Schluß 4 Uhr. Nächste Sißung Freitag 11 Uhr. Interpellation Knebel, betreffend die Begnadigung wegen A evels, und Sekundärbahnengeseß.)
Statistik unnd Volkswirthschaft.
Zum russisch- deutshen Handelsvertrag.
In Dantae ci i. Pr. hat die Stadtverordneten-Versammlung nah kurzer Debatte folgende Anträge einstimmig angenommen:
__ Die Stadtverordneten-Versammlung wolle beschließen: 1) zu er- klären, daß fie den Abschluß eines Handelsvertrags mit Rußland im kommunalen Interesse Königsbergs für dringend nothwendig hält, und 2) den Magistrat zu ersuhen, gemeinsam mit der Stadtverordneten-
ersammlung eine Petition für die Annahme des Handelsvertrags an den Reichstag zu richten. ; :
Die Handelskammer zu Koblenz hat an die Reichstags- Abgeordneten des Regierungsbezirks Koblenz die in längerer Ausführung begründete Bitte gerichtet, dem zwischen der deutshen Reichsregierung und der Kaiserlich russishen Regierung abgeschlossenen Handels- vertrage zustimmen zu wollen.
Von den „Wöürttembergishen Jahrbüchern für Statistik und Landeskunde*, herausgegeben von “ dem K. Statistischen Landesamt, ift soeben der Jahrgang 1893 erschienen Stultgark, Kommissfionsverlag von W. Kohlhammer). Die Württem- ergishen Jahrbücher zeihnen sich stets durch eine Fülle gut ver- arbeiteten Stoffs und durch eine Mannigfaltigkeit aus, welche cinen tiefen Einblick in die wirths{haftlihen Verhältnisse des Landes wie in deren wissenshaftlihe Bearbeitung gestattet. Auch der Jahrgang 1893 steht in dieser Beziehung hinter seinen Vorgängern nit zurück. In der“ Einleitung wird eine genaue Chronik des Jahres 1893 geliefert, welche die bauptsäclicsten, Württemberg betreffenden Ereignisse enthält; ferner wird ein Verzeichniß der im Jahre 1893 verstorbenen hervorragenden Persönlichkeiten, dann ein Verzeichniß der literarishen Erscheinungen, und zum Schluß eine Uebersicht der amt- lichen statistishen Veröffentlihungen in Württemberg mit- etheilt. Der übrige Inhalt des Bandes zerfällt in drei (fle. Das erste Vell bringt folgende Aussube- Ueber die Besiedelung des württembergishen Schwarzwaldes, ins- besondere des oberen Murgthals, von Professor Dr. Hartmann ; Abriß einer Geschichte der württembergishen Topogaraphie und nähere Angaben über die Schickhart’she Lande8aufnahme Württembergs, von Insp. C. NRegelmann; die Ministerverantwortlihkeit und der württembergische Staatsgerichtshof im geschichtlichen NRücækblick, von Dr. Th. Pistorius; ein Beitrag zur Statistik des württembergischen Volks\hulwesens, mitgetheilt von dem Ministerium des Kirchen- und Schulwesens; Ergebnisse einer konkurs\tatistishen Erhebung in Württemberg 1883 bis 1892, im Königlichen Statistishen Landes- amt nah amtlihen Quellen bearbeitet vom Finanz - Assessor Dr. jur. Rettich; das Tabacksmonopol in Württemberg, von Dr. O. Linckh, funkt. Finanz-Amtmann; die Herkunft der württembergischen Waldenser und ihre Vertheilung im Lande 1698 bis 1732, von Dr. A. Roßger; die geognostishe Profilierung der württembergischen Eisenbahnlinie Reutlingen bis Münsingen, von Dr. E. Fraas; die meteorologischen Ursachen der Futternoth in Württemberg im Jahre 1893, von Dr. L. Meyer, \tellvertretendem Vorstande der Meteoro- logischen Zentralstation. — Das zweite Heft enthält: Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 180 im Königreich Württemberg; die Bewegung der Bevölkerung Württembergs im Jahre 1892; Medizinalberiht von Württemberg für das Jahr 1891, im Auftrag des Königlichen Ministeriums des Innern heraus- Lega von dem Königlichen Medizinalkollegium, bearbeitet vom
ber-Medizinal-Nath Dr. Pfeilstiker; neuere gewerbestatistishe Notizen aus Württemberg; die Hagelbeshädigungen in Württemberg im Jahre 1892; die vorläufigen Ergebnisse der außerordentlichen Viehzählung im S Württemberg vom 1. Dezember 1893. — Das dritte Heft enthält das im Königlichen Statistishen Landesamt bearbeitete „Statistische Jahrbuch für das Königreich Württemberg, Jahrgang 1893“. Das leßtere umfaßt die üblichen statistischen Tabellen über Flächeninhalt, Stand und Bewegung der Bevölkerung, Bodenbenuzung und Ernten, Viehstand, Forstwirthschaft, Bergwerks-, Salinen- und Hüttenbetrieb, Montanstatistik, Gewerbe und Handel, Verkehr und Verkehrsmittel, Geld- und Kreditwesen, Versicherungs- wesen, Preise und Löhne, Medizinalwesen, Justizwesen, Wahlen, Kirchenwesen, Unterrichts- und Erziehung8wesen, Kriegswesen, Finanz- wesen, Staatshaushalt sowie Ergebnisse der Zoll- und NReichssteuer- Verwaltung bei den württembergischen Zollstellen im Verwaltungs- jahre 1892/93.
Ausgaben der französishen Departements 1890—91.
Ueber die Finanzlage der französishen Departements hat die Ab- theilung des Ministeriums des Innern für Departements- und Ge- meindeverwaltung einen Jahresbericht in 12 Tabellen erstattet, welchen das „Bulletin de Statistique et de Législation comparée“1) der Hauptsahe nah wiedergiebt. Danach erreichten die Ausgaben im Jahre 1891 die Summe von 257,56 Mill. gegen 246 79 Mill. Francs im Vorjahre oder, wenn von den Zahlungen auf Anleihen die neu aufgenommenen Beträge abgezogen werden, 226,79 gegen 225,98 Mill. Francs, welche sih in folgender Weise gruppieren : A
Mill. Francs
a. für Grundeigenthum und Mobiliar 17,08 10,16
(einsch!. 6,75 bezw. 5,62 Mill. für Grunderwerb 2c.) b. für öffentliche Wege:
) Unterhaltung, Verbesserung, Personal und allge- meine Unkosten der Bezirks\traßen L 16,94 Bau und Verlängerung solher, Rückkauf von Zollbrücken 2) 0,36 Fuhrwege (chemins vicinaux) 95,31 batten von örtliher Bedeutung 7,37 Zuschuß an den Staat für größere Unternehmungen (Seehäfen, Schiffskanäle, Staats\traßen, Eisen- bahnen 2c.)
16,64
1,19 94/45 9,41
zusammen . . . c. für öffentlihe Wohlthätigkeit : Geisteskranke unterstüßte, mißhandelte und sittlih verwahrloste Kinder Kinder jüngsten Alters Verschiedenes (unvermögende Kranke und Neisende, íImpfung, unentgeltliche Arznei, Taubstumme, Blinde, Vereine zu gegenseitiger Hilfe 2c.). . . *) 7,74 zulammen., . 92/02 d. für Gottesdienst, Unterriht und Fortbildung 9,90 e. für sonstige und allgemeine Zwecke . . 22,11 - 21,98 (darunter 11,87 bezw. 10,96 Mill. Mehr der Ausgaben auf Anleihen). Die Hauptrichtungen, in welchen sih die Verwaltung der Bezirke bewegt, werden noch deutlicher dur eine Berechnung der Antheile. Von je 100 000 Fr. der Gesammtausgabe — abzüglich der als durch- e Posten anzusehenden neuen Anleihen — kamen 1891 auf mtsgebäude aller Art 2c. 7126, auf Wege 54 470, auf Wohlthätig- feit 24 487, auf Bildungszwecckte 4402, auf allgemeine und vermischte Ausgaben 9514 Fr.
2) 92,33 2) 20,75
8,75 59,93 9,98
1) Dix-septième année, Octobre 1893. Paris. — 2) Berich- tigungen nach dem verzeihneten Mehr für 1891 gegen 1890 mit Zuhilfenahme der Summen.
.
Zur Arbeiterbewegung. : L
Ueber die Lage des Formerausf\tandes in Nürnberg be rihtet der „Vorwärts“ nah der „Frk. Tgw.“: „Die Ausständigen haben in einer Versammlung beschlossen, die Arbeit unter folgenden Bedingungen wieder aufzunehmen: 1) Einstellung aller Aus- ständigen bei ihren bisherigen Unternehmern. 2) Anerkennung der Le Euno der Unternehmer wegen der Afkkordarbeit, unter
iherung des Tagelohns, der bisher bezahlt wurde. Der Tagelohn ift auch dann zu bezahlen, wenn die Former dur die Akkordarbeit bei zehnstündiger Arbeitszeit weniger verdienen ; wird ein höherer Verdienst erzielt, so ist dieser ungeschmälert auszubezahlen. Abrechnung hat an jedem Zahltag oder Wochenshluß zu erfolgen. Für Ueberstunden ist einZuschlag von 259/o zu bezahlen. 3) Es ist eine aus gleichen Theilen der Unternehmer und Arbeiter zusammengefeßte Beshwerde- kommission zu ernennen, die in Zukunft Streitigkeiten zwischen Unter- nehmern und Arbeitern zu \{lichten hat. 4) Die Vereinbarungen find \sriftlich niederzulegen und von den Saßungen je ein Exemplar dem Einigungs8amt, dem Industriellenverband und der Arbeiter- organisation auszuhändigen. — Das Einigungsamt stimmte den unter 2, 3 und 4 aufgeführten Positionen zu, bezüglich des Passus 1 wollten die Unternehmer bis heute Mittag definitive Antwort ertheilen. (Vgl. Nr. 34 d. Bl.) ;
In Braunschweig fand am 4. d. M. eine sozialdemo- kratishe Landeskonferenz für das Herzogthum Braunschweig statt, die nah dem „Vorwärts“ von 91 Delegierten aus 72 Orten besuht war. Neben einer U die das braunschweigische Wahlrecht betrifft, nahm die Versammlung einen Antrag an, nach dem Geldmittel für die Agitation durch Sammellisten aufgebracht werden sollen. : j
Die Meldungen über den Bergarbeiterausstand in LUaN ch-Ostrau (vgl. Nr. 34 d. Bl.) lauten widersprehend.
iner Wiener Meldung des „W. T. B.“ zufolge haben 130 Hundstößer des Steinkohlenbaues der Nordbahn die Anfahrt verweigert und Aufbesserung des Gedinges verlangt ; 60 von ihnen sollen im Laufe des Vormittags die Arbeit wieder aufgenommen haben. Der Betrieb is unterbrochen, die Ruhe nicht gestört. — Nach einem Telegramm der „Voss. Ztg.“ soll sih der Ausstand weiter auaedent haben. Die Belegschaft von vier Schächten habe bereits die Arbeit niedergelegt. Die Zahl dec Ausständigen wird hier auf LA oa angegeben ; es sind durchweg junge Arbeiter; sie fordern ohnerhöhung.
Aus London berichtet die Londoner „A. C.“ über neue Beun- ruhigung unter den Dockarbeitern: „Seit dem unheilvollen großen Dockstrike vor einigen Jahren ist der Friede nie mehr in die Londoner Docks eingekehrt. Jett gaährt es {hon wieder und es ist fraglih, ob man nit aufs neue am Vorabend eines weiteren großen Ausftandes steht. Es handelt sich um folgenden Streitpunkt: Infolge der Londoner Wollauktionen wird es den Beamten der London und St. Catherine Docks \chwer, die nöthige Anzahl Arbeiter aufzutreiben. Daher kommt es, daß die Arbeiter manchmal in der leßten Zeit 16 Stunden den Tag geschafft haben. Da sagen nun die Gewerkvereinsmitglieder, daß die Gesellschaft versuche, allmählich das alte Kontraktsystem einzuführen. Sie be- schweren sich, daß sie wochenlang warten müssen, bis sie ihr Geld für die Ueberzeit bekommen. Der Briefwechsel zwishen Gesellschaft und Docker-Gewerkverein hat {hon begonnen, und das ist meistens der Vorbote eines Sturms.“
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs» Maßregeln.
Sterblichkeitë- und Gesundheitsverhältnisse im Monat Dezember 1893.
Gemäß den Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts find im Monat Dezember v. I. von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 20,8, in Breslau 28,5, in Königsberg 32,0, in Köln 23,8, in Cassel 18,9, in Magdeburg 26,5, in Stettin 25,2, in Altona 22,3, in Hannover 22,0, in Frankfurt a. M. 18,7, in Wiesbaden 20,6, in München 29,5, in Nürnberg 20,3, in Augsburg 32,4, in Dresden 22,2, in Leipzig 20,4, in Stuttgart 27,2, in Karlsruhe 29,4, in Braunschweig 23,5, in Hamburg 21,1, in Straß- burg 27,3, in Meß 15,5, in Amsterdam 18,1, in Brüssel 21,1, in Budapest 27,1, in Christiania 21,0, in Dublin 31,4, in Edinburg 23,3, in Glasgow 25,2, in Kopenhagen 21,8, - in Krakau 43,1, in Liverpool 31,0, in London 27,3, in Lyon 21,8, in Moskau 21,8, in Odessa 24,0, in Paris 20,4, in St. Petersburg 32,1, in Prag 28,7, in Nom (November) 22,3, in Stockholm 23,5, in Triest 34,8, in Turin (November) 18,5, in Venedig 22,2, in Warschau 25,3, in Wien 29,9, in New-York 22,0. (Für die nihtdeutshen Städte ist der Zeitraum von vier Wochen, vom 3. bis 30. Dezember, zusammengefaßt worden.)
Der Gesundheitsstand im Monat Dezember war in der überwiegenden Mehrzahl sowohl der deutshen wie der nichtdeutschen Städte ungünstiger als im November und die Sterblichkeit in den meisten Orten eine gegen den Vormonat gesteigerte. Die Zahl der deutshen Städte mit sehr geringer Sterblichkeit (mit einer Sterblichkeitsziffer unter 15,0 pro Mille) ging von 11 im November auf 2 herab, Meerane und Neunkirchen; dagegen \tieg die Zahl der deutschen “Orte mit hoher Sterblichkeit (Sterblichkeitsziffer über 290 v0 Ville) die tim. Iropemberx ( betrug, aus 20, und zwar war dies in Weißensee, E, Clbing, Greifswald, Pes, Kolberg, Langenbielau, Linden, Malstatt-Burbach, Mar-
urg, Neumünster, Schweidniß, Stolp, Stralsund, Landshut i. B., Gmünd, Reutlingen, “Heidelberg, Konstanz, Wiêmar, und von nit teutschen Städten in Krakau der Fall. Das Sterblichkeitsmaximum, das im November 45,0 pro Mille betrug, erreichte in diesem Monat wiederum Greifswald mit der Sterblichkeitsziffer von 59,8 pro Mille und Jahr. — Die Zahl der deutschen Orte . mit günstiger Sterb- lichkeit (bis 20,0 pro Mille), die im Vormonat 958 betrug, sank im Dezember auf 25, aus welcher Zahl wir hier nur Beuthen D.-S., Bielefeld, Elberfeld, Frankfurt a. M., Cassel, Krefeld, Kreuznach, Minden, Stendal, Fürth, Crimmitschau, Eisenach, Greiz, Met, und von nihtdeutshen Städten Amsterdam erwähnen wollen. Die Zahl der deutschen Orte mit mäßig hoher Sterblichkeit (Sterblichkeitsziffer bis 23,0 pr. M.), die im Vormonat 46 betrug, hat ein wenig zuge- nommen (49) und nennen wir aus der Zahl En hier nur Aachen, Altona, Berlin (Lichtenberg, Schöneberg), Charlottenburg, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a. O., Halle, Hannover, Osnabrück, Trier, Wies- baden, Bamberg, Nürnberg, Bauyen, Dresden, Leipzig, Ludwigs- burg, Nostok, Schwerin i. M., Bremen, Hamburg, und von nicht- deutshen Städten Brüssel, Christiania, Kopenhagen, Lyon, Paris, Venedig und New-York. — Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit blieb im allgemeinen die gleih niedrige wie im Vormonat. Von je 1000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet: ' in Stuttgart 47, in Dresden 48, in Ham- burg 54, in Berlin 59, in München 105 Säuglinge. Diese geringe Kindersterblihkeit wurde zumeist durch das fast allgemein seltene Vor- kommen von afuten Darmkrankheiten hervorgerufen, welche Krankheitéformen nur in wenigen Orten (Berlin, Breslau, Danzig, Augsburg, Christiana, Krakau, St.Petersburg) etwas mehr Sterbefälle als im November bedingten. Dagegen war die Sterblichkeit in den höheren Altersklassen, besonders in den Altersstufen von 50 bis 60 Jahren und darüber, eine noch größece als im November. N E im November an den meisten Orten Mittel-Europas grassierende Gripp e - Epidemie hat im Dezember noch_ größere Ausdehnung gewonnen und sehr viel Opfer gefordert. So wurden aus Berlin (124), Danzig (55), Hamburg (48), München (46), Lübeck (35), Frank- furt a. M. e Königsberg (31), Dresden (29), Stuttgart (27), aus Braunschweig, Bremen, Magdeburg, Altona, Kiel, Effen, Barmen, Breslau, Stettin, Münster, Leipzig, Karlsruhe eine nee Zahl von Opfern gemeldet. In geringerer Zahl kamen
odesfäle aus fast allen größeren Ge en Städte zur Anzeige. Auch aus London (546), Stockholm, Kopenhagen, Amsterdam, Budapest, Prag, Moskau, St. Petersburg, New-York u. a. O. wurden mehr oder minder zahlreihe Sterbefälle an Grippe Men, Fast allgemein, zum theil recht ansehnlich, war auch die Zahl der
Todesfälle an akuten Entzündungen der Athmungsorga
esteigert, nur in Altona, Breslau, eld, Nürnberg, ‘Würt nrg, Brüffel, Krakau, Odessa, Paris, Prag, St. Petersburg, Wars
ahl derselben eine kleinere oder die glei große wie im uch Sterbefälle an Lungenshwindsucht
als im November zur Anzeige. :
Die Nachrichten über die Verbreitung der Cholera waren be. deutend günstigere als im November. Aus den meisten der von der Seuche befallenen Ländern war eine [chx erheblite Abnahme, aus mehreren fogar das Erlöschen der Epidemie gemeldet; nur in der Türkei war eine größere Ausdehnung der Epidemie ersihtlih. Aus dem Deutschen Reich wurden zwei Erkrankungen (aus Fürsten- walde und “aus Garz a. O. je eine) gemeldet und in leßterem Orte bei einer Angehörigen einer Person, einer anscheinend gesunden Person, Choleravibrionen nachgewiesen. Vom 22. Dezember bis zu Ende des Monats kam feine Erkrankung zur Anzeige. Auch in Desterreih-Ungarn, wo aus Galizien 35 Erkrankungen und 14 Todesfälle gezählt, und aus Ungarn, von wo 18 Erkrankungen mit 15 Todesfällen berichtet wurden, fam seit dem 17. bezw. 23. Dezember keine weitere Er- krankung zur Mittheilung. Aus Triest ward eine Erkrankung auf einem aus Konstantinopel kommenden Lloyddampfer, aus Bosnien (Ende November) eine geringere Zahl von Erkrankungen berihtet. Jn Rußland ift ein ziemlich allgemeiner ana der Epidemie, besonders in den westlihen (polnishen) Bezirken, ersihtlih. Am häufigsten zeigte sih die Cholera noch immer um Mitte und Ende Dezember in Wolhynien, Podolien, Kiew, Tschernigow, im Kubangebiet, in Sa- ratow und Baku; heftiger trat die Cholera um Mitte Dezember da- gegen wieder in St. Petersburg auf. In Jtalien, Rumänien, in den Niederlanden, Belgien und England war die Epidemie als erloschen anzusehen; auch aus Tunis wurden seit 29. Dezember keine Fälle mehr gemeldet. In Frankreich kamen im Dezember im Departement Finistère noch einige Fälle vor, Mitte Dezember im Arrondissement Arras und im Departement Pas - de - Calais. In Spanien war die Epidemie auf dem Festlande erloschen, dagegeà wüthete sie mit großer Heftigkeit auf der Insel Tenerifa, besonders in Santa Cruz. — In der Türkei hat die Epidemie, namentlih in Konstan- tinopel selbst, zugenommen; doch war in der zweiten Dezemberhälfte ein größerer Nachlaß ersihtlih; auch in Trapezunt, Sinope, Kjutahia, Saloniki, Amasia zeigten ih Cholcrafälle Ende Dezember feltener. In Eski-Chehir soll die Epidemie angeblich erloshen sein, doch kamen immer noch verdächtige Fälle vor. Im Vilajet Bagdad zeigten \ich anfangs Dezember nur wenige Fälle, während um Mitte Sas in verschiedenen Orten des Vilajets Adrianopel sih die gemeldeten Cholerafälle steigerten. Jn Tripolis hat die Seuche abgenommen, zu Ende Dezember kamen nur noch wenige Fälle im dortigen Militär- lazareth zur Kenntniß. In Persien war die Cholera um Mitte des Monats in Firuzabad, Latium, Barka, Pn in der Abnahme, in Khorassan, Rescht, Kum, Sultanabad, Teheran soll die Epidemie gegen Ende des Monats angeblih erloshen, dagegen in Kermanschah neu ausgebrochen sein. :
Von den anderen Infektionskrankheiten kamen Sterbefälle an Masern, Diphtherie und Podten häufiger, an Scharlach, Unterleibstyvhus und Keuchhusten in geringerer Zahl als im November zur Mittheilung. So waren Todesfälle an Masern in Barmen, Berlin, Kiel, Posen, München, Lübe, Magdeburg, Liver- pool, Paris, St. Petersburg, Wien häufiger, in Köln, London, Warschau, New-York seltener. Erkrankungen an Masern wurden aus München, Hamburg, Wien, Budapest, St. Petersburg sowie aus den Regierungsbezirken Hildesheim, Königsberg, Marienwerder, Posen, Schleswig, Siralsund in großer Zahl mitgetheilt. — Todesfälle an Scharlah haben in Berlin, Glasgow, Liverpool, London, Warschau, Budapest, St. Petersburg ab-, in Hamburg, Kopenhagen, Wien, Moskau, Odessa, New-York zu- genommen. In Kopenhagen herrshte Scharlach in ausgedehnter Weise, in London zeigte die Ausdehnung gegen den Vormonat eine Abnahme. — Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war in Aachen, Altona, Barmen, Berlin, Breélau, Essen, Guben, Magde- burg, Halle, München, Pirmasens, Chemniß, Dresden, Leipzig, Mainz, Oldenburg, Gera, Hamburg, Budapest, Kopenhagen, Krakau, London, Moskau, Prag, Triest, Warschau, Wien, New-York eine kleinere, dagegen in Erfurt, Greifswald, Hagen, Kiel, Köln, Königsberg, Langenbielau, Neumünster, Posen, Potsdam, Remscheid, Wilhelmshaven, Nürnberg, Stuttgart, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim, Gießen, Bremen, Straßburg i. E., Paris, St. Peters- burg, Stockholm, Turin eine gesteigerte und blieb in Dortmund, Frankfurt a. M., Lüneburg, Konstanz, Amsterdam, Edinburg, Glasgow, Odessa die gleih große wie im November. — Todesfälle an Unterleibstyphus waren in fast allen Großstädten feltener. An Flecktyphus kamen aus Elbing und Warschau je 1, aus Odefsa 2, aus St. Peteréburg 3 Todesfälle, Erkrankungen aus den RNegierungs- bezirken Posen und Schleswig, sowie aus dem Fürstenthum Schaum- burg-Lippe vereinzelt, aus St. Petersburg in mehrfacher Zahl zur Anzeige. Auch Genickstarre zeigte sich in Kopenhagen und Prag vereinzelt, in Moskau in 3, in New-York in 15 Fällen als Todes- ursache, und blieb in Berlin und Kopenhagen als Erkrankung ver- einzelt. Dem Keuchhusten erlagen in Berlin, Dublin, Glasgow, Paris, Wien weniger, in ondon und Liverpool mehr Kinder als im Vormonat. — Aus London und Moskau wurde je 1 Todeéfall an Tollwuth Me — Todesfälle an Poden wurden aus Christiania, Liverpool, Wien je 1, aus Odessa 2, aus Prag und Brünn je 3, aus London 7, aus Moskau 10, aus Triest und New-York. je 11, aus Paris 42, aus Warschau 47 berichtet, Erkrankungen an Pocken gelangten aus Breslau und dem Regierungé- bezirk Stade in einzelnen, aus Kopenhagen und Christiania in je 2, aus dem Regierungsbezirk Aachen in 4, aus Prag und Wien in je 9 Fällen, aus London und St. Petersburg in größerer Zahl zur An- zeige, doch war in London in der zweiten Dezemberhälfte die Zahl der gemeldeten Pocktenerkrankungen eine erheblich kleinere geworden.
au war die ormonat. amen etwas häufiger
Handel und Gewerbe.
Liverpool, 8. Februar. (W. T. B.) (Offizielle Notierungen.) American good ordin. 4, do. low middling 44, do. middling 44, do. good middling 43, do. middling fair 41/16, Pernam fair 45, do. good fair 4°/16, Ceara fair 45/16, do. good fair 43, Egyptian brown fair 41/16, do. do. good fair 47, do. do. good 5{, Peru rough good fair 518/16, do. do. good 51/16, do. do. fine 65/16, do. moder. rough fair 42, do. do. good fair 5, do. do. good 52, do. smooth fair 42, do. do. good fair 4°/16, M. G. Broach good 43, do. fine 45, Dhollerah good 32, do. fully good 33, do. fine 315/16, Oomra good 3!!/16 do. fully good 38/16, do. fine 4, Scinde good 34, Bengal fully good 37/16, do. fine 311/16. N
New- York, 8. Februar. (W. T. B.) Die Börse eröffne! in weihender Tendenz, im weiteren Verlauf trat theilweise eine Er holung ein; der Schluß war vorherrschend träge. Der Umsaß der Aktien betrug 171000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 176 000 Unzen geshägt.
__ Weizen eröffnete Getig, dann fest und etwas steigend auf Käufe für Rechnung des Auslands, später vorübergehend abgeschwaä auf das Gerücht von dem Fallifsement einer Londoner Bankfirma, darauf wieder steigend auf Exportkäufe und umfangreiche Käufe ur den rie g chluß fest. — Mais s{wähte sih na Eröffnung etwas ab, später erholt auf sramme Kabelberichte und Deckungen der Baissiers. Schluß sehr fest. f
i (W. T. B) Weizen anfangs au
Chicago, 8. Februar. , nfangs ottes Angebot etwas abgeschwädcht, später
allgemeine Liquidation und i h aut rege Kauflust erholt. Schluß stetig. — Mais anfang niedriger, \pâter trat Erholung ein. Schluß stetig. ; i Mexico, 8. Februar. (W. T. B.) Die Zolleinnahme im Monat Januar betrugen 1 445 000 Doll. gegen 1 403 000 Doll. im
Monat Dezember.
cholerakranken
M Bde
| Zweite Beilage - zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 9. Februar
: £894.
1, Untersuhungs-Sachen.
9, Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3, Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2.
[65942] Königl. Staatsanwaltschaft Stuttgart.
Vermögensbeschlagnahme.
Durch Beschluß der Strafkammer I1. des K. Land- gerihts Stuttgart vom 12. Januar 1894 ist das im Deutschen Neiche befindliche Vermögen folgender abwesender Wehrpflichtigen:
1) Albert Christian Friedrich Aldinger, geboren 31. Dezember 1873 it Stuttgart, Schreiner,
2) Georg Burkhardt, geboren 8. März 1873 in Stuttgart, Mechaniker,
3) Gustav Adolf Herrmaun, geboren 11. Oktober 1873 in Stuttgart, Kaufmann,
4) Wilbelm Friedrih Hoch, geboren 19. Januar 1873 in Rottweil, gew. Postpraktikant, /
5) Otto Wilhelm Jätle, geboren 30. Mai 1873 in Jllingen O.-A. Maulbronn, “Mechaniker, Ï
6) Christian Wilhelm Kilpper, geboren 17. März 1871 in Stuttgart, Buchdrucker,
7) Otto Albert Ritter, geboren 1. August 1872 in Heslach (Stuttgart), Kaufmann, ;
8) Jakob Friedrih Schöffler, geboren 13. April 1871 in Merklingen O.-A. Leonberg, Fabrikarbeiter,
gegen welche das Hauptverfahren wegen Verleßung der Wehrpflicht eröffnet is, gemäß § 140 Abs. 3 Str.-G.-B. und 88 326 und 480 Str.-P.-O. je bis zum Betragè von 800 4 mit Beschlag belegt worden.
Den 6. Februar 1894.
Staatsanwalt Cleß.
Aufgebote, Zustellungen und ‘dergl.
[65440] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 4 Nr. 262 auf den Namen des Kaufmanns Heinrich Homann und des Rentiers e Cosse Salomons, beide zu Berlin, zu gleichen
echten und Antheilen eingetragene, hinter der
R A angebli Nr. 110a, belegene Grund- stück, jedo nur die dem Kaufmann Heinrich Homann gehörige ideelle Hälfte desfelben, am 2, April 1894, Vormittags 107 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Dos ganze Grundstück i}st mit 53,52 4 Reinertrag und einer Fläche von 5,2367 ha nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrist des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbs auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungóvermerks nicht hervorging, inétbefondere der- artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- \teigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des gerinanen Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüsichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruh an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. April 1894, Nach- mittags 122 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, vertündet werden.
Berlin, den 27. Januar 1894.
Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85.
[65961
In Sachen der Herzoglichen Leihhaus-Administration hierselbst, Klägerin, wider die Ghefrau des Agenten Friedrih Westphal, Therese, geb. Schoenemann, hie- selbst, Beklagte, wegen Zinsenforderung, wird, nach- dem auf Antrag der Klägerin die Besthlagnäbnie des der Beklagten gehörigen, sub Nr. ass. 1053 am Norderthor zu Helmstedt belegenen Wohnhauses sammt Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerun dur Beschluß vom 22. Januar 1894 verfügt, au die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsver- eigerung a Dienstag, den S. Mai 1894, Morgens 9x Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Helmitedt angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. ie Bersteigerungs-Bedingungen, laut welcher jeder Bieter Wt Verlangen eines Betheiligten Sicherheit bis zu a /o_ seines Gebotes dur Baarzahlung, Nieder- egung fkursfähiger Werthpapiere , oder geeignete Farben zu leisten ‘hat, sowie der Grundbuchauszug onnen innerhalb der vtea zwei Wochen vor dem
ersteigerungstermine auf der Gerichts\{reiberei ein- gesehen, auch das Grundstü selbst besichtigt werden.
Helmstedt, den A Beear 1894,
Herzogliches Amtsgericht. Hassel.
Deffentlicher Anzeiger.
[65960]
Auf Antrag des Konkursverwalters im Konkurse des Ziegelmeisters Ernst Melcher in Tintrup ist der Zwangsverkauf des Melcher’schen Kolonats Nr. 25 in Tintrup erkannt und Termin dazu auf Donners- tag, den 15. März 1894, Nachmittags von Tintrup anberaumt worden, wozu Kaufliebhaber geladen werten.
Alle, die Cigenthums- oder dinglihe Nechte an die Stätte zu haben vermeinen, haben ihre Ansprüche spätestens in dem anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls für die sich niht meldenden ihr Necht gegen den neuen Erwerber verloren geht. Zur Stätte gehören außer dem mit 3400 4. versicherten Gebäude 89,92 Ar Grundstücke, die versuchsweise auch. im einzelnen zum Gebote auëgeseßt werden. Der Zuschlag wird erfolgen, wenn mehr als F des Taxats geboten werden. Taxe und Bedingungen können drei Wochen vor dem Termine von der Gerichtsschreiberei gegen Gebühr bezogen oder daselbst eingesehen werden.
Blomberg, den 31. Januar 1894.
ürstlihes Amtsgericht. IL. C. Melm.
[65958]
Bei der im Wege des Zwangsverkaufs geschehenen Vereinzelung des vormals Pulver’schen Kolonats Nr. 24 zu Eschenbruh is die aus dem Grundbuch nit ersichtlihe aber angeblih dazu gehörige Mit- berechtigung an der Gemeindehude niht mit verkauft worden. Auf Antrag eines nur theilweise zum Zuge enes ingrofsierten Gläubigers ist Termin zum Verkauf der Hudeberehtigung anberaumt auf Donnerstag, den 1. März 1894, Morgens 9¿ bis 10 Uhr, wozu Kaufliebhaber geladen wetden. Dritte Personen, die Anspruch auf die Berechtigung zu haben glauben, haben ihre Rechte spätestens in dem Termine, bei Strafe des Aus- schlusses damit, anzumelden. Der Zuschlag wird in dem Termine erfolgen. Die Bedingungen können von der Gerichtsschreiberei gegen Gebühr bezogen oder daselbst eingesehen werden.
Blomberg, den 1. Februar 1894.
Fürstlihes Amtsgericht. ILT. C. Melm.
[65984]
In dem Ln, betreffend die Zwangsversteige- rung des. zum Nachlaß des Zimmermanns Christoph Bliefath zu Rostock früher gehörigen, allhier an der Baustraße sub Nr. 386 a. belegenen Wohnbuden-
rundstücks ist zur Erklärung über den Theilungéplan,
ole zur Vornahme der Vertheilung ein Termin auf Sonnabend, den 17. Februar 1894, Vormittags A7 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude, Zimmer Nr. 1, hierselb anberaumt, und werden die bei der Zwangsversteigerung Betheiligten dazu mit dem Bemerken geladen, daß der Theilungsplan zu ihrer ‘Einsicht auf der Gerichtsschreiberei nieder- gelegt ift.
Rostock, den 2. Februar 1894.
Großherzogliches Amtsgericht. Piper.
[58864] Aufgebot.
Die nachstehend bezeichneten Sparkassenbücher der Kreissparkasse zu Altenkirchen:
1) Nr. 6073 der Bertha Abraham AL. hier über 825,24 M,
2) Nr. 4335 der Charlotte Grimsehl hier 59,83 M,
3) Nr. 8170 der Wittwe August Kunz hier über 66,46 M,
4) Nr. 8404 der Helene Kunz hier über 10,50 4,
5) Nr. 8401 des August Mandt hier über 34,58 4,
6) Nr. 7463 der Frau Sanitäts-Rath Dr. Meder hier über 1709,29 M,
7) Nr. 7464 der Elisabeth Meder hier über 42,84 M,
8) Nr. 6273 der Frau Jakob Salomon hier über 46,30 M,
9) Nr. 5975 des Lehrers Franz Steil hier über 283,08 A,
sind angeblich in Verlust gerathen und is deren Aufgebot beantragt. Die Inhaber der Bücher werden gu ort spätestens in dem auf Freitag, den 24. August 1894, Vormittags Ul Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 11, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Altenkirchen, den 28. Dezember 1893.
Königliches Amtsgericht.
[65749] Defanntmabung, Auf Antrag des Rechtsanwalts Brandis zu Ahaus namens der Wittwe J. Schulze Beikel im Kspl. Legden wird der Inhaber des Ie 214 verloren ge angenen Sparfkassenbuches der Sparkasse des Kreises
bas zu Ahaus, früher Bd. IV. 258, jeßt Bd. 11 Fol. 12, das auf den Namen des Ehemanns der genannten Wittwe ausgestellt ist und fich über 14 722 M 39 „ Kapital und 490 (6 73 4 Zinfen' verhält, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 19. September 1894, Vormittags 1A Uhr, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vor- zulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Ahaus, 26. Januar 1894.
Königliches Amtsgericht.
[65957] Aufgebot. Die Ao C. Hüffer & Co. zu Eupen hat
über
das Aufgebot des e 4 abhanden gekommenen, von ihr ausgestellten, auf Jacob Landsberger in
3— 4 Uhr, in der Schrödershen Wirthschaft zu-
Berlin gezogenen und mit Acceptvermerk „Ange- nommen für Maxk Zehntausend zur Ditposition der Herren C. Hüffer & Co., zahlbar beim Giro- Komtor der Reich8-Hauptbank. Jacob Landsberger“ versehenen Wechsels d. 4. Eupen, den 10. Sep- tember 1893, über 10 000 4, zahlbar ultimo De- zember a. c. (1893), beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20, September 1894, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich-
beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloëerklärung der Urkunde erfolgen wird. Berlin, den 30. Januar 1894. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 81.
[65951] __ Aufgebot. 7
Die Wittwe Hafemeister zu Schwerin hat das Aufgebot eines Hypothekensheins über 175 Thlr. Kur., eingetragen auf ihren Mädhennamen Marie Schmidt unter dem 12. April 1859 Fol. 4 des Grund- und Hypothekenbuches für die Erbpachthufe Nr. 2 zu Losten, beantragt. Der Inhaber der Ur- kunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. April 1894, Mittags 11S Uhr, vor dem unterzeichaeten Gerichte, Fürstenhof, Zimmer Nr. 13, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an- zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Wismar, den 5. Februar 1894.
Großherzogl. Meckl. Schwerinsches Amtsgericht.
H. Raspe.
[38633] Beschluß.
Auf dem Grundstücke Pl. Nr. 269 der Müllers- eheleute August und Viktoria Linner in der Steuer- gemeinde Knrailling ist im Hyp.-B. f. Krailling Ed. T. S. 187 für den Privatier Georg Shwimböck von München ein Kaufschillingsres von 100 Fl. seit dem 31. Januar 1862 eingetragen. Die nah dem reht- mäßigen Inhaber dieser Forderung angestellten Nach- forshungen sind erfolglos geblieben. Auf Antrag des August Linner werden daher diejenigen, welche auf die Forderung ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung bei dem unterfertigten Gerichte inner- halb 6 Monaten unter dem Nechtsnachtheile auf- gefordert, eal im Falle der Unterlassung der An- meldung die Forderung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöst würde; zugleih wird Auf- gebotstermin anberaumt auf Freitag, den 18. Mai 1894, Vormittags 9 Uhr.
Starnberg, den 2. Oktober 1893.
K. Amtsgericht. (L.S.) (gez) Jehle, K. O.-A.-N. ; __ Für die Ausfertigung: Der K. Gerichtsschreiber: (L. S.) Schleußinger. [51592] Aufgebot.
Die Büdnerwittwe Dorothea Kähler, geborene Franck, zu Testorf, zur Zeit in Zarrentin, hat das Aufgebot des angeblih verloren gegangenen Hypo- thekensheins über zweihundert dreiunddreißig Thaler feh8zehn S ORANA eingetragen für die Antrag- stellerin, die damalige Ehefrau des Büdners Joachim Kähler zu Testorf, Dorothea, geborene Franck, Fol. 1, des Grund- und Hypotbekenbuchßs der Büdnerin Nr. 4 zu Testorf beantragt. Der Inhaber der Ur- kunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 3. Juli 1894, Vormittags 13 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte und zwar auf der Gerichtestelle zu Zarrentin anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä- rung der Urkunde erfolgen wird. : Wittenburg, den 29. November 1893. Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinsches Amtsgericht.
[65953]_ Ladung. E In Sachen, betreffend die Anlegung des Grund- bus für die Gemeinde Birresborn, haben das Eigen- thum der Parzelle Flur 24 Nr. 239/24, Acker, am Weinweg, 7 a 61 qm, folgende Personen in Anspruch genommen : ; i / 1) Ackerer Michel Geimer und Ehefrau Kath zrina geb. Schottes, zu Rom, 2) Aerer Peter Geimer zu Nom, 3) Wittwe des Ackterers Jacob Olker, Maria Christina, geb. Schmit, zu Nom, 4) Handelsmann Johann Künter zu Neroth und dessen L Kinder :
a. Johann, b. Mathias, zu Neroth, 5) Lambert Schmitt zu Birresborn. In dem Katasterauszug zu Artikel 106 sind als Eigenthümer bezeichnet :
heleute Michel Geimer und 6 Miteigenthümer. Alle diejenigen unbekannten Miteigenthümer, welche das Gigenthum an der oben bezeihneten Parzelle beanspruchen, werden aufgefordert, ihre Ansprüche im Termin am 10. April 1894, Vormittags 112 Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht anzu- melden, widrigenfalls die oben bezeihneten Personen als alleinige Eigenthümer in das Grundbuch einge- tragen werden. Prüm, den 31. Januar 1894.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung. IL. ö Wird veröffentlicht : Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung I]. :
Köchermann, Gerichts-Aktuar.
[65954] Aufgebot. Auf den Antrag des Gutsbesitzers August Püschel zu Hohgiersdorf, als des Abwesenheitsvormundes des
Ernst Tschersich, wird leßtgenannter, der am 25. Mai
straße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, an- j
6. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsh. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften.
8. Niederlaffung 2c. von Rechtsanwälten. 9. Bank-Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
———————————————————— e —SS: 1841 zu Burkersdorf geborene Tagearbeiter Ernfk- i Gottfried TschersiÞ aus Hohgierédorf, welcher zuleßt im Jahre 1883 in Dittmannsdorf gesehen : worden und feitdem verschollen sein foll, aufgefordert, : ih spätestens im Aufgebotstermine den 5, De- ' zember 1894, Vorm. 411 Uhr, bei dem anter- | zeichneten Gericht (Zimmer 22) zu melden, widrigen- ; falls seine Todeserklärung erfolgen wird. | Schweidnitz, den 5. Februar 1894.
Königliches Amtsgericht.
| [65947] Aufgebot behufs Todeserklärung. Grste Bekanntmachung.
Auf Antrag der gerichtlich bestellten Vormündec werden folgende, seit mehr als 10 Jahren abwesenden Seeleute :
1) Nicolaus Heinrih von Tagen, geberen hier- felbst 7. September 1812,
2) Peter Meßmacher, geboren hierselbst 1. Ja- nuar 1823,
3) Johann Philipp Friedrih Hermann, geboren zu Großenbrode 28. April 1822,
ad 1 und 2 zuleßt in Heiligenhafen, ad 3 zuleßt in Großenbrode domiziliert, und ev. deren unbekannte Erben hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf Montag, den 5. Juni 1894, 107 Uhr Vormittags, angeseßten Aufgebotêtermin zu melden, widrigenfalls die Verschollenen für todt erklärt, ihre “ sich nicht legitimierenden Erben von den Nahhlaß- massen werden ausgeschlossen und die Nachlaßmassen der Vormundschaftsordnung vom 9. November 1798 gemäß werden behandelt werden.
Heiligenhafen, den 3. Februar 1894.
Königliches Amtsgericht.
[65959] __ Aufgebot. -
Auf den zulässiger Weise gestellt.n Antrag des Iustiz-Naths Laymann zu Cafsel, Pflegers des Nach- lasses des am 9. Januar 1824 geborenen, um das Jahr 1854 von hier nach Amerika ausgewanderten und seit der Zeit vershollenen Schuhmachers Johann Heinrich Sohl 2c. werden der vorgenannte Schuh- macher Johann Heitrih Sohl, Sohn des verstor- benen Steueraufsehers Johannes Sohl, sowie dessen etwa vorhandenen Leibeserben und unbekannten Erben aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 10, Mai 1894, Vormittags ®9# Uhr, anbe- raumten Termine bei dem unterzeihneten Amts- gerichte zu melden und ihre Ansprüche an dem von der am 30. Mai 1885 zu Cassel verstorbenen Hen- riette Sohl auf den Johann Heinrih Sohl ver- erbten, sowie sonst von diesem etwa hinterlassenen Vermögen anzumelden, widrigenfalls der vorgenannte Schuhmacher Johann Heinrih Sohl für todt erklärt und dessen von der am 30. Mai 1885 zu Cassel verstorbenen Privatiere Henriette Sohl ererbtes und sonstiges hinterlassenes Vermögen dessen si legi- S nächsten Erben ausgehändigt werden wird.
Volkmarsen, den 29. Januar 1894.
Königliches Amtsgericht.
[65950] Aufgebot.
Behufs der Todeserklärung des anzeiglich am 26. März 1837 in Chemniy geborenen, von da im Jahre 1865 nah Amerika gereisten und seit der am 18. Juni 1873 zu St. Louis ‘in den Vereinigten Staaten von Nord-Anrerika an ihn erfolgten Zu- stellung einer Ladung ohne Nacricht über sein Leben und seinen Aufenthalt abwesenden Oekonomen August Emil Tetner wird auf Antrag des Nechtsanwalts Paul Edmund Teyner in Chemniß Aufgebot dahin erlassen, daß jener August Emil Teyner aufgefordert wird, sh spätestens in dem auf den 20, September 1894, Vormittags 11 Uhx, anberaumten Aufgebotstermine an hiesiger Amts- gerichts\telle persönlih oder \chriftlich anzumelden, widrigenfalls er auf fernerweiten Antrag des Rechts- anwalts Tegner für todt erklärt werden wird. Königliches Amtsgeriht Chemuitz, Abth. B,,
den 6. Februar 1894. Böhme. : Bekannt gemacht durch: Aktuar Hennings, Gerichtsschreiber.
[65955] Aufgebot.
Auf Antrag des Testamentsvollstrekers der Ehe- leute Joachim Heinrih Schulz und Caroline Katha- rine Marie, geb. Drews, nämlich des Rechtsanwalts Wilhelm Emil Leonhard Muchow, vertreten durch die hiesigen Nehtsanwälte E. Muchow und M. Friede, Dr. jur., wird ein Aufgebot dahin erlaffen :
Alle, welche — mit Ausnahme der bekannten Grben und der bekannten MSONE — an den Nachlaß ‘des hierselb am 2. November 1893 verstorbenen Packetfuhrmanns Joachim Heinrich Schulz Erb- oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, sowie alle diejenigen, welhe den Be- stimmungen des von dem genannten Erblafser in Gemeinschaft mit seiner überlebenden Ghefrau Caroline Katharine Marie, geb. Drews, am 19. März 1886 hierselb\t errichteten, am 21. De- zember 1893 hierselb publizierten Testaments, insbesondere den dem Testamentsvollstrecker im D des vorbezeihneten Testaments ertheilten Befugnissen, widersprechen wollen, werden hiermit aufgefordert, solhe An- und Widersprüche bei dem unterzeihneten Amtsgeriht, Dammthor- straße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 30, März 1894, Nachmittags L Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, - daselbft Parterre, Zimmer
Nr. 7, anzumelden — und zwar Auswärtige
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