1894 / 97 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Apr 1894 18:00:01 GMT) scan diff

L F Aa E 0A Ha At SA M M R H E NT N I R E 5 z s 2 E G E

L E S E Se R L t arpuirE “o aae E Skt ut E : Sin 7 ms aua Cu Rat E

dann gl und s{neidend; im Piano konnte man fich hin und wieder

ohllaut erfreuen.

an dem Zentral-Theater.

Gestern Abend fand eine Art Festvorstellung statt, mit der man die Feier der fünfundzwanzigjährigen Bühnenwirksamkeit Nobert Guthery?s in Berlin beging. Der Darsteller hat si, ohne gerade | haben das Werk gern anzunehmen g mich in die erste Reihe seiner Berufsgenossen Vor Ten, grd die Sorg- handlung für die erwtesene

ünstlerischen

falt und Gewissenhaftigkeit seiner [ die Sympathien des Berliner Publikums alle Zeit erhalten. In vielen komischen dem verflossenen

svenden ihren Dank und ihre Anerkennung zu erkennen gegeben. Der Goldonkel“ den jüdi- sen A Blumenkranz mit Gemessenheit und künstlerischer dckhaltung, die der Wirkung der Rolle aber sehr förderlih Boriteltuna eine schr bedauerns8-

Jubilar gab in der Pohl’schen Posse „Der

Zurü i : waren. Leider erfuhr die

werthe Unterbrehung durch“ einen Unfall, der

Ang zustieß. Im vierten Bild: „Ein Stündchen im igarrenladen“ verleßte fih dieser Komiker beim Herabgleiten von einer Leiter nit unerheblich, sodaß der Vorhang fallen mußte. Herr Edmund Schmafow sprang für den glücklicherweise nit ge- fährlih Verleßten ein und führte seine Rolle sehr beifallswürdig durch. Nach der Vorstellung wurde dem Jubilar mit einer An- sprache eine Festgabe der Direktion und der Mitglieder des Zentral-

Theaters überreicht.

Konzerte. Am Montag veranstalteten die Herren

fessor Joachim die beiden stets gern gehörten

und F-dur mit Begleitung des Orchesters, denen er noch die Chaconne von Bach hinzufügte. Die Herren Professoren Hausmann und Barth erfreuten gleihfalls noch durch den \{wungvollen Vortrag der Sonate in A-dur für Klavier und Cello. Den Beschluß des Abends machte die Ouvertüre zu „Leonore“ Nr. 3 (C-dur), die unter e Mannstädt?s Leitung von der Kapelle des Hauses präzis und fein shattiert wiedergegeben wurde. Das Publikum war sehr zahlreich

erschienen.

Im Königlihen Opernhause wird morgen Mozart?s igaro“ unter Kapellmeister Weingartner's Leitung und in folgender Beseßung gegeben. Graf: n Bulß, Figaro: Herr Krolop, Gräfin: Fräulein Leisinger, Susanne: Fräulein Dietrich,

„Hochzeit des

Cherubin: Frau Herzog, Basilio: Herr Lieban.

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen zum i „Wallenstein’'s Tod“ zur Auf-

250. Mal Scqhiller's Trauerspiel führung.

Im Lessing - Theater finden am Donnerstag und Freitag Wiederholungen von Oskar Blumenthal’'s Lustspiel „Das zweite Ge-

sicht“ statt.

Im Neuen Theater findet auch am künftigen Sonntag, Nach- mittags 3 Uhr, eine Aufführung von „Jugend“ zu halben Preisen statt. Im Konzerthause findet morgen das leßte Gesellschafts-

Konzert in dieser Saison statt. Mannigfaltiges.

Der hiesigen Buchhandlung von Schuster u. Bufleb, welche ein von ihr verlegtes Werk „Die Holzbaukunst Norwegens“ von Dietrichson und Munthe mit der Bitte um Ueberreichung an Seine Majestät den Kaiser dem Zivilkabinet eingesandt

t vom 25, APril, Morgens.

Stationen. Wind,

FTeinperatur in ° Ceifius 50, = 4°R.

Belmullet . Aberdeen .. | 752 Christiansund Kopenhagen . | 763 Stockholm . | 764 pr e CO0 t. Petersbg. | 767 Mot) 774 Cork, Queens- Or. | 745 Regen Gherbourg . | 754 Regen E al 000 beiter E l 61 Nebel Ma. 761 ill|Nebel 10 winemünde | 761 |SO Nebel 9 Neufahrwasser| 762 |S bededt 10 Memel .…. | 766 bededckt 9 O 0D8 halb bed. 12 1 (0) halb bed. 12 Karlsruhe . . | 762 Dunst!) 11 Wiesbaden . | 762 heitez12) 8 München . . | 763 wolkenlos | 11 Ghemnig .. | 763 halb bed.3)| 11 Berlin... 762 bededckt 4) 12 Wen... 762 wolkenlos | 14 Breslau . …. | 762 Nebel E è d'Aix .… | 758 _|S Dunst 13 Rie n 1 064 {till halb bed. 12 Tes... | 763 \ill|wolkig 15

Q Q O

heiter * wolkenlos Nebel bededt wolfki 2|bededck wolkenlos

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1) Morgens Nebel. 2) Nachts Thau. ?) Abends Gewitter. 4) Früh Regen. NVebersicht der Witterung.

Die Wetterlage hat fi seit gestern im allgemeinen wenig verändert, das barometrische Minimum im Westen is nordwärts fortgeschritten, während das Hochdruckgebiet im Osten an Höhe abgenommen hat. Veber Jrland und Umgebung dauern die \teifen bis stürmischen südlihen und südwestlihen Winde fort. In Deutschland ist das Wetter ruhig, warm, im Westen vorwiegend heiter, im Osten meist trübe und an der westdeutshen Küste stark -neblig ; stellenweise ist etwas Regen gefallen: Chemniß und Bamberg hatten Gewitter; in Oesterreih-Ungarn fanden zahl- reihe Gewitter statt. Cherbourg meldet 24 mm Regen. Die gegenwärtige Wetterlage maht Fort- dauer der ruhigen, warmen und vielfah heiteren

erworben und Rollen hat er in Vierteljahrhundert die Berliner erfreut und ößt durch feinen gemüthvollen und harmlosen Humor; gestern

rofessoren Joachim, Hausmann und Barth im Saal der Philharmonie zum Besten des Pensionsfonds des Philharmonischen Orchesters einen Beethoven- 1 Abend. Die Ouvertüre zu „Coriolan“ eröffnete den Abend. Ihr | die ersten Ballonfahrten folgte das sehr selten gehörte Tripel-Konzert in C-dur, op. 56, für Klavier, Violine und Cello, mit Begleitung des Orchesters (aus dem Jahre 1807), welches jeden Solisten in der Eigenthümlikeit seines Instruments höchst wirksam zur Geltung kommen läßt und zugleich dem Orchester eine sehr dankbare Rolle zuertheilt. Die ausführenden Künstler, bereits bei ihrem Erscheinen mit raushendem Applaus empfangen, trugen das vor mehreren Jahren an derselben Stelle gespielte Konzert mit einer in jeder Beziehung vollendeten Ausdrucksweise vor, sodaß mehrmaliger Hervorruf erfolgte. Außerdem spielte Herr Pro- !

Romanzen in G-dur | wurde mit Ehren i lier Galawagen führte ihn von der Landungsstelle National - Theater, wo er neben der von der Königlichen eingenommenen Loge feinen Plaß erhielt, und durch hebe des gesammten Publikums bei seinem Eintritt begrüßt, vom König zu einer beglückwünshenden Ansprache in seine Loge beschieden wurde. Mit Gaben im Werthe von 12- bis 14 000 Thlrn. soll Blanchard

und Architekt Munthe habe ich nicht Majestät dem Kaiser und König vorzulegen.

Allerhöchstihren Dank der Verlagsbu

Thätigkeit ih die Verlagsbuchhandlun

gab in der ersten Herrn Fritz

in die Luft. gerechtes Aufsehen,

Luftschiffahrers Blanchard statt. zwishen Buch Berlin entfernt, glatt f und Geschenken überhäuft.

Auffahrt des 35 Minuten Meilen von

Berlin nach diesem Ereigniß verlassen haben.

zweckden bereits 1794 und 1795 bei

Mittel it.

Schniter.

liher Depressionen vielfah Gewitter zu erwarten sein. Herr Unger.

Deutsche Seewarte.

Theater - Anzeigen. Königliche Schauspiele. Donnerstag : Opern- F : 2 V, D g, BIS PoGaeit des Mi burg. Donnerstag : Dekorirt (Décoré). Schwank

aro. Komische Oper in 4 Akten von Wolfgang

Amadeus Mozart. j Lorenzo da Ponte. Uebersezung von Knigge - Vul- pius. In Scene geseßt vom Ober-Negisseur Tetlaff.

Schauspielhaus. 112. Vorstellung. Wallenstein's Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Anfang 723 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 106. Vorstellung. Fal- staff. Lyrishe Komödie in 3 Akten von Giuseppe | burg. Verdi. Text von Arrigo Boito, deutsch von Marx

zügen von Emil Graeb. Musik von Adolf Stein- mann. Anfang 7x Uhr.

Sudraka. Anfang 74 U

Deutsches Theater. Donnerstag: Geographie

und Liebe. Anfang 7# Uhr. Freitag: Der Herr Senator. Sonnabend: Geographie und Liebe.

Halbe.

Halbe Preise.

Magdalena. Anfang 7} Uhr. Freitag: 35. Abonnements-Vorstellung. Eva.

Sonnabend: Uriel Acofta.

Gesicht. Freitag: Das zweite Gesicht.

Sonnabend: Neu einstudiert:

schreiber. : i Sonntag: Niobe und Die Orientreise.

Die Kreuzel-

des Friedrih-Wilhelmstädtishen Theaters. Sonntag: Die Fledermaus. Komische Operette

in 3 Akten nah Meilhac und Halevy, bearbeitet von

Carl Haffner und Rich. Genée. Musik von Johann

meister Federmann. Anfang 7# Uhr.

Chausseestraße 2%. Noth.

Donnerstag: Der Zigeunerbaron. Operette in

hatte, ist von dort folgendes Schreiben zugegangen: „Das mit dem gesälligen Schreiben vom 13. November v. F. mir übersandte

Werk „Die Holzbaukunst Norwegens“ von Profeffor Dr. Dietrichson unterlassen, Allerhöchstdieselben

eruht und mich beauftragt,

Aufmerksamkeit auszusprehen. Jch komme diesem Befehl nah, indem hiervon ergebenst in Kenntniß seyte.

Der Geheime Kabinets-Rath, Wirkliche Geheime Nath von Lucanus.“

_ M Mi R Ne Teates pf e fa nia e gea I ie ihm in stürmishem Beifall, Blumen- und Kranz- | Herr Profeffor Dr. Car üllenhoff, der viele Jahre hindur den

E n Ne n u ne Dem Beil Bernb im deutschen Verein für Luftschiffahrt geführt hat, auch durch seine zahlreichen Arbeiten über den Vogelflug in weiten Kreisen be- kannt ist, einen sehr interessanten, dur zahlreihe Projektionen er- läuterten Bortrag „Ueber Luftschiffahrt.“ Der Vortragende Abtheilung feiner Ausführungen eine geschichtliche

Darstellung der Versuche des Menschen, sih mit Hilfe eines Ballons freischwebend in die Luft zu erheben. Er schilderte das ernsthafte, wohldurchdachte aber erfolglofe Projekt des Jesuitenpaters de Lana aus dem Jahre 1670, dem erst im Jahre 1782, ; durch die Belagerung von Gibraltar, neuere Bemühungen nach dieser Richtung folgten, die in dem von Montgolfier erbauten und am 5. Juni 1783 vor Tausenden von begeisterten Zuschauern in die Höhe gehenden Heißluftballon und dem bald darauf folgenden, mit Wasserstoff- as getriebenen Ballon des ProfessorsCharles inParis vollen Erfolg hatten. Am 27. September desselben Jahres ließ man einige lebende Wesen, einen Hahn und einen Hammel, bei Versailles in einem Luftballon aufsteigen, und nachdem dies geglückt war, versuchte mit gutem Grfolge At T ; tober 1783 zum ersten Male ein Mensch auf diese Weise den Aufstieg Wie in der ganzen Welt, fo erregten auch in Berlin das seinen Aus- druck fand in zahlreihen mit Zeichnungen versehenen gedruckten Berichten, Daher is es ermöglicht, über die Geschichte der Luft- \chiffahrt außerordentlich genau nach_zeitgenössishen Quellen zu be- rihten. In Gegenwart des Königs Friedrih Wilhelm IT. fand am 27. September 1788 in Berlin auf dem Exerzierplaß im Thiergarten an der Stelle, wo jet das neue NReichstagsgebäude s\teht, die erste

und Karow, also gelandete Luftreisende

nah dem

nungen, nah den {nell erreihten riesigen Erfolgen nun au bald weiter zu kommen, erwiesen sih als trügerisch. Die Möglichkeit, mit einem durch Ruder oder Segel lenkbaren Luftschiff Reisen au gegen den Wind auszuführen, wurde sehr bald aufgegeben und {on im Jahre 1784 von der Pariser Akademie für unmöglich erklärt. Wissenschaft wendete sich ab von dem Gedanken der Luftschiffahrt, der jeßt von Gauflern und Schwindlern aufgegriffen und ausgebeutet wurde. Die Forshungen wurden, wie in der zweiten Abtheilun richtet wird, erst mehr als fünfzig Jahre später von englischen Gele wie Corwell, Glaisher u. a. mit Energie wieder aufgenommen. Den unter den größten Lebensgefahren ausgeführten Fahrten von 1852 und 1861 hat die Wissenschaft die werthvollsten Resultate zu verdanken. | jeßt hatte es fich herausgestellt, daß der mit Nußen zu Kriegs-

und Mainz noch mehr 1870/71 bei der Belagerung von Paris verwendete Ballon, für meteorologishe Beobachtungen das vollkommenste Nachdem der Redner dann noch die 1 Kriege in Frankreih eifrig fortgeseßten Versuche auf Herstellung eines lenkbaren Luftballons erwähnt und die glänzende_ Erfindung des Majors Renard beschrieben hatte, kam er zu dem Schluß, daß dieses Ergebniß leider niht, wie man anfänglih geglaubt habe, der Anfang zur Lösung des Problems gewesen sei, sondern als der end- gültige Abschluß der Versuche, auf diese Weise den Wunsch nah Luft- reisen in bestimmter Richtung zu erhalten, angesehen werden müsse.

- „Wenn der Frühling auf die Berge steigt“.

Fleurus

Witterung wahrscheinlich; jedo dürften infolge öst- | 3 Akten nah einer Erzählung M. Jokai's von J. Musik von Johann Strauß. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder- mann. Anfang 74 Uhr. Freitag: Der Zigeunerbaron.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten-

is in 3 Akten von Henry Meilhac. Anfang 74 Uhr. S A Sa es Von Freitag und folgende Tage: Dekorirt. Sonntag, Mittags 12 Uhr:

t G ; ; j] 7L Uhr. | Zerstörtes Glück. Dirigent : Kavellmeister Weingartner. Anfang 74 Uhr Paul A. Kirstein.

Zum ersten Male. Schauspiel in 3 Akten von

Veues Theater. Direktion: Sigmund Lauten-

Donnerstag: Zum 7. Male. Eheglück e dat erd COMILEAY, Lustspiel in 3 Akten 2 S ¿ in 2 Auf- | von Albin Valabrègue. Kalbe. Carneval. Ballet-Burleske in 2.Auf b Wulf, Regie: Soser Iärno: Vorder : Vas apt E 71 Ub : e : . | Kraemer. Anfang Ÿ. i

O a Do, NUaiaena eitag und folgende Tage: Dieselbe Vorstellung.

Drama in 5 Aufzügen von Emil Pohl, mit freier L : | ; indischen Köni onntag, Nachmittags 3 Uhr, zu halben Preisen : x ; , Benußung der O altindischen Königs Âugenb, Ein AGédrama in 2 Aktes von Mär Tableau von 60 Pferden, vorgeführt vom Dir. Fr

Viktoria-Thegter. Belle - Allancestraße 7/8. | zur fröhlichen Jagd. Parquet 1 4 u. \. w. Donnerstag: Die Kinder des ô E p E M mit drogen Herrn Ernst Renz. i : z Ballet in 12 Bildern von Jules Verne. usi . : S E E I E a I e N a Berliner Theater. Donnerstag: Maria und E A aid, Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr, zu ganz bedeu- tend ermäßigten Preisen. stellung. Die Kinder des Kapitän Grant. Sonntag, Nachmittags, ermäßigte Preise. Nobert Posse mit Gesang und | Geboren: h (Brem, Hrn. Hilmar Frhrn. von Münch- ausen (Nieder-Schwedeldorf). Eine Tochter: rn. Karl von der Heydt (Berlin). Hrn. ivisions-Pfarrer Erich Schlegel (Metz). Hrn.

5 Aufführungen. Kapitän Grant.

Anfang 7# Uhr. Einzige Schüler - Vor-

Lessing-Theater. Donnerstag: Das zweite | und Bertram. Ballet in 6 Bildern. Montag: Schluß der Vorstellungen.

Theater Unter den Linden. Donnerstag: E Al OESI T Neu einstudiert: Pariser Leben, Komische Operette | Gestorben: Wallner-Theater. Legtes Gesammt-Gastspiel | in ‘5 Bilder vor g Dfemag mische Qperelte | *(Gr.-Lichterfelde).

. Offenbach. Columbia, Ballet. Anfang 7} Uhr.

Schwank in 3 Akten von diftishe Posse mit Gesang i Dat o R ; z aro e Posse m esang in on Ed. Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Sachsa und Benno Jacobson. In Scene gefeßt von Ad. Ernst. Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Strauß. Negie: Hr. Epstein. Dirigent : Herr Kapell- Charley’s Taute. Brandon Thomas.

Die von Renard verwendete Maschine von zehn Pferdekräften bei der denkbar vollkommensten Form des Ballons zur Durchschneidung der Luft genüge doch nur, um eine Eigenbewegung von 5 m in der Sekunde zu erlangen, während zu einer Eigen ea von 10 m s\{on Maschinen von 80. Pferdekräften, zu der für vollständige Ueberwindung des Luftwiderstandes nothwendigen Eigenbewegung von 15 m aber mehr als 250 Pferdekräfte erforderlih sein würden. Den Plan, in einem Ballon sich zu wirklichen Luftreisen zu erheben, habe man deshalb aufgegeben und hoffe auf andere Art, durch Nachahmung des Vogel- flugs, wie der Redner in einem an derselben Stelle morgen zu haltenden Vortrage zu zeigen beabsichtigt, mit besserem Erfolge zum Ziele zu gelangen.

Schweidniy, 24. April. Heute, am Jahrestage des Hin- \cheidens des General - Feldmarschalls Grafen Hellmuth von M oltke waren, wie die „Schweidn. Tägl. Rdsch.“ berichtet, die Glieder der Familie Moltke, und zwar der Majoratsbesißer, Oberst- Lieutenant und Kommandeur des Leib - Kürassier - Regiments Großer Kurfürst (Schle\s.) Nr. 1 Graf von Moltke und der dienstthuende Flügel-Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs, Oberst-Lieutenant von Moltke in Schloß Creisau anwesend. Im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers und Königs legte Oberst-Lieutenant von Moltke am Sarkophage des verewigten Feldmarschalls einen Kranz mit Schleife nieder. Eine weitere Kranzspende wurde von einer Deputation des Offizierkorps des hier garnisonierenden zweiten Bataillons des Füsilier-Negiments General-Feldmarschall Graf Moltke (Schlesishes) Nr. 38 unter Führung des Majors von Kessel niedergelegt.

Wiesbaden. Wie der „Nat.-Ztg." berichtet wird, hat am Sonntag Mittag in Wiesbaden die Enthüllung des Denkmals für Prie von Bodenstedt stattgefunden. Das von dem Bild-

auer Bärwald-Schwerin geschaffene, 3,75 m hohe Denkmal hat seinen Plaß in den Parkanlagen, fast auf der Scheide zwischen Taunus- und Wilhelmstraße, erhalten und zeigt auf einem \{chön geformten Granitsockell aus dunklem s\{chwedischem Labrador die in Bronze gegossene, 150 m hohe Büste des Dichters der Mirza - Schaffy - Lieder. Der. Enthüllungsfeier wohnten mit dem Denkmalscomité die städtishen Behörden, viele Vereine und Klubs bei. Neben der Wittwe und Tochter sowie anderen Verwandten Bodenstedt's hatten Gustav Freytag und Wil- helm Jordan Plat genommen. Nach einleitendem Gesang des Wies- badener Männer-Gesangvereins hielt der Schriftsteller Karl Stelter die Festrede, welhe den Lebenslauf Bodenstedt’'s kurz \kizzierte und ihn als Sänger feierte. Kurdirektor Heyl wies auf die Bedeutung des Denkmals für kommende Generationen hin und gab das Zeichen zum Fallen der Hülle. Am Denkmal ließ Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Louise von Preußen einen Riesen - Lorbeerkranz nieder- legen. Seine Hoheit der Herzog von Sachsen-Meiningen theilte mittels Kabinets\chreibens mit, daß er im Geiste bei der Feier sei. Boden- stedt's Vaterstadt Peine gratulierte telegraphisch. Nachdem Ober- Bürgermeister Dr. von Jbell den Stiftern 2c. des Denkmals gedankt und es in den Shuy der Stadt übernommen hatte, intonierte der Gesangverein das von C. Wilhelm komponierie Bodenstedt’sche Lied : Den Schluß der Feier bildete ein Festmahl im Kursaal.

Bochum, 24, April. Der Bergmann Pet er Pfeiffer, der Ur- heber der in der Nacht vom 5. März gegen das hiesige Landrath samt und andere Gebäude gerihteten Dynamit-Anschlä ge (veräl. Nr. 56 d. Bl.), wurde, wie der „Bochumer Anzeiger“ meldet, vom Schwur- geriht zu 11 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust sowie Stellung unter Polizeiaufsiht verurtheilt.

Aalesund, 25. April. „W. T. B.“ meldet: Die Wellmann- Expedition ist gestern Nachmittag Uhr nah S pitzbergen abgesegelt. Die Expedition, welche theils aus Amerikanern, theils aus Norweaern besteht, nimmt mehrere Aluminium-Boote fowie zahl- reie Hunde mit.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

Pentra!-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 80, Donnerstag: Zum 4. Male. Die Näherin. Posse mit Gesang in 3 Akten von L. Held. Anfang 74 Uhr. / Freitag: Zum Benefiz für Edm. Schmasow. HSeydemaun und Sohn.

Sonnabend: Heydemann und Sohn. Sonntag: Der Troubadour.

Negie :

Konzerte.

Konzert-Haus. Donnerstag : Karl Meyder- Konzert. Letzter Gesellschasts-Abend, Hotel Kölnischer Hof, Krausenstraße 48. Hotel - Gäste haben freien Eintritt. : :

Schluß der Konzert-Saison am 29. April.

von Buchholz | Yirkus Renz (Karlstraße). Nur noch 5 Vor-

stellungen. Donnerstag, Abends 74 Uhr: Gala-

Studie in 1 Akt von Eduard Sport - Vorstellung. U. a.: Grande Quadrille

de la haute équitation, geritten von 6 Damen u. 6 Herren ; der oftpreuß. Hengst Blondel u. Monstre-

Renz; der urkom. Imitator-Clown Mr. Ybbs; die Luftgymnastiker Gebrüder Wortley; die Handakro- baten Gebr. Detroit 2c. Zum Schluß: Auf auf

Be, Auf auf S fröhlichen Jagd.

Nur no ) S Sonnabend: Benefiz für Frl. Oceana Renz und

Familien-Nachrichten, Verlobt: Ein Sohn: Hrn. Major Wunderlich

Landrichter Neumann (Gleiw

Hierauf:

Frl. Gertrud Bahr mit Hrn. Haupt- mann Alfred von Wrochem (Stettin—Prenzlau).

ih). Hr. Hauptmann Svar von Priybuer

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.

frnft. 71 Uhr: | Berlin: - Adolph Ernsi-Theater. Donnerêtag, 74 Uhr Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32, Acht Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Musik von Franz

zum Deutschen Reich

A2 DT

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 25. April

s-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

1894,

Ausführungsvorschriften zum Reichs-

Stempelgesetz.

Die E Ausschüsse haben bein Bundesrath den

Erlaß der nah

olgenden L usführungsvorschriften und

sonstigen Bestimmungen zu dem neuen, am 1. Mai d. J. i Kraft tretenden Reichs-Stempelgesek beantragt : S

A

1) Die Steuerstellen, welche zur Erhevung oer Stempelabgabe sowie zur Abstempelung von Aktien, Renten- ind Scbuldvéci@reibun gen (Tarifnummer 1 bis 3) und von Lotterieloosen (Tarifnummer 5) zu- ständig sind, sowie die zur Erhebung der in der Tarifnummer 4 angeord- neten Abgabe, insbesondere zum Verkauf der Stempelmarken und ge- stempelten Formulare befugten Amtss\tellen werden, ebenso wie die Beamten zur Wahrnehmung der im § 39 Abs. 2 bezeichneten Ge- schäfte und deren Geschäftsbezirke, von den Landesregierungen bestimmt

und öffentlih bekannt gemacht.

Soweit eine folhe Bestimmung

nah Maßgabe der bestehenden Stempelgeseße bereits erfolgt ist, be- darf es einex erneuten Bekanntmachung ni A etwaige a bezüglih der zur Abstempelung der Werthpapiere (Tarifnummern 1 bis 3) und der Lotterieloose (Tarifnummer 5) zuständigen Stellen werden dem Reichskanzler behufs Veröffentlihung im Reichs-Zentral-

blatt mitgetheilt. Die Abstempelung der Genußscheine

(Anmerkung zur Tarif-

nummer 1 und 2 Absaÿ 2) erfolgt bis auf weiteres nur bei de Stempelhebestellen zu Berlin, Dresden, Frankfurt a. M. und Sambina:

I. Aktien, Nenten- und Schuldverschreibungen,

Zu § 2 des Gesetzes.

D De versteuernden Werthpapiere sind mit einer (nah den anliegenden Mustern a oder b) doppelt ausgefertigten, von dem Stier pflichtigen unterzeichneten und mit genauer Angabe seines Standes und Wohnortes versehenen Anmeldung einer zuständigen Steuerstelle vor-

zulegen.

Lose oder von den Werthpapieren getrennte Zins\cheine x.

sind niht mit vorzulegen. In der Anmeldung sind die Werthpapit nach Gattung (Aktie, Interimss\chein zu solcher, Siltver Seits

und Benennung, fowie nah Serie, Littera und

aufzuführen. j 3) Nah Prüfung der Anmeldung seßt

den Abgabenbetrag fest und zieht ihn ein. Werthpapieren, in

rehnung der Abgabe von ausländischen

Nummer geordnet

die Steuerstelle Bei der Be-

welchen der Nennwerth in fremder und deutscher Währung an

ist, bildet die leßtere die Grundlage; bei Wertb E werth nicht in deutsher Währung angegeben ift, hat die Umrechnung in dieselbe unter Zugrundelegung der fremden Währung, und falls mehrere fremde Währungen angegeben sind, der höchstgültigen fremden

Währung zu erfolgen. *)

Die Abstempelung der Werthpapiere erfolgt erst, nachdem die

_

festgestellte Abgabe gegen endgültige oder vorläufige Quittung eingezahlt oder hinterlegt worden ist. Die Hinterlegung tritt ein, wenn die Abstempelung der Papiere am Tage der Einzahlung der Steuer niht mehr bewirkt oder beendet werden kann. Jede Quittung muß, um gültig zu sein, von zwei Beamten vollzogen und in der- selben der Tag der Buchung der Steuer und die Nummer des Hebe- oder Anmeldungsregisters, unter welher die Buchung erfolgt ist, von der Steuerstelle angegeben fein. Die endgültige Quittung ist auf eine

Ausfertigung der Anmeldung zu schreiben.

Kann die Abstempelung nicht sofort vorgenommen werden, so ist dem Ueberbringer die eine Ausfertigung der Anmeldung, mit Empfangs-

besheinigung versehen, zurückzugeben.

Nach erfolgter Abstempelung erhält der Steuerpflichti i : i Abs all ge die Werthpapiere gegen Rückgabe der Empfangsbescheinigung oder der vorläufigen Quittung, welche als Registerbeläge bei der Steuerstelle verbleiben, und die mit endgültiger Quittung versehene Ausfertigung

der Anmeldung ausgehändigt.

4) Die Abstempelung erfolgt aus\chließlich durch Aufdrücken des

Reichs\tempels auf der Borderseite des Werthpapiers.

Der mittels

Maschine aufzudrückende Stempel is kreisrund mit einem Durch- messer von 31 mm und trägt in der zwischen zwei Linien laufen- den Umschrift die Bezeichnung : REICHSSTEMPEL-ABGABE, jowie in fetter Schrift die Angabe des Steuersates: oder EINS VOM HUNDERT bezw. SECHS, FUENF, VIER, ZWEI oder EINS VOM TAUSEND bezw. FUENF MARK, DREI MARK der FUENFZIG PFENNIG; das Mittelfeld ist ausgefüllt durch einen mr in S gezeichneten Reichsadler, unter welchem das Unter-

sheidungszeid

en der betreffenden Abstempelungsstelle sich befindet.**)

*) Behufs Umrechnung der in einer anderen als der Reichswährung

auêgedrückten Summen zum Zwecke der Berehnung der Reichs-

Stempelabgabe sind gegenwärtig für die nachstehend

bezeihneten Wäh-

tungen die dabei bemerkten, allgemein zum Grunde zu legenden Mittel-

werthe bis auf weiteres festgeseßt :

1 füddeutsher Gulden, fowie ein Gulden niederlän-

disher Währung 1 Mark Banko 1 ôsfterreihisher Gulden Gold

österreihische Krone Pfund Sterling

denk o i A pi i i i O A

Rae ee L A portugiesisher Milreis

türkisher Piaster

rumänischer Piaster

rumänischer Leu

polnischer Gulden

russischer Silber-Nubel

russisher Gold-Rubel

1 dänischer Niksdaler

1 s{wedisher Niksdaler 1 Spezies Riksdaler . . 1 amerifanisher Dollar

österreichisher Gulden Silber oder Papier . . .

100 \{chwedishe, norwegische oder dänishe Kronen . . 112,

4,00 v3: 21,00

995

d p d

T T U V. W M-W D: M R. U 9. V V. M

*) Die nah den „Ausnahmen“ zur Tarifnummer 1 und 2 des Gesehes vom 1. Juli 1881 abgestempelten ausländisdhen Werthpapiere aben einen Stempelaufdruck erhalten, welcher in einem von einem

reise umgebenen Vierpaß die deutshe Kaiserkrone, sowie ein Band E Angabe des Steuersaßes von 10 H oder 50 zeigt und dessen infassung die Aufschrift „Reihs-Stempel- Abgabe" und das Unter-

eidungszeichen der betreffenden Abstempelungsstelle

s. 2 der Ausführungsvorschriften vom 7. Juli 18

trägt (Ziffer 2c

81).

Die Abstempelung der inländishen Werthpapiere und der nicht nah den „Ausnahmen“ versteuerten ausländishen Werthpapiere er-

i

folgte mittels eines Stempels, welcher in einem verzierten aufrecht enden Nechteck bestand, auf welchem sich der Reichsadler, um den- en in kreisrunder Einfassung die Aufschrift „Reichs-Stempel-

Abgabe“ sowie das Unterscheidungszei j ( g8zeichen der betreffenden Abstempe- 7 "Wstelle befand (Ziffer 2 c Abs. 3 der Ausführungsvorschriften vom

uli 1881). Durch die Bekanntmachung des

eichsfanzlers vom

_5) Auf Antrag und auf Kosten des Steuerpflichtigen kann der Aufdruck des Neichs\tempels auf die Werthpapiere auch bei der Nei(s- druckevei erfolgen. Der Antrag ist in der Anmeldung (Ziffer 2) zu stellen. Die Steuerstelle zieht den Abgabenbetrag und einen die Kosten der Abstempelung deckenden Vorschuß von dem Steuerpflichtigen ein und ersucht, unter Beifügung einer gemäß den Vorschriften unter Ziffer 3 mit Quittung über Abgabe und Vorschuß versehenen Aus- fertigung der Anmeldung, die Neichsdruckerei um Abstempelung der Werthpapiere. Der Antragsteller hat für die Einsendung der L erth- papiere an die Neichsdruckerei zu sorgen und empfängt dieselben von dort unmittelbar zurück. Hin- und Rücksendung erfolgen auf seine N aa beil

Der euerstelle theilt die Reichsdruckerei eine Bescheinigung, daß die Abstempelung in Uebereinstimmung mit der ilfe Anmeldung erfolgt ist, unter Benachrichtigung von dem Betrage der Kosten der Abstempelung mit. Die Steuerstelle nimmt diese Be- scheinigung zu den Belägen ihres Registers und rechnet nunmehr mit E über den Vorschuß: unter Nückzahlung des etwaigen Uebershufses ab: Nach Berichtigung der Kosten erhält der Steuerschuldner eine mit Quittung (Ziffer 3) versehene Ausfertigung der Anmeldung zurü.

Erfiecht die MNeichsdruckerei aus der übersandten Quittung, daß der Vorschuß die Kosten nicht deckt, so hat sie die Steuerstelle hiervon alsbald und vor der Nücksendung der abgestempelten Werthpapiere T unverzüglicher Einziehung des fehlenden Betrages zu benach- richtigen.

6) Nach jeder Einzahlung auf die in den Tarifnummern 1 bis 3 bezeichneten Werthpapiere sind die Interimsscheine nah deù obigen Vorschriften zur Abstempelung vorzulegen. Die leßtere erfolgt nah den für die Abstempelung der vollgezahlten Werthpapiere getroffenen Bestimmungen unter Aufdruck desfelben Stempels (Ziffer 4) bei dem Quittungsvermerk über die jeweilige Einzahlung; dabei ift zugleich der Ort und die Zeit der Abgabenerhebung mittels eines Stemypels ersichtlich U

Der wieder volten Vorlegung und Abstempelung der Interims- scheine bedarf es indessen niht, wenn bei der erstmaligen Vorlegung der Interimsscheine die volle tarifmäßige Abgabe für die vóllgezahlten Stüde im voraus entrichtet worden is. Jn Fällen derartiger Vor- auszahlungen der Steuer sind die Interimsscheine über dem Reichs- Stempelabdruck mit folgendem Vermerk zu versehen:

Vollzahlung ist vorausbesteuert. | den ten 1 (Amtsbezeichnung, Unterschrift und Amtsstempel der abstempelnden Steuerstelle.)

Zu § 2 und Abfaßz 2 der leßten Spalte der Tarifnummern 1 und 2.

7) Für die zur Versteuerung angemeldeten Werthpapiere ist der volle tarifmäßige Betrag der Stempelabgabe von der Steuerstelle auch dann zu berechnen und festzustellen, wenn für die ausgegebenen Interimsfcheine hon eine Reichs - Stempelabgabe entrichtet worden ist. Behufs Anrechnung des versteuerten d. i. dur die gezahlte Steuersumme gedeckten Betrages der Interimsscheine auf den Betrag der endgültigen Stücke hat der Steuerpflichtige in der Anmeldung den Betrag der einzelnen auf die Interimsscheine geleisteten Einzahlungen und der dafür entrichteten Abgaben, sowie den Ort und die Zeit der Steuererhebungen anzugeben und die abgestempelten Interimsscheine mit den abzustempelnden Werthpapieren vorzulegen. Findet sich gegen die Zulässigkeit der beantragten Anrechnung nichts zu erinnern, so erfolgt die Einzahlung des für die Aktien 2c. etwa noch zu erlegenden Ab- gabenbetrages, die Quittungsleistung und die Abstempelung der Papiere nach den oben unter Ziff. 3 bis 9 gegebenen Bestimmungen. Auf der Anmeldung (Ziff. 2) hat die Steuerstelle den noch zu versteuernden Betrag der einzelnen Stücke, sowie die dafür zur Erhebung gelangende Abgabe ersichtlich zu machen.

_ Auf den Interimsscheinen sind vor deren Rückgabe die Stempel- zeichen dur Ausschneiden oder Durhlochen, mit Genehmigung der Direktivbehörde auch in anderer sichernder Art, zu vernichten ; die Vernichtung is auf der Anmeldung zu bescheinigen.

__ Unter den von der Steuerstelle vorzuschreibenden Bedingungen dürfen die abgestempelten Interimsscheine behufs Feststellung des an- zurechnenden versteuerten Betrages und Vernichtung der Stempelzeichen auch vor der Vorlegung der abzustempelnden endgültigen Stücke vor- gelegt werden.

Insoweit die Interimsscheine nicht spätestens gleihzeitig mit den abzustempelnden Aktien 2c. vorgelegt werden können, darf der Steuer- pflichtige, unter Angabe des auf die Interimsscheine zur Einzahlung gelangten Kapitals und der entrichteten Steuer, fich die Vorlegung der abgestempelten Interimsscheine zum Zweck der Anrechnung des ver- steuerten Betrages derselben in der Anmeldung vorbehalten. Die Steuer für denjenigen Betrag, dessen Anrechnung in Anspruch genommen wird, ist zu hinterlegen oder sicherzustellen. Die Sicherstellung erfolgt durch Niederlegung kurshabender inländischer Werthpapiere; Schuldverschrei- bungen des Reichs und der Bundesstaaten werden zum Nennwerth, bei niedrigerem Kurse aber zum Kurswerth, sonstige Werth- paptere der bezeihneten Art aber in Höhe des bei der Reichsbank beleihbaren Theilbetrags als Sicherheit ange- nommen. Den Papieren sind die Zinsscheine und die Anweisungen zur Abhebung derselben beizufügen ; es steht jedo den Steuerpflich- tigen frei, die innerhalb des ersten Jahres fälligen Zins\cheine zurüd- zubehalten. Seitens der Steuerstelle is auf der dem Änmeldenden zurückzugebenden Ausfertigung der Anmeldung unter Bezugnahme auf den gemachten Vorbehalt die Hinterlegung oder Sicherstellung zu be- seinigen und ein entsprechender Vermerk im Anmeldungsregister zu machen, im übrigen aber nah der Bestimmung im ersten Abfaßz dieser Ziffer zu verfahren. Die Vorlegung der Interims- scheine hat innerhalb eines Jahres nah der Rückgabe der abgestempelten Aktien 2c, den Tag der Nückgabe niht mitgerechnet, bei der Steuerstelle zu erfolgen. Aus besonderen Gründen fann die Steuerbehörde eine Verlängerung dieser Frist bewilligen. Bei der Vorlegung der Interimsscheine hat der Steuerpflichtige den Betrag der einzelnen auf die leßteren geleisteten Einzahlungen und der dafür entrichteten Abgaben fowie den Ort und die Zeit der Steuererhebungen anzugeben, auch die obenbezeichnete Ausfertigung der Anmeldung mit bei- zufügen. Findet si gegen die Zulässigkeit der Anrechnung nichts zu er- innern, so hat die Stétieritelle wegen der Vernichtung derStempelzeichen auf 9. Januar 1883 (Zentralblatt-S. 8) wurde ein neuer Stempel ein- geführt, der außer den vorgedahten Merkmalen auf einem gebogenen Bande die Angabe des Steuersaßes von Fünf, Zwei oder Cins vom Tausend enthielt.

Der oben in Ziffer 4 bezeihnete kreisrunde Stempel mit Angabe der Steuersäße von Fünf, Zwei oder Eins vom Tausend ist dur die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 11. Juni 1887 (Zentral- blatt S. 159) eingeführt worden, die Abstempelung der Wert T konnte indessen auch mit dem in der Bekanntmahung vom 5. Januar 1883 bezeihneten Stempel vorgenommen werden.

Gemäß Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 9. April 1891 (Zentralblatt S. 74) wird der Stempelaufdruck auf die Stücke 1) 8 F prozentigen inneren Argentinischen Anleihe vom Jahre

2) der 41 prozentigen äußeren Argentinischen Anleihe vom Jahre 1888 und

_3) der Buenos-Aires-Stadt-Anleihe vom Jahre 18887 niht mit rother, sondern mit blauer Farbe bewirkt.

den: Interimsscheinen (Absaß 2 dieser Ziffer) und wegen ent re Rückgabe des hinterlegten Steiedeten oder der E Sibee heit das Weitere zu veranlassen, insbesondere auch die zugestandene An- rechnung auf der mitvorgelegten und zurüdzugebenden Ausfertigung der Anmeldung, sowie auf der als Belag bei der Steuerstelle ver- bliebenen Ausfertigung und im Anmeldungsregister zu vermerken. Nach Ablauf f an ist der rückständige, durch Marebaues nicht getilgte Theil der Steuer zu Erhébung zu bringen.

Insoweit infolge der früheren Art der Abstempelung aus den auf den Interimsscheinen befindlihen Steuerstempeln der Ort und die Zéit der Abgabenerhebung niht ersichtlich sind, bedarf es einer be- züglichen Angabe seitens des Steuerpflichtigen nicht. Auf Verlangen der Steuerstelle find indessen vor Bewilligung der Anrechnung die Quittungen über die gezahlten Steuerbéträge beizubringen,

U §/2 ünd Tarifnummer 1, Befreiung.

__8) Diejenigen inländischen Aktiengesellschaften, welche für die von ihnen auszugebenden Werthpapiere die Befreiung vom Aktienstempel in Anspruch nehmen wollen, haben unter Beibringung des Nachweises, daß die Vorausfezungen der Béfreiungsvorschrift zur Tarifnummer 1 vorliegen, einen bezüglichen Antrag bei der Steuerdiretivbehörde ihres Bezirks einzureichen, welhe das Gesuch mit ihrem Gutachten versehen durch Vermittelung der obersten Landes- Finanzbebörde an den Bundes- rath gelangen läßt.

Auf Grund des Beschlusses des Bundesraths, durch welchen die aus\chließlihe Gemeinnüßigkeit der Zwecke der Gesellschäft anerkannt wird, hat die Direktivbehörde das Weitere wegen der Ab- stempelung der Aktien 2c. zu veranlassen. Zu der leßteren ift ein Stempel zu benußen, welcher in ode, und Zeichnung demin Ziffer 4 be- schriebenen Stempel entspricht, jedo statt der Umschrift : „REICHS- STEMPEL-ABGABE“ und des Abgabensaßzes die Bezeichnung „STEMPELFREI“ trägt. A

E __BuU § 4 des Gesetes.

9) Die im § 4 Absay 1 des Geseßzes vorgeschrie- benen Anzeigen sind nah dem anliegenden Muster c zu erstatten und an diejenige Steuerstelle abzugeben, bei welher die Ver- steuerung der Werthpapiere erfolgen foll. Es ist niht ausges{lo}sen, daß die Werthpapiere demnächst bei einer anderen Steuerstelle ver- steuert werden; in diesem Fall hat der Steuerpflihhtige derjenigen Steuerstelle, bei welcher die vorläufige Anmeldung erfolgt ist, von der bei der betreffenden anderen Steuerstelle erfolgten Versteuerung als- bald nah Vornahme der leßteren unter Vorlage der erforderlichen Nachweise Anzeige zu erstatten.

A Zu § 6 Absag 1.

10) Für die vor dem 1. Mai 1894 ausgegebenen inländischen und mit dem Reichsstempel versehenen ausländischen Werthpapiere gelangt, falls die nah den bisherigen Vorschriften für dieselben fällige Steuer entrichtet ist, ein weiterer Stempel niht zur Erhebung. Für dié Interimsscheine gilt dies bezüglih der vor dem 1. Mai 1894 nah bisheriger Vorschrift versteuerten oder steuerfrei gebliebenen Beträge. __ Wird beansprucht, daß für nah dem 30. April 1894 ausgegebene inländische Aktien 2c., auf welche vor dem 1. Mai 1894 Einzahlungen stattgefunden haben, die Stempelabgabe nah dem Gesecß vom .. April 1894 nur für die von dem 1. Mai 1894 ab E Einzahlungen erhoben werde, so find in der Anmeldung der Aktien zur Versteuerung (Ziffer 2) A dem Nennwerth der einzelnen Stücke auch der Be- trag und die Zeit der auf dieselben geleisteten Einzahlungen anzugeben und zugleich die Beweise für diese Angaben beizubringen.

Die Direktivbehörde bestimmt die Höhe der zu versteuernden Ein- zahlungen und der Abgabe.

Wegen der Quittung über die erhobene Abgabe, der Abstempelung und der Rückgabe der abgestempelten Aktien finden die Bestimmungen unter Ziffer 3 bis 5 sinngemäße Anwendung,

Ist die Vollzahlung des Interimsscheins bereits vor dem 1. Mai 1894 erfolgt und über einen Abgabenbetrag nit zu quittieren, so ist die zurückzugebende Ausfertigung der Anmeldung mit ent- sprechender Bescheinigung zu versehen.

„Als Tag der Ausstellung gilt das auf den ausländishen Werth- papieren hierfür angegebene Datum. Ist der Steuerstelle bekannt, daß die leßtere Angabe unrichtig und das zu versteuernde Werthpapier thatsählih erst nah dem 30. April 1894 ausgestellt ist, so ist der volle’ Abgabensaß des Geseßes vom . . April 1894 in Anwendung zu

bringen. : : Zu § 6 Absay 2.

11) Wird für Werthpapiere der in der Tarifnummer 1 bis 3 bezeihneten Art auf Grund des § 6 Abs. 2 des Geseßes Befreiung von der Stempelabgabe beansprucht, so ist in der Anmeldung (Ziffer 2) das Sachverhältniß anzugeben und überdies der Beweis zu führen, daß die Werthpapiere in der That nur zum Zwecke des Umtausches ohne Veränderung des durch die zurückzuziehenden Stücke beurkundeten Nechtsverhältnisses ausgestellt und die zurückzuziehenden Stücke vor- \chriftsmäßig versteuert oder steuerfrei sind.

Die Befreiung findet u. a. keine Anwendung, wenn die neu aus- zugebenden Papiere auf andere Beträge oder einen anderen Zins\aßz lauten, als die zurückzuziehenden Papiere, wenn sie von einem anderen Verpflichteten, allein oder mit dem bisherigen Verpflichteten, aus- . gestellt sind, wenn sie auf den Inhaber, statt, wie die aus dem Ver- fehr tretenden Stücke, auf den Namen lauten oder umgekehrt und dergleichen mehr.

Ist der Beweis erbracht, so - verfügt die Direktivbehörde Ab- stempelung der neuen Stücke ohne Abgabenerhebung. Die Verfügung wird Negisterbelag. Wegen ' der Vorlegung der eingezogenen Stücke und der Vernichtung der auf denselben etwa befindlihen Stempel- zeichen finden die Vorschriften unter Ziffer 7, wegen der Anmeldung und Abstempelung die Vorschriften unter Ziffer 2 bis 5 sinngemäße Anwendung. i ;

¿ Sind die einzuziehenden Stücke versteuert, so ist die Quittung Rat die gezahlte Abgabe vorzulegen und als Belag zum Register zu nehmen. IT. Kauf- und fonstige Anshaffungsgeschäfte. Zu § 10 des Gesetzes.

12) Die Slhlüßnoten sind in deutscher Sprache und, fofern es si niht um Geschäfte über ausländishe Werthe handelt, in Reichs- währung auszustellen. Der Werth des Gegenstandes des Geschäfts ist stets in Reichswährung anzugeben. 2

Zu Tarifnummer 4a, Ermäßigung. E

13) Wer von der Steuerermäßigung für Arbitragegeshäfte Ge- brauch machen will, hat der Steuerdirektivbehörde feines Bezirks vorher hiervon riftli Anzeige zu erstatten über die von ihm mit dem Anspruche auf Steuerermäßigung abzuschließenden Arbitragen nach den nachstehend verzeihneten näheren Vorschriften Bu zu führen und auf Erfordern dieses Buch, sowie alle darauf bezüglihen Schriftstücke (S({hlußnoten, Briefe, Depeschen 2c.) der Direktivbéhörde einzureichen oder den von derselben abzuordnenden Beamten zur Einsicht vorzulegen. In das Arbitragebuh, welches mindestens die in dem Muüster h vorgesehenen Spalten enthalten muß, find die einander gegenüber- stehenden Geschäfte unter derselben fortlaufenden Nummer einzu- tragen. s Die für eine halbmonatliche Frist, d. h. von der einen bis zu der anderen der mehreren im Laufe eines Monats an der betreffenden auß ländishen Börse stattfindenden Liquidationen bewirkten Prolongationen von Arbitragegeshäften (Abf. 3), über welche eine Schlußnote nicht ausgestellt wird, sind in der Spalte „Bemerkungen“ nachrihtlich auf-

zuführen.