1894 / 70 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Mar 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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Dem Kreis- Thierarzt, Professor Dr. Leonhardt zu naue a. M. ist lis seinem bisherigen Amt die

issarishe Verwaltung der E Tone für den Regierungsbezirk Wiesbaden, unter vorläufiger Anweisung des Amtssißzes in Frankfurt a. M., übertragen worden.

Kriegs-Ministerium.

Wohlthätigléit Aus den für 1893/94 fälligen Zinsen der anläßlich der 50 jährigen Dienst-Jubelfeier Seiner Majestät des Ho ch- seligen ‘Kaisers und val Wilhelm I. gegründeten, ursprünglih für unbemittelte Fnhaber des Eisernen Kreuzes von 1813/15, nunmehr für solche des Militär-Ehrenzeichens, bestimmten Stiftung haben Seine Majestät der Kaiser und König auf Vorschlag des Kriegs-Ministeriums die nach- benannten 37 Jnhaber des Militär-Ehrenzeichens mit Ehren- geschenken von je 60 4. zu bedenken geruht, und zwar: i 1) Karl Jos, Feldwebel der Schloßgarde-Kompagnie in Berlin, i 2) Ludwig Alex, Vize-Feldwebel der Schloßgarde- Kompagnie in Berlin, i 3) Gottlieb Buchholz in Stallupönen 1 Jakob Rosteck in Solzien, Kreis Ly, 5) Anton Marienfeld in Lichtenau, Kreis Braunsberg, 6) Karl Dahms in Franzburg, 7) Wilhelm Köhn in Gr. Schönberg, Kreis Dramburg, 8) Wilhelm Wollenberg in Dannenberg, Kreis Ober-Barnim, E E 9) Johann Baschin in Kablow, Kreis Beeskow- Storkow, i 10) August Grameñnz in Spremberg, : I Fohann Lüdicke in Brü, Kreis Zauch-Belzig, 12) Ernst Gutsche inStentsch, Kreis Züllichau-Schwiebus, 15) Johann Giesecke in Grube, Kreis West-Prigniß, ) Johann Gustav Kroll in Berlin, Ferdinand Müller in Magdeburg, Herman n Möller in Sondershaujen, E Eduard Pfannmöller in Bindersleben, Kreis

Eydtkuhnen, Kreis

19) Johann Wilhelm Hübner in Posen, _ 20) Georg Mackowiak in Czerleino, Kreis Schroda, 91) Karl Gottlieb Schubert in Kammerswaldau, Kreis Schönau, 4 A 29) Wilhelm Häusler in Jauer, N 93) Alois Schwinty in Ellguth - Tworkau, Kre1s Ratibor, E 94) August Altvater in Landeck, Kreis Habelshwerdt, 2) ranz Bohn in Breslau, e 26) Heinrich Zumbusch in Beelen, Kreis Warendorf, 27) Johann Bernhard Nünning in Wessum, Kreis Ahaus, 2 R 98) Karl August Drewes in Gräfrath, Kreis Solingen, 29) Johann Friedrih Berger in Rellinghaujen, Kreis Essen ; : A 30) Johann Friedrich Wilhelm Taube in Hahn, Oberwesterwaldkreis, : S _ 31) Peter Hubert Simons in Eschweiler, Kreis Aachen : i S 950) Heinrih Schwermer in Rheidt, Siegkreis, 33) Johann Bender in Münster b. B., Kreis Kreuznach, A : 34) Bernhard Wagner, überzähliger Vize - Feldwebel in Hannover O S Martin Schmidt in Schlochau, _ 36) Heinri ch Riß in Damerow, Kreis Schlawe, 37) Wilhelm Klein in Danzig. i Die Militär - Pensionskasse hier ist angewiesen, die Aus- zahlung der gedahten Ehrengeshenke an die bezeichneten Empfänger am 22. März d. J, dem Geburtstage Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm 1., zu bewirken. 5 : Berlin, den 1. März 1824. Kriegs-Ministerium. E Departement für das Jnvalidenwesen. von Spit.

) Karl Kurze in Pödelist, Kreis Querfuri,

Wob tthatiglell.

Aus den für 1893/94 fälligen Zinsen der von dem ver- storbenen Geheimen Kommerzien-Rath Salomon Lachmann in Berlin gegründeten Stiftung sind den nachbenannten

nvaliden aus den Feldzügen von 1864, 1866 und 1870/71 Vrlbaeshenke von je 55 4 bewilligt worden, nämlich: 1) Franz Geelhaar in Labiau, Kreis Labiau, 9) Karl Fischer in Pr.-Holland, Kreis Pr.-Holland, 3) Wilhelm S ägert in Blankenfelde, Kreis Naugard, 4) Jakob Palluszak in Dorf Witkowo, Kreis Witkowo, 5) Karl Brißke in Heinersdorf, Kreis Angermünde, 6) Theodor 2 L genannt Maliß in Berlin, MWeißenburgerstraße 52 H. IV, : A

Ben A Franz Töpper in Brenkenhofsbruch, Kreis cl N-M., : /

8) August Strauß in Grabow bei Burg, E 9 Friedrich Lier in Naguhn in Anhalt, Hauptstraße Nr. 2%, : S

10) Gustav Reinhold Nentwig in Ostrowo, :

11) August Fuchs in Neu-Reichenau, Kreis Bolkenhain,

12) A Groetschel in Bleishwiß, Kreis Leobschüß,

13) August Geisler in Schweidniß, 5 14) Jgnaß Ostermann in Hummersen Nr. 15, Ver- waltungsamt Blomberg, Fürstenthum Lippe-Detmold,

15) Wilhelm üttermann in Essen, Chaussee 113, / i ( L L :

16) Johann Kohr in Bettingen, Kreis Saarlouis,

17) August Mathen in Gleuel, Kreis Köln, 18) Diedrich Müller in Bremen, Gr. Johannisstraße Nr. 50,

19) Martin Howe in Kiel, Knooperweg Nr. 37,

20) Bernhard August Niemann in Lohne, Amt Vechta in Oldenburg, j 21) Friedrich Nadcke in Elze, Kreis Gronau, A 29) Andreas Bernhardt in Waldgirmes, Kreis

Biedenkopf, M N t yriakus Wagner in Stolhenbach, Kreis Homberg,

Steeler

24) Jgnay Dormowiß in Kulmsee, Kreis Thorn,

2%) J

ohann Jankowski in Nybno, Kreis Löbau.

Die Militär-Pensionskasse hier ist a Q ia diese

Geschenke, dem Wunsche des Stifters gemäß, den vorauf- cel rten Empfängern zum 22. März d. J., dem Geburtstage Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und N Wilhelm I., portofrei zu übersenden bezw. dem hierselbft wohnhaften unter 6 Genannten gegen Quittung direkt zu zahlen. Berlin, den 1. März 1894. Kriegs-Ministerium. Departement für das Jnvalidenwesen. von Spib.

Wohlthat age il Aus den für 1893/94 fälligen Zinsen einer von dem Königlichen Hoflieferanten, Kommissions-Rath Hoff in Berlin gegründeten Stiftung sind folgenden drei hilfsbedürftigen Veteranen der Feldzüge von 1813/15, beziehungsweise verdienst- vollen Jnvaliden der neueren Feldzüge, nämlih: j 1) Veteran Kasimir Koza in Woritten, Kreis Allen- stein O.-Pr., i / / 2) E Jakob Neugebauer in Naschowa, Kreis Ko c / . . u . e 3) Aw Mathias von Bastian-Brzcziuski in Adl. Briesen, Kreis Schlochau, i: sowie den nachbenannten 13 bei Erstürmung der Düppeler Schanzen invalide gewordenen Soldaten und zwar: : 4) Mathias Derwatis in Antbudupönen, Kreis Pillkallen, / l 5) Johann Wyduchowicz in Wongrowiß, 2 Friedrich Grohn in Schwedt a. O., 7) Eduard Gutsche in Kottdus, N 8) Philipp Villain in Schmargendorf, Kreis Anger- münde, : 9) Wilhelm Fröhbrodt in Berlin, 10) August Diehr in Friedeberg N.-M., O 11) Heinrich Steinhöfel in“ Berlin, Altonaerstr. 37 a, 12) Andreas Mitrega in Kwiltsch, Kreis Birnbaum, 13) August Enskonatus in Reinberg, Kreis Freistadt, 14) Lorenz Hensdiek in Kattenstroth, Kreis Wieden- brü, E 15) Bernhard Zumsande in Harsewinkel, Kreis Waren- dorf, E : 16) Aas Grunwald in Dirschau, Berliner Vor- ftadt Nr. 22, Geldgeschenke von je 15 M bewilligt, welche denselben von der Militär-Pensionskasse hier werden gezahlt werden. Berlin, den 1. März 1894. Kriegs-Ministerium. _ Departement für das Jnvalidenwejen.

von Spiß. : 4

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Aus den für 1893/94 fälligen Zinsen einer von einem Patrioten gegründeten Stiftung sind nachbenannten Veteranen aus den Feldzügen von 1813/15 Geldgeschenke von je 60 6 bewilligt worden, nämlich :

1) Kasimir Koza in Woritten, Kreis Allenstein,

9) Gottlieb Nolte in Neu-Holland bei Liebenwalde,

3) Johann Gottlieb Gimpel in Reipish bei Merseburg, L

4) Heinrich Hohl in Pattern, Kreis Jülich, 5

5) Christoph Nodewald in Eilte, Kreis Fallingbostel.

Diese Geschenke werden den Genannten, dem Wunsche des Stifters gemäß, zum 22. März d. J., dem Geburtstage Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm [., durch die Militär-Pensionskasse hier portofrei gezahlt werden.

Berlin, den 2. März 1894.

Kriegs - Ministerium. Departement für das Jnvalidenwesen. von Spiß.

BekanntmaGUna.

Von den zuständigen Staats- und Kirchenbehörden wird dic Errichtung einer neuen evangelishen Parochie der Immanuel- Kirche hierselbst beabsichtigt, welcher der unten be- \hriebene Sprengel unter Auspfarrung der darin wohnenden Ge- meindeglieder der St. Bartholomäus-Kirhe aus ihrem jeßigen Parochialverbande mit der St. Bartholomäus - Kirche zugewiesen werden soll. Die Grenzen sind: j

a. Im Osten: Die hintere Grenze der an der Westseite der Greifswalderstraße belegenen Grundstücke von der hinteren Grenze der an der Südseite der Heinersdorferstraße be- legenen Grundstücke bis zur Weichbildgrenze alle Eck- grundstücke mitausgeschlossen. e

. Im Süden: Die hintere Grenze der an der Südseite der Heinersdorferstraße und der an der Ostseite der Prenzlauer Allee bis zum Eingang des Marienkirhhofs Prenzlauer Allee Nr. 7 belegenen Grundstücke, ferner die Südseite des Grundstücks Prenzlauer Allee 240 sowie die hintere Grenze der an der Südseite der Meßterstraße belegenen Grundstücke bis zur Ostgrenze der Zionsparochie. :

. Im Westen: Die Parochialgrenzen der Zions- und der Gethsemaneparochie von dem vorgedachten Punkte bis zum Treffpunkte der Weichbildgrenze.

. Im Norden: Die Weichbildgrenze von dem leßteren Punkte bis zum Treffpunkte der Grenze ad a (Oftgrenze der Immanuelparochie).

Die innerhalb dieses Sprengels dex Jramanuelkirhe wohnenden Gemeindeglieder haben binsihtlich der Beerdigungen dieselben Rechte und Pflichten wie die Mitgliedec der St. Bartholomäus - Gemeinde.

Indem wir diesen Parochial-Regulicrungsvlan zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir alle dabei betheiligten Gemeindeglieder auf, etwaige Cinwendungen dagegen bis zum 4. April dieses Jahres, während der Zeit von 10 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags, in dem Amtszimmer Nr. 10 unserer Geschäftsräume (Schütenstraße 26 1) bei dem Bureau-Vorsteher, Rechnungs-Nath Paucke oder defsen Stellvertreter unter geeignetem Ausweis über ihre Betheiligung bei der Sache schriftli einzureihen oder mündlich zu Protokoll zu erklären.

Berlin, den 20. März 1894.

Königliches Konsistorium der Provinz Brandenburg. D. Schmidt.

Nichtamlliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 22. März.

Seine Majestät* der Kaiser und König sind gestern Nachmittag gegen 4 Uhr wohlbehalten in Abbazia ein- getroffen und haben in der Villa Amalia E ge- genommen. Ueber Reise und Ankunft bringt „W. D. B.“ E aen nähere Mittheilungen: Der Sonderzug Seiner Majestät fuhr um 2 Uhr durch den Bahnhof von Mattuglie, ohne Aufenthalt zu nehmen, und iraf um 2 Uhr 35 Minuten an dem Szapary-Quai in Le ein. Hier hatten sih zum Empfang eingefunden der Erzherzog Joseph, die Erzherzoginnen Clotilde und Maria Dorothea mit Begleitung, der Gouverneur Graf Batthyanyi, der General-Major Spieß, . der Kontre-Admiral Seemann und der Kommandant und das Offizierkorps der Marinc-Akademie. Jhre Majestät die Kaiserin und Königin waren kurz vor Ankunft Seiner Majestät zu Wagen aus Abbazia eingetroffen und wurden am Quai von dem Erzherzog Joseph und dessen Familie begrüßt. Als der Sonderzug vor der mit Teppichen belegten Quai- treppe hielt, entstiegen Seine. Majestät der Kaiser und König alsbald dem zweiten Waggon in der Uniform eines öster- reichish-ungarischen Husaren-Obersten und begrüßten den Erz- herzog Joseph mit langem Händedruck und herzlichen Worten. Nachdem Seine Majestät den General-Major Spieß und den Kontre-Admiral Scemann begrüßt hatten, eilten Allerhöchst- dieselben auf Jhre Majestät zu und küßten Allerhöchstihrer Gemahlin zunächst die Hand, worauf Beide Majestäten einander mehrere Male küßten. Alsdann begrüßten Seine Mazestät die Erzherzoginnen Clotilde und Maria Dorothea. Ober- Hofmeister Freiherr von Mirbach stellte hierauf den Gouverneur Grafen Batthyanyi vor, mit dem Seine Majestät Sich längere Zeit unterhielten, während Jhre Majestät jedem Herrn des Kaiserlichen Gefolges huldvoll die Hand reichten. Die zahlreich versammelte Bevölkerung bewillkommnete die Majestäten lebhaft, die im Hafen befindlichen Schiffe trugen reihen Flaggenshmuck. Nachdem der Kommandant S. M. Schulschiffs „Moltke“, Kapitän z. S. Koch, gemeldet, daß die Schaluppe zur Einschiffung bereit liege, begaben Sich Jhre Kaiserlichen Majestäten in die mit zwölf Ruderern beseßte und mit der Kaiserstandarte verschene Schaluppe und fuhren mit derselben zur Yacht „Christabel“. Während das Schulschiff „Moltke“ den Kaisersalut gab, septe sih die Yacht, gefolgt von dem „Moltke“, nah Abbazia in Bewegung. Gegen 4 Uhr erfolgte die Ankunft. Die Kaiserliche Yacht legte gegen- über der Villa Angiolina bei, wo die älteren Kaiserlichen Prinzen an der Landungsbrücke warteten. Jhre R A D begaben Sich mittels der Schaluppe des Schulschiffs „Moltke“ an Land, während der „Moltke“ Salutschüsse feuerte. Als Seine Majestät der Kaiser das Land betraten und dic Kaiser- standarte neben der Standarte Jhrer Majestät der Kaiserin vor der Villa Amalia gchißt wurde, intonierte die Kurkapelle die preußische Nationalhymne. Ein offizieller Empfang war abgelehnt. Die Bevölkerung aus der ganzen Umgegend war in Abbazia zusammengeströmt, und in den Parkanlagen hatte sich das zur Kur anwesende Publikum zur Begrüßung Seiner Majestät versammelt. Vor der Villa Amalia meldeten sich der Kur- vorsteher Oberst Wachter und der Bade-Direktor Silberhuber. Unmittelbar nah der Landung empfingen Seine Majestät ein Begrüßungstelegramm des Kaisers Franz Joseph. Eine halbe Stunde nah der Ankunft Seiner Majestät meldete fsih der Statthalter Ritter von Rinaldini bei dem Ober-Hof- und Hausmarshall Grafen zu Eulenburg, um sich im Auf- trage des Kaisers Franz Joseph nah den Befehlen Seiner Majestät zu erkundigen. Jm ganzen Orte herrscht festliche Stimmung und lebhaftes Treiben. Auf der. See sind die zahlreichen Dampfer, Yachten und Boote festlich beflaggt._ Heute Vormittag um 91/4 Uhr unternahmen Jhre Kaiser- lihen Majestäten mit den vier älteren Prinzen einen Spaziergang auf dem südlichen Strandweg bis in die Nähe von Jka und kehrten um 11 Uhr zurück. Das Wetter 1st prachtvoll.

Jhre Majestäten der Kaiser und König und die Kaiserin und Königin ließen heute, am Geburtstage des Hochseligen Kaisers Wilhelm 1., durch den Geheimen Regie- rungs-Rath Mießner einen kostbaren Kranz am Sarge in der Gruft des Mausoleums zu Charlottenburg niederlegen.

Nach Art. 2 § 35, Art. 13 § 48 und Art. 12 § 108 des Militärpensionsgeseßes in der Fassung des Gejeßes voi 22. Mai v. J (NGBL S. 171) exhalten die Militärpensionäre, welhe im Staatsdienst eine Zivil- pension erdient haben, an Stelle dieser Zivilpenhon die volle früher erdiente Militärpension sofern sie lebens- länglich zuerkannt war wieder aus Militärfonds und da- neben den etwaigen Mehrbetrag der Zivilpension aus dem be- treffenden Zivilpensionsfonds. f L N

Jn Betreff der Zahlung der Pensionen ist, laut eine! unter dem 2: März d. J. an dié Ober-Präsidenten und Regierungs-Präsidenten ergangenen gemeinsamen Verfügung der Minister des Jnnern und der Finanzen, bis auf weiteres wie folgt zu verfahren : A

e bei an Wiederausschciden der im Zivildienst an- gestellt gewesenen Militärpensionäre der Unterklassen denselben wieder anzuweisenden Militärpensionen sind auch fernerhin mit dem Mehrbetrage der Zivilpensionen bei dem Fonds zu Pen- sionen für Zivilbeamte 2c. zu verausgaben und nah Maßgabe der Zirkularverfügungen vom 24. September 1874 un 23. Öftober 1876 bei der Militärverwaltung zur Erstattung u liquidieren. L j Dagegen sind denjenigen chemaligen Militärperfonen, denen eine Pension nah den estimmungen unter Art. 2 8 35 und unter Art. 13 § 48 des Militärpen]10n° geseges in der Fassung der Novelle vom 22. Mai v. J. M steht, bei ihrem Ausscheiden ‘aus dem Staatsdienst seitens 2 Zivilbehörden an Pension nur die Beträge anzuweisen, U i welche die erdiente Zivilpension die Militärpension E

Sofern an derartige Pensionäre, die am oder na bie 1. April v. J. aus dem Zivildienst ausgeschieden sind, da Zahlung der ihnen zustehenden Militärpension aus Zons erfolgt ist, E A F betreffenden Beträge a Militärfonds alsbald zu veranlassen. A

S Konsequenz der eingangs aufgeführten Vorschriften 11

Verbindung mit der Bestimmung im Art. 23 Ziff 1. der Militär-

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Pensionsnovelle vom 22. Mai v. J. ist unter den bezeihneten Vorausseßungen den Hinterbliebenen eines solchen Militär- pensionärs -das „aus - der erdienten Militärpension nah Maßgabe des Militär - Wittwen- und Waisen - Fürsorge- Gefeßes vom 17. Juni 1887 (N.-G.-Bl. S. 237) zuständige Wittwen- und Waisengeld in allen denjenigen Fällen auf Militärfonds zu übernehmen, in denen der Militärpensionär am oder nah dem 1. April v. J. aus dem Zivildienst durch den Tod oder abermalige Pensionierung ausgeschieden ist. Aus Zivilfonds sind nur die Mehrbeträge zu zahlen, die den Hinterbliebenen etwa nach dem Geseß vom 20. Mai 1882, be- treffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der unmittelbaren Staatsbeamten (G.-S. S. 298), resp. nah dem Geseß vom 18. Juni 1887, betreffend die Fürsora für Beamte infolge von Betriebsunfällen (G.-S. S. 282), gebühren.

Diejenigen Behörden, welhe mit der selbständigen Fest- seßung der Wittwen- und Waisengelder für Hinterbliebene un- mittel arer Staatsbeamten beauftragt sind, haben die auf Militärfonds entfallenden Bezüge dieser Art durch Benehmen mit den Militärbehöcden zu ermitteln und die danach von den Zivilfonds zu tragenden Beträge festzustellen und zur Zahlung anzuweisen. :

Sind den Hinterbliebenen solch@æ Militärpensionäre, die am oder nah dem 1. April v. J. aus dem Zivildienst ge- schieden sind, aus Zivilfonds Reliktengelder gezahlt worden, die nah dem Obigen von Militärfonds zu tragen sind, fo ist die alsbaldige Erstattung zu veranlassen.

_ Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ ijt cine „Besondere Beilage“ (Nr. 1), enthaltend Entschei- dungen des Neichsgerichts, beigefügt.

Danzig, 21. März. Die Stadtverordnetenversammlung hat, wie „W. T. B.“ meldet, heute Nachmittag auf Antrag ihrer drei Vorsißenden einstimmig beschlossen, den Reichskanzler Grafen von Caprivi in dankbarer Anerkennung seiner Ver- dienste um den Abschluß der neueren Handelsverträge und um andere die Verkehrsfreiheit und die Besserung des hiesigen Erwerbslebens gewährleistende Gesche das Ehrenbürger- recht der Stadt Danzig zu verleihen.

Bayern.

Jn dem Befinden Seiner Durchlaucht des Fürsten Zu Waldeck und Pyrmont, der, wie die „Allg. Ztg.“ mit- theiit, am 5. d. M. in Negensburg infolge eines Augen- leidens seine Reise zum Besuh des Königlichen Hofes in München unterbrehen mußte, is eine bedeutende Besserung eingetreten. Der Fürst wird in der Mitte der nächsten Woche Regensburg wieder verlassen und nah Arolsen zurückehren.

Sachsen-Weimar-Eisenach.

__ Gestern Nachmittag um 2 Uhr fand, wie die „Th. K.“ be- richtet, in Weimar in der Kapelle des Großherzoglichen Residenzschlosses die Konfirmation Seiner Hoheit des Prinzen Wilhelm Ernst, ältesten Sohnes Seiner Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs, statt. Bei der feierlihen Handlung waren zugegen Jhre Königlichen 00 der Großherzog und die Großherzogin, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin mit Seiner Hoheit dem Prinzen Bernhard, ferner Jhre Hoheiten die Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin sowie der Prinz und die Prin- zessin Hermann mit den E Bernhard und Ernst und der Prinzessin Olga von Sachsen-Weimar. Jm Schiff und auf den Emporen der Kapelle hatten das Staats- Ministerium, die in Weimar wohnenden am Groß- herzoglihen Hofe beglaubigten Gesandten, das Präsidium des Landtags, der Prorektor und die Dekane der Universität Jena, der Oberst und die Stabsoffiziere des 5. Thüringischen Jnfanterie-Regiments Nr. 94 (Großherzog von Sachsen), die Ober-Bürgermeister von Weimar, Eisenah und Jena sowie zahlreiche Herren und Damen aus der Hofgesellschaft sich ver- sammelt. Die Einsegnung vollzog Ober-Hofprediger Dr. Hesse.

Sachsen-Altenburg.

Der Landtag ist, wie die ¿Ger. Zig.“ berichtet, am

20. d. M. vertagt worden. Sachsen-Coburg-Gotha.

__ Seine Hoheit der Erbprinz und Jhre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen sind mit Höchstihrer Tochter, der Prinzessin Feodora. zum Besuch am Herzoglichen Hofe gestern in Coburg eingetroffen.

Oesterreich-Ungarn.

Die zwishen Oesterreih-Ungarn und Rußland shwebenden Handelsvertrags-Verhandlungen werden eifrig fortgeseßt. Nach dem gegenwärtigen Stande stellen sie, wie die Wiener E von kompetenter Seite hört, eine befriedigende Lösung sowohl der Frage des definitiven Ver- irags, als auh des in der Zwischenzeit bis zur Per- fektionierung des leßteren zu vereinbarenden provisorischen Arrangements {hon für die nächste Zeit in bestimmte Aussicht.

Das ungarische Unterhaus, das sich vorgestern ver- tagt hatte, wird infolge des Ablebens Kossuth’s morgen eine Sißung abhalten. Die Unabhängigkeits- und 48er Partei beschloß, einen Antrag wegen der leßten Ehren für Kossuth N en, worin fie verlangen will, daß die Legislative Kossuth als den Todten des Landes erkläre, daß das Begräbniß auf Kosten des Landes stattfinde, daß im Namen der Legislative ein Kranz auf die Bahre gelegt werde und daß die Verdienste des Verstorbenen dur Geseß anerkannt werden; ferner daß in der Hauptstadt ein Monument Kossuth's errichtet und die Asche des Verblichenen nah Ungarn gebracht werde. Dagegen soll die Regierung, wie die vApre}se“ einem radikalen ungarischen Blatt entnimmt, nur gewillt sein zu- zugeben, dah Kossuth als der Todte der Nation etrahtet werde. Das Unterhaus solle an dem Begräbniß mittels einer Deputation theilnehmen, einen Kranz auf den qrâd niederlegen und der Familie kondolieren. Das -Be- rabniß hätte auf Kosten des Unterhauses stattzufinden.

er Minister-Präsident werde im Unterhause der nationalen rauer namens der Regierung Ausdruck geben. : Wie aus Turin gemeldet wird, hat daselbst unter Mit- wirkung des Grafen Karolyi und Eoetvoes* und in Gegenwart er beiden Söhne Kossuth's der ungarishe Abgeordnete Lelfy die Schubläden aller Möbel der Kossuth'schen

»

Wohnung einer genauen L Sun unterzogen, aber kein Testament und keine legtwilligen Verfügungen vorgefunden. Vei den Hinterbliebenen Kossuth's sind ahlreiche Kondolenz - Telegramme eingetroffen, darunter folhe von Crispi, Nicotera, General Türr 2c. Die Leiche Kossuth's wird einbalsamiert werden und im Sterbehause verbleiben, bis end- gültige Verfügungen für die Ueberführung nah Budapest getroffen worden sind. Wie verlautet, sollen au die Leichen der Frau und der Tochter Kossuth's, die auf dem englishen Friedhof in Genua begraben sind, gleichzeitig mit nah Budapest über- geführt werden. In Budapest erschienen gestern sämmtliche Vlätter ohne Unterschied der Partei mit Trauerrand, zahl- reiche Häuser hatten Trauerfahnen gchißt. Großbritannien und Frland.

/ Gladstone hat, wie „W. T. B.“ meldet, an seine Wähler in Midlothian ein Schreiben gerichtet, worin er sagt, er werde seinen Plaßt im Unterhause behalten, seine parla- mentarische Thätigkeit hänge jedoch von seiner Gesundheit ab. Er glaube, der Konflikt zwischen den beiden Kammern werde demnächst eine Berufung an das entscheidende Urtheil des Landes nöthig machen. Die wichtigsten Erfolge für das Reich würden erst dann eintreten, wenn Jrland Gerechtigkeit zu theil geworden sei. Von den Aerzten ift gestern bei Gladstone ein Staarleiden auf beiden Augen konstatiert worden: ein Auge wird in etwa drei Monaten operiert werden. |

Jtalien.

Bei cinem Bankett, das am Dienstag in Siena statt- fand, hielt der Kriegs-Minister Mocenni eine Nede, worin er hervorhob, die Lösung seiner Aufgabe werde ihm bedeutend ershwert durch die Nothwendigkeit, den finanziellen Schwierig- keiten Rechnung zu tragen. Er werde jedo seiner Pflicht, die „nkegrität der Armee aufrecht zu erhalten, sowie Frieden und Ordnung im Jnnern und das Bollwerk der Einheit des Vater- landes zu schüßen, stets wie bisher nahkommen.

Velgien.

Der König hat, wie „W. T. B.“ meldet, Genua gestern Nachmittag verlassen und die Rückreise nah Brüssel über den St. Gotthard angetreten. Morgen Vormittag wird der König den Minister-Präsidenten Beernaert empfangen.

Rumänien. __ Der Senat hat nah einer Meldung des „W. T. B.“ gestern mit 50 gegen 8 Stimmen den Gesezentwurf wegen Errichtung einer Landwirthshaftsbank angenommen.

Bulgarien.

Der Prinz und die Prinzessin Ferdinand von R find gestern von Sofia ins Ausland ab- gereist und werden sih zunächst nah Ebenthal begeben. Die Prinzessin befindet sih wohl. Der junge Prinz Boris ist dem „W. T. B.“ zufolge in Sofia geblieben.

Amerika,

Der Finanzaus\chuß des Senats hat nach ciner Meldung des „W. T. B.“ aus Washington weitere Ab- änderungen in der Tarifvorlage vorgenommen. Der Zoll auf Spiegelglas) nicht über 24 Zoll breit und über 60 Boll lang) wurde um zwei Cents, auf Spiegelglas größeren Üm- fangs um fünf Cents pro Quadratfuß erhöht. Der Zoll auf Eisen- und Stahlblehe wurde auf 3/, Cent pro Pfund oder, E mit Zinn oder Blei überzogen ijt, auf einen Cent herab- ge}eßt.

Der „Agenzia Stefani“ wird aus Rio de JZaneiro gemeldet, daß den beiden portugiesishen Kriegsschiffen die Abfahrt unter der Bedingung von der brasilianischen Regierung gestattet worden sei, daß die Aufständischen, die sih auf die Schiffe geflüchtet hatten, an deren Bord ver- blieben, bis beide Regierungen in Betreff dieser Aufständischen eine Entscheidung getroffen haben würden. In Paris eingetroffenen Nachrichten aus Buenos Aires ube beabsichtige der Staat Parana eine Anleihe aufzunehmen, um die revolutionäre Bewegung zu unterstüßen. De Mello habe ein von Argentinien kommendes Schiff, dessen Ladung aus Waffen bestand, die für den Präsidenten Peixoto bestimmt waren, weggenommen. Die provisorische Regierung von Desterro wae Anibal Falcas als diplomatischen Agenten nah Europa entsenden.

Dem „Reuter’shen Bureau“ wird aus Montevideo gemeldet, daß Jdiarte Borda, der Regierungskandidat, nah 27 Waßhlgängen zum Präsidenten von Uruguay gewählt worden sei.

Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Santiago (Chile), daß das Mi nisterium seine Demission eingereicht habe.

Afrika.

Ein in Brüssel eingelroffenes Telegramm vom Congo meldet, Lieutenant Lothaire, der Befehlshaber eines Theils der unter dem Oberbefehl des Baron Dhanis stehenden Truppen, habe die von umaliza beseßte befestigte Stellung genommen; die Araber befänden stch in voller Flucht.

Schulwesen.

Dem Jahresberiht des Königlichen Luisen-Gymnasiums in Berlin für das Schuljahr 1893/94 entnehmen wir, daß die Anstalt mit der Vorschule am 1. Fehruar von 989 Schülern besucht war, die in 24 Klassen von insgesammt 35 Lehrern unterrihtet wurden. Die Schülerzahl im Gymnasium betrug 687, von denen 624 evangelisch, 23 katholis, 1 dissidentish, 39 jüdish, 628 cinheimisch, S E 2 Ausländer waren; in der Vorschule 302, nämlich 260 evangelish, 12 katholis, 1 dissidentish, 29 jüdish, 300 ein- heimish, 1 auswärtig, 1 Ausländer. Die Zahl der Abiturienten be- trug Michaelis 1893: 12, Ostern 1894: 17. Beigegeben ist eine wissenschaftliche Abhandlung des Oberlehrers Dr. Theodor Braune: „Beiträge zur germanishen und romanischen Etymologie“.

Infolge eingetretener Aenderungen theilt das im Mi- nisterium der öffentlichen Arbeiten heraus egebene „Eisenbahn- Verordnungsblatt“ folgendes berichtigte Verzeichniß derjenigen Le hr- anstalten mit, deren Reifezeugnisse bei der Bewerbung um mittlere technishe Beamtenstellen der Staatseisenbahn-Verwal- tun fee als Nachweis einer ausreihenden Fahschulbildung anzusehen sind: A. Für die Stellen der maschinentehnishen Eisenbahn-Sekretäre und der E: die Königliche tehnishe Mittelschule für Maschinenbauer in Dortmund, die mit den Ober-Nealschulen in Breslau und Gleiwiß, sowie die mit den Realschulen oder höheren BVürgerschulen in Hagen, Barmen und Aachen verbundenen maschinen- technischen Fahshulen. Die maschinentechnishen Klassen in Brieg, Cassel, Krefeld und Halberstadt sind. eingegangen, A ; B. Für die Stellen der mashinentechni|chen Betriebs-Sekretäre

und Werkmeister: die Königliche Werkmeistershule in Dortmund, die

Maschinenbaushule für Werkmeister in Magdeburg und die Rheini Westfäli he Dütteas ule in Duisburg (früher in ‘Bodum), e O. Für die Stellen der men en Eisenbahn-Sekretäre, Be- triebs-Sekretäre und Bahnmeister: die Königlichen Baugewerksulen in Königsberg (Preußen), oen (Weser), Posen und (vom Herbst 1894) Görliß; die vom preußishen Staat unterstüßten Baugewerk- schulen in Berlin, Breslau, Buxtehude, Deutsh-Krone, Eckernförde, Höxter, Idstein und Magdeburg ; die staatlichen Baugewerks{hulen in Hamburg, Chemniß, Dresden, Leipzig, Plauen, ittau, München, Stuttgart und Karlsruhe ; die städtische, aber vom ayerishen Staat unterstüßte und beaufsichtigte Baugewerkschule in Nürnberg.

Land- und Forstwirthschaft. __Ernteergebnisse 1893 in Spanien. : _ Nah einer auf Angaben der Ingenieros agronomos der ver- schiedenen Provinzen beruhenden Zusammenstellung wird das Ge- fammtergebniß der spanishen Ernte von 1893 an Getreide und Leguminosen folgendermaßen berechnet :

Weizen 32 945 945 h],

Gerste 16729146 ,

Hafer 3584076 ,

Roggen 7 420 069 ,

Neis 1923240

Mais 4846154 ,

792650.

/ N Bohnen 1615728 , Der Hektar bebauter Fläche hat fonah im Jahre 1893 durch-

\chnittlich 10,79 h1 Weizen, 15,66 „, Gerste, 13,05 „Hafer, 9,88 Roggen, f 35,33 Reis, 16,65 Mais, 5,80 Erbsen und 10,05 Bohnen ergeben.

E Saatenstand in Rumänien. _ DVébgleich au während des Monats Februar fein Schnee gefallen ist und die Felder einer wenn auch nur kurzen Frostperiode ohne Schuß ausgeseßt waren, so scheinen die Saaten doch bisher nicht ge- litten zu haben. Nur aus der Walachei wird gemeldet, daß die Raps- pflanzen in den Ebenen, insbesondere an der Donau, mangels ge- nügender Schneedecke erfroren sind.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrung®s- Maßregeln.

Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich

4 S __im Februar 1894.

(Im Kaiferlihen Gesundheitsamt nach amtlihen Mittheilungen zusammengestellt ; für As und Braunschweig liegen Nachweisungen

A nur über Maul- und Klauenseuche vor.)

_ Der Roß (Wurm) wurde festgestellt in 1 Gehöft des Bezirks Neubrandenburg (Mecklenburg-Strelitz).

. Die Mau lz und Klauenseuche hat in den Regierungsbezirke Bromberg, Oppeln und Oberfranken, sowie in der Kreishauptmann- schaft Zwickau etwas zugenommen. Die Seuche herrshte am Schluß des Berichtsmonats in den preußischen Negierungsbezirken Königs- berg, Gumbinnen, Danzig, Marienwerder, Potsdam, Frankfurt, Köslin, Posen, Bromberg, Breslau, Oppeln, Magdeburg, Merse- burg, Minden, Arnsberg, Cassel und Düsseldorf, ferner in den bayerishen Regierungébezirken Oberbayern, falz, Oberpfalz, Ober-, Mittel-, Unterfranken und Ss waben, in den 4 sähsishen Kreiëhauptmannschaften, dem württembergischer Neckar-, Sch{warzwald-, Jagst- und Donaukreise, den badif Landes-Kommissärbezirken Karlsruhe und Mannheim, in Sachsen- Weimar, Mecklenburg-Streliß, Sachsen - Meinin gen, Sahfen- Altenburg, Anhalt, Schwarzburg - Rudolstadt, im Únter- und Ober-Elsaß sowie in Lothringen. Die meisten Gemeinden blieben verseucht in Mecklenburg-Stre]iß (14). In den dur gesperrten Dru hervorgehobenen Verwaltungsgebieten war am Monats\{luß nachweislih nur je eine Gemeinde betroffen. i

Die Lungenseuche wurde festgestellt bei drei Thieren eines Gehöftes im Kreise Zerbst (Anhalt).

Z Ausbrüche der Schafräude sind in je 1 Gemeinde von Niederbayern und der Pfalz, 2 von Oberfranken, 1 von Mittelfranken, 3 von Schwaben, je 2 des Jagstkreises und von Oberhessen, sowie 1 des Herzogthums Oldenburg ermittelt.

Brasilien.

__ Dur Verordnung des Ministers des Innern vom 20. v. M. sind die Häfen der Kanarishen Inseln für rein von Cholera erklärt worden. Alle seit dem 15. v. M. aus diesen Häfen abgegangenen Shiffe werden nah einer strengen ärztlihen Untersuhung in den Häfen Brasiliens zum freien Verkehr zugelassen. (Vergl. „R.-Anz.“ Nr. 26 vom 30. Januar 1894.)

| Cholera.

_ Rußland. Vom 24. Februar bis 2. März (n. St.) wurden die nachstehend aufgeführten Erkrankungen und Todesfälle amtlih angezeigt: In Plock vom 11. bis 17. Febuner ertr. 9, gest. 75A Kowno vom 18. bis 24. Februar 13 bezw. 6; in Tschernigow vom 4. bis 17. Februar 7 bezw. 4; in Wolhynien vom 29. Januar bis 2. Februar 9 bezw. 5; in Warschau vom 5. bis 12. Februar 7 bezw. 5.

Türkei. In Konstantinopel wurden den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts* zufolge vom 8. bis 14. Februar 93 Erkrankungen (34 Sterbefälle) festgestellt, vom 15. bis 21. Februar 22 (17). Vom 29. August v. J. bis dahin zählte man insgesammt 2208 Grkrankungen und 1266 Todesfälle.

“Petsten. Nach einer in den „Veröffentlichungen des Kaiser- lien Gefundheitsamts* wiedergegebenen Mittheilung vom 14. Februar d. J. liegen seit Ende Januar Nachrichten über das Auftreten der Seuche niht vor; vorher schienen nur noch vereinzelte Erkrankungen stattgefunden zu haben. Man darf daher, nachdem in den zuleßt be- troffenen Bezirken strenge Kälte eingetreten ift, vielleiht die Cholera bis auf weiteres als erloschen ansehen.

Influenza.

Vom 4. bis 10. März wurden den standesamtlihen Ausweisen zufolge in Berlin und Hannover je 3 Sterbefälle angezeigt. Erkrankungen wurden angemeldet in Frankfurt a. O. 8, in den MNegierungébezirken Marienwerder 14, Posen 7, Düsseldorf 12, in der Stadt Nürnberg 3, in Hamburg 6. In Bayern {eint nah der für die Monate Dezember 1893 und Januar 1894 veröffentlihten Mor- biditätsstatistik („Münchener medizinishe Wochenschrift“ S. 200) die Influenza allenthalben im Abnehmen gewesen zu sein, Aus der Stadt Augsburg wurden 109, aus den Bezirksämtern Wegscheid 68, Erding 67, Altötting 59 Erkrankungen angezeigt, im Bezirksamt Bergzabern trat sie noh epidemisch auf.

Theater und Musik.

Königlihes Schauspielhaus. Goethe’s Trauerspiel „Egmont“ ging gestern Abend mit der Musik von L. van Beethoven neu einstudiert in Scene. Von neuem fonnte beobahtet und mitempfunden werden, wie groß und nachhaltig der Eindruck dieser Dichtung ist, troßdem sie vom kritischen Standpunkt niht immer als ein fo vollklommenes Drama gepriesen wurde, wie es in dem Auszug aus dem „Globe“ geseht, den Goethe selbst mittheilt. Der französishe Referent sagt vom „Egmont“: „Es ist die wahrhaft neuere Tragödie, ein Gemälde der Lebensscenen, das mit der Wahrheit des historishen Dramas das einfach etn A der antiken Tragödie verbindet.“ Die moderne Anschauung geht mehr dem Urtheile iller’s nah, der den Volksscenen, der Ausmalung

des bürgerlih politischen Lebens, vor der Charakteristik des Helden