1894 / 100 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Apr 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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Uniform zur Disp. gestellt und zum Mitglied des Bekleizungsamts -des Armee-Korps, Schnißler, Hauptm. in demselben 0E zum Komp. Chef, ernannt. Doderer, Pr. U. im 8s. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrih von Baden, zum überzähl. Pap, Seeger, Pr. Lt. im Inf. Regt. Alt-Württemberg Nr. 121, Scholl, Pr. Lt. im Inf. Regt. Kaiser Friedri, König von Preußen Nr. 129, zu Hauptleuten und Komp. (Chefs, Sauerland, Pr. Lt. im Inf. Negt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, zum über- zähl. Hauptm., befördert. Haldenwang I., Pr. Lt. im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, zum Haup: befördert und nach r behufs Verwendung als Komp. Chef im 7. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69 kommandiert. Schulze, Sec. Lt. im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25, Keller, Sec. Lt. im Ulan. Regt. König Wilhelm 1. Nr. 20, zu überzähl. Pr. Lts., Frhr. v. Gemmingen-

ürfeld” Sec. Lt. im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, zum

r. Lt.,, befördert. Flaischlen, Be L On S: Inf. Regt.

r. 126 Großherzog Friedrich von aden, ein Patent seiner Charge verliehen. Triebig, Sec. m Inf; Reat. Kaiser Friedri, König von Preußen Nr. 125, Baumann, Sec. Lt. im Inf. Regt. Kaifer Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, unter Versetzung in das Inf. Regt. Alt-Württemberg Ny 121, v, QDoff, Sec. Lt. im Inf. Regt. König Wilhelm I. -Nr. 124, zu Pr. Lts., vorläufig ohne Patent, befördert. F eucht, Hauptm., bisher Battr. Chef im 2. Hannov. Feld-Art. Regt. Nr. 26, von dem Kommando nah Preußen enthoben und als Battr. Chef in das Feld-Art. Regt. König Karl Nr. 13 eingetheilt. Frhr. v. Watter, Hauptm. und Battr. Chef im Feld-Art. Regt. König Karl Nr. 13, nah Preußen behufs Verwendung als Lehrer der Feld-Art. Schießschule kommandiert. Mackeldey, Königl. Preuß. Pr. Lt., bisher im Hannov. Pion. Bat. Nr. 10, Heßloehl, Königl. Preuß. Sec. Lt, bisher im Gef, Pion: Bat: Ne. 11, fommandiert nah Württemberg, in das Pion. Bat. Nr. 13 eingetheilt. Frhr. v. Tessin I., Sec. Lt. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, à la suite des Regts. estellt. Sch meter, Sec. Lt. im Ulan. Regt. König Wilhelm 1. Nr. 20, in das Ulan. Regt. König Karl Nr. 19. verseßt. v. Marchtaler, Unteroff. im Feld - Art. Regt. König Karl Nr. 13, Graf von Normann-Ehrenfels, Unteroff. in demselben Regt., zu Pork. Fähnrs. befördert. Olbrich, Königl. Preuß. Feuerwerks - Pr. L bisher beim Stab der 13. Feld Art. Brig. (Königl. Württemberg), von dem Kommando nah Württemberg, Hoerenz, Feuerwerks-Lt., bisher olen Art. Depot Posen, von dem Kommando nah Preußen, enthoben. L

93, April. v. Fischer-Weikersthal, Oberst z. D., Stabs- offizier und Bezirks-Kommandeur des Landjäger-Korps, zum Kom- mandeur desfelben, v. Gr oll, Oberst z. D., zuleßt etatsmäß. Stabs- offizier im Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König ‘von Preußen Nr. 120, zu Stabsoffizieren und Bezirks-Kommandeuren des Landjäger- Korps ernannt. | —-

94. April. Herzog Robert von Württemberg Königs- lie Hoheit, Sec. Lt. à la suite des Drag. Regts. König Nr. 26, vom 1. Mai d. I. ab in das Regt. eingetheilt und zunächst dem Ulan. Regt. König Karl Nr. 19 attachiert. rhr. von Gaisberg- Scchöckingen, Pr. L. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, vom 1. Mai d. I. ab zur Dienstleistung bei Seiner Königl. Hoheit dem Herzog Robert von Württemberg kommandiert.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 21. A pril. Hoerenz, Feuerwerks-Lt., dem Stabe der 13. Feld - Art. Brig. (Königl. Württemberg.) zugetheilt. / A

Fm Beurlaubtenstande. 21. Nypril, Die Vize-Feldwebel vom Landw. Bezirk Reutlingen: Winghofer zum Sec. Lt. der Res. des Gren. Regts. König Karl Nr. 123, Welter, Roth zu Sec. Ls. der Res. des Inf. Regts. König Wilhelm I. Nr. 124, Lüßenhop zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Scheele zum Sec. Lk. der Res. des Inf. Regts. König Wilhelm 1. Nr. 124, Katser zum Sec. Lk. der Res. des Inf. Regts. Alt-Württemberg Nr. 121, ernannt. Frank, Pr. Lt. der Feld-Art. 1, Aufgebots vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, zum Hauptm., Meeb old, Sec. Lt. der Feld-Art. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Heilbronn, zum Pr. L., befördert. :

Abschiedsbewilligungen. Fmaktiven Heere. 21. April. Nagel, Oberst-Lt. z. D., unter Verleihung des Charakters als Oberst und mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des Feld-Art. Regts. König Karl Nr. 13, von der Stellung als Vor- stand des Bekleidungsamts des Armee - Korps enthoben. Schenk, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Regt. Alt-Württemberg M 2 mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform, Bethmann, Sec. Lt. im 4. Inf. Regt. Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterrei, König von Ungarn, mit Pension, der Abschied bewilligt. : :

94. April. v. Reibel, Gen. Major z. D., seinem Ansuchen r N von der Stellung als Kommandeur des Landjäger-Korps enthoben.

Im Beurlaubtenstande. 21. April. Heigelin, Hauptm. der Res. des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Mün st, Hauptm. ‘der Inf. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Reutlingen, Stadel- bauer, Rittm. der Kav. 2. Aufgebots vom Landw. Bezirk Stutt- gart, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee-Uniform ; den Pr. Ls. von der Landw. 1. Aufgebots: Reuß der Feld-Art. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Hesse der Feld-Art. vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, Herzog der Inf. vom Landw. Bezirk Stuttgart; den gr: Lts. von der Landw. 2. Aufgebots: Winter der Inf. vom

andw. Bezirk Ludwigsburg, Otto der Kav. vom Landw. Bezirk

Gmünd, Sonntag der Kav. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Lust der Kav. vom Landw. Bezirk Reutlingen, Schüz der Inf. vom Landw. Bezirk Hall, Deyhle der Inf. vom Landw, Bezirk Gmünd, Haffner der Inf. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Magirus des Trains vom Úndw. Bezirk Ulm, Schauffler der Feld-Art. von demselben Landw. Bezirk, Grundler der Inf. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Nomeick der Inf. vom Landw. Bezirk Rottweil, Hi pp e- lein, Sec. Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Nottweil ; den Sec. Lts. von der Landw. 2. Aufgebots: Loos, Ottmann der Inf. vom Landw. Bezir Stuttgart, Findcth, Göppinger der Inf. vom Landw. Bezirk Reutlingen, Steg“ müller der Feld-Art. vom Landw. Bezirk Ulm, der Abschied bewilligt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Ein- und Ausfuhr. _

Wir haben bereits in Nr. 97 des „R.-A.“ Mittheilungen über den auswärtigen Handel in den drei ersten Monaten dieses Jahres gebraht Dem Märzheft der Monatlichen Nachweise entnehmen wir darüber noch folgendes Nähere: Die Einfuhr für den Monat M ä rz 1894 beträgt 25 704 356 (100) kg gegen 22 984 151 (100) kg des Vorjahrmonats. Die Einfuhr ist also um 2720205 (100) kg gestiegen = 11,8 9/0.

Die Einfuhr der ersten 3 Monate des Jahres 1894 berechnet ih auf 66 348 913 (100) kg gegen 59 621 061 (100) kg des gleichen Son, hat si also um 6 727 852 (100) kg = 11,3 % vermehrt.

Läßt man die Edelmetalle außer Betracht, fo ergiebt die Cin- fuhr der Menge nach B den Monat März 1894: 25 703 584 (100) kg und für das erste Vierteljahr 1894: 66 347 170 (100) kg. Die Ausfuhr für den Monat März 1394 beziffert sih der Menge nah auf 18586 989 (100) kg gegen 19330 785 (100) kg des Vorjahr- monats, also um 743 796 (100) kg oder um 3,8 9/9 weniger. Die Ausfuhr des ersten Vierteljahrs 1894 beläuft sich dagegen auf 50 958 299 (100) kg - gegen 48 707 979 (100) kg des gleihen Vor- jahrzeitraums oder um 2250 320 (100) kg = 4,6 9/9 mehr.

Die Minderausfuhr des diesjährigen März erklärt sich aus der bis zum Inkrafttreten des russischen Handelsvertrags (20. März) ab- wartenden Haltung der Exportindustrie und durch die Feiertage des Osterfestes, welches in diesem Jahre in den März, im Jahre 1893 aber in den April gefallen ift.

E man auch bei der Ausfuhr die Edelmetalle außer Betracht, so verbleiben für den März 1894: 18 586 589 (100) kg und für das 1. Vierteljahr 1894: 50957 076 (100) E - l

Die Einfuhr- und Ausfuhrwerthe, welche für beide Jahre nah den für 1893 festgestellten Einheitswerthen berechnet sind, ergeben für das I. Quartal 1894 bei der Einfuhr 1095 871000 Æ gegen 1 040 176000 A oder um 55 695 000 A = %5,4°/0 mehr. Die Ein- fuhr is also der Menge nah um 11,3 9/, dem Werthe nach aber nur um 5,4 %% gestiegen.

Der Ausfuhrwerth berehnet sich pro I. Quartal 1894 auf 745 935 000 6 gegen 836 431 000 6 des Vorjahr-Quartals, m um 90 496 000 M = 10,8 9/6 weniger. Während also die Ausfuhr der Menge nach um 4,6 9/9 gestiegen ist, hat ih der Werth derselben um 10,8 9/06 gemindert. i

Der Werth der ein- und ausgeführten Edelm etalle betrug in der Einfuhr: 29 699 000 A gegen 47 221 000 A 1m Vorjahr (— 17 522 000 4), in der Ausfuhr : 28 101 000 / gegen 96 296 000 6 im Vorjahr (— 28 195 000 6), so daß für die übrigen Artikel in der Einfuhr ein Werth von 1066 172 000 M4 gegen 992 955 000 4 des Vorjahrs (4+ 73 217 000 4) und in der Alsfuhr ein solcher von 717 834 000 M gegen 780 135 000 A (— 62 301 000 4) bleibt.

In der Einfuhr weist die Mehrzahl der Abtheilungen des oll- tarifs eine Mehrung auf, nur Eisenwaaren, Flachs und Hanf, Holz, Kurzwaaren, Leinenwaaren, Papier, Petroleum Seide und Wollwaaren zeigen eine mehr - oder weniger Ee Einfuhr-Verminderung. Ins- N hat sich die Einfuhr von Petroleum, Holz und Wolle ver- mindert.

Bei der Ausfuhr zeigt namentlih die Nr. 9 des Zolltarifs (Ge- treide und landwirthschaftlihe Erzeugnisse) infolge der Minder- ausfuhr von Futtergewähsen und Kartoffeln einen Ausfall von 941 000 (100) kg, auh die Ausfuhr von Zink ift erheblich zurüd- gegangen. :

Hinsichtlich des Mühlenla ge rverkehrs ist zu bemerken, daß auf Müúükblenkonto im ganzen 773176 (100) kg Getreide und 1321528 (100) kg Oelfrühte und Sämereien zur Einfuhr gelangten und zusammen 305 168 (100) kg Mühlen- und 29 431 (100) kg Oelfabrikate ausgeführt wurden.

Bevölkerungsaustaufcch im Deutschen Reich.

Aus den bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1890 gemachten Erhebungen ergiebt si, daß der Bevölkerungsaustaush zwischen ent- fernten Gebieten des Reichs erheblih zugenommen hat. In dem die Ergebnisse der Volkszählung zusammenfassenden Tabellenwerk des Statistischen Amts wird das Reich in drei große Theile getheilt: den Osten, Westen und Süden, deren Grenzen Tbe und Main sind. Bei dieser Eintheilung hatte (in Prozenten der Geburtsbevölkerung ausgedrückt) der Osten nach der Zählung von 1880 0,33 vom Hundert, nah der von 1890 8,90 vom Hundert verloren, der Westen nach der Zählung von 1880 1,10 vom Hundert verloren, nach der von 1890 8,10 vom Hundert gewonnen, der Süden nach der Zählung von 1880 2,20 vom Hundert gewonnen, nah der von 1890 0,20 vom Hundert verloren. In der Periode von 1880 bis 1890 macht sih hiernach gegen früher eine viel stärkere Ueberwanderung der Bevölkerung aus einem Gebiet in das andere und ferner ein erheblich größerer Zuzug nah dem Westen bemerkbar. Nach der Bevölkerungs8- bilanz im Jahre 1880 erscheint der Westen noh mit einem Verlust, mit cinem größeren Verlust sogar als der Osten, und nur der Süden weist einen Gewinn auf. Zehn Jahre später dagegen erweist sich der Westen als dasjenige Gebiet, welhes beim inneren Bolks8austaush den meisten Gewinn, und zwar vorzugsweise durch Zuzug aus dem Osten, erzielte. Der Verlust des Ostens ist von 0,33 °/o im Jahre 1880 auf 8,9 9/9 im Jahre 1890 gestiegen.

Wäre die Zählung im Sommer statt im Winter vorgenommen worden, so würde der Gewinn des Westens auf Kosten des Ostens wohl noch größer gewesen sein. Eingebüßt haben nur die vom Westen weiter entfernten Gebiete Ost- und Westpreußen, Posen, Schlesien, Pommern und Mecklenburg; gewonnen haben hauptsächlich die Fabrik- zentren in Sachsen, Rheinland und Westfalen. :

Bemerkenswerth is au die Anziehungskraft der großen Städte: nur 43,73 v. H. ihrer Einwohner sind im Durchschnitt in ihnen ge- boren, 56,27 v. H. sind zugezogen.

Kohlenförderung im Ober-Bergamtsbezirk Dortmund.

Die Kohlenförderung im Ober - Bergamtsbezirk Dortmund betrug im ersten Vierteljahr 1894 10 059 459 § gegen 9 456 277 & im gleichen Zeitraum 1893. Die Zahl der Arbeiter belief sich auf 153 349 gegen 144 922 Mann im ersten Vierteljahr 1893.

Zum englischen Genossenshaftswesen

Lujo Brentano hat în einer von ihm und Leser veranstalteten Sammlung älterer und neuerer staatswissenschaftlicher Schriften des Fn- und Auslandes ein Buh von Mrs. Sydney Webb über die dritishe Genossenschaftsbewegung herausgegeben. (Pr. 4 M Leipzig, Duntter u. Humblot.) Ueber die englische Genofsenschaftsbewegung hat bisher ein ähnliches übersichtliches Buch noch nicht existiert. Die Verfasserin, die als Sachverständige von der Kommission der Lords über das Swea- tingsystem vernommen wurde, giebt hierin zwar auch keine ershöpfende Geschichte des neueren englischen Genofsenschaftswesens, aber es ist wie Shmoller im Aprilhest der „Preußischen SFahrbücher“ treffend sagt „eine Studie, ganz aus der Wirklichkeit nah eigener Beobachtung gezeichnet, voll Leben und Anschaulichkeit, von vollendeter Kunst der Darstellung und troß aller demokratisch-realen, sozialistishen Welt- anschauung der Verfasserin maßvoll und rei _ an psychologisch-feinen und wahren Bemerkungen.“ Für unsere Erkenntniß der fozialen Umbildungen der Gegenwart liefert es einen der werth- vollsten Beiträge. Den Ursprung der neueren englischen Ge- nossenshaftsbewegung, die mit dem Konsumverein der 28 Rochdaler Weber von 1844 M, und jeßt in einem System solcher Vereine mit einer Million Mitglieder, einem Jahresumsatz von 36 Millionen Pfund und einem Jahresgewinn von 3 Millionen Pfund gipfelt, fieht Frau S. Webb in dem Zusammenwirken der gewerkvereinlichen, chartistishen und sozialistischen Bewegungen; den Sauerteig aber in dem Owen'schen Gedanken, daß kaufmännische Klugheit mit einem erhabenen moralischen Ideal sich verbinden müsse. Praktisch lag das Gelingen an den einfahen Grundsäßen : Baarzahlung, Lieferung un- verfälltér Waaren, Anseßung der Verkaufspreise entsprehend den mittleren Marktpreisen und Vertheilung des Gewinns nah den Einkaufssummen jedes Mitglieds. Im Jahre 1863 wurde die erste Großhandelsgenossenshaft begründet, im Jahre 1869 fam es zur Gründung des zentralen Genossenschaftsaus\{chusses, aus dem der Verband hervorging, der jeßt 1200 Vereine, 993 000 Personen umfaßt. Von Produktivgenossenschaften giebt es acht Arbeitergenossenschaften, welche den Verwaltungsrath aus ihrer Mitte wählen und nur Arbeiter mit Antheilen beschäftigen ; sie haben durdsnittlich je 182 Theilnehmer und seten je für 6202 Pfund ab. Eine zweite Klasse umfaßt vier Genossenschaften, die viel größer sind, sie verkaufen jährlich für je28 492 Pfund, haben durchschnittlich je 229 Mit- glieder und lebenslängliche Direktoren oder Aus\chußmitglieder. Die dritte, zahlreichere Klasse von 21 Produktivgenossenschaften umfaßt überwiegend kleine Meister, die Nichtmitglieder als Arbeiter be- schäftigen. In der vierten Klasse sind 13 Gesellschaften, welche that- \ächlih fkapitalistishe Unternehmungen darstellen, die Zahl der Theilnehmer beträgt durschnittlich 229, die der beschäftigten 98; die Macht is durchaus in den Händen der Nichtarbeiter; von 1274 Arbeitern sind nur 455 zugleich Antheilbesißer. Die Ver- fasserin gelangt hieraus u dem Ergebmß, daß die Vision einer Arbeiterbrüdershaft, in welcher Direktor und NBerwaltungsrath von den Mitgliedern aus ihrer Mitte gewählt werden, als ein unfaßbares wirthschaftlihes Phantom verschwinde. Die wirklihe Produktivgenossenschaft dieser Art leide zu sehr an Kapitalmangel, an Absaßmangel, an Disziplinmangel. Sie beruhe auch ethisch auf falshen Gedanken, indem sie an den persönlichen Gewinn appelliere; der Gedanke, daß größere Anstrengung größeren Gewinn geben solle, sei die naive Anrufung des alten Adams der Nationalökonomie.

Der Schwerpunkt der Verbreitung der Genossenschaften liegt in den nördlichen Grafschaften und in den Arbeitern derjenigen Gewerbe, die ganz zur Großindustrie gehören. Auch die Gewerkvereine und Kon- sumvereine gehören denselben Schichten der Gesellschaft an.

Non 10 000 Millionen in Großbritannien angelegten Kapitals befinden sich nah Frau S. Webb nur 12 Millionen in den Händen demokratisher Genossenschaften; vier Fünftel der Lohnarbeiter stechen noch der Gewerkvereins- und Genossenschaftsbewegung fern. Die Ver- fasserin macht lebhaft Propaganda für eine weitere Entwickelung auf diesem Gebiet, indem sie zugleich gewissen radikalen, naiven Weltanschauungen Ausdruck giebt, über die man um so eher hinweg- gehen fanu, als dadurch der objektive Werth der Darstellung nicht be- einträchtigt wird.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Dortmund schreibt man der „Köln. Ztg.“: Die Wahlen der Vertreter für den internationalen Bergarbeiter-Kongreß in Berlin sind nunmehr hier und in den umliegenden Bezirken er- ledigt. Troß der regsten Werbung war die Betheiligung an den Wahlversammlungen äußerst gering. Für den Bezirk Ewing bei Dortmund wurde ein den Bergarbeitern ganz fernstehender fozial- l tvo Agitator, der frühere Dreher, jeßige Agent Bölger gewählt.

Aus Stettin wird dem „Vorwärts“ zu dem dortigen A us- stand der Steinsetßzer mitgetheilt, daß die bis jeßt cingegangenen Unterstüßungsgelder genügten. Im Ausstand befinden sih 46 Mann, tavon sind vier ledig; abgereist find vier Arbeiter.

Fn Leipzig verpflichtete sih, wie die „Lpz. Ztg." berichtet, eine von 200 Personen besuchte Versammlung der Lithographen und Steindrucker, keine Arbeit mehr im Accordlohn zu verrichten. Veranlaßt wurde der Beschluß durch die in einer größeren Dffizin Leipzigs geplante Einführung des Stücklohns.

Aus Wien meldet ein Wolff’shes Telegramm: In einer anläß- lih des bevorstehenden 1. Mai erlassenen Bekanntmachung des Statthalters wird darauf hingewiesen, daß Arbeitseinstellungen ohne Zustimmung der Arbeitgeber geseßlich unstatthaft seien, und daß der Vertragsbruch eventuell Entlassung nah sich ziehe. Die Arbeitershaft wird in der Bekanntmahung wohl- meinend und dringend vor eigenmächtigen Arbeitseinstellungen und namentlich vor Ausschreitungen, denen auf das strengste begegnet werden würde, gewarnt. Oeffentliche Aufzüge find in diafthr Fahre wegen des versammelten Reichsraths weder in Wien und Um- gebung, noch, anderer Verhältnisse halber, anderwärts gestattet. Alle Maßnahmen sind getroffen, um etwaigen Ordnungsstörungen auf das wirksamste entgegenzutreten.

Aus Breslau telegraphiert man der „Köln. Ztg." : Die For- derungen der ausständigen Arbeiter in den Fißner’schen und Gommer'’schen Kesselfa briken in Sielce in Russish-Polen (vgl. die gestrige Nr. 99 d. Bl.) wurden eingehend geprüft und nicht ganz unbegründet gefunden. Der. russishe Ingenieur Malcinowsky, der die Schuld an den vorgekommenen Lohnverkürzungen trägt, ist fofork bne diy und hierauf die Arbeit in vollem Umfang wieder aufgenommen worden.

Aus Gent meldet ein Telegramm des „D. B. H.“ vom beutigen Tage: In der Tuchfabrik Wetteren ist ein allgemeiner Ausstand ausgebrochen, nachdem der Besißer der Fabrik die Arbeitslöhne ver- fürzt hatte. Die Arbeiter verhalten sih ruhig und wollen den Aus- stand so lange fortseßen, bis ihre Forderungen bewilligt werden. Die Behörde hat gestern eine Versammlung unter freiem Himmel unter- fagt. Die Zahl der Ausständigen beläuft sich auf etwa tausend.

Aus Washington wird der Londoner „A. K.“ über den Marsch der Arbeitslosen nah Washington unter dem 26. d. M. geschrieben : Den Truppen, die gestern Abend die Corei’shen Arbeitslosen in Forsythe zu Gefangenen machten, is der Befehl ertheilt worden, sie dem Bundesmarschall zu übergeben. Im Repräsentantenhause werden Vorsichtêmaßregeln getroffen, um zu verhindern, daß das dort befindlihe Geld von den Arbeitslosen gestohlen wird.

Nach Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Wohe vom 15. April bis inkl. 21. April cr. zur Anmeldung gekommen: 917 Lebendgeborene, 459 Eheschließungen, 36 Todtgeborene, 569 Sterbefälle.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs®- Maßregeln.

Spanien.

Die Königlich spanische Regierung hat gegen alle Herkünfte aus Portugal dieselben sanitätspolizeilihen Maßregeln angeordnet, die sie seiner Zeit anläßlich der im Sommer 1893 in Südfrankreich auf- getretenen Cholera gegen die französishen Provenienzen ergriffen hatte. (Vergl. Nr. 145 des „R.-A.* vom 20. Juni v. I. und Nr. 95 vom 23. d. M.)

Handel und Gewerbe.

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 97. April die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Pflugstraße 4, dem Töpfermeister Otto Plessow gehörig; Fläche 817 a; Nußungswerth 14 720 Æ; Mindestgebot 179 600 4; für das Meistgebot von 253 000 ( wurde die „Berliner Immobilien- Aktienbank", Leipzigerstraße 135, Ersteherin. Müller - straße 164, dem Kaufmann Franz Glaß gehörig; Fläche 9 a; Nutzungswerth 17 000 4; Mindestgebot 1500 M; für das Meistgebot von 190000 s wurde der Kaufmann Carl Koehne, Negentenstraße 23, Ersteher. Alt-Moabit 78, dem Malermeister A. Erdmann gehörig; Nußungswerth 9370 4; Mindestgebot 600 46; für das Meistgebot von 136 000 6 wurde der Eigenthümer Johann Nicolai zu Berlin Ersteher. Wöhlertstr. 1 a, dem Kaufmann Friß Neumann gehörig; Fläche 3,92 a; Mindestgebot 1400 M4; Nuzungswerth 8050 4; für das Meistgebot von 123 200 #6 wurde die Frau P. Breßlow, geb. Heeg, Schellingstr. 8, Ersteherin.

Vom oberschlesischen Eisen- und Zinkmarkt Ee richtet die „Schl. Ztg.*: Die im Vorbericht erwähnte Verstärkunz des Hochofenbetriebs is zum theil bereits eingetreten, indem seil einigen Tagen ein neuer Ofen in Friedenshütte angeblasen wurde. Der Verbrauch an Roheisen bei den oberschlesischen Werken nimmt immer mehr zu, und au der Export an Puddel-Noheisen nach Ruß- land is in leßter Zeit gestiegen. In Walzeisen ist die Nach- frage sehr stark; die Werke nehmen neue Aufträge nur noch gegen Lieferungssristen von 6 bis 8 Wochen an. Sie sind sämmtlich gut beschäftigt und versenden täglich bedeutende Posten von Grob- und Feineisen, starkem Façoneisen und Trägern nach Nuß- land; aber au im Inlande hat sich die Nachfrage gehoben und ist der Andrang besonders der Händler gegenwärtig dro Sn einblechen hat das flotte Geschäft weiter angehalten, und für Grobbleche scheint ebenfalls mehr Bedarf vorzuliegen, da für diese nicht allein aus Rußland, sondery auch aus dem Revier größere Aufträge vorliegen. Die Stahlwerke sind zum größten Theil noch ungenügend beseßt, dagegen sind die Maschinen- und Kesselfabriken infolge

rößerer Bestellungen von Dampfmaschinen und Kesseln wieder besser beschäftigt und in der Lage, ihr Arbeiterpersonal verstärken zu können. Die Gießereien sind größtentheils recht flott im Betriebe; au

die kleineren Werke, die zumeist Handelsguß herstellten, haben si

zur Anfertigung von gangbareren Artikeln, als Ofenarmaturen eingerihtet. Konstruktions- und Meparatur - Werkstätten haben genügend zu thun, und die Draht- und Nägelwerklt sind nah wie vor stark beschäftigt und bemüht, ihren Lieferungsverpflihtungen nachzukommen. Auch die Nöhrenwa2s werke erfreuen fi einer wesentlihen Geschäft8aufbesserung. Im Zinkgeschäft will sih die Lage immer noh nicht bessern, ob- wobl in verflossener Woche in Walzzink größere Lieferungs-Abshlüsse zu stande kamen. In Blei und Bleifabrikatea liegt das S

äft ebenfalls recht matt.

ÎIn der gestrigen Generalversammlung der Hessischen Ludwigsbahn wurde auf Antrag des Verwaltungsraths die Ver, theilung einer Dividende von 4# % beschlossen. Dem Erneuerungs- fonds wurden 100000 4, der Pensionskasse ein Beitrag von 950000 M zugewiesen und 308460 4 wurden auf neue Rechnung vorgetragen. Als Verwaltungsräthe wurden wieder-

ewählt Geheimer Kommerzien-Rath Franz Werner, Carl Andreas Probst und Kommerzien-Rath von der Valckenberg; neugewählt als Nerwaltungsrath wurde Dr. jur. Carl Schmidt-Polex in Frank- furt a. M. Die Anträge des Verwaltungsraths auf Erbauung der B v rate a tr des E Bahnhofs, Fixierung er Staatsgarantie und Beschaffung des Geldbeda Urde! Widerspes h genehmigt : | g darfs wurden ohne

rantfurt a. 20 U (D T D i Abend abgehaltene Versammlung hat, wie die „Frkf. tg beitet die zwischen Vertretern der Banken und Banquiers einerseits und der Makler andererseits über die Vertheilung der Stempelsteuer - lasten getroffenen Vereinbarungen angenommen. Hiernach wird die Courtage für Zeitgeshäfte bei Papieren, die bis 40%/9 notieren, pro Mille, bei allen höher notierenden gleichmäßig # pro Mille betragen. Für Kassageschäfte gelten die bereits gemeldeten Säße. Den Stempel für Schlußscheine zwishen Banquier und Makler \oll der Banquier tragen, _ während der Makler die internen Stempelgebübren trägt. Der Kundschaft sollen in Anrechnung gebracht werden auf jedes Kauf- und Verkaufsges{häft im Komptantgeschäft 2/10 pro Mille, im Zeitgeschäft #{/10 pro Mille, im Prolongationsge- schäft 3/10 pro Mille für jede einmalige Prolongation. Schließlich wurde eine Resolution angenommen, die Handelskammer zu ersuchen, nach dem 1. Mai eine Versammlung einzuberufen, in der die Ver- mittelungsfrage nebst der Garantiefrage berathen werden soll. Innerhalb des Monats Mai wollen die Banquiers weder eine G bei der Veberweisung verlangen, noch die Makler eine folche anbieten.

ambairo, 20 Al. (B. L. B) Des Direttor. der Deutschen Dampfschiffahrtsgefellschaft , Kosmos“ Guido Arthur Heinrich Staude ist gestern Abend infolge eines Herzschlags plöß- li gestorben. i

Wien, 20, April, (2 E. B.) Der Verwaltungsrath der Lemberg-Czernowißer CGisenbahn beantragt, eine Dividende von 14 F1. für die Aktie und 4 Fl. für den Genußschein zu vertheilen und 428 181 Fl. auf neue Nechnung vorzutragen.

S Petersburd, 20, Abl (B. L B) Die Durs führung der Gesammtfkonversion der Bankbillets und der Orientanleihen in vierprozentige Rente nah dem Durchschnitts- Kurs von 93 ergiebt eine jährlihe Verminderung der Zins- und Amortisationszahlung von 233/10 Millionen Rubel.

Verdingungen im Auslande. Belgien.

11. Mai, 11 Uhr. Rathhaus in Jrelles bei Brüssel : Lieferung der Stoffe und Zuthaten zur Anfertigung der Kleidungsstücke, welche an bedürftige Schüler der Elementarschulen vertheilt werden sollen, und von Holzshuhen. Angebote sind bis zum 10. Mai eingeshrieben einzureichen.

20. Juni, 10 Uhr. Kriegs-Ministerium in Brüssel: Lieferung und Aufstellung zweier Panzerthürme für zwei 15 cm-Kanonen im Fort Waelhem. Voranschlag und \pezielles Lastenheft, sowie die auf diese Unternehmung Anwendung findenden allgemeinen Bedingungen sind „im Bureau des „colonel-directeur du génie“ im Kriegs- Ministerium niedergelegt. Die genannten DokunenteBunentäglich, Sonn- und Festtage ausgenommen, îm genannten Bureau, welches seinen Siß in der alten Sternwarte, Boulevard Bischofsheim, hat, eingesehen werden und zwar von 10—12 und von 2—3 Uhr. Angebote müssen mittels eingeschriebenen Briefs 5 Tage vor Ertheilung des Zuschlags, also spätestens am 15. Juni zur Post gegeben werden.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 27. April. (Meme) « M OLDD euts Mer LTOVD: Der Schnelldampfer „Spree“ ift am 26. April Vormittags auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Havel“ is| am 25. April Nachmittags in New-York angekommen. Der Post- dampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ ist am 25. April Abends von Neapel nach New-York abgegangen. Der NReichs- Postdampfer „Gera“ ist am 25. April Nachmittags von Baslti- more nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Neckar ist am 2%. April Abends von New-York nah Neapel ab- gegangen. Der Postdampfer „Hannover * hat am 25. April Ubends Vlissingen passiert. Der Postdampfer „Leipzig“ bat am 25. April Nachmittags Santa Cruz passiert. Der Reichs- Postdampfer „Habsburg“ hat am 25. April Abends die Reise von Neapel nah Genua fortgesegt. Der Neichs-Postdampfer „Ba yern“ ist am 26. Avril Morgens in Antwerpen angekommen. Der Post- dampfer „Straßburg“ hat am 26. April Morgens Dover passiert. Der Postdampfer „Graf Bismarck" hat am 26. April die Reise von Bahia nach Lissabon fortgeseßt. Der Schnelldampfer „Fulda“ ist am 26, April Vormittags von Genua nah New-York abgegangen.

Hamburg, 27. April. (W. T. B.) Hamburg-Amer|- kanische Packetfahrt - Aktien - Gesellschaft. Der Schnell- dampfer „Columbia“ ist, von Hamburg kommend, heute Morgen von Southampton nah New-York abgegangen.

Hamburg, 27. April. (W. T. B.) Infolge der in Lissab on herrshenden Cholera werden die nah Brasilien fahrenden Dampfer der Hamburg - Südamerikanischen Dampfschiffahrts- A von Mai ab bis auf weiteres Lissabon niht mehr an- aufeu.

Mannigfaltiges.

Im Zirkus Nen z finden morgen die beiden leßten Sonntags- vorftellungen statt, und zwar Nahmittags 4 Uhr eine große Komiker- Vorstellung und Abends eine equestrishe Gala-Vorstellung mit dem zum leßten Male zur Aufführung gelangenden VJagdstük, welches noch -einmal die ganze Elite des Renz'shen Marstalls vereint. Am Montag nimmt dann Direktor Nenz in einer grande soirée équestre von Berlin Abschied. Nah Schluß dieser Borstellung reist die Gesell- schaft mittels Sonderzugs nah Hamburg.

Erfurt. Aut stellung

Die Thüringer Gewerbe- und Industrie- , die vom 1. Mai bis 30. September in Erfurt statt-

findet, ist dur die rege Betheiligung bereits weit über die anfänglich gesteckten Grenzen hinausgewachsen. Nachdem nunmehr die theils großartigen, theils originellen Bauten auf einem landschaftlih s{chön

gelegenen Pun Unternehmen

land in Ausstellungen aufzuweisen gehabt hat.

fte Erfurts vollendet sind, wird es flar, daß das eins der anzichendsteen wird, welches Deutsch- Die Vieï-

seitigkeit, welche sich durh die Mitwirkung der umfang- reichen und interessanten Thüringer Industrie, des Gartenbaues, ter Landwirthschaft, durh die aus dem ganzen Deutschen Reich beshickten Sonderausfstellungen von Motoren und Hilfêm-schinen für das

Kleingewerbe, hunden 2c., en bindung mit Fahr äußerst l

von Gemälden, Frauenarbeiten, Alterthümern, NRafsse- twickeln wird, macht einen Besuh Erfurts in Ver- den Glanzpunkten des Thüringer Waldes in diesem ohnend und genußreich.

Wieliczka. Am ersten und zweiten Pfingstfeiertage, 13. und 14, Mai, wird ein Grubenbesuch in dem weltberühmten Sal z- bergwerk Wieliczka bei glänzender Beleubtung, brillantem Feuerwerk und „Höllenfahrt“ veranstaltet. Der Reinertrag ist für den hiesigen Armenverein des hl. Vinzenz a Paulo bestimmt. Es können jedoch nur 400 Perfonen in zwei Partien zu je 290 das Salza

bergwerf besu

hen. Eintrittskarten sind bei S. A. Krzyzanowski,

Buchhandlung, im Café-Nestaurant von Peter Porzycki, beide am Haupt-Ring in Krakau, und an der Kasse_in Wieliczka zu er-

halten. Preis

Person 2 Fl.

mittels der D

einer Eintrittskarte in das Salzbergwerk für eine 50 Kr. ohne Beförderung in- und aus der Grube ampfmaschine; Eintrittskarte mit Ein- und Ausfahrt

aus der Grube mittels der Dampfmaschine 2 Fl. 80 Kr. Der Ein- gang in das Bergwerk findet um 1 und 15 Uhr Nachmittags statt. Von Krakau verkehrt an diesen Tagen ein Personenzug nah Wieliczka, welcher um 12 Uhr von Krakau abgeht und von Wieliczka um 6 Uhr 10 Minuten Abends nah Krakau zurückfährt. Die Stellwagen gehen von Wieliczka nach Krakau um 6, -8 und 10 Uhr Abends ab. Jllustrierte Fremdenführer \ind an der Kasse zu haben.

M ons, 28. April. Im Kohlenbergwerk Bois du luc ist, wie „W D D meldet, ein Fahrt uhl mit sechzehn Arbeitern infolge Reißens des Seils auf den Grund der Grube hinabgestürzt. Drei Arbeiter konnten sih retten, die übrigen “dreizehn wurden

getödtet.

Athen, 15 Sekunden

28. April. Ein neues heftiges Erdbeben, welches andauerte und hauptsächlich Atalanti und Umgegend

verwüstete, hat laut Meldung des „W. T. B.* gestern Abend 94 Uhr

stattgefunden ; und zahlreiche

dabei sollen wieder Menschenleben zu Grunde gegangen Häuser eingestürzt sein. In Athen haben einige Häuser

Risse bekommen; es herrscht lebhafte Aufregung.

Algier, geborenen un Wi Mehrere Pers

97. April. Eine Schaluppe mit siebzehn Ein- d einem Italiener kenterte, laut Meldung des vergangene Nacht im Hafen infolge eines Windstoßes. onen sind ertrunken.

. Untersuungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. . Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung, . Berkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. . Verloosung 2c. von Wertbvapieren.

6. i r t auf Aktien u. Aktien-Gesellsck,

afts-Genofsenschafter.

rwerbs- und

Deffentlicher Anzeigev. | | iu fbimmila

9. Bank-Ausweife. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs-Sachen.

[7050] Bekanntmachung. Der unter dem 28. März 1894 hinter dem StelU- | [7160] machergesellen Leopold Brachhaus erlassene Steck-

9) Aufgebote, Zustellungen | "52 und dergl.

Zivangsversteigerung. Im Wege. der

wangsvollstreckung soll das im | zugeshriebenen Akerstüks Nr. 585

brief, abgedruckt in Stük Nr. 78 des Deutschen | Grundbuche von Alt-Schöneberg Band 32 Nr. 1299 | Termine

Reichs- und Preußischen Staats-Anzeigers pro 1894, | auf den Namen des Kaufmanns Marx Griese zu Berlin eingetragene, in der Straße 12a. Nr. 15, nah dem Kataster angeblich Elßholz;straße Nr. 15 belegene | 6. Juli 1894, Grundstü am 22. Juni 1894, Vormittags S 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Ge- [7047] rihts\telle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C.,

ist erledigt. Tilfit, den 21. April 1894. Königliches Amtsgericht. 11.

In der Strafsache gegen

1) den Aquilin Filler, geboren am 22. Juni 1871 zu Poppenhaufsen, zuleßt wohnhaft daselbst,

9) den Hugo Oppenheimer, geboren am 7. De- zember 1873 zu Hettenhausen, zuleßt wohnhaft daselbst, blatt

3) den Johannes Zentgraf, geboren am 22. August atis, 1873 zu Brand, zuleßt wohnhaft daselbst,

4) den Iosef Hohmann, geboren am 29. März 1873, zu Brand, zuleßt wohnhaft daselbst,

{luß der Strafkammer 11. Königlichen Landgerichts

: E O «e 120 | deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- dahier vom 7. April 1894 auf Grund des § 480 buche E a M Eintragung gef P pas i R Le : Ct vermerks nicht hervorging , insbefondere derartige Strafgeseßbuchs das im Deutschen Reiche befindliche Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden 7173] Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- [7 Di d i Vor M S e Abgabe von Ge- E os Meni t «hei 3 & 396 Ÿ C oten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger vas hiermit in Gemäßheit des § 326 Abs. 1 der widerfpriht dem Gerite glaubhaft u En witdrigensa ieselben bei Feststellung des geringsten ; e j Gebots nit berücksichtigt werden A bei id bungen der 49/6 igen fonsolidierten Staatsanleihe, theilung des Kaufgeldes gegen die berüksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche a: p des A bee Bete werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerung8termins a t S 4 i : die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigen- nebst den Zinsscheinen Reihe I. Nr. 17 In der Strafsache gegen den am 21. Suli 1869 | falls nah erfolgtem Zuschlag das Kausgeld in Bezug Uichahetei eborenen Maurer Heinrih Wilhelm Kurz von | auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. | #Ur Zinsfcheinreihe III. linzhausen wegen Verlegung der Wehrpflicht ist | Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird : g l rch | am 26. Juni 1894, Mittags 12 Uhr, an Beschluß der K. Strafkammer hier vom 29. März | Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 23. April 1894.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88.

bezw. 326 der Strafprozeßordnung und § 140 des

Vermögen der Angeklagten zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden,

Strafprozeßordnung veröffentlicht wird. Hanau, den 17. April 1894.

Der Erste Staatsanwalt : Schumann.

[7048] K. Staatsanwaltschaft Tübiugen.

die seinerzeit verfügte Vermögensbeshlagnahme durch

d. I. wieder aufgehoben worden. Fasz. 9/12. Tübingen, den 25. April 1894. H.-Staatsanwalt Mayr.

[7293]

Grundstück ist mit 5,73 4 Reinertrag und einer E A 5 a ie qm es Ada r dagegen niht zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der | saale des hiesigen Amt2gerichtsgebäudes ; Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbu | E A aats etwaige Abschäßungen Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie beson- dere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschrei- berei ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen

Auslage der Verkaufsbedingungen

Tessin, den 22. April 1894.

Amtsgericht.

Aufgebot. ziehers Gustav Kerker in Wohlau,

nebst den Zinsscheinen Reihe II1. Nr. 1

dieselbe erforderlih. Zu diesem Zi

[7049] E Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nah | mit aufgeboten und werden alle diejenig

Aufhebung der Vermögensbeschlagnahme. | Die durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserl. F Landgerichts hier vom 19. Dezember 1893 gegen | 7

L Beilage des Deutschen Reichs-Anzeigers vom 2. Januar 1894 veröffentlichte Vermögensbeschlag- nahme ift aufgehoben worden. f P

1) Vaumert Eugen, geboren am 23. März 1873 in Sand,

, 2) Vaumüller Alois, geboren am 22. Suli 1873 in Düppigheim,

chiltigheim, 1872 in Geudertheim, zember 1872 in Gries.

Strafburg i. E., den 24. April 1894, Der Kaiserl. Erste Staatsanwalt.

statten wird.

durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem roflam finden zur Zwangsversteigerung des dem è¿aurermeister Friedrih Schleeff zu Güstrow ge- L ri j v S f {ad nahbenannte Personen ausgesprochene, in Nr. 1 M S ecenee Q hauses mit Zubehör Termine 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endliher Negu- lierung der Verkaufsbedingungen am Freitag, den 13, Juli 1894, Vormittags 11 Uhr, welchem sie kontrahiert haben, ver: 2) zum Ueberbot am Dienstag, den 7. August | würden. ; A T 8 n S b x , _| im Zimmer Nr. 15 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes 3) Sorgus Georg, geboren am 8. März 1870 în | tatf. Auslage der VerkaufWbedingungen vom 28. Juni 4 t R: : 11894 an auf der Gerichts|reiberet und det dem zum ) Frauli Philipp, geboren am 1®. September Sequester bestellten Herrn Referendar Klock hierselbst,

5 ; welcher Kaufliebhabern nah vorgängiger Anmeldung 9) Moscheuros Michael, geboren am 26. De- | die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör ge- Der

Güstrow, den 24. April 1894.

Wohlau, den 23. April 1894. Königliches Amtsgericht. Wollner.

[77790] Aufgebot. das Au

Wt

Großherzoglih Mecklenburg - Schwerin\ches

de 1882 Litt. E. Nr. 633 414 über . . 300M

und der Anweisung zur Zinsscheinreiße IIL., de 1884 Litt. E. Nr. 759 446 über . . 300 Æ

Reihe 11. Nr. 1 bis 20 und der Anweisung

i: zusammen über 600 4 soll dem Empfangsberehhtigten herausgegeben werden. Bevor jedoch die Herausgabe der vielfach gepfändeten Kaution angeordnet werden kann, ist die Ermittelung etwaiger weiterer Ansprüche und Rechte Dritter an

Antrag des Präsidenten des Königlichen Ober-Landes- gerihts zu Breslau die vorgedachte Amtskaution hier-

Gläubiger, welhe sich bisher nicht gemeldet haben, und welche Nechte und Ansprüche an die Kaution geltend machen, aufgefordert, dieselben spätestens in dem Aufgebotstermin am 12. Juli 1894, Vor- mittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 1 anzumelden, widrigenfalls sie ihrer Ansprüche und Nechte an die gedahte Amtskaution verlustig erflärt und lediglich an die Person desjenigen, mit

G R Nudolf Weichardt zu Spandau hat Aufgebot des ihm verpfändeten Legescheins der as aa p E V 8gesellshaft da- E e O MeMonb Sen 9 ul vier über die dieser vom Versicherungsnehmer Großherzoglih Mecklenb.-Schwerinfches Amtsgericht. Schlossermeister Johannes Scheeder zu Spandau

—— für ein Darlehn von 120 Æ nebst Zinsen zum Faust- pfand gegebene Police Nr. 32714 über die Ver-

1) zum Verkaufe nah zuvoriger endliher Regu- lierung der Verkaufsbedingungen am Freitag, den

2) zum Ueberbot am Freitag, den 27. Juli | [7167] 1894, jedesmal Nachmittags 12} Uhr, 3) zur Anmeldung dingliher Rechte

sicherung des Lebens des Lettgenannten für 1500 #4

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach | beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf- durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck | gefordert, svätestens in dem auf Mittwoch, gas in den Meklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem | 24, Oktober 1894, Vormittags 10 Uhr, vor Proklam finden zur Zwangsversteigerung des dem | dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 29, an- Maurergésellen Johann Vik hieselbst zu Stadtbuch | beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden mit Zubehör | und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos-

erklärung der Urkunde erfolgen wird. Frankfurt a. M., den 21. März 1894. Königliches Amtsgericht. TV.

E Aufgebot. : | Die Wittwe Heinemann, Karoline Pauline, geb.

t eue Frie j | ur 1 an das | Elste, zu Schkeuditz hat das Aufgebot des angebli

Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das | Grundstück und an die zur Immobiliarmasse des\elben | verloren gegangenen S tate bades der e gehörenden Gegenstände am Freitag, den 6. Juli | Schkeudiß Nr. 7090, auf den Namen Gustav 1894, Mittags 12 Uhr, im Schöffengerichts- | Heinemann in Beuditz lautend, mit einem Einlage-

bestand von 69 M 99 H zum Zweck einer neuen

vom 22. Juni | Ausfertigung beantragt. Der Inhaber der Urkunde

Amtskaution des ehemaligen Gerichtsvoll- l ] bestehend aus den im Kautionsdepositorium der Königlichen Justiz- Hauptkasse zu Breslau verwahrten Schuldverschrei-

bis 20

bis 20,

ved wird auf

en unbekannten

viesen werden

und andere, das | 1894 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum | wird aufgefordert, spätestens in dem auf den Sequester bestellten Kaufmann Alb. Palak hierselbst, | 5. November 1894, Vormittags A e O Lar Ci L Sue e vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- a, F i / ie Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör ge- i Nan S Ns, | werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die | statten wird.

wegen Verlegung der Wehrpflicht, ist durch De- | nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche,

gebotstermine seine Nechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Schkeuditz, den 17. April 1894. Königliches Amtsgericht.

(T1T7DI Aufgebot. Der Budchbindermeister Chr. Fr. Carl Bartels hieselbst hat das Aufgebot der an dem ihm gehörigen, No. ass. 2053 am Langenhofe hier belegenen Hause und Hofe sammt Zubehör für nachbenannte Per- lonen : __8, den Sterbekassenboten, früheren Tapezierer Ferdinand Schwabe zu Hamburg, b. den Maler Ferdinand Dehn zu Brome, früher zu Klöße, _ c. den Schlossermeister Rudolf Dehn, _d. den Schornsteinfegermeister Carl Klein zu Stadtoldendorf als Kurator des abwesenden Buch- binders Ferdinand Dehn, früher zu Stadtoldendorf, o. die Wittwe des Faktors Dehn, Wilhelmine Luise, geb. Dehn, zu Stadtoldendorf, und f. die Wittwe des Schenkwirths Franke, Caroline, geb. Biel, laut Kaufbriefs vom 29. Oktober 1875 versicherten Hyvpothekforderung zu 1050 Thaler = 3150 # nebst 4730/0 Zinsen und etwaigen Kosten beantragt. Gerichts\eits werden daher der unbekannte In- haber der bezeihneten Urkunde, sowie Alle, welche auf das bezeihnete Hypothekkapital Ansprüche machen, hierdurh aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. November 1894, Morgens 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gericht, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 24, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls der bezcihnete Kaufbrief für kraftlos erklärt und die Eintragung der Hypothek im Grundbuche gelöscht werden wird. ; Braunschweig, den 19. April 1894.

Herzogliches Amtsgericht. W. Kulemann.

[7178] Aufgebot.

Dex Nechtsanwalt Driever hier hat auf Grund einer ihm von dem Fabrikarbeiter Theodor Klümper in Epe ertheilten Vollmacht Namens desfelben das Aufgebot der in der Sen E Kirchspiel Epe

belegenen Parzellen Flur 14 Nr. 1543/724, Lünterie, Aer, groß 5 a 35 qm, und Flur 14 Nr. 72/1, Lünterie, Aer, groß 9 a 74 qm, von welchen die