da, wir haben noch niemals mit ihm zu thun gehabt. ir sind scharf aufgetreten, weil die Freunde des Handelsvertrages uns scharf ange- riffen haben. Es wird jeßt erzählt, die Reichsregierung werde die ufhebung der Zuckerprämien inhibiren, sie werde den Identitätsnach- weis aufheben. Solche Dinge sollten jeßt nicht in die Oeffentlichkeit gebraht werden. Es ift einzuwirken versucht worden auf die Vorstände der Gruppen des Bundes der Landwirthe, um die Abgeordneten zu entbinden von ihrem Versprechen, gegen die Handelsverträge zu stimmen. Im Osten hat man aber erklärt, wenn auch die Aufhebung des Identitätêönachweises für den Osten mehr bedeutet, als die Zoll- differenz von 1,50 4, so wolle man doch jeßt davon nichts wissen. Der Reichskanzler hat von seinem Wohlwollen für die Landwirth- schaft gesprohen. Aber das ist nur ein Wort, es kommt auf die Auffassung an. Er hat auch vom Renlengllergelep gesprochen. Das ist ein Geseß für das Staatswohl, es bringt der Landwirthschaft keine höhere Rente. Der Topf i] bis zum Ueberlaufen voll. Unsere "Bewegung geht niemals gegen die Reichs- regierung, sondern - nur gegen die wirthschaftlichen Maßnahmen. Das Wort „demagogish" paßt also durchaus niht. Daß wir die Majorität benußen, ift selbstverständlich; die MNegierung benußt sie auch, z. B. bei der Militärvorlage. Sollen wir auf die Benußung der Majorität verzichten ? Das verlangen ja _selbst die Social- demokraten nicht. Wir werden immer eintreten für die Majestät des Thrones und die Autorität des Staats. Der Staatssecretär Freiherr von Marschall hat die Thätigkeit der Regierung und des Bundes in Vergleich gestellt. So eitel sind wir garnicht , daß wir eine Thätigkeit entfalten wollen, wie sie die Regierung „eigentli ent- falten sollte für das Wohl der Landwirthschaft. Die [höpferishen Ideen werden uns abgesprochen. Aber was ist alles vorgekommen ! Die Handelsverträge lagen in be U oie PaBen uns dagegen gewehrt. Dann kamen die Reichstags- und die Landtag8wahlen. Die Futternoth hat uns stark beschäftigt, ebenso die Maul- und Klauenseuche, und unsere Arbeit ist nicht ganz vergeblih. Die landwirthschaftlichen Verhältnisse sind nicht überall {lecht, fo z. B. in Nußland. Nur wo eine hoh entwickelte Industrie vorhanden ift, leidet die Landwirthschaft. Das Kartell mit der Industrie hat sich bewährt ; aber wenn jeßt eine Durchbrechung desselben erfolgt, dann wird man die Wünsche, die früher zurüd- gestellt sind, z. B. einen Zoll alf Wolle W w, energischer als früher vertreten. Jch bedaure ein folches Ergebniß. Die Viehzölle sind au herabgeseßt; die Negierung erklärt zwar, das Vieh würde jeßt nicht hereingelassen; aber wenn das niht im Gesetz fest- gelegt ift, dann erfolgt nachher doh eine Uebershwemmung mit rumänischem Vieh. Daß die Maul- und Klauenseuche durch importirtes Vieh eingeschleppt is, beweist eine amtlihe Bekannt- machung am Viehhof in Köln, welche von verfeuchtem österrei- chishen Vieh s\pricht. Von der russischen Grenze wird mir mit- getheilt, daß die Vorschrift, daß die Viehwagen nach Nuß- land sofort, ohne daß der Dünger davon entnommen wird, zurückgehen sollen, von den Bahnbeamten „felbst nicht beobachtet wird; der betreffende Beamte hat den Dünger auf sein Gehöft bringen lassen. Wenn folche Dinge passiren, wie können wir dann Sicherheit haben, daß nicht rufsisches Getreide in Rumänien eingeshmuggelt wird? Die Vieheinfuhr ist mit 100 Mill. Mark zurück- gegangen, die Einfuhr „aber ebenso viel gestiegen. Das sind die ¿Folgen der Handelsverträge. Die Annahme des Handelsvertrages mit Rumänien i} ein Schlag ins Gesicht gegen Nußland. Die Handelsverträge mit Oesterreich und Jtalien haben einen politischen Hintergrund. Was soll daraus werden, wenn wir allen Staaten diese Berträge gewähren, nur _Nußland niht? _Wir fürchten uns vor Nußland nicht; aber reizen sollten wir diese Großmacht auch nicht. Wer den Vertrag mit Rumänien anniunmt, kann den russischen Vertrag nicht gut ablehnen; jedenfalls wird das für den russischen Vertrag ins Feld geführt werden. Die Ablehnung Des Ves trages ist nothwendig, weil die Landwirthschaft keine Schädigung mehr vertragen fann, „weil wir keine „dauernden Verträge mehr abschließen wollen, die die Währungsverhältnisse nit regeln und die VBerhälknisse zwischen Industrie und Landwirthschaft verschieben.

Staatssecretär Freiherr von Marschall:

Die Mittheilung des Herrn Vorredners, daß er durch den Gang der bisherigen Verhandlungen von der Unrichtigkeit seiner Anschauungen nicht überzeugt sei, hat mich nicht überrasht. (Heiterkeit links.) Mein Ehrgeiz ist auch niemals \o hoh gegangen, ih habe immer nur den einen Wunsch gehabt, es möge sih der geehrte Herr Vorredner als Haupt des Bundes der Landwirthe endlih einmal dazu ent- shließen, die Nichtigkeit seiner Anschauungen zu beweisen. (Sehr gut! links.) Darauf warte ih noch bis zur Stunde. Der geehrte Herr Vorredner hat auch jetzt dieselbe Taktik verfolgt, wie im Beginn unserer Sitßungen, daß er dasjenige, was er behauptet und ich bestreite, also das thema probandum, zur Prämisse nimmt und darauf seine logischen Deductionen aufbaut. Er hat von Anfang an bis jeßt be- hauptet, dieser Vertrag mit Rumänien legt der deutschen Landwirth- schaft Opfer auf; ih habe stets behauptet, das trifft niht zu, und nah allen unseren Verhandlungen hat der Herr Abg. von Ploetz heute wiederum gesagt, wir können diesen Handelsvertrag nicht an- nehmen, weil er eben der Landwirthschaft Opfer zumuthet, die sie nicht ertragen kann. Also, meine Herren, ih behaupte nochmals, die Behauptung des Herrn Vorredners, daß der Vertrag mit ‘Rumänien der deutshen Landwirthschaft Opfer auferlege, ist unrihtig. Will man diese Frage entscheiden, so genügen nicht Telegramme und Zu- hriften (Sehr aut! links und aus der Mitte), sfondern es bedarf einer sorgfältigen Prüfung des einschlägigen Materials ; und nahdem der Herr Vorredner nicht die Güte gehabt hat, den Beweis seiner Behauptungen zu liefern, so werden Sie mir gestatten, daß ich in rein sachliher Weise den Gegenbeweis antrete. Auch der Gegner der Handelsverträge wird mir zugeben, daß die Frage: welche Wirkung hat die Ermäßigung eines 5 4-Zolls auf 3 50 für die deutsche Landwirthschaft, von vecschiedenen Gesichtswinkeln aus zu betrachten ist, je nachdem es sich darum bandelt, zum ersten Mal einem Staat diese Ermäßigung zu gewähren oder, nadhdem die Ermäßigung bereits einer Gruppe von Staaten eingeräumt is, nun auh einem anderen Staate die Meistbegünstigung einzuräumen. Auch derjenige, der der Ansicht ist, die erste Ermäßigung habe der deutschen Land- wirthschaft ein Opfer auferlegt, muß mir zugeben, daß die Diffe- renzirung eines Staats wie Rumänien keinen Vortheil für die Land- wirthschaft bietet, wenn der Nahweis geliefert wird, daß im Fall diefer Differenzirung dieselbe Quantität von Getreide zu demselben Preife aus anderen meistbegünstigten Staaten hereinkommt. (Sehr rihtig! links und aus der Mitte.) Und, meine Herren, das behaupte ih und das beweise ich. Man sagt und das hat auch der Herr Abg. Dr. Schaedler angeführt —, wenn wir das rumänische Getreide aus\schließen, so sind wir einen lästigen Concurrenten los. Das würde doch nur dann zutreffen, wenn bei Aus\s{chluß des Ge- treides, das biësher von Rumänien nah Deutschland: kam, diefes Getreide in Rumänien felbst zur Verzehrung gelangte. Das ift aber nicht der Fall. Wenn wir vom 1. Januar an das rumänische Getreide differenziren, fo geht das bisher aus Rumänien nach Deutsch- land eingeführte Getreide mit dem übrigen Getreide es verhält sich etwa wie 1/10 zu °/10 zu der rumänischen Gesammtausfuhr auf den Weltmarkt und sucht dort ein anderes Obdach, und die

Gegner haben wesentlich die gefohten, um den möglichen die Handelsvert Handelsvertrag Schweiz von eine tages, mit 243 gegen

243 Stimmen be Partei mit de einer Zahl der angese nod dem Neichs wendig an, es nicht, wie mit ‘einer autonomen

nächste Wirkung, die dieses in Deut Getreide auf dem Weltmarkt haben erhöhen, fondern den Preis zu trüdcken (sehr richtig! Mitte), und zwar deshalb, weil das rumäni behaftet ist, daß es mit anderem Getreide dasselbe haben wir gesehen, als wir vor 15 Jahren den ru Weizen aus\{lossen. Da ging der russische Weizen, mehr hereinkam, auf den Weltmarkt und drüdckte bo anderes Obdach gefunden, den' Preis. glauben Sie doch nit, daß es den Weltmarkt oder, . großen Getreidefirmen in London, Paris, Antwerpen, gelänge, die Verschiebung herbeizuführen, Getreide, das differenzirt ist, dort unterbringt, wo es unte Bedingungen concurrirt, und nach meistbegünstigten Ländern scickt. treidemarkts wird lachen, wenn in

Handelsvertragspolitik überbaupt an- g_mit Rußland zu bekämpfen. Was so crinnere ih daran, daß der nd ähnlich der mit Ftalicn und der überwältigenden Mehrheit des Reichs- angenommen ift. Unter diefen 20 Stimmen der deuts-conservativen anteuffel an der Spige und mit eter der Partei, die auch heute Man érkannte es damals als notb- zu seinem Schaden versucht hat, zu versuchen, man billigte es, einzulenken,

{land differenzirte rumäniste nit den Preis zu links und aus der he Getreide mit dem Makel in einem großen Importlande wie concurriren kann.

Gewährung der Meistbegünstigung an andere Staaten ein Opfer für die Landwirthfchaft sieht, so muß ih sagen: Wenn das Opfer einmal gebracht ist, will ich doch auch die Gegenleistung für Aber Sie muthen mir zu Standpunkte nimmt, es fei ein Opfer gebracht —, daß, nahdem nun das Opfer gebracht ist, soll ih, weil ih verstimmt bin, verzichten auf alle Vortheile, die die anderen Staaten mir gewähren als Austausch gegen dieses Opfer. (Sehr richtig! links und aus der Mitte. Zuruf.) Der Herr Graf Mirbach wirft mir ein, daß von Verstimmung gar feine Rede sci. Das gebe ich bei ihm vollständig zu; ob es ander- wärts überall zutrifft, ist mir einigermaßen zweifelhaft.

Da i gerade beim Grafen Mirbach bin, möchte ih mir do Lorte auf seine gestrigen Bemerkungen z1

muß, ift die, ragépolitif anlangt,

mit Oesterrei u

dieses Opfer haben. ih spreche

fanden sich rund enten Mitgli ç ensten Yeitgli rut v e tag angehören. meine Herren,

sagen wir, den Amsterdam nit

daß man das rur

Abschließung Handelspolitik hl t der Landwirthschaft dustrie und des Handels zu wadren, und m ung des Getreidezolls auf cht gewesen, man für die Landwirtbschaft

Aber den deutschen Unterh mit einem Lande export angewiesen ist, wie O könnte, ohne daß hierin andere Zugeständniss Damals meinte eine ganz reichende Garantie erhalten, der zwölf Jahre nicht herun voll, daß wir lieber auf die für so lange Zeit erha

an billigte die Herab- 35 M Heute sagt man, das set cin hätte auf dem Boden der aber alles beim Alten möchte ih kennen auf den Getreide- Vertrag abs{ließen gemacht werden, um Industrie zu erlangen. wir eine aus-

\hweres Uhre Verträge \{chl lassen follen. lernen, der

erlauben, einige wenige L Deutschland das Getreide aus Ich glaube, jeder Kenner der Beziehung ein Zweifel qus, links und aus der Es fkostet vielleiht ein Telegramm, und nicht mal das: was mit Weizen und Roggen nach Antwerpen gesandt wird, kann dort, wenn der Zoll auf 5 4 erhöht ist, einfa das Ge, treide abladen; dasselbe geht in den belgishen Consum, und statt dessen kommt argentinisher Weizen Deutschland. Ich würde diese Behauptung niht mit der Bestimmt: heit aufstellen, wenn ih nit zahlenmäßig den Beweis dafür liefern könnte. Ich bitte Sie, die Tabelle anzusehen , die den Bericht bei- gefügt ist. Dáraus ergiebt sih, daß infolge der Differenzirung des rufsishen Getreides der russishe Weizenexport nach Deutschlaud , dex Doppelcentner 160 000 Doppelcentner

(s ist dem geehrten Grafen gestern zum ersten Mal etwas passirt, was ih für unmögli gehalten hätte, nämlich ein lapsus auf dem Er’ hat nämlich verwecselt das Aufgeld, welches ich bei Ginwehselung von Goldstüen einem Wechsler geben muß, mit einem Disagio. Das sind vollkommen heterogene Begriffe. Wenn ih heute zu einem Wechsler gehe und verlange für 2000 M Zwanzigfrankstücke, so muß ich Aufgeld bezahlen; kein Mensch wird aber sagen, das wäre ein Diêagio gegenüber Frankreich. in Numänien kein Agio; der Wehselcurs Bukarest auf zur Zeit pari, und es ist in der leßten Zeit der Wechsel auf Bukarest besser als auf Berlin gestanden hat.

Herr Graf von Mirbach hat gestern noch auf Engl ficirt. Daß die landwirthschaftlihen V schlimm find, ist unbestreitbar; England hat aber gar keine Getreide- Gewiß; ih möchte aber glauben, daß das doch Vergleiche sind, die kaum zutreffen, wenn man die Zustände der Land- wirthschaft in einem Lande, das einen Getreidezoll von 3,50 6 hat, ohne weiteres vergleiht mit den Zuständen in leine Getreidezölle bestehen. (Sehr richtig! links.)

Mit Rücksicht auf den Hinweis auf die infolge der Ablehnung des rumänischen Vertrags Noth leid hat der Herr Abg. Graf von Mirbach gesagt: was wo 70 000 Arbeiter gegenüber den 12 Millionen ländlichen Arbeitern ! (Zuruf rechts.) Was wollen die 60- bis 70 000, die jeßt mit Erporten nah Numänien beschäftigt sind? Sie wollen garnichts, als Brot läßt, und das verlieren sie, wenn der Vertrag mit Numänien abgelehnt wird. (Sehr richtig! links.) Und das ist nichts Demagogisches; das ist

, welches wesentlich esterrei-Ungarn, cinen gewisse Zugeständnisse Gebiete der

lnzahl der Agrarier: daß unter den Saß von 34 4 innerbalb tergegangen wird, dann sei das so werth- Vosfnung verzichten, da

Gebiete der Währungsfrage ; e auf dem

ß die 5 M uns Damals zweifelte man sehr, daß dem damaligen exorbitanten Körnervreis Man hielt 33 46 immer no und die Sicherung desfelben für eine für besser als die Unsicherheit. ( isl der von 32%

erträge geben den anderen C auf zu bestehen, daß über den unsererseits ja keine Garantie,

Wirthschaft

in derselben Quantität nach [ten bleiben.

Wien steht

fogar vorgekommen, daß

dauernd aufrecht zu erhalten sei. einen genügenden S

Neihe von Jahren

niht gesichert, die ! Necht, dar

Zurufe rechts.) die Verträge r ontrahenten nur das Saß nicht hinausgegangen herabgeseßt wird, der wesentlichsten

and exempli- erhältnisse in England sehr

bieten die Verträge aber eines

Jahre auf (Zuruf.) zurückgegangen einen Concurrenten los geworden, sondern an Stelle des rz Weizens, der zu uns nicht mehr hereinkam, trat nach diefer Tabelle zum geringsten Theil Weizen aus Rumänien, zum größten Theil aus den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika und Argentinien. Wenn ertrag verwerfen sollten, würde ich ganz zweifellos im nächsten Jahre in der Lage sein, Ihnen dieselbe Tabelle ergänzt vor- zulegen; dann würden Sie unter rumänishem Weizen keine Einfuhr

Deutschland in stabile geordnete Zustände kommen sollte, Nicht nur die Industrie, daß sie sih auf längere erinnere an eigenen. Wir fühlen ) den Verträgen steht, e nicht herunterzugehen, um and der Zollpositionen ebenso Man kann sagen, das waren Er- Nein, so spielen sich die Einverständniß für alle, die in öffentlichen en und Erklärungen ist eine genügende f Jahren der Satz von damals Ländern, die bierhber günstigung gewährt haben, können i " lsverträgen hindern, Verhältnisse vortheilhaft sind. fuhr aus Numänien sind die daß der Versuch Wenn wir aus

Reihe von Jahren auf die sie si dauernd einrichten konnte. auch die Landwirthschaft fonnte verlangen, Jahre häuslih in ihrem die Erklärungen des Neich uns moralisch g während der zw der Landwirth zu gewähren wie der Industrie. klärungen von Perfonen. Deffentlich

sind vinculirend Nach solchen V Sicherheit vorhanden nicht herabgeseßt wird. Getreide exportiren, die Meistbe wir jeßt die Regierung welche für un ‘Bezüglich de Ausführungen des St einer Widerlegung no Ländern den Weizen zu 31 bildung nichts ändern, der zehnte Th gelassen wird dann seinen Weizen auf dem Weltm uns der Preisdruck auf dem L Hinsichtlich des No aber Numänien orientalischen

einem Lande, wo gar

Berufe einrichten ko sfanzlers und an meine ebunden, wenn es auch nit in ölf Jahre unter die Sät schaft cinen dauernden Best

zahlreichen Arbeiter, die en können, llen die 60- bis

Sie den L

Sachen nicht verhandelte

meistbegünstigten Stellungen

ausgefallen allgemeinen (Sehr richtig! links und aus der Mitte.) s

Dinge, über die man nicht im Zweifel sein kann; und wenn man ein- wendet: ja, wie kommt es denn, daß, wenn es so gleichgültig ist, ob das Getreide aus Numänien oder aus Argentinien oder aus den Ber- einigten Staaten kommt, die Rumänen einen so großen Werth darauf legen, das Getreide gerade uns zuzuführen, das ist der Einwand, den der Herr Abg. Graf Mirbach gestern gemacht hat so antworte ih darauf: aus dem einfahen Grunde, weil, wenn ich drei oder vier Lieferanten habe, die mir eine Waare unter gleichen Bedingungen liefern können, ih sagen fann: mir ift es gleichgültig, ob der Lieferant A.,B. oder C. liefert aber daraus folgt nicht, daß es dem Lieferanten A. au glei ist, ob er die Lieferung hat oder B. u. O: richtig! links und aus der Mitte.) Rumänen haben ‘allerdings ein gro

ihnen ihren Lohñ und ihr zerhandlung

Sa f No 2 A / / 7 daß in den zwöl I P p) / Z , einfach die Constatirung einer Nachdem wir wenn Sie

absolut keinen nicht an weiteren Hande

die Landwirthschaft sere ganzen wirthschaftlichen r Gefahr aus der Weizenaus aatssecretärs fo überzeugend,

ch nicht ernsthaft gemacht ist. 6 hereinlassen, so kann es an der Preis- ob noch von Rumänien ein Theil bisl Sage herein-

Constatirung ih das voll- ständig; von meinem Standpunkt als Vertreter der verbündeten Re- gierungen muß ih mit ganz besonderem Nack daß das die ersten Folgen Nechten proclamirt wird, da o Cer rata nts: Ich begreife diesen Widerspruch niht. Allein im Ks sind 15 000 Arbeiter

)druck darauf hinweisen, der Zollpolitik find, die jeßt von der Tausende der ärmsten Leute brotlos Bewegung rets.) nigreich Sachsen in dortigen Fabriken aus\{ließlich für den Export nah Numänien beschäftigt; von dem Augenblick an, wo der Zollkrieg mit Rumänien beginnt, werden die Arbeiter entlassen und er Thatsachen hat der Herr Abg. von Ploeß die Güte gehabt, die Behauptung aufzustellen, daß,

eil des dortigen Crports zu demselben Differenziren arkt billiger verkaufen, fo bringt deltmatkt eher Nachtheil als Vortheil. ggens fann ja die Sache anders beurtheilt werden : hältnißmäßig wenig Ytoggen,

\peciell Rumänien, confumiren.

Genau so liegt es hier. ßes Interesse daran, daß sie uns ihr Getreide theuer verkaufen können, anstatt es auf den Weltmarkt zu bringen und es dort, weil es differenzirt ist, billiger unterzubringen. Wir haben daran kein Interesse, uns ist es gleichgültig, ob das Getreide für uns aus dem einen meistbegünstigten Lande kommt, oder aus Darüber ist nach der Tabelle kein Zweifel: wenn differenzirt wird, so kommt aus einem differenzirten Lande kein Getreide mehr, und es wird erseßt dur die Getreidezufuhr aus einem meist- begünstigten Lande.

Genau fo wird sih die Sache bezügliÞh der Donau verhalten. lbg. Dr. Schaedler hat gestern auf die Möglichkeit hin- gewiesen, daß die Donau aufwärts erheblilhe Quantitäten von rumä- nischem Weizen nah Bayern eingeführt werden könnten; und ih be- greife, daß das die bayerischen dem Herrn Abg. Dr. Lieber daß an sich die Menge des rumänischen Getreides, welches \trom- aufwärts geht, minimal ist gegenüber der Quautität det Getreides, welches zur See nah den Nordseehäfen geht. Getreideausfuhr i abwärts; nach der Nichtung hin, nah dem Schwarzen Meer zu sind alle Crleichterungen und Einrichtungen getroffen zu einem reichlichen Getreidetransport, während das Umgekehrte die Donau hinauf der Fall ist. Bis zum Eisernen Thor geschieht außerordentlich wenig zur erbältnisse am Eisernen Thor find bekannt, und es werden Jahre vergehen, bis die Verhältnisse dort geordnet sind.

Außerdem is und das ist die Hauptsahe der Transport von Getreide Donau aufwärts in der Fracht erheblich theurer als auf der anderen Seite.

Ich habe gestern, nahdem ih die Rede des Herrn Abg. Dr. Schaedler gehört habe, an unseren stellvertretenden Konsul in Galaßz telegraphirt, und er hat mir geantwortet, daß die Getreideausfuhr auf der Donau seewärts im Jahre 1892 und in demselben Jahre Donau aufwärts (Hört! hört! links.)

producirt ver

oß, Scchmuggel rumänischer

O angene Die zu erklären, daß die t

ihres Brotes verlustig. L ihres Brotes verlustig ertrage mit Rußland muß; daß dort ationen genügend Denn Roggen wird vorzugs- [leichten Boden gebaut ; inen bedeutenden Bedarf muß, und der Haupt- Diese Erwägungen kommen t in Betracht, daraus können ge Wir halten das landwirth- ndsten, wenn nicht das bedeutend daß alle, die im [ksvertreter, fih immer ein- In England befindet sich die selbst für den Bestand die bebaute Fläche und die

loggenzollfrage in einem L nach ganz anderen Gesichtspunkten entschieden w die Nücksicht, ob die Landwirths gedeckt wird, in den V weise im Osten von Deutschland auf? Deutschland hat daneben zur Zeit wenigstens e an Noggen, der durch Einfuhr gedeckt werden lieferant für Noggen ist eben Rußland. aber bei dem rumänischen Vertrag nich edenken nicht hergeleitet werden. schaftliche Interesse für eins der bedeute in Deutschland, und es ist deshalb öffentlichen Leben stehen, Beamte und Vo chender damit beschäftigen.

haft in einem bedauerlichen, gefährlihen Rückgange ;

hoffentlih ni lien Leben bei uns ihre V wirthschaft gerichteten Bestr

besten Erfolg. Conjunctur des Getreides in Deut Landwirthschaft nachhaltig lebens Diese Erhaltun mäßig ineinandergreifende Thäti waltung in den großen Reich. Wenn in Preuß nommen wird und sie werden Sie (rechts)

einem anderen. chaft dur Compens Proletariats sei. ordergrund tritt.

Ih will Sie in dieser vorgerückten Stunde nicht weiter auf- halten. Jch kann Sie nur auf das dringendste bitten: nehmen Sie diesen Vertrag an! Wenn Sie es nicht thun, wenn Sie die verbün- ie alten wirthschaftlihen Beziehungen mit dem uns auch politis befreundeten Rumänien abzubrechen, so wird sih der tertius gaudens bald finden (fehr richtig Landwirthschaft, der ist die ausländische Industrie. Und dann hätten wir Deutschen wieder einmal ein Princip gerettet, und die anderen haben den Profit davon. (Sehr richtig! links.) Dann würden die deutsche Industrie, die deutsche Landwirth- haft, die deutschen Arbeiter das Nawlsehen haben. Ich bitte Sie, meine Herren, vermeiden Sie das! dec Mitte.)

Abg. Dr. von Bennigsen (nl.): 1 Mehrheit für den Vertrag mit

Déx Hexr 2 tegierungen zwingen, L denselben L

‘andwirthe erheblih interessirt. links), und

dargelegt tworden,

E ; sehr nöthig, ist bereits der ist nicht die deutsche der Monarchie raerproduction In Deutschland wird es Die Landwirthschaft findet im öffent- vertretung; alle auf Hebung der Land- berechtigt und

rumänischen O anz ershreckend abgenommen. rumänische cht dahin kommen.

(Lebhaftes Bravo links und aus

glich ist, unter der veränderten {land und in Europa die deutsche kräftig zu conserviren, muß beant- g wird mögli sein durch eine plan- von Geseßgebung und Ver- und mittleren Einzelländern, aber au im e große Frage ernsthaft in Angriff ge- darf nicht länger hinausgeschoben werden —, Seite finden; das eise oder aus\chließ- zu vertreten glauben. !) Es giebt inmitten aller Sachkenner der Landwirthschaft wie Sie! Auch Linken dürfen nit verkennen, d nur erfolgen kann, wenn niîi andwirthschaft blüht. fo gehen auh die Löhne der Arbeiter zurü. roßen Theile Deutschlands ein erheb- and herrsht, möchte aber doch allzu entgegentreten.

Meine Freunde werden in Die Frage, wie es Numänien stimmen, Dem Ahg. von Ploctz und vollkommen über- Ueber die Bedeutung und die ) ihm noh allerlei er- l meiner Freunde dem (Lachen links) und weil ih glaube, Bundes hier die Thätig- Bundes darstellt, zur : vielleiht auch nach dem selben wenig beitragen fann. Anzahl meiner Freunde dem Bunde Worin ist diese Heiter- ch Landwirthe in r neben anderen wissen Sie landwirth}schaft- utendsten, wenn nicht es als durchaus nothwendig und Interesse suht dur Organi- fluß geltend zu mahen. Da- Standpunkten gar nihts einwenden berehtigte Thätigkeit.

ihrer überwiegender eine Anzahl v hat bereits der Staatssecretär die genügende zeugende sachlihe Antwort ertheilt. Agitation des Bundes der . widern, ich unterlasse es aber, weil ein Thei Bund der Landwirthe angehört die Art und Weise, wie der ie Bedeutung und Wirksamkeit des ät und zum Erfolge des Bundes Urtheil mancher eigener Mitglieder des Die Bemerkung , daß auch eine angehört, hat hier e keit begründet ? Zahl befinden, ist essen au die der Landwirth ebenfalls aus der Geschichte un ihe Interesse in D ur das bedeutendste berechtigt an, wenn auch dieses rtreten zu sein, um seinen Ein gegen follte man von anderen ist eine vollkommen Organisationen

Unterhaltung der Wasserstraße. on ihnen wird “ihn aber ablehnen. wortet werden,

Landwirthe könnte ic

meine Freunde an Ihrer

ch vor allem den Herren rets, welche vorzugsw die Interessen der Landwirthschaft rechts: Weil Sie sie nit verstehen Parteien ebenfolche die Parteien auf der dung unserer Zustände Industrie, sondern auch die wirths{aft herunter, Ich erkenne an, da . liher landwirthscha pessimistischen nah dem Nothstand anfang der Landwirthschaft, und

st auch nicht gesagt, daß in mals etwas ändern wird. Der ge find die Vereinigten Staaten ; der möglich auf die Dauer den

völkerung nimmt dort noch zu , Benußung, der Raubbau nicht der Getreideproduction sehr wo Holzwirthschaft

Tritt dies ein und ergehen die z8maßregeln, dann zusehen. Der Beweis, daß der

schädigt, hat niht erbracht werden können. im Gegensaß zu der Situation gegenüber de einhellig für die Verträge aus. chaft troßdem den rumänischen ründe, sondern wollen anscheinend züglih des Umfangs ihres Einflus

Borsitßende dieses

eine Gesun- cht bloß Handel und Kommt die Land-

in Gelächter hervorgerufen.

Daß unter meinen Freunden i Ihnen allen bekannt, daß wi

{haft niemals vergessen haben,

l 907 515 t betragen habe 13 750 t nach Deutschland Er hat mir ferner die Fracht- säße telegraphisch mitgetheilt, und dana stellen diese sich \romauf- wärts erheblich höher als auf dem Seewege. Berechnung die Tonne Weizen von Rumänien auf dem Seewege über Amsterdam oder Antwerpen nach Mannheim 26 4, und von Numänien bis nah Negenéburg 32 4 60 „§.

Meine Herren, also das Geschäft ist doch nicht so lucrativ, daß man befürchten müßte, daß auf diesem Wege große Mengen von Ge- treide bei uns importirt werden könnten. Der Transport auf der Donau dauert oft 5 bis 6 Wochen, und es ist vor zwei Jahren vor- gekommen, daß Getreideschiffe sogar, wenn ih nit irre, zwei Monate lang auf der Donau eingefroren sind.

Wenn Sie nun Rumänien differenziren, so würde auch dort das- selbe eintreten, was ich vorher geschildert habe, daß nämli nun zwar kein rumänishes Getreide die Donau hinaufkommt, aber ungarisches, bulgarishes und serbisGes Getreide, und da haben Sie genau dieselbe

gegangen find. 1 serer Partei. Ich halte das

eutschland für eins der bede , und erkenne

tliher Noth und verzweifelten Stimmungen s der dreißiger Jahre folgte eine Blüthe wenn auch damals

C8 kostet nah der

(Hört! hört! links.) : A dem heutigen Zustand sich nie-

fährlihste Concurrent Deutschlands Import von daber kann aber un- heutigen Umfang behalten. Die Be- der beste Boden ist bereits voll in mehr durchführbar, und es kann in hl dahin kommen, wohin es mit der

onnen ; das

Berbindungen

gegenseitige : und Industrie

es Handel

chaft seit vielen Jahren thun. Aber auch hier ist man solchem berechtigten A entgegengetreten.

ertreter der Landwirthsckaft eine g daraus herleiten. Parteien auch alle großen Interess en und legitime Organisationen und

en, weil es sih hier ge Industrie und anzen Erörterung ist niht das, ; in der Discussion hier und ertrags von dem für die Landwirth

und die Arbeiters Presse, leider

4 zorgehen mit ohn und Spott

Da ist es begreiflich, wenn die ewisse Verstimmung und Ver- ndlih gewöhnen, daß als gleihberechtigt Vertretungen der- rade um die Land- Der Hinter-

thigen geseßgeberishen und Ver- für diesen Pessimismus Vertrag die Landwirthschaft Die Industrie spricht sich, n großen Handelsverträgen, Wenn die Vertreter der Landwirth- Vertrag ablehnen, so haben sie nichr nur eine Kraftprobe be- ses veranstalten.

ertragen kfönn Grund für

t deshalb bekäm t und niht um Handel dreht, was im rumänischen Handels- esse ist seitens der rlihen Wirkung g die Rede gewesen. haft einen wesentlichen

Ich resümire mich also dahin: Die Landwirthschaft hat kein Opfer zu leisten, wenn dieser Vertrag angenommen wird; ja fogar,

egner des V

Inhalt und der gefä des Vertrags M

schaft herzlih weni ß der Vertrag der Landwirth\

sprehen, man müsse der Regierung einmal zeigen, wie stark man ist. Draußen im Lande - ift Mißstimmung vorhanden, eine Folge theils des Nothstandes, theils einer rüdsichts- losen Agitation; diese Mißstimmung will sich Luft maten, und da ist denn hier wohl mancher der Meinung: „Es rast der See und will fein Opfer haben“ und als Opfer mag der rumänische Handelsvertrag fallen, dann sehen die Leute draußen doch, wir thun ctwas für sie. Das ift kein Phantasiegébilde, fondern mir von ganz ernsthaften Personen vorgetragen worden. Das Mittel könnte viel- leiht 24 Stunden helfen, aber die Enttäushung darüber, daß die Ablehnung des Vertrages an den Verbôltnifsen nichts besserte, würde bald folgen und der Zorn der Masse sich gegen diejenigen richten, die dieses drastishe Beruh:gungsmittel verordnet haben. Bloßen Stimmun- aen und Verstimmungen nachzugeben, sollten Volksvertreter und große Parteien sih doch s{-uen. Das war früher im Reichstag anders, da faßte man die Aufgabe von Parteien und Vertretern do höher auf. Das frühere Ansehen besißt der Reichstag niht mehr. Wenn er überhaupt niemals zu der imponirenden Autorität anderer Parla- mente gelangt ist, so liegt das allertings zum theil an der übermäch- tigen Gestalt und Wirksamkeit des ersten Neichsfanzlers; aber, wenn das ein Hinderniß war, ein viel \{chwereres ist doc die arge 2ersvlitte- rung des Parteiwesens im Reichstag, wo auch jeßt keine Mehrheit für cine fortlaufende Politik vorhanden ist, kein durhgehentcr Zug, auf den das Volk sih stüßen, mit dem die Regierung renen fann.

ce

Wenn Sie jeßt hier große ÎIntêressen eirseitig geltend machen, auf Kosten, ja unter Vernichtung aller gleihberehtigten Interessen den Neichs- tag * zu derartigen Beschlüssen zwingen wollen, so ist das ein höchst gefährlides Spiel. Es handelt sich um Zölle auf vie noth- wendigsten Lebensmittel. Glauben Sie, daß die Landwirthschaft auf die Dauer dic Stärke haben wird, gegenüber einer mächtigen Arbeiter- bewegung und auch der gesammten Industrie solche Position behaupten zu können? Nein, es muß eine gewisse Uebereinstimmung von Land- wirthschaft und Industrie da sein; wird fie leihtfertig und nur aus äuyeren Gründen preisgegeben, wer weiß. ob sie jemals wieder zu stande gebracht wird! Ist es frivol, wenn die SFIndustrie davor warnt, daß ganze Industrien ruinirt, Tausende von Arbeitern auf die Straße geworfen werden ? Auch die Nück- sicht auf die internationalen Beziehungen sollte hier nit außer Acht bleiben. Wenn wir Rumänien preisgeben, wenn wir ver- säumen, in den aufstrebenden Balkanstaateu festen Fuß zu fassen, wo ist der Ersaß? Wenn auch Amerika scine Shutßzölle herabmindert, unser Export dorthin wird von Jahr zu Jahr s{hwieriger, weil das Land sich immer mehr zum Industriestaaë entwickelt; die südamerit- kanischen Länder aber bilden ein ganz unsicheres Gebiet, das theil- weise von immerwährenden Nevolutionen zerrissen wird. Da ist es doch viel wichtiger für die deutshe Industrie, si am Balkan festzuseßen. Die Agrarier haben aber auch gar niht die Kraft, eine folche einseitige Position dauernd festzuhalten, dazu ist die Unterlage für die Landwirthschaft in Deutschland uicht breit genug; sie müssen mit den anderen großen legitimen Interessen zusammengehen, und gerade in einem Augenblick, wo hinter der revo- [lutionären focialdemokratischen Bewegung der Anarchismus sich auf- thut. (Stürmische Unterbrehungen und lebhafte Zwischenrufe bei den Socialdemokraten.) Halten Sie das wirklih für lächerlich und gleichgültig? Ih habe {hon mit Verwunderung im Vorwärts" gelesen, daß man der Sache doh die Bedeutung niht beimessen könne, die ibr allgemein beigelegt werde, daß das Ganze eine Bourgeoismache sei, daß man niht die richtige Bombe mit dem richtigen verbrecherishen Inhalt geworfen habe, daß das Resultat nicht viele Todte, sondern nur wenige Verwundete set. Ich sage Ihnen, die Arbeiter, die hinter Ihnen stehen, haben den- selben Abscheu vor diesen Unthaten wie die bürgerlihen Klassen. (Beifall rechts. Ruf bei den Socialdemokraten: Das hat mit dieser Sache nichts zu thun!) Das hat allerdings sehr viel damit zu thun ; wenn wir in Europa mit solchen Dingen zu thun haben, wenn folche Gefahren international sih aufbäumen, da sollten die besißenden Klassen aller Berufe das Bedürfniß empfinden, einig zu fein und ihre Interessen gegenseitig zu horen!

Abg. Kalmring (Np.) erhält das Wort: in der großen Unruhe, welhe nah der Rede des Abg. Dr. von Bennigsen entsteht, geht aber der Anfang seiner kurzen Rede verloren und es i zu Vver- stehen, daß der Redner sich gegen den Handelsvertrag ausspricht: er schließt mit den Worten: Hat der Bauer Geld, hat's di Welt!

Abg. Dr. Schoenlank (Soc.): Der Abg. Dr. vc hat das hier gar nicht hergehörende rothe Gesvenst au lassen. Es ift selbstverständlih, daß vernünftige Menschen in Paris geschehen ist, mißbilligen müssen. Die Reat dagegen vertheidigt, daß sie die Unterstützuna und Freisinnigen findet; es ist niht unsere S vortommt. Wenn die Regierung etwas Nütz sie immer unterstüßen. Die Agqrarier Interessen der Landarbeiter, sondern fi wir vertreten die Interesser den ländlihen Arbeitern die Auswanderung aus dem Preußens art wächst denn die Zahl der Socialde aten auch auf dem vlatten Lande, wie der Erlaß des preußishen Minister-Prästde iten Grafen Gulenburg selbst zugiebt ? Der Wahlkreis Teltow. aus welchem der

Abg. von Plöy eine Refolution der erdrücttender Mehrheit einen Soci schickt. Die Gründe

wo anders als ir

huld, der klein

zu Grunde gehen, tet

Geschichte wiederholen fi

Mal tragifch sind, so erf

Die Ritterschaft wehrte Kaufmannschaft; sie

der Industriellen

bei diesem Tournier 1

Die Bauern wissen gar nit,

die Landwirthschaft herbeiführt, {o der Abg. Dr. von Bennigsen von ; ( \prohen hat, ohne zu wiederholen, | sie ihren Höhepunkt über schritten hat, hat mih gefreut. Daß die ( y

arbeiter gedaht hat, ift erfreuli : bâtte u bei Tabadssteuer daran denken follen. Wenn die Arbeiter

unzufrieden gemaht werden, dann sind Sie (rechts) es, welche die Schuld daran tragen. Vom Parteistandpunkte aus könnten wir die Ablehnung des Handelsvertrages nur wünschen: Sie würden dann erst erleben, was es heißt, Leute, die schon nur von Hungerlöbnen

leben, auf die Straße zu werfen. Die Vertragspolitik betraten wir als einen Fortschritt und bitten deshalb um die Annahme der Ver- träge. Jeßt wird es fih zeigen müssen, ob Sie für das Volk2wohl eintreten oder nur die Interessen der Agrarier vertreten.

Abg. Fürst Nadziwill (Pole): Die Polen baben fi nicht davon überzeugen können, daß die Handelsverträge die vitalen Interessen der Landwirthschaft so verleßen, daß wir dagegen sti:nmen müssen. Wir wollen durch die Ablehnung der Verträge die scharfen ökonomischen Gegensäße nicht noch vermehren. Wir wünschen aber, daß alle Anforderungen, welche von der Landwirthschaft geftellt werden, sorgfältig geprüft und gefördert werden.

Abg. Gräfe (Rfp.) wendet si gegen die gestrige Bemerkung des Abg. Buddeberg, daß es der Landwirthschaft in der Dberlaufig nicht s{lecht gehe. Den kleinen Gewerbetreibenden geht es aber ret s{lecht und das wird sich besonders beim diesjährigen Weißnachts- geschäft zeigen. Ein ebemaliges nationalliberales Mitglied des Reichs» tags macht jeßt draußen im Fover Stimmung für die Handels« verträge; früber äußerte er id einmal, wenn ihm die Zölle nit gefielen, könnte er seine Fabrik nad Böhmen ver- legen. Das kann der Bauer nicht; deshalb muß er geschüßt werden. Wenn Rumänien die Herabsezung des Zolles von 5 auf 3,50 verlangt hat, dann muß die deutsche Landwirtbschaft dadur Schaden

Ry e 9 -Cnduetrtos S L T4 L

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wenn ich mich auf den Standpunkt deéjenigen stelle, der in der ersten

Ermäßigung der Getreidezölle gegen Oesterreih-Ungarn und in der ist weder geführt noch ernsthaft angetreten. streiten das; draußen im Lande genirt man si nicht, ofen auszu-

haben; deswegen werden wir geschloffen gegen die Handelsverträge

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