1894 / 13 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Jan 1894 18:00:01 GMT) scan diff

P D a Lt Ét a I S

il wenigstens die Korrespondenz toinette mit dem [Gmedishen. Sesanvien Fersen, dem treuesten und [clbsilosesten reunde der Königsfamilie, defsen Briefwechsel mit den ouillé’s und die Verhandlungen mit dem österreichischen Hof, der urch T ammlungen an der Grenze die Flut erleichtern - An der diefer Aktenstücke prüft nun Lenz die Memoiren A A A A on der Wahrheit a ; asser die enz verfolgte, das Mißlingen der Flucht _niht als die Folge seiner Rath- Ihläge, sondern der Unentslofsenheit des Fönias „darzustellen, während die des Sohnes grober lungen nit schuldi machen. Aus den diffizilen UntersuGungen von Lenz geht ferner mit Deutlichkeit Hervor, der König zu keinen großen Entschlüssen fähig war und daß ihn die Königin an Thatkraft weit Im zweiten Aufsaß giebt Fr. Meinecke eine geistvolle Besprechung des zweiten Bandes der Aoszelbaüagen des Generals Gerlach und von dessen Briefwechfel m Bismarck, der fürzlih publiziert worden ist. In den Miscellen veröffentliht Ott o Meinardus ein bochwichtiges Aktenstück zur Geschichte Preußens im 17. Jahrhundert: einen Brief des Großen Kurfürsten an seinen vertrauten Berather Overbek, worin er den Dia entwickelt, die pol- nische Königskrone zu erwerben. So vortheilhaft {hien dem Kur- fürften die Erwerbung der polnischen Königswürde, daß er um diesen Preis sogar bereit war, die eben errungene- Souveränetät des Herzog- thums Preußen wieder aufzugeben und es abermals zu einem pol- nischen Lehn herabzudrücken. Daß dieser Schritt die wichtigsten Folgen für die brandenburgische Politik gehabt hätte; leuhtet ein, und der Herausgeber ist geneigt, anzunehmen, daß der Verzicht auf die Souveränetät Preußens von verderbliher Wirkung hätte sein müssen. Aber man darf nicht vergeffen, daß diefer Verzicht doch nur ein sceinbarer gewesen wäre, da ja der Kurfürst als König von Polen selbs der Lehnéherr Preußens geworden wäre und in dieser Stellung wobl auch Mittel gefunden hätte, seinem Hause den souve- räânen Tbe ußens wiederzuverschaffen. Ferner publiziert in den Miscellen Th. Schiemann den Entwurf zu einer Verfassung, die Alexander I. 1819 in Rußland einzuführen gedachte. Der Ent- wurf, der nicht über allgemeine Umrifse hinauékommt, war, wie Scbiemann ausführt, {hon deshalb nicht geeignet für Rußland, weil er ein starkes Bürgerthum vorausfeßte, das eben in Rußland fehlte. Denselben Fehler rügte bereits Stein in den polnischen erfassungs- plänen des Zaren auf dem Wiener Kongreß. Zahlreiche Rezen- fionen und Referate über Zeitschriften-Aufsäßze beshliefen das Heft.

Rechts- und Staatswissenschaft.

Die Zulässigkeit der Nothwehr gegenüber be- leidigenden Aeußerungen seitens desGeistlihen während des Gottesdienstes. Von Leopold Bauke. Berlin 1893, Carl Heymann's Verlag. 8. S. 57. 1 A Der vom Reichs- gericht, 1. Strafsenat, im Urtheil vom 24. Mai 1890 entschiedene Vorfall (S. 54 bis 57), den der Verfasser ausdrücklich Ps preis- giebt (S. 3), hat den Anlaß zu der Erörterung gegeben, welche sich über das Gebiet der Nothwehr überbaupt erstreckt. Drei Bedenken werden gegen die Ausführungen des Reichsgerichts geltend gemacht (S. 7), und zwar Verhältnißmäßigkeit des angegriffenen und dann bei der Vertheidigung verleßten Rechtsguts; ob übér- haupt dagegen Aeußerungen eines Geistlichen, welhe zwar an fich ehrenkränkend sind, aber in Ausübung der seelsor erishen Thâtigkeit nicht gut vermieden werden können, als rechtswidrige Angriffe im Sinne des § 53 St.-G.-B. angesehen werden dürfen,- gegen wélhe Nothwehr gestattet sei; endlih ob der Benöthbigte in (emäß- beit des § 53 St.-G.-B. nicht nur Rechtsgüter des Angreifers strafloë verleßen darf, sondern auch folche von dritten, an der Sache ganz unbetheiligten Personen. Beachtenêwerth is, daß der Verfasser nch für die Zulässigkeit der Nothwehr gegen Unzurechnungsfähige entscheidet, SS 14, 18. Rechtswissenschaftlich hat Verfasser fi der Sache mit ruhiger, sahliher Beurtheilung gewidmet. i S

Von der im vorigen Jahr begründeten „Zeitschrift für Literatur und Geschichte der Staatswissenschaften*, herausgegeben von Dr. Kuno Frankenstein (Verlag von C. L. Hirschfeld in Leipzig) liegt bereits das dritte und vierte Heft des zweiten Bandes vor. Es enthält eine Abhandlung über die Statistik in Italien von Prof. Dr. F. Virgilii in Siena, sowie eine Abhandlung über die neuesten Fortschritte auf dem Gebiet des Kriegsrechts von Privat- dozent Dr. K. Triepel in Leipzig. Das vorhergehende Heft (1 und 2) enthielt einen lefenswerthen Aufsaß von A. Schäffle über das kürzlich «begonnene, von Kuno “lur éc ag berausgegebene Werk: Hand- und Lehrbuch der Staatswis}jenschaften, defsen erfter Band: „Die Grund- begriffe und Grundlagen der Volkswirthschaft“ von Jul. Lehr bereits ershienen ift; im besonderen wendet si Schäffle’s Aufsaß eben diesém leßtgedahten Werke zu, dem er uneingeshränktes Lob spendet : Lehr babe mit besonderem Geschick geschrieben, fortischön, {licht, verständlih flar, denno überall auf den Grund dringend, selbständig, überaus fharfsinnig, obne jede gelehrte Pedanterie; in Beziehung auf Stoff, Quellen und Methoden völlig sicher, das Bedeutende bervorbebend, das Unbedeutende, aber noch Beachtenswerthe nah Verhältniß an- deutend. Als besonders bedeutend bebt er in dem Buche Lehr's die Abschnitte über Werth und Preis hervor. Das Heft 1 und 2 ent- hält ferner noch eine Abhandlung von Professor Dr. Rieker in Leipzig über „die rechtlißze Natur der modernen Volks- vertretung“, worin der Fifktion entgegengetreten wird, als sei eine aus Wablen hervorge angene Kammer die alleinige rechtlihe Vertreterin des Volks. Der Verfasser kommt nah einer gründlichen hiftorishen und staatsrechtlihen Untersuhung zu dem Schluß: „Der Monarh repräsentirt den Staatsgedanken wie kein anderer, in ibtn ift der Staat Person geworden. In diesem Sinne können wir sagen : Der wahre Vol ksvertreter, d. h. der Vertreter des ganzen Volks, niht einzelner Klafsfen und Kreise desselben, das eigentliche Organ des all- gemeinen, d. h. des auf das allgemeine Beste gerichteten Willens ist niémand anders als der Monar“. Die Zeitschrift ift übrigens besonders dadurch werthvoll, daß jedem Heft ein umfassender Bericht über die neuen literarishen Erscheinungen auf volkêwirthschaftlihem und ftaatsrechtlichem Gebiet beigegeben ift.

e Volkswirthschaft. . :

Französische Agrarpsolitik in Algerien. Eine Kolonial- politishe Studie von Günther K. Anton, Dr. jur. et phil. Leipzig, 1893, Duncker u. Humblot. 8. S. 127. 2,80 A. Eine aus Gesundheitsrücksihten unternommene Reise führte den Verfasser im Frübjahr 1892 nach Tunesien und Algerien. Die noch in ihren Trümmern imposanten Zeugen einstiger römischer Herrlichkeit legten Vergleiche nahe und ließen die Frage aufwerfen, ob es nicht mögli sei, den oft menschenleéren und von Eingeborenen meist nur oberflählich oder gar nicht angebauten Gegenden eine Fruchtbarkeit wieder zu geben, die aus ihnen eine rômiswe Kornkammer mate. So wurde Verfasser auf die französische Agrarpolitik geführt, der die Schrift, nah einer lebendigen Darstellung der Geschichte des Landes und seiner heutigen Bewohner, gewidmet ist. _Die geschilderten Ver- hâltnifse bieten vieles Fremdartige; der Verfasser weiß daran in an- ziehender und belehrender Weise anzuknüpfen. Es seien von S. 105 einige Sätze mitgetheilt: „Mir will es scheinen, daß die in der administrativen Auflösung des Familienkommuniêmus liegende Oktrovierung des modernen Privateigenthums so lange ein zwedckloses Beginnen bleiben muß, als man die bedingenden Veränderungen in den Sitten und Bedürfnissen niht gleichzeitig zu oktroyieren ver- mag. Die moderne französishe Bodenverfassung beruht auf ganz andern psyhologifhen, wirthschaftlihen und fozialen Bedingungen als die arabishe in Algerien. Hier patriarchalishe Familien, vor- wiegendes Hirtenleben und mangelnder Erwerbstrieb; dort moderne Familien mit wenigen Köpfen, intensive Kultur, hochentwickelte, eher zu {rof als zu wenig ausgebildete individualistishe Triebfedern des wirthschaftlichen Handelns.“ Mögen diefe Zeilen eine Anregung fein, die höht interessante Schrift genau fennen zu lernen ; lie ift kolonialpolitisch belehrend und beahtenswerth, weiter aber au fördernd für die vergleichende Rehtêwissenschaft, da die Berichte, weil auf eigener Siabehebumna berubend, die Zuverlässigkeit: für Lich in Anspru nehmen können.

sißen zum theil der Königin Marie An- T

¿S ODRE Verbreitung der Tollwuth im Deutshen Reich

Nab „dent im Qi IIED E R bunt beackeitelcs unk : im Kaiserlichen G i n un Verlagé von Sulius Steige hi elbst ênenen siebenten Jah bericht über die ung en Thierseu im Deutschen Reich ist Grad dér Berseubn als qut Tee Le Fde PEpUl vas den Gra rseuchung als au ie rêur Zerbre der- Cen, betrifft, abermals zürückgegangen. S sfälle ü h : wurden 7,9 %, und folhe speziell unter den 13,0 %o weniger gemeldet als im Vorjahre; dagegen find 6,4% an- ftéckungsverdächtige de und 464% herrenlose wuthver- dächtige mehr ermittelt worden. An der Tollwuth erkrankt und ge- etódtet find ‘387 Hunde (gegen 445 im Fahre 1891),

Katen (3), 8 Pférde (11), 69 Rinder (70), 7 Schofe (8), 27 Schweine (4). Die Tollwuthfälle vertheilen sich auf 33 Re- erungs- 2c. Bezirke und 132 Kreise 2c., gegen 36 und 146 im Vor- ja re. Die meisten derselben find wieder in den Regierungsbezirken Posen, Gumbinnen, Königsberg, Oppeln, Liegnitz, Breslau, außerdem in Marienwerder festgestellt, wogegen der im Vorjahre stark betrofféne S Bromberg diesmal etwas weniger befallen wurde. on den Kreisen weisen verbältnißmäßig

viele Tollwuthfäle nach: Gostyn, Pleschen, Labiau, Gleiwiß, Neidenburg, Ortelsburg, Olebko, Goldap, Lyck, Rawitsch, Hunden betrifft die “Verbreitung der Seuche speziell unter den a

nden betrifft, so gewahrt die dem Jahresberichte beigegebene

rtographishe Darstellung ‘derselben im gemeinen ein Zhnliches Gefammtbild wie în dén féitéren Jahren. iu des Grades der Verseuhung erscheinen im Vergleih zum Vorjahre Posen und Elsaß-Lothringen weniger, Ostpreußen, Schlesien, Königreih Sachsen, Westpreußen und Bayern An ftärker betroffen. Von den an Rußland grenzenden Kreisen sind nur illfallen, Stallu- pônen, Schildberg, Kempen und Kreuzbutg verschont. Die größten Herde befinden si in Labiau, Goldap, Oleuko und Pleschen. Die an Oesterreich grènzenden Kreise von Schlesien sind etwas ftärker be- troffen als im Vorjabre, auch im Königreih Sachsen ist eine, wenn auch nur geringe Zunahme bemerklih. Fu Bayern sind drei zu- fammenhängende Bezirke an der böhmischen Grenze bezw. in der Nähe derselben mehr verjseucht, und in Elsaß-Lothringen diesmal nur vier an der französisWen Grenze liegende Kreise betroffen. In den übrigen - Theilen des Reichs erweisen sih lediglich vereinzelte, zerstreut ‘liegende, kleinere Bezirke verseucht. Die Toll- wuth is wiederholt vom Auslande einges{chleppt worden: so in Ostpreußen, Schlesien, Bayern und Königreih Sachsen. Insbesondere sollen aus Rusfisch-Polen übergelaufene wuthfranke Hunde das häufige

orfommen der Tollwuth im Kreise Lyck verursaht haben. Ein in Berlin ‘an Tollwuth verendeter Hund war 21 Tage vorher aus Warschau eingeführt und fünf bis sechs Wochen vorher von einem wuthverdähtigen Hunde gebifsen worden. Aus Frankreich wurde die Seuche vermuthlich in zwei Fällen în ten Kreis Altkirh und in einem Falle in den Kreis Thann, Ober-Elsaß einges{leppt. Allem Anscheine nah aus der ei übergetreten war ein in Kiffis, Kreis Altkirch, getödteter wuthkranker Hund. Die Zeit des Ausbrus der Wuth nah erfolgten Bisse shwankte bei den Hunden zwishen 9 und 70 Tagen, bei Pferden zwischen 31 und 61 Tagen, beim Rindvieh zwischen 28 und 85 Tagen, bei Schweinen zwischen 14 und 37 Tagen. In 3 Fällen hat eine Uebertragung der Tollwuth auf Menschen stattgefunden, und zwar ftarb eine jon im Kreise Tilsit 14 Tage nach dem Bisse, die beiden anderen im Kreise Kattowitz troß der \o- fort nah dem Bisse eingeleiteten ärztlichen Behandlung.

Handel und Gewerbe.

Täglihe Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Obers(lesien. An der Ruhr find am 15. d. M. gestellt 11 609, nicht rechtzeitig i Db fiblesien And am 13. d. M estellt 4544, nit rech erschlesien find am 13. d. M. g t , nit redt- zeitig geftellt keine Wagen.

Zwangs-Verfteigerungen.

Beim Königlihen Amtsgeriht l Berlin standen am 15. Januar die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Großer Iüdenhof 5, dem Fuhrberrn K. G. Hertzog gehörig; Nußungswerth 850 4; für das Meistgebot von 28 100.4 wurde der Hausdiener Friß Naaß, Jüdenstraße 96, Ersteher. Grün- straße 12, dem Fräulein A. H. M. Kolberg gebörig; Nußungs- werth 1470 Æ; für das Meistgebot von 26 000 A wurde der Eier- händler G. Preß, Kaftanien-Allee 80, Ersteher.

Die gestern in Düsseldorf abgehaltene Versammlung der Aktionäre der Gelsenkirchener Gußstahlwerke, vormals Mundscheid, genehmigte einstimmig den Rücfauf von Aktien bis zum Fuge von 300 000 A zu hochstens 70 %/o, einschließlich der Stückzinsen.

Magdeburg, 15. Januar. (W. T. B.) Zudckerberiht. Kornzucker exkl, von 92 %/% —,—, neue 13,30, Kornzuder ert. 88 9/0 Rendement —,—, neue 12,65, Nachprodukte exkl, 75 2/4 Rende- ment 10,00. Ruhig. Brotraffinade I. —=,—, Brotraffinade Il. —,—, Gem. Raffinade mit Faß —,—. Gem. Melis I. mit Faß —,—. Geschäftslos. Robzucker. 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Januar 12,40 Gd., 12,42} Br., pr. Es 12,40 Gd., 12,474 Br., pr. März 12,45 Gd., 12,50 Br., per April 12,50 Gd., 12,524 Br. Behauptet.

Leipzig, 15. Januar. (W. T. B.) Kammzug-Termin- bandel. La Plata Grundmuster B. per Januar 3,424 M, per Februar 3,427 #4, per März 3,45 4, ver April 3,477 4, per Mai 3,90 #4, per Juni 3,55 #4, ver Juli 3,574 4, per August 3,60 U, per September 3,624 #4, per Oktober 3,65 A, ver November 3,65 M Umies 25 000 kg.

Bremen, 15. Januar. (W. T. B.) Börsen-Stblußbericßt. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) Stetig. Loko 5,05. Baumwolle. Ruhig. Upland middling, lofo 42 4, Uplant, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin-Lieferung, pr. Januar 414 4, pr. Februar 42 A, pr. März 42} F, pr. April 424 A, pr. Mai 423 4, pr. Juni 43 4. Schmalz. Ruhig. Loko Wilcox 444 , Armour fdield 443 4, Cudaby 464 „, Fairbanks 36 4. Speck. Rubig. Short clear middl. loko 40, Januar-Abladung 38. Taback. Umsfaßz 25 Faß Kentucky, 273 Seronen Carmen. s

London, 15. Januar. (W. T. B.) An der Küste 7 Weizen - ladungen angeboten.

96 % Javazucker loko 154 rubig, Rüben-Robzuder loo 123 rubig. Chile-Kupfer 411/16, pr. 3 Monat 42.

Glasgow, 15. Januar. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Nohbeisen betrugen in der vorigen Woche 3359 Tons gegen 7227 Tons in der entsprechenden Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 15. Januar. (W. T. B.) Wolle ruhiger, man wartet die Londoner Auktion ab; ordinäre Kreuzzuhten begehrt, Mohairwolle flauer, Garne ruhig, stetig, Stoffe ruhig. j

St. Petersburg, 15. Januar. (W. T. B) Heute is ein Geseß verkündigt worden, durch welches die Gültigkeitsdauer des Ge- seßes über die Zollbesteuerung russischer Kred itbillets bis zum 1. Januar 1897 mit der Zusaßtzverfügung verlängert wird, daß die Zollbehörden eventuell berechtigt find, von den die Grenze über- schreitenden Reisenden zu verlangen, daß sie den Betrag, den sie in Kreditbillets bei sich führen, mündlich angeben, au wenn er 3000 Rbl. nit übersteigt, also fteuerfrei ist. Ebenso gun die Beträge unter 590 RbL, die im engeren Grenzverkehr zollfrei mitgeführt werden können, für statistishe Zwede zu registrieren. ; :

Gewinnzietung der russischen Prämien - Anleibe von 1864: 200000 Rbl. Ser. 7128 Nr. 26, 75000 Rbl. Ser. 15330

im s; réS-

Nr. 46, 40000 RbI. Ser. 8801 Nr. 7, 25000 Rbl. Ser. 5186 Nr. 38, je 10000 Rbl. Ser. 14100 Nr. 16, Ser. 17699 Nr. 16,

. 10938 Nr. 23, L 5 49, -Nr..30, .Ser..1146 47, Nr. 5, Ser. 19734 Nr. 38, Ser. 553 Nr. 41.

Amsterdam, 15. Januar. (W. B.) Java - Kaffee good ordinary 53. Bankazinn 45.

Belgrad, 16. Januar. {(W. T. B.) Die Einnahmen der Serbischen Tabackregie vom 1. Januar bis 31. Dezember 1893 betrugen 9 390 701 Fr. (+ 719 212 Fr.). Die Serbische Sa lz- regie vereinnahmte vom 1. Januar bis 31. Dezember 1893 3 284 490 Fr. (+ 10446 Fr.). dunitoa M 00, Lia ed (ESS reie, feft T R E

weg fest un un r Eilen pa E00 Stück. Der Silbervorrath a m pee

Unzen ge!

Weizen anfangs {wah auf unerwartet ungünstige Kabelberichte und Zunabme der Visible fupply, später erholt auf Deckungen. Séhluß sehr fest. Mais schwüdhte sih nach Eröffnung etwas ab fiel bedeutend zunehmende sihtbare Vorräthe, später erbolt. Schluß

g.

Visible supply an Weizen 80434000 Busbels, do. an S A

Chicago, 15. uar. R. A, eizen {wädhte nach Eröftnung etwas ab auf bedeutende Exporte s S 8 s{wächere Kabelberichte, später erholt auf Deckungen der Baissiers. Schluß stetig. Mais fallend während des ganzen Börfenverlaufs mit wenigen Reaktionen. ;

Verdingungen im Auslande.

Griechenland.

28. Januar, 10 Uhr, in der Nomarchie von Attika und Böotien zu Athen: Vergebung der Baggerungsarbeiten und Tizefenkonstruk- tionen zum Zweck der Anlage eines Hafens in Stylis. Voranschlag 1310 000 Drachmen. Den Offerten [ino Zeugnisse über bereits anderêwo ausgeführte ähnlide Arbeiten sowie eine eftätigung über die Hinterlegung einer Kaution von 65 000 Drachmen bei einer öffentlichen Kase beizufügen. Näheres bei der vorerwähnten Neomarchie.

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Mannigfaltiges.

Die Pumpstationen T bis VIIl und X der städtischen Kanalisationswerke föôrderten während des Verwaltungsjahres 1892/93 für Tag und Kopf 108 1. Nah dem Bericht der städtischen Wafferwerke war der Wasserverbrauch aus den pas! os vér Wafserwerken in dem erwähnten Jahre für Kopf und Tag durchschnittlich 67,13 1. Die Pumpstationen förderten also 40,87 1 unreines Wasser mehr nah den Rieselfeldern als die Wasserwerke in reinem Zustande in die Stadt hineingeführt haben. Dieses Mebr wird gebildet: dur Regen- wasser, dur das aus Strafen- und Hofräumen entnommene Wa T,

das für Badeanstalten und gewerblihe Zwecke, z. B. als Kondensations- bezw. Küblwasser u. \. w. aus Tief- bezw. Rohrbrunnen und aus öffentlichen Flußläufen entnommene Wasser und dur die in dem Kanalwasser enthaltenen Küchen- und Kloset- abgânge. Die Menge der unlöslichen Rückstände, wie Sand, Kaffee- grund, Lumpen 2., welche aus den Kanalifationsleitungen héraus- genommen wurden, betrugen aus dem Bassin der Pumpstation 3694 cbm, aus den Kanälen und Thonrohrleitungen 8456 cbm, zusammen 12150 cbm. Die Bevölkerungsziffer mit 1550038 berechnet, kommen demnach auf den Kopf der Bevölkerung 7,84 1. Die geförderte Jahreswassertnenge betrug 61 207 240 cbm. Das Verhältniß der herausgenommenen festen Rückstände zur geförderten Waffermenge stellt sih wie 1 : 5038.

Der Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes in den preußischen Staaten hat sih gestern Abend in zablreih be- suchter Versammlung, die unter dem oriß des Staats-Ministers Dr. Delbrück im großen Saale des Postgebäudes in der Artillerie- straße stattfand, zu Gunsten der Berliner Gewerbeaus stellung 1896 cußgefprodjen, indem er über einen gegen die Ausftellung ge- rihteten Antrag seines _fonst für die Entscheidungen maß- gebenden „Technischen Ausës{hufses* zur Tagesordnung übergegangen ist. Der Antrag des „Technischen Ausschusses“, der den Verhandlungen zu Grunde gelegt wurde, lautete: „Der Vereia hält die Veranstaltung der für 1896 beabsichtigten Gewerbe-Auëstellung in Berlin den Inter- essen des deutshen Gewerbfleißes nicht für entsprechend.“ Die Be- gründung des Antrags hatte als Vertreter der Majorität des Aus- [husses der Ingenieur berg übernommen. Die Minorität des Ausschusses hatte den Ingenieur Simon mit ihrer Vertretung betraut; sie beantragte Uebergang zur Tagesordnung, und dem emäß wurde nah ausgedehnter Debatte mit großer Majorität bef{lo en.

Der Verein für Besserung der Strafgefangenen bielt gestern unter dem Vorsiß des Geheimen Ober-Justiz-Raths Dr. Starke im Landgerihtêgebäude in der Jüdenstraße die erfte Sitzung des Jahres ab, in welcher der Bericht über die im leßten Jahre entfaltete Thätigkeit vorgelegt wurde. Die Hilfe des Vereins baben danach 2862 erwasene und 905 jugendlihe, zusammen 3767 Strafentlafsene, 122 mehr als im Vorjahre, nachgesucht. 283 famen aus dem Moabiter Untersu&ungsgefängniß, 1578 hatten Haftstrafen verbüßt, 758 hatten längere Arbeitshaus- strafen hinter si, 891 kamen aus Gefängnissen, 257 aus Zuchthäusern. In Arbeit gebracht wurden durhch den Verein 2011 Erwachsene und 831 Jugendliche, zusammen 2842 Strafentlassene, 116 mehr als im Vorjahre. Dem Stande nah befanden sih unter den in Arbeit ges brahten 57 Beamte u. dgl.,, 602 Kaufleute, 689 ndwerker, 326 Kutscher, Gärtner, Hausdiener u. dgl. und 1168 Arbeiter; es erhielten Arbeit als Buchhalter, Verkäufer, Schreiber , Auf- seher u. dgl. 62, als Handwerker 134, als Kutscher, Gärtner, Hausdiener 123, als Fabrikarbeiter 98, als Erd- und Ziegeleiarbeiter 219, und als Landarbeiter 2206 (220 mehr als im Vorjahr). Von den in Arbeit gebrachten blieben nur 197 erwasene und 56 jugendliche in Berlin, 1814 erwachsene und 775 jiugendlidhe Strafentlasjene erhielten Arbeitsstellen außerhalb Berlins. r größte Andrang von Arbeitskräften fand statt im Oktober, November und Dezember, das größte Angebot von Arbeit im Oktober und November, in welchen Monaten allein 680 Landarbeiter untergebraht wurden. In der Schreibstube wurden 37 Schreiber beschäftigt, die 2126 ( verdienten ; 23 fonnten im Laufe des Jahres anderweitig in Stellung gebracht werden. Verausgabt wurden im Interesse der Pfleglinge 20 592 , und zwar für Séhlafstellen 1080 #4, für Vorshußzablungen 2912 Æ, für Werkzeug 46 c, für Eisenbahnfahrkarten 8760. und für Verpfle- gung 1895 #4; es wurden dafür. ausgegeben 5100 Speisemarken à 15 A, 6100 Speisemarken zu je 10 „4 und 6600 Speisemarken zu je 5 S und außerdem noch Naturalien im Werthe von 190 4 Die Ver- waltung des Arbeitsnachweisebureaus erforderte 5900 A Die bis- berigen Mitglieder des Vorstandes wurden wiedergewählt; neu in den Vorstand berufen wurden Landgerichts-Direktor Barshdorf und Ge- heimer Regierungs-Rath Dr. Krohne.

New-York, 15. Januar. Der Expreßzug von Dover (im Staat Delaware) stieß, laut Meldung des „W: T. B.* heute Vor- mittag in der Näbe von Jersey City am Delàware auf den von

Orange abgelassenen Expreßzug der Lakawanna-Western-Eisenbahn.

Etwa zwanzig Personen sollen bei dem Zusamménstoß ums Leben gekommen, viele verwundet sein.

| Oeffentlicher Anzeiger.

L

60301 e ain . (S dem 15. August v. J. iff der Dr. phil.

„p. A der Shulten halber aufbietetersnomiden Lk fue M2] D

bisher angestellten Reherhen der Kaiserlich deutschen Botschaft in Paris, welhe auch zu diesem Zweck die Hilfe der Polizei-Präf in Paris in Anspruch genommen hat, ohne Erfolg geblieben.

Der 2c. Kirste soll mit einem jungen Deutschen Namens Dr. Schneider aus en irg, welcher B ebenfalls Studien halber in Paris aufgehalten hat, bekanni gewesen fein und mit demselben viel verkehrt baben. Sn Paris ist die on des Dr. Schneider nicht ermittelt worden, ferner if auch festgestellt, daß cin Dr. Schneider aus burg in s zu besagten Zeit nicht aufhältlich gewesen is. Es von besonderem Interesse, die Person des Dr. Schneider zu ermitteln. ;

Wir richten daher an die Behörden, resp. die Personen, welche eine entsprechende Auskunft geben ônnen, die ergébenfle Bitte, uns eine resp. Mit- theilung zukommen lassen zu wollen.

Dessau, den 11. Januar 1894.

Die Polizeiverwaltung. (Unterschrift)

aeg A enes Strafvollstreckungsersuchen.

Der Hüttenarbeiter Carl Meisel, geboren zu

[uder am 18. Mai 1864, zuleßt im Milowiter

isenwerke bei Sosnowice in ussish-Polen, ift durh rehtsfräftiges Urtheil des Königlichen Schöffen- gerihts zu Lubliniß vom 22. August 1893 der un- erlaubten Auswanderung für \{uldig erflärt und deshalb zu einer Geldstrafe von 50 ,. im Unver- mögensfalle 5 Tagen Haft und Tragung der Kosten verurtheilt worden. Derselbe hat seinen Wohnort verlafsen, fein gegenwärtiger Aufenthaltsort ist un- bekannt. Es wird erfucht, denselben zu verhaften und der nächsten Gerichtsbehörde zuzuführen, welche um Strafvollstrekung und Nachricht zu den Akten IV. E. 21/93 erfuht wird.

Lublinitz, den 10. Januar 1894.

Königliches Amtsgericht.

[59488] 5 ; Gegen 1) den am 24. März 1856 zu Nieder- ilau-S&lößel, Kreis Reichenbah i. Schl., ge-

orenen Arbeiter Carl Braunert und 2) den

Arbeiter Guftav Nestel, welche flüchtig sind, ift die

C ugTbat wegen s{weren Diebftahls ver-

angt.

Es wird ersucht, dieselben zu verhaften und in das nächste Ser t nan abzuliefern, Lierher aber zu den Akten F. 4/93 Nachricht zu geben.

Weferlingen, den 9. Januar 1894.

Königliches Amtsgericht.

[60295] _Veschluß. S

In der Voruntersuhungsfahe wider die separierte Kaufmann Hedwig Bettsack, geb. Olshowska, zu Berlin, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen s{chwerer Kuppelei I. L. B. 854/91 hat die Königliche Staats- anwaltschaft, nahdem die Angeschuldigte infolge des Beschlusses des Untersuhungsrihters vom 13. April 1893 nach Hinterlegung einer Sicherheit von 20000 M aus der Untersuhungshaft entlaffen worden, demnächft aber durch Entfernung von hier fih der weiteren Untersuhung entzogen hat, unterm 4. Dezember 1893 bei dem unterzeichneten Gericht beantragt, auf Grund des § 122 Reichs-Strafprozeß- ordnung die seitens der Angeschuldigten dur ihren Vertheidiger geleistete Sicherheit von 20 000 Æ für verfallen zu erklären. Gemäß der Vorschrift in Ab- faß 2 des gedachten § 122 wird die Angeschuldigte vor der Entscheidung über diesen Antrag hierdurch aufgefordert, \sich binnen einer Frist von 3 Woten, welhe vom Tage der in Gemäßheit des § 40 Ab- saß 1 1. c. bewirkten Zustellung läuft, über den er- wähnten Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft zu erklären.

Verlin, den 5. Januar 1894. ;

Königliches Landgeriht 1. Strafkammer 5. (gez.) Schenck. Heydel. Fromm. Ï Ausgefertigt : Verlin, den 5. Januar 1894. (L. S.) (Unterschrift), Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts 1. Strafkaïnmer 5.

[60297] K. Staatsanwaltschaft Heilbroun. Bekanntmachung. In der Strafsache gegen : 1) Heinrich Johann Baumet von Beerwinkel, Gemde. Sulzbach, 2) Otto Conrad Ehrle von Großerlah, 3) Gottlieb Robert Föll, Bauer, von Sciff- rain, Gemde. Reichenber 4) Jacob Franz Geißinger, Dienstknecht, von Mühlhausen a. Enz, 9) Jacob Friedrih Grießhaber, Bauer, von Großsachsenheim, 6) Karl Adolf Harm von Enzweihingen, 7) Georg Atam Kleinknecht, Schmiedgeselle 0 Mana David Kn Weissach ohann David Knapper von Weissach, 9) Jacob Christof Leibold von Dimbach, 10) Jacob Konrad Löchuer, Kaufmann, von Hobenftraßen, Gemde. Mainhbardt, E 11) Christian Martin, Schreiner, von Bißfeld, e Gottlob Johannes Müller, Schmied, von Schleißweiler, Gemde. Sulzbach, : _ L d Jacob Christian Rapp, Kaufmann, von Nuß- orf, 14) Georg Christian Wilhelm Rentschler von galmnba ah, : Ghrif : ntsch ristian Heinrich Sämaun von Weinsberg, 16) Kark Wilbelm Schäfer von Vaihingen, 17) Karl Friedrih Schäffler von Großaëpah, A Karl Friedrih Schmid, Sthleifer, von ingen, 19) Jacob Wilbelm Wahl von Großglattbach, My Sriedrich Albert Weikh, Meßger, von Murr- 21) Jacob . Christof Wirth, Bäter, von Scheppach,

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22) Guftav Adolf Zerner von Oberßeinrieth, E Si He Wehrpflicht ist dur B en rig der rp ist dur e-

{G der Strafkammer des K. Landgerichts hi

vot 30. Dezember 1893 gemäß-SS , 480 Str.-

O. das im Deutschen Reiche befindlihe Ver- mögen derselben mit Beschlag belegt worden. Den 12. Januar 1894.

Staatsanwalt Hartmann.

[60296]

Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts in Colmar vom 19. Dezember 1893 wurde die durch Beschluß derselben Kammer vom 17. August 1893 gegen Josef Meyer, geboren am 4: April 1866 zu Triemba, Schreiner, angeordnete Beschlagnahme seines ‘im Deutschen Reich befindlichen ermögens aufgehoben.

Colmar, den 12. Januar 1894. Kaiserliche Staatëanwaltschaft.

S E I E E S E C 2E E E S R De R Ci

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[60461] Zwang erung. :

Im Wege der Zwangévollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhaus-ParzellenBand 10 Nr. 346 auf den Namen der Wittwe Rüth, Bertha, geb. Wurl, hier eingetragene, in der Schwarßkspff- straße Nr. 4 belegene Grundstück am 9. März 1894, Vormittags 10? Uhr, vor dem unterzeichneten

Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, verfteigert werden. Das Grundstück, welches eine Fläche von 5 a 77 qm hat, ift nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 10 000 A Nußungswerth zur Gebäude- fteuer veranla Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abscbätungen und andere das Grundftück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerihtsshreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Nealberech- tigten werden aufgefordert, die niht von selbft auf den Ersteher übergehenden Ansvrüche, deren Vor- handenfein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht bervorging , inébesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Verfteigerungêtermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widers t, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die- selben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berüsihtigt werden und bei Vert eilung des Kauf- geldes gegen die berüdsihtigten Ansprüche im Range zurüctreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des GSrundftöXs beanspruchen, werden aufgefordert, vor Shluß des Bersteigerungêstermins die Einstellung dee Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah er- x mia Zuschlag das Kausgeld in Bezug auf tex

¡pru an die Stelle des Grundfstücks tritt. Das Urtheil über die Ertbeilung des Zuschlags wird am 13. März 1894, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Verliu, den 11. Januar 1894.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88.

[60459] Zwangsversteigerung. :

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder-Barnim Band 77 Nr. 3281 auf den Namen des Maurermeisters Heinrih Müller zu Berlin ein- getragene, Ede der See - Straße und Straße 45 (Nr. —) belegene Grundstück am 9. März 1894, Vormittags 107 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeshoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück is mit 168 # Reinertrag und einer Flähe von 11 a 7s gm zur Grunbsteuer, dagegen nicht zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige unen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nicht von felbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerts nit hervorging, inébefondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

bungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des s Gebots nicht berüdsictigt werden und bei Ver- theilung des Kaufgeldes gegen die berüdcksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungêtermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zushkäig das Kaufgeld in ezug auf den Anspruh an die Stelle des Grundftücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 13. März 1894, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. ;

Berlin, den 11. Januar 1894.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 88.

[60460] Zwangsverfteigerung. Im Wege der Albanien foll das im Grundbuche von den Invalidenhaus-Parzellen Band 6b Nr. 203 auf den Namen des Schlächtermeisters Carl Tyrock zu Berlin eingetragene, in der Boyen- straße Nr. 25 belegene Grundstück am 13. März 1894, Vormittags 102 Uhr, vor dem unter- zeichneten Geriht, an Geridtsftelle, Neue Friedrih- straße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeshoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Flôähe von 4 ar 34 qm nit zur

Grundsteuer, dagegen mit 4800 4 Nuzungs-

Geriht, an Geritéstele, Neue Friedrichstraße

werth zur Gebäudesteuer

ber Steuerrolle, beclaubigte Abséift des Grunde E E E 1E besondere fbedingungen können in der Gerichts- sri i , ebenda, Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden Je henden Anlpekihe, dern Vocbintersen E Bes ü en sein o

erungSverm OT! PERE Ea Zinsen, tederti

ungen oder Kosten, sp im Ber ltehgerungs- ermin vor der Aufforderung zur Abgabe von ( boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu l ; widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringîte: Gebots nicht berücksihtigt werden und bei Verthei- lung des Kaufgeldes gegen die berücksihtigten An- sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die - Einstellung des Verfahrens N beiifübren, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in g auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. März 1894, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 12. Januar 1894.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 88.

[60462]

Nach beute erlassenem, seinem ganzen Jnhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemahtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem Kaufmann Carl Lübcke hieselbst gehörigen Wobhngrundftücks Nr. 141 c. p. 142 d. n. Gb. bie- selbst mit Zubehör Termine : /

1) zum Verkaufe nah zuvoriger endliher Regu- lierung der Verkaufsbedingungen am Diens- tag, den 3. April 1894, Mittags 12 Uhr,

2) zum Ueberbot am Dienstag, den 1. Mai 1894, Mittags 12 Uhr, statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen bom 19. März an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Postmeister a. D. Millies hieselbft, welcher Kaufsliebhabêrn nah "vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör ge- statten wird.

Ludwigslust, den 12. Januar 1894.

Großherzoglih Mecklenburgshes Amtsgericht.

[60458 In Sachen, betr. die Zwangsversteigerung des dem Effigfabrikanten W. Stein zu Streliß even Wohngrundstücks Nr. 529b.- d. n. Ch. hierselbst, wird der auf den 16. Februar d. J. anstehende Ueberbotstermin hierdurÞh auf Dieuêtag, den 20. Februar 1894, Mittags 12 Uhr, verlegt. Ludwigslust, den 12. Januar 1894. Großkberzoglihes Amtsgericht.

[53955] Aufgebot.

Das Fräulein Charlotte von Bremer zu London und der minderjährige Georg v. Kronenfeldt, ver- treten durch seinen Vormund Baron A. von Wangen- heim zu Eldenburg bei Lenzen a. d. E., haben durch den Justiz-Rath Nehtsanwalt Werner zu Hannover das Aufgebot der von dem Geheimen Rath Grafen George von Bremer auf Kadenberge zu Gunsten seiner Mutter, der Gräfin von Bremer, geb. von Staffhorst, zu Hannover ausgestellten Schuldurkunde vom 6. P 1885 über 61 800 Æ beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Juli 1894, Vor- mittags 1x Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Neuhaus a. Oste, den 1. Dezember 1893.

Königliches Amtsgericht.

[46646] Aufgebot. 5

Der Bâäkermeister rl Friedri Süß zu Frolnan bei Annaberg, Königreih Sachsen, hat als

iterbe und im Auftrage der übrigen Erben des zu Frobnau verstorbenen Bädermeifte-s Carl Friedrih Süß das Aufgebot der angeblih verlorenen über 100 Thlr. lautenden, von der Lebensversicherungs- Actiengesellschaft „Germania“ zu Stettin unterm 14. Marz 1864 für den Bäckermeifter Carl Friedrich Süf zu Frohnaa bei Annaberg ausgestellten Police Nr. 49 430 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. Juni 1894, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Geriht, Glisabetbstraße Nr. 42, Zimmer Nr. 53, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloëerklärung der Urkunde er- folgen wird.

Stettin, den 31. Oktober 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung X.

[60463] e |

Das K. Amtsgericht München I., Abth. A. f. Z.-S., hat unterm 11. Januar 1894 folgendes Aufgebot erlaffen: 7

Es sind zu Verluft gegangen : f

1) Der Depositenshein der Bayerishen Hypo- thefen- und Wechselbank dabier vom 29. November 1886 Nr. 497, unterzeichnet von Otto und Hoppé, wonach der Reisende Josef Altschul, bei L. Reichen- berger dahier, Werthpapiere im Betrage von 16 630 46, wovon noch solche im Restbetrage von 2798 4 90 binterliegen, bei genannter Bank als offenes Depot hinterlegt hat, S f

2) der Depositenshein der Bayerischen Vereins- bank dahier Nr. 10 575 vom 26. September v. Jrs. gezeidnet von Beschoren und Kannengießer, * wonach der Ziegeleibesizer S. Graf eine 4 9% Obligation des Bayerischen allgemeinen Anlebens zu 2000 4 als Unterpfand bei genannter Bank binterlegt hat.

Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Rosenthal namens des Altschul und des Rechtéanwalts Dr. Kugel- mann namens des Simon Graf werden nun die

allenfallsigen Inhaber der bezeihneten Scheine auf-

gefordert, ihre Rechte hierauf bis spätestens im Auf-

gebotstermin am Moutag, den 17. September iesgeritlihen

L irtv Vormittags 9 Uhr, im di l 1 Geschêftszimmer Nr. 40/11. anzumelden und die Depositensceine vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

München, den 12. Januar 1894. Der Königl. Gerichtsschreiber: StäZrlein.

[60471] Aufgebot.

Von dem Kolon Christian Kruse zu Friedewalde Nr. 77 ist das Aufgebot des Sparkassenbus der Kreissparkasse zu Minden Nr. 26 950/207 G. 4 über die von der verstorbenen Ebefrau des Antragstellers, Christine Krufe, geborene Möhring, auf den Namen H. Kruse zu Friedewalde gemahten Einlagen be- antragt, e nach Abzug der Zurückzablungen am 1. Januar 1893 mit den“ aufgelaufenen infen 1000 Æ betrugen. Die Inhaber des Sparkassen- buchs werden aufgefordert, ihre Rechte an dasselbe spätestens in dem am 18, September cr., Vor- mittags 11 Uhr, anstehenden Termine anzumelden und die. Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserflärung derselben erfolgen wird.

Minden, den 5. Januar 1894.

Königliches Amtsgericht.

[60478] Bekanntmachung. . Angeblich sind verloren gegangen : e Folgende Sparkafsenbü der städtishen Spar- fasse zu Elbing a. Nr. 82 270, ausgefertigt für Ernst Schulze zu Elbing,

b. Nr. 73 315, ausgefertigt für die Wittwe Amalie Pahl zu Posilge,

G. s 995, auSgefertigt für Renate Zorn zu Flbing.

Auf den Antrag des Landgerichts-Raths Schulze, der Wittwe Amalie Pahl, der Shmiedefrau Renate Schulz, geb. Zorn, werden die unbekannten Inhaber der Sparkassenbücher aufgefordert, späteftens in dem Aufgebotstermin den 14, Juli 1894, Vor- mittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 12, ihre Rechte e zu machen und die Sparkafsenbücher vorzu- egen, widrigenfalls die Kraftloserklärung diefer Urfunden erfolgen wird. ;

Elbing, den 5. Januar 1894.

Königliches Amtsgericht.

[60477 L Aufgebot

von Sparkassenbüchern der Spar- und Leihkafse für das ehemalige Amt Oldenstadt. S a

__1) Der“Dienstknecht Wilhelm Bauck aus Holden-

ftedt hat das Aufgebot des Sparkassenbuh3 Nr. 7982.

über 1664 Æ 19 4,

2) der Telegrapbenarbeiter Ern Fauteck aus Holxen das des Sparkassenbuhs Nr. 16 186 über 306 A 8 S,

3) die Ehefrau Christine Sophie *Licht, geb. Müller, daselbst das des Sparkassenbuhs Nr. 7901 über 3600 4,

4) die Ebefrau Dorothee Besendahl, geb. Wünke, daselbst das des Sparkaffenbuchs Nr. 15 764 über 318 M 5 A,

9) der Hausfohn August Besendahl daselbst, ver- treten durch seinen Vater, Halbhöfner Fr. Besen- dabl daseltst, das des Sparkassenbu8s Nr. 15 337 über 318 A 5 S,

6) der Halbhöfner Friedrich Besendahl daselbft e des Sparkafsenbuchs Nr. 13 591 über 2054 c (0A

7) der Halbböfner Heinr. Lindloff olim Sthle da- selbst das des Sparkassenbuhs Nr. 2294 über 6037 A 95 S,

8) der Lehrer Heinr. Wilh. Aug. Licht daselbft E Sparkassenbuchs Nr. 3460 über 1552 #4

9) die Dienstmagd Catharine Licht daselbft das des Sparkassenbuhs Nr. 8627 über 42 4 51 a,

10) der minderzährige Hermann Licht dafelbft, ertreten durch feinen Vormund Schuhmacher Licht in Stöcken, das des Sparkassenbußs Nr. 14208 über 33 4, S _ 11) die Haustohter Christine Marie Wüncke zu Holxen das des Sparkafsenbuhs Nr. 4255 über 6620 Æ 91 S, i

beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, fpätestens in dem auf Mittwoch, den 2. Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Abtheilung IITL., anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Ürkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Uelzeu, den 19. Oktober 1893.

Königliches Amtsgericht. ITT.

[60467] Aufgebot.

Nr. 563. Altengelwirth Josef Mayer von Horben hat das Aufgebot eines von der Städtischen Spar- kasse Freiburg ausgestellten Sparkafsenbuhs Lätt. O. Nr. 1486 über eine Einlage von 940 4 44 4 be- antragt. Der Junhaber des Sparkassenbuhs wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 14, März 1894, Vormittags 11 Uhx, von dem unterzeihneten Geriht Zimmer Nr. 81 bestimmten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wirt.

Freiburg, den 11. Januar 1894.

Großh. Bad. Amtsgericht. Reich.

[59763] Aufgebot.

Zweds Besitßtitelberihtigung im Grundbuche werden nastehende Grundstüde und Grundstücks- antheile, welche sämmtli, soweit niht Ab- weichendes angegeben ist, in der Katastra[- gemeinde Medebach belegen sind, aufgeboten und zwar auf Antrag: N E

1) der Erben Anton Schaefer als: 1) dessen Wittwe Clara, geb. Dielenheim, 2) Carl Anton Schaefer, 3) Jakob Schaefer, 4 Anna, verehelichten Nifolaus Serve, 5) Wilhelm Heinrih Schaefer, ad 1 bis 5 in e rain 6) Josef Schaefer in Berlin, 7) Wittwe Iohann Friedrih Schaefer zu Bochum, alle vertreten dur Auktionator W. Anthe zu Hallen- berg: a. Flur 1 Nr. 612, in der Insel, Garten,

97 qm, eingetr. Bd. 17 Bl. 51 Hallenberg für.

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