1913 / 243 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Oct 1913 18:00:01 GMT) scan diff

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Literatur.

._— Von der seit 1, Oktober 1913 im Verlage Veit u. Comp. in Leipzig erscheinenden Wochenschrift , Die Geisteswissenschaften“, die, entgegen den Sypezialifierungsneigungen der geisteswissenschaftlichen Einzeldisziplinen die Gemeinsamkeit ihres gesamten Bereiches betonen und etnen Mittelpunkt der umfassenderen geisteswisjenschaftlichen Forschungstätigfkeit hafen will, liegt jeßt das zweite Heft vor. Die Wochenschrift bringt neben Ortfginalbeiträgen und Sammelberichten auch Bücherbesprehungen, Berichte über Forshungsbetr'eb, Metbodik und Unterricht, w!ssenschaftliche Veranstaltungen (Kongresse, Vorträge, Ausstellungen), Mitteilungen, Universitäts- usw. Nachrichten sowie Personalien. Aus dem reichhaltigen Inhalt des neuen Heftes seien folgende Aufsäße. erwähnt: Josef Kohler, Ge- heimer Justizrat, Dr. jur, Professor an der Universität Berlin: Bergleihende Nechtswissenshaft und Ethnologie. Karl Brandi, Dr., Professor an der Universität Göttingen: Persönliche Aeußerungen Papst Grego18s VI1. Otto Schrader, Dr., Professor an der Universität Breslau: Viktor Hehn zu seinem 100. Geburts- tage. Gerhard Seeliger, Geheimer Hofrat, Dr., Professor an der Universität Leipztg: Geisteswisjensha|tl-che Forschungsinstitute. Paul Stäckel, Geheimer Hofrat, Dr., Professor an dec Universität Heidelberg: Die Internationale Mathemat1sche Unterrichte- Kommission. G. Nedckel, Dr. Professor an der Universität Heidelberg: Neuere Germanistishe Altertumsforschung. Atolf Güntker, Dr., Priyat- dojent an der Universität Berlin: Die Statistik im System der Geijteswissenschaften. H. Beschorner, Dr.,, Archiyrat an Haupt- und Staatsarhiv Dresden: Stand der historisch - geographischen Forschung in Deutschland. Ferner Besprehungen. Nachrichten und Mitteilungen: Kongreßberichte, Personalnacz1 ichten. QDigs- kussions- und Fragestelle. Bibliographische Umschau. Der Be- zugépreis der Wochenschrift (Umfang jeden Heftes 52 Quartseiten) beträgt vierteljährlih 7 4.

Kürze Anzetgen

neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. nen sind nur an die Nedaktion, Wilhelm- ]sttraße 32, zu rihten. Nücksendung findet in keinem Falle statt.

1812—13. Vaterländische Zeitbilder von Iohanunes Kleinheins. 0,20 4 bezw. 0,15 A. Karlscuhe i. B., Macklotsche Buchhandlung.

Das liebe Ich. Grundriß einer neuen Diätetik der Seele, Von Dr. Wilhelm Stekel. 34. Berlin W. 57, Elßholzstr. 15, Otto Salle.

Der Feind im Land! Erinnerungen aus dem Kriege 1870/71. Nach französishen Tagebüchern. Herausgegeben von Lud. Halévy. Deutsche Ueberseßgung von Dr. Hans Altona. 7. Aufl. 1,50 4. Berlin W. 57, Elßhol;str. 15, Otto Salle |

Kürschners Bücher\hay Nr. 904—6, 908—12: See- mannsleben. Von H. Waldeyer. 020 4. Der vers- \chlofsene Garten. Roman von Johannes ffner. 0,20 4. Doktor Ferenczy. Roman von Auguste Hauschner. 020 Wenn die Gletsher flammen. NRoman von Robert Heymann. 020 4. Die Söhne vom Berghof. Roman von Julius C. Waldau. 020 44. m Herzen Noms. Von Marion Crawford. 0,40 (4. Die Tiger- kaße. Hans im Glück. Novellen von Hedda von Schmid. 0,20 4. Leipzig, Hermann Hillger Verlag. -

Süd- und Mittelamerika. Seine Bedeutung für Wirt- {haft und Handel. Von O. Preuße-Herber. Mit 38 Ab- bildungen. 4 #. Berlin W. 57. Elßholzstr. 15. Otto Salle.

Sonnenkind. Eine Familiengeshihte von Maraarete s Mit Blldern und Vignetten. 2. Dr sden, C. Ludwig

ngelen. i

Der Rechtsanspruch der katholischen Kirche tn Deutschland auf finanzielle Leistungen “seitens des Staates. Von Professor Dr. Johannes Baptist Sägmüller. Or 8) (V u. 120 S). 2 #. Freiburz f Br--Herdersche Verlagshandlung. i

Deffentlihe Ruhehallen. Von Professor Dr. N. Sommer. 1,20 e. Halle, Saale, Carl: Marhold. /

Mtlttärstrafgerihtsordnung vom 1. 12.1898 . und Militärstrafgeseybuch vom 20. 6. 1872. Mit Berücksichtigung der Novelle zum St.-G.-B. vom 8. 8. 1913. Gebdn. 1,50 4. Reichs\stempelgesez, Börsengesey und Nebengesege. Gebdn. 1 4. Mannheim, J. Bensheimer.

Guttentagshe Sammlung Deutscher Reichsgeseße, Nr. 111: Neichs- und Staatsangehörigkeitsgeseß vom 22. 7. 1943. Bearb. von Dr. jur. A. Romen. Gebdn. 220 Æ. Berlin W. 10. I. Guttentag. :

Die Verfassung des Deutschen Neiches und die Ber- fassungsurkunde für den Preußischen Staat in Frage und Antwort. Von W. Radke. 2. Aufl. 1,50 #6; gebdn. 1,75 M. Berlin W. 10 Lütßow-Ufer 5. S. Gerstmanns Verlag.

Die Wahl, insbesondere die Verhältniswahl, in der sozialen Versichexung. Bearb. von Dr. Hermann Schulz. 2 #4. Berlin W. 9. Linkstr. 16. Franz Vahlen.

RNeéeicchs\tempelgeseß vom 3. Juli 1913 mit Ausfüh- rungsbestimmungen. Terxtausgabé mit Sachregister. Gebdn. 1,50 Æ. Mannheim, J. Bensheimer. :

Die Vorschriften über die Ausbildung der Juristen in pen Mit Anmerkungen unter Benuzung amtlicher Duellen. 5. Aufl. Kart. 1,50 4. Berlin W. 9, Lin!str. 16. Franz Bahlen.

Recht sfäll e. Zum Gebrauche bei juristischen Uebungen. Bon ODr. Karl Didel. 3 Aufl. Heft 1.3 . Berlin W. 9, Linkstr. 16. Franz Vahlen.

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs- und

Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen

Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.) Oesterreich-Ungarn.

Bis spätestens 26. November 1913, 11 Uhr. Landesregierung von Bosnien und der Herzegowina: Verkauf von etwa 28 000 Festmeter Tannennuzhclz I. und 11. Klaffe sowie von etwa 25 000 Festmeter Buchenholz (Nuß- und Brennholz) am Stocke im Waldgebiete der Kozara planina der Bezirke Bos. Dubica und Prijedor. Vadium 3000 K. Näheres beim forstwirtschaftlichen Departement der Landesregierung in Sarajevo.

Frankrei ch.

Nantes: Bau eines Kais von 700 m Länge am Ufer des .bras de Pirmil* genannten Arms der Loire. Kostenanschlag 3 950000 Fr., darunter 312800 Fr. 30 für die Kosten der Beauf- sichtigung, für unvorhergesehene Arbeiten und Verschiedenes. Zuschlag wird am 30. Oktober d. J., 25 Uhr, in Nantes, Präfekturgebäude, erteilt. Lastenheft und Näheres beim „Neich8anzeiger“.

Ftalien.

18. Oktober 1913, Vormittags 10 Uhr. Bürgermeisteramt in Acireale: Bau eines Schulhauses. Voranschlag 86 908,67 Lire. Vorläufige Sicherheit 5000 Lire. Kontraktspesen 1500 Lire. End- gültige Sicherheit 1/,4 der Zuschlagsfumme. Näheres in italienischer Sprache beim „Neic{sanzeiger“. Z : l

18. Oktober 1913, Vormittags 11 Uhr. Bürgermeisteramt in

esaro: Bau einer Wasserlettung, Voranschla4 176 480 Lire. orläufige Sicherheit 6000 Lire, Kontraktspesen 3000, Lire. End- gültige Sicherheit 17 648 Lire. Näheres in italienisGWer Sprache beim „Reichsanzeiger“. ; :

20. Oftober 1913, Vormittags 10 Uhr. Bürgermeisteramt in Roccaf ale: Bau der Zugangsstraße zur Eisenbahnstation Pratola Poeligna, Voranschlag 82 900 Lire: Vorläufige Sicherheit 4200 Lire,

ege 1/0 der Zushlagssumme. Näheres in ttalienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

21. Oftober 1913, Vormittags 11 Uhr. Bürgermeisteramt in Florenz: Baù eines Shulhauses. Voranschlag 148 575,03 Lire. Sicherheit 10000 Lire. Näheres in italienisher Sprache beim „Reichsanzeiger“. .

21. Oftober 1913, Vormittags 11 Uhr: Bürgermelsteramt in Pesaro: Lieferung der Röhren, Hydranten, Brunnen 2c. für den Bau der neuen Wasserleitung. Voranschlag 200 658 76 Lire, vor- lävfige Sicherheit 10000 Lire, Kontraktspesen 5000 Lire, endgültige Sicherheit 20 065 88 Lire. Näheres in italienisch:r Sprache beim „Meich8anzelger“.

22. Oftober 1913, Vormittags 11 Uhr. Provinzialverwaltung in Salerno: Neubau der Bogen an der reh!en Seite der Brücke über der Tuêciano und Neubau der reten Ufermauer des genannten Flusses. Boranschlag 39 200 Lire. Vorläufige Sicherheit 2500 Lire, endgültige !//0 der Zuschlagssfumme. Näheres in italienisher Sprache beim „MNeichsanzeiger“.

22. Oftober 1913, Vormittags 11 Uhr. Bürgermeisteramt in Reggio Calab ria: Verbreiterung der Straße Sbarre Superiori zwischen der Brücke San Pietro und der Brücke Sant? Agata über den Fluß Calopinace. Voranschlag 160 125 Lire. Vorläufige Sicher- heit 8000 Lire, Koatraktspesen 2500 Lire. Näheres in talienischer Sprache beim „Reichsanzetger“.

23. Oktober 1913, Vormittags 10 Uhr: Bürgermeisteramt in Montemtloue. Bau der Zufahrtstraße zur Eisenbahnstation BVenosa. Voranschlag 133 308 12 Lire. Vorläufige * Sicherheit 5000 Lire. Näheres in italient|cher Sprache beim „Reichsanzeiger“.

27. Oktober 1913, Bormittags 10—11 Vhr. Köntgliche Präfektur in Catanzaro: Bau der Landstraße von Polia nach Pizzo al Ponte Angitola und der Zugangsstraße zur Eisenbahnstation Francavilla Angitola. Länge 6234 78 m. Voranschlag 76 000 Lire. Zulassungsanträge und Zeugnisse 2c. bis 17. Oktober 1913. Vor- läufige Sicherheit 3000 Lire, endgültige !/10 der Zuschlagsfumme. Näheres in italtenisher Sprache bein „Reichsanzeiger“.

29. Oktober 1913, Vormittags 10 Uhr. Bürgermeister von Ptiovà: Bau der Straße von Pioyà zur Cisenbahnstation Montialto. Voranschlag 102 079,52 Lire. WBorläufige Sicherheit 4000 Lire, Kontraktspejen 1800 Wre. Näheres in ttalienischer Sprache beim „Metchsanzeiger“.

29. Ofiober 1913, Vormittags 10—11 Uhr: Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Nom und gleichzeitig die Königliche Prä- feftur in Teramo. Ausbesserung des 1. Abschnittes der Landstraße Nr. 41 zwiswen Villa Passo und Nocca S. Felicita. Länge 812805 m. Voranschlag 258 500 Lire: Ferner Bau von - zwet Straßenüberführungen in Beton. Voranschlag 252 615 Lire. Zu- lassungsanträge und Zeugnisse 2c. bis 20 Oktober 1913. Vorläufige Sicherhett 10 000 Lie, endgültige !/,6 der Zuschlagsfumme. Näheres in italienisher Sprache beim „Wteichsanzeiger“.

29. Oktober 1913, Vormittags 11 Uhr. Generaldirektion des Köntglichen Arsenals in Neapel und gleichzeitig diejenive in Spezia: Lieferung von Nägeln, feinen Nägeln und eisernen Stiften. Wert 90 000 Lire. Sicherheit 5000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „MNeichsanzeiger“.

31. Oktober 1913, Vormittags 10—11 Uhr: Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und gleichzeitig die Königliche Präfektur in Treviso. Bau der Ufer\trecke des Livenza in der Gegend von Tessere auf die Länge von 2101,36 m, ferner Bau von 3 Abfluß- kanâlen quer durch die Ufecstrecke in der Gegend von Ca’Nespolo, CGasorzi und Tessere sowie Regulierung des bestehenden Abflußkanals Vizzo. Voranschlag 132 000 Lire. Zulassangsant1äge und Zeug- nisse 2c. bis 22. Otftober 1913. Vorläufige Sicherheit 6000 Ltre, end- gültige !/16 der Zuschlagsfumme. Näheres in italieni|cher Sprache beim „Meichéanzeiger“.

4. November 1913, Vormittags 10—11 Uhr: Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Nom und gleichzeitig die Königliche Präfektur in Lecce: Verlängerung des äußeren Dammes des Hafens von Gallipoli um 250 m. Boranschlag §16 800 Lire. Zulassungsanträge und Zeugnisse 2c. bis 23. Oftober 1913. Ueber die im Auslande aug» geführten ähnlichen Arbeiten ist ein Zeugnis des zuständigen italienischen Konsulats beizubringen. Vorläufige Sicherheit 30 000 Lire, endgültige lo der Zuschlagsfumme. Näheres in italienisher Sprache beim „VteihSanzeiger“. :

6. November 1913, Vormittags 10—11 Uhr. Genossenschaft für die Wasserleitung Silano in Santa Severina (Catanzaro): Bau ciner Wasserleitung. Voranschlag 1 352 000 Lire. Zulassungsanträge und, Zeugnisse 2c. bis 16. Oktober 1913. Vorläufige Sicherheit 60 000 Lire, endgültige !/, der Zuschlagösumme. Näheres in italtenisher Sprache beim „Neicheanzeiger“.

Die Gesellschaft (Ente autonomo) Volturno in Neapel: Bau einer Telegraphen- und Telephonlinte von der Werkstatt Capo Volturno nach der elektrishen Empfangszentrale, nebst Lieferung der - erforder- lichen Materialien. Voranschlag 91 600 Lire. Angebote und Zeug- nisse 2c. bis 31. Oktober 1913, Nachmittags 4 Uhr. Vorläufige Sicherheit 5000 Lire.

Ebenda: Lieferung aller Materialien und elektrisher und mechanischer Apparate für die drei Berteilungskabinen in Montaquila, Calvi Risorta und Melito der Transmissionslinie von Capo Volturno nah Neapel. Vgecanschlag 60 000 Lire. Angehote und Zeugnisse 2c. bis 29. November -1913. Vorläufize Sicherheit 3000 Lire. Näheres in italtenisher Sprache betm „Reichsanzeiger“.

Bulgarien.

Kreisfinanzverwaltung in Sofia, 10. November 1913. Liefes rung von 7 dretachfigen Postwagen und deren Zubehörteilen für die bulgarische Eisenbahnverwaltung. Die Lastenhefte, Pläne und sonstigen Unterlagen fônnen zum Preise von 15 Fr. von der Generaldireftion

| der bulgarishen Eisenbahnen und Häfen in Sofia, Zimmer Nr. 81, bezogen werden.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Netihsamt des Innern zusammengestellten eNachrichten für Handel, Industrie und Land- wirtschaft “.)

ODesterreih-ÜUngarn.

Neuauflage. des Zolltarifs und der Erläuterung hierzu. Von der Hof- und Staatsdruckerei in- Wien ist eine amt- lihe Neuauflage des öôsterreichish-ungarisWhen Zolltarifs nach dem Stande vom 1. Jult 1913 hergestellt worten. Der Preis ist 3,70 Kr. Eine Neuauflage der „Erläuterungen“ t in Vorbereitung. (Nach einem Berichte der Kaiserlihen Botschaft in Wien.)

Absatz von Automobilen in Nußland.

In Automobilen war der Geschäftsgang in Südrukland tim Jahre 1912 troß der s{lech!en Ernte normal, obwohl die Ecnte bei dem Absaß von Automobilen eine große Nolle spielt, da die Masse der Käufer Großgrundbesißer find. Troß der Güte der deutschen Grzeugnisse gelingt es der amerikanishen Konkurrenz, die anderen Mitbewerber zu überflügeln. Den amerikanishen Fabrikanten ift es geglückt, ihre Vertretungen in gut finanzierte Hände zu legen, woran auch russishe Banken beteiligt sind. Sie können daher den Ab- nehmern in der Gewährung von Kredit weit entgegenkommen, was bei diesen teuren Waren entscheidend ins Gewicht fällt. Hierdurch erobert Amerika Schritt vor Schritt das ganze Absatzgebiet Nuß- lands. Um dieser Konkurrenz zu begegnen, haben einige deutsche Fabriken eigene Filialen in bedeutenden Städten NRuß- lands eröffnet, die sie durch tüchtige, mit Land und Leuten be- kannte Persönlichkeiten leiten lafsen und wodurch sie direkt mit den Abnehmern in Verbindung treten, Diesem Beispiel sollten auch andere Automobilfirmen folgen, so lange die amerikanishe Konkurrenz noch nicht d¿n Markt erobert hat. Die Güte des Fabrikats allein

tut es niht. Sämtlih" - deutschen Artikel wie Automobile, Reserve-

teile, Zubehörteile und Matertal sind konkurrenzfähig. In Automobil- reifen maden die Erzeugnisse russisher Fabriken den ausländischen starke Konkurrenz; sie renen mit den russishen \{lechten Wege- verhältnissen un» liefern daher eine stärkere, diesen Verhältnissen entsprehendere Ware. (Aus einem Berichte des Kaiserlichen General- konfulats in Odessa.)

Schweden.

Zoll- und Steueränderungen. Laut Königlicher Kund- machung vom 12. September 1913 wird mit dem Beginne des Jahres 1914 eine Reibe von Aenderungen des Zolltariss in Kraft treten. Die Aenderungen betreffen: Reis, Zucker, Strup und Melasse, Häute, Matten für Bauzwecke, flüssige Wash-, Scheuer- und Poliermittel sowie Superphotphat. Gleichzeitig werden ‘in Nr. 1145 des Tarifs (zollfrei) neu Su ene, werden: Bariumorxyd und Bariumsuperoryd, die bisher nah Nr. 1259 mit 15 v. H. des Wertes verzollt wurden. Mit Wirkung vom gleichen Tage wird die Zuckersteuer geändert.

Serbien.

Aufhebung des Ausfuhrverbots für Weizen, Mehl, Mais usw. und der zollfreien Einfuhr diefer Waren. Zur Behebung von Zweifeln hat der serbishe Finanzminister unterm 16. September 1913 (n. St.) verfügt, daß das Ausfuhrverbot für Weizen, Mehl, Mais, Gerste, Hafer, Kleie und Heu nur bis zum 1. November (a. St.) 1912 gegolten hat, so daß jeyt die Ausfuhr aller dieser erwähnten Waren gestattet ist ; die vershtedenen Beschluß- fassungen über die zollfreie Einfuhr dieser Waren sind niht mehr A E (Nah einem Berichte des Kaiserlihen Konsulats in

elgrad.

Cuba.

Aenderung der Vorschriften für die Etnfuhr usw. von pharmazeutischen Spezialitäten. Durch eine Verordnung des Präsidentén der Republik vom 22, August 1913 ift die Ver- ordnung vom 23. April 1913, betreffend das Apothekenwesen, geändert und durch Zusatzbestimmungen erweitert worden.

Der Aitikel 46 ist insofern geändert worden, als von der früheren Bestimmung, wonach für die eingeführten ausländischen Heilmittel die Beibringung einer konsularischen Bescheinigung über den U1sprung des Mittels erforderlich war, abgesehen und nur verlangt wird, daß auf den Etiketten der Heilmittel der Name des herstellenden Apothekers genannt wird.

Nach Artikel 52 sind auch die Serum- und Impfmittel, Gifte und andere heilende oder vorbeugende opotherapeutische Mittel, seten sie in- oder ausländischen U.sprunges, den gleichen Bestimmungen wie die Speztalmittel unterworfen.

Ein neuer Artikel des Kapitels über Spezialhetlmittel verbietet Anzeigen oder Veröffentlichungen irgendwelcher Art bezüglich folher Speztalmittel, welhe mittelbar oder unmittelbar zur Ver- binderung der Fortpflanzung dienen sollen. Mit Strafe von 50 Dollar werden niht nur die Urheber der Anzeigen, sondern au der Fabrikant, Agent oder Versender folcher Spezialmittel bestraft.

Die Bestimmung im Artikel 46, wonach auf den Etiketten der ausländischen Spezialmittel der Name der Bestandteile, welche seine medizinische Wirkung bedingen, angegeben sein muß, soll erst nah einer Frist von zwei Jahren, vom 22. August 1913 ab gerechnet, in Wirksamkeit treten. (Nach einem Berichte der Kaiserlichen Minister- residentur in Havana.)

Kinematographentheater und Filmgeschäft in Nagafaki- Die Kinounternehmen haben wie im übrigen Japan so auch im Konsulatsbezirk Nagasaki cine günstige Entwicklung genommen. Die Gründe hierfür liegen in dem verhöltnismäßig niht teuren Betrieb, in den billigen Eintrittspreisen, die weit niedriger sind als die der Theater, und in der Spielzeit, die, von geringen Ausnabmen abgesehen, in die Abendstunden fällt, in denen das Publikum nit anderweitig vom Besuch abgehalten wird. Im Gegensaß hierzu ist die Haupt- \pielzeit der Theater am Tage. Die Lchtspieltheater sind durchweg gut besegt und erzielen so reihe Einnahrnen, daß sich hierdurch it,re rashe Berbreitung au über die größeren Provinzialstädte erkiärt.

Von ihrer gegenwärtigen Bedeutung zeugt auch der Umstand, daß die Regierung im Juli 1913 Bestimmungen über Films für Kinematographen erlassen hat. Danah müssen folche Films, die als CEziehungsmaterial angesehen werden können, dem Unterrichts- ministerium vorgelegt werden, und erhalten von diesem, falls sie unbe- anstandet bleiben, cin offiztelles Kennzeihen. Die Musik, die die kine- matogravhishen Vorstellungen begleitet, wird in der Regel von einem kleinen Ordhester gemacht. Die Films follen hauptsächlich japanischen Ursprungs scin. Ausländische Films gelten als besser und werden vorwiegend eingeführt aus Frankreih, Jtalien, Amerika und Deutsch- land. Die vier großen Firmen, die \ich mit Fti lmeinfuhr, -Aufnahme und -Vertrieb befassen, haben sih im Oktober 1912 zu der „Nippon Katsudo Kabushiki Kaisha“ veretnigt, deren Hauptniederlassung in Tokio ist, während sih Zweigniederlassungen in den größeren Städten des Landes finden. Die Gesellschaft unterhält eigene Filtalen zur Aufnahme von Films in Kioto und Tokio und wählt für ihre Darstellungen meist Theaterstücke. Die einzelnen Kinounternehmer im Lande pflegen die Films in der Regel zu leihen, und zwar entweder gegen feste Lethgebühr oder gegen einen bestimmten Prozentsaß an den Erträgen. Auf der Insel Formosa existieren, soweit bekannt, noch keine festen Kinotheater. Dieselbe wird nur von Unternehmern bereist, die in den bedeutenderen Städten für einige Zeit {hre Vorstellungen geben.

Ein Verzeichnis kleinerer Geschäfte für Filmvertrieb in Japan fowie der Siß und Namen dér Lichtspieltheäter im Bezirk des Kaiser- lichen Konsulats von Nagasaki kann inländishen Interessenten auf Antrag mitgeteilt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen Briefumschlays an das Bureau der „Nachrichten für Handél, Frdustrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 II11, zu richten.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 13. Vitober 1915: Nuhrrevier Ober schlesishes Revier Anzahl der Wagen

eet a V 20 O 12 267 Nit geitellk

Nach einer dur „W. T. B." übermittelten Meldung der Hamburg - A merika - Linie ist der Beschluß gefaßt worden, an etne demnätst zu berufende außerordentlihe Generalversammlung der Aktionäre mit dem Antrag auf eine Erhöhung des Stamm- kapitals um 30 Millionen (also von 150 Millionen Mark auf 180 Millionen Mark) heranzutreten. Auf die jungen Aktien, die an der Dividende des nächsten Geschäftsjahres hon vollen Anteil er- halten, soll den gegenwärtigen Aktionären ein Bezugsrecht in der Form angeboten werden, daß, ähnlich wie bei der leßten Aktienemission, auf je fünf alte Aktien eine neue Aktie entfällt. Die Einzahlungen dürfen auf drei Termine verteilt werden, nämlih 25 0/6 und das Agio am 15. November d. J., 25% am 5. Januar und der Rest am 1: April 1914 j A j

Nach dem Geschäftsbericht des Eisen- und Stahlwerk Hoesch Aktiengesellschaft in Dortmund über das Jahr 1912/1913 betrug die Förderung 1 490 345 & (i. V. 1276 814 t), die Kokéerzeugung 561 599 t (411 239 t). Auf der Hochofenanlage wurden 463 046 t (451 074 t) Roheisen, in den Stahlwerken 612 384 { (544088 t) Nohblöte erzeugt. Die Fakturen der Hütten- und Walz- werke betrugen insgesamt 70,3 (57,7) Mill. Mark. Der Reingewinn

bon 8662 056 M soll folgende Verwend1ng finden: 2409/9 Dividende von 20 000 000 „J 4 800 000 é, Zuwendung zum Spezialreservefonds 130 000 Æ, Zuwendung zur Talonsteuerrechnung 150000 4, Zu- wendung zur Wehrsteuerrechnung 300 000 46, Zuwendung zum Divi- dendenergänzungsfonds 1 000 000 6, Zuwendung für Beamtenpenstions- zwecke 150 000 4, Zuwendung zur Arbeiterinvaltden-, Witwen- und Waifenunterstützungskasse 150 000 46, Zuwendung zum Albert Hoesch- Weamten- und Arbeiterunterstüzungsfonds 150 000 4, statutarische Tantiemen 445 456 #Æ, Vorlrag auf neue Rechnung 1 386 600 4. Am 1. Juli 1913 lagen für die Hüttenwerke 90 760 t Aufträge vor. Die Neigung zu neuen Käufen ist \{wächer geworden, und die Preise sind entspreheud zurückgegangen; Be'chäftigung ist indessen noch aus- reidend vorhanden.

Laut Meldung des „W. T. B.* betrugen die Einnahmen der Luxemburgischen Prince Henri-Eisenbahn in der ersten Ofktoberdekade 1913: 278440 Fr.,, gegen das Vorjahr mehr 47 990 Fr.

Kursberithte von auswärttgen Fond3märkten.

Hamburg, 13. Oktober. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 8495 Br., 83,75 Gd.

Wien, 14. Oktober, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4% Rente M./N. pr. ult. 80,75, Etinh. 4 9% Rente Januar/Juli pr. ult. 80,75, Oesterr. 49% Mente in Kr.-W. pr. ult. 81,99, Ungar. 4 %/9 Goldrente 99,25, Ungar. 4 %/9 Rente in Kr.-W. 80,60, Türkische Lose per medio 230,00, Orientbahnaktien pr. ult. 837,00, Desterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 692,25, Südbahn- gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 117,590, Wiener Bankvereinaktien 514 00, Defterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 623,50, Ungar. allg. Kreditbankaktien 820 00, Oesterr. Länderbankaktien 517,75, Unionbanf- afticn 592,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,85, Brüxer Kohlenbergb.-Gesellsch.-Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell- shaftsaktien 850,00, Prager Eisenindustriege\.-Akt. 2975. Schwaches luéland, die Lage des Geldmarktes und neuerlide Ermäßigungen deutscher Eisenpreise drücken.

_ London, 13. Oktoder. (W. T. B.) (Swhluß.) 24% Eng- lishe Konsols 724, Silber prompt 284, -2 Monate 282/16.

Privatdiskont 47. (W. T. B.)

Paris, 15. Oktober. Rente 87,60.

Madrid, 13. Oktober. (W. T. B.) Wesel auf Paris 166,00.

Lissabon, 13. Oktober. (W. T. B.) Goldagio 18.

Rio de Janeiro, 13. Oktober. (W. T. B.) We(hscl auf London 16%/;4,

(Schluß.) 3% Franz.

Kur3bertchte von auswärtigen Warenmärkten.

Magdeburg, 14. Oktober. (W. T. B.) Zuckerberiht. Korn- zucker 88 Grad ohne Sack 9,20—9,30. Nachprodukte 75 Grad o. S. Stimmung: Stetig. Brotraffin. L ohne Faß 19,50. Kristallzucker T mit Sack —,—. Gem. Raffinade mit Sack 19,25. Gem. Melis 1 mit Sack 18,75. Stimmung: Nuhig. MNoh- zuckder T. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Oktober 9,775 Gd., 9,80 Br., November 9,777 Gd., 9,80 Br., Dezember 9,824 Gd., 9,85 Br., Januar - März 9,925 Gd., 9,95 Br, Mai 10,125 Gd., 10,15 Br., August 10,327 Gd., 10,35 Br. Fest. R oln, 153. Dltober. (W. T. B) Nübol loko 70,00, für Mal —,—.

Bremen, 13. Oktober. (W. T. B.) S{malz. Stetig.

Loko, Tubs und Firkin 58, - Doppeleimer 59. Kaffee. Fest. Baumwolle. Schwah. American middling loko 691. __ Hamburg, 14. Dktober, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) Zudckermarkt. Stetig. Nübenrohzucker 1. Produkt Basis 88 9/9 Nendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für Dltober 9,70, für November 9,70, für Dezember 9,771, für Januar- März 9,90, für Mai 10,10, für August 10,30. S

Hamburg, 14. Oktober, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. E Kaum stetig. Good average Santos für Vezember 985 Gd., für März 594 Gd., für Mai 597 Gd., für September 59? Gd.

___ London, 13, Oktober. (W. T. B.) Nübenrohzucker 88 °% tober 9 h. 72 d. gehandelt, ruhig. Javazucker 9609/% prompt 10 fh. 9 d. nom., rubig. 7 London, 13, Oktober. (W. T. B.) (Shhluß.) Standard- KUpfer kaum stetig, 71, 3 Monat 71. _— Æiberpool, 13. Oktober, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaß 8000 Ballen, davon für Spekulation und Export Ballen. Tendenz: Stetig. Amerikanische middling Lieferungen: Willig. Oktober - November 7,03, No- vember-Dezember 6,95, Dezember-Januar 6,95, Januar- Februar 6,95, ¿Februar-Päârz 6,95, März-April 6,95, April-Mai 6,95, Mai-Juni 0,99, Junt-Jult 6,93, Juli: August 6,90. n Vlas8gow, 13. Dktober. (W,. T. B.) (Schluß.) Roheisen Middlesbrough warrants fest, 51/71. U Paris, 19. Oktober. (W. T. B.) (S@(hluß.) Rohzuder Lage, 98 40 neue Kondikion 206— 281, ; Welher Zucker matt, air. 3 für 100 k für Oktober 914, für November 317, für Januar- “Upril 323, für März-Juni 332.

Amsterdam, 13. Oktober. (W. T. B.) Java-Kaffee gocd ordinary 43. Bancazinn 1111, : L Antwerpen, 13, Vktober. (W. T. B) Petrokeum. Naffiniertes Yype weiß loko 243 bez. Br., do. für Oktober 243 Br., do. für November 25 Br., do. für Dezember 254 Br. Fest. S malz für Oftober 1367.

Antwerpen, 13. Oktober. (W. T. B.) (Swluß.) Getreide- markt. Weizen s{hwach, für Dezember 1905, für März 19/35, jur Mat 1927. Ger|te für Dezember 14,02, für Mai 14,45, sür

September 14 50.

Theater und Musik.

Konzerte.

Gin „Chopin-Abend" von Leonid Kreutzer nahm am M itt- woch in der Singakademie einen anregenden Verlauf. Mit seinem [prühenden Temperament meisterte er alle Schwierigkeiten der wieder- gegebenen Tonwerke, von denen Sonaten in H- und B-Moll das Konzert eröffneten und beschlossen. Wenn er setner Auffassung au bisweilen eine etwas stark persönlihe Note - aufprägt, so it diese doch stets sinngemäß und dec Vortrag von herz- erwarmender Innigkeit. Von den zwischen den beiden großen Werken ge]pielten kleineren Tondichtungen gestaltete er namentlich 7c Berceuse* zu einem Kabinettstückhen feinster Art. p lfriede Lotte Huff, die am Tage vorher, von Eduard Behm pegleitet, im Klindworth-Scharwenkasaal sang, weiß sehr üb vorzutragen; die gelegentlihe Schärfe ihres wenig auSgiebigen Soprans stört zwar hin und wieder; dieser Mangel s aber welt gemacht durch ein duftiges Piano, das die E Gen mit Geshmack ins Treffen zu führen weiß. “in Konzert, welches der Verein der Musikfreunde unlängst ab. Künstlerhause veranstaltete, wies eln zwar abweh\lungsreiches, V er pberlanges Programm auf. Der instrumentale Teil wurde durch G ekannten vortrefflihßen Cellisten Armin Liebermann, die gerin Clse Mendel und. den jungen Pianisten Alfred E gut vertretea. Unter ‘den mitwirkenden Sängertnnen Me fneten si) besonders Trude Shmidt-Annaberg und Erika des “S aus. Auch der Humor kam zu seinem Necht durch Vorträge Nich =dauspielers Nichard Leopold und des Lautensängers Kon ard Fuhrmann. Ob aber diese Einlagen im Rahmen eines

¡eris geschma- und stilvoll waren, mag dahingestellt bleiben,

Im groß-n Saale der Königlichen Hochschule für Musik begann am Donnerstag der Pianiit Raoul von Koczalsfi seinen auf vier Abende bereBneten Chopin-Zyklus. Der ausgezeichnete

Künstler, der das Schaffen Chopins zu seinem Sonderstudium erhoben hat wie seine Chopin-Abende fett Jahren bexeifen fand auch diesmal die Freunde und Anhänger seiner Kunst in großer Zahl ver- sammeit. Die Klarheit seiner Techuik, die Schlichtheit und Sach- lichkeit seines Auedrucks, die Intensität, mit welher er sh in feine Aufgabe versenkt, machten aus jeder Tondichtung ein kunstvolles Sc{bmukstück von tatelloser Form und Schênheit, Des leb- basteslea Beifalls ist dieser Chopin-Jaterpret imtner sicher. ‘inen gewaltigen Apparat hatte der Komponist Richard Metzdorff an demselben Tage in der Philharmonie aufgeboten, leider entsprach der Erfolg in keiner Weise dem äußeren Aufwand. És wird dem Schreiber dieser Zeilen gewiß nicht leiht, dem ehrlihen Wollen des nit n hr jungen Komponisten die Anerkennung ve: sagen ju müssen, die Wahrheit erheisht aber, es ohne Umstände auszusprechen, daß Herr Meßdorf nicht genügend Erfindungskraft hat, um senen riefigen Vorwürfen gerecht zu werden. Ein ehrlihes Wollen und gedieg-nes Können reihen hierfür eben nicht aus. Am s{chwäch{sten wirkte die Symphonie-Ode „Frühlina“ in ihrer nühternen, überaus redseligen Sprache, aber auch die Symvhonie

„Das Meer“ kam über gutgemeinte Anläufe und kleine Bildchen (eins fogar mit reichlihem Mandoltnengeklimper!) nicht hinaus. Am besten muteten sechs „Hela-Gesänge“ mit Orchester an: sie find zwar mitunter zu dick instrumentiert und liegen auch größtenteils für die Singslimme zu tief, haben aber Stimmung. Die „Shifferweise“ weist volfétümlihe Melodik auf und ist auch in oder Ec- findung nicht alltäglich. Hertha Dehmlow, MNichard Fllcher, Friy Lindemann, der „Gemishte Chor Wilmersdorf“ und das Philharmonische Orchester unter dem Komvonisten waren als Ausübende beteiligt. Im Beethovensaal erledigte an demselben Abend der Pianist Egon Petri ein reichhaltiges Programm, das genügend Ge- [legenbeit gab, seines Spteles große Vorzüge und seine kleinen Schwächen zu beobachten. Weber, Schubert - Tausig, Chopin, Brahms und Lszt beherri{hten den Abend. Am besten aelancen dem Künstler l[yrishe Stellen in den angeflihrten Werken, so das Andante con moto in der Sonate in D-Moll von Weber, das er durh sein ideales Pianissimo in Duft und Schönheit tauhte. Da er auch über eine glänzende Technik verfügt, so mußte ein Werk wie die bestrickenden Variationen über ein AÄndantethema von Schubert-Tausig zu vollster Gestaltung kommen. Schade, daß einige Härten der linken Hand und ein zu starker Pedal- gebrauch den reinen Genuß häufizer trübten. Von einer \o rabtaten Musik aber, wie sie Tausigs Rondo über französishe Motive aufweist, tönnte der sonst durch seine mit gutem Geshmack aufgestellten Programme bekannte Künstler in Zukunft lieber Abstand nehmen.

Lhea von Marmont, die sih bereits im Vorjahre gelegentlich eines „Nichard-Dehmel-Abends“ als tüchtige JFnterpretin der von thr wiedergegebenen Kompositionen zeigte, entfaltete (Donnerstag) in der Singakademie ihre große dramattishe Stimme in einem eigenen Liederabend zu vollem Glanze, nachdem sie eine anfänglide Be- fangenheit überwunden hatte. Namen!lih war dies bei den Ton- dichtungen von N. Strauß der Fall, bei denen auch ihre mitfortreißende Bortragsweise noch ganz besonders zur Geltung kam. In der Tert- aussprache ließ die Sängerin freilih gegen früher einiges zu wünschen. Der Pianist Alfred Schroeder bot um dtieselbe Stunde im Becsteinsaal annehmbare Durchschnittskeistungen. Mit flüssiger Technik wußte er besonders die Chromatische Phantasie und Fuge von B-ch, Beethovens „15 Variationen“ und die As-Dur- Sonate von C. M. von Weber verständig ‘und ansprechend vorzutragen. Die zum Schluß gespielten kleineren Tonstücke von Chovin wurden dagegen etwas zu nüchtern wiedergegeben.

: Dr. Nudolf Siegel, vom vorigen Jahr als begabter Dirigent bekannt, ließ sich am Freitag in der Königlihen Hochschule für Musik mit Bruckners VUT. Symphonie hören und stellte fi wiederum als tief empfintenter und warmblätiger Orchesterleiter vor. Seine Auffassung verriet Geshmack und Etmvfindung, hätte aber stellenwetse temperamentyoller sein können, mande Tempi waren doch gar zu sangsarmn. Cine Neuheit von Rudi Stephan enttäuschte ge- waltig. Stephan ist wohl in seinen eigenen Augen der einzige Kom- ponljt der Jettzeit, der „Musik“ \{reibt, wenigstens betitelt er in großfvuriger Weise setne Werke durchweg als solche. Dkeser Titel sieht aber hier dem »lucus a non lucendo“ fehr ähnli. Denn außer zwei lang ausgehaltenen Es8- und C-Dur-Akkorden ist in diesem dürftigen Machwerk von Musik keine Spur enthalten; das Ohr des Zuhörers vernimmt nur unangenehme, widrige Geräusche, sodaß es nicht aus- bleiben konnte, daß sih im Orchester und im Publikum eine von Stephan wohl nicht beabsichtigte Heiterkeit einstellte. Alexander Schmuller, der die Solo-Violine in dieser vershrobenen „Musik für Geige und Vrchester" spielte, war aufrichtig zu bedauern. Die Ouvertüre zum „Barbier von Bagdad“ von Corneltus-Mottl wirkte hier- nah wie ein Crwaczhen nach einen wüsten Traumbild. Das Philbharmonische Orchester zeigte auch in diesem Konzert wkederum seine glänzende Meistershaft. Das zweite der drei von Arthur Egidi angekündigten Orgel- lonzerte fand, gleichfalls am Freitog, in der Paul-Gerhardt- Kirche statt. Die erweiterte Ausdrucksfähigkeit und erböhte dynamische Vielseitigkeit des Instruments brachte Arthur Ggidis be- deutende Kunst klar zur Anschauung. Es kamen Orgelkompositionen von Franz Li3zt, Julius Reubke, Hugo Kaun zu Gehör, die mit Ge- sangen bon Liszt und Hugo Wolf abwecfelten; da George A. Walter in den lehteren seine volle, weihe Stimme und seine große BVortragskunst reih zur Entfaltung brachte, mußte jeder Besucher seine ungetrübte Freude an diefen, von echtem Musiksinn und künstlerishem Ernst getragenen Darbietungen haben.

__ Seinen ersten diesjährigen Klavierabend veranstaltete der Pianist Wilhelm Backhaus mit weniger starkem Erfolge als sonst am Sonnabend tn der Singakademie. Auf dem Programmzettel standen ausf{ließlid Werke von Beethoven: Sonate Op. 10 Nr. 3 in D-Dur, Ov. 27 Nr. 2 in Cis-Moll (quasi una fantasia), Op. 110 in As-Dur, Op. 111 in C-Moll und in F-Moll Op. 57 (Apyassionata). Abgesehen von einem forcierten Anschlage, der nirgends bei des Alt- meisters Werken angebraht ist, haftete seinem Vortrage etwas Manieriertes an, was Beethoven am allerwenigsten verträgt. Unmotivierte Tempobeshleunigungen, zu Pplögliher Uebergang der tynamisben Schattiecungen und vor allen Dingen etne zu \elbst- herrliche Auffassung. Am besten gelangen dem Künstler die eingangs gespielte D-Dur- Sonate und die in C-Moll, während das Adagio sostenuto der Cis-Moll-Sonate als völlig verfehlt tn der Anlage zu bezeihnen war. Dann sind auch die vor jedes Spiel geseßten, niht hingehörigen ÜUebergangsakforde vollständig übers flüssig, da fie die Zuhörer in ihrec Andacht stören.

Mitteilungen des Köntglihen Aöronautis@hen Observätoriums,

veröffentliGßt vom Berliner Wetterbureau.

Drachenaufstieg vom 13. Oktober 1913, 7—10 Uhr Vormittags:

Station] Seehöhe. . . . .| 122m | 500m |1000m |2000m |4000m | 4400 m

Teinperatur (09)| 66 | 34 |—05 |—41 |— 149|—17,8 Rel. Ftal: (0/0)| 66 | 45 28 19 18 16 Wind-Richtung . | NNO | NO | NO | No | NNOo | NNO « Geschw. mps. 3 7 9 9 11 16

Himmel wolkenlos. Zwischen 1330 und 1500 ra Höbe Tempe- raturzunahme von 3,1 bis. 1,8, zwishen 3060 und 3270 m überall 9,4 Grad.

Wetterberiht vom 14. Oktober 1913, Vorm. 94 Uh-.

Barometerstand

auf 0,

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| Wind- | bluyg- Wetter

stärke

Witterung8- verlauf der legten 24 Stunden

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| 778,4 |WSW 1 wolkenl.| —5| 0 |776|

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| 779,4 |Windîit. \bededt | Hon | 764,1 N 4 halb bed.| Florenz _|/_769,4 j Cagliari | 762.4 N 4\wolfenl. 13/0 Seydisfjord | 757,5 |W münde | (8,01 S- Gr. Yarmouth| 771,6 [S Lemberg 79,5 |NO Zlheiter | | Hermannst 4 bededt | 2 772 Nachts Nieders{[. Triest eist

Skudenes | 766,7 SSW 8 Regen | 12 Skagen [7716 |SW db penbagen | 775,7 WSW3,Dunit | 7| 0. 778) nda | 7468 SW 6woltig | 5/3 Wisby 2,8 WSWö/9|beiter | 9 0 778| Petersburg | 765,9 [WSW 2 bedecktt 4 0 771 l\woltenl.| —2/ 0 7778| 780,7 |OND 1 wolikenl.| —2. ( | | |_769,4 NO 4 wolfenl. 11 0 766 Thorshavyn | 755,5 [Windn. [bedeckt | Nugenwalder- | Krakau (779,910 2woltenl.| 0,4 0 [777 zem O meist bewölkt Hermannstadt | 775,0 D 4bedeckt | 6 3 772,3 |ONO 6\wolkenl.| 8/0 768 meist bewölkt

Revkjavik | 760,5 NNW 2 bedeckt | 4 —[757 (Lesina) (5 Uhr Abends) | | |_ meist bewölkt Cherbourg Le R e Clermont 77 Biarriß _ |-T6 Na Perpignan E Belgrad Serb.| Brindisi _| 760,8 NW d[wolkenl.| 1 Moskau E 7702 WSW2 bededt | —2 Lerwid _| 758,9 SSW ¿[wolkig | 1 Helsingfors | 764,4 WSW6 woltenl.| Kuopio _| 758,8 SW Übbedeckt | Sind Tal Sw | #0. f _/_770,8 \NNO 4wolkia | 907

Lugano__ “1 bedeckt | 10/0 [768 Säntis | 5680 NO 6\wolkenl.| —3| 569 Budapest | 776,1 [N 2 wolfenl. 4 0 773 ziemli beiter Portland Bill | 770 6 |SSW 4\wolkig | 14 —|

dorta __| 753,2 |SSW 6\bedeckt | 20 Coruña | 768,1 |SSW l heiter | 12 —| E

*) Die Zahlen dieser Rubrik bedeuten: 0 =0 mm; 1 = 0,1 bis 0,4; 2 = 0,5 bis 2,4;

8 = 25 bis 6,4. 4 = 65 bis 124; 5 = 12,5 bis 20,4; 6 = 205 bis 814; 7 = 31,5 bis 44,4; 8 = 44,5 bis 59,4; 9 = nit gemeldet.

__ Ein südostwärts verlagertes und verstärktes Hochdruckgebiet über 770 ram erstreckt si von Jnnerrußländ bis Frankreich, sein imum von 780 mm liegt über Polen. Ein ostwärts fortschreitendes Tiefs druckgebiet mit einem Minimutn von 740 mm über dem Eiämeer und einem Ausläufer nordwesilich von Schottland befindet fi über Nordeuropa. In Deutschland ist das Wetter ruhig, kältèr und, anßer an der Nordseeküste, heiter oder neblig; es baben verbreitete

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Nachtfröste im Osten, im Süden vereinzelte Regenfälle stattgefunden, Deutsche Seewarte,