1894 / 82 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Apr 1894 18:00:01 GMT) scan diff

S E a T E E S A E E E E E L E

Theater und Musik. Königliches Opernhaus.

den glüdcklihften Anzei

befonders inhaltreihe - „Handlung“ des Ballets, als vielmehr das

zur ersten Aufführung. Die horeographische Novität, deren Schöpfer Emil Gra eb ift, wied sehr zutreffend als

untergang®“ von dem zu

; embaur. ündend wirkte dagegen Löwe?s L Oie Day nrue Dalét „Satte val” Hier M G endbteit und feine natürlih fließende Melodik, die in

den Hörern den Wunsch nach der Chorgesänge machten Mendels\fohn’'s bekannte

handlung des Kanons auszeichnet. Weniger gefiel das in etwas ge-

ezwungenen Modulationen ch T Erei Su lebenden Musikdirektor

ergehende Chorlied „Sonnen- | Italien bei.

einer Wiederholung hervorrief.

in Scene; der ersten Aufführung wohnte die Königin von

Das Programm des zweiten Liederabends der Frau Lillian „Ganymed* durch De Ge am Dienstag, Abends 75 Uhr, im Saal Bechstein

ringt u. A. eine Gruppe Brahms"scher Lieder, eine Reihe gal; englischer und altirischer Gesänge, drei Lieder aus ihres Gatten Geor Henschel „Waterbabies“ und ferner das Koloratur-Kuplet der Mysoli

jezei i ie ei j Den Beschlu ] Ballet-Burleske bezeichnet, denn nit sowohl die einfache aber nicht und pen Ma „Rahe, Thal“ und „Tage der Wonne.“ Unter- | aus p: David’'s „Perle du Brésil“. Frau Agathe Fischer-Sokbes[

Grotesffomische in den verschiedenen Tänzen und im mimifchen Spiel brachte die Bin und fkräftigsten Wirkungen l : hat der Musik - Dircktor Steinmann geschaffen

und ift dabei den humoristishen Absichten des Ballets dur- aus gerecht geworden. Die reie Melodik ist überall geschmadckvoll, nirgends trivial, aber au wohl nicht gerade bedeutend; zuweilen er- läuterte die Musik treffend die Stimmung, und die Tanzweisen fielen t zumeist gefällig ins Ohr. Von den beiden scenishen Bildern, die das auêgeführt. Ballet Pm ensee, dient das erste fast nur als Einleitung. Zwei Mädchen, die inmitten ihrer Karneval8vorberei-

musikalishen Thei

muntere junge

dann auf ein Wiedersehen beim Maskenscherz,

drolliger Tänze und Spiele. Der Markusplaßz

A

„Könitgslieutenat“ auf.

vielen kleinen

die bei vielen der nun sich entwickelnden Tanzdivertisseménts | Nichter von Zalamea“ in Scene.

sich mit herzlicher Heiterkeit paarte. Sehr komisch, wenn auch weniger l | l 1 graziós, wirkte das Zopfspiel der Chinesen und der von cinförmigem | zur Aufführung. Für Freitag ist , Gesang begleitete Niggertanz, und fröhliches Lachen rief die Bébé- Polka des kleinen zierlihen Amord, von Felicitas Cerigioli kindlih - anmuthig dargestellt, hervor. Die Anmuth wurde aber in noch höherem Grade durch einen Pas de deux der Damen Stoßmeister und Delcliseur und besonders durch die Colombine dell’Era in der eingefügten „Commedia dell’ arte“ vertreten. Sn tollen ausgelassenen Sprüngen und Scherzen“ entwickelten in dieser volks- thüniliden commedia die Herren Burwig, Müller, Wtorzyck und Quaritsch eine bemerkenswerthe Kraft -.und BVeweglichkeit. Von diesem karnevalistishen lärmenden Jubel hob sih merkwürdig der Von „Madame Sans - Gôêne“ Farbenspieltanz (Serpentintanz) des Fräulein Urbanska ab: die | Wiederholungen morgen, am Montag, Dienstag, Donnerstag und trat in farbig | Freitag statt. Am Mittwoch und Sotinabend gelangt in Oskar Blumenthal’s freier Bearbeitung der Shwank „Niobe“ zur Dar-

Bühne verdunkelte sich und aus den Schatten wechselnder Beleuhtung das wallende Wogen

und wellengleiche

Schweben und Flattern der weiten, langen Gewänder hervor, die die | stellung.

anmuthige Künstlerin in steter Bewegung umrauschten; hier nahm auch die Musik plöulich einen a Charakter an, der dem

nächtlichen, magish beleuchteten Zauber

zu diesem Tanz hatte der Komponist einen Walzer von Chopin eingefügt.

Konzerte. .

Der zweite Lieder-Abend des Kotolt’ schen Gesangvereins, welcher am Donnerstag in der Sing-Akademie stattfand, war sowohl durch die vollendeten Leistungen des Chors, wie durch die Tunstsinnige Wahl des Programms von ganz besonderem musikalischen Interesse. Eröffnet wurde der Abend dur ein 4- bis 8 stimmiges

Ünger und Schlüter.

Chorlied „Der Wächter, der blics an den Tag“ von dem zu Altona | Preisen (Parket 1 46) statt.

S Cn E N G-moll ne Us Ee eigerungen bis zurc 2 immigkeit eine mächtige Wirkung übt, | spiels am Neuen Theater bewegen lassen. Er tritt in der nächste und am Schluß bei den Worten „der Tag scheint dur den é f n

rünen Wald“ in die helle Dur - Tonart

Aa Derro 8 Zerinex „ahrt ads e Me Ara usführung dieses hier noch ni ekannten Werks. Als zweite esellschaft“, von dem hiesigen Publikum verabschieden. Novität ersien cin sechs|timmiges Madrigal „Mein Lieb, was hab* ih i O C A A dir gethan" von Martin Grabert, das sih dur seine kunstvolle Be-

sttüßt wurde das Konzert durch die mit großem Beifall aufgenommenen } hat i hervor. Den | Liedervorträge des Fräulein Adelina Herms und die ausgezeichneten Cellofoli des Königlichen Kammermusikers ) Cellosonate von Corelli (1653 geb.) ist ein Werk, das heutzutage noch als eine Zierde in jedem Konzert erscheinen könnte. Beide Solisten erfreuten ferner durch einige Zugaben. Sämmtliche Chorgefänge wurden mit musterhafter Präzision und feinster Schattierungsweise

( 4 1 i Fön igli Op hause werden morgen Leoncavallo?s tungen vo S reiben „Im, Königlichen Dpernha u gen aa O d Y L: en : E j A R as , vettidten ert „Medici" mit den Damen Hiedler, Herz, den Herren Sylva, Bulß in

zu demi si in den Hauptrollen unter Kapellmeister Dr. Mus Leitung gegeben. drolligen Verkleidungen auch die beiden hübschen Zofen und | Am Montag wird das neue Ballet „Carneval“ wiederholt. Borher- der alte Vormund der Mädchen einfinden. Nach fröhlihem Suchen geht Mascagni?'s „Cavalleria rusticana“.

und Erkennen beginnt der große Karnevals8zug und die lange Reihe Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Shake-

in Venedig im speare's „Sommernachtstraum“ mit Mendelsfohn’'s Musik in Scene. Sonnenliht und bei Mondesshimmer bildet den malerishen Schau- Meer Vollmer giebt nah feiner Genefung wieder den Zettel. Am

play des Mummenschanzes. Vielfarbige und eigenthümliche Scherz- masfen, die von dem ausgeprägten Sinn des Balletverfassers für das _ Komische zeugen, durchziehen das bunte Menschengewühl; der : Blüumenwagen des Prinzen Karneval, der von Pierrots gezogen wird, rief laute Bewunderung hervor,

Ytontag tritt Friedri Haase noch einmal als Graf Thorane im

Das Deutsche Theater bringt in nächster Woche Wieder- holungen von dem Lustspiel „Der Herr Senator“ morgen, am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Am Montag geht, neu einstudiert „Der

und Julia“ mit Iosef Kainz und Teresina Geßner in den Hauvtrollen Der Talisman“ angeseßt. an, welche bei anlagen feiner Zeit von den Polizeibehörden getroffen

sen Schauspiels „Maria und Magdalena“ morgen Abend, am Mitt- | sind. Endlich wurde be lo 2 A bea Verte woch und Freitag (33. Abonnements-Vorstellung). Für den morgigen | mit der Urania-Uhren- und Säulen - Gesell#\chaft in einigen wefentlichen Punkten zu ändern. Insbesondere soll die Gesammtzahl der der Gesellschaft zu genehmigenden Säulen von 100, ig V i ) zu deren Errichtung die Geselischaft verpflichtet ist, auf 50 herabgesetzt rolle geht am_ Donnerstag Shakespeare’s „König Nichard 111.“ in | werden. An jeder zweiten Säule soll der Aspirations-Meteorograph Scene. Am Sonnabend wird Benedix? Lustspiel „Die relegierten ) Studen'en“ zum ersten Mal gegeben.

Das Berliner Theater bringt Wiederholungen des Lindau-

un Sonntag Nachmittag und für Dienstag ist Brachvogel's „Narciß“ des Fräulein | angeseßt; am Montag kommt „Maria Stuart“ mit Marie Pospischil in der Titelrolle zur Aufführung. Mit Ludwig Barnay in der Titel-

Im Wallner - Theater bringt das morgige Gastspiel des | d / Friedrich - Wilhelmstädtischen ilde entsprach; als Begleitung „Orpheus in der Unterwelt*. Die Hauptrollen befinden sich in den Händen der Damen Zimmer, Kluge, Rhoden, Delmar, Graichen, Prinz und der Herren Hanno, Bausewein, Sommer, Tachauer;,

__ Im Friedrich-Wilhelmstädtishen Theater wird bis cin- {hließlich nächsten Freitag „Der arme Jonathan“, am Sonnabend, 14. April „Die Fledermaus* gegeben. j

Cx tiktoria-T * finde A ielfad Bt 5 . Y r

Im Viktoria-Theater findet infolge vielfalen Verlangens Wien, 6. April. Der Präsident des Comités der inter- nationalen Ausstellung für Volksernährung wurde, wie „W. L. V7 berichtet, heute davon verständigt, daß Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph in Person die Ausstellung am 20. d. M. Vormittags eröffnen werde.

morgen Nachmittag 3 Uhr eine nohmalige (und zwar die leßte) Auf- führung der Nestroy’shen Posse „Lumpacivagabundus“ zu ermäßigten

Adolf Sonnenthal hat sich zu einer Verlängerung seines Gast-

) Woche noch einmal in allen Stücken auf, deren Hauptrollen er bisher übergeht. Dem | in seinem diesjährigen Gastspiel dargestellt hat, und wird sich in einer neuen Rolle, als Fürst Liebenau in Bauernfeld's Lustspiel „Aus der

Nach einem im Adolph Ernst-Theater eingetroffenen Tele- gramm aus Rom ging dort „Charley's Tante“ mit großem Erfolge

Hugo Dechert. Die

Am Mittwoch kommt „Romeo

finden im Lessing- Theater

Theaters Offenbachh?s

re Mitwirkung zugesagt.

Mannigfaltiges.

Der Magistrat hat, wie wir der „N. A. Z.* entnehmen, in seiner gestrigen Sißung beschlossen, dem Ausschuß zur Vorberathung der Gewerbe-Ausftellung 1896 nunmehr dahin Mittheilung zu machen, daß der Magistrat die Frage wegen einer deuts-nationalen Ausstellung als völlig erledigt erachte und jeßt nur noch die Orga- nisation für eine spezielle Berliner Ausstellung zur Berathung zy stellen sei. Der Aussch{uß der Stadtverordneten-Versammlung zur Vorberathung des Magistratsantrags wegen Errichtung eines neuen Verwaltungsdienstgebäudes hatte beantragt, den Magistrat zu ersuchen, vorerst durh Zahlen die Nothwendigkeit nachzuweisen und das Naumbedürfniß aller innerhalb und außerhalb deg alten Rathhauses untergebrahten Verwaltungszweige bei einem mäßigen Anwachsen der Geschäfte anzugeben. Baurath Blankenfstein mit der Ausarbeitung der gewüns{ten Pläne und Angaben der Größe, soweit dies angängig, zu beauftragen. Dem Entwurf einer Polizeiverordnung, wonach für die Bebauu ng der fogenaunten Schöneberger Wiesen, des früheren Albrehtshofer und Hofjägerterrains, sowie der Hobenzollern-, Negenten- und Landgrafen- straße befondere Bedingungen festgeseßt werden, stimmte der Magistrat zu. Die Bestimmungen \{ließen fich an diejenigen FestseBungen

Der Magistrat beschloß, den

der Genehmigung der betreffenden Straßen-

in Betrieb geseßt werden, an allen Säulen aber soll au das Ziffer- blatt der Uhr beleuchtet, und es sollen die Nachweisungen der Polizei, Post- x. Aemter angebracht sein. Dagegen follen der Gesellschaft von der Stadtgemeinde die Kosten des Betriebes der vorgedachten Anlagen an 50 Sâulen, diejenigen des Meteorographen jedoch nur an 25 Saulen erstattet werden ; auch soll die Konzessionsdauer auf 40 Jahre verlängert werden.

Sqhiltach i. Baden, 6. April. Gestern Abend 93 Uhr ent- gleiste, laut Meldung des „W. T. B.“, der aus Württemberg kommende Personenzug an der Einfahrtsweiche des hiesigen Bahn- hofes. Drei Reisende wurden leiht verleßt, ein Personenwagen ist zertrümmert worden. :

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

Wetterbericht vom 7. April, s Uhr Morgens.

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1) Nachts Reif. ?) Nachts Neif. 3) Thau. Uebersicht der Witterung.

Die Wetterlage hat sich seit gestern wenig ge- ändert, am höchsten ist der Luftdruck über Nordost- Guropa, am niedrigsten im Südwesten. Indessen sind die Luftdruckunterschiede gering, und daher ist die Luftbewegung schwach aus vorwiegend östlicher Richtung. In Deutschland ist das Wetter heiter, nur im Nordwesten neblig, durchschnittlich etwas wärmer, ohne meßbare Niederschläge, nur in Wil- helmshaven 4 1 mm Regen gefallen; die Tempe- ratur a fast allenthalben über dem Mittelwerthe, am meisten, um 5 Grad, zu Memel. An der deutschen Oftseeküste wurde stellenweise Reif beob- achtet, sons werden Nachtfröste niht gemeldet.

Deutsche Seewarte.

Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonntag : Opern- haus. 87. Vorstellung. Die Medici. Historische aa in 4 Akten, Dichtung und Musik von

. Loncayallo. Ueberseßzung von Emil Taubert. Tanz von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober - Regisseur Teblaff. Dirigent: Kapellmeister DO Muck. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 94. Vorstellung. Ein Sommer- nachtstranm von William Shakespeare, überseßt von August Wilhelm von Schlegel. Musik von Cir endelsfohn-Bartholdy. Tanz von Emil

raeb. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max A U: Dirigent: Musikdirektor Wegener. Anfang

t

Montag: Opernhaus. 88. Vorstellung. Caval1- leria rusticana. Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nah dem gleichnamigen Bolks\tück von G. Verga. Carneval, Ballet- Burleske in 2 Aufzügen von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Anfang 74 Uhr. Schauspielhaus. 95. Vorstellung. Der Königs- C (G E in R von Karl

ußkow. Sraf Thorane: Herr Friedri aafe, als Gast.) Anfang 74 Uhr. ui iv

Dienstag: Opernhaus. 89. Vorstellung. Der Troubadour. Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Text nah dem Italienischen des Salvatore Camerano. (Manrico: Herr Szirowatka, vom König- lichen Theater in Budapest, als Gast.) Carneval, Ballet - Burleske in 2 Aufzügen von Emil Graeb, Musik von Adolf Steinmann. Anfang 71 Uhr.

Schauspielhaus. 96. Vorstellung. Hannele. Traumstück in 2 Theilen von Gerhart Hauptmann. Musik von Max Marschalk. Meister Gert Westfaler. Komödie in 1 Aufzug aus dem Dänischen des Ludwig Holberg. Für die deutsche Bühne ein- gerihtet von Dr. Julius Hoffory und Dr. Paul Schlenther. Sie ift stumm. Original-Lustspiel m nug von F. Silesius (G. Kruse.) Anfang d r.

Deutsches Theater. Senator. Anfang 7} Uhr. Montag: Der Richter von Zalamca. Dienstag: Der Herr Senator. Mittwoh: Romeo nud Julia.

Berliner Theater. Sonntag, Nahm. 23 Uhr: Narzift. (Rosa Hildebrandt, Ludw. Barnay.) Abends 75 Uhr: Maria und Magdalena.

Montag: Maria Stuart.

Dienstag: Narziß. (Ludwig Barnay.)

Sonntag: Der Herr

Lessing-Theater. Sonntag: Madame Saus- Gêne. (Selle Sonntags- Aufführung.)

Montag: Madame Sans-Gêne, . Dienstag: Madame Sans-Gêne.

Mittwoch: Niobe.

Wallner-Theater. Gesammt - Gastspiel des Friedrih-Wilhelmstädtishen Theaters.

Sonntag: Orpheus in der Uuterwelt. Burleske Oper in 4 Bildern von Hector Cremieux, neu be- arbeitet von Ed. Zacobson. Musik von Jacques Dffenbah. Negie: Herr Unger. - Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7ck Uhr.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.

_ Sonntag: Der arme Jonathan. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von Carl Millöcker. Negie: Herr Epstein. O Herr Kapellmeister Krones. Anfang 74 Uhr.

Montag: Der arme Jonathan.

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- burg. Sonntag: Leßte Sonntags- Aufführung. Zum 48. Male. Der Maskenball (Veglione}). Schwank in 3 Akten von Bisson und Carré. Deutsch von Benno Jacobson. Vorher: Jm Negligée. Plauderei in 1 Akt von Hans von Neinfels. Anfang 73 Uhr.

Montag: Leßte Woche. Zum 49. Male. Der Maskeuball., Vorher: Vermischte Anzeigen.

i Ueues Theater. Direktion: Sigmund Lauten- urg. Sonntag: Gastspiel des K. K. Hofburg- Schauspielers Adolf Sonnenthal. Sebselniee Abend. Die Journalisten. Lustspiel in 4 Akten von Gustav Freytag. Anfang 74 Uhr.

Montag: Sonnenthal- Gastspiel, Sündige Liebe. Tristi ameri.) Scqauspiel in 3 Aften von

iuseppe Giacosa. Hierauf : Aus der komischen Oper. Lustspiel von Henry Murger.

Viktoria-Theater. Belle - Alliancestraße 7/8. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, bedeutend ermäßigte Dres (2 Le 68 O taat Vagabun-

- oder: Das liederliche Kleeblatt. S La La van nua,

end r: Vêéit vollständig neuer Ausstattung. Die schöne Melufine. Großes Ausstattungs stich mit Gesang und Ballet in 10 Bildern.

Montag : Die schöne Melufine.

Theater Unter den Linden, Sonntag:

Zum 71. Male. Der Oberfsteiger, O erette, und Galathée. Ballet. Anfang 71 Ubr. N s

Adolph Ernsî-Theater. Sonntag, 74 Uhr: GHarley’s Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die Bajazzi. Se Posse mit Gesang in 1 At von N : acobson und Benno Jacobson. Musik von Franz Noth. Scene geseßz1 von Ad. Frnft.

Montag: Dieselbe Verstellung.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30, Sonntag: Zum 1. Male. Novität: Der neue Kurs. Posse mit Gesang in 3 Akten von Leopold Ely. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 7L Uhr.

Montag und folgende Tage: Der neue Kurs.

Konzerte.

Konzert-Haus. Karl Meyder - Konzert. Sonntag Anfang 6} Uhr, Montag Anfang 7x Ubr. Schubert - Beethoven - Mozart - Abend. Ouv. „Rofamunde“ von Schubert. „Die Zauberflöte“ von Mozart. „Figaros Hechzeit“ von Mozart, Unvoll- endete Symphonie Nr. 8 H-moll von Schubert. Symphonie Nr. 6 (Pastorale) von Beethoven.

Schluß der Konzert-Saison am 29. April cr.

Saal Bechstein. Montag, Abends 72 Ubr: Konzert der erblindeten Pianistin Jenny Behrens.

Zirkus Renz (Karlstraße). Sonntag: Zwei Vorstellungen, Nachm. 4 Uhr (ein Kind unter 10 Jahren frei): Gr. Divertissement Auf Helgo- land. Außerdem u. a. Auftreten sämmtl. Clowns in ibren besten Nummern. Abends 7X Ukr: Auf auf zur fröhlicheu Jagd. Parforce- u. Kaskaden- ritt. Ballet von 100 Damen. Meute von 40 Hunden. Außerdem: Hippol. Potpourri von 40 f, vorgeführt von Herrn R. Nenz; Maëîtro, geritten von Frl. Ozeana Renz; die Luft- gon aMter Gebr. Wortley; der faukasishe Fodey Wassiliams 2c.

C E BS B C E M B T E W R N S I IE I N E B E A I Familien-Nachrichten,

Verlobt: Frl. Hertha von Neiswil und Kadersin mit Hrn. Rittmeister Hans von Carlowitz (Po- delwiß—Rochligz).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Ru- dolph (Marienwerder). CTodtgeboren E Pastor Ernst Bluth (Wulfflauke). Eine E Hrn. Prem. - Lieutenant Maug (Mar-

rg).

Gestorben: Verw. Fr. Stadtgerichts-Rath Therese Gottschau, geb. Oswald (Be Hr. Königl. Korltmeister Art (Letlingen). Hr. Königl. R Aus L Lee der e

r-Aavauerte Max Henschel (Punitßz). Hr. Oberst z. D. Emil Loeser (Görlih), Y

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag?- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 38.

Sieben Beilagen (einschließli4 Börser age).

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 7. April

1894,

M 82.

Personal-Veränderungen.

Königlich Preußische Armce.

Dffiziere, Portepee-Fähnriche 2x. Ernennungen,

Beförderungen und Verfeßzungen. Im aktiven Heere. Abbazia, 31. März. Niese, Hauptm. und Komp. Chef vom Fuß-Art. Regt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2 und Wischer, Hauptm. u. Battr. Chef vom Holstein. Feld-Art. Negt. Ie. 24 kommandiert zur Dienstleistung als Referent bei der Art. Prüfungskommission, E unter Stellung à la suits der betreff. Negtr., zu etatsmäß. Mit- gliedern der Art. Prüfungskommission ernannt. v. Et el, Hauptm. à la suite des 2. Garde-Feld-Art. Negts. und Gouverneur der Herzöge Adolph Friedrih und Heinrich von Mecklenburg-Schwerin Hoheiten, nah erfolgtem Auéscheiden aus dieser Stellung als Battr. ‘Nef in das Holstein. Feld-Art. Regt. Nr. 24 verseßt. v. Alt- Chef in das Do D) gl. : YeT) CE A Stutterheim I, Pr. Lt. vom Großherzogl. Mecklenburg. Gren. Regt. Nr. 89, unter Stellung à la suite dieses egts, dem Groß- herzoge von Mecklenburg-Schwerin Königliche Hoheit auf zwei Jahre behufs Verwendung als Gouverneur des Herzogs Heinrih von Mecklenburg - Shwerin Hoheit zugewiesen. v. Aster, Hauptm. ¿ _D., fommandiert zur Dienstleistung bei dem Artillerie- Depot in Spandau, unter Belassung der Uniform des 1. Garde - Feld-Art. Negts., zum Vorstand des Art. Depots in Brandenburg a. H. ernannt. Eltester, Pr. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 33, kommandiert als Assistent bei der Art. Prüfungskom- mission, vom 1. April d. J. ab in eine etatsmäß. Assistentenstelle bei der gedahten Kommission kommandiert. Amelung, Pr. Lt. vom Feld-Art. Regt. Nr. 15, dessen Kommando zur Dienstleistung als Assist. bei der Art. Prüfungskommission um ein Jahr verlängert. Aypvelmann, Major und Bats. Kommandeur vom Fuß-Art. Vegt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2, unter Stellung à la suito des Yegts., zum ersten Art. Offizier vom Plaß in Mainz ernannt. Bartolo- maeus, Pr. Lt. von demselben Regt., in das Fuß-Art. Negt. Nr 11 verseßt. Stüßke, Sec. Lt. vom Fuß-Art. Regt. von Hinderfin (Pomm. ) Nr. 2, zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, befördert. Bren necke, Oberst und Kommandeur des Fuß-Art. Regts. Encke (Mageburg.) Nr. 4, in gleicher Eigenschaft in das Fuß-Art. Regt. Nr. 10 verfeßt. Schau- bode, Pr. L. à la suite*des Fuß-Art. Regts. Enke (Magdeburg.) Nr. 4, unter Belassung in seinem Kommando als Adjutant bei der 5. Fuß-Art. Insp., zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, befördert. Schmidt, Pr. Lt. vom Westfäl. Fuß-Art. Negt. Nr. 7, unter Be- förderung zum Hauptm. und Komp. Chef, vorläufig ohne Patent, in das Fuß-Art. Negt. Nr. 10 verseßt. Vockrodt, Oberst-Lt. und Kom- mandeur des Fuß-Art. Negts. Nr. 10, in Genehmigung seines Abschieds- gesuhes mit Pension und seiner bisherigen Uniform zur Disp. gestellt und gleichzeitig zum Vorsißenden der Schießplaß-Verwalt. Thorn, Bialonski, Oberst-Lt. à la suite des Fuß-Art. Negts. Nr. 10, unter Entbindung von der Stellung als erster Art. Offizier vom Play in Mainz, zum Kommandeur des Fuß-Art. Regts. Encke (Magdebura.) Nr. 4, ernannt. Richter, Hauptm. und Komp. Chef vom Fuß-Art. Regt. Nr. 10, in gleiher Eigenschaft zur Fuß- Art. Schießshule, Flliger, Sec. Lt. von demselben Negt., unter Beförderung zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, in das Westfäl. Fuß-Art. Regt. Nr. 7, Schul, Major vom Fuß-Art. Regt. Nr. 11, unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant bei der Gen. Insp. der Fuß-Art., als Bats. Kommandeur in das Fuß-Art. Negt. yon Hindersin (Pomm.) Nr. 2, Philipp, Pr. Lt. vom Fuß-Art. Negt. Nr. 11, unter Beförderuug zum Hauptm. und Komp. Chef, vorläufig ohne Patent, in das Fuß-Art. Regt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2, verseßt. Helms, Pr. Lt. à la suite des Bad. Fuß-Art. Negts. Nr. 14, unter Belassung in seinem Kommando als Adjutant bei der 6. Fuß-Art. Insp., zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, be- fördert. Rothkehl, Hauptm. und Komp. Chef von der Fuß-Art. Schießschule, als Adjutant zur Gen. Insp. der Fuß - Art. kommandiert. von Pfister, Oberst z. D., zuleßt Kommandeur des Fuß-Art. Negts. von Dieskau (Schles.) Nr. 6, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des gedachten Negts., zum Vorsitzenden der Schicßplaß-Verwaltung Wahn ernannt. Nagel k. Feuerwerks - Pr. Lieut. von der Ober-Feuerwerkerschule, Abendroth, Feuerwerks-Pr. Lt. vom Feuerwerks-Laboratorium, zu Feuerwerks-Hauptleuten; Barg, Feuerwerks-Lt. vom Art. Depot in Thorn, Wegner, Feuerwerks-Lt. vom Fuß-Art. Regt. von Hindersin (Pomm.) Nr. 2, Krets\chmer, Feuerwerk8-Lt. von der 7. Feld-Art. Brig., —- zu Feuerwerks-Pr. Lts. ; die Ober-Feuerwerker: Hoffmann vom Niederschles. Fuß-Art. Regt. Nr. 5, Schulz, Hagemeister vom Fuß-Art. Negt. Enke (Magdeburg.) Nr. 4, Schuhmacher vom Großherzogl. Hess. Feld-Art. Negt. Nr. 25 (Großh. Art. Korps), Kalff vom Fuß-Art. Regt. Nr. 11, zu Feuerwerks-L13., be- fördert. Abbazia, 1. April. v. Schwerin, Pr. Lt. vom 2. Thür. Inf. Regt. Nr. 32, auf sechs Monate, v. Amann, Sec. Lt. vom Gren. Negt. König Friedrih Wilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2, auf ein Jahr, zur Dienstleistung bei der Schloß-Garde-Komp., v. Zastrow, Major und Bats. Kommandeur vom Inf. Negt. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111, zur Dienstleistung bei dem General-Kommando des Garde-Korps, kommandiert. i :

Abbazia, 3. April. v. Stutterheim, Major mit dem Range eines Negts. Kommandeurs, à la suite des 1. Hess. Hus. Negts. Nr. 13 und Präses einer Remonte-Ankaufskommission, mit Belassung seiner bisherigen Uniform, zu den Offizieren von der Armee verfeßt. _ Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 29. März. belt, Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot in Königéberg i. Pr., zum Art. Depot in Wittenberg, Ressin, Zeug-Lt. vom Art. Depot in Bromberg, zum Art. Depot in Königsberg |. Pr., Franke, Zeug-Lt. vom Art. Depot in Küstrin, zum Art. Depot in Straßburg i. E., Hübener, Zeug-Lt. von der 2. Art. Depot-Insp., zum Art. Depot in Küstrin, Riedel, Zeug-Lt. von der Art. Werkstatt in Spandau, zum Art. Depot in Glogau, Wendt, Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot in Küstrin, unter Entbindung von dem Kommando nah Frankfurt a. O., zum Art. Depot in. Spandau, Gronert, Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot in Hannover, zum Art. Depot in Küstrin, unter Kommandierung nah Frankfurt a. O., zur Verwalt. des Filial-Art. Depots daselbst, Winter, Zeug-Lt. vom Art. Depot in Meß, zum Art. Depot in Hannover, Ebeling, Zeug-Lt. vom Art. Depot in Graudenz, zur Depotverwalt. der Art. Prüfungskommission, Däumig, Zeug-U. vom Art. Depot in Magdeburg, zum Art. Depot in Berlin, versetzt. :

Durch Verfügung der General-Inspektion der Fuß- Artillerie. 3. April. Neuter, Feuerwerks-Hauptm. vom Stabe der 8. Feld-Art. Brig., zur Kommandantur des Truppen-Uebungs- plaßes Döberiz, Gnädig, Feuerwerks-Hauptm. vom Stabe des Nhein. Fuß-Art. Negts. Nr. 8, zur Kommandantur des A O: plaßes bei Elsenborn, verseßt; derselbe ist bis zur Errichtung der leßteren dem General-Kommando VIII. Armee-Korps zur Verfügung ge- stellt. Rogge, Feuerwerks-Hauptm. vom Art. Depot Spandau, zum Stabe der 8. Feld-Art. Brig.,, Doberg, Feuerwerks-Pr. Lt. von der Art. Prüfungskommission, zum Stabe des Rhein. Fuß-Art. Negts. Nr, 8, Fülling, Feuerwerks-Lt. vom Art. Depot Nastatt, Großer, Feuerwerks. Lt. vom Art. Depot Wittenberg, zur Art.

Prüfungskommission, verseßt. Die Feuerwerks.Lts.: Hoffmann

dem Art. Depot Rastatt, Schulz 111. dem Art. Depot Wittenberg, Hagemeister dem Art. Depot Brandenburg, Shumacher dem

Art. Depot Neubreisach, Kalff dem Art. Depot Spandau, zugetheilt. Maetschke, Feuerwerks-Hauptm. vom Art. Depot Köln, zur Schießplatz-Verwalt. Wahn übergetreten.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 16. De- zember. Leist, Rechnungs-Nath, Lazareth-Ober-Insp. in Rastatt, auf feinen Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt.

26 Dezember: Hodorff, Lazareth - Insp. in Küstrin, nah Spandau versetzt. i

17. Februar. Hausadowski, Lazareth-Verwalt. Insp. in Neubreisach, zur Wahrnehmung der Lazareth-Ober-Inspektorstelle nah Rastatt, Darimon t, Lazareth-Insp. in Trier, nah Neubreisach, Sprick, Lazareth-Verwalt. Insp. in - Kosel, zur Wahrnehmung der Lazareth-Ober-Inspektorstelle nah Wesel, Schmidt 1I., Lazareth- Insp. in Thorn, nah Kosel, Hanne, Lazareth-Insy. in Magdeburg, nah Osnabrück, verseßt.

20. März. Haas, Ronge, Reiser, Foege, Lazareth-Ver- waltungs-Inspektoren bezw. in Saarlouis, Münster i. W., Graudenz und Hagenau, zu Lazareth-Ober-Insyektoren ernanni.

21 März. Grundstedt- Blandck, Schütte, Blüthner, Besser, Griebel, Ulrich, Koppmann, Graumann, Höhne, Gragert, Reinert, Nakouz, Lazareth-Inspektoren auf Probe, bezw. bei den Garn. Lazarethen in Magdeburg, Köln, Berlin [I., Diedenhofen, Metz, Berlin I1., Straßburg i. E.,, Mainz, Straß- burg i. E., Berlin L., Koblenz, Meß und Berlin IL., zu Lazareth- Inspektoren ernannt.

23. März. Heckhaus, Zeughaus-Büchsenmacher vom Art. Depot Feste Boyen, Büchel, Zeughaus-Büchsenmacher vom Art. Depot Glaß, vom 1. April 1894 ab mit - probeweiser Wahr- nehmung von Ober-Büchsenmacherstellen b-i den Gewehrfabriken zu Erfurt bezw. Spandau beauftragt. Stezßelberg, Ober- Büchsenmacher von der Gewehrfabrik Spandau, zur Gewehrfabrik Danzig, Klose I., Ober-Büchsenmacher von der Gewehrfabrik Erfurt, zur Munitionsfabrik Spandau, verseßt.

28. März. Saigge, Garn. Bauinsp. in Köln, mit Wahr- nehmung der Geschäfte des Intend. und Bauraths bei der Intend. V. Armee-Korps beauftragt und zum 1. Juli 1894 nach Posen, Schmid, Garn. Bauinsp. in Koblenz, nach Köln, Schulte, Garn. Bauinsp., technischer Hilfsarbeiter der Bau-Abtheilung des Kriegs- Ministeriums, in die Lokal-Baubeamtenfstelle nah Koblenz, Kund, Garn. Bauinsp., tehnischer Hilfsarbeiter der Intend. des 1X. Armee- Korps in Altona, in gleicher Eigenschaft zur Bau-Abtheil. des Kriegs- Ministeriums, zum 1. Juli 1894 versetzt.

Königlich Bayerische Armee.

D ffiziere, Portepeefähnriche 2c. Ernennungen, Be- forderungen und Berlegungen. Lm allen Deere. 27. Vears. Luder See Ll vont 2A vieat. Prins Karl von Bayern, zum 8. Inf. Negt. vakant Pranckh verseßt.

28 Marz v. Stetten, Num. à la suite des: 3. Che: Regts, vakant Herzog Maximilian, das Kommando zum Auswärtigen Amt bis 1. November d. Is. verlängert. / Ï

29 Mars Sau Dr L Des 4 Sn Vieats. Konta Wilhelm von Württemberg, unter Beförderung zum Hauptm. ohne Patent, zum Komp. Chef in diesem Regt. ernannt.

1. April. Die Unteroffiziere bezw. Oberjäger: v. Kiliani im 4. Chev. Negt. König, Fürst, Herrmann im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Lutßenberger - im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Oppelt im 10. Inf: Negt. Prinz Ludwig, B ourier im 15. Inf. Negt. König Albert von Sachsen, Geiller im 2. Feld-Art. Regt. Horn, Louis im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Schneider im' 8. Inf. Negt. vakant Pranckh Gries im 1. ZagereBak., Schemmel im 9. Inf. Regt. Wrede, Oegg im 2. Iäger-Bat., Frhr. v. Riedel im 1. Feld-Art. Regt. Prinz-Regent Luitpold, Keller im 5. Chev. Regt. Erzherzog Albreht von Oesterreich, Schleich im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Frhr. v. Malchus im 1. Train-Bat, Stempel im 2. Pion. Bat., Strobel im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Bayer im 1. Inf. Regt. König, zu Port. Fähnrs. in ihren Truppentheilen befördert.

Fm Beurlaubtenstande. 28. März. Die Sec. Lts. : Frhr. v. Truchseß v. Wezhausen in der Res. des 1. Ulan. Regts. Kaiser Wilhelm I1., König von Preußen, Kempf in der Mes. des 1. Chev. Regts. Kaiser Alexander von Nußland, Christoph, Meuschel, Neisert (Würzburg) in der Landw. Inf. 1. Aufgebots,

- zu Pr. Lts, Pauschinger (Erlangen), Vize-Feldw. der Ref. im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, zum Sec. Lt., befördert.

Abschiedsbewilligungen. Jm aktiven Heere. 29. März. Gruber, Hauptm. und Komp. Chef im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, unter Verleihung des Charakters als Major, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt. S

Fm Beurlaubtenstande. 28. März. Hoffmann (Augs- burg), Hauptm. der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Freudenberger (Aschaffenburg), Pr. Lt. der Landw. Feld-Art. 1. Aufgebots, beiden mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform; den Pr. Us: Grimm (Zweibrüden) von der Inf., Stumpf (1. München) von der Kav., Mayring (1. München) von der Feld- Art. ; den Sec. Lts,: Kimich (Ludwigshafen) von der Kav., Vogel (Augsburg) von der Feld-Art., sämmtlich von der Landw. 2. Auf- gebots der Abschied bewilligt. : i S

Im Sanitäts-Korps, 28. März. Dr. Richter (Ho), Stabsarzt, Dr. Zizold (Kaiserslautern), Assist. Arzt 1. Kl., Beide von der Landw. 1. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Durch Verfügung des General - Stabsarzies der Armee. Haas, einjährig-freiwilliger Arzt des 19. Inf. Negts., zum Unterarzt in diesem Regt. ernannt und mit Wahrnehmung einer offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

94. März. Göbel, Garn. Bauinsp. von der Intend. 1. Armee- Korps, zum Kriegs-Ministerium verseßt. Hertlein, Negierungs- Baumeister, zum Garn. Bauinsp.- beim Garn. Baudistrikt Ingol- stadt 11. ernannt. i :

27. März. Schmidt, Assist. vom Proviantamt Würzburg, zu jenem in Bayreuth verseßt. E ©

98. März. Feist (Zweibrücken), Veterinär 1. Kl, der Landw. 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Kaiserliche Marine.

Abbazia, 31. März. Dr. Huethe, Marine-Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Stationsarzt, unter Verleihung des Charakters als Gen. Arzt 2. Kl., mit Pension und feiner bisherigen Uniform der Abschied bewilligt. u i

Schußtruppe für Deutsh-O stafrika.

Langheld, Komp. Führer à la suite der Schußtruppe für Deutsch-OÖstafrika, mit dem 1. April d. J. in die Schußtruppe wieder- einrangiert.-

Deutscher Reichstag. 75. Sißung vom Freitag, 6. April, 1 Uhr.

Ueber den Beginn der Sißung ist bereits in der Nummer

vom Freitag berichtet worden. L Die auf der Tagesordnung stehende Jnterpellation der Abgg. von Kardorff (RNp.) und Graf Mirbach (dkonf.) lautet : 1) Soll die vom Herrn Reichskanzler im Bundesrath beantragte Neuausprägung von 22 Millionen Mark Reichs-Silber- münzen troß des Nückganges des Silberpreises auf etwa 80 4 für das Kilogramm nah den Vorschriften des Münzgeseßes vom 9. Juli 1873 stattfinden, wonah aus dem Kilogramm 200 4 ge- prägt werden, oder ist eine Abbänderung des Münzgesetßes in Aus- iht genommen? 2) Sollen die beantragten Neuprägungen ftatt- finden, ehe die Berathungen der Kommission beendet sind, welche der Herr Reichskanzler wünschte, um Mittel zur Hebung und Fest- legung des Silberwerthes zu finden, obwohl die Ergebnisse dieser Kommissionsberathungen zu einer sofortigen Ümprägung der bean- tragten Neuprägungen führen können? 3) Aus welchen Silber- beständen sollen die Neuprägungen hergestellt werden ?

Nachdem der Staatssekretär Dr. Graf von Posadowsky sich zur sofortigen Beantwortung der Jnterpellation bereit er- klärt hat, bemerkt zur Begründung der Interpellation der

Abg. von Kardorff (Np.): In dem deutshen Münzgeseß ist die Ausprägung von silbernen Scheidemünzen analog dem Vorgange Englands vorgesehen; sie darf in ihrem Gesammtbetrage den Saß von 10 4 pro Kopf der Bevölkerung nicht übersteigen. Nun ist ent- sprechend der gestiegenen Bevölkerungsziffer eine weitere Ausprägung von silbernen Scheidemünzen im Betrage von 22 Millionen in Aussicht ge- nommen. Die Vorausfetzungen für diese Ausprägung sind aber seit 1873 ganz andere geworden. Niemand dachte damals an eine Silberentwerthung, wie sie seitdem eingetreten ist und Folgen der allerschlimmsten Art gezeitigt hat. Außerdem ging man damals von der Boraussezung aus, daß die Thaler entweder in Silberscheidemünzen umgeprägt oder aus dem Verkehr gezogen und gegen Gold eingewechselt werden würden. Das ist niht ge\hehen. Die Reichsregierung wax gewiß damals fest ent- \{lofsen, die Goldwährung durchzuführen; es müssen alfo sehr \{chwer- wiegende Gründe gewesen sein, welche sie gleihwohl davon zurüd- gehalten haben. Die Thaler sind als vollwerthige Zahlungsmittel beibehalten worden. Man glaubte an den Bestand der Werthrelatioa von Silber und Gold, und nahm das allmählihe Ver- \{chwinden der Thaler als selbstverständlih an. Beide Voraus- setßungen sind also nicht eingetroffen. Offenbar fürchtete män, den Preis des Goldes durch Umtaush von ‘450 Millionen Mark silberner Thaler zu hoh hinaufzutreiben oder den Silberpreis zu sehr zu drücken. 1873 sistierte Frankreich seine Silberausprägungen ; die Nachfrage nah Silber hörte auf. 1876 wurde von der Retichs- regierung der Plan verfolgt, die Thaler durch Umprägung in Scheide- münzen abzustoßen; sie wollte 15-46 pro Kopf Silberscheidemünzen prägen lassen, ein Plan, welher von Bamberger, Soetbeer und den übrigen Autoritäten der Goldwährung am heftigsten bekämpft wurde. Es wurde aus diesem Vorschlage nihts; aber 1879 f\uspendierte die Reichsregierung die Silberverkäufe vollständig. Die Thatsache fiel zusammen mit den Tagen des Pariser Kongresses. Wir glaubten, die Frage würde dahin gelöst werden, daß das Silber in seine alten Rechte wiedereingeseßt würde. Anders die Goldwährungs- parteien, welhe mit dieser Suspendierung sehr unzufrieden waren. 1880 wollte man die Bestände dadurch reduzieren, daß man die Ausprägung auf 12 6 pro Kopf steigern wollte. Jett war Herr Soetbeer dafür. Die Thalerbestände würden dadurch um 90 Millionen Mark vermindert worden sein. Wir haben dem Projekt opponiert und es wurde fallen gelassen. 1886 entlédigte sich die Re- gierung eines Theiles ihrer Silberbarren und -Vorräthe durch den Berkauf nah Egypten. Auch damals hät der Abg. Graf Mirbach fich entschieden gegen diese Maßregel auëgesprochen. Der frühere Präsident des Neichsbank-Direktoriums Dechend verfolgte gerade im Interesse der Goldwährung eine sehr vorsichtige Politik; er zog die Zehnmarkstücke mög- lihst aus dem Verkehr, um den Goldbesiß der Bank zu vergrößern, und gab Thalerstücke in den Verkehr. Und mit Recht! Unsere ländlichen Arbeiter wollen niht kleine Goldmünzen, sondern grobe Silbermünzen in der Hand haben. Seit 1889 aber, seit dem Tode Dechend?s find große Mengen Zehnmarkstüde geprägt und in den Ver- fehr gebraht worden. Die neue Maßnahme wird mit dem gestiegenen Bedürfniß nah filbernen Mark-, Zweimark- und Fünfmarkstücken begründet. Wie kann man solhe Argumente verwenden angesichts der folossalen Silbervorräthe in den Kellern der Bank? Von den 797 Millionen Bankbestand Ende 1893 waren nux 338 Millionen Gold; 460 Millionen sind Silber, Thaler und Scheidemünze. Man theilt uns ja leider niht mit, wie sih der Vorrath jedesmal auf Gold und Silber vertheilt. Wird diese Geheimnißkrämerei nicht endlich aufhören ? Ft unter solhen Umständen heute eine Vermehrung der Scheidemünzen nothwendig? Es is bereits amtlih auf die Ueberhandnahme der Falshmünzerei hingewiesen worden. Die Prägung falscher Silber- \cheidemünzen aus gutem vollwerthigem Silber wirft ja bei der heutigen Entwerthung kolossale Prämien ab. In Amerika ist die Nachprägung fremder Münzen kein Münzverbrehen, wir können uns davor alîo garnicht bewahren. Ein Fünfmarkstück zu prägen, welches in Wirklichkeit 2 46 werth ift, das ist ein Zustand, der noch in keinem SFahrhundert erhört war! Und zu derselben Zeit beruft die Reichs- regierung eine Währungsenquête! Daß das Silber remonetisiert werden wird, ist meine unumstößlihe Ueberzeugung. Wird die Umwandlung vorgenommen, werden Thaler in Scheidemünze verwandelt, so ist diese Maßregel dasfelbe, als wenn für 13 Millionen Papiergeld ausgegeben wird. Die heutigen Zustände lassen sih unter keinen Umständen aufrecht exhalten. Entweder wird das Silber wieder zum Münz- metall gemacht oder diese Möglichkeit wird definitiv beseitigt, und dann muß die Silberscheidemünze erst recht abgeschafft werden. Die Landwirthschaft hat die. Berufung der Enquêtekommission als einen Sonnenstrahl angesehen, obwohl ihre Zusammenseßung zu Gunsten der Goldwährungspartei vorgenommen ist; wenn die Landwirthschaft aber gleichzeitig diese neueste Maßregel sieht, so wird sie das bisherige Vertrauen auf den Ernst der Regierung verlieren. Nur durch inter- nationale Vereinbarungen kann wirklihe Abhilfe gesheben. Daß die Negierung den Professor Wagner niht in die Kommission berufen hat, bedauere ih aufs lebhafteste.

Staatssekretär Dr. Graf von Posadowsky:

Fch kann mir die Interpellation gegenüber der Absicht der Reichs- regierung, zweiundzwanzig Millionen Scheidemünzen auszuprägen, nur dadurch erklären, daß die Vertreter der bimetallistishen Partei hinter dieser Maßregel die Absicht vermuthen, in s{nellerem Tempo die Thaler umzushmelzen und damit auch schneller zur reinen Goldwäh- rung überzugehen. Jch kann den Herren die Versicherung gében, daß bei diesem Antrage des Herrn Reichskanzlers an den Bundesrath jeder programmatishe Gedanke in der angedeuteten Richtung fern lag, und daß man lediglih dem praktischen Verkehrsbedürfnisse folgte. Die Herren Vertreter der bimetallistishen Partei haben die formale Be- rehtigung der Reichsregierung, zweiundzwanzig Millionen Scheide- münzen auf Grund des Art. 4 des Münzgeseßes jeßt neu auszus