1913 / 243 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Oct 1913 18:00:01 GMT) scan diff

C IE N E G A s 2 s A

Ei TP C U E E A E

E

In den Kammerspielen wird als nähste Neuheit das Legenden- spiel „Der verlorene Sohn“ von Wilhelm Schmidtbonn gegeben werden. Das Weik wird ebenfalls von Max Reinhardt in Szene

geseßzt. E (Der Konzertbericht befindet sih in der Ersten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, 14. Oktober 1913.

Ueber die Wasserstandsverhältnisse der norddeutschen Ströme im Monat September 1913 berichtet die Landesanstalt für Gemwäfserkunde im preußishen Ministertum der öffentlichen Arbeiten: Die Weichsel, die Moni September noch von den Negen- fällen im August her über der Ausuferungshöhe stand, hatte im September abermals ein mit bedeutenden Ausuferungen verbundenes Hechwasser. Die Reihe starker Anshwellungen, die in den lehten Monaten an der Weichsel eingetreten ist, steht in den vieljährigen Wasserstandsaufzeihnungen für diesen Strom im Sommer ohne Bei- spiel da. Auch die Oder war wasserreicher als gewöhnlih im Herbst. Bei Steinau stand sie während des ganzen Monats über MW (Mittelwasser 1896/1910). An der Memel, Elbe und Weser be- wegten ih die Wasserstände derart zwishen MNW (Mittel. niedrigwasser 1896/1910) und MW, daß das diesmalige Monatsmittel nur mäßig von der für September normalen Höhe abweicht. Auch der Rhein zeigt annähernde Uebereinstimmung mit der für den Monat normalen Höhe, die bei Kaub ungefähr dem Jahres-MW gleich ist. Die Wasserarmut der Neße, Havel und Spree hat sich gemildert. Immerhin lagen die Wasserstände der Havel noh den ganzen Monat bindurch unter Fahres-Mittel niedri g roafser. Strom. . Memel Weichsel Oder Elbe Weser Nhein Pegel . . . Tilsit Thorn Steinau Barby Minden Kaub MW Sept.1913 169 IPET 22D 109 184 239 cm Unterschied gegen MW September

1896/1910 +2 ——283 +14,

+ 15 —+ 247

Im Theatersaal der Königlichen Hohshule für Musik führte am vergangenen Freitag Ada Korwin thren recht zahlreich er- schienenen Zuschauern eine Reihe musikalisch-plastischer Szenen und Tänze vor. Die Könstlerin ist zweifellos eine der Berufenen ihres Faches. Mit ihren welthen, s{chmieg\amen Bewegungen ver]tand sie es ausgezeichnet, den Nhythmus wie den musikalischen Ausdruck der gewählten Kompositionen von Chopin, Mendelssohn, Brahms, Nebikoff, Beethoven, Grieg, Scriabine und Kjerulf ins Anschau- lihe umzuseßen. Dabei entfaltet die Tänzerin eine so einschmeielnde Anmut und ist fo mit Leib und Seele bei der Sache, daß man ihren anregenden Darbietungeu gern von Anfang bis zu Ende folgt. Am Klav!er machte sih Herr Karl Gustav Grabe durch sein musika- lishes Spiel um has Gelingen des Abents verdient.

Der Offiziersflugshüler Leutnant Koenig vom In- fanterieregiment Nr. 162 stürzte, wie ,W. T. B." meldet, gestern auf dem Flugfelde der A. E. G. bei Niederneuendorf a. d. Havel infolge zu steilen Gleitfluges ab und blieb auf der Stelle tot. Der Flieger scheint die Herrschaft über den Apparat verloren zu baben, da die Maschine, immer steiler fliegend, zuleßt fast senkcecht herabschoß. Der Apparat überschlug sh und zershellte am Boden. Der Höhenmesser stand auf 1700 m.

Magdeburg, 13. Oktober. (W. T. B.) In der Strom- elbe wurde heute morgen der Dampfer „Elblagerhaus Ham- burg III.“, mit Stüdgütern von Hamburg kommend, vom Schleppdampfer „Magdeburg !1.* angerannt und oberhalb der Strombrüdcke zum Sinken gebraht. „Magdeburg I1T1.* blteb un- beshädigt, doch sank ein von ihm geschleppter Kahn und legte Kd quer vor die Strombrücke, sodaß die gesamte Durchfahrt gesperrt ist.

Niederlak,nstein, 13. Oktober. (W. T. B.) Gesiern brach in der Stettger Chamottefabrik ein Brand aus, der große Ausdehnung gann. Die Fabrikleitung teilt hierzu mit: Der Brand wurde gestern abend um 7 Uhr gelöscht. Der Schaden wird auf 3 Millionen geschägt. Die Brandfläche umfaßt 4500 qm. Die Ent- stehung des Brandes wird auf Selbstentzündung ausgetrockneter Holz- teile zurückgeführt. In dér Erfüllung der Sieserinaguerträge werde, wie hinzugefügt wird, keine allzu große Verzögerung eintreten.

Geestemünde, 14. Oktober. (W. T. B.) Die Leiche des beim Untergang des Marineluftschiffes „L 1“ ertrunkenen Oberleutnants Freiherrn von Maltzahn ist durch den Fish- dampfer „Juno“ in Geestemünde gelandet worden.

Straubing, 13. Oktober. (W. T. B.) Der Oberleutnant Serno vom Snscnberiereainent Nr. 171 und der Oberleutnant Bohnstaedt vom Gardepionierbataillon in Berlin, die bei einem Fluge von Berlin—Stuttgart nah Passau am Sonnabend- nachmittag 5} Uhr in Straubing eine Notlandung vornehmen mußten, stiegen heute nachmittag 47 Uhr wieder auf. Nach kurzem Fluge geriet die Ieannin-Taube tin eine Windbòô und stürzte ab. Die Flieger sind nicht unerheblich verlegt. Das Flugzeug wurde zertrümmert. Die beiden Verunglückten wurden nah der Kaserne des 7. Chevaulegerregiments gebracht.

StraäßbUrä 1. E, 13, Oktober. (W. T. B.) Die IX. or- dentlihe Haupttagung des Vereins zur Wahrung der Nheinschiffahrtsinteressen (vgl. Nr. 242 d. Bl.) fand gestern vormittag mit einer Dampferfahrt auf dem regulierten RNheinstrom M ELLG nischer Führung des Kaiserlihßen Wasserbauinspektors ihren

uß.

Triest, 13. Oktober. (W. T. B.) Bei der Enthüllung einer Gedenktafel aus Anlaß des hundertjährtgen Ge- burtstages des Tondichhters Giuseppe Verdt veranstalteten einige junge Leute irredentistisWe Kundgebungen, stellten fie aber auf Ermahnung hin ein. Abends versuchten junge Leute wiederum Kundgebungen an verschiedenen Punkten der Stadt, wobet es zu Schlägereien kam. Die Ruhe wurde jedoch bald wiederhergestellt. Insgesamt find 13 Personen verhaftet worden.

Paris, 14. Oktober. (W. T. B.) Dem Flieger Garros ist in Anerkennung seines Flugès über das Mittelmeer das Ritterkreuz der Ehrenlegion verliehen worden. Nach den Nachts eingetroffenen Nachrichten find mehrere der an dem Gordon- Bennett-Wettfluge (vgl. Nr. 242 d. Bl.) teilnehmenden 18 Ballons durch eine Aenderung der Windrihtung nah Westen ge- trieben und in dex Bretagne gesihtet worden. Der deuts che Ballon „Duisburg“ fleg gestern abend über Fougdòres (De- partement Jlle-et-Vilaine). Wie aus Chartres gemeldet wird, suchten die Führer des an dem Gordon-Bennett-Wettfluge teilnehmen- den deutschen Ballons „Hamburg“, von Pohl und Perlewißtz, gestern morgen in der Nähe von Cbâteaudun dem Boden möz- lichst nahe zu kommen, um sich bei den auf dem Felde arbeiten- den Bauern zu erkundigen, in welcher Gegend sie si befanden. Als die Bauern die Nationalität des Ballons e:kannten, klammerten sie sich an das Seil, verhinderten so den Weiterflug und riefen mehrere Gendarmen herbei. Die deutshen Luftsciffer wiesen ohne Mühe nach, daß sie an dem Gordon-Bennett-Wettfluge teilnehmen, worauf die Gendarmen den Bauern den Befehl gaben, den Ballon freizulassen, der dann um 8 Uhr 30 Minuten seinen Flug

fortsette. E

London, 14. Oktober. (W. T. B.) Zu dem verhängnisvollen Brand des Dampfers „Volturno“ (vgl. Nr. 242 d. Bl.) wird gemeldet, daß das Marinemintsterium dem Panzerkreuzer „Donegal“, der sich bet Lamlash befindet, den Befehl erteilt hat, das Wrack des „Volturno" zu suchen und zu zerstören. Der Kapitän Barr von dem tn Liverpool eingetroffenen C unard- dampfer „Carmania* gab eine Darstellung seiner zahlreichen Versuche, mit dem in Flammen stehenden Dampfer „Volturno“"

eine Verbíndung herzustellen. Er manövrierte, um luvwärts des „Volturno“ zukommen. (Es fet zwecklos gewesen, von der Stelle aus, auf der {ih die ,Carmania“ befand, Nettungsboote auszusenden. Er habe mit dem Scheinwerfer den Rettungsbooten der anderen Dampfer den Weg ge- wiesen. Von den- Booten habe er erfahren, daß die Reisenden an Bord des „Volturno“ ruhig und von der ausgestandenen Angst wie elähmt gewesen seten. Der Kapitän des „Vulturno“ Inch habe sihch sebr tapfer gezeigt, wenn man bedenke, daß er unter so vielen von panishem Schrecken Ergriffenen allein seine Geistesgegenwart bewahrt habe. Er ging als Letter mit den Schiffêpapieren von Bord. Der Vectreter der Compagnie Transatlantique hat von dem Kapitän der „Touraine“ eine Liste der Schiffbrüchigen des „Volturno“, die sich an Bord des Schiffes befinden, erhalten. Die Liste enthält 16 Oesterreicher, 12 Nussen, 7 Deutsche, 2 Holländer, 2 Italiener, einen Bulgaren, einen Rumänen und einen Reisenden, dessen Nationalität unbekannt ist. Unter den Schiffbrüchigen befinden {fich 39 Auswanderer, unter ihnen zwei Frauen und 10 Kinder, und dret Mann der Besaßung. Mehrere Kinder find bei dem Unglück von ihren Eltern getrennt worden. Die „Touraine* sollte heute früh gegen 8 Uhr in Le Havre eintreffen. Eine Depesche vom Lloyddampfer „Großer Kurfürst® meldet: Als wir beim „Volturno* eintrafen, brannte der „Volturno“ furchtbar. Es wurde durch drahtlose Telegramme festgestellt, daß das an im Vorderraum ausgebrochen war, und zwar infolge einer

rplofion. Am Donnerstag früh um 7 Uhr loderten die Flammen aus einer Luke 80 Fuß hoh empor. Es wurde ermittelt, daß von der Mannschaft und den Reisenden des Zwischendecks 50 Personen durch Explosion und das Feuer um- gekommen find. Von sechs Booten des „Volturno* zerschellten drei, die leer waren, ein viertes Boot mit 40 Insassen kenterte, alle ertranken. S3wet Boote mit 60 bis 80 Fnsafsen fuhren davon, fie find jedoch dem Anscheine nah verloren. Der hohe Seegang machte die Uebernahme der Reisenden unmöglich. Der „Große Kurfürst" fischte 32 Personen aus dem Meere. Am Donnerstagabend 9 Uhr 40 Minuten erfolgte eine zweite Explosion Beim Tagesanbruch am Freitag konnten dann die übrigen Geretteten übernommen werden. Der Dampfer „Kron- prinzessin Cecilie“ vom Norddeutschen Lloyd {i auf der Fahrt von New York in Plymouth eingetroffen, er hatte seinen Kurs geändert, um nah Booten des „Volturno“ zu suchen, aber vergebens.

Cardiff, 14. Oktober. (W. T. B.) In dem Kohlenberg- werk „Universal“ bet Cardiff ereignete sih heute vormittag, als sh 700 Arbeiter in dem Schacht befanden, eine Explosion, Näheres ist noch nicht bekannt.

Vliisithgen, 13. Oltobér, (Q T. B) Ii oompot (Scheldemündung) wurde die Leiche eines gut gekleideten Mannes aufgefunden, die bereits in Verwesung übergegangen war. Mehrere bei der Leiche befindlihe Wertgegenstände wurden geborgen; die Leiche selbst aber wurde des s{chlechten Wetters wegen wieder tns Wasser geworfen. Da man annahm, es handele sih um die Ueberreste des seit einiger Zeit vermißten Dr. Diesel, so wurde dessen in München wohnender Sohn telegrapbisch herbetigerufen, um die Wert- sachen in Augenschein zu nehmen. Dieser erklärte auch, die bei der Le che vorgefundenen Gegenstände seien Eigentum seines Vaters. Es besteht also kein Zweifel mehr darüber, daß Dr. Diesel er- trunken ift.

Stockholm, 13. Oktober. (W. T. B.) Wie „Svenska Tele- grambyran“ mttteilt, ist die Vermutung, es sei auf das Automobil des Prinzen Wilhelm von Schweden nah der Jagd bei Grönsinka ein Attentat versuht worden, unbegründet (vgl. Nr. 242 d. Bl.). Die Untersuchung hat ergeben, daß die vorgefundenen Steine von einem Elch, dessen Spuren deutlih zu sehen waren, auf den von dem Automobil zu durhfahrenden Weg geworfen worden waren,

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

E a ra C E S MOREA

Theater. Königliche Schauspiele. Mittwoch:

Opernhaus. 202. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Zum 600, Male: Lohengrin. No- mantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musitalishe Leitung: Herr Kapellmeister Laugs. Negie: Herr Regisseur Braunschweig. Chöre: Herr Professor NRüdel. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 190. Abonnementsvor- stelung. Die drei Brüder von Damaskus. Ein Komödtenspiel in dret Akten von Alexander Zinn. In Szene geseßt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 116. Karten- reservesaß. Das Abonnement, die ständigen Reservate sowie die Dienst- und Fretvläßze sind aufgehoben. 1. Gastspiel des König- lihen Kammersfängers Herrn Carusfso. Aida. Oper in vier Akten (7 Bildern) von G. Verdi. Text von Antonio Ghis- lanzoni, für die deutshe Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 191. Abonnementsvor- stellung. Shwauenweiß. Traumdichtung von August Strindberg. Verdeutsht von Emil Stering. Die zur Handlung ge- hôrtge Musik von Professor Ferdinand Hummel. Anfang 77 Uhr.

Ueues Operntheater. @rom. Gastspiel des „Schlierseer Bauerntheaters“" (Leitung: Direktor Xaver Terofal). Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fröshl, Eine Posse avs dem Leben fahrender Komödianten in vier Akten mit Gesang und Tanz von Richard Manz. Musik von Emil Kaiser.

Donnerstag: Der Paragraphen- shuster.

Deutshes Theater. Mittwoh,

Abénds 77 Uhr: Torquato Taffo. Donnerstag: Der ieveude Letimuam. Freitag: Torquato Tasso. Scnnabend: Faust, 2. Teil.

Kammersbpiele.

Mittwcch, Abends 8 Uhr: Die goideuecu Polmev.

Donnertétag: Musik.

Freitag: Venezianishes Abenteuer eines jungen Manucs, Hierauf: Heirat wider Willen.

Sonnabend: Bürger Schippel,

Berliner Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wie cinst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.

Donnerstag und folgende Tage: Wie einst im Mai.

Theater in der Königgräßer Strafe. Mittwoh, Abends 8 Uhr: Die fünf Frankfurter. Lustspiel in drei Akten von Karl Nößler.

Donnerstag und Sonnabend : Macbeth.

Freitag: Brand.

Komösödienhans, Mittwoch, Abends 8 Uhr: Das Paar nach der Mode. Lustspiel in drei Akten von Naoul Auernheimer.

Donnerstag und folgende Tage: Das Paar nach der Mode.

Lessingtheater. Mittwoh, Abends 73 Uhr: Zum ersten Male: Zeitwende.

Donnerstag und Sonnabend: Peer Gynt.

Freitag: Zeitwende,

Deutsches Schauspielhaus. (Direk- tion: Adolf Lang. NW. 7, Friedrich- straße 104—104a.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der ersie Beste. Sataus Maske.

Donnerstag und Sonnabend: Der erfte Beste. Hierauf: Satans Maske.

Freitag: Fräulein Julie. Hierauf: Erfte Waruung.

Schillertheater. 0. (Wallner- theater.) Mittwoh, Abends 8 Uhr: Die Großstadtluft. Schwank in vier Akten von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg.

Donnerstag: Die Stützen der Gesell- schaft.

Freitag: Am Tage des Gerichts.

Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wenn der neue Wein blüht. Lustspiel in drei Akten von Björnstjerne Björnson.

Donnerstag: Die Großstadtluft.

Freitag: Wenn der neue Wein blüht.

Hierauf:

Deutsches Künstlertheater (So-

zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, E dem Zoologishen Garten.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Gespenster. Donnerstag und Sonnabend: Der zerbrochene Krug. Borher: Hanueles Himmelfahrt. Freitag: Der Viberpelz.

Deutsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck - Straße 34—37. Direktion: Georg Hartmann.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Königin vou Saba.

Donnerstag : Fidelio.

alio N Der Troubadour.

onnabend: Der Freischüt.

Montis Operettentheater.(Früher: Neues Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Gastspiel Julius Spielmann: Der lachende Ehemann. Operette in drei Akten von Jul. Brammer und Alfr. Grünwald. Musik von Edm. Eysker.

Donnerstag und folgende Tage: Der lacheunde Ehemaun.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Vittwo, Abends 8 Uhr: Gräfin Fifi. Operette in drei Akten von Albert Chantrter.

Donnerstag und folgende Tage: Gräfin

.

Theaier am MNollendorfplaß. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Heim- fehr des Odyfseus. Burleske Operette in zwei Akten von Karl Ettlinger und Erich Mo. Mußk nah Motiven F. Offenbachs, zusammengestellt und be- arbeitet von Dr. Leopold Schmidt.

Donnerstag und folgende Tage: Die Seimfehr des Odysseus.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Vor hundert Jahren.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch, Abends 84 Uhr: Gastsptel Richard Alexander: Die Puppenklinik. Lustspiel tin drei Akten - von Franz von S@önthan und Nudolf Presber.

Donnerstag und folgende Tage: Die Puppenklinik.

Residenztheater. Mittwo, Abeads 87 Uhr: Jm Ehekäfig. (Les maris en cage.) Gdwank in drei Akten von Antony Mars und Maurice Desvallières.

Donnerstag und folgende Tage: Jm Ehekäfig.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin. Posse mit Ge- sang und Tauz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraaß.

Donnerstag und folgende Tage: Die Tangoprinzessin.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Seine GSeliebte.

Donnerstag und folgende Tage: Seiue Geliebte.

Konzerte.

Königl. Hochschule für Musik. Mittwoch, Abends s Uhr: Drei Klavier- abende von Frieda Kwast - Hodapp. 1. Abend: Chopin - Abend.

Saal Bechstein. Mittwoh, Abends 77 Uhr: Klavierabend von Lisa Spolianusky.

Beethoven-Baal. Mittwoch, Abents 83 Uhr: Liederabend von Julia Culp. Am Klavier: C. V. Bos.

Bliithner-Yaal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Konzert von Alma Moodie (Violine).

Klindworth -Scharwenka- Saal. Mittwcch, Abends 8 Uhr: Liederabend “aaa Huth. Am Klavier: Otto

are.

Birkus Schumann. Mittwoch, Abends 7x Uhr: Große Galavorstellung. Vorzügliches Programm.

77 Ubr:

BPirkus Busch. Mittwoh, Abends Sroße Galavorstellung. Auftreten sämtlichexr Spezialitäten, Zum Schluß: Dte große Prunk pantomime: Aus uuserenu Kolonuien.

G M RL K L E E E E T E L K L

Familiennachrichten,

Verlobt: Frl. Ellinor von Langenn- Steinkeller mit Hrn. Generalleutnant Georg Wichura I ee a. O.). Frl. Esther von Carlowiß mit Hrn. Leutnant Georg Grafen zu Münster - Langelage (Dresden—Streh- len). Frl. Anna-Elisabeth Meyer mit Hrn. Hans- Christian Feddersen (Potsdam—Hemmelmark, Schleswig- Holstein).

Verehelicht: Hr. Major Otto von der Wense mit Frl. Margarethe von der Wense (Kloster Ebstorf). Hr. Haupk- mann Hanns Günther Caemmerer mit L Hedwig Knoblauch (Berlin).

r. Major Wilhelm von Zimmermann mit Frl. Ilse von Kunow (Boméêdorf).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister von Poncet (Stolp t. P.). Hrn. Ré- gierungsassessor Baron von Stempel (Arnsberg i. Westf.). Hrn. Haupt- mann Kloer (Brieg). Hrn. Werner von Vechtriß und Stetnkirh (Steins- dorf). Eine Tochter: Hrn. Rilt- meister H. A. von Arnim (Karlsruhe).

Gestorben: Hr Major z. D. Hoimar von Ditfurth (Hannover). Carola Freifr. von Lindelof, geb. Freiin Nad- vánszky von Radván und Sajókaza (Budapest).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heid ri ch) in Bsrlin.

Druck der Norddeutschen Budchdrukerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32

Neun Beilagen

(einschließlich Börsenbeilage und Waren ¡eihenbeilage Nr. 81A u. 81 B),

sowie die Jnhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (einschließ lich der unter Nr. ® veröffentlchten Bekanutmachuugen), betreffend Kon S IUSANS, l de Heede tiengesellschaften, für vom s. bis 11, Oktober 19183,

Deutsches Reich.

Branntweinerzeugung und Branntweinverbrauch im Monat September 1913. Nach den Angaben der Direktivbehörden.

Vertraltungsbezirke erzeugt

Im Kalendermonat September 1913 find

| _Branntweinsteuer- ¡vergütungsscheine ausgefertigt | Über ausgeführte oder in Ausfuhrlager (Bfr. O. § 58) aufgenommene Mengen von

d | Branntwein-

h E | (D[r. 2. §4 ranntwein unter Þ bis H)

zur steuerfreien

Verwendung abg

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September 1913| „Mona

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Branntweinsteuergebiet . Dagegen im September 1912...

111 477 106 598

378 498 155 508

In der Zeit vour Oktober 1912 bis September 1913 *) | 3 749 697 Oftober 1911 bis September 1912 . | 3450839

*) Etnschließlih folgender Berichtigungen :

1721/39 1 573 06:

| 11:833

1 865 470 C 1931596.

Es sind abgeseyt worden : 1) von der erzeuzten Alkoholmenge 608 h1 (Oktober 1912: 90 11, Dezember 1912: —+ 190 Hh], Januar 1913: 694 hl, Februar 1913: + 24 hl, März 1913: 202 hl, April 1913: 3 h], Mai 1913: + 107 hi1, August 1913: + 60 h1); 2) von der versteuerten Alkoholmenge 2531 hl (Dezember 1912: 466 h1, Januar 1913: 17 h1, Februar 1913: + 18 h1, März 1913: 4- 44 h1, August 1913: 2110 h1). Dem Lagerbestand sind zuzuseßen Ende Juli 1913: 10 000 h1 Alkohol (Schlesien), Ende August 1913: 790 h1 Alkohol (Pommern).

Berlin, den 13. Oktober 1913.

Kaiserlihes Statistishes Amt.

Delbrü.

Koloniales.

Nah einer Meldung von „W. T. B.“ aus Lome hak

der Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf vom.

4. Oftober ab unter Führung des Gouverneurs, Seiner L des Herzogs Adolf Friedrih zu Mecklenburg, das Schuggebiet Togo boreist. Am 5. kam der Staatssekretär in Anecho an und fuhr im Automobil durch den Bezirk bis Tokpli; am 6. war er. in Nuatjä, am 7. in Atakpame, wo er die bei Kamina gelegene Funkenstation besuhte. Anschließend folgte eine Automobilfahrt durch den Bezirk Sokode. Der Staats- sekretär hat von dem dorligen Gebiet die günstigsten Ein- drücke und die Ueberzeugung von der Notwendigkeit der Erbauung einer Nordbahn gewonnen. Am 9. Oktober erfolgte die Rückfahrt nah Lome; am 10. und 11. fuhr der Sitaats- sekretär über Ho durch den Bezirk Misahöhe bis zum Volta, wobei er vielversprehende Kakaokulturen der Eingeborenen be- sichtigte. Am 12. Oktober nah Lome zurückgekehrt, hielt der Staatssekretär an die dortigen Eingeborenen eine Ansprache und hatte fodann eine Konferenz mit der Kaufmannschaft, die am Abend ein Fest gab. Am gestrigen Montag hat der Staatssekretär auf dem Dampfer „Lucie Woermann“ die Heimreise angetreten.

Die Schwankungen des Tanganjikasees. Der große, langgestreckte Tanganjifa, der die Grenze zwishen Deuts Ostafrika und dem Kongostaat bildet, ist ein tn mehr als einer Beziebung merêwürdiges Gewässer. Die Erforschung seinér Tierwelt insbesondere hart eine einzig dastehende Tatsahe zu Tage gefördert, nämlich das Vorkommen einer Qualle in dem Wasser dieses S2es. Noch niemals sind diese Tiere im Süßwasser beobachtet worden, und infolgedessen wird ‘bder Schluß nahe gelegt oder fast erzwungen, daß - dér Tanganjikasee früher mit dem Meere in Verbindung gestanden hat. Die Quallenart müßte sich dann allmählich an den Aufenthalt in dem mehr und mehr ausgesüßten Wasser aewöhnt haben. Die weiteren Forshungen baben fih in leßter Zeit be- fonders auf die Shwanfungen des Wasserstands des Sees erstreckt und gezeigl, daß fich hier ein fonderbares An- und Abshwellen ereignet, dessen ÜUrfah: und Gesetzmäßigkeit. noch aufzuklären bleibt. Gegenwärtig ist der See im Steigen begriffen. Die Zeit des Tief- stands, die zuvor beobabtet worden war, ist threrseits auf eine Pertode befonders hohen Wassersiandes gefolgt. Nach dem Bericht in der Monatsschrift „Geographie“ erreichte der Spiegel des Sées vor 90 Jahren die Höhe von Uferterrassen, die jezt zwi!chen 7 und 10 Meter über der Wasserflähe liegen und im Durchschnitt ein halbes Kilometer vom Ufer entfernt find. Das Sinken des Sees hat dann etwa bis zum Jahre 1900 fortgedauert. Damals erstreckte sich der Strand n2ech etwa 32- Meter “weiter “als * jezt. “Ein . Pfabl, der am damaligen Uférrand eingegrabén' wurde, steht heute 78 em tief untet Wasséx und in 29 m Abstand von der Uferlinte. Diese Messung ift bei der Ortschafc Usumbura ganz im Norden des Sees geschehen. Eine andere liegt von Karema vor, einem Play am linken Ufer im südlichen Drittel des Sees. Hier war der Spiegel seit 1879 um volle 7 m gefallen, ist aber seit vier Jahren wiederum um 25 ecm gestiegen. Nach einer Durchsicht sämtlicher Angaben, die aus den Schriften von Afrikareisenden und aus anderen Urkunden gesammelt werden konnten, geht hervor, daß die leßte Periode der Senkung ungefähr 30 Jahre betragen hat.

Oktober Tag

Marktorte

Berichte von deutschen Getreid

ebörsen und Fruchtmärkten.

Hauptsächlich gezahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark

Roggen

mittel

A pa

Königsberg i. Pr. Danzig A z Berlin . Stettin .

Bolen L E gte. a M.

uisburg A R i Stuttgart .. C 4 Mannheim . S

Hamburg . Ce Berlin, den 14. Oktober 1913.

Marktorte

Kernen

184,50 184—186 181 192—194 194—196 195 190—193 186—190 205

197,50 184—186

gering

Gezahlter Preis für 1 Dopp

157,50 157 157—158 154 192—158 160 —162 162,50 159-— 162 163—164 175 165—166

157—158

| 4 | O |

147—149 I 164 h 157—168 157 156—159 154—156 167—175 163—166 175—177 162,50 161,50—167

| 159-——162

Kaiserlihes Statistishes Amt. Delbrü ck.

I IEEE E T EEEEN

Qualität mittel

Berichte von anderen deutschen Fruchtmärkten.

gut | Verkaufte

E § elzentner Menge

| niedrigster | höchster | U é

niedrigster

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150 150—157 150— 160 163—170 173—178

150 | 155 | 163 142 145 150 —-160 164—170 | m

174—179 | 180—183 170 | 185 165—170 170—177,50 180—187,50

171—171

Außerdem wurden am Ma

A cknitts- Am vorigen ; (Spalte 1)

preis Markttage

für i 1 Doppel. | Durd- | ¡entner preis )

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Verkaufs-

wert Schäßun dem Doraets cat K g (Preis unbekannt)

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Kernen (enthüsster Spelz, Dinkel, Fesen).

19,20 |

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Roggen.

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15,20 |

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15,40 | 15,40 | |

Hafer. 15,20 f

19/60. [415,60 | » |

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner uad der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Dzr DurYHsHYaittspreis wird aus dea unabgerufdeten Zahlen berehnet. ;

Ein liegender Strich (—) in den Spaltèn für Pceise bat die Bedeutung, daß der betreffende Pceis nicht vorgekommen ist, ein Punkt ( , ) in den leßten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht feblt.

- « Berlin, den 14. Oktober 1913.

Kalferlißes Statistisßes Amt. MeA T M

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