1894 / 42 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 17 Feb 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Ziz.sen und Gewinn auf Effekten-Konto 291220 M (1892 270 901 4), Gewinn auf Provisions-Konto 332509 M (1892 335 967 4), Gewinn auf Devisen- und Sorten-Koito 16 688 #4 (1892 18 051 4), Gewinn auf Hausertrags-Konto 8833 A (1892 8400 #), Eingang auf früher abgeshriebene Forderung (1892 291 M), Reinertrag der Kommandite Frankfurt a. M. 331602 Æ (1892 271744 Æ), zufammen 165888 (1892 1593821 s. In der Ausgabe: Urxkosten- Konto 304 609 4 (1892 280516 4), Abschreibung auf Uten- silien-Konto 1000 Æ (1892 1000 4), Abschreibungen auf Be- tbeiligungen und ausstehende Forderungen 200 000 46 (1892 235000.4), zusammen 505 609 Æ (1892 516516 Æ). Es verbleibt demnach ein Gewinn von 1 153 229 Æ gegen 1 077 305 M im Jahre 1892, Der Aufsichtsrath bes{loß, der zum 10. März d. I. einzuberufenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 5% (1892: 42 %%o) vorzuschlagen. :

Nach dem Geschäftsberiht der Berlin: Neuendorfer Aktien- Spinnerei Krreihte der Gesammtumsaßz in 1893 rund 2 593 000 A, mithin rund 232000 4 mebr als in 1892. Die Bilanz {ließt ab, nahdem der Gewinn für 1893 von 30898 von dem vorjährigen Verlust-Saldo in Abzug gekommen und die für 1893 vorgencmmenen Abschreibungen zugeschrieben worden sind, mit einem Verlustvortrag von 156 855 Æ (im Vorjabre 129751 4). In der Bilanz stehen die Bestände an Wolle und Garnen mit 976 729 M (1 045 007 6), die Debitoren mit 446 196 A. (397 423 46) und die Kreditoren mit 187 402 M (185 259 M) zu Bu.

Nach dem Rechenschaftsberiht der Berlin-Luéenwalder Wollwaarenfabrik Aktien-Gesellschaft vorm. Wilhelm Müller für 1893 war die Fabrik im ganzen Jahre gut beschäftigt und kat einen Mehrumsaß erzielt. Der Bruttogewinn betrug 405 222 A Für Unkosten waren 79 917 4, für Steuern und Unfall- versiherungen 16 817 A, für Abscbreibungen 103 147 M. erforderlich. Von dem Reingewinn von 200 063 4 erbalten die Aktionäre 10 9/6 gegen 7 9% im Vorjabre.

Vom oberschlesischen Eisen- und Zinkmarkt berichtet die „Schl. Z.“: In der leßten Woche hat sich die Lage auf dem oberschlesishen Eisenmarkt nit geändert. Die Hochofenwerke baben ihren Betrieb noch nit verstärkt, doch dürften nach Aufarbeitung der auf den Hütten vorhandenen Nobeisenbestände einige Hochöfen ange- blasen werden. Der Verbräuch an Puddelrobeisen hat \sich infolge besserer Beschäftigung der Walzwerke wesentlich geboben , nur für Gießereiroheisen wäre noch ein größerer Absatz zu wünschen , da der gegrnwärtige Verbrauch infolge noch ungenügender Beschäftigung mebrerer Gießereien mit der Produktion nicht gleihen Schritt balten fann. Diz Walzwerke find im allgemeinen besser beshäf- tigt: die Spezifikationen geben mit jeder Woche zahlreicher ein. Nicht nur für Handelseisen, sondern auch für Träger und Façoneisen find in leßter Wote größere Aufträge eingegangen, und auch auf Lieferung von Eisenbahnshwellen liegen auf einzelnen Werken größere Be- stellungen vor. Nab dem Ausland ist zwar die Ausfuhr von oberslesishen Walzeisenfabrikaten noch sebr unbedcutend, do haben bereits einige größere au8wêärtige Firmen wegen Lieferung von garôßeren Posten einzelner bevorzugter Qualitäten mit bestimm- ten Werken Fühlung genommen. Der Betrieb der Stahlwerke sowie der Blechwalzwerke verblieb auch in verflossener Woche auf dem bisheriaen Standpunkt und dürfte sich erst bei Beginn der Vau- fsaifson in günstiger Weise ändern. Auß die Maschinen- und Kesselfabriken baben noch feine wesentlihe Aufbesserung er- fahren. Was Gußwaaren anbetrifft, so if das Geschäft in Wasserleitungsröhren recht rege und lohnend, während für Handels- guß der Abjsag viel zu wünschen übrig läßt. Ein:elne Gieße- reien sind daher äußerst rege beschäftigt, während andere kaum - in der Lage sind, ibre Arbeiter genügend zu beschäftigen. Röhrenwalzwerke und Draht- und Nägelwerke sind in einer etwas besseren Lage; fie sind mit Schlüssen zur Lieferurg im Frühjahr versehen, daher genügend beschäftigt. jcdoch sind die Preise wie bei den übrigen Branden derartig gedrückte, daf auch bei diefen von einem Gewinn noch feine Rede sein kann. Im Z!nkgeschä ft ift in letzter Woche von einer Aenderung nihts bekannt geworden.

Dem Geschäftsberiht der Gerresheimer Glashütte ist zu entnebmen, daß im Jabre 1893 die gesellshaftlihe Produktion flotéen Absatz hatte, die Flaschenpreise aber gedrückt blieben. Die Gesellschaft versandte im Inlande 33239 631, nah dem Ausëlande 24 777 245, zusammen 58 016 876 Flafchen im Werthe von 3 909 744 Æ, geaen 1892 mebr 2 424 227 Flascen und §87 660 \ Bei 177 806 M (im Vorjahr 177 311 4) Abschreibungen, 22143 M (25 638 M) Rücklagen, 52 297 M (64378 6) Tantièmen, 12000 M (11000 M) für den Arbeiterfonds und 10 762 M (4336 46) Vortrag sollen 7 %/%o (8 9/6) Dividende mit 350000 M (400 000 6) vertheilt werden.

Die Pfälzischen Eisenbahb nen vereinnahmten im Januar d. I. 1457746 (+ 156 492) M

Die gestrige Hauptversammlung der Mecherniher Berg- werks-Gesellschaft genehmigte, wie die „Köln. Z.* meldet, nah längerer Erörterung, welche die reGbnungémäß'ge Vuchung eines Ver- lufivostens betraf, einstimmig die Bilanz mit der Mafgabe, daß im laufenden Geschäftsjahr das Blei-Konto mit 13 365 A belastet werde.

Wien, 16. Februar. (W. T. B.) Einer Mittheilung der Oesterreihisch-Ungarishen Bank zufolge tritt das Jnstitut schon in der nächsten Zeit in Verhandlungen mit den Regierungen von Oefterreih und Ür:garn über die Erneuerung des Bank- privilegiums. Das Material sei vorbereitet; die Verhandlungen könnten unaufgehalten vor sih geben. ;

In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der Gelsen- kirchener Bergwerts-Aktiengesellshaft legte die Direktion die Nchbilaaz für das Jahr 1823 vor. Der Bufsichtérath beschloß, die Vertheilung einer Dividende von 6 9/9 bei der Generalversammlung in Vorschlag zu bringen, und einen Betrag von ungefähr 1735000 Æ zu Abschreibungen zu verwenden. Dabei werden als Vortrag auf neue Nech- nung 282 000 A zurückgestellt. Eine Dotierung des geseßlichen Reservre- fonds und der Spezialrescrve findet niht mebr ftatt, da beide Fonds die ftafutenmäßige Marimalhöhe erreiht baben. Die Leistungen der Geselischaft für öffentliche Lasten und Abgaben haben im abgelaufenen Iahre 1 279 009 A alïo rur etwa 100 000 4 weniger als für das Iahr 1892 betragen.

Das „Gewerbeblatt für das Hessen“, Zeitschrift des Lendeégewerbvereins, bat in der Nr. 7 von 1894 folgenden Inhalt: Die neue Regelung der Baugewerbe in Oesterreih. Zu unserer Abbildurg. Entscheidungen des Reichs- gerihts. Aus den Ortégewerbevereinen. Groß-Gerau. Schliß. Verschiedene Mitibeilungen. Patente und Gebrauhsmuster von im Großherzogthum Hessen lebenden Erfindern. Verband deutscher Kunst- gewerbvereine. Lithographishe Steine. Ausstellung für das Wirths- gewerbe. Afkademischer Verein. Biercoulcur. Fata Morgana.

Magdeburg, 16. Februar. (28. T. B.) Zudcterbericht. Kornzucker exkl, von §2 % —,—, neue 13,85, Kernzuder exfl. 88 9/4 Rendement 13,20, neve 13,25, Nochprodukte exfl., 75 9/0 Nende- ment 10,80. Stetig. Brotraffinade 1. 26,00, Brodraffinade I. 25,75, Gem. Raffinade mit Faß 26,25., Germ. Melis l., mit: Faß 24,75. Ruhig. Robzucker. 1. Protuft Transito f. a. B. Hamburg pr. Februar 13,15 Gd., 13,20 Br., pr. März 13,10 bez., 13,125 Br., br. Avril 13.10 Gd., 13,124 Br., vér Mai 13,15 bez,, 13,174 Br. Stetig. Wodcäenumfaß im Robzrdergeschäst 276 000 Ztr.

Leipzig, 16. Februar. (W. T. B) Kammzug-LTermin- bandel. La Plara Grundmuíter B. per Februar 3,40 4, per März 3,40 #4, per April 3,424 4, per Mai 3,45 #4, per Juni 3,50 Æ, ver Juli 3,527 4, per August 3,52] #6, per Scrtember 3,55 M, ver Oktober 4,574 , per November 3,60 #4, per Dezember 3,60 A Umfag 65 090 kg.

Bremen, 16. Februar. (W. T. B) Börien-Sckchlufßkerich1. Naffiniertez Petroleum. (Offiziele Notierung der Bremer Petroleum- Bor!e.} Rubig. Lcko 4,85 Br. Raummwo!le. Lustlos. Upland middlina, lofc 393 §. Schmalz. Nukbig. Wilcox 404 &, Armour shield 40 4, Cudabv 417 4, Fairtaafs 35 Sped. Rubig. Short clear middl. loko 364, Februar - Abladung 36. Taback. Umsatz: 26 Faß Keütucky, 205 Seronen Carmen.

Großherzogthum

E

Der Auffichtérath der Bremer Wollkämmerei ín Blumenthal bes{loß, der Generalversammlung vorzuschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 15 9/9 zu vertheilen und 566 00) A abzuschreiben. :

London, 16: Februar. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen - ladung angeboten.

969%, JavazudZer Iofo 154 ftetig, Rüben-Robzucker [oko 13 rubig. Chile-Kupfer 414, pr. 3 Monat 418.

Liverpool, 16. Februar. (W. T. B.) (Baumwollen- Wochenbericht.) Wochenumsaß gegenwärtige Woche 50 000 (vorige Woce 52 000), do. von amerikanischen 43 000 (45 000), do. für Speku- Tation 2000 (6000), do. für Export 2000 (1000), do. für wirklicher Konsum 39 000 (38 000), do. unmittelb. ex. Schiff 66 000 (71 000), wirkfliher Export 8000 (6000), Import der Woche 119 000 (151 000), davon amerifanische 97 000 (123 000), Vorrath 1 718 000 (1 673 000), davon amerikanische 1 443 000 (1 408 000), s{wimmend a2 Se 191 090 (203 000), davon amerifanische 185 000

Manchester, 16. Februar. {(W. T. B.) 1i2r Water Taylor 5}, 30r.Mater Taylor 72, 20r Water Leigh 64, 30r Water Clayton T7#, 32r Mock Brooke 63. 40r Mayoll 7x7, 409r Medio Wilkinson 84, 32r Warpcops Lees 67, 36r Warvcops Rowland 7&4, 36r Warpcops Wellington 74, 40r Double Weston 83, 60r Double courant un 214 32“ 116 Yards 16 X 16 grev Printers aus 32r,46r

59. Still.

Konstantinopel, 16. Februar. (W. T. B.) Auf die Mit- theilung der bulgarischen Regierung an die Pforte, daß auf der Bahn Bellova—Sarambey der frühere Zustand (vgl. Nr. 37 d. Bl.) wiederbergestellt sei, werden nunmebr die drei an der Betriebs- übergabe betheiligten Parteien, die Pforte, die bulgarishe Regierung und dic Betriebsgesellschaft der orientalisGen Bahnen, in Verhand- lungen eintreten bebufs Regelung des Betriebsübergabedienstes der Linie Bellova—Sarambev.

Dheatexc und Beust.

Friedrih-Wilhelmstädtisches Theater.

Eine shon vor mehreren Jahren in Wien gegebene, bald aber troy der sehr ansprehenden Musik wegen des niht ganz geglückten Librettos vom Spielplan vers{chwundene Operette „Die Jagd nah dem Glü“ wurde gestern Abend mit einem neuen, von Hermann Hirschel unter theilweiser Benußung Richard Genée’sher Terte verfaßten Libretto unter dem veränderten Titel „Brautjagd“ zum ersten Male aufgefübrt und fand eine sich von Aft zu Akt steigernde, recht freundlide Aufnahwe. Die von Franz von Supvé hber- rührende Musik bringt den geschäßten Komponisten zahlreicher be- liebten Operetten wie „Fatiniga“, „Zehn Mädchen und ein Mann“, „Flotte Bursche“, „Die \chöôöne Galathee“ u. st#. w. in angenebme Erinnerung und zeigt, daß bobes Alter feine Schaffens- freudigteit und -Kraft ebensowenig vermindert hat, wie die Fähigkeit, neue und originelle Melodien zu erfinden. Die vorwiegend ernste und gemüthvolle Musik der Operette entbebrt auch nit der lustigen und [ieblihen Tanzweisen, welche haupts&hlich geeignet sind, Gefallen beim größeren Publikum zu erregen und die belebende Wirkung tes heiteren Stüds zu erhöhen. Das Libretto bringt die Geschichte zweier Braut- paare. Der Graf Hochfels und sein Diener Casimir, die bei Beginn des Stüds mit ihren Verlobten, der Komtefse Stella und ihrer Milch- s{hwester Fanny, {on nahe vor dem für die Hechzeit bestimmten Zeit- punkt stehen, werden infolge der Intriguen des s{wiegerväterlichen Intendanten Krack und des abenteuerlihen Italieners Marchese Fabroni. welhe cin materielles Interesse an der Verbinderung der eiden Ehen baben, einem Probejahr unterworfen, däs sie getrennt auf Reisen in Mailand und Venedig zubringen soüen. Nach aller- hand lustigen Erlebnisien werden beide Paare glücklich vereinigt. Die im ersten Aft in den Tiroler Alpen, naher, wie {on angedeutet, in Mailand und Venedig fpielende Handlung hat dem Direktor Fritzsche Veranlassung gegeben zu einer wahrhaft prachtvollen Auëstattung an Dekorationen und Kostümen, die namentlich bei den Masfsen- aufzügen eines Karnecvalsfestes im dritten Aft von blendender Schön- heit sind. Der erhbeiternde Text enthält u. a. eine wirkungsvolle Räuberscene im zweiten Aft und im dritten Akt ein von Herrn Kle in mit bekanntem Geschick vorgetragenes wißziges Kuplet. Als Komtesse Stella fand Fräulein Zimmer Gelegenheit, mit ibrer s{önen Stimme und ihrem s{auspielerisWen Talent zu glänzen; wäbrend in der Rolle ihrer Milhshwester Fanny die vom Seliuer Theater ber bekannte Schauspielerin Fräulein Rboden zum ersten Mal als Operettensängerin auftrat und s\ch recht glücklich einführte. Ihr lebhaftes \chelmisches Wesen, anmuthige Erscheinung und gute, auch hübsch ausgebildete Stimmmittel lassen fie als wobl geeignet erscheinen für den soeben vorgenommenen Wecbsel. Fräulein Cornelli gab die Gasthofsbesißerin Silvia und gefiel wie immer allgemein. Eine überaus komische Rolle als Signora Coletta, Lehrerin in einer Pension, war dem Fräulein E. Schmidt zugefallen und wurde von ihr mit vielem Humor unter schallendem Beifall durchgeführt. Unter den mitwirkenden Herren ftanden, neben dem schon genannten Herrn Klein, der den Diener des Grafen Casimir darstellte, die Herren Steiner als Graf Hochfels, Wellhof als Intendant Krack, Hanno als Marchese Fabroni und Broda als Graf Stilifried obenan. Die Chöre waren trefflich eingeübt und wurden, wie die ganze Operette, von Herrn Kapellmeister Federmann mit der ge- wohnten Sicherheit gcleitet. Er wie der Librettist Herr Hirschel und Herr Direktor Frißshe wurden ebenso wie die Darsteller dur wiederbolten Hervorruf und lebhaften Beifall geehrt.

Konzerte.

Der Klaviervirtuose Herr Bernhard Stavenhagen gab gestern im Saal der Sing-Akademie mit dem von Professor Mannstädt geleiteten Philharmonischen Orchefter ein Konzert, in welhem auch seine Gattin, die Großherzoglih sähsishe Kammer- fängerin Frau Agnes Stavenhagen (Sopran) mitwirkte. Er begann mit dem lange niht mehr gebörten, liebliden und melodiösen Konzert von Mozart in D-dur, das er mit perlender Klarheit und sehr geshmackvollem Vortrage auéführte. Die dann folgende Gefangs- scene der Elisabeth aus der gleichnamigen Legende von Liszt, ein \chwieriges und unsangbar Fkompontertes Werk, sowie das von dem Konzertgeber felbst herrührende Klavierkonzert in H-moll, welches, dem Vorbilde Liszt's nachstrebend, mehr Orchester- phantasie als Klavierstük ift, bildeten einen etwas |\chroffen Gegenfaßz zu Mozart. Unter den fünf Liedern des Konzertgebers gefielen be- fonters „Mädchenlied“, „Ständchen“ und „Die vershwiegene Nachti- gall.* Frau Stavenhagen trug die Gesangéscene und die Lieder sehr empfindungsvoll vor, tremolierte jedech dabei unausgeseßt, so daß die Höhe mitunter unrein klang. Den Schluß des Abends bildete Liszt’s „Ungarische Phantasie“ mit Orchester. Das Künstlerpaar erfreute sich fehr lebhaften Beifalls von seiten des zahlreih ershienenen Publikums.

Im Saal Bechstein erschien am Donnerstag der noch .jugend- lihe Pianist Herr Heinrich Lutter zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum. Seine Technik is auf das forgfältigste gesult, auch ist lein Vortrag ein stets tief eingehendec und feinsinniger, wie sib schon nach dem „Andante favori“ von Beethoven und der Phantasie-Sonate op. 27 desselben Meisters erkennen ließ. Mit gleih günstigem Crfolge famen auch noch mehrere Stücke von Schubert, Brahms, Liszt, Schumann und anderen zur Ausführung, die sämmtli mit sehr lebhaftem Beifall aufgenommen - wurden.

Im Deutschen Theater finden Wiederholungen des Lustspiels „Der Herr Senator“ morgen, am E Mittwoch, Freitag und Sonnabend ftatt. Am Montag kommt „Der Talisman“ zur Auf- führung. Für Donneréêtag is „Faust“ angesetzt. s

Sm Berliner Theater wird Brachvogel's „Narciß* mit Lud- wig Barnay in der Titelrolle und Marie Pospischil in der Rolle der Marquise de Pompadour am Sonnabend zur Aufführung ge- langen. Shakespeare-Bulthaupt's Tragödie „Timon von Athen“ fommt mit den Herren Barnay und Kraußneck in den beiden Haupt-

rollen morgen Abend, am Dienstag und Freitag (26. Abonnements- Vorstellung) zur Aufführung. Für ontag und: D ; ist Wichert's Schauspiel „Aus eignem Recht“ angeseßt. Am Mitt- woch findet die jüngst bereits gi e Darstellung von Ibsen?s „Nora“ statt, in der Titelrolle dargestellt von dem neuen Mitglied dieser Bühne Auguste Prash-Grevenberg, die auch morgen Nachmittag in der zu ermäßigten Preisen stattfindenden Aufführung des: Schau- spiels „Dorf und Stadt“ das Lorle spielt.

Im Lessing-Theater kommt das Schausviel „Ohne Geläut“ von Fedor von FOTDE am Montag und am Donnerêtag zur Auf- führung. An allen übrigen Spielabenden der Woche wird Victorien Sardou?s Lustspiel „Madame Sans - Gêne“ mit Jenny Groß als Cathérine Hübshér und Emanuel Reicher als Napoléon gegeben.

Im Wallner-Theater wird am Mittwoch und Sonnabend „Mauerblümchen* und am Donnerstag „Heimath“ mit Maria Reisen- bofer als Magda zur Aufführung gelangen. An allen übrigen Wochen- tagen bleibt das Theater geschlefsen.

_Im Fiiedrich-Wilhelmstädtishen Theater wird bis einshließlih nächsten Sonnabend die „Brautjagd“, Operette in drei Akten von Herrmann Hirschel, Musik von Franz von Suppé, gegeben.

Im Residenz-Theater beginnt die Vorstellung des morgen mit Friedri Mitterwrrzer in Scene gehenden Lustspiels .Verfeblter Beruf“ von Friedrich Dernburg und Eugen Zabel Naqmittags 2X Uhr. Der Ertrag wird zum Besten der deutschen Scriftsteller- Genossenschaft verwendet. Am Dienstag wird, wie {on gemeldet, die Novität von Alexandre Bisson „Der Maskenball“ (..Veglione“) zum ersten Mal gegeben.

_Im Viktoria-Theater findeï morgen die leßte Sonntags- Aufführung des Ausstattunos\tücks „Die Kinder des Kapitän Grant“ ftatt und zwar zu dem ermäßigten Eintrittspreis von 50 Pf. -In der Nachmittags 3 Uhr, ebenfalls bei ermêßigten Preisen, stattfindenden leßten Aufführung von „LUmpacivagabundus* kommt das große Enfemble-Serpentine-Ballet zur lettmaligen Darstellung.

Im Zentral-Tbeater wird morgen die Posse „Herr Corlisset* gegeben; hierauf folgt „Das Fest der Handwerker“ mit den Damen Joscfine Dora, Walther-Trost, Mathilde Buchwaldt, Bella und Rocca und den Herren Theodor Müller, Georg Wee, Bruno Bollmann, Fri Helmerding, Reb. Guthercy und Mar Laurence in den Hauptrollen.

Das näâtbste Philharmon ische Konzert, am Montag, ist dem Gedächtniß Hans von Bülow?'s gewidmet. Die öffentliche Hauptprobe dazu findet morgen, Mittags 12 Uhr, statt. Das Pro- gramm lautet, wie folat: „Sinfonia eroica“ von Beethoven; Arie aus „Armide“ von Gluck; Orchester-Suite in D-dur von F. S. Bach; Trauermarsh und Sclußgesang aus der „Götterdämmerung“ von Richard Wagner. Wie bereits mitgetheilt, übernimmt die Direktion Herr General- Musikdirektor Ernst Schuch, die sfoliftisce Mitwirkung die Kammersängerin Frau Lilli Lebmann. Die Konzertsängerin Fräulcin Franzi Mütter aus Wien wird in ihrem Konzert im Saal Bechstein am Dienstag, Abends Ukr, eine Reibe italienischer und französischer Arien und Arietten, darunter Lotti's „Pur dicesti“, Martini's „L’amour est un enfant“, eine Arie aus Donizetti's „Liebestrank“, sowie Lieder von Schumann, Brahms, Gounod, Gordigiani und Löwcnberg zu Gehör bringen.

Mannigfaltiges.

Gester? NaŸHmittag wurde der im 67. Lebensjahre verstorbene

General-Lieutenant Sch mel,ßer, früherer Direktor der vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule, vom Trauerhause in der Genthinerstraße auf dem alten Garnisonfirchof in der Linienstraße zur legten Ruhe bestatteïi. Als Chef der Spezialwa32ffe des Entschlafenen war, wie die Voß. Z.* berichtet, der General-Infvekteur der Fuß Artillerie, General Edler von der Planiß mit dem Chef des Stabs, Obersten Best er- schienen. Im Auftrage der vereinigten Artillerie- und Ingenieur- schule erschien Oberst Hoffmann mit zahlreihen Mitgliedern der Studienkommission und Lehrern. Auch die Prüfungékommifsion für Hauvtleute und Premier-Lieutenants der Fuß: Artillerie, deren Mit- glied Schmelzer gewesen, war vertreten. Von dem Garde-Fuß- Artillerie-Negiment, das der Verfiorbene in den siebziger Jahren ge- führt hatte, war das Offizier-Korps mit dem Kommandeur, Obersten Freiherrn von Reizenstein nahezu vollständig anwesend. Die Gedenk- rete hielt der Militär-Oberpfarrer, Hofprediger Frommel.

In den

S „Povulären Mittheilungen“, welhe einen Anhang des vom Königlichen Statistishen Bureau herausgegebenen preuß ifchen Normalftalenders in vem foeben ershetnenden Jahrgange 1895 bilden, ist eine Darlegung von Professor W. Förster, Direktor der Königlichen Sternwarte, über die gemeinnüzigeBedeutung öffentlider Zeiteinrihtungen enthalten. Im Anschluß an diefe Veröffentlichung, welche für weite Kreise von Interesse fein dürfte, schreibt der Verfasser Folgendes :

„Man darf bercits in der nächsten Zukunft einen erfreulichen Fortgang auf dem Gebiete der genauen Îiegulierung des öffentlichen Ührenwesens in Deutscland erwarten. Die zentrale Regulierung der Ubren der Telegraphenämter und der Eisenbahnen verbessert sich zu- sehends, und sowohl von seiten des Reichs-Postamts als von seiten des Königlich preußischen Ministeriums der öffeatlihen Arbeiten geschieht immer mebr, unt an vielen Orten im Lande auch unmittelbar für fonitjge öffentlihe Uhren sowie für die Uhren von Amts- und Gefchäftslokalen und Privaten beliebig genaue Regulierungen von zentraler Einheitlich- feit durchführbar zu machen. Die Mitbeaußzung der Eisenbahn-Tele- graphbenlinien für Zwecke der Zeitübertragung von Berlin nah be- liebig entfernten Orten des Landes und die Mitbenußzung des Telephon- netes zu Zeitübertragungen innerhalb der einzelnen Orte ist bierfür enfweder in nahe Aussiht gestellt oder bereits gewährt und der Urania - Uhren- und Säulen - Gesellschaft, welche in Berlin im Ansc{luß an die von der Sternwarte regulierten Normal- uhren {hon so trefflihes in der öffentlihen Zeitangabe leistet, an- vertraut. Auch für die Zeitsignale an den Küsten, welhe für dle Schiffahrt erheblihe Bedeutung haben, sind von seiten des Reichs- amts des Innern wesentliche Verbesserungen in Auësicht genommen und in Erprobung seitens der genannten Gesellschaft begriffen.“

Die Entwürfe zu den neuen Brückenbauten, welche eincn Kostenaufwand von zusammen 2 890 000 # erfordern, sind, wie wir der „Nat -Z." entnehmen, vom Stadt-Baurath Hobrecht dem Ma- gistrat zur Prüfung vorgelegt und vom Magistrats-Kollegium 1n feiner gestrigen Sizung genebmigt worden. Der Neubau der Gerhard- brüdcke, wele nur eine Bogenöffnung erhält, wird einen Kosten- aufwand von 490 000 M cerferdern; in dieser Summe sind 50 000 M für Entschädigungen an verschiedene Grundbesiger einge[chlossen. V!e neue von der Heydtbrücke ist auf 500000 # veranschlag!, Mit dem Bau dieser Brücke soll in beshleunigter Weise begonnen werden, da nicht eher mit dem Umbau der Potsdamer Brücke vorgegangen werden kann, der sonst eine fehr erhebliche Störung des Verkehrs veranlassen würde. Die Oberbaum-Brüde, welche cine Länge von 150 m erbält, ist mit einem Kostenbetrage von 1 909 090 # veranschlagt; fie wird in rothem Backstein aus

eführt und mit zwei kleinen Thürmen versehen werden. Diese Brücke soll der Ueberführung der elektrishen Hochbahn über die Spreë dienen.

Helsingfors, 16. Februar. Die Zahl der Fischer, „deren Frauen und Kinder, die fh auf dem zwischen dem südlichen Theile des Finnischen Meerbufens und dem Aland-Meere [osge öfen ungefähr 100 Werst großen Eisfelde befinden (vgl. Nr. 41 d. D x wird dem .W. T. B.* zufolge auf 500 geshägt. Die meisten An Ingermanländer. Die Finnländer, welche die Gefahr bemerft ba E haben sih redtzeitig gerettet. Die Küstenbevölfkerung ist darau e dacht, den Unglücklichen Brot, Kleidung und Holz zuzuführen, fene in so fern mit großen Schwierigkeiten verknüpft ift, als das 0! ift Meer zwischen der Küste und dem Eisfelde heute Nacht zugefroren 1. Trotzdem hofft man die Fischer zu retten.

M 42.

Z w eite Bei lade zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 17. Februar

1894.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs-Maßregelu.

über die Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande im Jahre 1893/94.

Kronland

Böhmen Mähren

A E E

ch Lungenseuche .

Lungenseuche . Tirol-Vorarlkerg . Nieder-Oesterreich Schlesien ¿

Lungenseuche .

7. Dezember.

Komitate: Orte: Höfe: Maul- und Klauenseuche 23 72 998 Lungenseuße . . 14 83 201

Schweiz. Maul- und Klauenseuche. 16.— 31. Dezember.

Ställe: 2 29 3

pretburg S olothurn L Bafel-Stadt / Basel-Landschaft . .

Appenzell a. RYÿ.-.

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Kantone: Orte:

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Klauenseude i Maul- und Klauenseudße . Maul- und Klauenseude

1.—15. Januar. Zahl der verseuchten u. verdächtigen Orte:

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7. Januar. 14. Januar.

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Gouvernements:

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5 Stawropol (Kaukasus) 3 Gebiete :

1 Donische Kosaken

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21. Januar. Zahl der verseuhten : Ort

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Rinderpest. Im Monat Oktober.

19 Im Monat November.

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Lungenfeuche

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28. Dezember.

Orte: Höfe: 796 O 40 190 13 O

Komitate: 22

Zahl des des getödteten gefallenen

Viehs: 128

4249 152 000 Stü.

geschäßt.

1 Glasgow, 1 Nohbeisen in den Stores belaufen sich auf 318555 Tons gegen 341 023 Tons im vorigen? Jahre. lien Ho chöfen beträgt 59 gegen 68 im vorigen Jahre.

Paris, 16. Februar. Kreisen verlautet, hat die Negierung den diesseitizen Gesandten in Lissabon, Bibourd, nah Paris berufen, die Lage zu beratben, die für das französisde Kapital durch das Ver- halten der portugiesishen Regierung geschaffen worden ift.

Das Handelégericht lehnte es ab, die gerihtlibe Liquida- tion der Banque d’Escompte auszusprechen und erklärte die Bank für fallit.

St. Petersburg, 17. Februar. i Bank für auswärtigen Handel hat die Dividende für das Jahr 1893 auf 20 RbI. festgefeßt.

Amsterdam, 16. good ordinarv 527. Bankazinn 43k. N New-York, 16. Februar. 376 in ruhiger Haltung ;. im weiteren Verlaufe trat theilweise Erholung 103 ein; der Schluß war unregelmäßig.

Belgien. Im Monat Dezember.

_Zahl der verseuchten Provinzen: Gemeinden ¿Ställe 13 14 20 21

Handel und Gewerbe.

9 Wien, 16. Februar. (W. T. B.) Die heute unter dem Vor- 1 siß des Handels -Ministers Grafen Wurmbra nd abgehaltene Ver- sammluna der Wiener Verkehrsanlagen-Kommission be- 16 \{loß, den Geldbedarf für die in dem laufenden-und dem nächsten Jahre auszuführenden Bauten durch eine größere Anleibenoperation

16. Februar. (W. T. B.) Die Vorrätbe von Dis Zahl der im Betrieb befind- Wie

(W. T. B.) in unterrichteten

um mit ibm über

(W. T. B.) Die Russische

ebruar. (W. T. B.) FJFava - Kaffee

(W. T. B.) Die B ör fe eröffnete

Der Umsatz der Aktien betrug

Der Silberoorrath wird auf 185 000 Unzen

107 Weizen eröffnete stetig, stieg dann infolge regerer Kaufluft,

1031 1812

Schluß fest.

19 Baumwollen-Wogchenbericht.

Neaktionen infol

später Reaktion auf Verkäufe und allgemeine Liquidation, dann wieder steigend. Schluß fest. Mais steigend den ganzen Tag mit wenigen ge unbedeutender Ankünfte in den westlihen Zentren.

ufubren in allen Unious-

87 bâfen 71 000 Ballen, Ausfuhr nah Großbritannien 85 000 Ballen,

7 15 Ballen. 2446

1420 allgemein fest 850 Neaktionen.

Ausfuhr nach dem Kontinent 39 000 Ballen.

Chicago, nach Eröffnung auf allgemeine Liquidation und s{wächere Kabelberi 91 etwas ab, spâter auf rege Kauflust erholt. während des ganzen Börsenverlaufs

Vorrath 966 000 16. Februar. (W. T. B.) Weizen {wädchte O e

Schluß stetig. Mais mit wenigen

1. Unterfuhungs-Sachzn.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergk. 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. SCENT Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsh. 7. Erwerb8- und 8. Niederlaffung 2c. von. Rechtsanwälten. 9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

irthschafts-Genoffenschaften.

1) Untersuchungs-Sachen.

[67715] Steckbrief.

Gegen die verehelihte Wirthschafterin Bertha Weiße, geb. Kühns, hier, geboren am 4. Januar 1862 bier, welche sih verborgen hält, foll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts T. zu Berlin vom 23. November 1891 erkannte Gefängnißstrafe von vier Wochen vollstreckt werden. Es wird ersucht, dieselbe ¿zu verhaften und in das nächstgelegene Justiz- gefängniß abzuliefern.

Berlin, den 9. Februar 1894. i

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 136.

[67716] Steckbrief.

Gegen den Kaufmann Carl Victor Cramer, ge- boren am 23. April 1854 in Nordhausen, zuleßt in Berlin wohnhaft gewesen, welcher flüchtig ift, ist die Untersuhungshaft wegen Vergehens gegen § 263 des Strafgeseßbuhs verhängt. Es wird erfucht, den- selben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß hierselbst, Lindenstraße 54/55 abzuliefern.

Potsdam, den 13. Februar 1894.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[67718] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Reisenden Adolf Schulz, geboren am 22. März 1868 zu Semlin, am 21. September 1893 in den Aften 136 D. 390. 93 erlassene Steck- drief ist erledigt.

Verliu, den 10. Februar 1894.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 136.

[67717] K. Staatsanwaltschaft Ulm.

In der Strafsache gegen den am 31. März 1868 zu Böhmenkirh, O.-A. Geislingen, geborenen Bauern Josef Heinzmann, wegen Verleßung der Wehr- pflicht ist die von der Strafkammer 11. des K. Lande erichts dahier am 21. März 1890 angeordnéte Beschlagnahme des Mutterguts des 2c. Heinzmann im Betrage von 405 #4 67 A, sowie die weiter in

öbe von 595 Æ verfügte allgemeine Vermögens- 'eshlagnabme durch Beschluß der Strafkammer I. desselben Gerichts vom 9. Februar 1894 aufgehoben worden. '

Den 10. Februar 1894.

H.-St.-A. (Unterschrift).

E a E E A N

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[67794] Zwangsversteiger

ung. m Wege der Aivancovs streŒung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 15 Nr. 1002

auf den Namen des Kaufmanns Adolf Auerbach zu Berlin eingetragene, am Planufer Nr. 89/90 be- legene Grundstück am 5. Mai 1894, Vor- mittags LO7 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue R 13, Hof, Flügel C., Parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück is bei einer Fläche von 10 a 57 gm weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts etwaige Abschäßungen und andere, das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen Ftöônnen îin der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Nealbercchtigten werden aufgefordert, die niht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerts nicht hervorging, inëbefondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs8- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berüdsihtigt werden und bei Ver- theilung des Kaufgeldes gegen die berüdsihtigten Ansprüche im Nange zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungêtermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigen- falls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstüks tritt. Das Urtbeil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Mai 1894, Nachmittags 123 Uhr, an Gerichtsftelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 12. Februar 1894. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 86.

[67796]

Nach heute erlassenem, feinem ganzen Inhalte nah durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge- machtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung der beshlagnahmten, dem Sattlermeister Krenzien hieselbst gehörigen Büdnerei Nr. 1 zu Brömsenberg mit Zubehör Termine: :

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher. Regu- lierung der Verkaufsbedingungen am 30. April 1894, Vormittags 10 Uhr,

2) zum Ueberbot am 26, Mai 1894, Vor- mittags 10 Uhr.

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund- stück und au die zur Immobiliarmasse desselben ge- hörenden Gegenstände am 30. April 1894, Vormittags 10 Uhr, im Schöffengerichtsfaal des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt. l

Auslage der Pet u N Angen vom 15. April 1894 an auf der Gerichtsshreiberci und bei dem zum Sequester bestellten ges Amtsanwalt Nißt- mann hieselbst, welher Kaufliebhabern nach vor-

gängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund- \tüds mit Zubehör gestatten wird.

Lübtheen, den 13. Februar 1894. Großherzoglißh Mecklenburg-Schwerinsches Amtsgericht.

[67795] N

In Sachen, betreffend die Zwangéêbversteigerung des dem S(hloffermeister Roshke hier gebörigen, hieselbst in der Thurmstraße sub Nr. 302 belegenen Hauses nebst der Flatenwiese Nr. 80 if in dem beutigen Liquidationstermin sofort zu Protokoll das Aus\{lußurtheil erlassen und verkündet worden. Solches wird hierdurch gemeinkundig gemacht und zugleich der auf Mittwoch, den 7. März 1894, Vormittags x7 Uhr, vor Gericht hier an- stehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken hier- dur in Erinnerung gebracht, daß in dem beutigen Verkaufstermin ein Gebot niht abgegeben ift.

Neubraudenburg, den 10. Febrüar 1894.

Großherzoglihes Amtsgericht. Abtheilung T. W. Gaur. [67808] Aufgebot.

Der frühere Banguier Eugen Möschke zu Berlin, Wilhelmstraße Nr. 19, hat das gerihtlihe Aufgebot der angebli verloren gegangenen Aftie Nr. 343 der Aktiengesellschaft Sirinfaliberawerk Inowrazlaw nebst Talon und Dividendenscheinen von 13 bis 19 über 500 A deutsher Reichéwährung beantragt. Der Snhaber dieser Urkunde wird aufaefordert, spätestens in dem auf den 10, Januar 1899, Vormittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht, Zimmer Nr. 14, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gericht anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Inowrazlaw, den 12. Februar 1894.

Königliches Amtsgericht. [67815]

Das Kgl. Amtsgeriht München I1., Abth. A. f. Z.-S. hat unterm 12. Februar 1894 folgendes Auf- gébot erlassen. Es sind, wie behauptet, zu Verlust gegangen

1) der Depositenschein der Bayer. Vereinsbank bier, d. d. 14. April 1892, Nr. 8134, gezeihnet von Beschoren und Lang, wonach Privatier Josef Strehle dabier, Münchner Lokalbahngesellschafts-Obligationen im Nennwerthe von 10 000 6 bei genannter Bank als offenes Depot binterliegen hat;

2) die 49/gigen Pfandbriefe der Bayer. Vereins- bank hier, Litt. C. Ger. XVI. Nr. 47 482 zu 500 M und Litt. E. Ser. XI. Nr. 27 627 zu 100 #4, welche auf Therese Then, Gastgebersgattin in Rumgraben, Bezirksamts Traunstein, vinkuliert und bis jeßt nicht wieder auf Inhaber gestellt sind.

Auf Antrag des Iosef Strehle bezw. der Therese Then werden die allenfalsigen Inhaber der bezeichneten Urkunden aufgefordert, ihre NRechte- hierauf bis spätestens im Aufgebotstermin von Montag, 24, September 1894, Vormittags 9 Uhr,

im diesgerihtlihen Geschäftszimmer Nr. 40/IT. Augustinerstock anzumelden und die bezeichneten Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos- erflärung erfolgen wird.

München, 14. Februar 1894.

i Der Kgl. Gerichtsschreiber :

(L.S.) Störrlein, K. Sekretär. [67354] Aufgebot.

Die Rechtsnachfolger der Wittwe Carl Landfer- mann, Emilie, geb. Böcking, aus Dortmund, und zwar:

1) Kaufmann Paul Grevel zu Dortmund,

2) Landgerichts-Rath Baeumer zu Dortmund,

3) Kaufmann Carl Landfermann zu Hornburg,

4) Kaufmann Wilbelm Schulze zu Dortmund,

5) Kaufmann Hugo Landfermann zu Dortmund, haben das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Kurxscheins Nr. 1 der Gewerkin Frau Wittwe Carl Landfermann, Elise (Emilie), geb. Böcking, von Dortmund über einen Kux des in tausend Kure ein- getheilten und im Kreise Dortmund belegenen Stein- koblenbergwerks „Vereinigte Dorstfeld“ beantragt. Der Inhaber des Kurshheins wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 16. Oktober 1894, Vormittags 1LkL Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 39, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den Kuxschein vor- zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Kur- scheins erfolgen wird.

Dortmund, den 2. Februar 1894.

Königliches Amtsgericht.

[67805] __Das_ Königl. Amtsgeriht München I., Abth. A. f. Z.-S., hat unterm 12. Februar 1894 folgendes Aufgebot crlassen:

Es sind behauptetermaßen zu Verlust gegangen:

1) eine Lebensversicherungspolice E Hypo-

. Mai

theken- und Wechselbank hier d. d. ¿: Drtéler 1856

Nr. 4735 A. Fol. 235 G. B.4IL., unterzeichnet von Direktor Brattler und Administrator Gottschall, wo- nach der Architekturkandidat Eugen Heinrih Gugel dahier sein Leben um 500 Fl. bei genannter Bank auf Lebensdauer versichert hat und eine weitere Police derselben Bank d. d. 31. Juli 1865 Nr. 7791 Fol. 29 G. B. IV., unterzeihnet von Direktor Casiner und Sendtner, wonach der genannte Gugel, Architekt und Professor an der Königl. Niederl. polyt. Schule in Delft, um weitere 3500 Fl. sein Leben versichert hat ;

2) eine Lebensversicherungspolice derselben Bank d. d. 29. Mai 1888 Nr. 5560 A. 4, unterzeichnet von den Direktoren Sendtner und Krüll, wonach Karl Ranker, Schmied, Pumpenfabrikant und Schlosser in Niederbexbah sein Leben um 6000 4 auf Lebensdauer bei eben derselben Bank versichert hat.

Auf Antrag 1) des Königl. Advokaten und Rechts- anwalts Justiz-Rath Kleinshroth, namens des Gugel, 2) des Körigl. Landgerichts-Sekretärs a. D. Oskar Steinbrecher, namens des Ranker, werden die allen-