1894 / 100 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Apr 1894 18:00:01 GMT) scan diff

herrshe während der ersten Gene- habe, die neuen Motive der heimischen Gebrauchsformen , verarbeiten.

schen Richtung

blühenden spätgothi ) Ly sterlih verstanden

ration, die es mei Renaissance für und das künstlerische i Generation während der Hochrenaissance habe v die strenger aufgefaßten antiken Säul lande eindringenden neuen Ornamentn und habe dabei einen

Die zweite be vor der schwereren Aufgabe enordnungen und di totive, besonders das Theil der mittelalter- Die dritte Generation habe keine neuen Auf- dem Verfall zugeeilt. erbe eigne si die vielseitige deutsche standen werde, besser als irgend eine wenn wir sie Mittels eines

Empfinden

Rollwerk, zu verwertben, lichen Frische eingebüßt. aben gehabt und sei daher rasch age für unser heutiges Kunstget wenn sie richtig ver Y „und wir würden uns {wer schädigen, Ausländerei preisgeben wollten. anz Schmidt u. Haensch wurde der dbilder von 4 m Durchmesser er-

Als Grund-

Renaissance, „ältere -Stilart für Modelaunen und Projektionsapparats der Herren Fr Vortrag durch ausgezeichnete Wan

rMünchenerGemeindekollegien, ser den Dank für die Belassung oraussichtlih nicht

Da die Deputation beider V7 die Seiner Majestät dem Kal der Schack’ sche vor dem nächsten 0 haben die beiden Vorstände de Beschlüssen Seiner Telegramm lautet nach der eude und innig

n Galerie aussprehen soll, v Monat wird in Audienz empfangen werden Töônnen, r Kollegien beschlossen, von den vorgestern Majestät telegraphisch Mittheilung zu

„Allg. Ztg.“ : „Mit Empfin- ster Dankbarkeit hat Münchens mit ihr die gesammte Bürgerschaft Eurer genommen, dur welche München jalten bleiben. her Sißung heute gemein fühltesten Dank für diesen Beweis allerehrfurhtsvollst abstatten ät in der Galerie eine Gedenk- welche die herrlihen Worte Bürgerschaft über- drängt es, 1 unterbreiten.“

machen. Das dungen unaussprechlicher Fr Gemeindevertretung und

Majestät hochhe die Kunstschäße / Gemeindekollegien haben in feierli \{lossen, Eurer Majestät den tiefge er Huld durch eine Abordnung und mit Genehmigung Eurer Majesti mor anbringen zu lassen, der Münchener

rzige Entschließung auf | der Schack’schen Galerie erh

tafel aus Mar ige! Eurer Majestät für alle Zeiten i Die allerehrfurchtvollst Unterzeichneten Majestät von diesen Beschlüssen fofort

Mittheilung zu

Theater und Musik.

Zentral-Theater.

mund Schmasow gelangte gestern Sohn“, ein etwas aus Posse gehaltenes Theater- r und Emil Pohl exrfolgreih zur Auf- rbe Luistigkeit mit weinerlicher bst in den volksthümlichen madck findet;

Zum Benefiz {ür Herrn Ed Abend das Lebensbild „Heydemann und der Mode gekommenes, ftüdck von Hugo Mülle | Das Lebensbild verquickt de eine Mischung, an der sel Publikum heute kaum noch Ges

im Stil der alten

Nührseligkeit : Theaterstüken das unempfänglich Lehrhaftigkeit

die gute Absich Lebensbild auf patriotishen Sinn un Wirkung die düster

an Brandstiftung un wurde sehr waer; allen voran stand, 1

Fabrikaufseherin

humoristischen Balladenvortrag,

Leistung, sucht sie ihres gleichen. den alten Inhaber der Firma Hey, und Natürlichkeit. durstigen Komtordiener mit der a en reizenden Komik. j ow, war als verliebter, dihtender Kaufmanns lied auf die Frauen mit parodisti\ all auch Blumenspenden zu theil.

gegenwärtig Im übrigen ist das fogar lofal- blichkeit abgestimmt, deren Ereignisse hineinleuhtenden Erinnerungen d Hinrichtung nicht verwischen können. vie stets, Frau D fri Munterkeit

t anerkennen8werth finden fann. bürgerlihe Tüchtigkeit, d auf harmlose Frôò

patriotischen,

Höhepunkten ihrer gestrigen Einen ehrenwerthen Kaufmann, spielte Herr Laurence mit Würde Müller gab einen alten, \tets rben und ftets Herr Edmun,d jüngling sehr cher Laune ;

Herr Theodor n thm gewohnten de

Der Benefiziant,

drollig und fang fein Lob : ihm wurden außer lebhaftem Beif

ita e Let ich

Konzerte.

Der „Berliner Komponisten- Abend", welher am Mitt- woh im Konzerthause unter zahlreicher Betheiligung des Publikums stattfand, gab ein erfreuliches igen, von dem ernsten und meist erfolgreihen Streben der Künstler unserer Zeit, und es ist ein Verdienst der Verwaltung des Hauses, daß den hier noch weniger bekannten Werken eine weitere Verbreitung angebahnt wird. Eine begabte Komponistin, Fräulein Cornelia van Oosterzen eröffnete mit einem Vorspiel zu „Jolanthe“ für Orchester die Vor- träge. Aus der Schule des Herrn Professor Urban hervorgegangen, ließ die Künstlerin hierin thematishe Erfindung und ge- shickte Behandlung in der Durchführung erkennen. Es folgten im Verlaufe des Abends Kompositionen von Elliot Schenk (der- selben Unterrichtsmethode angehörig), unter denen sich die \ymphonische Dichtung „Der Liebe Jugend, Kampf und Frieden“ durch originelle Gedanken und Beherrshung der orchestralen Mittel besonders aus- zeichnete. Weniger gefiel die Tondihtung „Ad astra“ von A. Ludwig, dessen Behandlung des Orchesters noch manches zu wünschen läßt. Non Ad. Schulze, (einem Schüler R. Würst’8s), der mit melodiô!er Erfindung zuglei Klarheit des Stils verbindet und hierin dem Vorbilde Mendelsfohn?s nachstrebt, sind besonders eine Ouvertüke zu E Tod“ und eine aus fünf Theilen bestehende Serenade für fleines Orchester lobend hervorzuheben. Gin Ländler von O. Ehlers ist hübsche Unterhaltungsmusik. Tiefer kombiniert, _voll rhythmischer Belebtheit war der „Asrikanishe Aufzug“ von F. Hoyer, der feine glänzende Instrumentation der Anleitung Klein's zu verdanken hat. Die ausgeführten Musikstücke wurden theils von den Komponisten selbst, theils von Herrn Meyder geleitet und fämmtlih mit sehr

regem Beifall aufgenommen.

Im Königlichen Opernhause gehen morgen Wagner's „Meistersinger von Nürnberg“ unter Kapellmeister Weingartne1?s Leitung in Scene. Die Beseßung is} folgende : Sachs: Herr Beß, Stolzing: Herr Gudehus, Eva: Fräulein Leisinger , Magda- lene: Frau Göôyge, Beckmesser: Herr Schmidt, David: Herr Lieban, Pogner: Herr Stammer. Am Montag wird Kaskel's „Hochzeitsmorgen“ wiederholt , außerdem Hummel's Mara! und das Ballet Farneval“ gegeben. Wagners „Trijtan und Jsolde“ gelangt, neuerer Bestimmung zufolge, niht am 5. Mai, sondern an einem etwas späteren, noch bekanntzugebenden Termin zur Aufführung.

Im Königlichen Schauspielhause kommt morgen Schiller’s „Wilhelm Tell" zur Aufführung. Am Montag wird „Der neue Herr“ von Ernst von Wildenbruch nach längerer Pause if folgender Besetzung gegeben : Friedrih Wilhelm : Herr Arndt, Graf Schwarzen- berg: Herr Grube, Rochow: Herr Purschian, Prinzessin Hollandine : Fräulein Poppe, Claudine von Rochow: Fräulein Lindner. Am nächsten Sonntag gehen Wildenbruch?s „Quitows“ in Scene.

Gm Deutschen Theater finden Wiederholungen des Lustspiels „Der Herr Senator" morgen, am Montag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend statt. Das Lustspiel „Geographie und Liebe“ wird am Dienstag und Donnerstag, dem Himmelfahrtstage, gegeben.

Im Lessing-Theater findet morgen die bereits angekündigte, \echs Lustspielakte umfassende Dovppelvorstellung von „Niobe“ und der „Orientreise“ statt, welche am Mittwoch und Sonnabend wiederholt wird. Am Montag wird nach längerer Paufe der französishe Schwank „Erlaubte Sünden“ wieder aufgenommen. Am Dienstag wird „Das zweite Gesicht“, am Donnerstag und Freitag Ludwig Anzengruber?s Bauernlustspiel „Die Kreuzelschreiber“ wieterbolt. In Vorbereitung ist der dreiaktige Schwank „Tête de Linotte“ von Gondinet, in der Bearbeitung von Franz Wallner.

In Paul A. Kirstein's Schauspiel ,„Zerstörtes Glü“, welches morgen Mittag 12 Uhr im Nesid enz-Theater zum ersten Mal in Scene geht, sind die Damen Brok, Forten, Becker, Schrader- Brehm und Gallus, sowie die Herren Rittner, Jarno, Werner, Cyben und Aderer beschäftigt. Die Regie liegt in den Händen des Herrn

Lessing. Morgen Abend“ wird Meilhac's Schwank „Dekorirt“ auf- eführt.

gef E Friedrih-Wilhelmstädtischen Theater wird morgen, am Montag, Donnerstag und Freitag „Der Vogelhändler“, am Dienstag und Mittwoch „Die Fledermaus" gegeben.

Max Halbe, der Dichter des Dramas „Jugend“, siedelt nah der Schweiz über, wird aber der bevorstehenden 150. hiesigen Aufführung seines Werkes noch beiwohnen. Morgen Nachmittag 3 Uhr geht „Jugend“ im Neuen Theater zu auf die Hälfte herabgeseßten Preisen in Scene. / : :

Fm Viktoria - Theater finden auch die beiden leßten Auf- führungen des Ausstattungs\tücks „Die Kinder des Kapitän Grant“ morgen und am Montag Abend bei halben Kassenpreisen statt. Morgen Nachmittag geht die hier seit Jahren nicht gegebene Gefangs- posse „Robert und Bertram, die lustigen Vagabunden“ in Scene.

Das Theater Unter den Linden behält Offenbach's „Pariser Leben“ und das Ballet „Farfarello“ bis einschließli Freitag auf dem Spielplan. Am nächsten Sonnabend gelangt auf dieser Bühne zum ersten Mal und_ von Herrn Direktor Friß\he neu in Scene geseyt die Strauß’she Operette „Eine Nacht in Venedig“ zur Darstellung. Das Ballet „Farfarello“ wird den Abend be}chließen. :

m Zentral-Theater geht, wie bereits mitgetheilt, morgen zu Gunsten des „Kaufmännischen Hilfsvereins“ „Der Troubadour“ mit Fräulein Friedmann und HVerrn Nothmühl in den Rollen der Leonore und des Manrico in Scene. Für Montag ist eine einmalige Aufführung der „Eisernen Jungfrau" angesezt. Am Dienstag be- ginnt alsdann das Gastspiel von Emil Thomas als Cäsar Wichtig in der Posse „Der Registrator auf Reifen“. :

Für das Extra-Konzert des Stern’schen Gesangveretns, in weldem unter Anton Rubinstein's Leitung zwei seiner Werke, das Klavierkonzert in D-moll und das neue Chorwerk „Christus“ (3 Bilder), ferner unter Leitung von Professor Fr. Gerns- heim der 114. Psalm von Mendelssohn zur Aufführung gelangen, findet morgen, Mittags 12 Uhr, in der Phil- harmonie die öffentliche Hauptprobe statt. Von Solisten treten auf: der junge Klaviervirtuose Josef Hofmann, die Damen Fräulein Louise Ottermann (Sopran) und Ottilie Fellwock (Alt), die Herren Tenorist Emil Pinks (an Stelle des plößlich erkrankten Herrn Raimund von Zur-Mühlen), Bruno Lurgenstein (Baß) u. a. m. Karten zu diesem Konzert (2 146) sind bei Bote u. Bock zu haben. :

Im Konzerthause findet morgen das leßte Konzert dieser Saison statt. Das Programm wird Werke von Lalo, Liszt, Ciardi, Tschaikowsky, Wagner, Häser, Leoncavallo, Rossini, Mendelsfohn, Zeller, Boieldieu, Haydn und Soli für Violine (Herr Carnier), Cello (Herr Smit) und Kornet à Piston (Herr Werner) enthalten.

Für alle in Berlin wohnenden inaktiven und Offiziere des Be- urlaubtenstandes wird die Nachricht von úInteresse sein, daß am 5. Mai im Zirkus Renz ein Konzert zum Besten des Kaiser Wilhelm- Denkmals auf dem Kyffhäuser stattfinden wird. Eine Anzahl Logenbillets sind für die inaktiven und Offiziere des Be- urlaubtenstandes vorbehalten worden und von jeßt ab zum Preise von 9 4 in Bureau des „Invalidendank®, Markgrafenstraße 51 a, täglich zwishen 9 und 4 Uhr gegen Nennung des Namens zu haben. Der Programmentwurf, welcher in allen Einzelheiten der Genehmigung Seiner Majestät unterliegt, umfaßt höchst interessante Fanfaren und Märsche aus dem Mittelalter, dann aus den Zeiten des dreißigjährigen Krieges der Türkenkämpfe, des spanischen Erbfolge- und siebenjährigen Krieges, bis hinein in die Zeit der Napoleonischen Feldzüge. Es werden zu der Aufführung u. a. alte Original-Instrumente aus dem musikhistorishen Museum in Leipzig Verwendung finden. Das Konzert beginnt um 7 Uhr. Der Anzug wird nah dem Eintreffen der Allerhöchsten Bestimmung bekannt ge- geben werden, voraussichtlich Waffenrock mit Epaulettes und Helm.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Theater - Nuzeigeu.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- Die Meistersinger von Große Oper in 3 Akten von Michard In Scene geseßt vom Ober - Kapell meister Weingartner.

t vom 28. April,

Wetterber Morgens.

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in 9 Celsius |

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108. Vorstellung.

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Nürnberg.

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Stationen.

| Temperatur |

Teblaff. Dirigent:

Bar. auf 0 Sr.

1. d. Meeres\y red. in Millim.

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Vorstellung. auspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Anfang 74 Uhr. Montag: Opernhaus.

zeitmorgen. Kaskel. Text von Fr

Tell. Sch

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Belmullet . . Christiansund Kopenhagen . Stockholm

0 Petersbg.

109. Vorstellung. Oper in 1 Aufzug von Karl von anz Koppel-Elfeld. Mara. Akt von Ferdinand Hummel. Carneval.

Son O0

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Ballet - Burleske en von Emil Graeb. Musik von Adolf Anfang 74 Uhr.

116. Borstellung. Der neue chauspiel in 7 Vorgängen von Ernft von Anfang Uhr.

110. Vorftellung. Oper in 2 Akten von Wolfgang Dichtung nach Karl Ludwig Anfang 7# Uhr. Letzte Liebe.

in 2 Aufzüg Steinmann. Schauspielhaus.

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Cork, Queense-

Mildenbruch. Dienstag: Opernhaus. Zauberflöte. Amadeus Mozart. Giesecke, von Emanuel Schikaueder. Schauspielhaus. 117. Vorstellung. Lustspiel in 5 Aufzügen aus dem Unga Anfang 74 Uhr. Mittwoch: Die Afrikanerin. Don- Freitag : Ca- Das Nachtlager in

Swtnemünde Neufahrwafser

bedeckt®)

Ludwig Dóöczi.

Opernhaus: nerstag: Fallstaff. valleria rusticana. Grauada. Sonnabend: Tanuhäuser. Sonntag: Hochzeitmorgen.

Schauspielhaus : Donnerstag : Ein Sommerunachtstraum. Königslieutenanut.

Deutsches Theater. Anfang 74 Ubr. Montag: Der Herr Seuator. Dienstag: Geographie und Liebe. Boranzeige! Sonntag, 6. Mai, Nachm. Vorstellung anläßlich des 60 jährigen Künstler- läums und zum Vortheile Louis Kühn's.

Karlsruhe E Wiesbaden

Chemniß e

Carneval.

Die Puppenfee. Mittwoch: Die Journalisten. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Der Die Quitßows.

A - M n

1) Gestern Nahm. Gewitter und Regen. Gewitter mit Regen, Abends Gewitter. 4) Thau. *) Nachts Regen. \{chwacher, Nachts starker Regen.

Uebers i{cht dler Witterung.

Der Luftdruck i} auf dem ganzen Gebiet sehr leihmäßig vertheilt, sodaß Wind und Wetter rate dur örtliche Verhältnisse bedingt sind. nd ist bei \{chwachcer Lustbewegung aus Richtung das Wetter vorwie t und außer ichen und zentralen Ge- st reihliher Regen gefallen, 37 mm zu emünde, Grünberg und Unter den Britischen Hochdruckaebiets

Der Herr

Berliner Theater. Sonntag, Nahm. 23 Uhr: Die Waise von Lowood. Anfang 74 Uhr.

Abends 77 Uhr: Die Journaliften.

Montag: Neu einstudi

Dienstag: Othello. Boch, Ludwig Barnay, Ludwig Stahl.)

In Deutschla veränderlicher vielfa zu Regenfällen geneig erheblih füh bietstheilen i Chemniß; in Hamburg, Swin aris fanden Gewitter statt.

nseln is bei Herannahen eines esten her das Barometer stark gestiegen, le Witterung zunächst noch mit veränder-

lier Bewölkung zu erw

gend trübe, ert: Dora. (Marie Pospischil, Charlotte

ler; in den

Lessing-Theater. Sonntag: Niobe und Die

Orientreise. Ptontag: Erlaubte Sünden. Dienstag: Das zweite Gesicht.

Wollner-Theater. Leytes Gesammt-Gastspiel

des Friedrih-Wilhelmftäd Sonntag: Die Fledermaus.

Deutsche Seewarte.

tischen Theaters. Komische Operette

in 3 Akten nah Meilhac und Halevy, bearbeitet von Carl Haffner und Rich. Genée. Musik von Johann Strauß. Regie: Hr. Epstein. Dirigent : Herr Kapell- meister Federmann. Anfang 7# Uhr.

Friedrich - Wilhelmstädtiscyes Theater. Chausseestraße 25.

Sonntag: Der Vogelhäundler. Operette in

3 Aufzügen nah einer Idee des Biepille von M.

West und L. Held. Musik von Carl Zeller. Regie:

Herr Unger.

Anfang 7F Uhr.

Montag : Der Vogelhändler.

burg. Zerstörtes Glück. Paul A. Kirstein. Regie: Emil Lessing. in 3 Akten von Henry Meilhac. Negie: Alexander.

Montag und folgende Tage: Dekorirt.

burg. jugal).

labrègue. Buchholz und

Deutsch von Frau. Studie in 1 Akt von Anfang 7# Uhr. Nachmittags 3 Uhr, 148. Male. Jugend. von Max Halbe. Montag: Cheglücck.

zu halben Preisen :

Viktoxia-Theaiter.

Preise. Vagabundenu. Ballet in 6 Bildern. :

Abends 74 Uhr: Halbe Preise. Male. Die Kinder des Kapitän Grant. stattungs\tück mit großem Ballet in 12 Bildern.

Kinder des Kapitän Grant.

Theoter Unter den Linden.

Hierauf: Zum 1. Male. Z Bildern von G. Pog giolesi. Anfang präz. 7 Uhr.

Adolph Ernst-Theater. Sonntag, 7# Uhr: Sch{wank in 3 Akten pon Die Bajazzi. Parodistische Posse mit Gesang in 1 Akt von (Sd,

Charley’s Tante.

Brandon Thomas. Vorher: acobson und Benno Jacobson. 2

Roth. In Scene gesent von Abd. (Frnft,

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Dirigent : Herr Kapellmeister Krones.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- Sonntag, Mittags 12 Uhr: Zum 1. Male. hauspiel in 3 Akten von

Abends 74 Uhr: Dekorirt (Wécoré). Schwank Richard

YUeues Theater. Direktion: Sigmund Lauten-

Sonntag: Eheglück (Le bomheur con- Lustspiel in 3 Akten von Albin Va- Wulff. Regie: Josef Jarno. Vorher: Das Recht der Eduard Kraemer.

Zum

Ein Liebesdrama in 3'Akten

Belie - Alliancestraße ?/8.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, ‘bedeutend ermäßigte Robert und Bertram, oder: Die lustigen Große Posse mit Gesang und

Zum vorleßten NAus-

Montag, Schluß des Viktoria - Theaters: Die

Sonntag :

Pariser Leben, Operette von I. Offenbach. Farfarello, Ballet in Musik von M. Dahms.

Musik von Franz

Beniral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonntag: Zu Gunsten des Kaufmännischen Hilfs- vereins. Der Troubadour. Anfang 74 Uhr. Montag: Die eiserne Jungfrau.

Dienstag: Erstes Gastspiel von Emil Thomas. Der Registrator auf Reisen.

Konzerte.

Konzert-Haus. Sonntag, Abends 6F Uhr: Hotel Kölnisher Hof, Krausenstraße 48. Gäste haben freien Eintritt.

Karl Meyder - Konzert.

Abschieds - Konzert. Hotel-

Pirkus Renz (Karlstraße). Sonntags unter zehn Jahren frei): stellung. Auftreten sämmtl. Clowns.

geritten von Frl. Ozeana Nenz; Päás

der Clown im Faß 2. Montag: Abschieds - Vorstellung.

Familien-Nachrichten. erlobt: Freiin Elisabeth von Hollen mit Hrn. Landrath Heinrich von Gottberg (Hohenwalde bei

Eisenberg, Ostpr. Domnau). Hirschel mit Hrn. Amtsrichter Mar (Glogau—Kattowit). —_ Frl. mit Hrn. (Glogau—Berlin).

mann (Wendischbora). Geboren: Ein Sohn:

Breslau). Eine Tochter:

"

a. D. Dr. Theodor Kürschner (Berlin).

Sonntag : Leßte - Vorstellungen, Nachm. 4 Uhr (ein Kind Große Komiker - Vor- Borführen und Reiten dex bestdres. Freiheits- u. Schulypferde. Abends 74 Uhr: Nuf auf zur fröhlichen Jagd. Außerdem: der ostpreuß. Hengst Blondel, vorgeführt vom Dir. Fr. Renz; Maëitoso und der Steiger Alep, de deux, geritten von Frau Renz - Stark und Miß Edith;

Frl. Betty Schreier Paula Hirschel Gerichts - Assessor Walter Ledermann

BVerehelicht: Hr. Hauptmann Egon Otto Graf von Holßendorff mit Virginie Freiin von Wöhr-

: Hrn. Garnifon- Pfarrer Keßler (Potsdam). Hrn. Gerichts- Assessor Paul Müller (Erfurt). Hrn. Oberlehrer Dr. Kühn Hrn. Prem.

ieut. Olof Freiherrn von Paleske (Langenfuhr). Gestorben: Hr. Bürgermeister a. D. Georg von

der Heyde (Pyrmont). Hr. Ober - Stabsarzt

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.

E a Se Verlag der Expe

dition (S cholz).|

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen

(einschließlich Börsen-Beilage).

Drudck der Norddeutschen Buchdrudkeret und Verlagé-

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

„2 100.

Berlin, Sounabend, den 28. April

1894,

Deutsches Reich. Dea ung

Post -Dampfschiffverbindungen mit s und Schweden. e ie zur Postbeförderung dienenden Dampf\chiffverbi dungen nach bez. von Dänemark und Shweden ge i G vou l Mai E bis L weiteres, wie folgt: s s s inte Warnemünde—Gjedser(—Kopenhagen) Die Fahrten finden das ganze Jahr hin ae R Va T TRaTIO Datt: ganze Jahr hindur in beiden Richtungen s e O O i rnemünde um 1 Uhr 16 Min. Nachmittags im un- n R M, die Phae aus Berlin s S biia gang von Berlin (Stettiner Bahnhof) 8 Uhr 30 Min. Vormi 8 von Ut: l Uhr 45 Min. N I y S d in Gjedser um 3 Uhr 21 Min. Nachmittags, zum Anschlu an den um I UE 42 Min. Nachmittags aus Gjedser EDeELeS Zug, in Aben 7 Uhr 0 Min. Abends; aus Giedfer um 1 Uhr 54 Min. Nachmittags, nah Anku des Zuges 9 Uhr 40 Min. Vormittags aus A i a4 in Warnemü nde um 3 Uhr 59 Min. Nachmittags, anschließend an die Züge nach Berlin und Hamburg, Ankunft in Berlin (Stettiner Bahnhof) um 8 Uhr 46 Min. Abends, in Hamburg 9 Uhr

12 Min. Abends. A B. Nachtverbindung: ; L See t nde um 4 E Min. Nachts im unmittel- varen Anschluß an den aus Berlin (Stettiner Bahnhof) um 10 Uhr Abends A Zug, : 9 in Gjedser um 5 Uhr 31 Min. früh, zum Anschluß an den um 5 Uhr 50 Min. abgehenden Zug, in Kopenhagen t 1 Uhr 50 Min. ) / ) um 10 Uhr 20 Min. S | / h E aus Gjedser um 12 Uhr 4 Min. Nachts nah Ankunft des S Ï F 4 5 2 7 aa Zuges 7 Uhr 15 Min. Abends aus Kopenhagen, | ; 18 E e 2 Uhr 14 Min. früh, anschließend n den Zug nah Berlin, Ankunft in Berlin (Stettiner Bahnhof Un e Ute 45 Dn ub: M D Spa g e Kiel—Korsör. Die Fahrten finden das ganze Jahr hindurch in beiden Richtungen zweimal täglich statt : E A. Tages8verbindung (deutsche Schiffe): aus Kiel um 11 Uhr 10 Min. Vormittags, nah Ankunft des Zuges von Hamburg, aus Hamburg 8 Uhr 53 Min. früh, in Kiel 11 Uhr Vormittags, in Korsör um 6 Uhr Abends, zum Anschluß an den Zug nach Kopenhagen, aus Korsör 6 Uhr 25 Min. A ends in Kopen a ß gen, aus i 9 g openha 8 Uhr 45 Min. Abends; j E aus Korför um 11 Uhr 35 Min. Vormittags, nah Ankunft des Zuges von Kopenhagen, aus Kopenhagen 9 Uhr 5 Min. Vor- mittags, in N 11 Uhr 25 Min. Vormittags, in Kiel um 6 Uhr 35 Min. Abends, zum Anschluß an den ur i Kiel 6 Uh Min S Ans n 8 Uhr 15 Min. Abends abgehenden Zug nach Hamburg, Ankunft in Hamburg um 10 Uhr 45 Min. Abends, in Berlin 5 Uhr 46 Min. früh am nächsten Tage. B. Nachtverbindung (dänische Schiffe): 3 aus Kiel M l a Nachts, nach Ankunft des Zuges von Hamburg, aus Hamburg 11 Uhr 4 Min. Abends, i Kiel 1 Uhr 24 Min. Nachts, : E in Korsör um 7 Uhr 30 Min. früh, zum Anschluß an der i J : E / [1 u D V0 Q . F 1 um s Uhr 5 Min. früh abgehenden Zug nach Kopenhagen, An- kunft daselbst 10 Uhr 7 Min. Vormittags; ; : „Jus Korsör um 10 Uhr 40 Min. Abends, nah Ankunft des Abendzuges von Kopenhagen, aus Kopenhagen 8 Uhr 10 Min. Abends, in N BiR s 10 Uhr 25 Min. Abends, in Kiel am nächsten Morgen um 5 Uhr 50 Min., zum Ans{luß Ï ! i N 1 r 50 Min., zum Anschluß an den Zug nach Hamburg, aus Kiel 6 Uhr 35 Min. früh, l Sin burg 8 Uhr 47 Min. Vormittags, in Berlin 12 Uhr 55 Min. Mittags. 3) Linie Lübeck—Kopenhagen—Malmö j J R A C U ( N Os Die Fahrten finden bis Ende September i i U De A s C ver in beiden Nichtunge täglich statt: i aus Lübeck um d Uhr Nachmittags Do f s) “gus l gs, nah Ankunft der aus Berlin (Lehrter Bhf.) um 9.Uhr 30 Min. Vormittags bez. aus Ham- burg um 3 Uhr 40 Min. Nachmittags abgehenden Züge, in Kopen hagen am folgenden Tage gegen 8 Uhr früh, M Malmö gegen 15 Uhr Nachmittags, zum Anschluß an den Zug nah Stockholm, aus Malmö 3 Uhr 5 Min. Nachmittags, in Stockholm 7 Uhr 5 Min. früh; e aus Malmö Vormittags gegen 114 Uhr; au s Kopenhagen spätestens 4 Uhr Nachmittags, in Lübeck am folgenden Tage gegen 7 Uhr rb, zum Anschluß an die Züge nach Berlin und Hamburg, aus Lübeck 8 Uhr 24 Min. bez. 8 Uhr 15 Min. früh, in Berlin 12 Uhr 55 Min. Mittags, in Hamburg 9 Uhr 18 Min. Vormittags. 8 4) Linie Stettin—Kopenhagen Die uge finden fünfmal wöchentlich statt: aus Stettin Sonntag, Dienstag, Mittwoh, Freitag 1 Uh a0 in S Siag, L / ( Ir 30 Min. Nachmittags und Sonnabend um 12 Uhr Mittags, nach Ankunft des Zuges von Berlin, aus Berlin (Stettiner Bhf.) 8 Uhr 39 Min. früh, in Stettin 10 Uhr 42 Min. Vormittags, : in Nen A am folgenden Tage früh; _ aus Kopenhagen Sonntag und Donnerétag um 2 Uhr Nach- mittags, Dienstag, eMittwoch und Freitag um 3 Uhr Nachmittags, | in Stettin am folgenden Tage früh. Ee Stralsund Malmö (— Stockholm). ie Fahrten finden in beidèn Richtungen tägli, und zwar bis Ende Oktober nah folgendem Plan statt: e aus Stralsund bei Tagesanbruch, zum Anschluß an den Zu von Berlin, aus Berlin (Stettiner Bahnhof) 6 Uhr 5 Min. Abends, 20 Malmö gegen Mittag, zum Anschluß an den Zug nah Stockholm, aus Malmö 3 Uhr 5 Min. Nachmittags, in Stockholm 7 Uhr 6 Min. Morgens ; aus Malmö um 8 Uhr 50 Min. Abends, nah Ankunft des Zuges von Stockholm, aus Stockholm 8 Uhr Abends, in Malmö 5 Uhr 45 Min. Nachmittags ; | b in Stralsund um 4 Uhr 20 Min. früh, zum Anschluß an s Zug nach Berlin, aus Stralsund 5 Uhr 10 Min. früh, in Berlin 1 Uhr 26 Min. Vormittags. Berlin W., den 24. April 1894. A: 4 ; Reichs - Postamt, 1. Abtheilung. In Vertretung : Dambacch.

Preußischer Landtag. Herrenhaus. S 13. Sißung vom 27. April 1894. S. den T TA in der Freitags-Nummer d. Bl.) rster Gegenstand der Tagesordnung ist der Gesetzentwurf,

betreffend die Erweiterung un ändi des Staate ennen E S Sai

Graf von Klinckowström bemän is i unentgeltliche Frggbe des Grun D s S A / 2 Last, deren Bedeutung sie vorher gar nicht übersehen könnten; man sollte in Zukunft lieber feste Zuschüsse verlangen. Redner bittet terer, die Linie Gerdauen—Angerburg nach Königsberg weiter zu

Minister der öffentlihen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Bereits im anderen Hause habe ih mich der Anregung gegenüber, den bisherigen Modus der Betheiligung der Kreise an den betresfenden Bahnen zu ändern, und zwar in Ueber- einstimmung mit dem Herrn Finanz - Minister sympathisch geäußert. Auch meinerseits kann nicht verkannt werden, daß der jeßige Modus der Betheiligung für beide Theile mancherlei Unzuträglichkeiten mit sich bringt; für die Kreise bedeutet das jeßige System, wie Herr Graf von Klinckowström \chon ganz zutreffend ausgeführt hat, einen Sprung ins Dunkle, und für die Staats-Eisenbahnverwaltung erwächst der Nachtheil, daß sie in thren Bau-Dispositionen gerade dur diese Art der Betheiligung wesentlich gehemmt wird.

Die Kreise haben das natürliche Interesse, daß diejenige Linie ge-

wählt wird, welche für sie bezüalih des Grunderwerbes die billigste ist. Das ist aber noch lange nit immer diejenige, die den Bau- interessen des Staates entspricht. Es kommt aber auch sehr häufig vor, daß, wenn die Projekte festgestellt sind und wir an die Ausführung gehen, dann, sei es auf Anregung der Interessenten, sei es aus der besseren Erkenntniß der bauleitenden Verwaltungsbehörde, es nöthig wird, eine Verschiebung dex Linie, der Bahnhöfe 2c. vorzu- nehmen. Wenn diese Verschiebung werthvollere Grundstücke berührt, 1) haben wir stets mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen. Dasselbe tritt ein, wenn nahträglich noch eine Haltestelle eingeschoben, ein Wüärterhaus gebaut werden foll u. \. w. in allen diesen Fällen find nahträglihe Anforderungen an den, der Grund und Boden zu stellen hat, mit großen Schwierigkeiten verknüpft; die Folge davon ift, daß man manchmal aus Rücksicht auf die Schwierigkeiten des Grund- erwerbs mit einer Tracierung \ih begnügen muß, welche als die unvortheilhaftere angesehen werden muß; dazu kommt, daß durch diese Verhandlungen über den Grunderwerb mit den Kreisen der Bau der Bahn sihch häufig wesentli verzögert.

Meine Herren, man ist bei dem gegenwärtigen System wohl von der Ansicht ausgegangen, daß die Kreise als die den Verhältnissen nahe stehenden in der Lage sein würden, in der Regel den Grund und Boden billiger zu beschaffen, als das seitens der Staatseisenbahn- Verwaltung möglich ist. Die Erfahrungen, die wir in dieser Beziehung gemacht haben, bestätigen indessen diese Annahme nicht durchweg, sondern in sehr vielen Fällen ist es wohl unzweifelhaft, daß durch die Staats- bauverwaltung der Grunderwerb billiger besorgt worden wäre. Aus diesen Gründen is in Aussicht genommen, einen neuen Weg zu fuchen, um die Unzuträglichkeiten nah beiden Seiten hin zu beseitigen. Leider war cs aber nicht mögli, {hon bei der gegenwärtigen Vorlage zu einem anderen Modus überzugehen.

Was nun den zweiten Punkt betrifft, den Herr Graf Klinckow- \sttrôm angeregt hat, nämlich es nicht bei Gerdauen— Angerburg in Zukunft bewenden zu lassen, so kann auch ich nur mit dem Herrn Grafen Klinckowström anerkennen, daß Gerdauen— Angerburg an und für si ein Torfo ist, der nah beiden Seiten hin in Zukunft wohl eine Ergänzung nothwendig machen wird, und zwar sowohl nah Osten nah Goldap als wie nah Westen in der Nichtung auf Königsberg. Indessen bin ih selbstverständlich nicht in der Lage, heute hier erklären zu können : dann und dann wollen wir auch diesen Torso nach der einen oder der andern Richtung hin vervollständigen ; aber ih glaube, gerade die beiden östlihen Provinzen können das Vertrauen zu der Staats- regierung haben, daß fie ihren Interessen durch Fortseßung der Staatseisenbahnbauten thunlichst gerecht werden wird ; (Bravo !) Sie werden das auch aus den Vorlagen der leßten Jahre, wie ich hoffen darf, entnommen haben.

Kammerherr von Jerin -Geses8 bes l d die Éifenbaÿnverwaling Va E is A E habe und diese Macht auch mißbrauche, indem sie Grund und Boden überwiesen verlange, der zum Bau noch niht nothwendig sei.

Minister der öffentlihen Arbeiten Thielen :

Meine Herren! Die Ausführungen des Herrn von Jerin find eigentlich nur cine Illustration zu denjenigen, welhe zwischen dem Herrn Grafen von Klinkowströôm und mir bereits ausgeführt worden sind. Die Unzuträglichkeiten, die der Herr von Jerin her- vorgehoben hat, werden vershwinden, sobald ein anderer Modus in der Betheiligung der Kreise anstatt der Hergabe des Grund und Bodens gefunden ist. Die ausführende und bauleitende Behörde ist meines Erachtens aber doch verpflihtet in Bezug auf Erwerbung des Grund und Bodens über dasjenige Bedürfniß hinaus- zugehen, welches fi bei der Betriebseröffnung hon herausgestellt hat, und auch denjenigen Grund und Boden anzufordern, der in der nächsten Zukunft mit Bestimmtheit bereits gebrauchßt werden muß. Meine Herren, auch. dies Moment gerade spriht dafür, daß man in Zu- kunft einen anderen Modus der Betheiligung der Kreise finden möchte. Den Vorwurf, den Herr von Jerin den Provinzialverwaltungen gemacht hat, kann ich als gerechtfertigt nicht anerkennen. Jm Gegentheil, die bauleitende Verwaltung ist ‘in den von Herrn von Jerin angeführten Fällen für den Fiskus sparsam gewesen, und das ist ihre Pflicht. Glaubt der betreffende Kreis sich durch ungerechte Forde-

rungen benachtheiligt, so hat er noch jeder Zeit den Weg zum Minister

gefunden, und es ist im Ministerium die Frage, ob das Terrain in der geforderten Ausdehnung wirkliY nothwendig ist oder nicht, mit Wohlwollen den Kreisen gegenüber geprüft worden. Es geschieht das um so mehr in der gegenwärtigen Zeit, wo wir wissen, daß es den Kreisen niht mehr so gut geht, wie es thnen gegangen ifl, fo lange sie reihlihe Mittel auf Grund der lex Huene bezogen.

Ober - Bürgermeister Struckmann - Hildesheim s\priht seine Befriedigung über die in Ausficht gestellte Aenderung des Systems der Betheiligung aus und empfiehlt die baldigste Ausführung der Linie

Gandersheim—Düngen—Elze, i

e U HERaes bereit seien, E A M E ale T Z L E

E e Bras Redner bittet, die Verhand-

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Der von dem Herrn Struckmann angeführte Grund des Nicht- zustandekommens und des Nichteinreihens der genannten Bahn in die diesjährige Vorlage, daß nämlich eine Verständigung zwischen Braun- schweig und Preußen über die Betheiligung Braunshweigs an den Kosten niht erzielt worden ift, ist richtig, aber das war nur ein Grund. Der andere Grund, den Herr Ober-Bürgermeister Struck- mann nicht angeführt hat, liegt darin, daß bis zu dem Moment, wo die Vorlage über die Nebenbahnen abgeschlossen werden mußte, auch die preußischen Interessenten {sich über die Hergabe des Grund und Bodens noch nicht \{chlüssig gemacht hatten. Es war aus diesem Grunde nicht möglich, die betreffende Bahn es is} das die Linie Elze—Bodenburg—Gandersheim und Bodenburg—Düngen, in die Gesetesvorlage aufzunehmen.

Meine Herren, ih hoffe au, wie der Herr Ober-Bürgermeister Struckmann zum Schluß angeführt hat, daß die Verhandlungen zwischen Braunschweig und Preußen \{ließlich zu einem Einvernehmen führen werden; bis jeßt ift allerdings die preußishe Forderung und das braunshweigische Angebot noch weit auseinander. Nichtsdesto- weniger bin ich gern bereit, die Verhandlungen zur gegebenen Zeit wieder aufzunehmen.

Graf von Frankenberg wei f hi für ei Bahnhof einer Stad cbaba L B A al bergen worden seien ; das Terrain werde jeßt von dem Bahnhofsrestaurateur einem ehemaligen Kavallerie-Unteroffizier, als Reitbahn benugtt. Redner führt ferner aus, daß die Linie Berlin—Breslau über Frankfurt (Oder) zu fehr belastet sei; man habe die Linie Arnsdorf—Gaffen gebaut aber das reiche niht aus; die Bahn Beeskow—Storkow sollte au j im militärishen Interesse als Vollbahn gebaut werden. Endli

empfiehlt Redner den Bau der Strecke Bolkenhain—M Vollbahn, die man in Schlefien allgemein Laa 1 P E

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Die Ausführungen des Herrn Grafen von Franken- berg beziehen sih auf zwei Punkte: erstens auf die in der Gesegzes- vorlage enthaltene Linie Beeskow—Storkow, insoweit als Herr Graf von Frankenberg anregt, diese Linie sofort als Vollbahn und nicht als Nebenbahn auszubauen. Herr Graf von Frankenberg befürwortete dies durch zwei Gründe, einmal weil nach seiner Auffassung diese Bahn von sehr erheblihem ftrategi- {hen Interesse ist. Jn dieser Beziehung erlaube ich mir aus- zuführen, daß selbstverständlih der Herr Kriegs-Minister bei diefer GBesetzesvorlage mitgewirkt und daß seinerseits ein Gewicht auf den Ausbau dieser Linie als Vollbahn nit gelegt worden ist. Das ift für den Minister der öffentlihen Arbeiten entscheidend.

Der zweite Grund, der es nah der Auffassung des Herrn Grafen von Frankenberg wünschenswerth erscheinen läßt, diese Linie als Voll- bahn auszubauen, ist der, daß diese Bahn ein Glied einer neuen direkten kürzeren Linie von Breslau nah Berlin darstellen würde. Das ist richtig. Wenn man sich diese Linie nah Südosten fortgeseßt denkt nah Neu - Zelle und weiter hinunter, so würde das eine kürzere Linie ergeben. Ob die 30 km ‘gerade zutreffen, läßt sich so genau niht übersehen. Das läßt ich erst feststellen, wenn eine spezielle Bes arbeitung der Trace vorgenommen wird. Aber nah der Landkarte ergiebt sich allerdings eine Abkürzung. Der Werth folcher Ab- Éürzungen wird indessen meist übershäßt. Für den Güterverkehr ift eine Abkürzung von 30 km auf eine folche Entfernung wie von Berlin nach Breslau nahezu gleichgültig; für den Perfonenverkehr läßt fich eine Abkürzung von 30 kma ja erwarten, vorausgeseßt, daß die Linie an sih nicht ungünstiger ift in ihren Betriebsverhältnissen wie die mit ihr konkurrierenden. Aber ih möchte doch darauf hinweisen, daß die Linien von Breslau nah Berlin z. Z. durchaus nit überlastet sind, vielmehr noch einen größeren Verkehr übernehmen können. Nun, meine Herren, würde das Objekt, die Kosten, die man aufwenden müßte, um diese neue Linie herzustellen, beziehungsweise als Vollbahn auszubauen, zu dem geringen Vortheil einer Verkürzung sagen wir von 30 km niht in dem richtigen Verhältniß tehen. Man kann mit einiger Beschleunigung der Züge auf den bestehenden Linien diese Differenz von 30 km sofort beseitigen.

Die Linie Beeskow—Storkow hat nah Auffassung der Staats- regierung im wesentlichen ein lokales Interesse. Sie führt der Haupyt- stadt eine Reihe vM namentlich landwirthshaftlihen Verkehren zu, die früher den Markt in Berlin nur mit verhältnißmäßig hohen Kosten : aufsuhen konnten. Die Bahn geht mitten durhch den Kteis - Beeskow? se {t seit lañger Zil Kreife erwünsht und nunmehr freudig begrüßt. Sie wird in ihrem leßten Ende, dem Berlin am nähsten liegenden Theile gleichzeitig dazu dienen, der Industrie, die sh in der Umgegend Berlins immer mehr entwickelt, ob das zu bedauern oder zu bes grüßen ist, lasse ih dahingestellt —, Gelegenheit zur Ansiedelung zu bieten. Es wird unzweifelhaft, da die Verhältnisse an dieser Bahn ganz besonders günstige sind, weil der westliche Theil der Linie ziemli nahe an die Wasserwege herankommt, eine lebhafte Industrie entstehen. Das ist die nächste Aufgabe der Bahn Beeskow—Storkow. Wenn man seinen Blick in eine ferne Zukunft lenkt, so wird wohl Herr Graf Frankenberg Recht behalten: man wird auch diese Linie demnächst ausbauen und zu einer direkten Linie nah Breslau machen. Aber für die nächste absehbare Zeit, namentlich für die Zeit, ia welcher der Staat mit seinen Finanzen äußerst haushalten muß, glaube ih nicht in Ausficht stellen zu können, daß die Staatsregierung einer Fortseßung wird näher treten können. | Die Ausführungen des Herrn Grafen Frankenberg bezogen \ich zweitens auf das sogenannte Schmerzenskind Schlesiens, die Linie Bolkenhain Merzdorf. Diese Linie is ebenfalls eigentli nur ein Glied einer neuen direkten Linie von Breslau nach dem

Gebirge, nah Hirschfeld. Mit dieser Linie allein ist es aber nicht