A G R o E E E C E N m e E
mit Widerwärtigem rettet ec mit äußerster Anstrengun sein Werk, das „die Arbeit* darstellt und feine eigene ringende e verkörpert. Er stirbt, als Ruhm und Ehre seiner warten. Der Roman ift sorgfältig durhgeführt und wenn, der drastishe Stil auh einen höheren Kunst r niht aufkommen läßt, so wird das Buch um feiner kernigen Sh erungen willen der Verfasserin gewiß neue Freunde gewinnen.
— „Deutsche Weidmannssprache“, mit Zugrundelegung des gesamten Quellenmaterials p den praktischen Jäger, bearbeitet von Ernst Ritter von Dombrowski. Verlag von I. Neumann, Neudamm. Dritte Auflage. Ladenpreis geheftet 3 M, gebunden 4 4. — Nicht allein für den Neuling im Bodroefót, auch für den wetdgerehten Jäger tis das vorliegende Buh von Interesse, denn sein Inhalt, der über 3000 Ausdrücke umfaßt, ist unter Berüksichtigung der verschiedenartigen Bezeihnungen in den nördlichen und den süd- lichen Ländergebieten Deutschlands sahkundig zusammengestellt. Der Stoff ist lexikonartig geordnet, sodaß jede gewünshte Auskunft {nell und leiht aufgefunden werden kann.
Handel und Gewerbe.
In der heutigen Sißung des Zentralausschusses der Reichsbank besprach der Vorsißende, Vizepräsident des Reichs- bankdirektoriums Dr. von lasenapp die vorliegende Wochenübersiht und führte unter allseitiger Zustimmung aus, daß, wenn sich auch die Lage der Bank gebessert, E auch der Goldbestand in erfreulicher Weise gehoben habe, do in Anbetracht der noch erheblihen Spannung eine Aenderung des- Diskontsaßzes zurzeit niht in Frage kommen könne.
Darauf genehmigte der Zentralaus\huß die Zahlung einer
E ie M von 13/, Proz. auf die Erträge dieses
Jahres für die Reichsbankanteilseigner und erflärte seine Zu-
stimmung zur Zulassung einiger Wertpapiere zur Beleihung
im Lombardverkehr.
(Weitere Nachrichten über „Handel u. Gewerbe“ \. i. d. Ersten Beilage.)
Land- und Forftwirtschaft.
Saatenstand in Bulgarien.
Die wiederholten und ausgiebigen Niederschläge der beiden leßten Wothen des Monats April alten Stils (14. April bis 14. Mai neuen Stils) haben die Weiterentwicklung der Saaten kräftig ge- fördert und die Hoffnung auf eine gute Ernte noch weiter bestärkt. Die Wintersaaten befinden sich fast überall in guter Verfassung. Die Feldbestellung zur Aussaat der Frühjahrssaaten konnte bei günstiger Witterung nngestört zu Ende geführt werden und die im Boden vors bandene Feuchtigkeit läßt auch für die verspätet angebauten Halm- früchte eine gute Entwicklung erhoffen. Nach amtlihen Ermittlungen hat ein großer Teil der Felder in Südbulgarien, die im Herbst infolge des Krieges unbestellt geblieben sind, für die Aussaat der Frühjahrs- saaten bestellt werden können. Der Stand der Weingärten ist vor-
züglih. (Bericht des Kaiserlißen Konsulats in Sofia vom 20. Mai 1913.)
Verdingungen.
Niederlande.
5. Juni 1913, 9 Uhr. Marinedirektion in Willemsoord: Lieferung von 48 000 kg weihen Weizens und 32 000 kg harten Weizens. Die Bestecke liegen bei dem Marineministerium im Haag und bei den Marinedirektoren in Willémsoord, Amsterdam und Helle- voetsluis zur Einsicht aus und find auf dem Geschäftszimmer der Marineintendantur in Willemsoord für 0,20 Fl. erhältlich.
5. Juni 1913, 12 Uhr. Gêmeindeverwaltung von Werkendam (Provinz Nor dbrabant), au dem O Lieferung und Legen von gußeifernen Röhren, Hilfs|tücken und A L ur die Wasser- leitung. Das Besteck und die Bedingungen find für 0,25 Fl. bei dem Gemeindesekretariat erhältlih. Auskunft erteilt der Direktor der Wasserleitung.
Belgien. (Lastenhefte können vom Bureau des adjudications in Brüffel, Rue des Augustins 15, bezogen werden.)
6. Juni 1913, 11 Uhr. Ministère des colonies in Brüffel, Rue des Ursulines 27: Lieferung von Schaufeln, Grabscheiten, Beilen, Hämmern, Zangen usw. Eingeschriebene Angebote zum 3. Juni. Lastenheft Nr. 1924.
23. Juni 1913, 12 Uhr. Station Lüttich-Guillemins: Lieferung von Pflaster-, Kopf- und Bordsteinen für die Station Comblain-la-Tour. 2 Lose 29141 Fr. Sicherheitsleistung 2600 Fr. E ene Angebote zum 19. Juni. Speziallastenhest Nr. 962 oftenfrei.
Demnächst. Salle de la Madeleine in Brüssel: Lieferung von gewalztem Eisen oder Stahl, galvanisiertem Stahldraht, Nägeln, Haken, Ketten, gewalztem Zink, Blet usw. und von Kabeln. 49 Lose. Gesamtsicherheitsleistung 29 900 Fr.
Demnächst. Ebenda: Lieferung von: 4100000 kg rohem Petroleum, 915 000 kg Kolza- oder Nüböl, 4 800 000 kg Leuchtöl, 306 000 kg rohem Leinöl, 18000 kg Terpentinöl, 163 000 kg Rindertalg, 2300 kg Fett für Gasmotoren und elektrishe Apparate,
600 kg Rizinusöl, 36 000 kg Trockenmittel, 2 100 000 kg Petroleum zur Gasfabrikation, 500 000 kg Baumwollabfälle. Anlieferung an verschiedenen Stationen. 61 Lose.
Theater und Musik.
Das Königlihe Opernhaus bleibt morgen geschlossen, weil die im engen Nahmen des alten Hauses kaum zu über-
lassen, zur Vorbereitung der „Götterdämmerung“ die für Sönnabend, den 31. d. M., angekündigte Abonnementsvorstellung, „Die Fledermaus* ausfallen zu lassen. “Die für diese Vorstellung an der Theateïrkasse bereits gelösten Eintrittskarten können im Königlichen Opernhause an der Vormittagskasse von 104 bis 1 Uhr und an ‘der Abendkasse von 64 bis 8 Uhr gegen Erstattung auch | der Vorverkaufêgebühr zurüdgegeben werden. Eine spätere Zurlgsuahine findet ‘nit statt. Die Verrehnung des ausgefallenen
auerbezugs findet bei der Ausgabe der Dauerbezugskarten für den Monat September statt.
Im Königlihen Schauspielhause wird morgen, Sonn- abend, „Die Hermannss{hlaht“ von Heinrich von Kleist im Zyklus der Volksvorstellungen gegeben. In den Hauptrollen sind die Damen Willig, Bute, Wittenberg und die Herren Mühlhofer, Pohl, von Ledebur, Geisendörfer, Kraußneck, Vollmer, Boettcher, Zimmerer und Eggeling beschäftigt.
Mannigfaltiges. Berlin, 830. Mai 1913.
Die Stadtverordneten ehrten in ihrer gestrigen Sizung zunächst das Andenken des: verstorbenen Stadtrats Dr. Ledermann in der üblichen Weise und nahmen darauf den Bericht des vorberatenden Ausschusses über die Vorlage, betreffend die entstandenen Mehrkosten für die M ittags\peisung bedürstiger Shulkind er, entgegen. Der Ausschuß empfahl“ folgende Descluksalung: „Die Ver- sammlung genehmigt die entstandenen Mehrkosten in Höhe von 57 000 Æ. Sie ersuht ferner den Magistrat, eine Deputation, be- stehend aus zwei Magistratsmitgliedern und vier Stadtverordneten, zu errichten, die \sich mitder unentgeltlihen Speisung bedürftiger Squlkinder zu beschäftigen hat." Die Magistratsvorlage wurde nah erregter Erörterung mit großer Mehrheit nah dem Antrag des Aus- {usses angenommen. — Die Fa ritt hierauf in nament- liher Abstimmung zur Wahl zweier besoldeter Stadträte an Stelle des ausgeschiedenen und kürzlich verstorbenen Stadtrats Dr. Ledermann und des zum 1. Oktober d. I. ausscheidenden Stadt- rats Düring. Für ersteren wurde der Magistratsrat Dr. Simonsohn, für leßteren der Stadtrat Loehning aus Posen gewählt. — Es folgte ein Antrag des Magistrats, folgendes zu beschließen: „Die Versamm- lung erfläârt fi damit einverstanden, daß der zwischen der Stadtgemeinde und der Charité geschlossene Vertrag vom 31. März /30. Juni 1879, betreffend Er- richtung eines Irrendepots inder Charité, soweit er nah Verein- einbarung vom 9./26. Juli 1892 noch in Geltung ist, gekündigt wird.“ Der Antrag, dem eine umfangreiche Begründung beigegeben war, wurde ohne wesentliße Erörterung angenommen. — Angenommen wurde erner auh- die Vorlage, wonach während der Bauausführung des Tunnels der Nordsüdbahn unter der Weidendammbrüdcke' der Straßenverkehr auf Nötbrücken abgelenkt und der Tunnelbau in offener Bauweise ausgeführt werden soll. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sigung.
Im. Plenarsizungssaale des Abgeordnetenhauses fand gestern vor- mittag “ unter zahlreißer Beteiligung die 47. Delegierten- versammlung des Vaterländischen Frauenvereins statt, der, wie hiesige Blätter berihten, Ihre Königliche Boe die Prinzesfin Eitel-Friedrih als Vertreterin Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin beiwohnte. Nach der Begrüßung der Anwesenden dur ‘den Staatsminister von Moeller berihtete der Schriftführer des Vereins, Oberverwaltungsgerihtsrat Dr. Kü hne-Berlin über die Neuschaffung der mit der Versammlung verbundenen Wander- ausstellung des Vaterländischen Frauenvereins, die dazu bestimmt set, die Kenntnis von den Aufgaben, den Zielen und der Arbeit des Ver- eins in weite Kreise zu tragen, und in Zukunft allen Verbänden und Vereinen kostenlos zur Verfügung gestellt werden solle. Die Aus- stellung umfasse aht Abteilungen, die die Organisation und Ent- wicklung des Vereins, Kriegsvorbereitung und Krtiegstätigkeit, Kranken- pflege, Wöchnerinnen- und Säuglingsfürsorge, Tuberkulose- und Seuchenbekämpfung, Auskildung für Haushalt und Beruf, Fürsorge für Kinder und Alte und Arbeiterfürsorge in Bildern, Tabellen, \hematisdhen Dat:stellungen, Musterstücken und dergleichen zeigen. Frau Landrat Lukas-Solingen \prah. sodann über die Abhaltung von sozialen Kursen zur Bekämpfung wirtshaftliher und sittlicher Nôte; Dr. Reimers, Abteilungsleiter in der Zentralstelle für Volts- wohlfahrt, über weiblihe Jugendpflege. Die Mitglieder des Vereins follten sih überall für ihre Person der Jugendpflege annehmen und dur Einsetzen der eigenen Persönlichkeit das Ideal sozialen Nitter- tums zu einem Gesamtbesiy aller Gebikdeten mahen. Zum Schluß der Sizung fanden die V orstandswahlen statt.
windenden technishen Schwierigkeiten, die sich anläßlih der Festvorstelungen und der Zusammenhang ge- planten Aufführung des anzen neuvorbereiteten „Ringes des. Nibelungen esonders. häufen, es: notwendig cheinen.
Die -oben- erwähnte, -aus- Anlaß des Regi ubiläums
ä E au : ges
Albrechtstraße 5) aufgestellte , anderausstellung des Vate ländishen Frauenvereins“ wird morgen, Sonnabend, d 31. Mai, und Sonntag, den 1. Juni, von 12—6 Uhr, zu unentze liher Besichtigung für das Publikum geöffnet sein.
Danzig, 29. Mai. (W. T. B.) Heute abend 6 Uhr is
Majestät des Kaisers und Kö vom tv d des Vi in S \ hafte Fa es Vats
den angestrengten Bemühungen der APLQLEnpug go vampser ;
lungen, den Panzerkreuzer „König ert“ wieder fre zubekommen. Das Shiff wird auf die Reede ges{chleppt werd
Zoppot, 30. Mat. (W.T. B.) Gestern abend ist die Lei
des am 7. Februar dieses Jahres mit dem Marineflugzey ‘e Westpreußen“ verunglückten Kapitänleutnants Jenegz in der Nähe der Zoppoterstraße auf dem Meere treibend t sateqn aufgefunden und geborgen worden. Die Leiche è
ermaschinistenmaates Diekmann, seines Begleiters, wurde bis je noch nit gefunden.
Regensburg, 29. Mai. (W. T. B.) Aus Anlaß d 100. Geburtstages Rihard Wagners fand heute in der herr an der Donau gelegenen Walhalla die Aufstellung dz Büste Wagners statt. Eingeleitet wurde die Feter gestern dy die Aufführung der „Meistersinger von Nürnberg“ durch die Künst] des Münchener Hoftheaters. Die Fahrt nach der Walhalla wu heute vormittag in Automobilen angetreten. Seine xKöniglid Hoheit den Prinzen Rupprecht von Bayern geleit: der Fürst von Thurn und Taxis. Der Sohn Rich Wagners fuhr mit dem Ersten Bürgermeister von Regensbu Dr. Geßler, der Kultusminister Dr. von Küiilling mit dem Regierung präsidenten Freiherrn von Aretin. Die Wagen trafen: um 11 lf an der Nordseite der Walhalla ein, wo der Walhallakommissi Bezirksamtmann. Morg, und Professor Bernhard Bleker, d Schöpfer der Büste, die Gäste begrüßten. Unter den Klängs der Huldigungsserenade. von Richard Wagner erfolgte der Eintritt j die Walhalla- durh- das große Tor. Die geladenen Gäfte hatt bereits dort Aufftellung genommen. Setne Königlihe Hoheit d Prinz Rupprecht gab das Zeichen zur Enthüllung der Büste, die bo läufig neben der Büste Kaiser Wilhelms T. Aufstellung gefunden ha Der Kultusminister Dr. von Knilling hielt die Festrede. Sei Königliche Hoheit der Prinz Rupprecht legte darauf im Namen \eing Vaters, des Prinz-Regenten Ludwig, einen Kranz an der Büste ntede ihm folgten der Kultusminister Dr. -von Knilling für die Staat! regierung, Vertreter des Münchener Hoftheaters, der Akademie de Tonkünste und der Städte München, Bayreuth, Nürnberg- uy Regensburg. Damit hatte die Feier ihr Ende erreicht.
London, 29. Mak. (W. T. B.) Der Dampfer „Haver ford“ der American Line, der mit 1200 Reisenden an Bord v Liverpool nah Philadelphia unterwegs war, ist in der Einfahrt Reede von Cork in Südirland im Nebel auf Grund ge raten. Von Queenstown ist Hilfe abgegangen.
Port-Vendres, 29. Mai. (W. T. B.) Zur Explosio in der Dynamitfabrik in Paulilles (vgl. Nr. 125 d. Y werden folgende Einzelheiten gemeldet: Drei Explosionen erfolgt na einander; sie waren von einer derartigen Heftigkeit, daß ti Trümmer des Gebäudes bis ins Meer ges{leudert wurden. Dr rade a bisber aufgefunden worden. Drei Personen mert ermißt.
_St. Petersburg, 29. Mai. (W. T. B.) Der deutsche Cs \chäftsträger, Botschaftsrat von Lucius, der bayerishe Gesand! Freiherr von Grunelius, der Generalkonsul Biermann, die Mitglietä der deutshen Botschaft und des Generalkonsulats sowie Vertretä
Automobilausstellung unter Führung von Dr. Allmei von den Hansa - Automobilwerken. Die glänzende Vertretun der deutshen Automobiltndustrie wurde allgemein anerkannt. Es sin 68 deutsche Firmen auf der Ausstellung vertreten, was beinahe di Hälfte aller Ausfteller ausmaht. Der Verkauf ist im allgemeine befriedigend.
__ Moskau, 29. Mai. (W.T. B.) Im Butirki-Gefängni überfielen mehrere Gefangene, die sich zur Flucht rüsteter einen Aufseher, erwürgten und entwaffneten ihn. Sie verwun deten dann noch drei andere Aufseher. Es wurde eine Militär patrouille alarmiert, die eine Salve auf die Gefangenen abgab fünf von diesen wurden verwundet.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
_ London, 30. Mai. (W. T. B.) Der Präliminar friede ist um 12 Uhr 40 Minuten unterzeichnet worden.
(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
V T I E R I E 70]
Montis Operettentheater.(Früher: ; Neues Theater.) Sonnabend, Abends | Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Ubr Montag und folgende Tage: Der Dieb. | Lise: Der ‘lachende Ehemann, Puppehen. Posse mit Gesang und Tr
E E Operette in drei Akten von Edmund | in drei Akten von Curt Kraaßg
Theater. Deutsches Theater.
Königliche Schauspiele. Sonn- | Leichnam. abend: Opernhaus. Geschlossen. (Der Eintrittskartenvorverkauf findet zur üblichen Zeit statt.)
Schauspielhaus. 94. Kartenreservesaß. nahme vou
Sonntag und Montag:
Das Abonnement, die Dienst- und Frei- | nahme von Verg-op-Zoom. Sti
pige, im 2. Balkon auch die ständtgen Reservate sind aufgehoben. 11. Volksvor- stellung zu kleinen Preisen. Die Der-
Aufzügen von Heinrich von Kleist. Negie:
Pont Gesang und Tanz in 4 Akten von Herr Regisseur Patry. Anfang 75 Uhr. Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer.
E L E e Dee ments8vorslelung. ewöohnlie elle.
Dienst- und reipläge sind aufgehoben. gauber. Lohengrin. Romantische Oper in dret Aften von Richard Wagner. Anfang
7 Uhr. Straße.
pläge, im 2. Balkon auch die ständigen Reservate sind aufgehoben. 12. Volfs- vorstellung zu kleinen Preisen. Ein Fallifse- ment. Schauspiel in fünf Aufzügen von Björnstjerne Björnson. Aus dem Nor- Lessi
74 Ubr.
das Parkett und den 2. N 2. Junt 1913 auf Allerhöchsten Be- fehl stattfindenden Vorstellung Marie, | Wien. die Tochter §28 Regiments werden nur unter der ausdrücklihen Bedingung verkauft, daß die Besucher im Gesell-
Abends 8 Uhr: Der lebende Leichuam. Sonntag und Montag: Der lebeundé
Kammerspiele.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Ein-|8 Uhr: Berg-op-Zoom.
mannsshlacht. Ein Drama in fünf |; Set ier VIealer L herrschaftlihe Wohnungen.
Theater in der Königgräßer Kadelburg.
wegishen von Wilbelm Lange. Anfang 8 Ubr een. Cte nes Die Eintrittskarten für den 1. Rang, S Urs ut Drecat au M E:
ang zu der am | Gustav Kadelburg und Julius Wilhelm. Sonntag und folgende tg Alt Deutsches Opernhaus.
chaft (D chnitt us enes SMan{Me ang eet
afts8anzug (Damen in ausgescnittenen : Adolf Lanß. NW. 7, drih- | — Abends: Di i j heien Kleidern, Herren in kleiner Uniform | straße 104—104 a. Sonmabead © Abents Windsor. E JANIIONE SBEIRERPER L R R 1% L bezw. Frack und weißer Binde) erscheinen. |8 Uhr: Ein idealer Gatte.
Sonntag, Abends 8 Uhr: Zum ersten
Sonnabend, | ale: Dee Dieb.
Komödienhaus. Sonnabend, Abends | Ebsler.
nungen. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das ftungsfest. — Abends: Hochherr- schaftliche Wohnungen.
Montag und folgende Tage: Doch-
Die Ein-
Sonntag:
Auel Wappen. Schwank in vier kten von Oskar Blumenthal und Gustav
Montag: Moral. drei Akten.
8 Uhr: Geographie und Liebe. Lust- spiel in dr Björnson. Deutsch von Julius Eltas. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr : König Lear. — Abends: Hasemanns Töchter. Montag: Hasemannus Töchter.
Direktios, Geor E D cis
n: n.) Son (
Abends 8 Ubr: Der Mikado. A Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fidelio. | 8} Uhr:
Montag: Oberonu.
Sonnt l ; Hochherrschaftlihe Woh- She R L deRe Tage: Der | Musik von Jean Gilbert
Theater des Westens. (Station: oologisher Garten. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zu volks-
tümlichen Preisen: Der liebe Augustin. Operette in E Akten E A E.
: pernaufführun es Schillertheater. O.-(Wällner-|Konservatoriums Klindworth-Schar- Sonntag und folgende Tage: Film- |t heater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: wenka. (Schluß der Spielzeit.)
n. Musik von Friedrich Ber- mann mit Kompositionen von Viktor Charlottenburg. Sonnabend, Abends | Holländer und Leon Jessel.
Sonntag und folgende Tage: Der Akten von Bijörnstjerne | Mann mit der grünen Maske.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8} Uhr: Der lustige Kakadu. Vaudeville in drei Akten von Wilhelm Jacoby und Artur Lipp\chiß. (Char- Sonntag und
lustige Kakadu.
Thaliatheater. (Direktion: Kren un
und Jea Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Po nische Wirtschaft. — Abends: Puppch Montag und folgende Tage: Puppe
Kantstraße 12.) A Z Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Helene von Podewils mil Hrn. Rittmeister a. D. Felix Grafen von Behr-Bandelin (Berlin—Slo Bandelin bei Güßkow, Vorpom.)._
Geboren: Ein Sohn: Hrn. von Katte Hohenkamern (Berlin).
Theater am Nollendorfplaß. |Gestorben: Hr. Geheimer Regierung“
; ; Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Mann Sonnabend, Abends 8 Uhr: a E e Mea mit der grünen Maske. Burleske in
auspielhaus. 95. Kartenreservesaß. Das Abonnement, die Dienst- und Fret- D arien e M En E S F Sonntag: Die füuf Frankfurter. Montag: Das Buch eiuer Frau.
rat, Landrat a. D. Archibald von Gra maßky (Berlin -Grunewald). — V! Oberstleutnant z. D. Ludwig von Zandt (Berlin-Marienfelde). — Hr: Obersl- leutnant a. D. Paul Friedrich Jo! von Wrochem (Osnabrück). — L! Nittineister a. D. Carl von Racze&
Sleiniy (Braunschweig).
Verantwortlicher Redakteur: . V.: Weber in Berlin. Verlag der Sppabiion (Heidrid) “in Berlin. N Drug der Norddeutshen Buchdruerei und
folgende Tage: Der
Residenztheater. Sonnabend, Abends | Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 3 Die Frau Präfidentin.
S{wank Neun Beilagen
in drei Akten von M. Hennegquin und | (eins{ließlich Börsenbeilage und Ware“ P. Veber. (Schluß der Spielzeit.) (eins{ließlich Börsenbeilag
zeihenbeilage Nr. 42 A u. 42B).
chaffene, im Abgeordnetenhause (Pri E
¿ 126.
——
Erste Beilage
zum Deutschen Reihsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Freitag, den 30. Mai
Berichte von preußischen und badischen Getreidebörsen und Fruchtmärkten.
1913.
p -undStaatsat örigkeitsgesezes fort. der Presse besichtigten heute die deutshe Abteilung de Mei d s undStaatsangehörigkeitageleb |
§92 wonach diese Staatsangehörigkeit durch Geburt, Legiti-
| hat, {ist auf ihren Anirag in demjenigen Bundesftaate einzubürgern,
Schakanau (Kudowa). — Verw Fra} Charlotte von Geyso, geb. Fretin vos
99. ] Kaufbeuren. - « - «o o o 66 .| 17,00 | 17,00 | 17,80 | 17,80 [1854|]
H 1913 D Hauptsächlich gezahlte Preise für 1 t (1090 kg) in Mark Mai Marktorte I | Gerste : | afer 40 S | ce 4 L | mittel | gut fein | ; On | 166 L | “e W | i M E a 211,50 164,50 e | L: A 2 E eta ales 206 | 167 164—174 | 153 E — O e a On 198 | 161 157 — S 2 é P ap b Sms 195—198 | 160—163 155—157 | 126 1 60 i E 197 | 160 S | 152 e — : A Ae 201—204 h 162—164 172—174 h M — — : r E 209—21350 |, 174—179 = | a e — * _] Manüheini+ » « e + ch + S 212,50—215 | __ e l E 4 is l ia is Kaiserliches Statislishes Amt. J. V.: Dr. Zacher. Ä Verichte von auderen deutschen Fruchtmärkteu. fs O E Qualität Am vorigen Außerdem wurden : : : : Durchschnitts- am Markttage 1913 gering mittel gui iva Verkaufs- preis Markttage „Sv al e 1 1 5 A ür , ach ü äglicher Mai Marktorte Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner N Lu 1 Doppel: Bas . Stbäpung verkauf : entner ; e Tag niedrigster | höchster | niedrigster | höchster | niedrigster höster |Doppelzentner z preis (Preis pi, S T t M M T M t t M Y Hafer. 18,54 | 12 | 1 1800 E86 1 20H ¿
eteilt. Der Dur@)schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen bereMnet.
z wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitg ir . ndeten T Seer En E e E Suallen Fir s hat e Bedeutun, daß der betreffende Preis niht vorgefommen ist, ein Punkt (. )#n den leßten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Berlin, den 30. Mai 1913.
Deutscher Reichstag. 154. Sigung vom 29. Mai 1913, Nachmittags 2 Uhr. j (Bericht von „Wolffs Telegraphischem Bureau“.) Das Haus seßt die Spezialberatung des Entwurfs eines
“Der zweite Abschnitt, §8 2 bis 28, handelt von der Staats- ingehörigkeit in einem Bundesstaat. Die Verhandlung über
mation, Eheschließung, Aufnahme oder Einbürgerung erworben vird, seßt das Haus bis zur Entscheidung über § 12 (Wirk- samkeit der Aufnahme oder Einbürgerung) aus. ® Nach § 3 erwirbt das eheliche Kind eines Deutschen die Staatsangehörigkeit des Vaters, das unehelihe Kind einer Deutschen die Staatsangehörigkeit der Mutter. Findelkinder gelten bis zum Beweise des Gegenteils als Kinder eines An- gehörigen des Bundesstaates, in dessen Gebiet hie aufgefunden werden. 8 3 wird ohne Diskussion angenommen , ebenso § 4, wonach eine nah den deutschen Geseßen wirksame Legitimation durh einen Deutschen für das Kind die Staätsangehörigkeit des Vaters begründet. u L
8 5 der Vorlage, von der Kommission unverändert an-
genommen, besagt : i „Durch die Eheschließung mit einem Deutschen erwirbt die Frau die Staatsangehörigkeit des Mannes.“
Die Sozialdemokraten beantragen folgende Fassung : „Eine Ausländerin, die die Che mit einem Deutschen geshlossen
4 dem ihr Ehemann angehört.“ * Abg. Bernstein (Soz.): Die Kommission hat das Wort Naturalisation durch das Wort Einbürgerung ersegt. Diese Aende- tung is keine besonders glüdlihe, denn der Begriff der Ein- bdürgerung- ist ein passiver, während es sih bei der Naturalisation um einen aktiven Vorgang handelt. _ Außerdem ist die Naturalisation etn internationaler Begriff. Sachlih müssen wir uns dagegen wenden, daß die Frau ohne weiteres automatisch die Staatsangehörigkeit des Mannes erwerben soll. Die Frau hat auf wirtshaftlihem Gebiete tine sehr weit ausgedehnte Wirksamkeit. Die starke Zunahme ihrer Nerufs- und Erwerbstätigkeit ist nicht auf ein einzelnes Land beschränkt. Das muß mit Notwendigkeit auch Aenderungen im bürgerlidhen Necht herbeiführen. Oekonomishe und politische Rechte müssen Hand in Hand gehen. Darum wollen wir, daß die Frau selbst entscheiden soll, ob sie die Staatsangehörigkeit des Mannes haben will. Das Zentrum betrachtet allerdings von seinem Standpunkte die Sache etwas anders. Es ist aber heute in unserer modernen Zeit nicht mögli, die interkonfessionelle Ehe abzuschaffen. Wir wollen der deutschen Frau die Möglichkeit offen halten, Deutsche zu bleiben, au wenn sie einen Ausländer heiratet. So nehmen wir das elementarste Reht der Frau wahr. è
Der Antrag Albreht wird abgelehnt und der der Kom- mission angenommen. O 6
8 6 lautet nah den Kommissionsbeschlüssen:
„Die Aufnahme muß einem Deutschen von jedem Bundesstaat, in dessen Gebiet er si niedergelassen hat, auf seinen Antrag erteilt werden, falls kein Grund vorliegt, der nah dem Freizügigkeitsgeseß die Abweisung eines Neuanziehenden oder die Versagung der Fort- seßung des Aufenthalts rechtfertigt. j
Der Antrag einer Ebefrau bedarf der Zustimmung des Mannes; die fehlende Zustimmung: kann durch die Vormundschafts- behörde ersegt werden. Für eine unter elterlicher Gewalt oder unter Vormundschaft - stehende on wird, wenn sie das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, der Anträg von dem geseß- lihen Vertreter gestellt. Hat sie das 16. Lebensjahr vollendet, D) bedarf ihr Antrag der Zustimmung des geseßlihen Vertreters.
ja Die Sozialdemokraten wollen den ersten Absay wie folgt assen:
Kaiserlidbes Statistishes Amit. I. V.: Dr. Zacher.
demseben, es sei denn, daß er spätestens einen Monat nah der Begründung des Wohnsißes der zuständigen Behörde gegenüber erklärt, er wolle die Staatsangehörigfeit niht erwerben. Die nagen des Freizügigkeitsgeseßes werden hiervon niht berührt.“ j
Jm Falle der Ablehnung beantragen sia folgenden dritten Absatz zu § 6:
„Ein Deutscher erlangt die Staatsangehörigkeit in einem Bundesstaate durch Erwerb des Unterstügungswohnsißes in einer Gemeinde desfelben.“
Außerdem beantragen sie die Streichung des ersien Saßes des zweiten Absaßzes des § 6. Abg. Dr. Quar ck (Soz.): Wir wollen durch unsere Anträge uns vor Ueberrashungen \{hütßen, wie wir sie beim Vereinsgesetz erlebt haben. Auch damals wurden uns die {önsten Versprechungen gemacht, die man nicht hielt. Ih bin deshalb nit so vertrauens- selig wie der Abg. Beck. Außerdem muß man den Auswüchsen des Partikularismus entgegentreten. Man fann die Stammeszugehörig- feit und dessen Eigentümlichkeit anerkennen, das hat ‘aber mit Partikularismus nichts zu tun. Denn wir haben 26 Einzelstaaten und ungefähr nur 6 deutsdbe Stämme. Alle deutschen Staatsbürger müssen deshalb in den Bundesstaaten gleichgestellt werden. Bleibt es bet den Bestimmungen der Vorlage, dann liegt die Gefahr nahe, daß man deutshen Staatëbürgern deshalb Schwierigkeiten in einem Bundesstaate maht, weil se vielleiht mißliebig sind. Auf diese Meise ist auch die durch QEE zugestandene Freizügigkeit bedroht. Man fann dann aus einem Bundesstaate Leute fernhalten, von denen man eine politishe Tätigkeit vermutet, die das Gesldsack- parlament des betreffenden Staates gefährden. Die verlangte Beurkundung durch den betreffenden Einzelstaat kann man als das lezte Eo des shweizerishen Kantönligei|tes ansehen, den man in allen ankeren. grêéßeren Kulturstaaten länast überwunden hat. Das Prinzip des Unterstüßungswohnsißes ermöglicht viel leichter eine sichere Fesistelung der Staatéangehörigkeit als das Aufnahmmesystem. Wir beantragen ferner die Resolution: „Die verbündeten Regterungen zu ersuhen, demnächst dem Reichstag einen Geseßentwuf vorzulegen, durch welchen statt der Staatsangehörigkeit ein einheitlihes Neich8- indigenat (unmittelbare Reichs8angehörigkeit) für alle Deutschen ein- eführt wird." In der Form, wie diese Resolution gehalten ift, sollten au die liberalen Parteien ihr zuslimmen können. Wir wollen mit Hilfe dieser Nesolution eine völlige [nationale Einheit- lidfeit und Gleichstellung aller Staatsbürger erreihen. Es liegt bei Ihnen, ob Sie allein die Sozialdemokraten dafür wirken lassen
wollen.
8 6 wird nah Ablehnung der sozialdemokratischen An- träge in der Kommissionsfassung angenommen.
8 7 der Kommissionsbeschlüsse lautet :
„Ein Ausländer, der sih im Inland niedergelassen hat, kann von dem Bundes\laat, in dessen Gebiet die Niederlassung erfolgt ist, auf setnen Antrag eingebürgert werden, wenn er 1) nac den Geseßen seiner biéherigen Heimat unbeschränkt geshäftsfähig ist oder nah den deuts&en Gesetzen unbeschränkt geschä}tsfähig sein würde oder der Antrag von seinem geseßlichen Vertreter oder mit dessen Zustimmung gestellt wird, 2) einen unbescholtenen Lebens- wandel geführt hat, 3) an dem Otte seiner Niederlassung eine eigene Wohnung odér ein Unterkommen gefunden hat, und 4) an diesem Orte sih und seine Angehörigen zu ernähren imstande ist. Nor der Einbürgerung ist über die Erfordernisse unter Nr. 2 bis 4 die Gemeinde des Niederlassungsortes und, sofern diese keinen selbst- ständigen Armenverband bildet, auch der Armenverband zu hören.
Ein Antrag der Sozialdemokraten geht dahin, den F 7 zu assen wie folgt: fo O de uoländer, der sih im Inlande niedergelassen hat, darf die von ihm. beantragte Einbürgerung von dem Bundesstaate, in dessen Gebiet die Niederlassung erfolgt ist, nicht versagt werden,
O bis 4) (wte in d Kommissionsvorscblag) i wte in dem : | 5) wenn er seine Niederlassung mindestens "wei Fahre hin-
durch ohne wesentlihe Unterbrechung im Inlande gehabt hat."
Ferner wollen sie folgende weitere Absäße hinzufügen: „Der Mangel der Unbescholtenheit darf nicht in Tatsachen erblickt
stellers oder seiner Konfession entnommen sind. Die Niederlassung und der Aufenthalt in Deutschland darf Ausländern, die den Antorde- rungen der Nummern 1 bis 4 des Absages 1 entsprechen, nicht ver- wehrt werden.“
Für den Fall der Ablehnung des Antrags zum S 7 wollen sie hinter § 7 folgenden neuen Paragraphen ein- \chalten : „Der Antrag auf Einbü- gerung darf unter den Vorausseßungen
tes § 7 in folgenden Fällen nicht zurückgewiesen werd?n :
a. wenn der Antragsteller keinem Staate angehört und aus der Ehe zwischen einem Ausländer und ei er Frau hervor- gegangen ist, die bis zur Cingehung der Ehe Deutsche gewesen ift, : :
b. wenn der Antragsteller in Deutschland geboren ist und si bis zur Volljährigkeit ohne längere Ünterbrechungeu in Deutschland aufgehalten hat, in beiden Fällen indessen nur dann, wenn der Antrag auf Einbürgerung innerhalb zweier Fahre nah Eintritt der Volljährigkeit gestellt wird."
Abg. Dr. Bernstein (Soz.): Wir halten es für angezeigt, die folgens{hweren Bestimmungen dieses Paragraphen zu ändern. Unser Antrag will ein Recht auf Einbürgerunvg \caffen und außerdem dem Ausländer, der sich um die Einbürgerung bewirbt, au die Möglichkeit, seine Ansprüche auf dem Nechtswege geltend zu machen, sichern. Hierfür spricht erstens die ganze moderne Entwicklung des Lebens der Nationen unter einander und zweitens die Notwendigkeit, die bisherige Praxis der Behörden, vor allen Dingen der preußischen Behörden, zu verändern. Die viel- fahen wirtschaftlihen Beziehungen unter den einzelnen Nationen sind heute anders als noch zu Zeiten vor der Neichsgründung, diese wirtshaftlihen Beziehungen zwingen vielfah die Aus- länder, in unserem Lande zu wohnen. So gibt es Hunderttausende in unserem Lande, die nur halbe Rechte genießen, die wie Parias nur geduldet sind. Bisher hat der Ausländer auch bei dem allerlängsten Aufenthait in unserem Lande keinerlei Anspruch auf eine Vereinigung mit dem Deutschen Reiche, es gibt kein Verfahren, das ihm, wenn sein Gesuch von den Behörden abgewtesen ist, eine Berufung dagegen ermögliht, selbst dann niht, wenn seine Abweisung auf Grund einer ganz ungerechtsertigten Anshwärzung erfolgt ist. Wir wollen das Necht auf Einbürgerung ferner in gleihem Maße für alle Konfessionen, auch für die Mitglieder einer nihtanerkannten Religionsgemeinschaft, sichern. Wtr erinnern das Zentrum daran, daß wir allezeit für die Gleichberechtiguna der Jesuiten eingetreten sind; was den Jesuiten recht ist, ist den Juden billig. Wir wollen es verhindern, daß jemand um irgendwelcher Vorteile willen gezwurgen ist, seine Konfession zir ändern.
Direktor im Reichsamt des Innern Dr. Lewald: Die Auf- fassung des Vorredners, daß die Weltentwicklung auf das Welt- bürgertum hindränge, in dem die nationalen Grenzen verwischt werden sollen, ist nicht berehtigt. Der Vorredner und auch der Nedner der \ozialdemokratischen Parte, der gestern an dieser Stelle esprochen hat, verkennen völlig die geographische Situation und age des Deutschen Reiches. Wir stehen in dicser Hinsicht anders da, als die anderen Nationen, die Sie angeführt haben. Sie müssen den Zug der Nationen be:ücksichtigen, der ih im großen und ganzen von Osten nah Westen bewegt. Auf diesem Zuge stoßen die Massen, die sih von Osten nah Westen wenden, auf das Deutsche Reih mit setnen geordneten Zuständen , mit seiner hohen wirtschaftlihen Blüte und mit seinen freiheitlichen SFnsututionen. Es ist ganz naturgemäß, daß der Drang, in das Deutsche Reih aufgenommen zu werden, außerordentli stark ift. Sie bcfinden sich in vollkommenem Widerspruch mit den Aus- führungen, die Sie immer machen, wenn Sie unsere Zustände als beillos hinstellen. Nun hat der Vorredner ausgeführt, cs mü/je doch dem Ausländer ein Reht auf Aufnahme gegeben werden. Aber wie ist denn das Verfahren anderer Staaten? Wie machen es denn die Vereinigten Staaten, anf die sich der Vorredner beruft ? Ich frage den Abg. Bernstein, ob denn die Auswanderer, die von den Ver- einigten Staaten zurückgewiesen werden, etwa an den amerikanischen Gerichten flagen können. Davon is} keine Rede. Es gibt keine Nation, die dem Ausländer das Recht auf Aufnahme gewährt. Das wird ih niemand gefallen lassen. Wenn man irgendwo ein solches Necht einführen wollte, dann würde man mit der Ausweisungspraris in größerem Umfange vorgehen müssen. Die Mehrheit der Kommission
* Feder geshäftsfähige Deutsbe erwirbt durch die Begründung des Wohasiges in einem Bundesstaat die Staä1sangehörigkeit in
werden, die der politischen Gesinnung oder Betätigung des Antrag-
und au des hohen Hauses stimmt mit unserer Auffassung überein,
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