1894 / 35 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 09 Feb 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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Im Königlichen Opernhause findet morgen auf Aller-

Ö Befehl eine Wiederholung des 11. Theils der Festvor-

27. Januar ftatt: Ouverture „Ein Feldlager in

von Meyerbeer; Lebende Bilder, nach Entwürfen

. von Heyden, gestellt vom Ober - Regisseur Tey-

laff; dekorative Einrichtung vom Ober - Inspektor Brandt. Die verbindenden Verse von Emil Taubert werden gespr

von den ‘apa Molenar und Nesper. Kapellmeister Sucher

dirigiert. orher geht Donizetti's „Tochter des Regiments“ mit

Fräulein Dietrich und den Herren Philipp und Krolop in den Haupt-

rollen unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung. Herr Sylva is}

wiederhergestellt und wird am Montag als Canio in den „Bajazzi“

auftreten. Die erste Aufführung der Oper „Die Medici® von

Leoncavallo ift für Sonnabend, 17. Februar, angeseßt.

Im Königlichen Schauspielhause werden morgen die Lustspiele „Die ° E und „Verbotene Frucht“ gegeben.

Direktor Ludwig arnay, welher zur Zeit am Hof Theater in Gotha ein Ehren-Gastspiel, zu dem er eingeladen ift, abfolviert, wurde gestern von Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog von Sawhsen-Coburg und Gotha in besonderer Audienz empfangen. Am Schluffe der Audienz, während welcher der Herzog in s{chmeicel- haftesten Worten seinem Gaft höchste Anerkennung für dessen künst- lerische Leistungen ausgedrückt hatte, überreihte er ihm eigenhändig das Komthurkreuz des Sachsen-Ernestinischen Haus-Ordens. _

Im Wallner-Theater wird vom Sonntag ab der Schwank „Der ungläubige Thomas" in Verbindung mit Ludwig Fulda's ein- aftigem a „Unter vier Augen“ den Spielplan beherrschen.

Im Residenz-Theater findet am Montag die fünfzigste Auf- führung des Valabrègue’shen Schwanks „Der Mustergatte“ statt.

Auf der Bühne des Theaters Unter den Linden vereinigte fich gestern das gesammte Personal, um Herrn Eduard Binder und feine Gattin anläßlich ihres silbernen Hochzeitsfestes zu ehren. Die Scene war in einen Garten verwandelt ; auf einer Estrade ftand, von Blumen umgeben, das Geschenk des Personals, ein prächtiger filberner Tafelaufsay. Das Jubelpaar wurde von Chorgesang be- grüßt. Daran {lossen sich Ansprachen des Regifseurs und des Dramaturgen.

Mannigfaltiges.

Nach dem jeßigen Stande der Etatsberathungen im Magistrats- follegium zur Feststellung des Stadthaushalts-Etats für 1894/95, welche in einer Sißung des Kollegiums zu Anfang der nächften Woche zu Ende geführt werden sollen, steht es fest, daß die Gemeinde- einktommensteuer im näthsten Etatsjahre nach dem Saße von 100% zur Erhebung gelangen wird. ür das laufende Etatsjahr wurden bekanntlich nur 85 9/% erhoben.

Die gestrige Stadtverordneten-Versammlung hatte die Wahlen für die ständigen Ausschüsse, die Verwaltungs- deputationen und Kuratorien und für die gemishten Deputationen vor- zunehmen. Stadtv. Meyer II. beantragte, wie wir der „Nat.-Z.“ ent- nebmen, diese Wahlen, welhe etwa 70 Mitglieder umfassén, durch einen gemeinsaftlichen Wahlakt zu vollziehen. Stadtv. Singer erhob dagegen Widerspruch; er behauptete, daß na der Vorschlagsliste die Jona mokratishen Mitglieder der Versammlung von den wichtigsten

us\hüfsen und Kuratorien ausgeschlossen seien. Der Antrag Meyer wurde s{ließlich in namentliher Abstimmung mit 71 gegen 42 Stimmen angenommen. Im weiteren Verlauf der Sißung gelangte nah längerer Debatte ebenfalls in namentliher Abstim- mung mit 98 gegen 15 Stimmen folgender, von den Stadtv. Virchow und Hütt gestellter Antrag zur Annahme: „Den Magistrat zu ersuchen, \hleunigst auch fernerhin alle nur möglihen Schritte zu thun, um zu erreichen, daß der Fortbildung8unterriht an denSonntagen

auch nach dem 1. Oktober ertheilt werden könne,“ Ein Antrag der Stadtverordneten Singer und Genoffen, betreffend die , ffung einer atn behufs Aufnahme und Fortführung einer A rbeits- [osenstatistik und SA et ung Arbeitsloser bei ftädtishen Arbeiten und in städtischen Betrieben“ wurde nach kurzer Diskussion durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. ;

Die Trauerfeier für den Geheimen Regierungs- und Provinzial- Sghulrath Dr. Klix hatheute im Königlichen Prinz Heinrih-Gymnasium in Schöneberg unter großer Betheiligung stattgefunden. Die Auf- bahrung war in der Aula erfolgt. An der Hauptwand erhob si ein

roßer s{warzer Baldachin, unter dem ein Thorwaldsen’sher Christus fand: eine Stiffung der Lehrer des Gymnasiums, die eigens für die heutige Feier gemacht war. Auf dem Sarg lag ein foftbares Arrangement aus Blumen und Palmen in Kreuzesform, gleihfalls eine Gabe der Lehrer des Gymnasiums. Am Fußende lag der mit Palmen durhflohtene Riefenkranz des Provinzial-Schul- kollegiums, das mit dem Geheimen Ober-Regierungs-Rath Tappen vollzählig erschienen war. Die Mitglieder der Gym- nasialabtheilung des Ministeriums der geistlihen 2c. Betr heiten waren vollzählig zur Feier abgeordnet. Auch der Ober- Präsident, Staats-Minister Dr. von Achenbach wohnte derselben bei; das Königliche Luisen-Gymnasium, dessen Dezernent Klix in den Jahren 1882 bis 1884 gewesen, das Königliche Wilhelms-Gymnasium, das

riedrihs-Gymnasium, das Askanische Gymnafium, an dem früher der

chwiegersohn, Direktor Rihter vom Prinz Heinrih-Gymnasium als Lehrer gewirkt, der Direktor und das Kollegium des Köllnishen Gymna- siums, dieeinzelnen Klassen des Prinz Heinrih-Gymnasiums, dieRealschule in Potsdam, das Gymnasium in Steglitz, das E zu Prenzlau, das Viktoria-Institut zu Falkenberg und viele andere höhere Lehranstalten fandten Kränze undDeputationen. DieTrauergesänge führte derSchülerchor des Gymnasiums unter Musikdirektor Handwerg's Leitung aus; die Gedenkrede hielt der Superintendent Vorberg. Nach der Feier wurde der Sarg nah dem alten Zwölf-Apostel-Kirhhof übergeführt. Die Kränze wurden im Zuge von den Schülern getragen.

In der Militärishen Gesellschaft wird am nächsten Mitt- woch, Abends 7 Uhr, in der Kriegsakademie, Dorotheenstraße 58/59, Herr Hauptmann von Sothen, à la suite des Grenadier-Regiments König Wilhelm I. (2. Westpreußishes) Nr. 7, Lehrer an der Kriegs- \hule zu Potsdam, einen Vortrag über „das Gefeht von Ctoges, am 14. Februar 1814“, halten.

Die Rentnerin Frau Charlotte Brehmer, Zionskirchplatz Nr. 14, feierte der „N. Pr. Z.“ zufolge gestern ihren 100. Geburtstag. Sie erfreut sih noch verhältnißmäßig guter Gesundheit und Nüstigkeit.

Köln, 8. Februar. Der Fesselballon der hiesigen Luft- \chiffer-Abtheilun g, welcher infolge Zerreißens des Taues weg- geflogen war, ist, wie die „Kölnische Volkszeitung“ meldet, nah längerer Schleiffahrt bei Hörter gelandet. Die beiden Insassen, zwet hiesige Offiziere, haben keinen Schaden genommen.

„Pegnesishe Blumen- orden“ vollendet, wie die „M. Allg. Ztg.“ mittheilt, in diesem Jahre ein Vierteljahrtausend seines Bestehens. Dieses Jubelfest soll in zwei Theilen begangen werden: im Sommer durch ein Irrhainfest (in dem „Irrhain des Ordens bei Kraftshof“) und, am 28. Oktober, am eigentlichen Gründungsêtag, durch eine Festversammlung mit Vor- trägen u. f. w. im Adlerjaal.

Wien, 8. Februar. Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph hat laut Meldung des „W. T. B.* der Wittwe des Professors

Nürnberg, 7. Februar. Der

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amilie Billroth, die ganze leidende

issenschaft erlitten habe. Von dem Ober-Hof-M; gfovie zu Eulen traf bei Frau Feger Billroth eine

ein, nah welcher Seine Majestät der Deutsche Kaiser d Nachricht von dem Hinscheiden ihres hochverdienten und von Seiner Majestät persönlih hohges{äßten Gemahls mit aufrihtiger Be- trübniß empfangen habe ; er sei beauftragt, der Wittwe das Beileid Seiner Majestät des - Kaisers in den allerwärmfsten Ausdrüen zu übernititteln. Beileidsbezeugungen L ferner einge- troffen von der Kronprinzessin-Wittwe tephanie, den Erz- herzogen Carl Ludwig und Rainer, deren Gemahlinnen, der Groß- berzcgin von Baden, dem Herzog Karl Theodor in Bayern, dem Prinzen Ferdinand von Bulgarien, zahlreihen Würdenträgern und wissenscha Les Instituten des Jn- und Auslandes. Der Gemeinde- rath hat die Errichtung eines Ehrengrabes beschlossen. Die Leiche ist heute hier eingetroffen und im Lrauerhaufe aufgebahrt worden.

Paris, 8. Febenar. Nach den nunmehrigen Ses steCangen sind, wie „W. T. B.* berichtet, bei dem Eisenbahnunglück bei Com- piègne (vgl. Nr. 34 d. Bl.) drei Personen getödtet: ein Russe (ein Koppelknecht Ikko Frida; niht eine Russin, wie zuerst berichtet), ein Oesterreicher und ein junges Mädchen. Zehn Personen {ind ver- leßt, darunter drei lebensgefährlih.

St. Petersburg, 8. Februar. Der „Vos. Ztg.“ wird telegraphiert : Auf der Station Szupsfa, unweit Batum, erfolgte ein Zusammenstoß zwischen | einem Perfonenzuge und mehreren leeren, vom Winde getriebenen Waggons. Dabei nd gegen dreißig Personen mehr oder weniger {wer verleßt worden. Die Lokomotive, der Gepädck- und Postwagen des Personenzugs wurden zertrümmert. Nach einer späteren Drahtmeldung find von den verleßten Personen vier gestorben.

Washington, 8. Februar. Das amerikanische Kriegs- \chiff „Kearsarge ist, wie ,W. T. B.“ meldet, am 2. Februar bei dem Niff Roncadore im Antillen-Meer gescheitert. Offiziere und Mann- schaft sind gerettet.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Berlin, 9. Februar. (W. T. B.) Nach telegraphisch der Woermann-Linie zugegangenen Nachrichten ist ihr Schiff „Adolf Woermann“ an der Küste von Liberia gestrandet. Sämmt- lihe Passagiere, unter denen sich der Gouverneur von Zimmerer, Landeshauptmann von - Puttkamer, Affessor von Salzwedel, die Beamten von Schöffler, von

agen und Frau befinden, sind gerettet und befinden ih in Nifow. Schif} und Ladung sind verloren. Die Passagiere werden nah ihren Bestimmungsorten durch ein anderes Schiff gebracht werden. /

München, 9. Februar. (W. T. B.) Wie die „Neuesten Nachrichten“ melden, is der ehemalige preußische Botschafter

Karl Freiherr von Werther gestern Nacht gestorben.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

beer. Dirigent:

t vom 9. Februar, Bilder.

Morgens.

Wetterber i

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bindenden Stationen.

ar. auf 0G d. Meeres

red. in Millim in ® Celsius C. =49R

(dazu „Berg 0 datenlied). II.

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Nach Entwürfen von —————: 2 gen vom Ober-Regisseur Teblaff. De Ea vom Ober-Ir spektor

erse von Emil Taubert, gesprochen von

den Herren Molenar und Nesper. 1. Der Große atte Kurfürst als Kurprinz in den Laufgräben vor Breda -

Kapellmeister Sucher. A. von Arc

orative Die ver-

randt.

Lebende | 3 Akten von H. Hirschel. Mußk von Franz von Suppé.

Refsidenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Sonnabend: Zum 48. Male. (Le premier mari de France.) chwank in 3 Akten von Albin Valabrègue.

Zoom“, altniederländisches Sol- L N 4 önig Friedrich Wilhelm 1. Rekruten | unp, Galavr Anfang 77 u e von Meilhac

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 73 Uhr: Lieder-Abend von Regina Moszkowski, unter gütiger Mitw. der Pianistin Fräulein Margarete Gussert

und des Herrn Dr. Hugo Goldshmidt (Bariton). Der Muster- C

Theater- und Konzert-Direktiou Ernest Cavour in London.

Lis T54 1 1746 Christiansund | 733 Kopenhagen . | 753 Stockholm . | 739 randa . 729 Sf erêbg. | 732 Moskau 737 Cork, Queens- ge +757 erbourg 5 De L virl SOE G iris «4000 a. 1 O0 winemünde | 757 Neufahrwasser| 754 Mentel ...) (8 î Ï 769 764 769 768 770 767 762 769 764.

7T1 768 769

n Böig. ? Böïig *) Mittags Regen, Nachts if.

Uebersicht der Witterung.

Ein barometrishes Minimum, welches geftern über Nord-Skandinavien lag, ist nach dem Weißen Meere langsam fort : ma S einsneues tiefes Minimum, oftwärts fortshreitend, lagert an der mittleren nor- wegishen Küste, Fortdauer der unruhigen Witterung im Nord- und Ostseegebiete bedingend. In Deutsch- land if das Wetter bei an der Küste vielfach fteifen, im Binnenlande s{chwahen, meift südwestlichen Winden, wolkig bis trübe; im Binnenlande ift viel- fah etwas Regen gefallen; die Temperatur ift fast überall gesunken, liegt indessen allenthalben noch er- beblih über dem Mittelwerthe, die Bre grense ver- läuft von St. Petersburg südostwärts über Moskau nah dem Kaspishen Meere hin.

Deutsche Seewarte.

wolkig beiter

Regen Dunst wolkig beiter

bedeckt bededckt

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Regen bedeckt wolkig wolkenlos bedeckt | wolkig!) |! bedeckt?) | bededt

halb bed. halb bed. nes wolkig?) halb bed. halb bed. Vei halb bed. wolkenlos Dunst wolkig wolkenlos

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Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern-

. 36. Vorstellung. Auf Allerhöchsten Be- ehl. Die Tochter des Regiments. Komische E E S an Pen S e E vir n em Franzö es eorges. Dirigent : Kapellmeister Dr. Muck. Oubérhure „Ein Feldlager in Schlesien“ von Giacomo Meyer-

besichtigend (dazu Grenadiermarsh der Garde König reis Wilhelm’'s T). 111. Ansprache König

riedrih’s des Großen vor der Schlacht bei Leuthen (dazu der Po ger erger Marsch). TIV. Begegnung Dn Friedrih's des Großen mit Kaiser Joseph 11. V. Aufruf der Freiwilligen in Breslau (dazu „Lüßow's wilde verwegene Jagd“ von C. M. von Weber). VI. Sch{hlußbild (dazu York’sher Marsch). Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 41. Vorstellung. Die Minne- Ffönigin. Komödie in 1 Aufzug von Hans von Gumppenberg. In Scene geseßt von Ober-Regisseur Mar Grube. Verbotene Früchte. Lustspiel in 3 Aufzügen, nah einem Zwischenspiel des Cer- vantes, von Emil Gött. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 37. Vorstellung. Die Meisterfinger von Nürnberg. Große Oper in 3 Akten von Richard Wagner. (Walther von Stol- zing: Herr Emil Götze, Königlicher Kammersänger, als Gast.) Anfang 6# Uhr.

Schauspielhaus. 42. Vorstellung. Die gelehrten

auen. Lustspiel in 5 Aufzügen von Jean

Baptiste Molière. In deutschen Versen von Ludwig | B

ps Der eingebildete Kranke. Lustspiel n 3 Aufzügen von Jean Baptiste Molière, mit R der Wolf Graf Baudissin’shen Ueber- seßung. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Sonnabend: Der Herr Senator. Anfang 7 Uhr.

Sonntag: Der Herr Senator. 9

Montag: Der Herr Senator.

Dienstag : Des Meeres und der Liebe Wellen.

Berliner Theater. Sonnabend, Abends 74 Uhr: Maria Stuart.

Sonnt Nachm. 25 Uhr: Aus eignem Recht.

Abends 7& Uhr: Ein Tropfen Gift.

Lesfing-Theater. Sonnabend: Ohne Geläut. Sonntag: Madame Sans-Gêne.

Wallner-Theater. Sonnabend: Heimath.

Sonntag: Zum 1. Male: Der ungläubige Thomas. Unter vier Augen.

Friedrich - Mem D tises Theater. Chausseestraße 25.

Sonnabend: Der Lieutenant zur See. Ope- rette in 3 Akten (nach einer älteren Idee) von E. Shlack und L. Herrmann. Musik von Louis Roth. In Scene gelent von Julius Frißsche. gent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang

L. Sonntag: Der Lieutenant zur See. Freitag, 16. Februar: Mit neuer Ausstattung. Zum erften Male: Brautjagd. Operette in

Sonntag u. folgende Tage: Dieselbe Vorstellung. In Vorbereitung: Der Maskenball (Veglione). Schwank in 3 Akten von Al. Bifson. Deutsch von Benno Jacobson.

Neues Theater. Direktion: Sigmund Lauten- burg. Sonnabend: Gisela. Schauspiel in 4 Akten von Else v. Schabelsky. Anfang 7F Uhr.

Sonntag und Montag: Gisela.

In Vorbereitung: A Bass0 Porto. Scenen aus dem neapolitanischen Volksleben von Gottfredo Cognetti.

Viktoria-Theater. Belle - Alliancestraße 7/8. Sonnabend : Mit vollständig neuer Ausftattung. Vor- leßte Woche. Die Kinder des Kapitän Grant. Aussftattungs\tück mit großem Ballet in 12 Bildern. Anfang 7 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, ermäßigte Preise: Lumpaci vagabundus, oder: Das licder- H E Zauberposse mit Gesang und allet.

Theater Unter den Linden. Sonnabend: Der Obersteiger. Operette in 3 Akten von M. n U L. Held. Musik von C. Zeller. Anfang

& Ubr.

Adolph Ernft-Theater. Sonnabend, 74 Uhr: Charley’s Taunte. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die Tala, pie iter Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed.

acobson und Benno Jacobson. Musik von Franz Roth. In Scene geseßt von Adolph Frnst.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

BPentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonnabend: Zum 13. Male. Hérr Coulisset. Schwank in 3 Akten von E. Blum und R. Toché. Hierauf: Zum 49. Male. Berlin 1893, Revue A Ae R von L. Leipziger. Anfang

L

“Sonntag: Herr Coulisset. Zum 50. Male.

Berlin 1893.

Konzerte.

Konzert-Haus. Sonnabend: Karl Meyder- Konzert. Vorsp. z. Oper e von Smetana. Ouv. „Die weiße Dame* von Boieldieu. Prolog aus „Der Dae von Leoncavallo. „Mein Traum“, Walzer von Waldteufel. „Souvenir de Moscou“ für die Violine von Wieniawski (Herr Carnier). Le i Steyermark für Piston von Hoh (Herr erner).

Ben Davies = Konzert

Sonnabend, 10. Februar, Abends 8 Uhr ; in der Sing-Akademie. Tenor: Ben Davies von der Royal Opera in London, Violine: Johannes Wolff, K. Kammer- virtuos in London, | Klavier: Prof. Plowitz in London. Eintrittskarten zu M 6, M 5, M 4, Á 2 find in der Hof-Musikalienhandlung von Ed. Bote u. G. Bock, Leipzigerstr. 37, und Abends an der Kasse zu haben. [65507]

Pirkus Renz (Karlstraße). Sonnabend, Abends

7x Uhr: Ein Künstlerfest. Ueberraschende Licht- und Wassereffekte. Großes Pracht-Feuerwerk. Außer- dem: der ostpr. Hengst Blondel, vorgeführt vom Direktor Gr. Nenz; das Schulpferd Cyd, geritten von Herrn N. Renz; Maëstofo und der Sieger Alep, er. v. Frl. Oceana Renz; die Trapezkünstlerinnen eshw. Hoffmann; die weltberühmten Akrobaten Gebr. Frediani 2c.

Sonntag: Zwei Vorstellungen, Nahm. 4 Uhr L Kind unter 10 Jahren frei). Gala-Festaufzug. bends 7F Uhr: Ein Künstlerfest.

Familien-Nachrichteu.

Verlobt: Frl. Agneta von Ramdohr mit Hrn. Lieut. Bernhard Graf Finck von Finckenstein aus dem Hause Ziebingen (Frankfurt a. O.). Frl. Gertrud von Hedemann mit Hrn. Kapitän-Lieut. Bernhard Meyeringh (Berlin). —- Frl. Marie Tielsh mit Hrn. Legations-Sekretär Kuno von L l (Waldenburg i. Shl.—Stuttgart).

rl. Elisabeth von Jyenpliß mit Hrn. Eggert von Woedtke (Breslau—Woldisch-Tychow).

Geboren: Eine Tochtex: Hrn. Professor Franck

(Bonn). ; Gestorben: Hr. Pastor Johannes Hertting

“abe uan" —— fr. Landstallmeister a. D. rl von Walbeck (Braunschweig). Fr. Land- schafts - Rath Marie von Besser, geb. Richter (Berlin). Hr. General-Lieut. z. D. Otto von Gaertner (Wiesbaden). Hrn. Geh. Hof-JIustiz- Rath Fleishhammer Tochter Lili (Berlin). 4 aa - Intendantur - Rath Georg Lenz offen).

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagf- Anstalt Berlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (etùushließlih Börsen-Beilage).

s zum Deutschen Reichs-Anz

¿ 3D.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 9. Februar

eiger und Königlih Preußischen Siaats-Anzeiger.

1894.

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mi Oa E E E s MLIG. i ADCERÄ 5 2er r erag e

A. : Besondere Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, den 10. Februar 1894. 36

Handels- und Schissahrtsvertrag zwischen Deutschland und Rußland.

(Ueberseßung.)

Artikel 1.

Die Angehörigen eines der beiden vertragschließenden Theile, welche sich in dem Gebiet des anderen Theils nieder- elassen haben oder sih dort vorübergehend aufhalten, follen dort im Handels- und Gewerbebetrieb die nämlichen Rechte genießen und keinen höheren oder anderen Abgaben unter- worfen werden, als die Jnländer. Sie sollen in dem Gebiet des anderen Theils in jeder Hinsicht dieselben Rechte, Pri- vilegien, Freiheiten, Begünstigungen und Befreiungen haben wie die Angehörigen des at pte ten Landes. i

Es herrscht jedoch darüber Einver tändniß, daß durch die vorstehenden Bestimmungen die besonderen Geseße, Erlasse und Verordnungen auf dem Gebiet des Handels, der Gewerbe und der Polizei E berührt werden, welche in jedem der beiden dértras\ Gliaen en Länder gelten oder gelten werden und auf alle Ausländer Anwendung finden.

Artikel 2.

Die Angehörigen jedes der beiden vertragschließenden Theile sollen in dem Gebiet des andern Theils berechtigt sein, jede Art von beweglichem oder unbeweglihem Vermögen zu erwerben und zu besigen, soweit dieses Reht nah den Landes- esezen Angehörigen Ren einer fremden Nation jet oder ünftig zusteht. Sie sollen berechtigt sein, darüber durch Ver- kauf, Taush, Schenkung, Eheschließung, leßten Willen oder auf andere Weise zu verfügen, sowie Vermögen durch Erb- haften zu erwerben und zwar unter denselben Bedingungen, welche jeßt oder künftig für die Angehörigen irgend einer anderen fremden Nation bestehen, ohne in einem der genannten Le unter irgend einer Bezeihnung anderen oder höheren Abgaben, Steuern oder Auflagen unterworfen zu sein, als die Inländer. i

Ebenso sollen sie den Erlós aus dem Verkauf ihres Eigen- thums und ihr Vermögen überhaupt unter Beobachtung der Landesgesche frei ausführen können, ias als Ausländer zur Entrichtung anderer oder höherer Abgaben verpflichtet zu sein, als die Jnländer unter gleichen Verhältnissen zu entrichten

. haben würden.

Sie sollen unter Beobachtung der Landesgeseße freien Zutritt zu den Gerichten haben, um als Kläger oder Beklagte aufzutreten, und sollen in dieser Hinsicht alle Rehte und Be-

eiungen der Jnländer genießen und wie diese befugt sein, ih in jeder Rechtssache der dur die Landesgeseße zugelassenen Anwälte, Sachwalter und Vertreter jeder Art zu bedienen. Artikel 8. :

Die Angehörigen jedes der vertragschlicßenden Theile sollen in dem Gebiete des anderen zu Gerichts-, Administrativ- oder Munizipaldiensten mit Ausnahme der Vormundschaft nit verpflichtet sein, ebenso bleiben sie frei von jedem perfön- lihen Dienst im Landheere, in der Marine, in der Reserve

der Land- und Seemacht und in der Nationalmiliz, sowie von

allen Lasten, Zwangsanleihen, militärishen Requisitionen und Leistungen jeder Art, welche im Kriegsfalle oder infolge von außergewöhnlichen Umständen auferlegt werden; ausgenommen sind die aus irgend welhem Rechtstitel mit dem Besiß eines Grundstücks verbundenen Lasten, sowie die Verpflichtung zur Quartierleistung und zu sonstigen besonderen Leistun en für die bewaffnete Macht, die den Jnländern und den Angehörigen der meistbegünstigten Nation als Eigenthümern, Pächtern oder Miethern von Jmmobilien obliegen. Artikel 4. é

Aktiengesellshaften und andere kommerzielle, industrielle oder finanzielle Gesellschaften, welhe in einem der beiden Länder nah den bestehenden Gesehen rechtsgültig errichtet worden sind und dort ihren Sig haben, sollen in dem anderen

DojenT DoTTUS xarermntme Gptgraphtr und ‘Uebungen “an Den *nt- *Philologishe Uebungen über Seneca’s Apocolocynthosis. rivatdozent Drescher: mf» olrew men Neuhochdeutshe Metrik.

schriften.

Geschichte der germanishen Philologie.

B, aaa fenf@aftliè -pharmazeutische

Abtheilung.

Prof. Hittorf: *Ausgewählte Theile der theoretishen P owsfki:

: Praktishe Uebungen im Laboratorium. rof Killing: Analytishe Geometrie, Die Blacaen: * Planimetrische

Prof. Hosius: *Paläontologie, 2. Theil. Prof. Salk

Organische Chemie. *Ueber die Metalle. E [Gl . Theil. eorie i tial-Glei Konstruktiond-Aufgabe. f Reg a schaftlicher Arbeiten im botanischen Justitut.

lehre). *Elemente d j Optik) nte der theoretishen Phyfi

* Uebungen im mathematischen Seminar. Prof. Brefeld: Systematishe Botanik, durch die Entwiklungs- geschichte erläutert. * Botanische Demonstrationen. * Leitung wissen- 1 Prof. Ketteler:

Experimentalphysik, 1. Hälfte (Tagemane „Phy k und Wärme- Z : , 3, Theil (Theor. Praktische Uebungen im phyfsikalishen Laboratorium.

Lande als geseglidh bestehend anerkannt werden und dort namentlih das Recht haben, vor Gericht als Kläger oder als Beklagte Prozesse zu führen.

Es herrscht jedoch darüber Einverständniß, daß durch die vorstehende Bestimmung die Frage nicht berührt wird, ob der- artige in einem der beiden Länder errichtete Gesellschaften in dem anderen Lande zum Handels- und Gewerbebetriebe zu- gelassen werden sollen oder niht. Diese Frage bleibt, wie bisher, den in dem betreffenden Lande bestehenden oder noch einzuführenden Bestimmungen vorbehalten.

In jedem Falle sollen die gedachten Gesellschaften in dem anderen Lande dieselben Rechte genießewr, welche den gleich- artigen Gesellschaften irgend eines Landes zustehen oder zuge- standen werden sollten.

Artikel 5.

_ Die vertragschließenden Theile verpflichten sich, den gegen- seitigen Verkehr zwischen beiden Ländern durch keinerlei Ein- fuhr- oder Austuhrvethate zu hemmen, auch die freie Durch- fuhr zu gestatten, soweit es sich nicht um Wege handelt, die der Durchfuhr verschlossen sind oder sein werden.

Ausnahmen sind nur für solche Erzeugnisse zulässig, welche auf dem Gebiet eines der De Me ennen Theile den Gegenstand eines Staatsmonopols bilden oder bilden werden, sowie auch für gewisse Erzeugnisse, für die- aus Rücksichten auf die Gesundheit, die Veterinärpolizei und die öffentlihe Sicher- E oder aus anderen shwerwiegenden Gründen außerordent- iche Verbotsmaßregeln ergehen könnten. 9

Artikel 6.

Die russishen Boden- und Gewerbserzeugnisse, welche in Deutschland, und die deutschen Boden- und Gewerbserzeugnisse, welche in Rußland eingeführt werden, sollen dort, sie mögen zum Verbrauch, zur Lagerung, zur Wiederausfuhr oder zur Durchfuhr bestimmt sein, der nämlihen Behandlung unter- liegen und keinen höheren oder anderen Abgaben unterworfen werden, als die Erzeugnisse des in dieser Beziehung meist- begünstigten Landes. Fnsbesondere wird jede Begünstigung, jede Befreiung und jede Ermäßigung der in dem Generaltarif oder in den Vertragstarifen enthaltenen Eingangszölle, welche einer der vertragshließenden Theile dauernd oder zeitweise Jugesteht, ohne weiteres und bedingungs- los auf die Boden- und Gewerbserzeugnisse des anderen aus- gedehnt werden.

einer dritten Macht

Arlilel e.

Die in dem beiliegenden Tarif A bezeichneten deutschen Boden- und Gewerbserzeugnisse sollen bei ihrer Einfuhr in Rußland und die in dem beiliegenden Tarif B bezeichneten russishen Boden- und Gewerbserzeugnisse sollen bei ibrer Ein- fuhr in Deutschland keinen anderen oder höheren Eingangs- zôllen unterliegen, als den in diesen Anlagen festgeseßten.

Wenn einer der vertragshließenden Theile auf einen in Anlage A oder Anlage B des gegenwärtigen Vertrags ange- führten Gegenstand einheimisher Erzeugung oder Fabrikation um Vortheil der Staatskasse eine neue innere Steuer oder [ccise oder einen Zuschlag zu einer folhen inneren Steuer oder Accise legen sollte, fo kann der gleichartige Gegenstand bei der Einfuhr mit einer gleichen oder entsprehenden Abgabe belegt werden, vorausgeseßt, daß diese Abgabe für die Pro- venienzen aller Länder gleich ist.

Artikel 8.

les Abgaben, welche in dem Gebiet eines der vertrag- schließenden Theile für Rehnung des Staats, der Gemeinden oder der Korporationen auf der Hervorbringung, der Be- arbeitung oder dem Verbrauch eines Erzeugnisses ruhen oder ruhen werden, dürfen für Erzeugnisse des anderen Theils unter keinem Vorwande höher oder lästiger sein als für die gleich- artigen Erzeugnisse des eigenen Landes.

rU“vts T UBE. festgeseßt.

Der Anfang des Semesters is auf den 16. April 1894

Deutscher Reichstag. 44. Sißung vom Donnerstag, 8. Februar; 1 Uhr.

„Patentamt“.

vom Donnerstag berichtet worden.

zur Erwiderung auf Ausführungen des

i zweite Berathung des Spezial - Etats des Reichsamts des Jnnern wird fortgeseßt beim Kapitel

Ueber den Beginn der Verhandlung ist bereits inder Nummer J Nachdem das Kapitel „Patentamt“ bewilligt ist, nimmt beim Kapitel „Rei ch s- Versicherungsamt“ im weiteren e E Berathung

. Schmidt,

Reichsmünzen.

i

smünzen Kupfermünzen Zehn-

inigstüdcke M 15

s L

16 800|— s

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Fünf- Zwei- Ein-

pfennigstücke | pfennigstücke | pfennigstüde | | G 19 908/34 1 680|— | 16 000|— | 4 978/21 16 800|— 42 566/55

| | 235 084/80] 15 346 496/05] 6 213 207 44] 6 074 146 17 D1 884/80] 15 346 196/00] 6213 207 J] 6 116 71272 | 1603/90 532/90| 35/36 32/64 250 280/90] 15 345 963/15] 6 213 172/08] 6 116 680/08

! 073,65 6 12 329 852,16 A

Thâätigkeit der Schiedsgerichte in der Unfallver- nängelt hatte, das Wort der 2 Geheime“ Ober-Regierungs-Rath von Woedtke: É zugeben, daß die gewählten Arbeitervertreter für tliche Thätigkeit des Neichs-Versiherungsamts des Ver- cbeiter entbehrten. Die Grenzstreitigkeiten zwischen den uf8genossenshaften und der Vorwurf der Humanität xch niht die Berechtigung des Wunsches auf Aufhebung änrihtung. Bei der Revision des Geseßes werde den iten dur eine einfahe Vorschrift vorgebeugt werden. nsche, den Verunglückten eine möglichst ausgiebige Rente se¿ die ganze Sozialreform durhtränkt. Ipeden (dkonf.) regt eine Regelung der Arbeiter- ge von NReichswegen nah dem Vorbilde der Reichs- Ünfallversiherung an. Die Schaffung kleiner Wohnungen jeseß zu fördern, hätten {on Lehler und Schäffle neuerdings habe Verband evangelischer Arbeiter- petitioniert, daß die Gelder der Invaliditäts- und ungs-Anstalten für diefen Zweck in umfassendem Maße 1 werden möchten. In Hannover sei die dortige Pet Beispiel vorangegangen. Redner fragt, wie weit ersicherungsanstalten von ihrer Befugniß, bis zu ein Pas im ganzen 37 000 000 zur Les on Arbeiterwohnungen zu verwenden, Gebrauh gemacht [uht, wenn das noch nicht geschehen sein sollte, mit auf diefe Verroendung von Amtswegen hinzuwirken. t von einer Abänderung des Geseßes eine Erweiterung nfreundlihen Bestimmungen. Ober-Regierungs-Rath von Woedtke: Von der mächtigung is bereits in weitgehendem Maße Gebrauch n. Bis jeßt sind über vier Millionen für diese Zwecke eine noch größere Summe zur Verfügung gestellt. erung dieser Bestrebungen find die Versicherungsanftalten tom; das Gefe ftann sie nicht zwingen. ie müssen je sicher gehen und haben deshalb sorgfältig zu prüfen, vorgebrachten Anträge auch alle Garantien unbedingter ten. Außerdem muß der Garantieverband seine Geneh- Ten, und auch dazu fann er niht gezwungen werden. ait die Gefeßgebung auszusprechen, begegnet noh leb- nken. Hönlank (S5z.) ersucht um Aufklärung über die lntershiede in der Zahl der dauernd und der vorüber- erbsunfähigen im Bereich der landwirthschaftlichen Be- jaften. Die Feststellung einer vorübergehenden Erwerbs- t ja viel vortheilhafter für die Berufsgenossenschaften, organisierten Unternehmer, aber daraus allein ließen sih hohen Differenzen nit erklären; die Ursahe müsse bei en Organen und in der verschiedenen Rechtsprehun Zahl der Versicherten werde vershieden angegeben; nah n Ober-Regierungs-Rath von Woedtke sind es 114, nah der verkauften Marken nur 9{ Millionen. Da bleibe 1 Dri daß für 2. Millionen Versicherungspflichtige Marken nicht zur Verwendung kamen. Die Tendenz rersicherungsamts und seine Judikatur habe bisher die edigen fönnen; aber diese Tendenz {heine jeßt etwas U gerathen, vor allem dur den überwiegenden Einfluß atie und des e a E Die Praktiker, Aerzte fämen allmählich den Juristen gegenüber ins Hinter- z lasse sich auch an der neuesten Réchtsprehung achweisen. Ein Arbeiter, der an einer geringen, nicht störenden geistigen Anomalie litt, wurde durch einen oer verleßt, daß er ins Irrenhans gebracht und für ärt wurde. Während nun nah früheren Entscheidungen Bersicherungsamt dem Verleßten eine Rente für die werbsunfähigkeit zugesprochen hätte, ist jeßt entgegengeseßt den. _ An der O eines ärztlichen Gutactens, welches eise besagt, da der Mann auch ohne den Unfall binnen errüdckt geworden wäre, hat das Reichs-Ve A gamt der Mann die Rente bloß für ein Fahr erhalte. hritt in der Judicatur ist von den weitestgehenden lange der Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath an der Spitze steht, wird es ja nicht so Tblimin stehen; aver wir kennen seinen Nachfolger niht. Jedenfalls wird sih hieraus eine neue Quelle für unzählige Prozesse und Rekurse ergeben. Um diefes Loch zu verstopfen, sollte das Reichs-Versiherungsamt noch einmal die ganze Frage C prüfen und, wenn irgend möglich, diefen Spruch umstoßen. Der Bundesrath weiß doch jedenfalls au daß G der psychiatrischen Ausbildung gut steht.

Staatssekretär Dr. von Boetticher:

Ich habe nur den letzten Theil der Ausführungen“ des Herrn Vorredners gehört, wegen anderweitiger Dienstgeshäfte konnte ih früher nit hier sein. Jh bedaure, daß ih auf diesen legten Theil seiner Ausführungen nicht eingehen kann. Das Reichs-Versicherungs- amt ist eine richterlihe Behörde, die in legter Instanz entscheidet ; sie ist insoweit souverän. Man kann vielleiht darüber verhandeln, ob bei einer Korrektur der Unfallversicherungsgeseßgebung eine Vorschrift zu erlafsen sei, welhe die Mißstände unmöglich

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unserer Aerzte nit