1894 / 33 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Feb 1894 18:00:01 GMT) scan diff

E E E e N n E E a

E E E

Hanz in denselben aufgeben werden. Dagegen wird das landwirth-

\chaftlihe Vereinêwesen in den Kreis- und Lokalinstanzen nie entbehrt

werden können. Von diefen wird au heute die eigentliche praktische Arbeit geleistet. Der von dem Herrn Abg. von Zöltowski geäußerten Ansicht, als ob die Regierung die Thätigkeit der landwirthschaftlichen Lokal- und Zentralvereine unterschäße und ihnen gewissermaßen mit einer gewissen Gleichgültigkeit gegenüberstebe, muß ih auf das be- stimmteste widersprechen. Die Staatsregierung legt den vollsten Werth auf die freie Thätigkeit, die fh in den Vereinen kundgiebt, und ist überzeugt, daß in und dur die Kreisvereine viel geschaffen wird, was durch eine Organisation, wie sie in den Landwirthschaftskammern Ihnen vorgeschlagen ist, nicht geleistet werden kann. Aber die Land- wirthschaftskammern sollen auf anderen Gebieten mehr leisten. Wie von anderer Seite bereits hervorgehoben wurde, entbehrt die Land- wirthschaft einer genügenden Vertretung ihrer Interessen. Es ist gar kein Zweifel, daß, wenn eine festorganisierte Vertretung, wie die Land- wirthschaftskammern gedacht sind, durch dauernde und ständige Arbeit auf allen die Landwirthschaft interessierenden Gebieten, durch die Bearbeitung der öffentlicen Meinung und Sammlung allen Matérials dauernd thätig ift, weit mehr geleistet werden wird, als bisher von den landwirthschaftlihen Zentralvereinen auf diesen Ge- bieten geleistet werden konnte.

Besonderen Anstoß hat die Konstruktion des Wahlrechts gefunden. Meine Herren, ih möchte beute auf diese Frage niht weiter ein- geben, wenigstens zur Zeit nit, weil ich glaube, fie wird noch weiter berührt werden. Aber Sie werden gerade bei der Prüfung dieser Frage in der Kommission doch vielleiht finden, daß mit dieser Konstruktion, welche an den Grundsteuer - Reinertrag an- fnüpft und nicht dem Großgrundbesiß, sondern dem mittleren Besiß, der einen gewissen Grundsteuer - Reinertrag über- schreitet, und ebenso dem kleineren Grundbesiß eine Vertretung in der Kammer sichern will, das Richtige getroffen ist. Jh mache darauf aufmerksam, daß alle Mitglieder der Landwirth\schaftskammern von sämmtlichen Wahlmännern gewählt werden.

Ich schließe für jeßt mit der Bitte, die ganze Angelegenheit in der Kommission, ihrer Bedeutung entsprehend, zu würdigen, und Sie

werden die Staatsregierung bereit finden, alle Bedenken, die dabei

auftreten, bereitwilligst und eingehend zu erwägen; Sie werden sie aber auch bereit finden, sich wirklihen Verbesserungsvorshlägen gegen- über nicht ablehnend zu verhalten. (Bravo !)

Abg. von Puttkamer-Plauth (fonf.): Ich bin kein prinzipieller Gegner der Bestrebungen, welche die Vorlage verwirkliht. Jh habe nur sehr viel stärkere Bedenken gegen die Vorlage als Herr von Mendel, und ich habe noch niht die Ueberzeugung, ob es möglich sein wird, in der Kommission dem Geseß eine solche Geftalt zu geben, daß es brauchbar wird. Es is ja mögli, daß ich die Vorlage zu sebr nah besonderen Verhältnissen meiner Heimath beurtheile. Zum Gegner des Geseßzes maht mi der Umstand, daß die Zentralvereine unzweifelhaft werden eingehen müssen. Diese Vereine haben ein segens- reihes Wirken hinter si; es tritt an ihre Stelle etwas Neues, Ungewisses, von dem ih nicht die Hoffnung hegen kann, daß es etwas Besseres zu werden verspricht. Die allgemeine Wahl if mir bedenklih; das Wakhlverfahren ist allerdings dem Verfahren unserer Landtagswahl näher gerückt; aber es ist doch unbrauch- bar für den Zweck. In den Zentralvereinen leben wir jeßt in einer außerordentlichen Einigkeit, fowohl bezüglih der politishen Richtung als bezüglich des Verhältnisses zwischen dem Klein- und Großgrundbesiß. Die Kammern werden ihre Haupt- aufgabe in der Lösung agrarpolitisher und wirtbshaftliher Fragen zu suchen haben. Dabei wird der Gegensaß verschiedener politischer Anschauungen nicht immer zurückgehalten werden ; politische Parteien werden \sih in die Wahlen einmishen. Es wird jeßt {hon gesagt in freisinnigen Blättern, daß die Einführung der Rentenschuld nur dazu dienen folle, daß die Bauern die Garantie für die Schulden der Großgrundbesißzer übernehmen. Einem Theil der kleinen Land- wirthe solle das Wahlrecht genommen werden. Diese Punkte werden zur Agitation ausgenußt werden, ebenso wie der Gegensaß der Nationalität; die Polen werden gezwungen, mit den Deutschen zusammen in einer Organisation zu arbeiten. Wenn dadur Einigkeit hergestellt werden könnte, fo würde das nichts bedeuten. Aber die Crfahrung lehrt das Gegentheil. Das Wahlverfahren wird den Ausgangêpunkt für eine neue nationale Agitation bilden. Von der freiwilligen Mitarbeit ist bisher niemand ausgeschloffen. Künsftig sollen nur zwei Vertreter für jeden Kreis gewählt werden. Jeßt arbeiten vielleiht ein Dußend größere Besißer in den Kreisvereinen ; davon werden elf später zu Hause bleiben müssen, und in anderen Kreisen ist vielleiht niht eine einzige Perfon vorhanden, welche zur Mitarbeit befähigt und bereit ist. Nun kommt der Geldpunkt. In der Begründung ist erklärt, daß die Gelder, welche der Staat den landwirthschaftlihen Vereinen zuweist, niht zurückgezogen werden sollen. Dann sehe ich keinen Grund, weshalb ein Besteuerungsreht eingeführt werden fol. Wir würden geradezu in Verlegenheit sein, was wir mit dem Gelde anfangen follen. Je mehr Geld man zur Verfügung hat, desto leichter ift die Versuhung, Geld auszugeben. Wir sind bei uns steuer- und wahlmüde. Die Steuer für die Kammer wird feine unbeträchtliche Summe sein. Die Lage der Ee ist eine so s{lechte, daß der kleinste Tropfen das Glas zum Ueber- laufen bringen fann. Unfere Landwirthe werden von einer solchen Steuer nicht erbaut sein. Eine geseßlihe Basis wird den Land- wirthschaftskammern allerdings gegeben; aber es wird sonst weiter nichts an unseren Rechten geändert. Die Regierung hat uns jeßt {hon hören können und hat jegt son unsere Gutachten beachtet oder in den Papierkorb geworfen, wo sie ihr niht paßten. Daran wird nichts geändert. In den Motiven find ein paar Blie in eine ferne Zukunft geworfen; aber sie gehen von fo grundstürzenden Gesichtspunkten aus, daß ich die Ueberzeugung habe, die Landwirthshaftskammern werden am allerwenigsten dazu befähigt fein, diese Aufgabe zu lösen. Die Verwandlung der Hypothekenshuld in eine Rentenshuld wäre ein großartiger „Gedanke; ich finde aber keinen gangbaren Weg dafür. Wie denkt man si die Stellung der Landschaften gegenüber einem folhen Schritt? Die landschaftlihe Beleihung ist heute schon viel- fa eine viel zu hohe. Ebenso liegt es mit dem Geseg über das Ercbrecht. Populär ist eine Aenderung der Erbfolge in meiner Heimath keineëwegs; der Bauer wünscht die freie Verfügung über feinen Grundbesiß zu haben. Die Beseitigung der freien Vererbung könnte eine wohlthätige Maßregel sein; aber diefe Pläne kommen viele Jahrzehnte zu spät. Ich erkläre, daß ih nur für meine Person spreche ; ih weiß nicht, ob ich viele meiner Freunde hinter mir habe. Es handelt si nicht um eine Forderung der gesammten Landwirthschaft; es besteht eine große Unsicherheit der Beurtheilung dieser Frage bei den Ver- tretungen der Landwirthschaft. Die meisten Zentralvereine haben si gegen die Maßregel erklärt, nicht um ihr Todesurtheil zu vermeiden, sondern weil sie sih von der neuen Organisation keinen Nugen ver- jprochen haben. Auch das Landes-Dekonomie-Kollegium hat sich nicht für die Form ausgesprochen, wie sie hier für die Kammern vorgeschlagen wird, sondern nur für die fafultative Einführung derselben. Wenn die ganze lokale Vereinsorganisation aufrecht erhalten werden könnte, so wäre das vielleiht der einzige Grund, der mich zur Aenderung meiner Ansicht bewegen könnte. Ich kann der Regierung danken dafür, daß sie den Versuch gemacht hat, den Nothständen der Land- wirthschaft abzuhelfen, besonders nahdem der Reichskanzler erklärt hat, daß ihn die Landwirthschaft eigentlich gar nihts angehe. Ich hoffe, daß die Versuche der Regierung bald eine solhe Gestalt an- nehmen werden, daß ih denselben zustimmen kann.

Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden:

__ Die Hineinziehung des Herrn Reichskanzlers in die Debatte seitens des Herrn Vorredners nöthigt mi zu einer Erwiderung. Er sagte, der' Herr Reichskanzler habe im Reichstag ausgesprochen, daß ihn die landwirthschaftlichen Verhältnisse nichts angingen. Meines Wissens ist die Ausführung nur dahin gegangen, daß nach der Verfassung des Reichs die praktishe Förderung des landwirthschaftlichen “Be- triebs nicht in den Rahmen der Thätigkeit des Reichs hineingehöre. Ich glaube niht, daß die Ausführungen einen anderen Sinn hatten. Im übrigen kann ih aus meinen vielfahen Berührungen und dem Ver- fehr mit dem Herrn Reichskanzler bestätigen und erklären, daß er in der Auffassung, welche ih bezüglih der schwierigen Lage der Landwirth- schaft babe, und in den Beftrebungen für die Landwirthschaft, seitdem ih an dieser Stelle stehe, mit mir vollständig auf dem gleichen Boden gestanden hat, auch seinerseits die erste Anregung gegeben hat, um im Interesse der Landwirthschaft vorzugehen, zu einer Zeit, wo Sie allerdings bereits riht mehr mit ihm zufrieden gewesen sind.

Abg. von Es (Zentr.): Der Reichékanzler hat im Reichstag erklärt, daß ihn die Landwirthschaft eigentlich garnichts angebe; nur das Veterinärwesen gehöre zum Ressort des Reichs. Die Landwirthschaft if also vom Reichskanzler damit für vogelfrei er- klärt worden, namentlich die deutsche, denn für die auswärtige ift genügend geforgt. Von den Landwirthschaftskammern habe ih immer läuten bören, aber feiner fonnte mir darüber Auskunft geben. Sympathish an der Vorlage ist, daß sie vom Schuß der Landwirth- schaft ausgeht und denselben für patriotisch erklärt. Ich bin ein Agrarier nit avs Eigennuß, fondern im Allgemeininterefse, weil ih meine: je mehr Leute den Wanderstab éraretsen und in die Städte wandern, desto s{neller wird der Aufmarsh der Sozialdemokratie fich vollziehen. Der Schuß der Industrie ist in den Handels-

rverträgen mit minutiöser Gewifssenhaftigkeit durchgeführt, aber

für die Landwirthschaft ist nichts geschehen. Wenn die Landwirth- schaftskammern eingeführt werden, dann fönnen fie eine Bedeutung nur haben, wenn sie nicht erft gefragt werden, nachdem die entscheidenden Stellen sih bereits eine feste Meinung E haben. Man hat alle möglihen Experimente gemacht, z. B. auch mit den Renten- gütern ; aber die Rentengüter werden nur eine Zukunft haben, wenn es bessere Preise giebt, und so ias die Handelsverträge dauern, wird das wohl nicht der Fall sein. Die Einführung der Rentenshulden wäre zu erwägen. Wenn man aber in der Verschuldung Beschränkungen ein- führen will, dann fönnte man erst untersuchen, ob denn die allgemeine Wechselfähigkeit aufrecht erhallen werden muß. Ich will über diese Dinge nicht sprehen, weil fie noch nit reif sind. Die Landroirths-- schaftskammern müßten niht fafkultativ, sondern unter allen Um- ständen berechtigt sein, an der Preisnotierung für landwirthschaftlick;e Produkte mitzuwirken. Ein Gegensaß zwischen E und Klein- grundbesig besteht wirkliG nicht, aber er ist in Gegenden hineingetragen worden, wo vor 5 Jahren davon keine Rede war. Das hat sich bei den Reichstagswahlen gezeigt, und man follte es ih daher überlegen, ehe man ein Mittel \{chafft hier in dieser Vorlage, den Großgrundbesitß auszuschließen. Eine provinzielle Ord- nung auch des Wahlrechts wird durhaus nothwendig sein. Auch nationale Gegensäßze werden sih herausftellen, aber sie haben sich auch jeßt {hon bemerkbar gemaht, wo man sie nicht hätte erwarten sollen. Die landwirthschaftlißen Vereine werden neben den Land- wirthschaftskammern bestehen können. Die Grenze der Besteuerung könnte auf die Hälfte herabgeseßt werden, wenigstens fo lange die Gesundung der Landwirthschaft noch niht eingetreten ift. Die Land- wirthshaftskammern follen ein Siegel mit dem preußischen Adler führen. Der Adler erinnert an die Bureaux, und wenn man etwas mit einem Adler bekommt, dann denkt man an die Bureaukratie. Deswegen möchte ih glauben, daß man es den Kammern überlassen könnte, je nah der Provinz sich ein befonderes Emblem zu suchen. Wenn der Landwirthschafts-Minister {nell helfen will, dann sollte er für die gleitende Zollskala nach der Valuta eintreten.

Abg. Dr.FSaattler (nl.): Wer niht anerkennt, daß die Lage der landwirthschaftlichen Produktion die höchste Wichtigkeit für das Gedeihen des ganzen Staats hat, hat überhaupt keinen Blick für die praktischen Verkbältnisse. Wir haben in unserer Partei eine große Anzahl von Vertretern der landwirthschaftlihen Interessen, namentli des mittleren Grundbesfißes und müssen natürlich für die Lage der landwirthschaftlichen Bevölkerung und landwirthschaftlichen Produktion Interesse haben. Darum war bei meinen Freunden zunä%st große Neigung für die Vorlage; namentli diejenigen meiner Freunde aus der Industrie und dem Handel, welhe den Segen einer geseglihen Organisation in den Handelskammern kennen gelernt baben, standen von vornherein der Vorlage sehr freundlih gegenüber, und wurden auch durh die Berechtigung der Landwirth- schaftskammern zur Steuererhebung niht abgeschreckt; dagegen hat diese Aussicht auf eine neue Steuer bei meinen landwirthschaftlichen Freunden Bedenken erregt, denn die Steuermüdigkeit ist nicht nur in West- preußen, fondern auch in anderen Provinzen vorhanden. Wir müssen alfo die Vorlage in der Kommission eingehend prüfen. 21 Mitglieder dafür würden uns genügen, denn es ist eine alte Sage, daß bei 28 Mitgliedern nichts herausfkommt. Die Ziele der Landwirthschafts- fammern sind in der Vorlage ziemlih unbestimmt und nur in ihren Umrifsen angegeben; namentlich ihre Mitwirkung bei der Verwal- tung der Produktenbörse und bei der Preisfestseßzung if \o un- bestimmt gehalten, daß wir uns fein Bild davon machen fonnten. Und wer fich ein Bild davon machen konnte, kam zu der Ueberzeugung, daß dieser Weg ungangbar sei. Große und {were Bedenken sind gegen den Wahlmodus zu erheben. In den Ge- meinden wird natürlich der Ortsvorsteher Wahlmanu sein, und eine Versammlung von Gutsbesikern und Ortsvor- stehern unter Leitung des Landraths wird die Wahl der Kammern vollziehen. Db das eine geeignete Zusammenseßung zur Vertretung der landwirthschaftlißen Interessen“ sein wird, ist mir zweifelhaft. Der behördliche Einfluß des Landraths und der gesell- \chaftlihe Einfluß der Großgrundbesißer wird einen viel zu großen Umfang annehmen. Die Vertretung der Interessen des kleinen Grund- besizes wird dabei illufocisch werden. Wenn man die Handels- fammern zum Muster nahm, weshalb {lägt man dann nicht auch das- selbe Wahblverfahren vor wie für die Handelskammern? Das hier vorgeschlagene Wablverfahren kann niht_ auf die Zustimmung meiner Freunde rechnen. Das politishe Interesse wird bei der Zusammen- seßung der Landwirtbschaftskammern Einfluß üben. Durch die Land- wirth|[chaftskammern werden mindestens die landwirth A Zentralvereine aufgefogen werden, und die lokalen landwirthschaftlichen Bereine werden nur sehr {wer aufreht zu erhalten sein. Das gefällt uns nicht. Die landwirthschaftlihen Vereine haben sich um die Hebung der Landwirthschaft und der ganzen Bevölkerung Verdienste er- worben, und in ihnen hat sich auch die Stimme des kleinen Be- sißes Gehör verschaffen können. Die landwirthschaftlichen Vereine haben es verstanden, die Politif aus ihren Kreisen fern zu halten; es ist keine Élcine Sache, wenn man diese bewährten Einrichtungen ein- fach beseitigt. Weshalb follen denn diese neuen Organisationen ge schaffen werden? Zu den in dem Geseß angeführten Zwecken sind diese Organisationen eigentli) nicht nothwendig; noth- wendig sind fie nur üt die roßen, weitaus|chauenden Pläne der Agrargeseßgebung. Ueber diese Pläne sih zu äußern, ist schwer; aber es ist auch s{hwer, über die Organisationen, welhe Vor- bedingungen dazu sein jollen, sih zu äußern. In Aussicht genommen ist die Einführung der Rentenschuld und eine Umwandlung der Hypothekenshuld in eine folhe. Möglich if eine folche Um- wandlung; aber es sprehen doch auch Bedenken dagegen; es muß eine Belcheäakinia des Kredits stattfinden. Ist denn das in allen Theilen des Staats L Gbenso steht es mit der Abänderung des Erbrechts. ir wollen der Aende- rung des Erbrehts nicht widersprehen. In dem größten Theile meiner Heimathprovinz bestehen Beschränkungen des Erb-

- aber nur auf Anregungen beschränken.

#

preußen S i schiedenheit der landwirthschaftli Ver Lee, namentlih ‘auch bezüglich der Besißvertheilung, ist so gro , daß man die Aa pdeu nit einheitl kann ür den ganzen Staat. Die Ziele, welhen die f iwas‘ a lat kammern dienen follen, stehen noch nit fest und ihre B ung für den ganzen Staat ist niht anzuerkennen. Da müssen Bedenken eltend E werden gegen die Organisation überhaupt. Deshalb

d in der Kommission eingehende gungen anzustellen, ob es rihtig ist, eine einseitige Organisation der Landwirthschaft vorzu- nehmen, oder in Gemeinschaft mit dem Gewerbe; ob die Organi- sation obligatorisch oder fakultativ gemacht wird. Ich hoffe, daß es in der Kommission gelingen wird, die Bedenken zu beseitigen, damit das Gesez niht mehr die Schäden aufweist, welhe wir jeßt daran zu tadeln haben. Berechtigte Wünsche der Landwirthscha follen erfüllt werden, damit thut man etwas Gutes für das Wohl des ganzen Volkes. _

Abg. von Tzschoppe (fr. kons.): Der Gedanke der Landwirth- schaftskammern ist nit neu; er ist namentlich im Landes-Oekonomie- Kollegium behandelt worden, aber immer nur von dem Gesichtspunkt, daß die landwirthschaftlichen Zentralvereine si fakultativ in Kammern umivandeln können. Davon weicht die Vorlage erheblich ab, weil die Regierung wegen der Nothlage der Landwirthschaft, wegen der Reform des Kreditwesens u. \. w. die obligatorisde Einführung der Kammern für nothwendig hält. Man nimmt an, daß die Zentral- vereine sich zu Gunsten der E ftsfammern Eo werden. Das ist doch wobl etwas zu optimistisch. Die Leiter diefer Vereine find doch auch Menschen und werden nit bereit sein, sich ibr eigenes Grab zu araben und eine Thätigkeit einzustellen, durch welche sie bisher Gutes gestiftet , haben. Das Nebecneinanderbestehen der Kammern und der Vereine würde nur die Kräfte zersplittern, während man gerade auf eine Zusammenfafsung der verfügbaren Kräfte hinstreben follte. Die Ausübung irgend welhen Zwanges zur Auflösung der Vereine würde die Mitglieder nur erbittern. Es würde zweckmäßig sein, sich dem Standpunkt des Landes-Oekonomie-Kollegiums mehr zu nähern, wonach die erste Bildung der Landwirth\schaftskammern durch freiwillige Umwandelung der Zentralvereine erfolgen sol. Die lokalen landwirthschaftlichen Vereine werden bestehen bleiben können als ausführende Organe der Kammern und man könnte sie bei der erstmaligen Wahl der Kammer wohl auch betheiligen. Auf die teh- nisden und privatwirthschaftlihen Gebiete wird ih die Landwirth- schaftsfammer nicht begeben können; fie wird si hauptsählich mit wirthschaftspolitishen Fragen beschäftigen, in anderen Dingen s\ih Mit der neuen Steuer werden sih die Landwirthe nur befreunden können, wenn sie sehen, daß ihnen daraus Wohlthaten zu gute fommen. Jeder neuen Ein- rihtung wird Mißtrauen und Uebelwollen entgegengeseßt; deswegen sollte man hier jedes Schematishe und Schablonenhasfte befeitigen und die provinzielen Eigenthümli@keiten berücksihtigen. Gegen das Wahlrecht sind verschiedene Bedenken geltend zu machen, namentlih muß der Wahlmodus möglichst vereinfaht werden. Bezüglich der Vor- standéwahl müßte man die Wabl von Stellvertretern nit zulassen, weil dadurch die fortlaufende Erledigung der Geschäfte beeinträchtigt würde; denn die Stellvertreter sind nicht immer gut informiert. Hoffentlich gelingt es der Kommission, die Bedenken zu beseitigen.

Um 4 Uhr wird die weitere Berathung bis Mittwoch, 11 Uhr, vertagt.

Kunst und Wissenschaft.

Das Programm der in den Tagen vom 29. bis 31. März d. I. in Leipzig stattfindenden Versammlung deutscher Historiker isstt von dem dort zu diesem Zweck zusammen- getretenen Comité von Professoren und Lehrern der Ge- \hidte nunmehr folgendermaßen aufgestellt worden: Mittwoch, den 28. März, Abends 8 Uhr. Zwanglose Zusammenkunft der Theil- nehmer in den obeken Räumen des Kaufmännischen Vereinshaufes, Schulstraße 3. Donnerstag, den 29. März. Erste Sitzung. Vormitiags 9—1 Uhr. T. Begrüßung der Versammlung namens des Ortsausschusses durch Dr. Lamprecht, Ge der Geschichte an der Universität Leipzig. 11. Wahl eines Vorsitzenden und seines Stell- vertreters, soròte zweier Schriftführer. II1. Feststellung, welche An- träge und gemeinsamen Angelegenheiten unter Umständen außer den in dieses Programm aufgenommenen erörtert werden follen. (Eingegangen ist bisher ein Antrag von Dr. Sieglin, Kustos an der Bibliotheca Albertina zu Leipzig: die Versammlung möge den historishen Ver- einen, sowie den deutschen Historikern überhauvt die wissenschaftliche Unterstüßung der Neubearbeitung des Spruner-Menke’schen Atlas, vor allem der Gaufarten, befonders ans Herz legen.) TV. Berathung über die Stellung der alten Geschichte im gelehrten Unterriht. Bericht- erstatter: Professor Dr. Jäger, Direktor des Königlichen Friedrich- Wilhelms-Gymnasiums zn Köln am Rhein; Professor Dr. Hannak, Direftor des Lehrer-Pädagogiums zu Wien; Professor Dr. Kämmel, Rektor der Nikolaishule zu Leipzig. Zweite Sihung. Na- mittags 3—6 Uhr. T. Gegebenenfalls Fortseßung der Berathung des Vormittags. 11. Vortrag von Dr. Schmeller, Professor an der Uni- versität Berlin und Mitglied des Königlih preußishen Staatsraths,

über den deutschen Beamtenstaat tes 16. bis 18. Jahrhunderts.“ °

Freitag, den 30. März. Dritte Sitzung. Vormittags 9 bis 1 Uhr. Berathung über Stand und Bedeutung der landes- geschichtlihen Studien, insbesondere über die Arbeitsgebiete der landes- ge|ihtlihen Publikationsgesellshaften. Berichterstatter: Dr. von Zwiedeneck-Südenhorst, Professor an der Universität Graz; Dr. von Weech, Direktor des Großherzoglich badishen General-Landeë-Archivs zu Karlsruhe: Dr. S Archivar der Stadt Köln; Dr. Grün- hagen, Geheimer Archiv-Rath und Professor an der Universität Breslau oder im Falle von dessen Verhinderung Professor Dr. Mark- graf, Bibliothekar und Archivar der Stadt Breslau, Dr. Pruß, Professor der Geschichte an der Universität Königsberg, oder im Falle von dessen Verhinderung Dr. Erler, Professor der Geschichte an der Universität Königsberg. Vierte Sißung. Nachmittags 3 bis 6 Ubr. I. Gegebenenfalls Fortseßung der Berathung des Vormittags. IL. Vortrag von Dr. von Seidliß, Ober-Regierungs-Rath in der General-Direktion der Königlichen Sammlungen zu Dresden, über die spätgothische Kunst im Königreih Sachsen (als Vorbereitung zum Ausflug nach Meißen; \. unter Sonntag, den 1. April). Sonn- abend, den 31. März. Fünfte Sißung. Vormittags 9—1 Uhr. 1. Berathung über die Grundsäße, welche bei der Herausgabe von Aktenstücken zur neueren Geschichte zu befolgen sind. Berichterstatter: Dr. Stieve, Professor an der Technischen Hochshule zu München. I1. Gegebenenfalls Besprehung der von der Versammlung in der ersten ESißung unter Nr. Ill] auêgewählten Arapen und Angelegenheiten. 111. Beschlußfassung über die nähste Versammlung, Nachmittags 24 Uhr: Festmahl in den Räumen des Kaufmännischen Vereinéhauses. Sonntag, 1. April, soll ein Ausflug nah M eißen zur Besichtigung der dortigen Alterthümer, vor allem des Doms und der Albrechtsburg, stattfinden. Die Führung wird Herr Dr. Flathe, Professor an der Fürstenshule zu St. Afra, übernehmen.

Die Sißungen finden im Saale des Kaufmännischen Vereins- hauses, Schulstraße Nr. 3, statt. Ebenda befindet sich ein ständiges Bureau, in dem Auskunft s Art ertheilt wird und Mitgliedskarten ausgegeben werden. Der Verein für die Geschichte Leipzigs (Vorstand Herr Oberlehrer Mangner) hat die Absicht, zur Feier des Historiker- tags eine Ausstellung seiner Sammlungen, vor allem der Reliquien aus der Völkfershlaht zu veranstalten. Anmeldungen zu der Ver- fammlung nehmen die Herren Professor Dr. Lampreht (Thomasius- straße 2 111), Professor Dr. Arndt (Plagwiterstraße 49 1) und Ober- lehrer Dr. Baldamus (Leipzig-Gohlis, Wilhelmstraße 18 1) entgegen. Die Genannten sind auch bereit, etwaige Anfragen in Sachen der Versammlung zu beantworten.

Benediktbeuern, verseßt. Schlet, Verwalt Assist, Wi Insp. von der Remonte-Fnsv. , Berwatl. A1. irthschafts- Benediktbeuern beide E air des Remonte-Depots

Depots Fürstenfeld, der Titel Wirthschafts-Inspektor verliehen.

Unterarzt im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedri von Baden, Assist. Aerzten 2. Kl. ernannt.

Nr. 123, zum Proviantamts-Assistenten ernannt.

bruar. Günther roviant wigsburg zugetheilt. P E

-

: zum Deutschen Reichs-An

M Boe

Personal-Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnriche x. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungea. Im aktiven Heere. Berlin, 3. Februar. „Frhr. v. Gemmingen, Gen. Major von der Armee, zur Dienstleistung bei dem Kriegs-Ministerium kommandiert.

Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Peere: Berlin, 1. Februar. v. d. Marwigt, Sec. Lt. vom Inf. Regt. von Voigts- Rhe (3. Hannov.) Nr. 79, scheidet bebufs Uebertritts zur Scuy- us f Deutsch-Ostafrika mit dem 6. Februar d. J. aus dem

eere aus.

Penfion der Abschied bewilligt. Schmieder, inval. Port. Fähnr. E im 2. Hess. Inf. Regt. Nr. 82, der Charakter a Eee Á. ver-

ichen.

Berlin, 2. Februar. Andreae, Gen. L. und Inspekteur der 1, Ingen. Insp., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit ® ) T Diep: itl fa gung f [chied8gesuches, mit Pension

__ Im Sanitäts-Korps. Berlin, 1. Februar. Dr. reuß, Assist. Arzt. 2. KI. vom Inf. Regt. von der Golß Cr. Bre ul Nr. 54, Dr. Müller, Assist. Arzt 2. Kl. vom Feld-Art. Nent. Nr. 15, scheiden behufs Uebertritts zur Schußtruppe für Deutsch- Ostafrika mit dem 7. Februar d. I. aus dem Heere aus.

Beamte der Militär- Justizverwaltung.

G e Se Rang O A s Auditeurs der

rmee. 20. Sanuar. Siefke, Kanzlei-Sekretär auf Probe bei

Gen. Auditoriat, zum Kanzlei-Sekretär ernannt. M i

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 15. De- zember. Dr. Beeck, Professor vom Kadettenhause zu Plön, Hülsen II., Oberlehrer von *der Haupt-Kadettenanstalt, zum Kadettenhause in Bensberg, Dr. Rei, Oberlehrer von der Haupt- Kadettenanstalt, zum Kadettenhause in Plön, JIohannesson, Oberlehrer vom Kadettenhause zu Bensberg, Ben s el, Oberlehrer vom Kadettenhause zu Oranienstein, Floß, Oberlehrer vom Kadettenhaufe in Potsdam, zur Haupt - Kadettenanstalt, Dr. Schmidt TIT., Oberlehrer vom Kadettenhause zu Waklstatt, zum Kadettenhause in Potsdam, zum 1. April 1894 verseßt.

__ 20. Januar. Dr. Rudkowski, Hülfslehrer bei der Haupt- Kadettenanstalt, unter Berufung in eine etatsmäß. Lehrerstelle beim Tar dau in Wahlstatt, zum 1. April 1894 zum Oberlehrer ernannt.

23. Januar. Halbach, Zablmstr. Aspir., zum Zahlimstr. bei IT. Armee-Korps ernannt. 9e 2 | S

Königlich Vayerische Armee.

Offiziere, Portepee -Fähnriche x. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. 28. Januar. Horadam, Oberst-Lt. und Kommandeur des 1. Ulan. Negts. Kaiser Wilhelm I11., König von Preußen, unter Einreihung in die Kategorie der mit Pension zur Disp. stehenden Offiziere, zum Vorstand der Ankaufskommission bei der Remonte - Inspektion, v. Le Suire, Major à la suité des 1. Schweren Reiter-Regiments Prinz Karl von Bayern und Adjutant beim General - Kommando E Armee-Korps, zum Kommandeur des 1. Ulan. Regts. Kaiser Wil- helm *I11., König von Preußen, Frhr. v. Speidel, Rittm. und Esfadr. Chef im 1. Schweren Reiter-Regt. Prinz Karl von Bayern, unter Stellung à la suite dieses Truppentheils, zum Adjutanten beim General - Kommando 1. Armee - Korps, Zehrer, Haupt- mann und Kompagnie - Chef im 2. Fuß - Art. Negt. , unter Stellung à la suite dieses Truppentheils, zum Vorstand des Art. Depots München, Manz, Rittm., bisher à 1a suite des 1. S@hweren Reiter-Regts. Prinz Karl von Bayern und kommandiert zur Dienst- leistung dortselbst, zum Eskadr. Chef in diesem Regt., Simmerer, Pr. LU à la suite des 1. Fuß-Art. Negts. vakant Bothmer und Direktionsmitglied der Ober - Feuerwerkers{ule, unter Beförderung zum Hauptm., zum Komp. Chef im 2. Fuß-Art. Regt., Nahm, Pr. Lt. vom 1. Fuß-Art. Regt. vakant Bothmer, unter Stellung à la suite dieses Truppentheils, zum Direktionsmitglied der Ober- Feuerwerkersule, ernannt. Die Sec. Lts.: Frhr. v. Soden perfönliher Adjutant Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Karl_ von Bayer, ‘Brey, —- Beide & la buits des Schweren Reiter-Regts. Prinz Karl von Bayern, Knözinger, kommandiert zur Equitations-Anstalt, Steich ele, beide im 2. Schweren Reiter - Negt. vakant Kronprinz Erzherzog Rudolph bon Oesterrei, Zöller, kommandiert zur Equitations-Anstalt, im 1. Ulan. Negt. Kaiser Wilhelm Ik, König von Preußen, Frhr. von Crailsheim, kommandiert zur Equitations-Anstalt, im 2 Ülan. Negt. König, Braun, Insp. Offizier an der Kriegsschule, Fleshuez, beide im 1. Chev. Negt. Kaiser Alerander von Rußland, Rittter von Mann, Edler v. Tiechler, kommandiert zur Cquitations-Anstalt, Frhr. v. Horn, beide im 2. Chev. Regt. Taxis, Frhr. v.Feilißsch, fommandiert zum Topographishen Bureau des Generalstabs, im 3. Chev. Regt. vakant Herzog Marimilian, Weidert im 6. Chev. Regt. vakant Großfürst Konstantin Nikolajewitsch, sämmtli zu grerzähl. Pr. Lts, Schierlinger im 1. Fuß-Art. Regt. vakant L uer cu Reife ü agg L Ranke, Pr. Lt. im ¿ . egt. Kaiser Alexander von Nußla in P sei Charge verliehen l T ßland, ein Patent seiner c, Jn der Gendarmerie. 28. Januar. Frhr. v. Künsberg, e pte bei der Gend. Komp. von Niederbayern, zum Pr. Lt. ba

Abschiedsbewilligungen. Jm aktiven Heere. 29. Fa- nuar Herz, Nittm. a. D., in die Kategorie der mit Pe Ä zur I Sei en Dise eingereiht. N E

m antiats- Korps. 25. Januar. Dr. Schmitt,

18, Su Gta Ht Negts. Orff n E ai des , ¿ . Prinz Ludwig Ferdinand, zu Assist. Aerzt Ei den genannten Truppentheilen befördert. E N

4 Beamte der Militär-Verwaltung.

) 27. Januar. Kleyla, Ingen, Sec. Lt. derx Res. des

Geshoktabrit K jun Ingen. Map bei der Geschüggießerei und j er, Kanzlei-Diätar im Kriegs-Mi î

eir dat Gh ian G Pn, Pu

29. Januar. Böhm, Administrator vom Remonte-Depot Aenediktbeuern, zu jenem in Stleißheim, Amberger, Meral, Gui. vom Remonte-Depot Benediktbeuern, zur Remonte-Insp., €ys, Verwalt. Afsist. vom Remonte-Depot Fürstenfeld, zu jenem in

erwalt. Assist. des Remonte-

X TEL, (Königlich Württembergisches) Armee-Korps. Im Sanitäts-Korps. 2. Februar. Dr. Hummel,

illinger, Unterarzt der Res. vom Landw. Bezirk Heilbronn, zu

s b Beamte der Militär-Verwaltung. - Februar. Günther, Feldw. im Gren. Regt. König Karl

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 2. Fe- 8 - Assist., dem Proviantamt Lud-

Walther, Sec. Lt. vom Train-Bat. Nr. 16. mit .

Zweite Beilage

Berlin, Mittwoch, den 7. Februar

E Kaiserliche Marine.

/ ußtruppe für Deutsch-Ostafrika.

Be rlin, 1. Februar. v. d. ry Es Lt. a. D., bisher vom Inf. Regt. von Voigts-Rhet (3. Hannov.) Nr. 79, Dr. Preuß,

zeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

: 1894,

Dr. Müller, Assift. Aerzte 2. Kl. a. D., bisher vom Inf. Reat.

von der En (7. Pomm.) Nr. 54 bezw. vom Feld-Art. Regt. Nr. 15.

E De . Februar d. J. der Schutßtruppe für Deutsh-Ostafrika ilt. ;

Fg

Statiftik und Volkswirthschaft.

. Rindvieh- und Schweine-Bestand nach der*Zählung vom 1. Dezember 1893 und Vergleich mit dem : Bestand am 1.

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistishen Amt.

Dezember 1892.

Rin

dvieh Schweine

Staaten überhaupt

und

Landestheile. 1893 oder weniger 1893

| bis 2 | 1. Dezemb.! gegen 1892 mehr |1. Dezemb.| gegen 1892 mebr

davon (einshließlich Ferfel) 2 und mehr Jahre alt

überhaupt ; l a: \gegen 1892 mehr 37 ca oder weniger Std |%| | Stück | 9% Stück | 9%

Jahre alt 1. Dezemb. 8Csen 1892 mehr

oder weniger y peni g 1893 oder weniger

| Stück | 9% Provinz D E pee 022| + 5 734 0,61 351 872 é estpreußen 48743) 4857| 7 Sit Bol), 7 293) I 1207 Provinz Brandenburg . . | 754 467 6498| 0,91 217 934 Pommern e 584 849) 13 405] 2,21 175 006 Poi 740 339! 12 407| 1,61 229 403 2 7

s)

Schlesien . 1 425 938| 31 638| 422 6

Sadbsen . /. .} 672 146| 25 760! ée

Schleswig - Hol- | | stein 796 305| 27 234

« Hannover 957 339] 27 940

Westfalen 586 581 16 724!

: efffsen:-Nafsau 501 851/| 46 359!

E heinland . . 976 702) 100 243 274 924|

Hohenzollern 40 358 7117| 13 894

Co D R b

194 166

284 309 288 487 157 544 145 128

s r

-

Do Ls

O O00 DD D I Ds O0

bauk

612 150+ 36 553| 6,4 364 067|+ 14 661| 42 6 086

30819| 8,1 19 518| 9'6| Si Fa E 24 190! 10,0| - 536 533/4+ 17 692 17 777| 9,2 409 843+ 4372| 28 442 11/0| 510 936+ 16035 64 579 13,3! 1003 249/4+ 32 911| 30082 13,4 477 980|+ 4 322| 8 9

30994| 9,8| 511 996|+ 3760 47 895! 14,2) 668 852|+ 19 955 429 037|+ 12 263 356 723+ 1 960 76 583/ 21,8/ 701 778|— 23 660 5 540 28,5| 26 464|— 1577

734 7951+ 3478 446 803|—+ 21 895 4651 EEE 801 534+ 38 651 702 819+ 68 526 988 739|—+ 39 864 701 123|+ 42 421 898 337|+ d 225

362 962|+ 17 994 1025 263/— 15 727 621 546/— 16 762 368 035'— 36 247 990 711|— 55 770 22584 443

R d D

| |

_

Ol f Lo 00

O f S ck O

Fa F

Uo

28 987/| 15,5| 48 319!/ 25,0)

CD50 Dv

E

[SIO

D L D O J C0 O N A E

-

Königreich Preußen . | 9556 933| 314448| 3,21 2 941 239

Bayern rechts des Rheins | 2 767 914/ 322925| 10 A Bayern links des Rheins | 9/10,4j 843 259 81 877|

Volo NoN

L53725 13,41 6615 694 L 139 277 184 618) 18,0| 1 924 655|— 138 307 | | |

17 284| 17,4| 140 162|— 7816

7869 S8 + T1111 1159 939|— 94 004

98 723|— 6078|

J pi f puá

ay i -

D O

en

|

Us N 00°

|

(Pfalz) 222 039|_ 25 100 10,2 D25 136 7,8) 132 330|

Königreich Bayern . | 2989 9593| 348 025| 10,4

Königreich Sachsen . . .| 612744| 52 089| Württemberg 75217 195 371) 20,11 266 966! Baden 556 994 77 990| 12,31 184 288| Hessen i 289 974 31 667| 9,81 92 301| Mecklenburg-Schwerin . . | 295 886 5 865| 1,91 76088) Sachsen-Weimar . . -. . | 102 300 17 420| 14,61 31312 Meklenburg-Strelig . . 47 127 497| 1,11 13138 Oldenburg 225 951| 8135| 3,54 80485 Braunschweig 109 610 4188| 3,71 836983 Sachsen-Meiningen . .| 56896 11341/166| 15910| Sahsen-Ultenbura . . .| 59 842 5 596| 8,61 19 431 Sachsen-Coburg-Gotha 51 428 10 251| 16,6 16 014 Anhalt 59 063 922| 151 16942 Schwarzburg - Sonders- | _ hausen i 18 266 168) 5221 Séwarzburg - Rudolstadt | 16 933. c 3 996| Waldeck 22 581 ; 6 143 11 259 5 3439| Neuß jüngerer Linie 28 528 2 9 179. Schaumburg-Lippe . i1 167 4 2 720| 34 165 4 9234

0 4

L E L

1 756) 3608/1

Lübe 7 827 1 406| Bremen ; 14 654 6 224! Hamburg 12 440 728! 5,5 3158 Elsaß-Lothringen . . . .| - 404815 82 428!| 16,91 114 893

N Q I D R

, c

7 Q

, -

r

s

S)

L ELTTAA

201 902/ 17,91 2 064 817|— 146 123) 50 300| 27, 5| 480 414|— 1789| 107 750| 28,8| 508 251|— 87 6211 66 300| 26,5| 372 706|— 11 690| 3 25 677| 21,8| 197 673|— 9.290 9805| 11,4| 219 798|4- 3940

12S 0988 7 183 1513/10,3| 33989|+ 2010|

10 040| 11,1} 145 466|4+ 1905| 72 627|+ 1028

40 986|— 3 937| 404 1382) 35 414— 5187| 15 42121|+ 202 j

1305 1179 12 937|— 1050| 102

747

1 253]

5926|

7|

83)

640

1 258 662|— 100 082

454 035/+ 2 235 71 380 125|— 14 491 376 003|— 14 461 232 884|— 14 029| 345 979|4+ 27 320 116 303|— | 57 259|+ 153 931+ 2 148 4244 7: 53 634|—

53 109|—

62 182 |—

80 571|+

/

26 157 |—

23 396|—

27 5938|+ 7 970/— i 21 391/+ 96 22 374+ 2901 64 361 '— 92 8 167+ 562 11 833/+ 1838 15 292/+ 2836 394 276|— 36 129

Ten SI ck

D

-—

M I NROAAck1=

- _-

pak

IRRNROHIIII R O olen

pak

O 00 Co 00 ck L Co A O O

G Do D I L

_

RPELET E

D S

t

D

pak pink n R

ooo

O Us i Uo D D n —J D E bo

D N N L G O I F D

D R S i BO

o bi CO I on S O O C5 S

D O 09 s bh

pad

O RBBIOAAïNIO

-

O SSSONIS b O Q s G0 O0 O

D O L S0 bi O H b b C0 00 O P

prak Go J M 09

_

200 604 16, 124/ 57 580) 33, 24 848]

|

-

_

O S C0 —I 09 00ck ck

L

bay bd e 4

-

Deutsches Reich . [16 372 553| —1183 141| 6,7| 5 014 176]

=attgefunden hat.

L __ Mildthätigkeit.

Die Familie Felix Heinrih Schoeller hat zum Andenken an den verstorbenen Kommerzien-Rath Felix Heinrih Schoeller der evangelischen Gemeinde zu Düren in Form einer Stiftung die Summe von 120 000 A zum Bau eines Gemeindehauses geschenkt. Außerdem hat die Wittwe des Verstorbenen dem freiwilligen Armen- verein zu Düren 3000 Æ, der Blindenanstalt daselbst 2000 ( und der Maria-Appolonia-Kripve 2000 6 überwiesen.

Der Verkehr auf den Wasserstraßen Berlins M im Jahre 1893 hat, wie wir dem „Zentr.-Bl. d. Bauv.“ entnehmen, gegenüber dem Vorjahre, welches einen erheblihen Rückgang gezeigt hatte, bedeutend zugenommen; er ht hinter demjenigen des verkehrsreichsten Jahres 1891 nur wenig zurü. gs des Gewichts der zu Wasser ab- Cganienen Güter überflügelt das Jahr 1893 fogar alle früheren

ahre in hohem Grade, indem die Steigerung dieses Verkehrs 35 v. H. ausmacht. : Das Gefammtgewicht betrug in Tonnen :

1885 1888 1891 1892 1893

a. durhgehende 308883 326111 427587 360530 383487 b. angefommene 3 426 415 4 229 540 4777 073 4231 728 4 473 848 c. abgegangene 314613 8339748 396668 395792 532 120 Die Anzahl der Schiffe betrug :

1885 1888 1891 1892 1893 a. durhgehende 4016 3 657 4215 4 395 4 359 b, angekommene 41 359 46 307 46 599 42 427 45 762 c. Boegangene 40 980 46 187 45 754 42 003 45 359

nter den angekommenen Schiffen befanden sih 3504 Personen-

Dampfschiffe, 4304 Schleppdampfer (gegenüber 3765 im Jahre 1892 und 2724 im Jahre 1891), 30 Tau- (Ketten-) Schiffe, 612 Güter- Dampfschiffe (davon 86 unbeladen) mit einer Tragfähigkeit von 74976 t, beladen mit 44 688 t Gütern, und 37312 Segelschiffe (davon 3630 unbeladen) mit einer Tragfähigkeit von 5 035 787 t, beladen mit 4429160 t Gütern. Unter den abgegangenen Sciffen waren 3499 Perfonendampfer, 4295 Schleppdampfer, 30 Tau- (Ketten-) Schiffe, 626 Güter-Dampfschiffe (davon 8 unbeladen) und 36 909 Segelschiffe mit 496231 t Gütern. Unter den durh- gebenden Schiffen waren 2 Dampfer und 4262 Segel- chiffe (davon 1307 unbeladen) mit 383 392 { Gütern. ie Verwendung der Schleppdampfer hat wiederum eine erheb- liche Steigerung erfahren. Im ganzen sind zu Berg 2531 472 und zu Thal 1 942 376 & Güter angekommen, dagegen abgegangen zu Berg 278 878 & und zu Thal 253 243 t Güter. Unter den dur gegangenen

T] J

o

—1031356| 17,1/11 358 377|— 151 786| 1,3[12 205 714|+ 31426] 0,3

t

*) E Berlin ist das Ergebniß der Viehzäblung am 1. Dezember 1892 eingestellt, da eine solche am 1. Dezember 1893 nit

Mauersteine mit 19 129 t hervorzuheben. Jm ganzen sind zu Ber 110 751 t und zu Thal 272736 t Güter N Die abiben Angaben beziehen sich nur auf das Weichbild der Stadt Berlin, nicht auf Charlottenburg und die übrigen Vororte, in denen sih wichtige Lölch- und Ladestellen befinden.

Bewegung der Bevölkerung in Bayern N _______ während des Jahres 1892. O Königreich Bayern wurden im Jahre 1892 108 523 männ- liche und 101 627 weibliche Kinder geboren, darunter todtgeboren 3772 männliche und 2956 weibliche. Sterbefälle ergaben sich mit (io dluß 74807 RUE wr 567, L zwar starben 78 760 männ- e und 7 weibliche Personen. ie Zahl heschli Ee \ Zahl der Ebeschließungen

A Zur Arbeiterbewegung.

Aus Nür nberg wird der „Frkf. Z.* geschrieben, daß dort in der Angelegenheit des Formerausstandes (vgl. Nr. 6 U. flgd. d. Bl.) der Versuch gemacht werde, die Streitfragen durch das Einigungsamt im Laufe dieser Woche zu \{lichten. Es soll dies der erste Fall sein, daß_ das seit 1891 bestehende Gewerbegeriht als Einigungsamt naceres wird.

„n Leipzig fand, wie die „Leipz. Ztg.“ beri tet, am Monta eine bon etwa 250 Personen besuchte Banne der S übe machergehilfen statt, in welcher der sozialdemokratishe Reichstags- Abgeordnete Bock aus Gotha über den internationalen Schuhmacher- Regel in Zürih und den Befähigungsnachweis \ rah. Auf dem Kongreß wurde nahch_ seinen Mittheilungen festaeitellt daß nur 109% der deutschen Schuhmachergehilfen einer Organisation ange- hören. Bevor der Redner zu dem von ihm als ganz zwecklos be- zeichneten Befähigungsnachweis überging, betonte er den über Zurüd- seßung klagenden Gewerkschaften gegenüber die Gleihberechtigung der politishen und der gewerkschaftlihen Arbeiterbewegung. Am Sonntag wurde eine nur s{chwach besuchte Versammlung der fo- zialdemokratishen Brauergehilfen abgehalten. Der Vortrag eines Herrn Hilpert aus Berl in beklagte es, daß die vor kurzem noch blühènde sfozialdemokratishe Or anisation der Leip- ziger Brauereigehilfen, der Fahverein, jeßt {hon wieder seiner A u f- lôfung entgegensähe, warnte aber dessen ungeachtet vor jedem Zu- sammengehen mit den Arbeitgebern. Für den Fall der Auflösung des Fachpvereins foll eine Sm ian gewählt werden, die Hand in Hand mit dem Gewerkscaftsfkartell arbeiten soll.

Aus London meldet ein Wolffhes Telegramm: In dem estern in Tower Hill unter Leitung des fozialdemokratischen

Gütern find Zucker mit 43092 t, Steine und Stein 95 027 t, Steinkohlen mit 102 973 t, Braunkohlen ‘mit I6 105

erbandes veranstalteten Meeting der Arbeitslosen er- neuerte John Williams die früher erhobenen Se