1913 / 237 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Oct 1913 18:00:01 GMT) scan diff

n 3436, auf Wesilpreußen 3311, auf Posen 2381, auf | 1559, auf Wesifalen 1478, auf S{leswig-Holstein 1155, u nnover 795, auf Brandenburg 713, auf Sachsen 314, auf Hessen-Nafsau 115, auf Rheinland 27. Der Tarwert der Renlen- iter beträgt 241 447 598 e, der Kaufpreis in Nente 7 333238, in Wital 54 200 550 4.

ps

“Zur Vermehrung der Nugzviehhaltung durch innere f Kolonisation. Der -Jahresberiht der Ostpreußischen Londgesellschaft enthält u. a. au für 45 fertige Ansiedlungen mit 13 349,83 ha land- wirtschaftlich nuybarer Flädhe eine Zusammenstellung der Ergebnisse der Viebzählung vom 2. Dezember 1912. Dana betrug auf 100/ha Fläche die Stüdzahl mithin mehr (—-)

in den Ansied- der Provinz oder weniger (—)

(A lungen Ostpreußen in den Ansiedlungen

der Pferde . . 15,68 13 45 + 2,23

des Rindviehs 42,02 32 81 4.991

der Schafe . . 2,47 9,31 6,84

der Schweine . 54,29 33,29 -+ 21,00

der Ziegen 0.92 1,14 - 0,22

des Federviehs . 160,26 109,91 + 50,35.

Diese Zahlen zeigen, daß die Nindbvich-, S{weine- und Federvieh-

haltung in den Ansiedlungen érbeblih größer ist als im Durchichnitt

der Provinz, wäbrénd die Schaf- und Ziegéühaltung binter dem

"Durchschnitt zürnckbleibt.

__ Für ‘21 fertig besiedelte Gutsbezirke mit 12110 ha nußbarer Flähe konnten - die Ergebnisse der Viehzählungen für Pferde, Rindvieh und Schweine vor und noch der Besiedlung festgestellt werden. Es waren auf derselben Fläche vorhanden:

1906 1912 vor der Besiedlung rach der der Zuwachs betrug

N. E (ein\{l. Leutevieh) Besi-dlung nah der Besiedlung Hieide L : 1083 1752 +- -669.=-61,7-9/0 bie. 3629 5030 -+ 401 = 38,6 9% Schweine . . 3079 5907 + 2228 == 91,8%. Auf 100 ha nußtbarer Fläche entfielen : : Pferde Stück Rindvieh Schweine T0002 4 S0 29 9 204 1E „186 41,6 48,7 mitbin Zuwachs nah ‘der Besieblung. . 57 1t6 23%;

im Dur(schnitt

Zur Arbeiterbewegung.

_Die Fuhrleute und Faktoren der Speditionsfirma van Eupen in Essen (vgl. Nr. 231 d. Bl.), die am 29. September in den Ausstand getreten waren; haben, wte die „Nh.-Westf. Ztg.“ be- ritet, die Arbeit wteder geshlofsen aufgenommen, Die Firma hat sich bereit erklärt, künftig für die Sonntäagearbeit eine Vergütung von 1,50 1 zu zahlen und die bei der [leßtén Lohnzahlung den Aus- ständigen, einbehältene Vertragäbruchsirafe zurückzuerstatten. Ueber ‘die wêiteren Forderungen der Arbeiter|chaft soll nah Nückkehr des Firmen- inhäbers verhandelt werden.

. Von zuständiger Stelle wird dem „W. T. B.“ mitgeteilt, daß in Penzig die Glasarbeiter gestern früh die Arbeit in allen Betrieben bedingungslos wieder aufgenommen haben. Die Ausstands- bewegung in der dortigen Glastndustrie ist damit völlig beendet. (Val. Nr. 236 d. Bl.)

Die Verhandlungen in Dublin sind, wie ¿W. T. B:* meldet, gescheitert. Die Arbeiter nahmen den Borschlag des Handelsamtes an, einen aus Unternehmern und Arbeitern zusammen- gelebfen Ver ständigungsaus\huß zu hafen, während die Unternehmer

hn verworfen haben. (Vgl. Nr: 236“d.-BL.)

In Moskau kündigten, wie ,W. T. B.“ berftet, die Seter aller Druckereien einen eintägigen Kundgebungsausstand an, «weil die verhafteten Straßenbahnangestellten nicht fret- gelassen worden sind. Der Ausstand foll zugleich als Aus- druck der moralishen Unterstüßung der Ausständigen “dienen. Heute ersWeinen feine Zeitungen. Auch die Arbeiter mehrerer großen Sabrikfen haben die Arbeit eingestellt. An dem Ausstand nehmen 14 09% Arbeiter von 50. Unternebmungen, darunter 22 Drudereien, teil, was weniger als 10% der Gesamtzahl der Arbeiter Moskaus ausmaht. Die aus\ftändigen Setzer versuchten, den Straßenbahnverkehr zu“ hemmen. An einer Stelle \{lugen fie die Fenster eines Sträßenbahntvagens ein und zwangen dié. Fahraäste auszusleigen. Auß an etner anderen Stelle griffen Arbeiter einen Straßenbahnwagen an, wobet ein Arbeiter ‘einen Polizeioffizier \{wer perleßte; sechs Arbeiter wurden verhaftet. Da die Straßenbahnangestellten weitere Ueberfälle be- fürhteten, wurde gegen 3 Uhr Nachmittags der Straßenbahnverkehr, der bis dahin unter polizeiliher Bewachung erfolgt war, eingestellt. (Val. Nr. 236 d. Bl.)

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Neich3- und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)

Desterrei-Ungarn.

Längstens 25, Oktober d. J., 12 Uhr Mittags. K. K. Staats- bahndireftion Wien: Lieferung verschiedener Materialien für den Bedarf. der öôsterreihischen Staatsbahnen. Näheres bei den betreffenden K. K. Direktionen (Betriebsleitung) und beim Reichsanzeiger.

Belgien.

Lastenhefte können, . wenn nihts anderes vermerkt, vom Bureau des adjudications in Brüffel, Rue des Augustins 15, bezogen werden.

13. Oktober 1913, 11 Uhr. Gouvernement provincial in Antwerpen: Lieferung von Kartoffeln für die staatlichen Wohl- fahrtsanstalten für 1913/1914. Bedingungen vom Gouvernement.

15. Dftober 1913, 11 Uhr. Salle de la Madeleine in Brüssel: eferung von Kabeln und Zubehör für die Telegraphenverwaltung. Sicherheitsleistung 1000 Franken. Sypeziallastenheft Nr. 177. Ein- geschriebene Angebote zum 11. Oktober.

22. Oktober 1913, 24 Uhr. Ebenda: Lieferung von Kohle- stiften für elektrishe Bogenlampen der Staatsbahn. 2 Lose. Spezial- lastenheft Nr. 501. E

reta.

Provinzialverwaltung in Canea: Vergebung der Lieferung von 5 Dampfstraßenwalzen im Gewicht von je 12 t. Angebote sind bis zum 11./24. November 1913 unter Beifügung von Detailzeihnungen und Stellung einer Kaution von 3000 Fr., an die „Administration Générale de l’Ile de Crète“ à LA Cance etnzuretihen. Näheres in griechis{her und französisher Sprache beim „Neichsanzeiger® sowie im Bureau der Nachrichten 2. in Berlin W., Wilhelmstraße 74.

Aegypten.

17. November 1913, Mittags. Ministerium des Innern, Ab- teilung für öffentlihe Gesundheit in Kairo: Vergebung der Lieferung von Uniformen und sonstigen Kleidungsstücken, Bett-, Leib- und ANDEGMVR E, Schuhwerk, baumwollenen und leinenen Stoffen,

öbeln und Einrichtungsgegenständen, Küchengeschirr, Seife, Shmieröl und vielen andeïen Waren. „Lastenheft in englisher Sprache beim

eihéanzeiger“ fowie ‘im Bureau der Nachrichten für Handel, Sndustrie und Landwirtschaft in Berlin W., Wilhelmstraße 74.

Hande! nnd Gewerbe.

(Aus den im Netchsamt des N zusammengestellten eNachrichten für Handel, Industrie und Land- wirtschaft “.)

Desterreich-Ungarn.

Vorsihtsmaßregeln zur Verhinderung der Seuden- einschleppung im Hafen von Triest. Die Seebehörde in Triest hat in einem Rundschreiben vom“ 12. September 1913 die ibr unter- stehenden Aemter und Hafenfunktionäre erneut auf die in leßter Zeit erlassenen Verfügungen zur Verhinderung der Einschl-ppung von Seuchen in das Küstenland hingewiesen -und insbesondere an- geordnet, daß alle Erzeugnifse aus den Häfen Numäniens, Bulgariens und der europäischen Türkei bis zu den alten griehischen Grenzen im Golfe von Saloniki sowie aus den Häfen Kleinasiens, Syriens und jenen der ägäishen Inseln nah den sanitären Vorschriften der Pariser internationalen Sanitätskonferenz von 1903 zu behandeln

Montenegros follen einer ärztlihen Untersuchung unterzogen werden, von deren Grgebnis die weitere Behandlung abhängig ist.

Das Rundschreiben enthält ferner eingehende Weisungen zur Durchführung der Vorsichtsmaßregeln bei besonders genannten sowte bei gleichartigen, nit besonders anaeführten Krankheitsers{heinunäen,

(Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Triest.)

Niederlande und Nußland.

_ Abkommen zwischen beiden Ländern über die gegen- seitige Anerkennung der Aktien- usw. Gesellschaften. Unterm 29. September 1911 is zwishen Vertretern der nieder- ländishen und der russishen Regierung ein Abkommen abgeschlossen, wonach Aktiengesellchaften und andere kommerzielle, industrielle oder finanzielle Gesellschaften mit Einschluß der Versicherung? gesellschaften, die in dem Gebiet des einen der vertrag\chließenden Staaten ihren Siß baben und dort den geltenden Geseßen gemäß zu Necht bestehen, E Gebiete des anderen Staates als geseßlih bestehend anerkannt werden.

Die Geseße des Staats der Niederlassung sollen im Gebiete des anderen Staats auf die vorgenannten Gesellschaften auch in Ansehung ihrer Gescäftsfähigkeit und ihres Nets, vor Gericht aufzutreten, anwendbar sein.

__ Die Zulaffung der genannten Gesellscha ften zur Ausübung irgend

eines Gewerbes oder Geschäftsbetriebs in dem anderen vertrag- schließenden Staat sowie zum Erwerbe von Grundstücken und sonstigem Vermögen im Gebiete des anderen Staats bestimmt fich ncch ten Vorschriften, die in dieser Hinsicht in dem leßteren Staat bestehen. Jedoch sollen die genannten Gesellschaften in dem andéren Staate dieselben Rechte genießen, welche den gleihartigen Gefell- schaften jedes anderen Landes zugestanden find oder in Zukunft zu- gestanden werden.

Das Abkommen, welches au auf die Kolontén und Besitzungen der vertrags{ließenden Teile sowie auf thre Konsulargerihtsbezirke Anwendung findet, ist nach dem Austausch der Genehmigungsurkunden am 17. August 1913 in Kraft getreten und soll auf unbestiitnmte Zeit mit einjähriger Kündigungsfrist in Geltung bletben.

(Staatsblad Nr. 352.)

Belgien,

Besteuerung der Gewinne der Aktien- usw. Gesell- chaften und Gewerbesteuer für Bankiers und für die sum Besuche der Fondsbörsen zugelassenen Personen. ¿Im Moniteur Belge vom 8. und 9. September 1913 if ein Gesetz vom 1. Sptember 1913 kundgemacht, wodur an Stelle der bisherigen Gewerbesteuer und des Grundzinses von Bergwerken eine Steuer auf die Gewinne der Akien- usw. Gesellshaften sowie eine Gewerbesteuer für Bankiers und die zum Besuche-der Fondsbörsen zugelassenen Per- sonen eingeführt wird. Durch dieses Gesetz werden u. a. das Geseg bom 29. Vêârz 1906, betreffend Aenderung der Gesetze über die Ge- werbejteuer der Versicherer und Aktiendefel aften, sowte der Artikel 1 des Gescßes vom 30. Dezember 1908, betreffend Gewerbesleuer der Aktien- usw. Gesellschaften aufgehoben. Der genannte Moniteur Belge lteant während der nädbsten 14 Tage im Zollbureau des Retichs- amts des Innern, Berlin, Wilhelmstraße 74, zur Einsicht aus.

Schweden.

Neutralisierung von \{chwedischen ÜUrsprungsbezeich- nungen auf Einfuhrwaren. Nach § 1 des {chwedishen Gesetzes vom 4. Juni 1913 über die Einfubr von Waren mit untrichtiger Ursprungsbezeihnung soll die Einfuhr u. a. dann zulässig sein, wenn auf der Ware neben der \{chwedisch{en Bezeichnung în deutlicher, in die Augen fallender und dauerhafter Weise angegeben wird, daß die Ware auéländischen - Ursprungs ist. Eine derartige Neutralisierung der \chwedishen Bezeichnung pflegte man bisher durh Anbringen des Wortes „imp“ zu erretchen. Sn der Begründung des neuen Gesetzes, welches am 1. Januar 1914 in Kraft treten wird, ist indessen ange- führt, daß eine solche Abkürzung in der Negel nit als gültig anzu- sehen sein dürfte, da gewiß unter den Käufern viele Personen wären, welche die Bedeutung des „imp“ nicht verständen.

Aus diesem Grunde hat si die Stockholmer Handelckammer ver- anlaßt gesehen, in einem Runds(reiben an ihre Mitglteder darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es sei, daß das Wort „Tmport* obne Anwendung einer Abkürzung bei der Neutralisierung einer {wedischen Ürsprungsbezeihnung auf der Ware angebracht werde. (Nach einem; Bericht der Kaiserlien Gefandtschaft in Stockholm.)

Geschäftsaussihten in Salonik.

Der Handel von Salonik hat die \{chweren Erschütterungen der beiden Kriegsjahre mit bemerkenswerter Standhaftigkelt und Ausdauer ertragen und seine bedrängte Lage meist nur dur die unvermeidllhen Zahlungsstockungen gezetgt, die mit ten Verkehrs\törungen und dem Surüdbaltes von Aufträgen und Rt- messen aus dem Innern zusammenhingen und wogegen der aus- wärtige Lieferant nur Geduld und Nachsicht üben konnte. Forde- rungéflagen und auch sonstige gerichtliche Zwangsmittel waren nah der griehischen Okkupation von Salonik wegen des Moratoriums und des Gerichtestillstandes nicht oder nur {wer dur{chführbar. Das Moratorium läuft Ende September ab, und alsdann ist viel- leiht die Gerichtsorganisation so weit, daß Klagen wieder auf ordentlihem Wege erledigt werden können. Leider fehlt es ‘an tüchtigen, juristisch vorgebildeten, deutschsprechenden Anwälten, sodaß der Vergleich fast immer dem Prozesse vorzuziehen fein wird, zumal diefer Auslagen verursacht, die auch im Falle des Obsiegens nicht etischt werden, und der gertichtliße Weg bei den verscbiedenen dort geltenden Nechten meist mit großen Kosten und Weitläufigkeiten ver- bunden ist. Der S, wird aber auch nah dem Buka ester Frieden längere Zeit brauen, um \sich ‘zu erholen und in geordnete Bahnen zurückzukommen: Die Staaten, unter die das frühere große Hinter- land bon Salonik geteilt wird, müssen erst feste Bestimmungen über Grenzen, Zölle, Tarife, Behörden erlassen, che ih ein dauernder Handelsverkebr sicher anbabnen läßt.- Zunächst wird“ der Handel auf das griehishe Gebiet um Salonik beshränkt werden müssen, und die Gefahr liegt nabe, daß ein beträchtliher Teil ter Kaufmannschaft, besonders unter Türken und Israeliten, aus Mangel an gewinn- bringender Beschäftigung odér wegen Verlustes ber bisherigen Kund- {aft im frübeten- Hintetland avswandert. Es wird \ich fragen, ob dafür durch Niederlassung grieht\ch{er" oder europätsher Firmen Ersa

Lui werden kann, wenn unter griehis{er Verwaltung Handel,

ndustrie und Ackerbau einen neuen und kräftigen Aufshwung er-

seten. Die Erzeitgnisse aus den Häfen Griechenlands, Albaniens und

fährt. Wie sich der Handel mit den angrenzenden albanif hen, serbishen und bulgarischen Gebietsteilen gestalten wird, ist noch ganz ungewiß.

Es wäre Hherfehlt, zu erwarten, daß der Aufschwung in kurzer Zeit {on mgl sein-wird, und man wird erst den Lauf der weiteren Greignisse abwarten müssen, ehe man sich nehmungen dort einläßt id" Fobe Kredtte einräumt. Es ift zu bedenken, daß der Krieg einen aroßen Teil des Landes verödet, seine Bewohner in Armut zurückgela en, viele auch von Haus und Hof vertrieben und zur Auswanderung veranlaßt hat. Man erwartet zwar einen reichlichén Züfluß von Kapital und Arbeitskräften aus Altgriehenland und aus dem Ausland, wo unternehinende und strebsame Griechen es zu Vermögen gebracht haben. Aber diese Erwartungen werden do nur langsam erfüut werden. Es wird in Salonik ähnlich zugehen wie in Südafcika nah dem Buren- kriege, wo die Erwartungen auf einen \chnellen Aufs{chwung fehl- \{lugen und erst nah Jahren \chweerer Krisis Handel und Wirtschaft wieder in gesunde normale Bahnen kamen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Salonik.)

auf gxößere Unter-

Serbien.

Regelung _der handelspolitischen und Zollverhält- nisse in den neuerworbenen Gebieten. Der Ministerrat hat in seiner Sißung vom 27. August (a. St.) 1913 beshlossen, daß in den befreiten und angegliederten Gebieten folgende Gesfeze in Kraft geseßt- werden :

1) das Geseg über den Allgemeinen Zolltarif und_ der Höchsttarif gegenüber den Staaten, mit denen Serbien nit im Vertragsverhältnis steht; 2) alle gegenwärtig in Geltung stehenden Handelsverträge und der Mindesttarif gegenüber den Staaten, mit denen Serbien im Vertragsverhältnts steht, ferner alle Verordnutigen und Er- läuterungen zum Allgemeinen Zolltarif und zu déù Händelsverträgen ; 3) das Zollgeseß samt allen dazu ergangenen- Durchführungs- bestimmungen; 4) dds Punzierungsaeseß ; 5) das--Pflastergeldgeseß nebst Verordnungen hierzu; 6) das Gesetz über die Staatstroscharina nebst den Ausführungdöbestimmungen hierzu. Elne dazu erlassene Bekanntmachung des serbischen Finanzministers vom 27. August / 9. Sep- tember 1913 führt außerdem noch an: 7) alle Gesetze, Verordnungen und Vorschriften für“ die Ausführung der Staatsmöoncpole: Tabak-, Salz-, “Zigarettenpapter-, Zündhöljzer-, Alkohol- und Petroleum- monopol. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konfulats in Belgrad.)

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 6 Oktober 1913:

Ruhrrevier Oberschlesishes Revier Anzahl der Wagen Gestellt . 29 540

C 11593 Nicht gestellt . f— ss,

Die Kaiserlih rufsishe Finanz- und Meldung des „W. T. B." aus Berlin nachstehende Außenhandel Rußlands (in Nubeln) mit:

Europäischer Handel.

Ausfuhr 19. Aug /1. Sept. bis 26. Aug./8. Sept. l./14. Januar bis 26. Aug./8 Sept. Einfuhr 19. Aug./1. Sept. bis 26. Auz./8. Sept. 1./14. Januar bis 26. Aug /8. Sept. Asiatisher Handel. Ausfuhr vom 12./25. Aug. bis 19. Auga./1. Sept. . vom 14:/14. Januar bis 19. Aug./1. Sept. Einfuhr bom 12./25. Aug. bis 19. Aug. /1. Sevt. . vom 1./14. Januar bis 19. Aug./1. Sept.

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrug die Betrieba- robeinnahme der Schantungeisenbahn im Sevtember 1913 299 090 merifanische Dollars (im Vorjahre 298 000), und vom 1. Januar bis 30. September 1913 2917 000 merxikanische Dollars (im Vorjahre 3 000000). Die Einnahmen der Oesterrethischen Südbahn vom 1. bis 30. September betrugen 14 675 941 Kronen, gegen die endgültigen Einnahmen des entsprehenden Zeitraums des Vorjahres Mindereinnahme 565 070 Kronen und gegen die vorläufigen Einnahmen mehr 311245 Kronen. Richtigstellung: Mai mehr 289 164.

New York, 6. Oktober. (Meldung des „Reutershen Bureaus“:) Wegen des durh die Zolltarifänderungen bedingten ausländischen Wettbewerbes haben, Nachrichten aus finanziellen Kreisen zufolge, die vom Stahltrust unabbängigen Stahlfirmen die Preise für Platten und Bleche um zwei Dollar für die Tonne heräbgeséßt, und andere Preisermäßigungen sollen noch der Erwägung unterliegen. Der Stahltrust hat dagegen, soweit bisher bekannt, Pfeisermäßigungen noch nicht vorgenommen.

andels8agentur tetlt [aut ifffern über den

39 244 000, 800 337 000.

24 268 000, 761 529 000.

1184 000, 93 633 000.

5 913 000, 98 465 000.

Berlin, den 1. Oktober 1913. Monatsbericht er ständigen Deputation der Wollinteressenten. Die“ in dem leßten Bericht angedeutete größere Zurückhaltung der Käufer übertrug fih au teilweise auf den Monat September. Es wutde nur das Nöôötigste zur Deckung des Bedarfs gekauft, jedo zu unver- änderten Preisen. Die Eröffnung der Londoner Auktion, welche bei regem Geschäft feste Preise der vorjährigen Auktion zur selben Zeit brachte, gab Veranlassung zu weiteren Einkäufen. Die Tenderz im allgemeinen ist für alle Gattungen fest. Es wurden verkauft: Deutsche Wollen ca. 4000 Zentner, Kapwollen ca. 1500 Ballen, Australwollen ca. 2380 Ballen, Buenos Aires ca. 900 Ballen, überseeise Wollen insgesamt ca. 4780 Ballen.

Kurs3bertichte von auswärtigen Fondsmärkten.

Hamburg, 6. Oktober. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 84,00 Br., 83,50 Gd.

Wien, 7. Oktober, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 9% Rente M./N. pr. ult. 81,25, Einh. 4 9% Rent Januar/Juli pr. ult. 81,25, Oesterr. 4% Rente in Kr.-W. pr. ult. 81,70, Ungar. 4 °/6 Goldrente 99,75, Ungar. 4 9% Rente in Kr.-W. 81,10, Türkische Lose ver medio 230,50, Orientbahnaktien pr. ult. 844 00, Desterr. Staatsbahnaktien (Franz) pr. ult. 696,25, Südbahn- gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 127,50, Wiener Bankbereinaktien —,—, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 626,00, Ungar. allg. Kreditbankaktien —,—, Oesterr. Länderbankaktien 519,00, Unionbank- aktien 592,50, Deutsche Reichsbanknoten - pr. ult. 117,87, Brüxer Kohlenbergb.-Gesellh.-Akt. ——, D sterr. Alpine Montangesell- schaftsaktien 854,00, Prager Eisenindustrieges.-Akt. 2920. Die Börse eröffnete auf Mobilisierungsmeldungen us den Balkanstaaten und s{chwaches Ausland lustlos, wurde aber später auf DeckEungen

fester. London, 6. Oktober. (W. T. B.) (S{luß.) - 24% Eng- 73°%,¿, Silber prompt A G4 Monate ‘B81 6.

lische Konsols Privatdiskont 43. Bankausgang 174 000 Pfund Sterling.

Paris, 6, Oktober, (W. T. B.) ASthluß.) 3 °%/0 Franz

Mente 87,47.

Madrid, 6. Oktober. (W. T. B.) Wesel auf Paris 105,85.

Lissabon, 6. Oktober. (W. T. B. Goldagio 18.

New York, 6. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) An der Fonds- börfe fegte sih heute die rüdckläufige Kursbewegung fort. Zu Be- ginn verstimmten die Meldungen, daß die vom Stahltrust un- abhängigen Werke die Stahlpreise und Eisennotierungen weiter herabgeseßt haben und daß seitens des Prôâsidenten Wilson eine \harfe Trustpolitik zu erwarten wäre. Die Abwärtsbewegung machte später Forts{ritte, wobei {ih Kurseinbußen von einem bis zu zwei Dollar ergaben. Die Ursache für die . starken Rückgänge war in der Ungewißheit über die Wirkungen der Tarifrevision, in Be- fürchtungen etner großen Stahleinfuhr aus Europa und in der An- lpannung des Geldmarktes zu suchen. Steels gaben bis zu 22 c. nach, da in diesen Werten größere Bostoner, Pittsburger und Londoner Berkäufe vorgenommen wurden. Bei ‘ruhigem Geschäft wurde die Tendenz dann auf Deungen fester. Schließlich fanden erneute Ab- gaben ftatt, da das Anziehen des Geldsatzes auf 5 9/6 wiederum Miß- behagen s{chuf. Die Börse {loß {chwadh. Aktienumsat 369 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld aut 24 Std -Durchschn.-Zinsrate 31, do. Zinsrate für legtes Darlebn des Tages 43, Wechsel auf London 4,8170, Cable Transfers 4,8625, Wechjel auf Berlin (Sicht) 9415/6. 4 E de: Janeiro, 6. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf London 16/32,

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vom 6. Oktober 1913. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Nheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zee.) 1, Gas- und Flammfkohle: a. Gasförderkohie 1250—14,50 46, b. Gas- flammförderkohle 12:25==4325 ,- c. Flammförderkohle 11,50 bis 12,00 4, d. Stüdfoble 1400—15,50 Æ, e. Halbgesiebte 13,50 bis 14,590 4, f. Nußkchle gew. Korn T1 und [Il 14 25—15,00 M, do. do. IIT. 1495——15 00 Je, do: ‘do. IV 13,75—14,50 M, g. Nuß- grußkohle 0— 20/30 mm 9,00—10,00 M, do. 0—50/60mm 10.50 bis 11,25 M, h. Gruéfohle 8,00—10.75 M ; II. Fettfohle: a. Förder- Foble 1200—12,75 MÆ, b. Bestniélierte Koble: 13 00—1350 4, c. Stüdfohle 14 00—14 50 Æ, d: Nußkoble, gew. Korn I 14/25 bis 15,00 MÆ, Do. do. II 14 29—15,00 , do. do. III 1425—15,00 M, do. Do “T 13,75—1450 46, e. Kofkfsofohle 1325—14,00 46; IIL. Magere Kohle: a. Förderkohle 11,25—12,75 4, b. do. melierte 12,25—13 25 4, c. do. aufgebesserte je nah dem Stük- gehalt 13,25—1475 M, d. Stüdfchle 13,75—16,25 Æ, e. Nuß- foble, gew. Korn I und T1 15,75—19,00 4, do. do. IIL 16,50 bis 20,00 M, do. do. IV 1225—14,75 M, f. Anthrazit Nuß Korn T 20,90—22,00 A, do. do. 11 22,00—26,00 6, g. Fördergrus 10,25 bis 11,29 4, h. Grusfoble unter 10 mm 725—10,00 4; ILV. Koks: a Dochofenkoks 16 50—18,50 M, b. Gicßereifofs 1 9,00—21,00 M, c. Brekoks T und 11 21 00—24 00 4: V. Brifetts: Briketts je nach Qualität 11,50—15,00 6. Tendenz: Marktlage abgeschwächt. - Die nähste Börsenversammlung findet am Mittwoch, den 8. Oktober 1913, Nachmittags von 35 bis 43 Uhr, im „Stadt- gartensaale* (Eingang am Stadtgarten) statt.

Magdeburg, 7. Oktober. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn- udcker 88 Grad ohne Sack 8,95—9,05. Nachprodukte 75 Grad o. S. 7,90—7,40. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. T ohne Faß —,— Kristallzucker T mit Sack —,—. Gem. Naffinade mit Sack —,—. Gem. Melis 1 mit Sack ——. EStimmung: Nuhig. NRoh- zucker T. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Oktober 9,425 Gd., 9,45 Br., November 9,427 Gd., 9,45 Br., Dezember 9,475 Gd., 9,50 Br., Januar - März 9,60 Gd., 9,621 Br., Mai 9,80 Gd., 9,824 Br, August 10,025 Gd., 10,05 Br. Ruhig.

Côln, 6. Oltober. (W. T. B.) Rüböl loko 70,00, für

Mai E A

Bremen, 6. Oktober. (W. T. B) S@malz. Schwach. Loko, Tubs und Firkin 58, ODoppeleimer 59. Kaffee. Stetig. Baumwolle. Stetig. American middling loko 721.

Damburg, 7. Oktober, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.)

Zuckermarkt. Nuhig. Nübenrohzucker I. Produkt Basis 889/60 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für Dktober 9,40, für November 9,40, für Dezember 9,45, für Januar- März 9,60, für Mai 9,80, für August 10,023. n VDamburg, 7. Oktober, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. T. B.) Kaffee. Stetig. Good average Santos für Dezember 564 Gd., für März 574 Gd,, für Mai 577 Gd., für September 587 Gd.

London, 6. Oktober. (W. T. B.) Rübenrohzuck er 880%%/ Oktober 9 h. 4} d. Käufer, fest. Javazucker 960/9 prompt 10 h 7# d. nom., ruhig.

London, 6. Oktober. (W. T. B.) (SwWluß.) Standard- Kupfer stetig, 733, 3 Monat 731. :

Liverpool, 6. Oktober, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaß 10000 Ballen, davon für Spekulation und Export Ballen. Tendenz: Stetig. Amerikanische middling Lieferungen: Ruhig. Oktober - November 7,29, ‘No- bember-Dezember 7,22, Dezember-Januar 7,21, Januar-Februar 7,20, Februar-März 7,20, März-April 7,20, April-Mai 7,19, Mai-Juni 1,19, Juni-Juli 7,17, Juli- August 7,15.

„Glasgow, 6. Oktober. (W. T. B.) (S@luß.) Noheisen Middlesbrough warrants träge, 53/10. ._ Paris, 6. Oktober. (W. T. B.) (S@Wluß.) No hzucker fest, 88% neue Kondition 271—27. Weißer Zucker fest, Nr. 3 für 100 kg für Oktober 314, für November 312, für Fanuar-

April 321, für März-Juni 322. i (W. T. B.) Java-Kaffee good

Amsterdam, 6. Oktober. ordinary 42. Bancazinn 1123.

Antwerpen, 6. Oktober. (W. T. B.) Petroleum. Naffiniertes Type weiß loko 242 bez. Br., do. für Oktober 243 Br., do. für November 25 Br., do. für Dezember 251 Br, Fest. Schmalz für Oktober 138.

New York, 6. Oktober. (W. T. B.) (S#luß.) Baumwolle loko middling 14,10, do. für Oktober 13,78, do. für Januar 13,41, do. in New Orleans loko middl. 137, Petroleum Refined (îin Cafes) 11,00, do. Standard white in New Vork 8,70, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western \tcan 11,10, do. Rohe u. Brothers 11,65, Zucker fair ref. Muscovados 2,98, Getreidefraht nach Liverpool 27, Kaffee Rio Nr e loko 102, do. für Oktober 10,00, do. für Dezember 10,26, Kupfer Standard 16,75, Zinn 40,127—40,62L,

Theater und Musik.

Konzerte. Joseph Knümann, ein junger Pianist, bot am Donnerstag

im großen Konzertsaal der Königlichen Hochschule für Musik

weit über das Durhfchnittsmaß hinaueragende Leistungen. Er spielte, zum Teil vom Blüthner-Orchester unter Edmund von Strauß’ Leitung begleitet, Tonstücke von Balakirew, Chopin und Liszt; die Kompositionen sagten dem Vortragenden \ihtlih besonders zu, da in ihnen seine bemerkens8werte Technik, der Glanz seines Tones, die leicht beshwingte Kunst seines Vortrags vorzüglich zur Geltung kamen. Gs ging auch ein großer Zug durch seine Darstellung, wenn er au das Ganze noh niht immer straf aenug zusammenzufassen vermochte, Jedenfalls boten die musikalishen Darbietungen sens des Schönen, unm den außergewöhnlihhen Beifall gerechtfertigt er|Meinen zu lasen. Die Liedersängerin Maria Krebs hatte, gleihfalls am Donnerstag, im Choralionsaal einen hübshen (cfolg. Ihre volltönende, leidlih gebildete Alistimme erscheint nur niht beweglih œœnug, um wechselnde Stimmungen |“_ charakteristish zu gestalten. s lag über- haupt eine metklihe Schwerflüssigkeit nicht nur über : dem Organ, sondern auh über dem Ausdruck, sodaß ih das Gefühl selten frei

genug entfaltete. Der ungarische Violoncellist Maurice Porges war übel beraten, als-er sich am 2. d. M. im Harmontumsaal der Berliner Kritik vorstellte. Man kann ihm wohl ein musikalisches Empfinden und in langsamen Zeitmaßen eine warme Kantilene be- scheinigen, der unsichere Tonansaß und die unsauberen Passagen und Doppelariffe lassen vorerst aber noch keinen Genuß beim Anhören seines Spieles aufkommen. É 7

Im Konzertfaal der Königliche n Hochschule für Musik stellte sich am Freéitag, begleitet vom Philharmonischen Orchester unter Camillo Hildebrands bewährter Leitung, ein noch jugendlider Geiger Zlatko Balokowiè mit großem Erfölge vor. Er spielte aus\hliezlich Werke slawisher Musik: ein Konzert in A-Moll von I. Kryzanowski (zum 1. Male), ein Konzert in A-Dur (aus dem Manuskript) von X. V Nováfk ‘und Böhmische Tänze und Weisen, Op 10, von O. Seveik, sämtlich mit Orchester- begleitung. Glänzende Technik, tiefes Ernpfinden und ausgereifter Vortrag sind die besten Eigenschaften seines Spiels. Es \cheint überhaupt. keine SWhwierigkeiten für ihn zu geben, ob Oftaven- passagen, Tknifflige Doppelariffe oder zarteste Tongebung in dem lageolett, wozu ibm allerdings die genannten Werke vollauf Gelegenbeit gaben. Von den beiden Konzerten war das ersle kon- trastreiher; wenn auch sein Allegrosaß überaus lang ‘war, so ent- schädigten durch Kürze und Melodik der Adagto- und Schlußsaß. Im zweiten, einem etwas farber armen Werke, trat cine zwar breit)purige, aber gesunde Melodik zutage, die den slawischen Charafter be- sonders betonte. Zum S{lvß kam Sevë&ifk, ver Lehrer des Künstlers, mit zwei fleinen Stücklein zu Worte: „Pketislay“ und „Holka modro oká“; er führt “éine betedte melodishe Sprache. Das Philharmonishe Orchester, von Camillo Hildebrand mit ganz besonderer Hingabe geleitet, nahm ih dieser Neuheiten mit Wärme an und hatte an dem Gelingen des Ganzen hervorragenden Anteil. Die Scpranistin W. Kewit\ch batte, gleihfalls am Freitag, für ihren Liederabend im Chorali onsaal dem Programm verschiedene neue Lieder eingereiht. Von Paul Schramms „Scwilfliedern“ er- freuten. besonders die mittlcren durch eive gefällige Melodik. Paul Cartière gab sich arsyruchêvoller in seinen: Kompositionen; es fiel aber auch man hübscher Gedanke in seiner Musik auf. Die Sängerin trug diese vnd auch die anderen Gesänge versfändig und nit ohne Temperament vor; dec s{harfe Klang beim Anspannen des Organs berührte jedoch zuwetlen wenig angenehm und ließ die noch vorbandene Unsicherheit der Tongebung deutliher hervortreten. An Beifall feblie es ‘der Dame während des ganzen Abends niht. Da ‘der bisherige Dirigeit der Volks-Symphonieköonzerte des Blüthner-Orchesters- Guido von Fuchs {wer erkrankt und infolgedessen vorläufig von seinem Posten zurückgetreten ist, bat Herr Kapellmeister Mar Wachsmann die Leitung dieser für die Ver- breitung guter Müsik höchst wertvollen Konzerte übernomwen. Er stellte sich am Freitag ersimalig mit Werken von Mozart, Rossini, Liézt, Bruch, Nichard Strauß, Karl Kämpf 2c. vor und erwies ih als ein gediégener Musiker, der sein Programm icher beherrschte und in vorzüglicher Cinsiudierung darbot. Auch die Technik des Dirigierens ist ihm durchaus geläufig, sodaß das Blüthner-Orchester mit seiner Wahl eine glückliche Hand bewiesen hat. Ó

Das Konzert des bekannten Violoncellisten Joseph Preß, das am Sonnabend im Beethovensaal stattfänd, vermittelte sehr günstige Eindrücke. Herr Preß ist ein Meister auf seinem Instrument, dem man mit Genuß zubören kann. Sein voller, eins{meicchelnder Ton wirkt in eben dem Maße bestrickend, wie seine hochentwidelte Technik verblüfft; die kritishe Feder kann hier getroft feiern, wo sih Wollen und Können in so {chöner Vollendung vaaren. Drei Konzerte von d’Albert, Schumann und Saint-Saëns bildeten fein Programm ; die Begleitung führte das Philbharmonische Orchester außerordentlih s{óön unter Camillo Hilde- brands siderer und anfhmiegender Stabführung aus. Von den Deutschen Kunfstabenden, die der Verein für das Deutshtum im Auslande in der Zeit vom Oktober bis April n. J. in verschiedenen \tädtis{en Sälen zu veranstalten gedenkt, fand der erste, der dem „Deutschen Ued in Wort und Ton“ gewidmet war, an demselben Sonnabend im Bürgersaal des Berltner Rathauses statt. Die Vortraaskünstlerin Marta Nhema (Mitglied des deutshen Theaters in Moskau) leitete den Abend mit Kleists „Germania an ihre Kinder“ ein. Das wohl- gebildete Organ und die dramatisde Vortragsweise verhalfen der Künstlerin zu wohlperdientem, reihem Beifall. Ungemein gefiel auh tas Hastung-Gesangsquartett, von seinem Gründer, Herrn W. Hastuna, selbst geleitet, welhes #sch bei seinen Vorträgen durch ein ausgeglibenes Zusammehngehen und Wohl- klang der Stimmen auszeihnete. Ebenso - hatte der Opern- und Konzertsänger Stegwart Nolf mit setner \ympathiscen Tenorstimme lebhaften Erfolg. Die Königliche Kammersängerin, Frau Marie Goetze erhöhte den künstlecishen Neiz des Abends durh eine Reihe mit warmer Empfindung vollendet \{chön vor- getragener Lieder, die der hohge\ chäßten Sängerin begeisterten Beifali eintrugen. Die ganze Veranstaltung fand überhaupt eine durhweg sympathisd,e Ausnahme, und es kann dem Verein zu seinem Versuche, derartige deutshtümlihe Volkskunstabende ins Leben gerufen zu haben, nur volle Anerkennung gezollt werden. Reife, fein turchdahte Kunst bot um dieselbe Zeit im Blüthner- saal der Pianist Henryk Melcer, ohne jedoch eine sehr tiefe Herzenswärme zu verraten. Sein Anschlag ist bestimmt und fest, dabei im Piano wieder von überraschender Weichheit. Eine sebr interessante, temperamentvolle Komposition von N. Szymanowski brate er bis in jete Einzelheit harafkteristisch aus- gearbeitet zu Gehör. C8 scheint seine Hauptstärke zu sein, sich ganz in den Geist des Komponisten hineindenken zu fönnen, wie er es au bei Schumann und Chopin zeigte. Von Helga Petris gleichzeitig im Bechsteinsaal gegebenem Liederabend ging etne herzbewegende Frishe und Natürlichkeit aus. Die junge Sängerin erfaßte ihre Aufgaben mit angeborenem musika- lishen Sinn und lebhaftem Gefühl; dazu strahlte ihr klarer Sopran in der Höhe einen bestrikenden Glanz aus. Die Zuhörer gaben ihrer Freude an dieser jugendfrishen künst- lerishen Leistung denn au lebhaft Ausdruck. Die Cellospielerin Marguerite Caponsacchi erwies sh im Klindworth-Scharwenkasaal (Sonnabend) als eine tüdtige, ernst \trebende Künstlerin, die mit ihren Vorträgen auf dem schwierigen Instrument während des ganzen Abends die Aufmerksamkeit rege 21 erhalten vermohte. Dem Klange ihrer Kniegeige ist niht immer Wärme und Glanz eigen; aber die außerordentlich behende und saubere Technik, die Klarbett der Tongebung und die Intelligenz des Aus- drucks ließen die Teilnahme nie ermatten; diesen gesund empfundenen, nes A Leistungen wurde denn auch gebührend Beifall ge]pendet. :

Mitteilungen des Köntglihen Aöronautischen Observatoriums,

veröffentlichßt vom Berliner Wetterbureau. Ballonaufstieg vom 6. Oktober 1913, 7—8 Uhr Vormittags:

Station Seechsöhe. .. » „/ 122 m | 500m |1000m | 1500 m |2000m | 2300 m

Temperatur (C V 100 89 7,0 3,9 0,5 Rel. Fchtak. (°/o)| 100 | 71 70 71 62 Wind-Michtung .| 8 W W W W Geschw. mps.| 2 3 4 4 D

Nebel. ZwisÆXen 00 Und 550 m Höhe Temperaturzunahme von 8,9-bt8-9 9 Grad, j

Wetterbericht vom 7. Okto ber 1913, Vorm. 94 Uhr. Eer

Barometerstand

auf 09

Witterungs- verlau

were reite

Ben ung, stärke

Name der Beobachtungs-/| station

Meere3- eratur elsius

-

Barometerstand vom Abend

Niederschlag in |_Stufenwerten *)

niveau u. S in 45% B

-_| m

758 Naim. Nieders&l. 759 meist bewölkt 758 Gerwoitter

757| meist bewöltt 759 anhalt. Niederschl. 761! ziemlich heiter 757Nachm.Ntederschl. 758 Schauer 757 Nachm. Niedersh[. 757 Vorm. Niederl. 7597| meist bewöltt 757'anhalt. Niederl.

Borkum 757,8 |D 2 bededt Keitum 759,6 |DSO Z3heiter Hamburg 759,4 |DSO 4 bedeckt Swinemünde | 760,8 S wolkig Neufahrwaffer| 761,7 3\wolkenk. Memel 762,6 heiter - | Aachen 756,4 wolkig | Hannover 758,2 3\bedeckt Berlin 759,9 bedeckt Dresden 759,6 woikig Breslau 760,2 2\wolkenl.| Bromberg 761,2 3\bedeckt . Mey 756,0 halb bed. 756 Nachts Niederschl. Frankfurt, M.| 757 8 + ¡Dunst |_12/ 0 7757| meist bewölkt Karlsruhe, B. | 757,5 |Windst. heiter |_1 [757] meist bewölkt München 759,8 |SSO 2 heiter 0/1 759 meist bewölfkt Zuasviue 529,3 |[W 7|wolfig 528|Nachm. Nieders{l. Rd s (Wilhelmsbav.) meist bewZ3l1kt (Kiel) meist bewslkt (Wustrow i. M.) wolkig 753[Vorm. Nieders{l. | (Königsbg., Pr.) 5/bedeckt L 748'anhalt. Niedér\chl.

(Cassel)

meist bewölkt (Magdeburg) Shtelds 756 6 |[NO 4 |bedeckt 759|[Vorm. Nieders{l. I GrünbergScb[.)

751,6 D wolkig Nachm. Niederschl. Le (Mülhaus., Els.) »1Nachts Niederschl. (Friedrichshaf.)

meist bewölkt

(Bamberg) meist bewölkt

pk [Die Oil Oil H

Stornoway | 759,4 |O 1\wolkig 762

Malin Head | 755,9 |O 4 beiter 758 Valentia Scilly D

Aberdeen 759,2 |[WNW 2 balb bed. 762

Holyhead s Ile d’Aix 750,6 |[SSW albevézi

St. Mathieu | 743,3 |SSW 6|Regen

Gri8nez 75 L SSO 4 bedeckt

Paris 752,5 |SO 1bedèckt Vlissingen 754,3 |DSO 4\Regen Helder 756,3 |OD 2 |bededckt Bodoe 752,8 |N 4 halb beo. Chrisliansund | 757,6 |SW 4wolkig Skudenes 760,2 [Windst. |Negen Vards 7460 |W 4\wolkenl. Skagen 760,8 |[SW 1\woltkig Hanstholm 760,5 |OD 1 wolkig Kopenhagen | 761,2 |/SO 4lheiter Stockholm 759,9 |WSW 2 better Hernösand 754,8 \W 2\wolfkig Haparanda 751,6 NW 4wolkenl. Wisby 762,6 |[W 4|wolkenl. Karl1tad 759,9 [Windit. [halb bed. Archangel 748,6 [WSW 4 bedeckt Petersburg

—— Crt

a4 »__[ck D

755! 754 756 757] 754| 760) 762! 748' 762) 761] 761 760) 756 751 762 762 748 758 761 761 760!

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759 Vorm. Niederschl. 759 Vorm. Niederl. 763| -—

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756 6 |SW 3 \bededckt Niga 761 6 \WSW 1 [polkenl.|— Wilna 761,3 |NO l bedeckt Gorfkt 760,1 |DNO 1 |bedeckt Warsckau 758,3 [NO U bedeckt Kiew 755,8 \W _ 1wolkig Wien 760,2 |ND 1wolkenl. Prag 760,6 |S 1 [Nebel Rom | 762,2 [N 2 heiter Florenz |_761,9 (SO 2 |bedeckt Cagliari | 760,3 |O 3 beiter Thorshavn | 7604 [Winost. [wolkig 763 Seydisfjord | 761,4 |NO 2|bedeckt 763

RNügenwalder- münde 761,5 |D 1\wolkenk. 759 anhalt. Nieders.

Gr. Yarmouth| 754,4 |D 4 halb bed. 760) Krakau 761,1 |WNW 2 wolkig 758 meist bewölft Lemberg 759,4 |W 3lhetter | [757 Ntachts Niederscpl. Hermannstadt | 763,4 1/bedeckt 762 Triest 761,4 bedeckt 761| meist bewölft NReytkjavik 798,2 2\bcdeckt 763 (Lesins)

(5 Uhr Abends) ziemlich beiter Cherbourg 749 2 bededckt Clermont 753 8 bededckt Biarriyz 752,0 bedeckt Nizza Perpignan 705,5 wolkig Belgrad Serb.| Brindtfi 761,9 wolfkenl. Moskau 7612 WNW 1 bedeckt Lerwidck 7602 ¡NW 2balb bed. Helsingfors 756,3 |W 4 heiter Kuopto 752 8 [WNW 1 bedeckr Zürich 799,7 [D 2|woltkig 10 Genf 758,7 |SSW 1 |bedett 0 Lugano 762,2 |NW 4'bededt 13 Säântis 961,6 |SSW 2 |»eoeckt | 02 Budapest 760,4 |Windst. |Reaen | 13 Portland Bill | 7472 |SO 6\hälbbed.| 15 Horta 757,9 [NW Z3hhalbbed.| 16

Coruña 751,5 |SSW 2)bedeckt 11 : 5 *) Die Zahlen dieser Rubrik bedeuten: 0 = 0 mm; 1 = 0,1 = 0,4; 2= 0,5-bis 2,4; 3 = 25 bis 64; 4 = 6,5 bis 12,4; 5 = 12,6 bis 20,4; 6 = 20,5 ‘bis 81,4; 7 = 831,5 bis 44,4; 8 = 44,5 bis 59,4; 9 = nit gemeldet, t Das gestrige Hochdruckgebiet hat abgenommen, es erstreckt ih bom Nordmeer über Südskandinavten bis Innerrußland, sein Maximum bon 763 mm liegt über dec füdlihen Ostsee. Ein vertieftes und ¿art n

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füdostwärts fortshreitendecs Tiefdrucktgebiet unter 7456 mm dem weißen Meer, ein anderes am Welteintamg „des Kana J Deuts{land ist das Wetter bet {wachen Winden teilweise beiter, teilweise etwas milder, sonst etwas fâlter; es haben verbreitete Regen=- fälle stattgefunden, : Deutsche Seewarte.