1913 / 247 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Oct 1913 18:00:01 GMT) scan diff

: | , H

Verkehrswesen.

Laut Meldung aus Herbesthal ist die heute nahmittag um 5 Uhr 9 Minuten auf dem S{hlesishen Bahnhof in Berlin fällige P ot aus Frankrei ausgeblieben. Grund: Zugverspätung.

Ein Tunnel durch den Käukasus. In russischen NRegierungskretsen wird, wie das „Archiv für Post und Telegraphie“ mitteilt, der Plan einer Durchtunnelung des Kaukasus eifrig erwogen und gefördert, sodaß der Beginn der Bauarbeiten möglicherweise nicht mehr allzu fern liegt. Die russischen Gebiete nördli und süolih des Kaukasus sind jeßt nur dur die Bahn von Rostow am Don über Wladikawkas, Petrowsk, Baku und Tiflis nach Batum, d. h. dur eine aus nordwestliher Rihtung vom Shwarzen Meere kommende, um den ganzen ausgedehnten Gebirgsstock herumführende und nach dem Schwarzen Meere zurückehrende Bahn mit einander ver- bunden. Der Mittelpuntt der Petroleumindustrie am Kaspischen Meere, Baku, läßt fich auf diesem Wege unmittelbar erreihen; nah Tiflis kann man jedo von Norden her, wie ein Blick auf die Karte Tehrt, nur auf dem unverhältnißmäßig großen Umwege über Baku gelangen. Dabei sind die beiden nördlich und südlich des Gebirges fast genau auf demselben Meridian gelegenen kaukasishen Hauptorte

Wladikawkas und Tiflis in der Luftlinie nur etwa 150 km voneinander entfernt, während der beide Städte zurzeit verbindende Schienenweg rund 1000 km mißt. Diese Tatsache allein kennzeichnet die Bedeutung des Planes zur Genüge. Der Post- und Reise- verkehr sowte die Güterbeförderung nah und aus den Ländern südlich des Kaukasus werden nah Vollendung des Tunnels eine große Be- \{leunigung erfahren; außerdem hofft man, durch die Tunnelanlage bedeutende wirt\{aftlihe und vor allem strategishe Vorteile zu erzielen. Die geographischen Verhältnisse für die Durhbohrung des gewaltigen Bergmassivs an der bezeihneten Stelle liegen nah den bisherigen Ermittlungen günstig. Destlih des fast 5000 m aufragenden Kasbek, an dessen Fuße Tiflis liegt, bricht das Tal des Terek von Süden her dur die ganze Breite des nördlihen Gebirgs- abhanges hindurch. Von diesem Tale führt der 2379 m hohe Kreuzyaß in das des Arugwa, der etwas oberhalb Tiflis in den nah Südosten fließenden Kura mündet. Die Paßstraße ist aber so kurz und so steil, daß thre Ueberschreitung mit etner etwa nach Art der Brennerbahn angelegten Eisenbahn ausgeschlossen ist. Die Verbindung der beiden Paßendpunkte durch einen Schienenweg seßt vielmehr die Herstellung eines Tunnels voraus, der nah den bestehenden Absichten bet einer Länge von 26,5 bis 27 km selbst den zweiten, im Bau be- griffenenen, etwa 26 km langen Tunnel der Canadian Pacific Railway durch die Nocky Mountains hinter si lassen und der längste Tunnel

der Erde sein würde.

Statistik und Volkswirtschaft. Sina und Ausfuhr von Zucker vom 1. bis 10, Oktober 1913 und-im Betriébsjahr 1913/14,

Gattung des Zuckers

beginnend mit 1. September.

A usfu hr im Spezialhandel |

Einfuhr im Spezialhandel

1. bis | 1. Sept. | 1. Sept. | 1. bis | 1. Sept. | 1. Sept. bis | bis bis bis

I 1918 1913 1913 | 1912

Ein- und TIEIANE einiger wihtiger Waren im Spezialhandelzin der Zeit vom 1. bis 10. Dfktober der beiden leyten Jahre. dz = 100 kg.

E

Einfuhr Ausfuhr Warengattung uh | L 1913 1912 ‘} 1918 1912

Hanf, roh, gebrochen, ge-

Giienerie . « »

Stetnkohlen .

Braunkohlen. . «

M gereinigt (Leucht- Ö

Chilesalpeter . , « . | 149260 DUDDeTen s s 47 348 Nohluppen NRohschienen,

STAOEL: Ce v s e 361

Eisenbahn-, Straßen- Eisenbahnscchwellen aus S S E E 67 509 42 147 Feingold, legiertes Gold,

Deutsche Goldmünzen i: 19,81 0,98 L

10. Oktbr. | „8 8 10. Oktbr. 0. DUbr. | 10, Oftbr. | 10. Oktbr. 10. Oktbr. | 10. Oktbr. | Frembe Goldmünzen

dz rein dz rein

Verbrauchszucker, raffinierter und dem raffinierten gleichgestellter Zucker (176a/i) .. : Nohrzucker (176 a)

Nübenzucker : det (granulierter), (auch Sandzucker) O de e f davon Beredélunasberlehx .... . Platten-, Stangen- und Würfelzucker (176 c) gemahlener Melis (1764) .…. i‘ Stücken- und Kr?*tneltycker (176 2) gemahlene Raffinade (176 f) Brotzudcker (176 g) Faun (I) .. ., x U OIS (UCO) “2 a B A d 440 GW a cid En Nohrzucker, roher, fester und flüssiger (176k) . ... VLUDENzUMEX, VODET,- séster und. flüssiger (1768) .... ... anderer fester und flüssiger Zucker (flüssige Raffinade eins{licßlich des Invertzuckersirups usw.) (176m) A Cs BADON DereDeluUndebeR E Füllmassen und Zuckerabläufe (Sirup, Melasse), Melassekraft- futter; Nübensfaft, Ahornsaft (176 n) S A be Zudckerhaltige Waren unter steueramtliher Aufsicht: E e Menge des darin enthaltenen Zudkers. . ..

Berlin, den 18. Oktober 1913,

0:00; D

2 V E und zwar

Weizen-

Direktivbezirke

dz | dz

97040 | 482832 | 188 862

61 841 | 307 907 30 903

12738 |: - 60850 | 26931 5,987 | 37687 | 26 584 JOLS | 20816 20070 2 699 14 908 1/909 6 986 29 248 | 16 989

499 | 902 | 328 ) | 1022| 5.514 1 899

46584 | 168825 | 101178

1 44761 | 165311 | 94804 | B

d F l Wd 1 7) O s ober gârigen |u n t ergärigen|| stoffe malz | Malz |

| | |

Katserlihhes Statistishes Amt. Delbrü.

Braustoffverbrauch und Biererzeugung in den Brauereien der norddeutschen Brausteuergemeinschaft.

J.

Viertel des Nechnungsjahres 1913 find in den Brauereien

verwendet worden hergestellt worden

von dem anderen | 6 | t | Malze sind verwendet | Zucker- O aat | worden zur Herstellung von | gâriges | gariges Bier | Bier

Bieren | Bieren | | | dz I dz hl | hl

ee 80 52 585

s A | 31-2059 0 (4 14 138 316 457 S 293 182 9014 379 692 7 30 107 2489 32 624 1 022 22 988 102 (09 19 420 2 | 17 009 787 37 366 92/552 [34 556 D 124 402 | 2292 132 981 634 743

Westpreußen Brandenburg E r Le 14 osen L R 1'347

Schlesien E, 97

a a oe a ae e o on 482 | 84 925 2e 78 628 8 A 73 029 2848 | a 10083 44 519 399 476

00 81 018 2165 | (7 895 2 051 38 832 429 277 181 961 4998 | 176 963 | 3018 49 094 875 073 95 489 58 94 845 | 396 7 028 497 404 224 425 35 209 189 216 4 078 217 179

I b e ee 6s 9 Hannover E S ¿ a Jessen-Nafsau . heinland

44 885 | 3 620 2069|. 9292 105

27 462 ! l 495 33398 | 144 936 1 465 915

[l 863 64 864 432 209

[ 010 122

Königreich Sachsen E ( 186 712 )2 03 î 54 708 G8 | 54 640 44 »78 282 970

Preußische Direktivbezirke. . . .. 3 380 102 919

1 227 252 31629 | 1 100910 6 386 565 19 9512 | 177 200 2117 105 782 992 034

9 o

essen L O | A2 S i DCCHIenDuUra » « » pi E 21 106 LEQD 19881 | 387 : 113533 c 25 8ST 568 620

Thüringen

ena, 1 9 156 519

93 702 L360! 22 342

Braunschweig . .

108 576 2 845 105 731 [ 021

8 637 LOC D 99 46 010 734 D T [24 437

E 3! 19 480 78 18607 196 2: 95 005 Lübeck s 4 898 663 4280 130 8 81 23 903

Bremen ¿ S 2 Hamburg A s 18

18 322 [ 073 17 249 [216 29 89 812 29 092 1190| 28 762 604 20 096 163 359

Im Brausteuergebiete . . 17 704

L06123 122 287

1684436 | 38215 11322621 | 8886248

Im 1. und 2. Viertel des Rechnungs- D TEO L ea ea

43278 | 4014876 | 9283160

0 (ol (16 | 39 604 2 942 159 19 429 212

*) Einschließlih nahträgliher Berichtigungen für das 1. Viertel des Rehnungsjahres 1913.

1 Gegen Entrichtung der Uebergangsabgabe wurden in das Brausteuergebiet eingeführt aus:

» Zeitraum

Bayern Württemberg

| Baden | Elsaß-Lothringen] Luxemburg Im ganzen

Hektoliter Bier.

. Viertel 1913 ( 1 „und 2, Viertel 1913") . 867 230 12 088

Betrag

439 001 6 863 |

M A M - Viertel 1913 . 1993269 | 30 12% e Und:2. Viertel 1913*) , 3914268 | 53 149 *) Einshließlih nachträgliher Berichtigungen sür das 1. Berlin, den 18. Oktober 1913.

17 284 202 129 463 475 34 907 5367 238 914 830 der, erb obenen. Uebergangs abgabe: M | M | Mh M 76 062 | 903 549 2 100 908 153 611 | 1 602 1 046 4 123 726 Biertel 1913.

Kaiserliches Statistishes Amt. Delbrück.

9 4 4 D)

Baumwolle «4 89 221 : 2 248 IO 980 Flachs, gebrochen, ge-

f{chwungen usw. 4 309 6 62) 2 340

\chwungen usw. .. 12 927 I 647

Jute und Jutewerg . 36 412 2 (4: Z O51 Merinowolle im Schweiß 8 507 ( D: 445 Kreuzzuchtwolle im

S a 6 749 53 288 87 . 141 348) 3 218] 1 093 083! 1 002 952

9 189 1 9 587 848] 9 425 182 El 785| 12 955

Nohblöcke usw.

9 424 S809] 241 242 99 563

bahnschienen . . 99| 1 134 398

C j

Barren aus Bruch-

D 29 56 9,63

0,38 0,48 0,29] 1) auch Eisenbahnlaschen und -unterlagsplatten aus Eisen. Berliñ, den 18, Oktober 1913. Kaisferlihes Statistisches Amt. Delbrü.

Der deutsche auswärtige Handel im September und in

den neun Monaten Januar bis September 1913.

Wie dem „W. T. B.“ mitgeteilt wird, hat im Handelsverkehr des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande betragen : : :

im Monat September d. I. die Einfuhr 6 383 775 t, außer- dem 13553 Pferde und 61 Wasserfahrzeuge (gegen 6192182 t, 12385 Pferde und 76 Wasserfahrzeuge im September 1912), die Ausfuhr 6 348 428 t, außerdem 385 Pferde und 55 Wasserfahrzeuge (gegen 5810256 t, 425 Pferde und 91 Wasserfahrzeuge im Sep- tember 1912), S in den neun Monaten Januar bis September d. J. die Cin- fuhr 53848850 t fowie 119 900 Pferde und 783 Wasserfahrzeuge (gegen 52144 852 t, 110610 Pferde und 772 Wasserfahrzeuge im gleichen Zeitabschnitte 1912), die Ausfuhr 54694 417 t sowie 4374 Pferde und 537 Wasserfahrzeuge (gegen 48 021 666 t, 5974 Pferde und 627 Wasserfahrzeuge im gleichen Zeitabschnitte 1912).

Die Werte erreihten Milltonen Mark: :

im September d. J. in der Einfuhr 8302 an Waren und 79,1 an Edelmetallen (gegen 816,6 und 31,6 im September 1912), in der Ausfuhr 8699 an Waren und 5,4 an Edelmetallen (gegen 767 ,„ und 53 im September 1912), a

in den neunMonaten Januar bis September d. J. in der Einfuhr 7881,1 an Waren und 345,0 an Edelmetallen (gegen 7869,0 und 242,4 im entsprehenden Zeitraume 1912), in der Ausfuhr 7422 4 an Waren und 85,9 an Edelmetallen (gegen 6398,0 und 34,3 im entsprehenden Zeitraum 1912).

Der deutsche Arbeitsmarkt im September 1913.

Nach vorläufiger Mitteilung des Kaiserlihen Statistischen Amts auf Grund der Berichte für das „Neichsarbeitsblatt“ war die Lage des gewerblichen Arbeitsmarkts im September im allgemeinen befriedigend. Sie zeigt gegenüber dem Vormonat in einer Reihe von Gewerben eine leihte Verbefserung, die allerdings der gegenüber dem gleichen Pionat des Vorjahrs eingetretenen Verschlehterung nicht die Wage hält.

Die an das „Reichsarbeitsblatt“ berihtenden Krankenkassen hatten am 1. Oktober 1913 5338063 beshäfttiate Mitglieder (3 702 690 männlihe und 1 635 373 weiblihe) oder 39 795 mehr als am 1. September, und zwar hat die Zahl der männlichen Mitglieder um 17556 oder 0,48 v. H., ‘die der weiblißen um 22239 oder 1,388 v. H. zugenommen. In der Regel tritt im Laufe des Sey- tembers eine gewisse Belebung des Beschäftigungsgrades ein, in vielen Gewerben auf Grund des herannahenden Weihnachtsfestes. Sie war im vorigen Jahre mit 0,53 y. H. bet den männlichen Per- sonen etwas, mit 2,03 v. H. bet den - weiblihen Personen -er- beblich größer. Die Steigeruna der Mitgltiederzahlen entfiel nit glethmäßig auf sämtlihe Kassenarten. Die Ortskrankenkassen erlitten einen kleinen Nückgang an männlichen, dagegen einen großen Zuwachs an weiblihen Personen. Die größte Zunahme haben - die Betriebskcankenkassen aufzuweisen.

Nach den Berichten von 16 größeren Arbeiterfa chver- bänden mit zusammen 1,79 Million Mitgliedern waren Gnde Sep- tember 1913 44892 oder 2,6 v. H. der Mitglieder arbeitslos gegenüber 2,6 v. H. im Vormonat und 1,5 v. H. im September 1912. Von Ende August auf Ende September pflegt die Arbeitslosigkeit meistens etwas zu sinken. In diesem Jahre ist immerhin keine Ber- \{chlechterung eingetreten.

Bei 304 öffentlihen Arbeitsnachweisen mit 168953 Ver- mittlungen kamen im September auf 100 ofene Stellen bei den männlichen Personen 149, bei den weiblichen 96 Arbeitsgesuche. Die entsprehenden Zahlen des Vormonats waren 173 bezw 101. Hier- nah hâtte der Andrang männlicher Arbeitsuhenden erbeblich, der- jenige weiblicher Arbeitsuhenden etwas nachgelassen. Hauptsächlich bei den männlichen Personen ist der Nückgang des Verhältnissaßzes von Arbeitsuchenden recht bedeutend. :

Die Berichte von tndustrtellen Firmen und Verbänden über die Lage des Arbeilsmarktes im September lauten verschieden. Ueberwiegend zufriedenstellend sind die Berichte aus dem Kohlen- und Erzbergbau, der Roheisener;eugung (die Gesamterzeugung an Roheisen betrug nah der Statistik des Verbandes deutscher Eisen- und Stahl- industrieller 1 589 197 t gegen 1638824 t tm August 1913 und 1518 623 t im September 1912), der Kaliindustcie, der Mehrzahl der Gewerbe der Maschinentndustrie, der elektrischen und der chemishen Industrie. Der Versand des Stahlwerksverbandes 9520 392 t Rohstahlgewiht stellte sich um 4157 & niedriger a1s im Vormonat, aber um 10308 t höher gegenüber dem Vorjahr. Mäßig war der allgemeine Maschinenbau, unzureichend waren dle Cisengteßereien, die Walzwerke, ein Teil der Baumwollspinneretien und Webereien und endlich das Baugewerbe beschäftigt, wenn auhch da und dort eine kleine Verbesserung beobahtet worden isl.

Von 274 Firmen ist die Arbeiterza hl. angegeben, und zwar mit 338 015 zu Ende September 1913 gegen 325 717 zu Ende SeP- tember 1912, Es ist also eine Vermehrung um 3,78 v H. eingetreten, während für den August eine solche von 6,66 v. H., und für den Zulk eine Vermehrung von 5,4 v. H. gegenüber dem Vorjahr festgestelll worden war. Der Umfang der Zunahme is gegenüber den ees leßten Vormonaten etwas geringer. An der Zunahme find in der

Hauptsache nur die chemishe Jndustrie (4 9,00 v. H.), der Bergbau

und das Hlitkenwesen (+ 4,29 v. H.) und die Maschinenindustc ie (+ 6,66 v. H.) beteiligt. Eine geringe Steigerung haben die Eisen- und Metallindustcie (+ 2,47 v. H ), die Textilindustrie (+4 1,85 v. H.) und das „sonstige Gewerbe“ (+ 1,24 v. H.) aufzuweisen. Dkesen Er- höhungen steht eine erheblihe Abnahme bei der elektcisch2n Industrie 5,76 V. H,), der Holzindustrie (— 3,40 y. H.), beim Nahrungs- und Genußmifttelgewerbe (— 3,20 v. H.) und beim Bekleidungsgewerbe (— 6,66 v. H.) gegenüber,

2

Die ausländischen Arbeiter auf dem deutschen Arbeits- markt im September 1913.

Nah dem Bericht der Deutschen Arbeiterzentrale hat der Mangel an aus{ändishen Arbeitern, der in diesem Jahre vom Beginn des Frühjahrs an fast ohne Unterbrehung auf dem deutschen Arbeits- nrkte in Ecscheinung trat, im September weiter angehalten. Er machte fih für die Landwirtschaft gegen die beiden Vormonate unsomehr fühlbar, als die beginnende Hackfruchternte noch eine sehr arke Nachfrage brachte ; dieser stand ein auch nur annähernd ent- spcehender Zuzug nicht gegenüber, was sich umso empfindlicher geltend machte, als das {lechte Wetter während der Halmfruchternte diese Arbeiten stellenweise bis weit in den Monat Sep tember hinein ver- zógert hat und deshalb die in anderen Jahren für die Hackfruchternte freiwerdenden Arbeiter festgehalten wurden.

In der obersclesishen Industrie machte sih ein etwas \tärkeres Angebot von Grubenarbeitern geltend, ohne aber den Bedarf voll- ständig decken zu können. Im Westen war die Lage des Arbeits- marktes gegen den Vormonat wenig verändert. Die rheinishe Mon- tanindustrie hatte dauernd genügende Arbeitskräfte zur Verfügung und dürfte au zunächst über Arbeitermangel nicht zu klagen haben, da er- fahrungsgemäß mit dem Eintreten der rauhen Witterung viele Erd- arbeiter und in fonstigen ungedeckten Industriebetrieben beschäftigte Leute Unterkunft in den „Gruben- und Hüttenwerken suhen. Das Baugeschäft fragte troß der geringen Beschäftigung zeitweise nah Arbeitern an, und auch Ziegeleien, Steinbruchbetriebe sowie Tiefbau- unternehmen waren noh beschäftigt. Soweit sie noch Arbeiter nötig batten, konnten fte diese fast immer rechtzeitig heranbekommen. Nur fár die Spinnereien konnte die Nachfrage nah holländischen Arbeitern nicht immer gedeckt werden.

Die Ueberseeauswanderung hielt sich an der russischen Grenze troß der vorgeschrittenen Jahreszeit immer noch auf beactens- werter Höhe, während die Auswanderung aus Oesterreih-Ungarn in-

jolge eines neuerdings ergangenen Erlasses der österrethishen Re- gieung, der die Auswanderung der wehrfähigen Männer untersagt, merklih nachließ.

Bei den Wanderarbeitern aus Nußland war der Zuzug an der ost- und westpyreußischen Grenze am lebhaftesten. Hier ist an und für sich der Zustrom von Herbstarbeitern, die fast aus- {licßlih in den Grenzbeztrken Verwendung finden, alljährlich am größten. In diesem Jahre reichte er indessen bei weitem niht dazu aus, allen Wünschen Rechnung zu tragen. Nicht viel günstiger lagen die Verhältnisse an der \chlesisch-posenschen Grenze, wo eine stärkere Nückbwanderung allerdings meist Militärpflißtiger {ih schon beobachten [teß. Torfarbeiter, die hier gewöhnlih tm Sepy- tember von der Arbeit kommend an der Grenze eintreffen und \sich

dann häufig noh als Herbstarbeiter verdingen, ershtenen. diesmal noch niht, ein Zeichen, daß die Torfstehereien und Torffabriken das gute Herbstwetter noch ausnugten,

Galizische, Arbeiter kamen nur in geringer Anzahl über die Grenze, sodaß die immer noch lebhafte Nachfrage nah Feldarbeitern nur zum Teil Befriedigung finden konnte; nur die Zuckerfabriken sahen thre Wünsche nah Arbeitern voll erfüllt. Ungari| che Arbeiter hatten sih in ziemli erhebliher Anzahl angeboten: doch verhinderte die scharfe Kontrolle zwecks Durchführung des Verbotes der Ab- wanderung Militärpflichtiger ihr Herkommen fast ganz.

Bei den italtient\chen Arbeitern war der Zuzug infolge der borgerückten Jahreszeit und wegen der Ernte in Ftalien nicht be- “o f während die Nückwanderung noch um ein Erhebliches zunahm.

Die holländischen Arbeiter zeigten wenig Neigung zur Ab- wanderung, doch war im großen und ganzen ein befriedigender Aus- glei zwishen Angebot und Nachfrage möglich. Nur landwirt- (daftliche Arbeiter fehlten wie immer.

„_ An der dänischen Grenze war wie im Vormonat von einer Arbeiterbewegung \o gut wie nichts zu bemerken. Eine Zuwanderung sand nicht mehr statt.

Land- und Forstwirtschaft.

Saatenstand in Missouri Ende September 1913.

Eine der s{limmsten Dürren seit vielen Jabren hat dure all- gemein verbreitete Niederschläge in diesem Monat ihr Ende gefunden. (F it jedoch noch mehr Negen nöttg, besonders in einigen der Gounties im Nordwesten des Staates. In dieser Gegend war die Dürre indessen nicht ganz so {chlimm als in anderen Teilen des Staates. In der Stadt Columbia, dem Sie des Acker- bauamts, ist “seit dem 1. September 3,68 Zoll Regen ge- fallen. Der Höchstpunkt des Thermometers wurde am 4. d. M. uit 103 Grad Fahrenheit erreicht. Der niedrigste Stand war 4 Grad am Vormittag des 22. d. M., als ein leichter Frost an niedrigen Stellen gemeldet wurde. Seit dem Regen hat sich im all- emeinen eine optimistishe Stimmung bemerkbar gema, die in Be- merkungen, wte die folgenden, von Farmern ausgelassen wird : „JIeder- nann voll Tatkraft und in der Erwartung eines humper crop (Riesenernte) in 1914“. „Dies ist eines der \chlimmsten Jahre, die id) erlebt habe, jedoch kommen wir {on drüber hinweg und nächstes

ahr wirds besser gehen.“ …_ Mais. Der Zustand von Mais (in Prozenten des Normal- tandes ausgedrüdt) ist 52 für den Staat im Vergleich zu 41,8 am l, September, jedoch ist die Besserung zu spät gekommen, um von œænnenswertem Einfluß für das Endergebnis zu sein. Vor einem Bhr war der Stand 86,4. Der gegenwärtige Zustand nach Astrikten stellt fich wie folgt: Nordosten 53, Nordwesten 55, litte 52, Südwesten 43, Südosten 57. Die Qualität ist \ch{lecht, u 62, und wird noch weiter fallen, zufolge des fühlen, Wen, trüben Wetters. Es verlauten viele Klagen darüber, Fi Mats und Futter in den Garben verdirbt, besonders dort, wo sie fh geschnitten wurden. Man {ägt jeßt, daß 92/6 der Ernte nun- cur vor dem Frost geborgen find. Eine vorläufige Schäßung des rgebntsses lautet auf 17,5 Bushels für den ganzen Staat, und nah ritten wie folgt : Nordosten 18,6 Bushels der Ycre, Nordwesten 20, Ae 18, Südwesten 10,9, Südosten 19,9. Für die Anbaufläche, 1ageibà t auf 7 610 000 Acres, würde dies eine ungefähre Ernte von n Millionen Bushels bedeuten. In dem trockenen Jahre 1901 war u Durchschnittsergebnis für den Staat 9,9 Bushels und die Gesamt- Je derntefür den Staat 61 667 000. In 1911 war die Durhschnittsernte pro B 29,9 Bushels und die Gesamternte 191 334000. Einige Aer erden dies Jahr 60 bis 70 Bushels ergeben, jedo sind dies nur die pam farms (Ztefland). Nur 31 Erntekorrespondenten melden bester zum Verkauf und zur Verschiffung bereit. Wo ein Uebezfluß B cht, wird er im allgemeinen in demselben County zum Verbrauch anf gezogen werden. Man schäßt, daß der Preis beim Farmer rdtierds Cents der Bushel betragen wird. Der höchste Preis, der 68 Ce wird, ist im Südwesten, 78 Cents, und der niedrigste va Sts p L E shäst, a 60 do der R es ges|chnitten und in Garben gebunden oder in Futtergruben intergebracht worden ist. ; E Vusta elzen. Der Septemberregen hat das Weizenkand in guten e nd versetzt, und das Pflügen, das so lange aufgeschoben wurde, Bode nell vorangegangen, während mit der endgültigen Zurichtung des in R für die Saat bis auf das Aeußerste vorgedrungen worden ist. n Pläyen hat der übermäßige Regen die Bauern von den M sar gebalten. Der Bodenzustand wird mit 89 gemeldet.

“n [hägt, daß 4209/6 der Ernte bis zum 1, Oktober eingesät sein

wird. Die Anbaufläche wird mit 92,6% der leztjäßhrigen Saat verans{lagt. :

Andere Saaten. Die Anbaufläche für Timothy, zum Dreschen zwecks Samengewinnung, is im Vergleich zum Vor- jahre 31, die Ernte im Staate 2,8 Bushels zum Acre. Der Du1ch- \hnittspreis für S2men wird mit 2,98 Doll. angegeben. Der Zu- stand der Weiden ist 41% Das Gras hat mit dem Regen einen guten Anfana gemacht, und wenn der Herbst warmes Wetter bringt, werden die Weiten noch länaere Zeit aushalten. Es ist jeßt aber zu spät, großen Gewinn von Weiden zu erwarten. Der Zustand des Tabaks ist 61 für den Staat. Baumwolle tis 54. Cowpeas hatten wegen der Dürre ein \{chlechtes Wxachstum aufzuweisen und kommen etwas verspätet, ihr Zustand wird mit 60 gemeldet. Roggen ist in bedeutender Menge für Herbstweiden gesät worden. Der Mangel an Wasser für Vieh, der vor einem Monat so groß war, ift abgetan. 89 9% der Berichterstatter melden genügend Wasser für das Vieh. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in St. Louis vom 29. Sep- tember 1913.)

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Mledertande. (Vergl. „Neichsanzeiger“ vom 24. v. M. Nr. 226.) 0 Quer Königlich Niederländische Minister des Innern hat durch eine im „Niederländischen Staatscourant" Nr. 241 vom 15. veröffent- lihte Bekanntmachung vom 14. d. M. seine Verfügung vom 19. v. M. infoweit aufgehoben, als dadurch der Hafen von Konstan- tinopel für choleraverseucht erflärt worden ist. Aegypten.

Der internattonale Gesundheitsrat in Alexandrien hat beschlossen, das Pestreglement auf Herkünfte aus Kalkutta nicht mehr anzuwenden.

An das Trinkwasser sind noch andere Ansprüche zu machen als die der Neinheit, aber es ist bedauerlich, daß man immer noch niht recht weiß, welche Einflüsse durch dessen verschiedene Zusammen- seßung ausgeübt werden. Chemisch rein ijt das Trinkwasser nie und soll es au nicht sein, da destilliertes Wasser als \{chädlih, sogar als giftig gilt. In natürlihem Wasser jeder Herkunft sind kleine Mengen mineralischer Bestandteile gelöst, die auch bei der Reinigung niht vershwinden, da sh diese nur gegen Bakterien und andere Beimengungen organisher Natur richtet. Am wichtigsten ist der Kalkgehalt und nah setnem Vorhandensein oder Fehlen wird das Wasser durch den Sprachgebrauch in hartes und weiches unter- schieden. Der dauernde Genuß von hartem Wasser ist mehr als einmal mit einiger Wahrscheinlichkeit mit der Verbreitung von Kropf in Zusammenhang gebracht worden und tim Volk find fogar Vor- stellungen verbreitet, die eine Einwirkung des Trinkwassers auf die Lebensdauer annehmen Diese Frage is von Dr. Thresh, einem Gesundhettsbeamten in London, geprüft worden, aber feine Untersuhungen haben keine Bestätigung gebraht. Er hat die Sterblichkeit für einen Zeitraum von 5 Jahren in zwei Gebieten verglichen, von denen das eine mit weichstem, das andere mit häârtestem Wasser versorgt wird. Der Unterschied in der Sterblichkeit betrug 0,1 auf je 1000 Einwohner und wird als zu geringfügig bezeichnet, um einen sicheren Schluß darauf zu gründen. Dagegen läßt sich eine andere Folgerung gewinnen, die für die Bevölkerung der Großstädte beruhigend ift, nämli, daß filtriertes Wasser, aus den gewiß ursprünglih stark verunreintgten Seen, Flüssen und anderen Gewässern in der Umgebung von Großstädten ebenso gesund ist, wie das auf dem Lande gewonnene, das aus sehr tiefen Brunnen oder frischen Quellen stammt. Die Trinkwasserreinigung hat eben zum Segen der Menschheit eine so hohe Vervollkommnung erreicht, daß in diesem Punkt keine Gefahr zu fürchten geblieben ist. Andrerseits fann man S auf einer Statistik der Sterblichkeit zweier Ge- biete innerhalb einer Zeit von 5 Jahren die Versicherung aufbauen, daß der harte oder weihe Zustand des Trinkwassers keinen Einfluß auf den Gesundheitszustand und damit auf die Lebensdauer besigt. Hier bleiben noch Aufgaben zu lösen, die mit mehr Eifer angegriffen werden müssen, als es bisher gesehen ist.

Handel und Gewerbe.

(Aus den tim Reichsamt des Innern zusammengestellten eNachrichten für Handek, Industrie und Land - wirtschaft “.)

Die Geschäftslage in Griechenland.

__ Die Unklarheit der politischen Lage, die Verzögerungen in den griehish-türkischen Friedensverhandlungen sowie die weitere Verlänge- rung des seit Oktober v. J. bestehenden Moratoriums haben auf den Handel Grieche nlands und besonders Athens, der fch vor kurzem von dem Drucke der kriegerishen Ereignisse erholen zu wollen schien, erneut hemmend eingewirkt, und es macht si im Geschäfts- gang zurzeit eine größere Depression als während des Krieges be- merfbar. Bei den Bestellungen wird Zurückhaltung beobachtet, und die Banken und Geldleute sind im Kreditgeben und Diskontieren äußerst vorsichtig geworden.

Das Athener Detailgeschäft ist noch am wenigsten dur den Krieg gestört worden, denn infolge des starken Zugangs, den die Konzentrierung der Truppen gerade in der Hauptstadt ver- ursacht, ist der Verkauf ziemli glatt weitergegangen und die Händler haben denn auch zum größten Teil ihren Verpflihtungen nahkommen können und fie dürften insofern sie bisher gut waren auch weiter prompte Zahler bleiben. Die Großkaufleute haben dagegen die lange Dauer des Moratoriums zu empfinden und zu verwtnden gehabt, da sie in der Zwischenzeit ihre Außenstände in der Provinz {wer einbringen konnten. Wie weit sie hterbei wirkliche Verluste erleiden werden, ist heute noch nit zu übersehen, man hofft aber, daß es sich um nit allzu bedeutende Ausfälle handeln wird und daß sih die Folgen des Krieges mehr auf Frtistverlängerung für die Außenstände beschränken werden. In Rückwirkung werden aller- dings wenn vielleiht auch nicht allzu häufig \{chwäcer gestellte Grossisten von ihren ausländischen Lieferanten Zahlungsprolon- gationen auf ihre alten Verpflihtungen verlangen.

So lange die politischen Verhältnisse nicht völlig geklärt sind und das Moratorium nit aufgehoben ist, muß daher, wenn auch die finanzielle Lage in Athen und in Piräus im allgemetnen als nicht ungesund zu bezelchnen ist, noch weiter Vorsiht im Kreditgeben empfohlen werden. Es ist indessen nicht zu bezweifeln, daß in ab- sehbarer Zeit die Geschäfte wiedcr ihren normalen Gang nehmen und in dem vergrößerten Griechenland auch viele Importartikel ein neues und bedeutendes Absatgebiet gewinnen dürften. Naturgemäß wird hierbei von entsheidendem Einfluß sein, ob die geplante Entwicklung des Eisenbahn-, Wege- und Bewässe- rungsneßzes durhgeführt und damit der Verkehr und die Kaufkraft der neuen Teile des Landes gehoben werden. Auch wird von vornherein bei der Bewertung der Absaßmöglichkeit in Betracht zu ziehen bleiben, daß die griehishe Jndustrie bereits selbst umfangreih erzeugt und Schußtzzölle die ausländische Konkurrenz häufig nicht zu lohnenden Geschäften kommen lassen, soweit es sch nicht um hochwertige Qualitätsware und Spezialitäten handelt.

Bei der Anknüpfung neuer Handelsbeziehungen, an die nunmehr gedacht werden kann, ist, wie bereits im „Handbuch des Deutschen Außenhandels“ (Verlzg Mittler u. Sohn, Prets 1,25 4) unter den Winken sür den Geschäftsverkehr mit Griechenland bervor- gehoben ist, die Annahme eines zuverlässigen, bei dem Konsulate be- kannten Vertreters durchaus geboten. Kataloge sind nüglih und zunächst noch zweckdierlih in französisher Sprache zu halten. Reklame in den Zeitungen sowie durch elektrischWe Leubtbuchstaben und dur Plakate kann daneben empfohlen werden. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonfulats in Athen vom 1. Oktober 1913.)

Absatmöglichkeit für Kartoffeln in Galizien und der Bukowina.

Das Kaiserliche Konsulat in Lemberg berichtet: Infolge des nassen Wetters des Jahres 1913 find die Aussichten auf eine für den Bedarf Galiziens und der Bukowina ausreihende Ernte an Kar- toffeln sehr ungünstig. Die Frucht, besonders auf tiefer gelegenem Boden, zeigt viel Fäulnis. Cin Kartoffelbezug aus anderen Kron- ländern der österreihisch-ungarisGen Monarchie wird zur Deckung, besonders des Brennereibedarfs, nicht zu umgehen sein. Es bietet sich daher vielleicht auch für den Kartoffelüberschuß Deutsch- lands in diesem Herbste ein größeres Absaßfeld in Galizien und der Bukowina. Ein Adressenverzeichnis von landwirtschaft- lihen Vereinen, die für Angebote in Betracht kommen, liegt während der nächsten Woche im Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtsháft“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 111, im Zimmer 154 zur Einsichtnahme aus. Abschriften können s\ofort in- ländischen Interessenten auf Antrag übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift versehenen Freikuverts an das genannte Bureau zu richten.

Winke für Gläub iger bei Konkursen in Schottland.

Am 1. Januar 1914 wird in Schottland ein neues Könkursgeset, die Bankruptecy (Scotland) Act, 1913, in Kraft treten. An den Grundlinien des \{hottishen Konfkfursrechts wird hierdurch nichts ge- ändert, mit Ausnahme etwa der Einzelheit, daß die von den Gläu- bigern einzureihenden etdlichen Versicherungen abgegeben sein müssen vor eiaer zur Abnahme von Eiden im Vereinigten Königreiche zu- ständigen Amtsperson (niht nur vor einem Justice of Peace), oder, wenn im Ausland, in der für das englische Konkursrecht maßgebenden Form. (Bericht des Kaiserlihen Generalkonsulats in London.)

E

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 15. Ok- tober 1913 betrugen (+ und im Vergleih zur Vorrooche) :

Aktiva. | 1913 | 1912 | 1911

Metallbestand (Be- lb | b | E stand an fkurs- | | fähigem deutschen | | | Gelde und an Gold | | in Barren oder aus- | | ländishen Münzen, | | das Kilogr. fein zu | | | 2784 4 berechnet) | 1458 753 000 | 1167 465 000 | 1 041 729 000 (4+ 46 036 000)|(+ 38 069 000) (+ 35 065 000) darunter Gold .| 1195919000 | 865433000 | 768 327 000 (+ 36 710 000)(+ 31 677 000)(+ 31 150 000)

Bestand an Neichs- | | kassensheinen . .| 44825000| - 31014000} 41 358 000 (4+ 5 745 000)|(4+ 4 275 000)|(4- 4 050 000) Bestand an Noten | | anderer Banken .| 38373000| 39241000 | 34031 000 (+ 9 832 000)|(+ 11 734 000) (4+ 5 780 000)

Bestand an Wechseln | | und Sheck8 . ..| 1053 483 000 | 1 436 701 000 | 1 320 642 000 (— 186 578 000)|(— 158 487 000) (— 190 279 000)

Bestand an Lombard- | | forderungen . . 75 906 000 | 72790000 | 69241 000 (— 1 164 000) (+ 282 6083 000)|(+ 6 603 000)

Bestand an Effekten | 163262000 97691000 | 143580 000 (— 59 703 000) (— 39 000)|(— 12 656 000) Bestand an sonstigen | |

a | Abe « 206 798 000 152 029 000 153 181 000 (+ 9 154 000)|(— 17 650 000)|(— 23 097 000)

Passiva. | Grundkapital . . Reservefonds . .

8 (

180 000 000 | 180 000 000 | 180 000 000 (unverändert) | (unverändert) | (unverändert) 70 048 000 | 66 937 000 | 64 814 000 (unverändert) | (unverändert) | (unverändert)

| 2 065 316 000 | 1 942 231 000 | 1 897 574 000 (—187 280 000) (—163 009 000)|(—149 059 000)

| 656 519000 | 752649000 | 617823 000 (+ 9 995 000) (+ 43 306 000)|(— 25 016 000) : 69517000| 55114000 | 43551 000 (+ 607 000)(+ 208 000)|( 459 000)

Betrag der um- laufenden Noten .

sonstige tägli fällige Verbindlichkeiten .

sonstige Passiva .

Konkurse im Auslande. Bulgarien.

Das Sofiaer Kreisgeriht hat über das Vermögen der Manu- fakturwarenhandlung Lazar Beltshew in Sofia, Trgowska- straße 27, den geridtlihen Konkurs verfügt. Frist zur Anmeldung der Forderungen: 12. November d. I. Prüfungstermin: 28. No- vember d. J.

Wagengestellung für Kohle, Koks unv Briketts a 17, Dito ber 1913: Nußhrrevier Oberschlesishes Nevier Anzahl der Wagen Weitelt. 4 29 BLA 2 121 Nicht gestellt . —_— ,

Ueber eine zweifelhafte ausländishe Firma in Sevilla (Kommissionsgeschäft) sind den Aeltesten der Kauf- mannschaft von Berlin Mitteilungen zugegangen. Vertrauens8- würdigen Interessenten wird im Zentralbureau der Korporation, Neue Friedrichstraße 51 1, an den Werktagen zwishen 9 und 3 Uhr mündlich oder \{hriftlich nähere Auskunft gegeben.

Das Rheinish-Westfälishe Zementsyndikat hat laut Meldung des „W. T. B.“ aus Bochum an sämtliße Werke folgendes Telegramm gerihtet: Nachdem sämtliße Werke und Ver- bände ohne Ausnahme der Einstellung der Verkaufstätigkeit für 1914 zugestimmt haben, ruht nunmehr die Verkaufstätigkeit für alle Ge- biete, einshließlih Holland und Belgien, bis zum 15. November 1913. Schwebende Offerten müssen zurückgezogen werden.

Die Bayerischen Staatseisenbahnen (rechtsrheinis{es Netz) vereinnahmten tm September 1913 bei einer Bahnlänge von 7215 km (gegen 7072 km i. Vorj.) 23 010 000 4 (i. Vorj. endgültig 22 642 707 46). Gesamteinnahme Januar mit September 182 500 000 f (i. Vorj. endgültig 180 336 244 46). Laut Meldung des „W. T. B." betrugen die Bruttoeinnahmen der Canadian Pacific-Eisen- bahn in der zweiten Oktoberwohe 3298 000 Dollars (341 000 Dollars mehr als im Vorjahre).

Wien, 17. Oktober. (W. T. B.) Die Escomptebank und die Allgemeine Oesterreihishe Bodenkreditanstalt {lossen mit China die Uebernahme von 2000000 Pfund Sterling sech8- prozentiger Schaßbonds ab.

New York, 17. Oktober. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Wothe eingeführten Waren betrug 19610 000 Dollars gegen 17 960 000 Dollars in der Vorwoche; davon für Stoffe 4 225 000 Dollars gegen 2 803 000 Dollars in der Vorwoche.

New York, 17. Oktober. (W. T. B.) In der vergangenen Woche wurden 737 000 Dollars Gold und 259 000 Dollars Silber eingeführt; ausgeführt wurden 35000 Dollars Gold und 945 000 Dollars Silber.

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