1894 / 89 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 16 Apr 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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Abhandlung des Regierungs-Raths Dr. Schanze über die patentreht- Hs bes Bestinni des deutsh-österreihishen Uebereinkommens über d „gegenseitigen Patent-, ster- und Markenshuß ver- entlicht

und rf sodann 0 a7 A der O Steuergeseßzentwürfe von ne egründung u [n- lagen ie anin der in Heft 5 abgeschlossen wird. Heft 6 enthält die Fortseßung der Abhandlung des Landraths Dr. Struy in Steinau a. O. über die preußishe Steuerreform, ferner die Rechnungsergebnisse der Berufsgenofsenschaften für 1892, den Bericht über die Thätigkeit des Rei skommissars für das Auswanderungswesen während des Jahres 1893 und die Vorschläge der Börsen-Enquêtekommission.

Kunst und Wissenschaft.

Der Geheime Regierungs-Rath Professor Dr. Philipp Spitta, A A igs Sekretär der Königlichen Akademie der Künste und Vorsteher der Verwaltung der Königlichen Hochschule für Musik, ist, wie der „Nat.-Ztg.“ mitgetheilt wird, am Freitag plößlich an einem Herzschlage gestorben. Der Dahingeschiedene, der in weiteren Kreisen als Musithi toriker und gründlicher Bach-Kenner einen wohl- verdienten Ruf besaß, stand im 953. Lebensjahre. Er war als Sohn des bekannten geistlihen Liederdihters Karl Johann Philipp Spitta am 27. Dezember 1841 zu Wechold in Hannover eboren, widmete sich dem Studium der Musikgeschichte und machte si zuerst einen Namen durch seine grundlegende Biographie über Joh. Seb. Bach, deren erster Band 1873, der zweite 1879 erschien. Inzwischen habilitierte er sih 1875 an der Berliner Universität und der König- lihen Hochschule für Musik als Dozent der Me wurde N zum außerordentlichen Professor, zum itglied des Direktoriums der Hochshule und neben dem auch vor furzem dahingeshiedenen Dohme zum Zweiten ständigen Sekretär der Königlichen Akademie der Künste ernannt. Seit etwa einem Jahr- zehnt leitete er die Verwaltung der unter einem wechfelnden Direk- torium stehenden Hochschule für Musik und hat sfih um das Aufblühen dieser Anstalt sehr verdient gemacht. Außer der bereits erwähnten Bach: Biographie, die au ins Englische überseßt wurde, hat Spitta eine Gesammtausgabe der Orgelwerke Buxtehude's und der Werke von H. Schütz veranstaltet, 1882 ein Lebensbild Robert Shumann?s verb ffentlicht und seit 1885 mit Chrysander und Adler die in Leipzig erscheinende „Vierteljahrs\chrift für Musikwissenschaft" herausgegeben.

Wie telegraphisch aus Rom gemeldet wird, ist Graf Scha ck am Sonnabend Abend 6 Uhr fanst entshlafen. Den „Münch. Neuest. Nachr.“ entnehmen wir die nahstehenden biographishen Daten über den Verstorbenen, dessen hohe Bedeutung als deutscher Dichter und Literarhistoriker sowie als Kunstfreund speziell für München allgemein anerkannt wird. Adolf Friedrih Graf von Schack war ge- boren am 2. August 1815 zu Schwerin, fstudierte in Bonn, Heidelberg und Berlin Nechtswissenschaft, daneben neuere Literatur, war von 1838 an eine Zeitlang am Kammergericht in Berlin beschäftigt und begab sich dann auf größere Reisen. Danach wurde er in mecklen- burgishen Diensten Attaché bei der Bundestagsgesandtschaft und später Geschäftsträger in Berlin, wo er das früh begonnene Studium der orientalischen Sprachen, namentlih des Sanskrit, des Arabischen und des Persischen , fortseßte. Nach dem Tode seines Vaters (1852) nahm er als Geheimer Legations-Rath feine Entlassung aus dem Staats- dienst, ging zunächst auf seine Güter nah Mecklenburg und reiste dann nah Spanien, um si dort Forshungen über die Geschichte und Kultur der spanischen Araber zu widmen. Im Fal 1855 nahm er auf Ein- ladung des Königs Max seinen Wohnsiß in München, wo seine prächtige Bildergalerie eine der hervorragendsten Sehenswürdigkeiten geworden ist. Im Jahre 1876 wurde Schak von Kaiser Wilhelm I. in den Grafen stand erhoben. Wiederholte Reisen nach Spanien, dem Orient und Jtalien förderten seine poetische Produktion. Zu seinen Hauptwerken gehört „Die Geschichte der dra- matishen Literatur und Kunst in Spanien“, „Spanisches Theater“, „Heldensagen des Firdusi", Poesie und Kunst der Araber in Spanien und Sizilien.“ In seinen Gedichten, Ro- manen und Tragödien bekundet sich Schack als ein Dichter von geläutertstem Gescmad, warmer Empfindung und einem geistigen Üniversalismus, der ihn den Besten aller Zeiten als seelenverwandt erscheinen läßt. Seine Autobiographie veröffentlihte er unter dem Titel: „Ein halbes Jahrhundert“, Erinnerungen und Aufzeihnungen (Stuttgart, 1887 und 1888.) Seine „Gesammelten Werke“ erschienen in sechs Bänden in Stuttgart 1883.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks e 0 Der ube und in Oberschlesien. e An der Ruhr sind am 14.d. M. gestellt 10 710, nit rechtzeitig Ult feine Wagen. E E Sberiälesien find am 13. d. M. gestellt 3370, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangsversteigerungen. :

Beim Königlihen Amtsgeriht 1 Berlin stand am 14, April zum Zwecke der A1 N das Grundstück Mark- rafenstraße 16 und Junkerstraße 1, dem Rentier Louis gate und der Frau Bertha O gehörig, zur Versteigerung; für das Meistgebot von an 000 wurde die Frau Bertha Friedlaender zu Berlin Er- steherin. Eingestellt wurde das Verfahren wegen des Grundstüks Schwarß kopffstraße 9, Ecke Pflugstraße, dem Kaufmann R. Michaelis ever, Aufgehoben wurde das Verfahren wegen der nahbenannten Grundstücke: Stegliger- straße 81, dem Droguisten L. Zingel gehörig. Die Termine am 17, und 20. Avril d, J. fallen: fort— Hutten straße 2, dem Bau- meister Ed. Götze gehörig; die Termine am 8. und 11. Mai d. I. fallen fort. S

Berin, 14 Al (Wo@enberiht fux Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrü te von Max Saber sky.) Ia. Kartoffelmehl 15—155 #4, Ia. Kartoffelstärke 15-152 4, ITa. Kartoffelstärke und -Mehl 11¿—13è , feuchte Kartoffelstärke

rachtparität Berlin 7,60 4, Frankfurter Syrupfabriken zahlen nah B haeiiters Bericht fr. Fabrik 7 A, gelber Syrup 17—17} , Kap.-Syrup 18—185 #, Kap.-Export 19-—197 4, Kartoffelzucker elber 17—174 4, do. Kap. 18—18} 46, Rum-Kuleur 33—34 M,

ier-Kuleur 32—34 #4, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 22—23 M, do. sekunnda 20—21 A, Weizenstärke (kleinst.) 26—27 M, Weizenstärke (großst.) 35—36 #(, Halleshe und Schlesische 35—36 M, Neisftärke (Strahlen) 48—49 #, do. (Stücken) 46—47 A, Maisstärke 30—32 #, Schabestärke 28—29 A, Viktoria-Erbsen 16—20 #, Kocherbsen 16—20 A, grüne Erbsen 16—20 #4, Futtererbsen 135—145 F, inländishe weiße Bohnen 13}—15 #4, weiße e ea 16—-18 M, ungarisdhe Bohnen 1373—144 #Æ, galizishe und russishe Bohnen 12—13 #, große Linsen 26—34 4, mittel Linfen 18—26 4, kleine Linsen 12—18 4, Mohn, blauer 44—50 Æ nom., do. weißer 90—100 4 nom., Hirse, weiße 20—22 #, gelber Senf 36—46 4, Hanfkörner 18 bis 20 M, Suweizen 14—17 4, Widen 17—20 #, Pferdebohnen 14—16 M, Leinsaat 23—25 4, Mais loko 11——115 M per 100 kg, Kümmel 30—36 4, Leinkuhen 7—7ck M, Rapskuchen 7—74 A, Roggenkleie 43—42 4, Weizenkleie 47—d A, pa. helle getr. Biertreber 28—30 9/0 5—6 M, pa. Getreideschlempe 31—33 % 6}—7 M, pa. Mais\shlempe 40—42 0% 6}—7} A, Malzkeime 5—b} M per Zentner. (Alles ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Die außerordentlihe Generalversammlung der Deutschen Dampfschiffs-Rhederei zu Hamburg vom 14. d. M. ge- nehmigte den Antrag des Vorstandes und des Aufsichtsraths auf Herabse ung des Kapitals von 7 500 000 4 auf 3750000 M mit roßer Mebrheit. Die dadurch verfügbar werdenden 3 750 000 sollen zur Tilgung des Verlustsaldos von 3611 096 A und zur Deckung der Kosten, die dur die Ausgabe der beschlossenen neuen

fg rger gontea N L E Der verbleibende est soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. :

| R i E (W. D. O uckterbericht. Kornzucker exkl, von 92% —,—, "neue 13,55, Kornzucker exkl. 88 0/0 Rendement 12,60, neue 12,85, Nachprodukte exkl. 75 9/6 Rendement 10,00. Ruhig. Brotraffinade 1. —,—, Brotraffinade TTl. —,—, Gem. Raffinade mit Faß 26,25, Gem. Melis 1, mit Faß —,—. Ruhig. Rohzucker. 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. April 12,524 bez. und Br., pr. Mai 12,575 bez., es Br., pr. Juni 12,624 bez., 12,65 Br., pr. Juli 12,674 bez, 12,70 Br.

Schwach.

e 14 April (W. D. B) Kämmzuüg?Termin- handel. 4a Plata Grundmuster B. per April 3,40 4, per Mai 3,40 , per Juni 3,45 4, per Juli 3,477 #4, per August 350 M, per September 3,524 4, per Oktober 3,5925 M, per No- vember 3,55 4, per Dezember 3,574 H, per Januar —. Umsaß: 5000 kg. :

T nbe, 14. April. (W. T. B.) Produktenmarki. Weizen pr. Mai 14,60, pr. Juli 14,60, pr. Nov. 14,80. Roggen pr. Mai 12,50, pr. Juli 12,70, pr. Nov. 12,90. Hafer per Mai 14,10, pr. JIuli L E 13,50. Mais pr. Mai 10,85, 1 U 11/00, r: Nov, 11,00. i : E 14. April. (W. T. B.) Börsen - S(hlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Borse) Rubig. Loko 4,75 Br. Baumwolle. Matt. Upland middling, loko 39 4. Scch malz. Ruhig. Wilcox 39 Armour shield 38 &§, Cudahy 39 &§, Fairbanks 33 K. Speck. Matt. Short clear middling loko 35. Taback. Umsaß: 21 Faß Kentucky, 1214 Seronen Carmen, 1100 Ballen St. Felix.

ee 14. April. (W. T. W.) Ausweis der österreichi\ch- ungarishen Staatsbahn (österreihishes Neß) vom 1. bis 10, April 631 705 Fl, Mehreinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 5384 Fl.

Pest, 14. April. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen fest, per Frühjahr 7,561 Gd., 7,593 Br, pr. Herbst 7,76 Gd., 7,78 Br. Hafer pr. Frühjahr 7,40 Gd., 7,45 Br. Mais pr. Mait-Juni 5,14 S 20 A e Du 0,34 Gd, 5,39 Bl Kohlraps pr. August-September 12,50—12,25. ; |

E, 14: Ahril. (W. D. B) Añ- dex Küste 9 Wetzen - ladungen angeboten. /

96 9/0 S Gudér loko 157 ruhig, Nüben-Rohzuck er loko 127 matt.

* 16. April. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in dexr. Wolle vom 7. April bis 13. April: Eng- lisher Weizen 2377, fremder 37 747, engl. Gerste 1882, fremde 11016, engl. Malzgerste 20 100, fremde 300, engl. Hafer 595, fremder 26 905 Qrts., engl. Mehl 17 708, fremdes 41 195 Sack und 200 Faß. : E

_ Amsterdam, 14. April. (W. T. B.) Java - Kaffee good ordinary 92}. Bankazinn 443. ) A

New Vort, 14 Aptil (W. T.B) Die Börse eroffñètte in ruhiger Haltung, wurde im weiteren Verlaufe träge, Schluß lustlos bei festen Kursen. Der Umfaß der Aktien betrug 118 000 Stück.

Weizen eröffnete chwach und viel während des ganzen Börfen- verlaufs mit wenigen Reaktionen infolge günstigen Wetters und ge- ringer Realisierungen. Schluß ruhig. Mais durchweg fallend mit wenigen Reaktionen, entsprehend der Mattigkeit in den Weizen- märkten. “ss : /

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 8 398 794 Dollars gegen 7 390 740 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 1 436 992 Dollars gegen 1 837 953 Dollars in der Vorwoche. j : e

Chicago, 14. April. (W. T. B.) Weizen fallend infolge günstigen Wetters und im Einklang mit dem New-Yorker Weizenmarkt. Mais allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 14 April (W. T. B): Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ is am 13, April Morgens in Neapel angekommen. Der Schnelldampfer „Spree“ ist am 12. April Vormittags in New -Y ork angekommen.

16. April. (W. T. B.) Der Postdampfer „Amerika“ hat am 13. April Abends Dover passiert. Der Reichs-Postdampfer „Bayern“ hat am 14. April Morgens die Reise von Antwerpen nah Bremen und der Reichs-Postdampfer „Hab sb urg“ von Ant- werpen nach Southampton fortgeseßt. Der Postdampfer „S alier hat am 14. April Morgens die Reise von Genua nah Southampton fortgeseßt. Der Postdampfer „Neckar“ hat am 14. April Mittags die Reise von Horta (Azoren) nach New-York fortgeseßt. Der Dampfer „Federation“ ist am 14. April Vormittags in Bahia angekommen. Der Reihs-Postdampfer „Karlsruhe“ ist am 14. April Nachmittags in Colomb o angekommen.

Hamburg, 14. April. (W. T. B.) Hamburg-Ameri- kanishe Packetfahrt-Aktien - Gesellschaft. Der Post- dampfer „Dania“ ist gestern Abend in New-York eingetroffen.

Seit, 14: April. B D S Da Mer „Vorwärts“ ist heute Nachmittag hier eingetroffen.

15 Apel, (W. B) Dex Lloyddampfer Medea” ist, von Konstantinopel kommend, heute Vormittag hier eingetroffen.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus. N

Rossini’s komishe Oper „Der Barbier von Sevilla ing am Sonnabend mit der gewöhnlichen ergößlihen Wirkung in

cene. In Herrn Bulß besißt die Königlihe Bühne einen in jeder Beziehung vorzüglichen Figaro, der in der Sangeskunst, im Vortrag, im Spiel gleih bedeutend ist; feine quellend s{chöne, volle Stimme, sein beweglihes, feines Empfinden, sein edles Maß- halten im Gebrauch aller seiner gesanglihen und schauspiele- rischen Mittel bieten in jeder Einzelheit wie im ganzen eine tadellose Kunstleistung. Der vielgeshäftige, in allen Listen erfahrene und erfindungsreiche Barbier, der die bewegende Kraft der Handlung is, wird so durch Herrn Bulß zum Mittelpunkt der Darstellung. Scherz und Fröhlichkeit, die Lust am Intriguiren, die Freude am Gewinn fanden auh im frishen heiteren Sang den der Stimmung entsprehenden Ausdru. Herrn Schmidt kam in der Rolle des Doktor Bartholo seine \tarke Veranlagung für derbe Komik sehr zu statten. Die Klangfarbe seines Organs schien, ohne daß die musikalische Sicherheit gestört wurde, wie mit Humor getränkt. Als Basilio trug Herr Mödlinger seine große Arie charakteristisch vor und stellte gleihfalls das komische Element, auch im Spiel, wirksam in den Vordergrund. err Sommer bedarf als Almaviva nodh e Gewandtheit und Freiheit des Vortrags und Spiels ; immerhin wirkt sein frisher Tenor sympathisch. Fräulein Dietrich sang die Rosine mit s{öner, klarer Stimme und spielte die „Schelmin mit der süßen Minne“ anmuthig und aas

Berliner Theater.

Am Sonnabend ging neueinstudiert in Scene „Eva“, Schau- spiel in 5 Akten von Richard Voß, mit neuer Beseßung. Die Titelrolle gab Fräulein T mit wahrhaft er- greifender Wirkung, und der Eindruck ihres Spiels auf das Publikum war ershütternd und nachhaltig. Herr Sta hl als Elimar und Herr Kraußneck als Fabrikant Hartwig verdienen ebenfalls unein- geshränktes Lob. ‘Das Ensemble überhaupt war vortrefflih, und so vereinigte sih die tiefe Tragik des Stücks und seine großartige Inter- pretation durh das Spiel zu \{höner und glückliher Harmonie.

Friedrih-Wilhelmstädtishes Theater.

Am Sonnabend gelangte die komische Dpereîte „Die Fleder- maus” zur Aufführung, in der ein neuer Tenor, ér Pauli den Baron von Eifenstein als erste Nolle seines Gastspiels mit gutem Gelingen gab. Herr Pauli verfügt über eine Stimme von angenehmer Klangfarbe, die hinreichende Kraft und Fülle entwickelt und L Leid und Lust ausdrucksfähig erscheint; fein Spiel „ist beweglich und lebendig, seine Vortragsweise eindringlich, sodaß die Gesammtleistung

wohl befriedigen konnte. Herr Wellho f spielte den Direktor Fra err Hanno den Wärter Frosch mit gewohntem Humor und iee irkung. Fräulein Jerg gab die Rosalinde mit warmer Empfin, dung; au alle übrigen mitwirkenden Kräfte erwarben si wohl, verdiente Anerkennung. | Nesidenz-Theater.

Gestern Abend wurde das {hon vor mehreren Jahren nit ohne Erfolg an derselben Stätte wiederholt aufgeführte Lustspiel „Deko, rier t“ (Décoré) von Henri Meilhac in neuer Einstudierun gegeben und erzielte troß seiner unmöglihen Situationen unnatürliher Charafkterisierung der Personen do wieder die [lebhafteste Heiterkeit eines fehr zahlreihen wohlwollenden Publikums, das ith ay den übermüthigen, manhmal recht wißigen, aber fast immer an dag Possenhafte streifenden Scherzen erfreute. Unendlich viel trug zu dem zweifellosen Erfolge des Wers die wirklih treffliche Darstellung aller mitwirkenden Herren bei, namentlich des Herrn Alexander in der Rolle des nervöfen Lebenscetters Eduard von Andrésy. Auch Herr Pansa fand für die diskreïc und komische Durchführung feiner Doppelrolle verdienten Beifall. Ein ganz unmöglicher Kammerdiener wurde mit Geschik von Herrn Nittner gegeben. Unter den mit- wirkenden Damen sind wegen ansprechenden Spiels besonders zu nennen Lou Brion, Klara Markwordt und Ella Gabri.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Verdi!z „Falstaff" (Herr Beß, Damen Göße, Leisinger) unter Kapellmeister Dr. Muck’s Leitung zur Aufführung.

Im Königlichen Schauspielhause werden morgen die Lustspiele „Vom landwirthschaftlihen Ball“ (Damen Conrad, Plan, Kahle, Herren Vollmer, Arndt, Herter) und „Verbotene Früchte“ (Frau Conrad, Herr Vollmer) sowie das Genrebild „Militärfromm“ (Fräulein Lindner) gegeben. Fräulein Rosa Poppe hat am Stadt. theater zu Freiburg (Baden) ein von glänzendem Erfolg begleitetes Gastspiel als Sappho, Geierwally und Magda (Heimath) beendet und befindet si zur Zeit als Gast an der Stuttgarter Hofbühne.

Am nächsten Sonntag werden die aus Moskau zurückgekehrten Mitglieder des Lessing-Theaters zum ersten Mal hier wieder auftreten. Zur Aufführung gelangt an diesem Abend das vieraftige Lustspiel „Das zweite Gesicht" von Oscar Blumenthal, mit welchem das Moskauer Gesammt-Gastspiel fo erfolgreich eröffnet worden ist,

Im Friedrich - Wilhelmstädtischen Theater seßt Herr Pauli fein Gastspiel als Symon in Millöcker's Operette „Der Bettelstudent“ am Donnerstag fort. Noch im Laufe dieses Monats folgt dann das Debüt der Soubrette Marie Fürst vom Stadt- theater in Mainz. Mit Fräulein Jerg in der Titelrolle wird au eine Aufführung der lange nicht gehörten Lecoq’\{chen Operette eGirofl¿é-Girofla* vorbereitet. i E

Im Theater Unter den Linden werden in nähster Zeit mehrere ältere Operetten in rascher Aufeinanderfolge, neu einstudiert, in Scene gehen. Herr Direktor Fritsche ist infolge der Vereinigung der beiden Operettenbühnen und durch ein Zusammenwirken der ersten Kräfte beider Theater im stande, dem Publikum interessant kom- binierte Beseßzungen der Hauptrollen zu bieten. Den Anfang matt die bereits gemeldete Neueinstudierung der Offenbach’schen Operette „Pariser Leben“, welcher dann die Strauß’sche Operette „Eine Nacht in Venedig* folgen foll.

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Mannigfaltiges.

Das neue ¿Dienslgebliude der Invaliditäts: uny Altersversiherungs- Anstalt Berlin in der Klosterstraße, das mit einem Kostenaufwande von 700000 nach den Plänen des Stadt-Bauinspektors Hesse vom Negierungs-Baumeister Henkel erbaut wurde, ist gestern Mittag feierlich eröffnet worden. Dem Akte, der sih in dem mit der Kaiserbüste geschmückten großen Sißungssaale abspielte, wohnten, den „Neuest. Nachr." zufolge, der Präsident des Reichs-Versicherungsamts Dr. Bödiker mit dem Direktor Gäbel und mehreren Mitgliedern des Neichsamts, der Staatskommissar Regierungs Rath von Sybel, der Vorsitzende des Schiedsgerihts Regierungs-Rath von Gostkowski, ferner der Stadtrath Mugdan als Vorsitzender der Magistratsabtheilung für Alters- und Invaliditätsversicherung, und der Landes-Nath Meyer von der Brandenburger Anstalt, sowie die Aus- shußmitglieder, die Mitglieder des Schied8gerichts und die Beamten der Anstalt bei. Der Vorsißende der Anstalt Dr. Freund eröffnete die Feier mit Worten des Dankes an die erschienenen Vertreter der Behörden und mit einem interessanten Ueberblick über die Entwicklung der Anstalt: Nicht weniger als 316 Personen in besoldeter und ehren- amtlicher Stellung wirken an der Durchführung des Invaliditätsgeseßes für Berlin mit. Die Anzahl der bewilligten Renten betrug bis jeyt 2864 mit cinem Jahresbetrage von 425 000 (A Der Vermögensstand der Anstalt E [ebe aûnitig: die Gesammteinnahmen betrugen 16 300 000, die Ausgaben 1 300 000 4, sodaß ein Bestand von 15 Millionen Mark vorhanden ist. Die Verwaltungskosten sind sehr gering, wohl die geringsten aller preußischen An? stalten; sie beliefen sich im Jahre 1893 auf nur 104000 A, das sind 29% der Einnahmen und 189%/0 der Ausgaben, oder 24 Z für den Kopf der Versicherten. Von den Kontrolbeamten der Anstalt sind bisher 27 000 Revisionen vorgenommen und 2400 Un- regelmäßigkeiten zur Anzeige gebraht worden. Mit Ordnungsstrafen ist der Vorstand sehr milde vorgegangen, in 668 Fällen find 1400 Strafe eingezogen. Der Redner verwies noch darauf, daß die Anstalt auh der Frage der Krankenfürsorge für die Versicherten näher ge- treten, und \{chloß endlich mit einem Hoh auf Seine Majestät den Kaiser. Als Vorsitzender des Ausschusses nahm Kommerzien Rath Rösike das Wort. Er wies auf den Werth der Alters- versicherung für die Arbeiterwelt hin und betonte, daß von einer Opposition gegen das Geseg in den Kreisen, die zu den Organen der Anstalt gehören, nit die Rede sei. Gerade das Zusammen- arbeiten von Arbeitgebern und -nehmern habe si trefflich be- währt, und es sei zu wünschen, daß auch in dem neuen staat lihen Gebäude fortgearbeitet werde zur e s der La e ded arbeitenden Volks, Sodann erhob sich der Präsident Dr. Bödiker zu einer Anrede, die mit dem Ausdruck der Hoffnung auf fernere gedeihlihes Zusammenwirken und weiteren Erfolg zur Beförderung der Wohlfahrt und zur Erhaltung des inneren Friedens {loß. Die Erschienenen besichtigten sodann eingehend das neue Gebäude, Dasselbe enthält im Parterre das Schiedsgericht und die Magistrats- abtheilung, im ersten Sto Vorstandszimmer und Kasse, „im zweiten Stock Bureaux und im dritten Stock den Sißungsfaal. Im Hinter

ebäude befindet sih in den beiden BberaefGofen die Quittung® artenverwaltung.

Magdeburg. Die Königliche Eisenbahn-Direktion Magdeburg giebt E: „Am 13. d. Mts. Abends 64 Uhr wurde durch del Güterzug 1667 der Nebenbahn Frose-Ballenstedt zwischen Ermsleben und Reinstedt auf einem niht mit Schrauben versezens Ueberwege ein Fuhrwerk überfahren. Ein Pferd wurde gene, dem Geschirrführer der linke Fuß abgefahren, auch erlitt derselbe A Verleßung am Kopf, sodaß eine fofortige Ueberführung nad, L Krankenhause in Aschersleben veranlaßt werden mußte. Das R werk der Lokomotive soll beim Befahren des Ueberweges vorshri) ie mäßig in Thätigkeit geseßt gewesen sein. Die Untersuchung über Schuldfrage ist noch nicht abgeschlossen.“

Frankfurt a. M. 13. April. Nach der „Frankfurter Zeitung verta, daß zwischen den Kommissarien der Städte Fra nkf ur Bockenheim ein Vertrag vereinbart worden sei, der die Frage dei gemeindung Bockenheims in einer für Frankfurt vers 4 mäßig günstigen Weise löse. Der Vertragsentwurf joll zunä n Magistrat vorgelegt werden und dann der Stadtverordnetenversa

lung zugehen.

1 Teheran. Dem „N. B." wird aus Teheran gemeldet, daß a! Freitag voriger Woche in Meshed Brodkrawalle stattfanden. Die Kaufläden sind geschlossen.

uchungs-Sachen. P De G ustellungen u. s 3 Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4 Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit-GesellsGaften auf Aktien u. Aktien-Sesellsch. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.

8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

9. Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuhungs-Sachen.

[3838] Steckbriefs-Erledigung. :

Der gegen den früheren ständigen Posthilfsboten Ernst Älbert Franz Linck wegen wiederholter Ver- ehen im Amt und Betrugs unter dem 24. März {883 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 2. April 1894.

Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgerichte I[.

P er Strafsache gegen den Buchbinder Ludwig Kraitl, geboren am 21. März 1874 zu Brüx in Böhmen, wegen Widerstands gegen die Staats- ewalt, ist Termin zur Hauptverhandlung vor dem zniglihen Schöffengeriht zu Wolmirstedt auf den 22, Mai 1894, Vormittags 10 Uhr, an- beraumt, zu welchem der Angeklagte Kraitl hierdurch geladen wird. i Wolmirstedt, den 11. April 1894. Königliches Amtsgericht.

3839 Beschluß. er Strafsache gegen E A

1) den Zimmermeister Johann Heinrih Friedrich

lms, - v die unverehelihte Agnes Henriette Adolfine Sommerburg, i

beide zuleßt in Berlin wohnhaft,

ad 1 wegen betrügerishen Bankerutts, ad 2 wegen Beihilfe zum betrügerischen Bankerutt und Meineides J. Il. D. 1211. 93. wird auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft das im Deutschen Reich befindlihe Vermögen der beiden Angeschuldigten emäß § 332 Straf-Prozeß-Ordnung mit Beschlag Vi, da die Angeschuldigten als abwesend im Sinne des § 318 Straf-Prozeß-Ordnung anzusehen sind, die öffentliche Klage gegen sie erhoben ist und Ver- dahtsgründe vorliegen, welche die Erlassung eines Haftbefehls rechtfertigen, ein solher auch bereits von dem Untersuhungsrichter erlassen ist.

Berlin, den 11. April 1894.

Königliches Landgericht T. Strafkammer V.

hend. Heyden. Regeler.

2) Ausgebote, Zustellungen | und dergl. [3871]

In Sachen der Herzoglichen Direktion der Heil- und Pflegeanstalt zu Königslutter, Klägerin, wider den Viehhändler Carl Schulze zu Dibbesdorf, Be- lagten, wegen Forderung, wird, nahdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten aa Anbauerwesens No. ass. 22 nebst Zubehör in Dibbesdorf zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 2. d. M. verfügt, auch die Ein- tragung dieses Beschlusses im Grundbuch an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Mittwoch, den 8, August 1894, Nach- mittags 4 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Riddagshausen in der Kersten’shen Gastwirthschaft zu Dibbesdorf angeseßt, in welhem die Hypothek- gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 10. April 1894.

Herzogliches As Niddagshausen. aabe.

[4081]

In dem Verfahren, betreffend die Zwangsverstei- gerung des dem Maurer Carl Schmehl zu Rostock srüher gehörigen, allhier an der Ulmenstraße sub Nr. 1981 p/p belegenen Hauses und Gartens Nr. 1256 XIV e ift zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung ein Termin auf Diens- tag, den 24. April 1894, Vormittags 11 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude Zimmer Nr. 1 hierselbst anberaumt, und werden die bei der Zwangs- versteigerung Betheiligten dazu mit dem Bemerken geladen, daß der Theilungsplan zu ihrer Einsicht auf der Gerichtsshreiberei niedergelegt ift.

Rostock, den 10. April 1894.

Großherzogliches Amtsgericht. Piper.

[3501] Aufgebot.

. Auf Antrag der Frau Oberst-Lieutenant von Kracht, lest zu Magdeburg, welche glaubhaft vorgetragen, daß sie einen der Landgräflich Hessischen konzessionierten andesbank dahier unter dem 7. Mai 1887 aus- gestellten Depotschein über 1078 4 80 S Nr. 2329 verloren habe, wird der Inhaber dieser Urkunde auf- gefordert, spätestens îm Aufgebotstermine am B November cr., Morgens 9 Uhr, seine lehte bei dem hiesigen Gerichte anzumelden und le Urkunde vorzulegen, widrigenfalls sie für kraftlos erklärt wird.

Homburg v. d. H., den 5. April 1894.

Königliches Amtsgericht. T.

[75159] Aufgebot.

e Gesuch des Gutsbesißers Josef Amann von j sten und Gen. um Amortisation zweier Depositions- eine der K. Filialbank Regensburg hat das K. sasseegericht Regensburg I. folgendes Aufgebot ers-

nimltgeaige Inhaber der nachbezeichneten Urkunden,

L. eines Depositionssheines der K. Filialbank egendburg A L Lee 1893 Per Feeterlegung * V an 33 9/oigen Pfandbriefen der süddeutschen Bodenkreditbank, : bon 1000 Æ an einem LL agen Pfandbriefe der bayer. Hypotheken- und Wechselbank, © von 2000 M an cinem 4 °/cigen Pfandbriefe t der süddeutschen Bodenkreditbank, Rec: eines Depositionssheins der K. Filtalbank genoburg vom 28. Oktober 1893 über Hinterlegung : U 2000 Æ an 31 0/oigen Pfandbriefen der b Von S O: u Vie Bie v6 * Vi! an otgen Pfandbriefen der süddeutschen Bobenkreditbanr, i

c. von 1000 e an einem 3}9/igen Pfandbriefe : der bayer. Vereinsbank, beide Depositionsscheine auf Frau Anna Amann zu Osten als Einlegerin lautend, wird hiermit aufge- fordert, seine Rechte auf diese Scheine unter Vor- lage derselben spätestens am Samstag, den 15, Dezember 1894, Vormittags 10 Uhr, im Bivilsizungsfaale des unterfertigten Gerichts an- zumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung diefer beiden Urkunden erfolgen würde. Regensburg, den 14. März 1894. Königliches Amtsgericht. 1. (L. S.) (gez.) Haider, K. O.-A..R. Zur Beglaubigung: Regensburg, den 15. März 1894. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Regensburg I. Der geschäftsl. K. Sekretär: Sarg.

[3865] Aufgebot.

Die Chefrau des Schneidermeisters Gottfried Simon, Auguste, geb. Schmelzer, von hier, Pölken- straße 25, hat das Aufgebot einer ihr vom Bank- haus G. Vogler ausgestellten Bescheinigung (Konto- auszug) über am 19. September 1893 baar ein- gezahlte 2000 46 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. No- vember 1894, Vormittags Al Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Zimmer Nr.16 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Quedlinburg, den 10. April 1894.

Königliches Amtsgericht.

[386 Aufgebot.

Der Präsident des Königlichen Kammergerichts zu Berlin hat das Aufgebot der von dem bei dem hiesigen Amtsgericht T. angestellt gewesenen, seit dem 1. April d. Is. pensionierten Gerichtsvollziehers Adalbert (Albert) Theodor Louis Warnack bestellten Amtskaution von 600 M beantragt. Es -werden daher alle diejenigen, welche aus der Amtsführung des 2c. Warnack Ansprüche an diese Kaution zu machen haben, aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Juli 1894, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Berichte an der Gerichts\telle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part.,, Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die Amtskaution werden ausgeschlossen werden.

Verlin, den 11. April 1894.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 892.

[3867] Bekanntmachung.

Auf Antrag der Wittwe Nicolaus Jungmann, Anna, geb. Thiel, zu Theley, handelnd als Vor- münderin ihrer aus der Ehe mit dem vorgen. verlebten Nicolaus Jungmann hervorgegangenen minderjährigen Kinder Catharina, Nicolaus, Gertrud und Anna Catharina Jungmann wird der In- haber des angebli verloren gegangenen Spär- kafsenbuches der Spar- und Darlehnskasse für den Kreis Saarlouis zu Saarlouis, ausgestellt am 19. Mai 1891 unter Nr. 19140 mit einem Ein- lagebestand von 700 4, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am Dienstag, den 6, No- vember cr., Vormittags 11 Uhr, seine Nechte anzumelden und das parkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Saarlouis, den 7. April 1894.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IT.

[3868] / Aufgebot.

Die Chefrau des Tischlers Milke, Laura, gebor. Güntsch, zu Erfurt, hat das Aufgebot des auf ihren Namen ausgestellten, angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuhs der städtischen Sparkasse zu Erfurt Nr. 25 371 über 710,92 4 beantragt. Der In- haber des Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. Oktober 1894, Vormittags UA Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 58, anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Sparkassenbuchs erfolgen wird.

Erfurt, den 10. April 1894.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIIL.

[3866] Aufgebot.

Es ift angebli zu Verlust gegangen das Spar- kassenbuch der Distriktssparkassa Aiblin Nx. 5798 mit einer Einlage zu 164 4 26 A, uen auf den Wirthssohn Mathias Hartmann von Anters- berg. Auf Antrag des Wirthes Josef Hartmann von Antersberg als Erbesinteressenten wird nun der allenfallsige Inhaber des bezeihneten Sparbuchs aufgefordert, seine Rehte hierauf bis spätestens im Aufgebotstermine am Ee den 13, No- vember 1894, Vormittags 9 Ühr, beim unter- fertigten Gerichte anzumelden und das Sparbuch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

Aibling, den 11. April 1894. Kgl. Amtsgericht. D) Schauer.

[3864] Oeffentliche Ladung. Im Grundsteuerflurbuch der Katastergemeinde Eitorf stehen als Eigenthümer eingetragen : 1) bei der Parzelle Flur 3 Nr. 1484/193, auf der Erlenbiße, Ackerland: „Tagelöhner Peter Wilhelm Engelbert zu Eitorf“, welcher längst verstorben und von unbekannten Personen beerbt ift, 2) bei den Parzellen Flur 4 Nr. 290, in der Dar, cker, Flur 4 Nr. 294, 297, mitten aufm rsfeld, Aer, Flur 20 Nr. 154, 155, im kurzen Siefen, Wiese: „Wittwe Wilhelm Nolden zu Eitorf“, welche verstorben und u. a. beerbt ist von ihren dem Aufenthalt nach unbekannten Söhnen Franz und Josef und den unbekannten Nachkommen des verstorbenen Peter Wilhelm Nolden aus Eitorf, 3) bei der Parzelle Flur 15 Nr. 628 a., in den Bennstwiesen, Wiese: „die mit Hinterlassung un- bekannter Nahkommen verstorbene Wittwe Nikolaus Becker zu Käsberg“ 4) bei der Parzelle [lur 19 Nr. 108, in den Höh-

steinen, Holzung: „Philipp Patt in Bize“, ver-

storben und u. a. beerbt von seinem Sohne Philipp Patt, dessen Aufenthalt nicht bekannt ift,

5) bei der Parzelle Flur 15 Nr. 774/560, am Härdchen, Ackerland: „Heinri Patt in Biye“, eben- falls verstorben und u. a. beerbt von seinen dem Aufenthalt nach unbekannten Söhnen Peter und Philipp,

6) bei der Parzelle Flur 22 Nr. 301, in den Borthshardswiesen, Wiese: „Franz Decker Erben zu Eitorf“, zu welchen u. a. gehören Heinrih Decker und Franz Düren, beide früher in Eitorf, jeßt un- bekannten Aufenthalts,

7) bei der Parzelle Flur 10 Nr. 101, im Hof MNodder, Wiese: „Wittwe Peter Deckersbach zu Nodder“, welche verstorben und von ihren nicht be- kannten Kindern beerbt ift,

8) bei der Parzelle Flur 9 Nr. 119, in der Mühlenbachs Hard, Holzung: die unbekannten „Erben Ackerer Ludwig Daniel zu Alzenbach“.

Aus Anlaß der Grundbuchanlegung für die Kataster- emeinde Eitorf werden die obenbezeichneten der

erfon oder dem Aufenthalte nah unbekannten Per- fonen gemäß § 58 des Gesetzes vom 12. April 1888 hiermit öffentlih zu dem auf Samstag, den 30. Juni 1894, Vorm. 9 Uhr, bestimmten Termine vor das hiesige Amtsgericht, Abtheilung 11 þ,, geladen, mit der Aufforderuug, spätestens in diesem Termine ihre etwaigen Eigenthumsansprüche an obigen Parzellen anzumelden. Erfolgt keine Anmeldung, so werden ohne Einwilligung der Geladenen diejenigen Personen als Eigenthümer der obigen Grundstücke in das Grundbuch eingetragen werden, welche sich bei den bisherigen Verhandlungen, betreffend die An- uns des Grundbuchs, als Eigenthümer gemeldet aben.

Eitorf, den 12. April 1894.

Königliches Amtsgericht. T1 b.

[3870] _ Aufgebot.

Das Eigenthum des Grundstücks Carolina Nr. 164 (früher Walzend Nr. 482), einer Wiese von 2,97,20 ha, am Fließ belegen, deren Besißtitel gegenwärtig für die Wittwe Lück, Anna Nosina, geb. Reinke, mit Johann Friedrih Schumann zu Drahnow Keil anderweit gütergemeinshaftlih verheirathet, berichtigt ist, foll für die verehelihte Amalie Pehl, verwittwet gewesene Lück, geb. Krueger, zu Drahnow Keil ein- getragen werden. Auf. Antrag der leßteren werdeu daher alle Eigenthuméprätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück spätestens im Aufgebotstermine den 15. Juni 1894, Vor- mittags LO Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 2, anzumelden und ihr Widerspruchs- recht gegen die beabsichtigte Besißtitelberichtigung zu O widrigenfalls die Eintragung des Eigen- thums für die verehelihte Amalie Pehl erfolgen wird, die Eigenthumsprätendenten dagegen mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden.

Schönlanke, den 6. April 1894.

Königliches Amtsgericht.

[4086] __ Vekanntmachung. Das Königl. Amtsgeriht Eltmann hat heute

| folgendes Ausgebot erlassen:

Gegen die nachgenannten Personen, welhe vor vielen Jahren nah Amerika auswanderten oder \fonft verreisten und über deren Leben seit mindestens zehn Jahren keine Nachricht vorhanden, nämlich :

1) Dürr, Georg, von Dankenfeld, geb. 1. August 1849, ist von dessen Pfleger Josef Dürr von Dankenfeld, |

2) Gogger, Karl, Schuhmacher von Zeil, geb. 16. März 1850, is von dessen Bruder Michael Gogger, Oekonom in Zeil,

3) Klauer, Friedri, von Stettfeld, geb. 16. Fe- bruar 1827, ist von dessen Pfleger Johann Ifter von Stettfeld, sowie

4) gegen die Ehefrau des Klauer, Friedri, und

9) gegen den Sohn der beiden Eheleute, der wahrscheinlich den Vornamen Peter führt,

6) Krah, Magdalena, geb. Ullrich, von Eltmann, ist von deren Pfleger Schreinermeister Georg Haus von Eltmann,

7) Mindel, Magaretha, geb. 1. August 1824, und

3) Mindel, Eva Margaretha, geb. 16. August 1826, beide Töchter des Schuhmachers Joh. Georg Mindel von Gleisenau, ist von deren Pfleger Shmiedmeister Kaspar Fischer von Gleisenau,

9) Krönert, Andreas, von Eltmann, geb. 20. Sep- tember 1817, ist von dessen Schwiegersohn Georg Drescher von Zeusleben,

10) Popp, Andreas, geb. 12. Februar 1837, und

11) Popp, Johann, geb. 13. März 1855, beide von Zeil, Bäers\öhne, ift von deren Pfleger Kaspar Popp von Zeil, i 0 Schroll, Josef Erhard, geb. 13. März 1817, un 13) Schroll, Magaretha, geb. 16. August 1827, beide Kinder von Schroll, Leonhard, von Sand, ist von deren Vetter Johann Schroll 11. von Sand, 14) Hartmann, Peter, geb. 10. März 1825, von Oberschleihach, ist von dessen Pfleger Michael Raab von Oberschleichach,

15) Send Georg, geb. 15. Januar 1840, von Schönbach, ist von dessen Bruder Johann Sträß 1. von Schönbach, j E O N Gottfried Friedrich, geb. am 27. März

21, un 17) Kaplan, Luife Friedrike, geb. 8. Juli 1829, beide von Zeil, ist von deren Pfleger dem Oekonomen Sebastian Scheuring von Zeil Antrag auf Todeserklärung gestellt. Da die ge- seglihen Vorausseßungen nah Art. 103 ff. des Ausf.- Ges. zur Z.-P.-O. gegeben sind, so wird das Auf- gebotsverfahren eingeleitet und Aufgebotstermin an- beraumt auf Dienstag, deu 29, Januar 1895, Vormittags 10 Uhr, im Sizungsfaale des Königl. Amtsgerichts Eltmann. Es ergeht daher die Auf- forderung:

1) an die obengenannten Verschollenen, spätestens im Aufgebotstermine persönlih oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden, L

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf- gebotsverfahren wahrzunehmen,

3) an alle diejenigen, welhe über das Leben der obengenannten Verschollenen Kunde geben können,

Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen.

Die Verbindung obiger Aufgebote wird nah § 836 Z.-P.-O. angeordnet. Eltmann, 10. April 1894. Gerichtsshreiberei des Königl. Amtsgerichts. (L. S.) Kollerer, Königl. Sekretär.

[3869] Aufgebot.

Auf Antrag der Frau Gutsbesißer Marie Ger- lach, geb. Sucker, in Pietraschen ‘wird deren am 6. August 1850 in Arklitten geborener Bruder Emil August Suker, von welchem die leßte Nachricht aus Chicago eingegangen ist, aufgefordert, sich spätestens in dem Termin am 25. Januar 1895, Vor- mittags 1L1 Uhr, bei uns zu melden, widrigen- falls seine Todeserklärung erfolgen wird.

Gerdauen, den 11. April 1894.

Königliches Amtsgericht.

[4084]

Der Karl Borchert aus Schonin en, Sohn des Brinksitzers Christian Friedrich Borchert C Ghefrau Caroline, geb. Klages, geboren 28. ebruar 1833, ist seit etwa 30 Jahren verschollen. er für ihn bestellte Abwesenheitsvormund, Auktionator Brauckmann in Uslar, hat den Antrag auf Todes- E R H \

„, Der Karl Borchert wird aufgefordert, G bi spätestens in dem auf den 30° U 1E Morgens 11 Uhr, vor hiesigem Gericht an- beraumten Termin zu meldea, unter Androhung des Nechtsnachtheils, daß er im Nichtmeldungsfall für todt erklärt und sein Vermögen den nächsten -be- kannten Erben oder Nachfolgern überwiesen werden foll. Es werden ferner aufgefordert alle Personen, welche von dem Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung und endlich werden für den ¿all der demnächstigen Todeserklärung etwaige Erbnachfolgeberechtigte zur Anmeldung ihrer Ansprüche aufgefordert, unter Androhung des Nechts- E Wi daß bei Ueberweisung des Vermögens des E keine Rücksicht auf fe genommen

Uslar, den 28. März 1894.

Königliches Amtsgericht [,

[3875] _ Aufgebot.

Der am 7. Mai 1819 geborene Gregor Bischof von Weildorf, welcher in den 1840er Jahren nach Amerika ausgewandert und längst verschollen ift, wird auf den Antrag seines Vormundes, David Bischof von Weildorf, aufgefordert, sih spätestens in dem Termine vom 15, Februar 1895, Vor- mittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt, und sein Vermögen den Erben ausgehändigt wird.

Haigerloch, den\4. April 1894.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1.

[3872] Aufgebot,

Auf Antrag des Hauslers Josef Wagner zu Fürstenau wird der Zimmermann Josef (oder Friedrich) Wagner aus Schmiegrode , geboren am 15. Februar 1812 zu Schmiegrode, Kreis Militsch, welcher feit 36 Jahren verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin am 14. Fe- bruar 1895, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Sißungs- saal, \hriftlih oder persönlich zu melden, widrigen- falls er für todt erklärt werden wird.

Trachenberg, den 10. April 1894.

Königliches Amtsgericht. *

[3880] Aufgebot.

Auf den Antrag des Nachlaßpflegers, des Nechts- anwalts Radt in Thorn, werden die unbekannten Erben der am 22, Oktober 1893 hierselbst verstorbenen unverehelichten Dienstmagd Joscphine Strzemp- fowsfa aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 30. März 1895, Vormittags 11 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den etwa 995 M betragenden Nachlaß bei dem unterzeichneten Ge- richte anzumelden, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen auf den Nachlaß werden ausge- {lossen und der Nachlaß dem si meldenden und legitimierenden Erben, in Erman elung desselben aber dem Fiskus oder sonstigen Borecciiaten wird verabfolgt werden, der sih später meldende Erbe aber alle Verfügungen des Grbschaftsbesitßers an- zuerkennen f{chuldig, von demselben weder Rechnungs- legung, noch Ersaß der Nuzungen zu fordern be- E ist, sich vielmehr mit der Herausgabe des noch Vorhandenen begnügen muß.

Thorn, den 9. April 1894. Königliches Amtsgericht.

[3874] Oeffentliche Bekanntmachung. Der am 1. April 1894 zu Berlin verstorbene Droschkenkutscher Hermann Dausel und dessen Ehe- frau Lina, geb. Meißner, haben in ihrem am 9. April 1894 eröffneten Testament vom 2. März 1894 die Geschwister des Chemanns Wilhelm und Ernestine Dausel bedacht. Verlin, den 9. April 1894.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 95.

[3863] Bekanutmachung.

Als Erben der am 16. Januar zu Xions, Kreis Schrimm, ohne Hinterlassung einer leßtwilligen Ver- fügung verstorbenen Emilie Malz, welche am 2. Sep- tember 1871 zu New-York mit ihrem Stiefvater, den Töpfermeister Michael Ochocki, eine nihtige Ehe geschlossen hat, sind folgende Kinder derselben legiti» miert worden : i

1) Emilie Josephine, verehelihte Gluwka,

2) Martin

3) Bronislawa, verehelißte Reumann,

4) Marianna,

6) Meier

6) Johann,

7) Roman,

zu 1 bis 6 in Amerika wohnhaft und vor Abschluß

der genannten Ehe, zu 7 in derselben geboren.