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Mannigfaltiges.
Flugplay Johannisthal, 12. Oktober. (W. T. B.) Der lieger Freindt, der mit dem Leutnant Horn heute morgen auf einer annin- Stahltaube in Königsberg aufgestiegen war, um nah
Johannisthal zu fliegen, ist nah einer Zwischenlandung in Küstrin
kurz vor 4 Uhr hier eingetroffen.
Dresden, 12. Oktober. (W. T. B.) Gestern vormittag um 11 Uhr fand in Gegenwart Seiner Majestät des Königs und Seiner |königlihen Hoheit des Prinzen IohannGeorg sowie der Rektoren aller deutsden Technishen Hochschulen die Einweihung des Neubaues der Technishen Hohshule zu Dresden statt. Anwesend waren sämtlihe Minister, der Oberbürgermeister Dr. Beutler und andere Vertreter der Staats- und \tädtishen Behörden, der fommandierende General sowie zahlrethe Abordnungen. - Nach einer Ansprache des Kultuêsministers Dr. Beck, mit der ér den Neubau an die Hochshule übergab, hielt der Rektoc magnificusck» Geheimer Hof: at, Professor Dr. Förster die Festrede. Es folute eine Rethe von Glücwunschansprahen, worauf der Geheime Hofrat, Fi or Or. Förster eine Anzahl von Ehrenpromotionen bekanntgab; unter anderen wurde der Kultusminister Dr. Beck zum Dr.-Ing. ehren- ha!ber ernannt.
Heute mittag fand hier in Gegenwart Seiner Majestät .des Königs, Ihrer Königlihen Hoheiten des rinzen Johann Georg und der Prinzeissin Mathilde sowte der pitzen der Zivil- und Militärbehörden die fetierlihe Ent- üllung des Denkmals statt, das den in den Uebersee- kämpfen gefallenen Soldaten der Königli ch Sächsischen Armee errichtet wurde. Dér Oberbürgermeister Dr. Beutler übernahm dasna Denkmal mens der Stadt.
Leipzig, 13. Oktober. (W. T. B.) In der Nacht vom Sonn- abend z1m Sonntag, 114 Uhr, explodterte unter yewaltiger Detona!ion in der Union-Liqueurfabrik Letpzig-Modcktau ein großer Getreidedämvfer, wodur die beiden oberen Sto- werke des viergeschossigen Fabrikgebäudes völlig zerstört wurden. Auch im Kesselhause und im anstoßenden Brennereigebäude wurden er- beblihe Verwüstungen angerichtet. Durch ‘heiße Dämpfe und umher- fliegende Steine wurden ein Wächter, ein Gärführer und ein Koblenfahrer verleßt. Wie das „Leipziger Tageblatt" meldet, beziffert sih der angerihtete Schaden auf etwa 100 000 #, er ist jedoch dur Versicherung gedeckt.
Freiburg i. Br., 11. Oktober. (W. T. B.) Eine Berliner Dame, die ungenannt bleiben will, hat den Professor Dr. te la Camp für die medizinische Universitätsklinik in Freiburg 50000 #4 zur Anschaffung von Radium und Mesothorium zur Ver- fügung gestellt.
Straßburg i. Elsaß, 11. Oktober. (W. T. B.) In dem Heim der Handelskammer, dem alten Palais de Commerce, tagt heute unter dem Vorsiy des Kommerzienrats Gustay Stinnes-Mülheim a. Nuhr die neunte ordentlihe Hauptversammluvg des Vereins zur Wahrung. der Rheinschiffahrts. Interessen E. V., Sts Mülheim a. d. Ruhr. Zu der Versammlung, die aus den großen Rheinstädten, namentlich aus Mannheim, gut besucht ist, sind von der Regierung der Ministerial- direftor von Traut mit mehreren Ministerialräten und von der Stadt Straßburg der Oberbürgermeister Dr. Schwander an der Spiye zahl- reiher Gemeinderatsmitgltieder ershienen. Vor Eintritt in die Tages- ordnung gab der Direktor Knecht-Mannheim unter allgemeiner Zu- stimmung die Erklärung ab, daß für den Plan der Errichtung eines Wasserstauwerks bei Gernsheim der Verein nicht eintreten könne, weil dieses den Fnteressen der NRheinschiffahrt entgegen sei. Nachdem Küppers- Duisburg den Nechenschaftsberiht erstattet hatte und sechs ausscheidende Ausschußmitglieder wiedergewählt waren, hielt der Beigeordnete Dr, Leoni-Straßburg einen Vortrag über die Entwicklung der Siffährt auf dem Oberrhein, besonders über
die Straßburger Hafenanlagen. Hiernach betrug der NRhein- 700 000 Tonnen, sodaß SEE, beute nach der Tonnenzohl des Verkehrs mit an der Spie der Rheinhäfen steht. Die Stadt Straß- burg hat bereits elf Millionen Mark in den Rheinhafenanlagen Megtgertor und den Nheinhäfen angelegt und steht im Begriff, eine bedeutende Hafenerweiterung vorzunehmen. Weiter sprach der Handels3- kammersekretär Dr. Haug - Straßburg über die Zukunft der elsaß- lothringishen Kanalschiffahrt. Der Oberbaurat Hermann - Essen verbreitete sich unter Vorführung von Lichtbildern über den Rheine Weser-Kanal. E S
Lemberg, 11. Oktober. (W. T. B.) Nach Blättermeldungen entstand bei dem gestrigen Abendgottesdienst in der Synagoge des Marktfleckens Ch olojow etne Panik; in dem furchtbaren Ge- dränge wurden fünfzehn Frauen getötet. und viele verlegt.
London, 11. Oktober. (W. T. B.) Während des Gottes- dienstes in der Westend-Synagoge verursachte heute eine Anzahl israelitischer Anhängerinnen des Frauenstimmrehts einen Zwischenfall. Sie riefen laut: Möge Gott Herbert Samuel und Nufus JIsaacs vergeben, daß fie es zulassen, daß Frauen gequält werden. Der Gottesdienst wurde einige Zeit unterbrochen.
Liverp ool, 12. Oktober. (W. T. B.) Die Cunard Line hat gestern früh 6 Uhr 20 Minuten ein drahtloses Telegramm von ihrem Dampfer „Carmania“ erhalten, wonach der der Uranium-Linie gehörige Dampfer „Volturno", der auf der Fahnt nach New York begriffen, am Morgen des 10. Oktober um 9 Uhr 20 Minuten in 48 Grad 25 Minuten Breite und 34 Grad 33 Minuten Länge in Brand geraten war, im: Sti gelassen worden“ sel, (Val. Nr. 241 d. Bl.) Die Ueberlebenden seien alle aufgefunden worden. Die Zahl der Personen, die durch zehn zu Hilfe geeilte Dampfer gerettet worden sind, beträgt: „Carmania" 11 Personen, „La Tcu- raine" 40, „Minneapolis“ 30, „Rappahannock*“ 19, „Czar" 102, „Narragansett“ 29, „Aevontan* 59, „Kroonland“ 90, „Großer Kur- fürst“ 105 und „Seydlitz* 36, im ganzen 521 Personen. UnvoUständige Listen der Geretteten befinden \fih an Bord der ,Carmania“ und werden von Queenstown abgesandt werden. Der Proviantmeister des „Volturno“ nennt folgende Zahlen der an Bord befindlihen Personen : 24 Reisende 1 Rae, 940 9. Me und 93 Mann Besatzung, incgesamt 657 Personen. Bon dem Dampfer „Kroonland" wurden aufgenommen der Kapitän, der 1, 2,3. und 5. Maschinist und zwei Telegraphisten. An Bord des „Narragansett“ befinden \s\ch die Bâcker und der Steward der 3. Klasse, an Bord des „Czar“ der Proviant- meister und der Arzt, an Bord des „Großer Kurfürst“ 19. Personen, deren Namen noch nicht bekannt sind. — Der Dampfer „Großer Kurfürst“ des Norddeutschen Llovd hat folgendes drahtlose Telegramm von der Unfallstelle des Dampfers „Volturno“ nach Bremen gesandt: Wir empfingen die Hilferufe vom Dampfer „Volturno“ Donnerstag, um 4 Uhr Nachmittaas, auf 48 Grad 50 Minuten nördliher Breite und 35 Grad 6 Minuten westliher Linge. Der Dampfer „Volturno*“ wurde in völlig brennendem Zustande gefunden. Das Feuer war anscheinend dur eine heftige Explosion im Vorschiff entstanden, wobei ver- schiedene Reisende und Mannschaften getötet wurden Elf Dampfer befanden sich an der Unfallstelle. Es wehte heftiger Nordnordweststurm bei hoher See mit Dünung. Zwei Boote des „Großer Kurfürst" waren die ganze Nacht von 9 Übr Abends bis 3} Uhr früh unterwegs. Eine Annäherunz an das Wrack war fast unmögli; Nettung war nur dur Ueberbordspriagen möglich. Die „Volturno“ sandte ein Boot mit fünf Mann, die aufgenommen wurden, während das Boot gleich darauf sank. Vom „Großen Kurfürst“ wurden insgesamt gerettet 86 Passagiere, 2 Offiziere, 1 Veaschi-ist und 16 Matrosen. Insgesamt wurden von allen S hiffen gerettet 523 Per- sonen, etwa 100 werden vermißt. Die „Carmania" und die „Touraine“ suchten die Unfallstele ab. Nach zwet vollbesezten „Vol-
turno“-Bogoten wird gesuht. Erfolg unwahischeinlich. Das Wrack
verkehr Straßburgs 1912 rund 1 170 000 Tonnen, der Kanalverkehr
bleibt für die Schiffahrt gefährlih. Die Schiffbrüchigen sind wohl ge und gut untergebraht und haben die Reise foctgesegt. — Vom Dampfer „Seydlißz“ des Norddeutschen Lloyd ist gester« früh 9 Uhr folgendes drahtloses Telegramm eingelaufen: Haben 46 Per- sonen vom brennenden Dampfer „Volturno“ gerettet. Hagemeyer. — Wie eine der Hamburg-Amerika-Linte zugegangene Radio- meldung besagt, hat ihr Dampfer „Graf Waldersee“ sih Mans beim „Volturno“ befunden. Die Reisenden und die Mannschaften des „Volturno“ waren aber bis auf die in den ver- mißten Booten befindliben Personen bereits von andern Schiffen aufgenommen worden. Der „Graf Waldersee“ fkreuzte zehn Stunden a e der Unfallstelle, um die vermißten Boote aufzufinden, leider erfolglos.
ari s, 12. Oktober. (W. T. B.) Heute nahmittag erfolgte bei {chöônem Wetter und Nordwind in den Tuilerten der Aufstieg zum 8. Gordon-Bennett-Wettbewerb für Freiballons. Der französishe Ballon „Picardie“ stieg um 4 Uhr als erster auf, die Musik |pielte die „Marseillaise“, die anderen folgten tn Zwischen- räumen von 5 Minuten, wobei die Musik die betreffenden National- hymnen spielte. Im ganzen stiegen 18 Ballons auf, da der Schweizer Palmarini, der den Ballon „Azurea* führen follte, aufgegeben hatte. Der leßte Ballon stieg um 5 Uhr 35 Minuten auf.
Paris, 13. Oktober. (W. T. B.) Im Bezirk Niceys
(Departement Aube) sollte gestern eine Ersazwahl zum Beztrksrat.
stattfinden. Der ausgegebenen Parole entsprehend, daß vollständige Wahlenthaltung geübt werden follie, solange das Aube- departement nicht in das Champagnegebtet einbezogen sei, erschien kein einziger Wähler.
Sebastopol, 12. Oktober. (W. T. B.) Infolge eines heftigen Nordsturmes haben die Schiffe auf hoher See mannigfachen Schaden erlitten. Der Verbleib mehrerer Schiffe ist unbekannt. Der Verkehr ist unterbrochen.
Irkut sk, 12. Oktober. (W. T. B.) In der Poststraße hat die Polizei einen unterirdischen Gang entbeckt, der von einem Hause, in dem 54 Chinesen wohnten, quer hinüber zur Post führte. Die Chinesen sind verhaftet worden.
Kopenhagen, : 12 Dltober. (W. T: B) Der Flieger Neiterer, der heute morgen um 8 Uhr 22 Minuten tn Jo- hannisthal bei Berlin aufgestiegen war, ist heute mittag um 12 Uhr 50 Minuten mit dem Direktor Neumann als Fluggast auf dem hiesigen Flugplaye gelandet.
Sala (Schweden), 11. Oktober. (W T. B.) An einer Weg- biegung der Straße von der Grösinka-Staatsforit nah der Eisen- bahnstation Horndal wurden heute nahmittag eire Menge großer nnd kleinerer Steine entdeckt, die die Straße vollständig \perrten und anscheinend hingelegt worden waren, um ein Automobil- unglüdckd herbeizuführen. Der Prinz Wilhelm von Schweden, der zweite Sohn des Königs, nebst Jagdgefolge follte kurz darauf den Weg auf der Fahrt nah dem Bahnhof im Automobil befahren. Eine Untersuchung ist eingeleitet.
Mew [Vorl 13, Vitober. (W. D B) Der deut\che Flieger Kapitän Wald ist bei etnem Fluge über die New- yorkbay abgestürzt; der Flieger und sein Apparat wurden geborgen. t
St. Louis, 12. Oktober. (W. T. B.) Hier ist ein von den N amerifanischen Turnern gesliftetes Jah ndenkmal enthüllt worden.
(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Theater.
Königliche Pchauspiele. Dienêtag: Opernhaus. 201. Abonnementsvorstellung. Samson uud Dalila. Oper in drei Akten und vier Bildern von Camille Saint - Saöns. Text von Ferdinand Lemaire. Deutsch von Richard Pohl. Unter persönlicher Leitung des Komponisten. Negie: Herr Oberregisseur ODroescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb
: Herr Professor Rüdel. Anfang
Schauspielhaus. 189. Abonnementsvor- stellung. Flach8maunu als Erzieher. Lustspiel in drei Aufzügen von Otto Ernst. E E Herr Oberregisseur Patry. Anfang
Ÿ.
Mittwoh: Opernhaus. 202. Abonne- ments8vorstellung. (Gewöhnliche Pretse.) Dienst- und Fretiplägze sind aufgehoben. Zum 600. Male: Lohengrin. No- mantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 190. Abonnementsvor- stellung. Die drei Brüder von Damaskus. Ein Komödtenspiel in dret Akten von Alexander Zinn. Anfang 75 Ubr.
Ueues Operntheater. (Krom. Gastspiel des „Schlterseer Bauerntheaters“ (Litung: Direktor Xaver Terofal). Dienstag, Abends 8 Uhr: Fröschl. Eine Posse aus dem Leben fahrender Komödianten in vier Akten mit Gesang und Tanz von Richard Manz. Musik von Emil Kaiser.
Mittwoch: Fröschl.
Deutsches Theater. Dienstag, Abends 74 Uhr: Der leveude Leichnam. Drama von Leo Tolstoi.
Mittwoch und Freitag: Torquato Tasso.
Donnerstag: Der lebende Leichnam.
Sonnabend: Faust, 2. Teil.
Kammerspiele.
Dienstag. Abends 8 Uhr: Musik.
Mittwoch: Die goldenen Palmen.
Donnerstag: Musik.
Freitag: Venezianisches Abeuteuer enes jungen Mannes. Heirat wider Willen.
Sonnabend: Bürger Schippel.
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Hierauf : | M
Berliner Theater. Dienêtag, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Mittwoch und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Theater in der Königgräßer
Vtraße. Dienstag, Abends 74 Uhr:
Brand. Drama in fünf Akten von Henrik Ibsen. Mittwoch: Die fünf Frankfurter. Donnerstag und Sonnabend : Macbeth. Freitag: Brauvb.
Komödienhaus. Dienstag, Abends 8 Uhr: Das Paar nach der Mode. Lustspiel in drei Akten von Raoul Auernheimer. ;
Mittwoch und folgende Tage: Das Paar nach der Mode.
Deutsches Künstlertheater (So- zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologishen Garten.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der zerbrocchbene Krug. Vorher: Hanueles Himmelfahrt.
Mittwoch: Gespeuster.
Donnerstag und Sonnabend: Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt.
Freitag: Der Viberpelz.
Lessingtheater. Dienstag, Abends 77 Uhr: Peer Guynt. QDramatisches Gedicht von Ibsen. Mußik von Grieg.
Mittwoh: Zum ersten Male: Zeit- wende.
Donnerstag und Sonnabend: Peer Gynut.
Freitag: Zeitwende.
Deutsches Schauspielhaus. (Direk- tion: Adolf Lang. NW. 7, Friedrich- straße 104—104a.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der gute Ruf. Schausptel in 4 Akten von Hermann Sudermann.
Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend: “ais Beste. Hierauf: Satans aëfe.
Freitag: Fräulein Julie. Hierauf: Erfte Warnung.
Schillertheater. 0. (Wallner- theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Stützen der Gesellschaft. Schau- spiel in vier Aufzügen von Henrik Ibsen. Deutsh von Wilhelm Lange.
Mittwoch: Die Großftadtluft.
S Die Stützen der Gefell- aft.
Charlottenburg. Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Grofßstadtluft. Schwank in vier Akten von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg.
Mittwoch: Wenn der neue Weiu blüht.
Donnerstag: Die Großstadtluft.
Deutsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck - Straße 34—37. Direktion: Georg Hartmann.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Jüdin. Große Oper in fünf Akten von I. F. Halsvy.
Mittwoch: Die Königin von Saba.
Donnerstag : Fidelio.
Freitag: Der Troubadour.
Sonnabend: Der Freischütz.
MontisOperettentheater.(Früber: Neues Theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Gastspiel Julius Spielmann: Der lachende Ehemann. Operette in drei Akten von Jul. Brammer und Alfr. Grünwald. Musik von Edm. Eys[ler.
Mittwoh und folgende Tage: Der lachende Ehemann.
Theater des Westens. (Station: Zoologisher Garten. Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Gräfiu Fifi. Operette in drei Akten von Albert Chantrier.
a N und folgende Tage: Gräfin
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Dienstag, Abends 84 Uhr: Gafsispktel Richard Alexander: Die Puppenklinuik. Lustspiel in drei Akten von Franz von Schönthan und Nudolf Presber.
Mittwoch und folgende Tage: Die Puppenklinik.
Theater am Nollendorfplaß. Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Heim- fehr des Odysseus. Burleske Operette in zwei Akten von Karl Ettlinger und Erich Mot. « Musik nach Motiven J. Offenbahs, zusammengestellt und be- arbeitet von Dr. Leopold Schmidt.
Mittwooch und folgende Tage: Die Heimkehr des Odysseus.
Residenztheater. Dienstag, Abends 84 Uhr: Im Ehekäfig. (Les maris en cage) Schwark in drei Akten von Antony Mars und Maurice Deêvalliòères.
Mittwoch und folgende Tage: Jm Ehekäfig.
Thaliatheater. (Direktion : Kren und Schönfeld.) Dienstaa, Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin. Posse mit Ge- sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraat.
Mittwoch und folgende Tage: Die Tangoprinzesfin.
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.
PMittwoh und folgende Tage: Seine Geliebte.
Konzerte. Königl. Hochschule für Musik.
Dienstag, Abends 8 Uhr: 83. (leßtes) Konzert von Jascha Heifetßz (Violine). Am Klavier: Waldemar Liachowsky.
Singakademie. Dienstag, Abends
8 Uhr: Liederabend von Elisabeth DIOaN, Am Klavier: Marie Berg- wein.
Saal Lechstein. Dienstag, Abends 7x Uhr: Sonatenabend von Gabriele Wiétrowet (Violine) und Robert Kahn (Klavier).
Beethoven-Saal. Dienstag, Abends 8 Uhr: Einziger Liederabeud von Erust Kraus, Königl. preuß. Kammer- fänger. Am Klavier: Dr. Carl Besl.
Choralion-Saal. Dienstag, Abends 8 Uhr: Klaviecrabend von Stephan Thomäán.
Harmoniumsaal. Dienstag, Abends 77 Uhr: Kouzert von Auatol von Roesfsel (Klavier) und Josef Blümle (Violine).
Garnisonkirche. (Neue Friedrichstr.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Mengewein- scher Oratorienverein: „Der Messias“ von Händel.
Birkus Bchumann. Dierstag, Abends 7x Uhr: Große Galavorstelluug. — Vorzügliches Programm.
Birkus Busch. Dienstag, Abends 7x Uhr: Große Galavorstellung. — Auftreten sämtlicher Svezialtitäten. — Zum Swhluß: Die große Prunk- pantomime: Aus unseren Kolouieu.
—
Familiennachrichten. Verlobt: Frl. Helene Ziegert mit Hrn. Dr. phil. Rudolf Körber (Breslau).
Gestorben: Hr. Kommerzienrat Alfred Simonfon (Meran).
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Weber in Berlin.
Verlag der Expedition (Heid ri ch) in Berlin. (21003)
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Zehn Beilagen (einshließlich Börsenbeilage).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Montag, den 13. Oktober Amtliches.
Deutsches Reich
Vetrieb der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebiets im Monat September 1913.
I. Es sind verarbeitet worden :
R ———————————————_————————————
IT. Es sind gewonnen worden :
| Zudckerabläufe
VerbrauchGhszutcker
eitabschnitt, s Rohe Nohs- Vers a tb ck brauchs-| im die Betriebsergebnifse Rüben | zucker ih beziehen | Aus-
(als Einwurf usw.) {eidung
Hiervon wurden entzudert mittels
zucker | ganzen | - der |
|
|
Nohzucker aller der
Stron- Art tian- verfahren
Stangen- und Würfelzucker
Zucker
Kristallzucker granulierter Brotzucker Platten-,
| |
l. desInvert- zuckersirups
—— s is
l \ |
Krümelzucker
Melis andere Abläufe
Stücken- und gemahlene Naffi- Speisesirup
ein
_FlüssigeRaffinade
| gemahlener
| Zusammen
|
| |
Im September 1913] 3 101229] 196 306] 4536 Dagegen 1912 3 985 367 81 7611-12 338
783 108] 6 445 264 7211 89 344
Sm September 1913 Dagegen 1912
Im September 1913 534991 1419] 186 460 Dagegen 1012+ - 48 3831 1347| 153 469
Sm September 1913| 3 101 229] 1 032 913| 12 400] 186 460 Dagegen 1912 3 985 367
394 865] 22 024] 155 794| 2325
1) Rübenizudkerfabriken. 278086] 43894| 35263) — | 1542| 35172 404438] 24200| 11792) — | - 9066| 14920| 2) Zudckerraffineriten. 4378] 118 590| 183 446| 13 660] 54072] 104 623] 7111 40159| 58642| 6122| 21878| 61 706| 3) Melasseentzuckerungs8anstalten. 186 460 M2 C S | 6506| 8 208] 153 469 257] 33 683] 7350| 6938| 4) Z uderfsabriken überbaupt (1 bis 3). 186 460] 283 036] 209 029| 218 709| 13 660| 76030] 148 003]
153 469
A
ITI. Gesamte Herstellung im September 1913 in Rohzucker berechnet: 485 777 dz (dagegen 1912: 576 984 4dz).
Bei dieser Berehnung sind die unter T angegebenen Einwurfzucker in Abzug gebraht und die Verbrauchszucker im Verhältnis von
Berlin, den 11. Oktober 1913.
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrü ck.
405 406] 98042| 70434| 6122| 38294| 83564| 3267
2124|
34 378| 21131|* 1463| — | 188877] — | 72007 1006| 28243|
43| 2400| 10226| — | 101868] — | S188 56 430| 106 359| 167 189| 10 725| 1340| 815 434] 1455| 102 985 30 550| 54766! 46 392| 5 301| 326 460] 705| 47 537
3656| — | 120178| 1178| 10408 9254| — | 103510] 1875| 38686
2022| -3-209| 03399
S
1116} 2521| 51648]
76| 143 946| 241 653| 12543] 1340| 1124 489] 2633| 194 466 85 530| 100 440| 15 781|- 944| 531823] 2 580| 138 060
9:10 umgerechnet.
Rübenverarbeitung und Fulandsverkehr mit Zucker
im September 1913.
Monat September 1913
gegen Entrichtung der Zuckersteuer ?)
Im Zollgebiet!) find in den freien Verkehr geseßt worden
steuerfrei
S Bi der
ucker- Ver- fabriken, | arbeitete Rüben- mengen
Verwaltungs- f bezirke Nüben
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(Steuerdirektivbezirke) haben
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zucker
j |
| Zuderabläufe
vergällt (ohne das
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Ostpreußen E Westpreußen 971 010 Brandenburg E Pommern a8 A
511 624 618 684 Schleswig-Holstein n Sade Don 500 169 Westfalen Hessen-Nassau ¿ 18 502 Rheinland
668 | —_ | 441 | 9 608 | 98 910 | 429 | 13 390 447 4993 940 40 380 1 269 36 666 1390 | 9 663 657 5 996 389 617 |
L
T1 921 D
74 852 9035 | 118 867 277 948 29 765 | 16 584 | 8 621 315 116 320 |
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2 L
pk — —
[4] E TTLLEH T
3D 12 319
2 797 078
Bayern : — Sachsen 2 079 Württemberg Baden und Elsaß - Lothringen é 86 966 Hessen Melenburg 28 198 Thüringen . i O 2 Braunschweig 21 118 547 114 Anhalt 10 103 067 10 Lübe — —
9
Hamburg — 909 |
Co 12 G Ce
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1} +ck S 1 O
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9385 723 834 7 663 134 042
—_
2148 12 476 581 79
142 547 | 5 346 | 32149 | 89 545 | 11025 |
— |
| | |
pi — pie c D
DOT 8 049 719 1 309 — 508 303 2 806 34 1 005 120 15 281 1 41 840 4 2
2
57 586 55 523 73 §14 4 963 140
E
E
|
3 101 229 9 699
Summe deutsches Zollgebiet | 148
|
| 943 1 547 6 |
10
J =J
L189 2 | 9919| 12996 | 178660
1) Außerdem: Proviant für deutshe Schiffe: 30 dz Rohzucker, 1957 dz Verbrauchszucker. : l ) Alten: Augeibaltige Waren unter Erstattung der Vergütung 497 dz, Gewicht des darin enthaltenen Zuckers 205 dz.
Berlin, den 11. Oktober 1913.
Kaiserliches Statistisches Amt.
Delbrü ck.
Literatur.
Finanzwirtschaftlihe Zeitfragen, herausxegeben von Reichsrat, Professor Dr. Georg von Schanz in Würzburg und Geheimem Regterungsrat, Professor Dr. Julius Wolf in Berlin. Heft 4: „Der Gesetzentwurf über das Erbrecht des Staates" von Dr. J. Hermes, Ministerialdirektor a. D. (32 Seiten, Preis 146). Heft 5: „Die finanzielle Stellung der europäishen Großmächte, zugleih im Hinblick auf ihre finanzielle Kriegsbereitschaft*“ von Wirklichem Ge- heimen Oberfinanzrat Dr. Otto Schwarz (45 Seiten, Prets 1,40 6). Heft 6: „Wehrbeitrag und Dn eN e vom 3, Juli 1913“ von Dr. R. van der Borght, Kais. Präsidenten a, D. (85 Seiten, Preis 2,80 46). Dertag von Ferdinand Ene in Stuttgart. — In dem legtgenannten Heft dieser Sammlung von fahmännischen Abhandlungen über die schwierigen und bedeutsamen Auf- gaben, die der Finanzwirtschaft des Deutschen Reichs, der Einzelitaaten und der nachgeordneten Verbände Gegen aeaen sind und in Zukunft gestellt sein werden, gibt van der Borght einen guten Ueberblick über die dem Reichstag gemahten Vorshläge der Regierung zur
Deckung der Mehrausgaben für die Verstärkung der
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deutshen Wehrkraft, über die Deckungswege des Reichstags und die materiellen Bestimmungen der Geseßze vom 3. Juli 1913. Es werden der Wehrbeitrag, die Vermögenszuwachssteuer, die Aenderung der Wertzuwachssteuer, der Reichsumsatzstempel bei Grundstücks- veräußerungen, die Zuckersteuer, die Aufhebung des Scheckstemvels, die Erhöhung der Erbschafts\teuer, die Gesellshafts- und Ver- sichexungsstempel, die Erhöhung des Retchskriegsshaßzes behandelt und die Wirkungen der neuen Maßnahmen und Steuersäßze an praktischen Beispielen “ veranschauliht. — Zu den Deckungsvorlagen der Regierung gehörte auh der Geseßentwurf über das Erbrech.t des Staats, der indessen nicht zur Erledigung gelangt ist. Mit diesem beschäftigt sich der Ministerialdirektor a. D. Hermes in pat 4 der „Finanzwirtshaftlichen Zeltfragen“. In einer Schluß- etrahtung faßt er [elbst die Ergebnisse setner Darlegungen, wte folgt, zusammen: „Eine Aenderung des geseßlihen Erbrechts darf, wie jede Aenderung des bürgerlihen Rechts, nur aus Gründ-7n der allgemeinen Rechtspolitik, unter denen das sittlihe Volksbewußtscin und die sorgsam zu ermittelnde allgemeine Rechtsüberzeugung in erster Reihe stehen, in Angriff genommen werden. Diesem seither stets fest- gehaltenen Grundsaße der Geseßzgebung widerspriht es, wenn eine Erbrechtsreform als Finanzgesez behandelt und in der Absicht ein-
geleitet wird, dem Staate. erhöhte Einnahmen zuzuführen. Das durch Verfügung des Erblassers jederzeit aussließbare deseglige (arbrecht des Staates is in seinem Ertragswert äußerst un- sicher, und die in der Vorlage zugrunde gelegte Schäßung erscheint erheblich übertrieben. Da bei den weniger bemittelten Ständen die Erbfolge ohne Testament weitaus häufiger ist als bei großen Vermögen, so kommt der Geseßesvorschlag in seiner Wirkung auf eine ungerechte Borausbelastung der mit kleineren und kleinsten Vermögen beteiligten Bevölkerungsschichten heraus. Wird unabhängig von fiskalischen Nebenabsichten die Ord- nung der geseßlihen Erbfolge als eine Frage des bürgerlichen Rechts der geseßlichen Revision unterzog-n, so ist dabet die Behauptung, daß das Familiengefühl sich gelockert habe, für die hier allein in Betracht fommenden nicht besißlosen Klassen der Bevölkerung besonders gründ- lih zu untersuchen. Aufgabe des Staats ist es je-enfalls, nach Mög- lichkeit einer Auflösung der Familienbande entgegenzuwirken.“
Fragen von großer Bedeutung, die sich in Zeitläuften wie den jeßigen jedem Politiker und denkenden Laien aufdrängen, erörtert der Wirkliche Geheime Oberfinanzrat Dr. Sh warz in seiner Abhandlung über „die finanzielle Stellung der europäihen Großmächte, zu- glei imHinblick auf ihre finanzielle Kriegsberetitschaft*, die das 5. Heft der „Finanzwirtschaftlihen Zeitfragen“ bildet. Nach einleitenden Bemerkungen über den Zusammenhang zwischen Staatsfinanzen und Volkswirtschaft und über die Wichtigkeit der aus- wärtigen Politik für die Staatsfinanzen stellt der Verfasjer in Pibe Lügen die gegenwärtige Finanzlage Großbritanniens, Frankreichs,
eiterrelch-Ungarns, Italiens, Nußlants und Deutschlands dar, ver- breitet h über die Zunahme der in- und ausländischen Kapital- ansprüche und ließt daran eine eingehende Prüfung der gegenwärtigen finanziellen Kriegsbereitshaft der europäishen Großmächte an, für die der Zusammenhang der Finanzen mit der allgemeinen Volkswirtschaft eines Landes noch mehr in den Boer tritt, indem die wirt- schaftliche Kriegsbereitscbaft direkt einen Teil der finanziellen Kriegs- bereitshaft autmacht. In diesem Abschnitt werden u. a. besprochen die vorhandenen Reserve- und Tilgungsfonds, -die staatlichen Steuer- \systeme im Kriege, die Shuldenpolitik der Großmächte, die Bedeutung der shwebenden Schulden für die Kriegsbereitschaft, die wirtschaftliche Kriegsbereitschaft i.a engeren Sinne, die Anspannung des Geld- marktes, die Bedeutung der Ernten, die Wichtigkeit einer starken Börse und Berufsspekulation, die nicht nur dem Publikum, sondern auch dem Staat bei der Unterbringung seiner Anleihen die größten Dienste leisten kann, ferner die sozenannte- Liquidität der Volks- wirtschaft, hinsihtlih deren Frankreih am günstigsten dasteht, da in feinem Lande das Kapitalangebot zu allen Jahreszeiten so gleihmäßig retchlich im Verhältnis zur Nachfrage vorhanden ist wie dort, und die Bankenllquidität in Deutschland, Großbritannien, Frankrei, Oesterreih-Ungarn, Italien und Rußland, insbesondere dle Ce, bestände der Zentralbanken dieser Staaten. In - allen diesen R tungen gibt der Verfasser Aufklärung über Shwächen und Stärken der Großmächte, „In Frankreich, dessen Finanz- und Wirtschafts- leben, weil der deuts-französi!che iede für Frankrei u n war und auf französishem Boden ausgefohten wurde, 1870 eir : \hwerere Probe zu bestehen hatte als dasjenige Preußens und der übrigen deutschen Staaten“, bemerkt Schwarz in einer Schluß- betrahtung, „hat die dortige Nationalbank seitdem Arlaß genomme! auf das zielbewußteste ihre Politik gerade auf die G. fahren gros kriegerisher Ereignisse und wirtschaftliher Krisen einzustellen, Jr Deutschland hat man dieser Seite der Sache - vielleicht bis inn neueste Zeit nicht ganz die nôtige Aufmerksamkeit gewidmet. jeßt sheint man in amtlihen und außeramtlihen Kreisen die hier obliegenden Aufgaben besser zu erkennen und thre zutreffende Lösung böber einzushäßen. Das kann nur als ein großer Fortschritt“ Gewinn für die Zukunft unseres Landes angeschen werden.“ :
— Svystematisches Verzeichnis der Lkteratur deutshen Sprachgebiets über das private Versicheru wesen vom Anfang des 19. Jahrhunderts bt Gegenwart, zusammengestellt von Dr. jur. C.Neumann, geber der „Zritschrift für BVersicherunoswesen". XII1 und 2 : Berlin SW. 63, Verlag der „Zeitschrift für Versicherungswese Preis 5 Æ — Hat das private Versicherungswesên" hi ciaer großen Bedeutung für die Volkswohlfahrt bis vor n n Zeit haup:\ählich nur in dem engen Kreise der Fachmänne seine literarishe Bearbeitung gefunden, so kann heute diesem Gebiete eine erfreulihe Wandlung beobachtet werd
das gesteigerte allgemeine Interesse für die Fragen der Priyal "x sie ‘