1913 / 137 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Jun 1913 18:00:01 GMT) scan diff

werden. Nek endig ift es auch, daß der nädbste Etat die Konsequenzen aus dieser Vorlage zieht. Deshalb sind die Nesolutionen eingebracht orden. Wenn wir äu auf unser Heer stolz sein können, H darf s doch wohltwollender Kritik und Anregung nicht verschließen. rin es die Militärverwaltung manchmal an Entgegenkommen ¡len lassen, Wir bezwecken damit auch nur die Fürsorge für die ._ Die Art der Kritik des Militärboykotts durch den Abg. tosfe können wir natürli nicht mitmachen. Auch dabei muß Mziplin gewahrt werden. Aber man darf sich nicht verhehlen, D darin manchmal zu weit gegangen wird, ganz besonders “da, wo man Soldaten den Verkehr mit Privatpersonen verbietet. n Hin ip sind wir dafür, daß die Offi O nicht zu privaten ien tleistun en herangezogen werden. Ferner ind wir für die NRe- solution, welhe eine Reform des S P See e genotene im Sinne einer Erweiterung und Erleichterung der Zulassung auf Grund dèr Fachausbildung vorschlägt. Durch diese Reform könnten die Gym- nasien entlastet werden. Wir haben Achtung vor jedem Stand. Es ist abèr nit zu leugnen, daß-sich in der Armee Regimenter befinden, die fast ausscließlith init Adligen beseßt sind. Wir bekämpfen das Bestreben einzelner Kommandeure, darauf zu sehen, daß ihre Ne- imenter nur aus Adligen bestehen. Der Kaiser soll gesagt, haben, er enne keine adligen Offiziere, sondern nur preußische Offiziere. Möge der Kriegsminister die Offiziere nicht prüfen auf ihre Namen, sondern auf ihre Art. Wir werden demgemöß für die Resolution stimmen, der Entwicklung in der Armee, die in wachsendem Maße zu Megi- mentern mit ausscließlich oder überwiegend adligen R parla acführt hat, entgegenzuwirken. Ebenso sind wir für den tändigen Austausch zwischen den Offizierkorps der Grenzregimenter, sowie der unter ungünstigen Lebensbedingungen stehenden Garnisonen, und den in den Großstädten oder unter bevorzugten örtlichen Verhältnissen garnisonierenden Truppenteilen. Der jeßige Zustand muß böses Blut machen. Was die Militörjustiz betrifft, so liegen in ihr außerordent- liche Härten; es werden barbarische Strafen verhängt, die zu den Ver- gehen nit um Verhältnis stehen, und ganze Familien elend machen. ch kann nur den Reichskanzler dringend bitten, auf diesem Gebiete emedur zu schaffen, nötigenfalls durch ein Notgeseß, das hier sehr bald erledigt werden fönnte. Damit würde den unglücklichen Menschen eholfen, die jeßt nur auf die Gnade des Kaisers angewiesen sind. Bezüglich des preußischen Wahlrechtes ist die Stellung meiner Freunde genügend bekannt. Wir sind mit der Erklärung des Staatssekretärs einverstanden. Die Drohungen, die gestern der Abg. Noske im Namen seiner Partei ausgesprochen hat, daß der Tag kommen werde, wo die Sozialdemokratie die Herrschaft über die Armee haben würde, kann ih nur als eine gewaltige Ueberhebung bezeichnen. Noch ist die Armee ein gewaltiges Bollwerk für den monarchischen Gedanken im Neiche. So wird es auch in Zukunft bleiben, es sei denn, daß Ungerechtigkeit den monarchischen Gedanken stört. Die Drohungen des Abg. Noske bedeuten auf der anderen Seite eine ernste Mahnung an uns und an die verbündeten Regierungen. Wir werden gemahnt, uns bei einer solchen Vorlage nicht zu bekämpfen, sondern, wenn es irgendwie geht, eine Uebereinstimmung der bürgerlichen Parteien herbeizuführen. Jch würde es sehr bedauern, wenn die Deckungsfrage unter den bürger- lichen Parteien eine Partei der Besiegten oder der Sieger schaffen würde. Es fommt nicht nur darauf an,” daß die Vorlage irgendwie zustande kommt, sondern es kommt darauf an, daß sie mit Hilfe aller bürgerlichen Parteien zustande kommt. Es kommt nicht nur darauf an, das erforderlihe Geld zu schaffen, sondern es kommt darauf an, daß der Grundgedanke erhalten bleibt, wonach die Wehrbeiträge nah Maß- gabe der Kraft aufgebracht werden. Es kommt nicht nur darauf an, daß gezahlt wird, fondern daß Gerechtigkeit herrscht in bezug auf die Zahlung. Wenn die Phantasie des Abg. Noske dazu beigetragen hat, uns und den Reichskanzler auch für die Zukunft auf die Tatsache zu lenken, daß es wünschenswert ist, daß_ die Partei der Mißvergnügten nicht weiter wäst, so haben die Ausführungen wenigstens einen Er- folg gehabt.

_ Wg. Gans Edlex Herr zu Putlih (dkons.): Zur Ent-

die A mußten wir prüfen, ob die neue

orl t etwa die wirtsaftlide Lage gefährden / oder ‘er-

üt nte. Bei jeder neuen Forderung, die uns in Gestalt einer Militärvorlage entgegengetreten ist, find immer verschiedene Faktoren zu erwäaen. Es sind Faktoren politischer Natur, es kommen in Betracht die Nüstungen der Gegner, es kommt in Betracht, ob vollkommene Umwandlungen auf dem Gebiet der Kriegs- und Ver- teidigungsmittel stattgefunden haben. Wir hatten also zu prüfen, ob diese vielen Faktoren im Augenblick so s{werwiegend sind, daß sie uns zum Entshluß bringen müssen, der Vorlage zuzustimmen. Wir konnten uns nit verhehlen, daß die politischen Verhältnisse sih außer- ordentlih verändert haben. Weiter konnten wir nit blind an den Rüstungen vorübergehen, die von unseren Nachbarländern gemacht worden sind. Der Abg. Erzberger hat in sehr treffender und wirksamer Weise darauf hingewiesen. Wir haben erkannt, wir können nit zurück, wir müssen diese neuen Mittel auch uns nußbar machen ; ih hebe da nur die wahsende Bedeutung der Luftschiffahrt hervor. Wir dürfen also die Hände nicht in den Schoß legen, sondern müssen unsere Rüstung weiter betreiben; es fragte sich nur noch, in welhem Maße das zu gesehen hätte. Im ersten Augenblick war ja das ganze Volk vers wundert über die große Zahl der neuen Soldaten, die eingestellt werden sollten; aber bei näherem Zusehen ergab sich auch dafür die Notwendigkeit. Die Auskünfte, die wir in der Kommission erhalten haben, lassen auch keinen Zweifel darüber, daß diese Zahl von Volltauglichen vorhanden ist, ja daß wir darüber hinaus noch Reserven haben. Die Art der Ver- wertung wird vor allem in der Erhöhung der Etatsstärke der be- stehenden Truppenteile bestehen. Was die beabsichtigten Neuformationen betrifft, so nimmt bei ihnen das Verkehrswesen mit seinen neuen und verschiedenartigen Formen einen hervorragenden Anteil ein. Ferner follen die dritten Bataillone jevt den kleinen Regimentern gegeberi werden. Die Kavallerie soll um 6 Regimenter vermehrt werden. Daß die Bedeutung der Kavallerie nicht zurückgegangen ist, wird jezt wohl allgemein zugegeben; ja ihr sind sogar neue wichtige Aufgaben erwachsen. Auch unsere Nachbarn wenden der Kavallerie ganz außerordentlihe Sorgfalt und Aufmerksam- keit zu. Viele meiner Parteifreunde sind aus diesen Gründen der Ansicht, daß die geforderte Vermehrung um 34 Eskadrons nicht ausreicht, sondern daß noch weitere ‘10 erforderlich sind. Wir haben üns zu einem entsprehenden Antrage entschlossen, weil wir die Verantwortung nicht glauben tragen zu können, wenn wir in dieser Beziehung hinter den Aufwendungen unserer Nachbarn zurüd- stehen. Der Bewegung, die im Volke die Vorlage hat vorbereiten helfen, muß und wird auch die Heeresverwaltung dankbar sein. Die große Zahl der Resolutionen, welche die Kommission vorschlägt, cheint uns diese Wehrvorlage, die doh schnell bätte erledigt werden müssen, in unerwünshter Weise zu bepacken. In den Resolutionen sind viele Selbstverständlichkeiten enthalten; eine Rethe anderer haben wir abgelehnt, weil fie nah unserer Auffassung einen Eingriff in E Kommiandogewalt bedeuteten; diese aber sehen wir als eine Verstärkung unseres Heeres an, an der wir auch niht das ge- ingste abbröeln can wollen. Wir haben uns um so mehr zur Ablehnung der betreffenden Resolutionen entschlossen, weil wir nihts dabon wissen wollten, daß gerade bei dieser Gelegenheit ein Druck auf die Heeresverwaltung ausgeübt werden sollte, um Zugeständnisse zu erreihen, die man ihr sonst niht abringen kann. Die Sozialdemokratie geht ganz ofen darauf aus, sich au das Heer dienstbar zu machen; es handelt sih dabei um den lezten Kampf, dêr Mee Autorität in der Hand behält oder nicht. Wenn

: vie Sozialdemokratie jeßt von „Vaterland“ spriht, so stimmt

as mit ihren . internationalen Zielen, zu ‘denen sie \ich doch j t, berein. Die Sozialdemokratie wird die Wehr- Genossen mit einem Geiste erfüllen, unseren Soldaten fremd ist.

fen „nit ü ofrat hat hier Gefühle und Gesinnungen aus-

starkèn Bedenken Anlaß geben. Ich freue

‘ger den Vertreter der Sozialdemokratie (ea ertat hát. Die Sozi Meiialtaten aber woher sie das Geld dafür nehuien

“bei den

Verwunderlih war mir aber, daß gerade sein Bedauern darüber aussprach, daß diefe H

wollen; sagen fie nit. Es i uns gestern von dem Abg.

Jena vorgehalten worden (Widerspruch und Zuruf ozialdemokraten : Das ist niht wahr!) Wenn der Abg. Noske niht davon gesprochen hat, so kann ich meine Ausführungen troßdem machen. Die Erfahrungen von Sena lehren uns gerade, daß übergroße Sparsamkeit von außer- o:dentlihem Nachteil für das Volk werden kann. Wir haben damals auf unseren Lorbeeren geruht und haben zu reformieren ver- gessen. (Lebhafter Widerspruchß und Zwischenrufe bei den Sozial- demoftraten.) Ich bitte Sie, mich nicht fortwährend zu unterbreczen. Der Abg. Noske hat gestern Mitglieder des Yeihstags in einer Weise an den Pranger gestellt, die ih auf das entschiedenste ver- urteilen muß Er hat sich au gestern mit scharfen Worten gegen den Kapitalizmus gewandt. Wenn der Abg. Noske den Kapitalismus be- kämpfen will, so muß er unfer jeßiges Regime in Deutschland auf- rehterhaiten, denn nur ein starkes monarcistisches Regime kann den fkapitalistishen Strömungen mit Erfolg entgegentreten. Ja anderen Lntern, wo die Sozialdemokraten das Heft in den Deren haben, wächst der Kapitalismus ganz außerordentlich. ier bei uns im Parlament haben wir viel weniger fkapitalislische Strömungen als vielmehr solche Strömungen zu fürhten, die von dem Druck der Wähler hervorgerufen werden. Diese kommen man(h- mal in sehr unangenehmer Weise zum Ausbruch. Gerade eine starke Monarchie ist ein Damm gegen diesen Kapitalismus und ein Damm dagegen, daß Einwirkungen îm Parlament aus Kapitalkreisen größer werden und uns in Kriege verwickeln. Wir werden den Kriegs- minister in allen denjenigen Bestrebungen unterstützen, die darauf gerihtet sind, das Heer vor sozialdemokratishem Einfluß zu bewahren. Wir werden ihn dabei unterstützen, weil wir der An- sicht find, daß wir damit dem Wohl des Volkes am besten dienen. Unsere egierung hat nur die erforderlihen Maßnahmen getroffen. Wir wollen keinen Krieg, abec wir wollen, daß, wenn ein Krieg ent- steht, wir auch so stark find, wie wir sein können. Wenn wir dann nicht so stark sind, dann laden wir eine große Verantwortung auf uns. Wir sind überzeugt, daß unser Volk die Lasten tragen kann, die ihm auferlegt werden, ohne Hemmung der kulturellen und wirt\chaftlichèn Gntwicklung. Diese Ueberzeugung haben wir deshalb, weil ja seit den 60er Jahren troß der Vermehrung der Heeresmaht Deutschland eine so gewaltige Entwicklung genommen hat. Ende der 60er Fahre prophezeite der Abg. Bebel im Norddeutschen Neichstag, daß Preußen und Deutschland d"rch die Militärvorlagen zu Grunde gehen würde. Das Gegenteil ist gerade eingetreten. Das Volk Ffann also die Lasten tragen. Eine wirtschaftliche Störung wird dadurch nicht eintreten. (58 handelt sich hier um eine Existenzfrage für das Deutsche Reich. Es ist nötig, daß in diesec. Beziehung noch weiter Aufklärung erfolgt. Diese Ueberzeugung muß bleiben und darf nicht einshlafen, wenn der erste Nausch vorüber ist. Wir werden in unserer kulturellen und wirtshaftlihen Entwiklung weiter]chreiten, nicht trotzdem, sondern weil wir uns stark machen gegenüber anderen Völkern. Mit unserer Bewilligung ist erst die Grundlage für das geregt, was geschaffen werden soll, Wir geben der Heeresvorlage die Bausteine, damit sie den Bzu ausführen kann. Die Aufgabe ist groß, und wir bitten unsere Heeresverwaltung, daß sie alle Unitrengungen macht, um die alten Traditionen im Heere aufrecht zu erhalten, das nur so seine Aufgaben ez füllen kann. Wir haben uns zu der Bewilligung gern ents{lo}sen. Wenn wir auch nur den Baustein geben, fo find wir doch davon überzeugt, daß dieser so benußt wird, daß wir es, wenn der Ernstfall wirklih an uns herantritt, nicht zu bereuen haben.

Abg. Dr. Müller -Meiningen (forts{hr. Volksp.): Ein Moment aus der Rede des Vorredners kann ih unterstreihen, und ih freue mich darüber, daß gerade er das aussprach. Endlich ift ein Konservativer im deutschen Parlament, der sagt, daß das deutsche Volk stolz auf fein Parlament sein könnte. Vor -kurzem sprah_ man auf konservativer Seite, als der Leutnant mit den zehn Soldaten hier erwähnt warde, vom. Parlament ganz ers.

Noske au

rascher erledigt worden ist. (Zuruf des Abg. von Gamp:

rihtig!) Das ist fehr rihtig. Sie kennen aber wohl die Ver- handlungen in der Budgetkommission niht. Mix wird jeder be- stätigen, daß dieser Vorwurf nicht aerehtfertigt ist. Gerade die Linke hat darauf gedrungen, daß die Beratungen \ch{hnell beendet werden. Wir haben auf alles verzihtet, was die Sache vershleppen konnte. Aber das ist ja nihts Neues. ODrastischer drückte sich cin Fraktionskoll-ge in einer Volksrede aus, uud zwar in einer heim- bodentreuen Nede, ausgerechnet zu Füßen Hermanns des Cheruskers, anders tun es die Herren nicht. Ein Mitglied dieses hoben Hauses hat folgendes gesagt. Ich freue mi, daß der Kanzler dics jeßt mit anhören kann. Der betreffende Herr sagte, wenn ih Neichs- fanzler wäre, aber es wäre das Schlimmste, was mir pa\sieren könnte, und ih würde es nur wenige Tage sein, und wenn dann Ende Juni noch nicht die Bewilligung der Heereëvorlage als ficher anzusehen wäre, dann würde ih zu Seiner Majestät dem Kaiser sagen : Dieser Reichstag muß nah Hause geschickt werden, oder hier ist mein Amt, ih kann nicht länger regieren. Unser lieber Kollege Dr. Oertel hat diese wunderbare Nede gehalten. Ich rate einem jeden, fie nach- zulefen. Es sind folche Perlen von Heimbodenständigkeit darin. Herr Dr. Oertel! Das Negieren macht Ihnen eigentlich bloß Graf Westarp und Dr. Heydebrand so \{chwer. Niemand in diesem hohen Hause, wie gerade diese, haben sich darauf kapriziert, daß diese Bor- lage in suspenso bleiben soll, bis die Deckungsfrage so gelöst ift, wie diese hohen Herren es wollen. Gegenüber den Versuchen, fort- gefeßt die anderen Parteien der Verschleppung zu bezichtigen, muß vor dem ganzen MNeich festgestellt werden, daß gerade die rechts- stehenden Parteien es sind, die an dieser Verschleppung {huld haben. Das kann nah der vorgestrigen Nede des Grafen Westarp niht mehr geleugnet werden. (Abg. Dr. Oertel betritt unter stürmischer Hetter- feit den Saal und geht langsam bis zur Tribüne, wo er stehen bleibt.) Das corpus delicti steht jeßt vor mir. Aber in diesem Zeitpunkt schenke ih Ihnen weiter keine Beachtung. Eine gewissenhafte Prüfung der Vorlage halten au wir für notwendig. Das haben wir in der ersten Lesung gezeigt. Eine genaue- Prüfung ist inzwischen auch in der Kommission erfolgt. Ob sie so eingehend und so subtil, wie notwendig, geschehen ist, lasse ih dahingestellt. Jedenfalls war sie außerordentlih schwierig und außerordentlich undankbar bei der fo geshickten wie rücksihtslosen Fnszenierung. Die Behandlung dieser Vorlage durch die verbündeten Regterungen ershwert die Prüfung ungemein. Die Regierung und ihre Presse hat also keinen Anlaß, nervös zu werden. Nur die Art und Weise, wie diese Milliardenvorlage bereits einem abg-\pannten und übermüdeten Parlament im April übermittelt wurde, ijt einzig und allein daran huld. Die Regierung darf also dem anderen Kaktor der Geseßz- gebung keine Vorwürfe machen. Die Aufgabe der Kommission wurde au sehr erschwert durch die Unübersichtlichkeit der ganzen Vorlage. Wenn ein Militär in Amt und Würden ist, Yat er die nötige Fach- kenntnis. Diese verliert er, sowie er nicht mehr im Amt ift, d. h. wenn er eine Meinung äußert, die der Militärverwaltung nicht ge- fällt. Es is geradezu unanständig, wie ein Teil der Presse gegen diejenigen verabschiedeten Offiziere vorgeht, die es gewagt haben, anderer Meinung zu sein. Es wird dort häufig ein Ton angeschlagen von militärishen Sachverständigen, daß es mit Kameradschaftlihhkeit nichts mehr zu tun hat. Die Verwaltung hat mit einem wahren Löwenmut jeden einzelnen Leutnant verteidigt. - Man hätte glauben können, daß von diesem Leutnant die Zukun t Deutschlands abhängt. Der Kriegsminister hat da seine volle Schuldigkeit getan. Vielleicht war der Löwenmut auf der anderen Seite nicht \o grob, denn soust wären dic Abstriche wobl größer gewesen. Das Wesentlichste war der Abstrih der drei Kavallerieregimenter. Jh bitte, diesen Be- N aufrecht zu erhalten und nun den Antrag anzunehmen, die ses MNegimenter wteder herzustellen, oder sogar noch, wie die Konservativen wollen , zwei neue mehr zu bewilligen. Die Mehrheit der Kommission hat mit größter Gewissenhaftigkeit gerade diese Kavalleriefragen „behandelt und. ps nit een en Tönnen, daß die 6 Kavallerieccgimenter" notwendtg sind. Gerade bié

ein Konservativer |

Beispiele des japanischen Krieges usw. haben die Kommission in dieser eberzeugung beitärkt. Sollte ein größerer Grenzshuß nötig sein, so sollte man einige Garderegimentèr an die Grenze \chicken, aber damit sind wix nicht auf Gegenliebe gestoßen. In der Kommission find Dinge vertraulih behandelt worden, die es zum Teil nicht verdienten. Würde § 9 des Spionaaegesetes angenommen werden, so würde die Presse vollständig der Staateanwal1schast ausgeliefert werden. Was den Oberst Nedl betrifft, so kenne ih die halbe Dementierung des Wolffshen Bureaus fehr gut. Ich wünsbe von Herzen, daß das deuts» Heer niemals die furhtbarèn, kompromittierenden Erfahrungen des Falles Nedl macht. und ih bitte die Militärverwaltung, die Lehre aus diesem Fall zu ziehen und alles zu tun, daß wir nicht eines s{chönen Tages einen derartigen traurigen Fall erleben. Wenn wir dem. Art. 1 zustimmen, so tun wir es ledigliß aus militär- tehnishen Gründen. Die auswärtige Lage soll nidt frei von Sorgen sein ; die Kommissionsverhandlungen haben dafür kein neues Material gebraht. Wir bleiben dabei, daß die Diplomatie mit Schuld an den jeßigen Verhältnissen trägt. Angesichts der Er- kElärung der Reichsregierung, deß sie auf diese Vorlage nicht ver- zichten könne, können wir eine ablebnende Haltung nit einnehmen. Was unser Verhältnis zu Frankreich betrifft, so hat eine große Wiener Zeitung eine Nundfrage an hervorrägende Männer gerichtet, ob eine WBersöhnung zwischen Deutschland und Frankreich mögli fei. Ein geistig hochstehender Franzose hat geantwortet, es habe in Frank- reh verstimmt, daß es so viele Deutsche gebe, die Frankrei und die Franzosen verachten. Darin liegt eine riesige Uebertreibung. Ich glaube, daß das kein Gebildeter in E iut. Es kann vielleicht einzelne Dummfköpfe geben, die fv etwas tun, sowohl dies- seits als auch jenseits der Grenze, aber so hoch wir unsere eigene Sprache schäßen, so fehr erkennen wir gerade die hohe Kultur unserer westlichen Nachbarn an. Die Au'k\äruug und Zerstreuung von Miß verständnissen und die vornehme Behandlung anderer Völker, besonders im Parlament und in der Presse, müssen jedenfalls unsere erste Pflicht sein. Won diesem Standpunkt aus ist die erste Konferenz der deutschen und französischen Parlamentarier unzweifelha!t mit Freuden zu begrüßen. Sie ist hoffentlih nur die erste hüchterne Etappe auf dem Wege der Annäherung der beiden Länder, einem Weg, dem sich {ließlich auf die Dauer kelne einzelne Partei weder bei uns noch in Frankreich versagen wird. Wir hoffen, daß die einmütige Abwehr der eifaß-lothringischen Ausnahmegesetzaffäre unseren Nachbarn zeige, daß wir gesonnen sind, die ruhige, friedliche, verfassungsmäßige Entwicklung der Dinge in Elfaß-Lothringen mit aller Energie zu unterstüßen. Sie zeigt aber auch unseren Nachbarn, daß die nationalistische Heye und die Nufpeitshung der Nevancheidee einmütig mit der größten Schärfe von allen Parteien dieses Hauses zurlickgewitesen werden wird als das größte Unglück des Lantes in seiner politischen Entwicklung. Wir bedauern auch, daß man jenseits der Grenz: in unserer Vorlage eine Geste der aggressiven Politik sieht. Das ift einer der Hauptmängel der Nede des Abg. Nosëke, daß er die Mobilisierung nah zwei Fronten in keiner Weise berücksichtigt hat. Die absihtlibe Fano: ierung des wictigsten Punktes war ein großer Fchler des Abg. Noske, den die Herren in der Budgetkommission zu einer gewissen Zeit nicht gemacht haben. Ihre (zu den Sozialdemokraten) Haltung in der Budgetkommission war eine ganz andere wroie hier im Plenum. In der Kommission waren Sie fo fürhterlih mäßig und milde und haben teilweise fo versländige Reden gehalten. Sie haben scgar die Angriffsmöglichkeit von Osten her ganz offen anerkannt. Frau Nosa Luxembu1g war ja sehr böse darüber, sie Hat gesprochen von einem Aufgebot von abge- schmackter revolutionärer Phraseologie, von Vergeudung von Kraft- worten usw. Ich weiß nicht, ob Frau Luremburg nun befriedigt ist, nachdem der Abg. Noske hier 44 Stunden gesprochen hat. Aber seien Sie doch ehrlich), selbstverständlih außerhalb des Hauses in Ihrer Presse, um_ den Präsidenten niht zu bemühen. Jch bedaure, daß die ersten Sißungen der Kommission unter Auss{luß der Ocffentlich- keit stattgefunden haben. en die Neden- bekannt geworden wären,

die dort gehalten worden 1 den Sozialdemokrat L A t | für unsere Stellungnahme zur W.h vorlage

r | technis{che. Es handelt i, n \chwere

der deutshen Armee. Wir sind einig mit der Militärverwaltung, daß eine frühzeitlge Bereititellung militärisch tüchtiger Truppen im günstigen Zustande das erste Ziel der Militärverwaltung sein muß. Wir haven in dieser Beziehung alles bewilligt, was notwendig ist. Der zweite technishe Grund ist die Notwendig- keit eines weiteren Ausbaues unserer technishen und Verkchrstruppen. Auch ih halte die Ausfälle des Abg. Noske gegen unsere deutsche Luftschiffahrt für eine ganz bedauerliche Entgleisung und weise sie ebenfalls zurück, Wir müssen diefen Leuten allen Dank zollen dafür, daß sie ihr Lben und ihre Gesundheit hergeben. Was nun die Zahl der Vermehrung anlangt, so haben wir die großen Bedenken bezüglich des Aushebungsmaterials niht völlig überwinden fönnen. Alle Statistiken über den Nückgang der tdujtriellen Bevölkerung usw. sind nah den Erfahrungen der Militärverwaltung im bisherigen Aus- hebungegeshäft in fih zusammengefallen. Die Kommission war jeden- falls mit vollem Net von der Anschauung beherrscht, daß die Quantt- tätsvermehrung auf Kosten der Qualität geschieht, und daß diese ver- hängnisvoll fei. Deewegen begrüßen wir es mit Freuden, daß unser Aatrag, der eine Aenderung des ganzen körperlichen Erziehungs- fystems verlangt, mit großer Mehrheit angencmmen worden int. Hlec müssen aroße Reformen na s{chweizeris{em Muster cinsezeèn. Wir hoffen, daß unser Autrag niht bloß vom Parlamznt, jondern auch von der Krtegöverwiltung akzeptiert wird. Jedenfalls hatte aber der Abg. Noske kein Necht, in dieser Be- ziehung den bürgerlihen Parteten Vorwürfe zu men. Auf tie Stellung weiterer Anträge verziGten wir in dlesem Augenbli, Was in den 24 Resolutionen durch die bürgerlt@en Parteten ver- langt wird, ift ein vollständiges Neformprogramm : es wäre eine Unterlassungssünde ärgster Art gewesen, wenn die bürgerliten Parteien diese Gelegenheit niht benutzt hätten. Man foll diese Forderung nicht als „warme LÜmonade“ bezei{nen, man soll fie nicht mit Spott und Hohn begießen ; auch die Sozialdeinokratén sind in der Kommission an dem Veisucke, diese Forderung direkt in geseßzgeberishe Form zu kleiden und in das Gese selbst hineinzubringen, gescheitert Nesolutionen, meint der bg. Noske, können von großem Wert sein, wenn die Mehrheit den festen Willen hat, fie durchzuführen. Wir haben diesen festen Willen. Wir fônnen freilich die anderen Patteieu nit mit physisher Gewalt zwingen, sih avuch auf diesen Boden zu a aber die Géneral- verdächtigung, die sih der Abg. Noske leistete, daß bie bürgerlichen Parteien \ich nur dann für etwas cinsezen, wénn Geldsack- interessen auf dem Spiele steben, muß |{ch doch mit aller Ent- schiedenheit zurückwelsen. Jn allen Haupkfragen b-\tand tn dieser Beztehung bei fast allen Paiteien. zum Teil nur mit Ausnahme dér gußersten echten, Einverständnis:; aber wer da vollständig ver- sagte, das war die Militärverwaltung, die Él immex und iminer wieder hinter die Kommandogewalt zurückzog. Gehört auch der neleste Coup des Generals von ag das Vorverbot einer freisikigen Zeitung, in diesen Bereich? ie ein Automat klang uns in der Komini!|sion immer und immer wieder das Wort „Kommandogewalt" ins Ohr. Allerdings ist ja der Kriegsminister ohnmächtig gegenüber dem Militärkabinett; hier ltegt der Keim zu einem Konsli t, deim das Parlament auf die Dauer nie ausweichen g Das Milikär- kabinett herrs{t unumschränkt und ist jeder Kontrolle entzogen ; das muß s{ließlich zu einem ament führen, Au die Kommandogewalt findet ihre Grenzen am Etkatsrecht At, Neid8- tages. Es war einer der s{wersten Fehler, daß die Allerhöchste Order von 1874, die den deutschen Offizier rechtlos macht, einfa

herausgegeben werden Une. ohne taß nan das Parlamènt gefrag hat. Pier wäre eine Jubiläumsgabe an die deutsche Arinee sehr am Playe. Auch die sittliche Entrüstung der 236 000 \ch{lesischen Krieger wäre über diesen S weit besser am Playe, - äls über das Dane, Jubiläumsfestspiel in Breslau; die Entrüstung gegen dieses Festspiel hat einen ganz falsch verftandenen Patriotismus zur Unterlage, Es ist eine Ehren! e der bürge na Paârteten, daß die Resoluttonen iht bleßes Papter bleiben,“ fordern daß die

| notwendlgtlen, widerseßen. die

; e O zur Min Mich diese glänzende Gelegenheit nicht entgehen laffen wird"

ugel in der Mobilmachung

14 Mus Di Jule l anzufragen, ob die Regierung sih darüber klar ist, was

jier ausgestellten Wesel au eingelöst werden ollen. Ver- waltung foll si “nit starrsinnig allen Reformen, duch an dlé Sache eines Staatsmannes müßte es ein, die Krone zu überzeugen e: diesen Wünschen Nechnung getragen yico; hier besteht die große ufgabe, an die Stell2 der Phrase der Tradition die Da zu jeßen und den Art 4 der

( ahrheit zu machen. Jch hoffe und he, daß der Reichskanzler, der ja nah großen Aufgaben sucht,

das deutshe Volk wird mit herzlihem Dank eine derartige Gabe

Mentgegennehmen, bleibt sie allen unseren Mahnungen gegenüber

taub, dann lehnen wir jede L ü

Ls vér éutstlén Acliee geschieht, von Gent Schaden der

in günstiges Schicsal sie vor einer solchen Kurzsichtigkeit behüten. i; Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg: Meine Herren! Der Herr Vorredner hat soeben mit einem

[ypell an mich geschlossen, indem er mir auseinandergeseßt hat, was

eine oberste Pflicht jeßt wäre. Wir sprechen von der Armee. Meine

herren, meine oberste Pflicht gegenüber der Armee ist, dafür zu sorgen,

daß sie in der Treue zum Kaiser, in der festen Disziplin und in einer hinbeugsamen Organisation, die durch nichts Fremdes durchbrochen hvird, aufrechterhalten wird. (Bravo! und Sehr gut! rets.) Das

st die Pflicht, die ich der Armee und dem Volke gegenüber habe. (rneuter lebhafter Beifall rechts.) | Meine Herren, in Ihrer Kommission hat si eine entschiedene Mehrheit für die Wehrvorlage ausgesprochen. (Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Jn einzelnen Positionen ist Meinungsverschieden- eit geblicben. Darüber wird im weiteren Verlauf der Debatte zu prehen sein, insonderheit über die Anzahl der Kabvallerieregimenter velche aufzustellen sind. Jch überlasse zunächst die weiteren Aus- ührungen darüber meinem Nachbar, dem Herrn Kriegsminister, aber ch will für meine Person schon jetzt betonen : die Forderung, die wir hnen in der Vorlage bezüglich der 6 Kaballerieregimenter unter- reitet haben, ist eine Forderung, die wir zur Sicherung des gesamten

Heeresgefüges und zur besonderen Sicherung der Grenzprovinzen, welche

m Ernstfalle am ersten bedroht sein würden, aufrecht erhalten müssen.

Bravo! rechts.)

Ich richte die nahdrülihe Bitte an dieses hohe Haus, daß Sie

n dieser Beziehung in voller Erkenntnis und Würdigung des Schußes,

er den Bewohnern des Landes zuteil werden muß, den Beschluß der

Rommission revidieren mögen. (Bravo! rechts.)

Meine Herren, ih würde die Tatsache, daß die Wehrvorlage im anzen in der Kommission eine so ausgesprochene Mehrheit gefunden at, abshwächen, wenn ih heute auf die Gründe zurückkommen wollte, elhe zu dieser Vorlage geführt haben, und deren Stichhaltigkeit von er Mehrheit der Kommission anerkannt worden ist.

Ich nehme das Wort, nachdem von einigen Seiten der Zusammen- 0ng zwischen Wehr- und Dekungsvorlage besprochen und eine Aus- uft darüber erbeten worden ist, wie sich die Negierung zu dieser [rage stellt. Meine Herren, der Standpunkt der verbündeten Negie- lungen ergibt sich klar und deutlich aus der gesamten Lage der Dinge.

Vie ist die Situation? Es ist ein unbedingtes Erfordernis, daß ie Heeresverstärkung unverzüglih ins Werk geseßt wird. Das ist das

Fherste Gefeß, nah dem ih meine Haltung regeln muß, bis in alle onsequenzen hinein (Hört, hört! links und im Zeitrum), und regeln

e (Bravo! rechts und links.) Daneben steht die Forderung, ß die Finanzen weder des Neiches noch der Bundesstaaten erschüttert

/ fden. Auch das ist ein zwingender Bestandteil der Bereitschaft der lütion. (Beifall und Zustimmung rechts.) Die verbündeten MRe-

tungen sind dieser Forderung vollauf nachgekommen. Wir haben

Ihnen volle Deckung vorgeschlagen. Daß ebenso wie in der Kommission ) au in diesem hohen Hause eine ausgesprochene Mehrheit für die

fehrvorlage vorhanden ift, daran zweifle ih nicht, und daß sie deshalb

genommen werden wird, darauf vertraue ich zuversichtlih. Das leihe gilt bezüglich der außergewöhnlichen Maßregel, die wir Jhnen

t Deckung der außergewöhnlich hohen einmaligen Kosten vorgeschlagen

then, bezüglich des Wehrbeitrages. Auf die Einzelheiten, wie sich ser Wehrbeitrag bisher in der Kommission gestaltet hat, gehe ich gt niht ein. Wir stehen noch vor der zweiten Kommissionslesung. finigung ist bisher niht gefunden, noch nit in allen Punkten ge- nden, über die Deckung der laufenden Kosten.

Meine Herren, was folgt aus dieser Situation? Sie, die Sie die

Pehrvorlage bewilligen wollen, wollen Sie nicht auf dem Papier be- illigen, Sie wollen sie bezahlen. (Lebhafte Zustimmung rechts und 1 Zentrum.) Deshalb, meine Herren, ist es unsere Pflicht, cine [nigung zu suchen über die Fragen der Deckung der laufenden Kosten, weit Einigung noch nit erzielt worden ist. Den Weg zu dieser ‘inigung haben wir Jhnen in unseren Vorlagen gewiesen. Jch bin t überzeugt, die Einigung wird gefunden werden, weil sie gefunden

etden muß. (Sehr richtig! rechts.) Meine Herren, ein Volk, das in

fr Mehrheit seiner parlamentarischen Vertretung zu der Gewißheit ommen ist, daß seiné Wehrmacht gestärkt werden muß, weil es die Oiherheit und dex S{huß des Vaterlandes verlangt, hat ein Necht auf, daß ihm dieser Schuß au wirklich gewährt werde. (Sehr tig! rechts. Lachen bei den Sozialdemokraten.) Auf dem Wege, ‘n wir eingeschlagen haben, gibt es kein Zurück! Wir können keiner n uns, nicht Sie, niht wir hier wir können nicht das Volk um tn Schußz betrügen, von dem wir überzeugt sind, daß er ihm not tut.

thr rihtig! rechts.) Das wäre êine Versündigung am Vaterlande. tneute Zustimmung.) Deswegen werde ih mich mit allen Mitteln

für tinseben, daß die Wehrvorlage zu dem Zeitpunkt ins Werk ge- tht wird, den die Vorlage vorsieht, und werde mit dem gleihen Nach- *# mt Ihnen arbeiten und, wenn es nottut, auch kämpfen, daß die itel bereit gestellt werden, die dazu gehören. (Bravo!) Wenn ih U nicht fest entschlossen wäre, hätte ih die Vorlage überhaupt nit

gebracht. Und Sie, meine Herren, die in der Kommission für die

hrvorlage gestimmt haben, müssen derselben Ansicht sein.

Véhalb, meine Hetren, lassen Sie uns jeßt handeln und-.ein Werk

E Abschluß bringen, für dessen Scheitern kein Mensch die Verant- ‘tung tragen könnte. (Lebhafter Beifall. Große Bewegung bei ‘1 Sozialdemokraten.)

Abg. von Lor, N jn f on Liebert (Np.). (Der ager Rede geht in der

nrube und dem Lärm des Hauses vollständig verloren, sodaß wepräsident D o b e wiederholt dringend um Ruhe bitten muß.):

tieanfwich hat man jeßt einen ganzen Jahrgang unter den Fahnen O M )

‘Dadurch wird die riedenspräsehzstärke sofort vön 600- auf Mann a Wie werden im Dektober viel weniger haben

Ms züchsten Jahre erst die Zahl. Frrelben, die die Vorlage vôr-

H

p êgen muß von unserer Seite etwas p werden. In

t aus Straßburg bin ih direkt beauftragt woxden, hier

üdha tung dieses einen Jahrganges bedeutet,

ellos în der Zahl der Kavallerieformationen weit übers Ich verweise noch auf einen Aufsaß, der dieser Tage von : ] t erschienen ift, der in der türkischen Armee ein Kavallerie= regiment geführt hat und heute das 14. U Er führt sehr treffend aus, wie das Vorh

I muß wiederholt um Ruhe bitten. Es Wort zu verstehen. Sollte die Unruhe an- den Redner bitten, eine Zeitlang zu pausieren. : Bedauerlich ist die Streichung Kommission.

uns ja zwe Major Vei

__ Vizepräsident Dove: ist von dem Redner fein dauern, dann muß ih

Abg. von Liebert (fortfahrend) der drei Kayallerieregimenter in der l zusammen viel weniger Kavallerieeskadrons, al Rußland. Dazu kommt noch in Betracht, daß unser e an zwei Fronten verteilt werden muß. M e spiele in der Schlacht keine Rolle mehr, le in der Feuerlinie wertlos. Aber die K D E g dem A, e „lind die Hauptangriffspun abei noch heute zur Geltung. gegen fahrende Artillerie und besonders ist die Kavallerie un lände und bei- der Verfolgung. 5 te Balkankrieg. Bei Kirkilisse u lag und war die Ursache des pan Nach der Schlacht an der Ka ¿osen von Liegniß bis nah alle Geschüße abneh Japan ist ein ne

anenregiment fommandiert. V andensein von Kavallerie in schen Führers auch im türkish-bulgarischen Krieg abt und wean nicht zum Sieg, so doch zum Still- n Heeres geführt hat. Daß die Zahl der bestehen- enügt, beweist auch die Tatsache, - Mehrheit beschlossen hat, drei Wenn die geforderten Kaval ahr, daß unser Pferdematerial

Hand eines energi große Bedeutung ge stand des gegnerische imenter nich ion in ihrer

an sagt zwar, die hr, ganz besonders sei , avallerie hat immer auf den ine sehr nüßliche Tätigkeit entwickelt. kte, und ihre Schnelligkeit kommt auch Dann ist sie aber auch gut verwendbar solche, die sih verscho entbehrlih bei der Au Was eine Kav

e, daß die Budget= at, drei Hegimenter zu be= lerteregimenter nit bewilligt : zu stark \trapaziert ivisionskfavallerie beruht auf der Dem Antrag der konservativen: egimenter zu bewilligen, möchten wir nit bei- isston ist wiederholt die

werden, besteht die Gef Die hohe Beteutung der D Tatsache, daß sie aufklären muß. Partei, weitere zwei Negi 1, Jn der Komm von Kaballeriedivisionen gestreift worden. ‘ieden nit zur Bildung selbständiger K er Gedanke, ob man nit vom G an die Grenze schicken fönnte, w ‘gt. hohe Bedeutung der Gardek die einzige Kavballeriedivision ist, die 1 Intendanturfragen bereits in Grnstfall in der Lage ist, sofort (5s ist daher nit richtig, diese fommen wir zu dem Antrag, daß wieder hergestellt werden mögen. ) auf Anregung des Paas che Vertagung beschlossen.

Persönlich bemerkt der

Abg. Noske (Soz.): bemerken, taß ih aufrecht erhalte. unserer Fliegeroffi ballons im Auge gehabt. nicht im Widerspruch mit den Acuße

Aufklärung im Ge- allerie leisten fann, das nd Lüle Burgas gab jie ikartigen Nückzuges der die Kavallerie den ¿ersen und konnte ihnen fast ch spätere Kriege gezeigt. Weil . es. keine - Kavallerie hurei niht ausnußen. Bei nds an Kavallerie haben -M er mehr, als die Vorlage chieht auch in anderen Parlattienten. Regimenter be-

Frage der Formation

Ich bedaure, daß wir im avalleriedivisionen übergehen. ardetorps acht bis zehn Regimenter urde vom Kriegsminister treffend wider- avallerie besteht darin, daß dies wir im Frieden haben, und die 1 Frieden vorgebildet is und im dahin zu gehen, wo sie notwendig ist. Verbande ausetnanderzureißen. S die gestrichenen Kavallerieregimenter

zeigte der le den Aus

rliß auf den men. Dasselbe haben au gatives Beispiel dafür. ne Siege in der Mandsc rlege1 Frankreichs und Nußl wir es für nötig gehalten, zwei egiment verlangt, zu beantragen. Das gef Auf jeden Fall m n. Die Anträge auf Str Unteroffizieren halten einer stren ungünstig auf den Offizierers ind wohl gestrichen worden, weil manche Kreise ge j!stiz an sich eingenommen find. sprechung besteh f heit nicht leiden lassen.

schwierige Aufgäbe. Sie praktischen Sinn haben. Persönlichkeiten zu finden. noch schwerer werden, wenn die Stre recht erhalten bleibt. Eb

Der Üeberlegenheit

usjen wir der Regierung ihre sechs eichung von Subalternoffizieren und gen Prüfung nicht stand. D einwirken. l

präfidenten Dr.

Kricegsgerichtsräte gen die Militär- . Aber da nun einmal diese Necht- an sie durch eine solche VBoreingenommen- Die höheren Intendanturbeamten haben eine müssen juristish durchge Es fallt oft s{chwer, h

Das wird der

) Dem Abg. Erzberger gegenüber muß ih alle meine Bemerkungen über den Pensionsfonds Auch is es mir nie eingefallen, die Tätigkeit herabzuseßen. Außerdem be

t, so darf m

bildet sein und auch ierfür die passenden Verwaltung in Zukunft Intendanturräte auf-* \che Ansicht, daß die Be- in ‘Frage kommenden | el 3 onders in den Von der Ab|chaffung des ganzen Burschen- Die Heeresverwaltung hat diese festgeseßt, innerhalb deren es reduzieren. Darüber hingus- r merfwürdig erscheint Jch weiß nicht, wie es Dienstzeit noch etwas

finden sih meine Ausführungen rungen meiner Parteigenossen in Was die „Atlaswerke“ betrifft, so daß Abgeordnete, wie der Abga. von dem Ausschuß eines Unternehmens angehören, Heeresverwaltung machen will.

Meine Aeußerungen zu den Aus- osfe über den Pensionsfonds und den Nück- zolkes tann ich nur wieder- Nede des Abg.

der Kommission. wollte ih es nur als unstatthaft bezeihnen, Böhlendorff-Kölpin, das Geschäfte mit der

Abg. Erzberger (Zentr.) : führungen des Abg. N gang der Wehrfähtakeit des deutschen holen. Die Nichtigkeit beweist die Wiedergabe der Noske im „Vorwärts“.

Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Dr. Mül ler- und Erzberger

enso ist es eine fal mandeurstellen Sinekuxen sind. Verren haben im Gegenteil sehr viel zu tun, großen Kommandanturen.

wesens fann nicht die Ne Frage genau geprüft und die Gren Zahl der Burschen zu n wir nicht für angängig. Seh g auf Kürzung der Dienstzeit.

biert werden fann, von unserer können wir nicht der Aufhebung des Verbots des (s ist ganz selbst- e ltung, daß die Sol- inne erzogen werden. mir äußerst bedenklich, arlamentarisher Kontrolle eizer Miliz hingewiesen. a er Presse und auf ihren Angriffe gegen die Schweizer Miliz ge- ofraten gegen unser deutsches Heer. Es ritt nach links geht, die Die „Leipziger

möglich ist, die zugeben, balte mir der Antr eigentlich moti abzustreichen. Besuchs sozialdemok verständlich und sogar die Pf daten nur în einem vaterl Forderungen det Sozialdemokraten erf er das normale Maß p . Nosfke hat

Meiningen , persönlich der Abg. von Böhlendorff-Kölpin: daß ih mit keinem einzigen Mitgliede der einer Persönlichkeit, die dec Negierung n werke“ auch nur eine Silbe gesprochen habe. Schluß nach 6!/, Uhr.

Lokale zustimmen. licht der Heeresberwa

ratischer Lo Ih will feststellen, Negicrung oder irgend ahe steht, über die „Atlas-

andstreuen

und sie gehen üb hinaus. Der Abg Die Schweizer Sozialdemokratie hat in ihr arteitagen genau fo scharfe chtet, wie unsere Sozialdem eigt sich, daß, wenn das L Vpposttion g!eih zwei Volkszeitung“ hat am 31. Mai d. Ueberschrift

auf die Schw Nächste Sißung Donnerstag

Fortsezung der abgebrochenen Debatte.)

)eerwesen einen S Schritte nah links macht. J. einen Artikel gebracht, der die ersten Kriegsherrn“ trägt. des obersten Kriegsherrn chland ist. Die deutsche und mit ihm

Land- und Forstwirtschaft.

Beritt ;

früchte, Kleeshläge, Wiesen

rreich Anfang Juni 1913.

(Zusammengestellt im- K. K. Aerbauministerium.) Tabellarische Uebersicht.

[ „Die Theorie vom ob diesem Artikel wird gesagt, daß de ein Ausfluß der Junke Armee wird sih vor ih siegen oder fallen. Mein lage zustimmen und ellen. Den sozialdemo Zustimmung nicht geb lbg. Colshorn (Welfe),

T gegen die Ausführungen des Wir haben in der ersten Lesung nicht Balkankrieg noch nicht beendet war und politische Lag ist allerdings auf dem Stan ist noch keine definitive Stellung vo stimmen, aber diese

über den Stand der Feld

rherrschaft in Deuts und Weiden in Oef n Deste

n obersten Kriegsherrn stellen e politischen Freunde werden der Heeresvor- stt die vorgenommenen Abstriche wieder kratishen Resolutionen werden wir unsere

schwer verständlich, polemisiert zu- g. Nosfe und fährt dann fort: das Wort ergriffen, weil der wir zunächst Klarheit über die wollten. Diese Klärung ir stehen mit der Rechten l en ohne Deckung. ‘Ueber diese chaffen, und wix müssen uns deshal rbehalten. Schließlich werden wir Zustimmung ist uns durch d daß an der Zuspibung der Berhältnisse die Art wie das Auswärtige Amt seine Wir wollen, daß die Steuern auf aber wir wollen au, daß sie g Sollte dies nicht der F das Nichtzustandekomm in dritter Le

Klassifikation des Standes der Feldfrüchte, {läge, Wiesen und Weiden!)

e in der Kommission erhalten 1 nur zum Teil eingetreten. W dpunkt: keine neuen Ausgab Klarheit gef

Zuckerrüben

und Landesteile

Kartoffel

Hafer

Mais Futterrüben Kraut Weiden

Gerste

ie Tatsache erschwert, und «Weise {huld ist, cnommen hat.

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Obliegenheiten wahtkg tragfähige Schultern gelegt werden, eichmäßig wirken. h erantwortung für Wir werden der Vorlage n, wenn vorher die Deckungsfrage ge- orderung betonen, daß die kleinen Orte j . Wir bedauern, daß die Kommission gen, die zur conditio sine qua non hätten auf Resolutionen beschränkt hat. In die tm geschaffen w

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Niederösterreih . Oberösterreich . .

Steiermark R L eto 7 E V Nordtirol und

Borarlberg Südtirol . Küstenland . . .. Dalmatien A

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ereht und nicht un all sein, so lehnen wir die en der Vorlage ab. sung nur zustimme uh wir müssen die F | arnisonen bedacht werden fih in Forderun werden müssen, muß eine Nefo Schaden leiden soll.

Abg. Bassermann (nl.): Der Neichskan hen, daß die rechtzeitige Verabf nationale Notwendigkeit fei, Diesen Standpunkt haben teile seine Auffassung, daß der Wehrbeitra schon der Hoffnung Ausd

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zler hat davon ge- ärvorlage eine unterordnen müsse. ommission vertreten. Jch g zustande kommen wird, ruck geben, daß es in der nd möge, gewisse Härten Beschlüsse der Kommission werden sendem Maße Beschwerden laut, Regierungen mit der gewohnten age cinfeßen werden. nd wünschenswert, daß wir Sommer die Deckungsfrage erledigen, Einigung kommen werden, die dem Aber wir möchten die gaben auf dem Boden einer Nei dem Boden der Matrikularbeiträge, Der Mahnung zu intensiver Wochen bemüht, der spröden nit länger ist, ist niht unse lens, bis ommer hinein zu möchte ich die gefaßten Nefolutionen do Gs handelt sih um wünscht werden. W waren wir in dèr erhebliche materielle vallerie anlangt, so sind wir der sechs Regimenter noch die Bedeutun

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möchte aber heute Kommission

zu beseitigen. aus gewerblichen und ich hoffê, daß ' die verbündeten ie sih für die Negierungsvorl unde halten es für dringe ] Arbeit in diesem und ih hoffe, daß wix zu einer größten Teil des die fortlaufenden finden, niht auf veredelt sind. Wir sind seit Daß der Tag willens, bis

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Gesamtdur{\chn. Juni 1912) Funi 1911) do. (Junt 1910) | 1,

Anmerkung. mittel, 3 = mittel, für die einzelnen L Gefamtdurhschnitt sind aus den Kla Berichtsgebiete, und Ernteerträge, berechnet.

Ein Strich bedeutet, daß nur in sehr beshränktem Berichte nicht in genügend

Witterungsverlauf in der Zeit vom 1. bis 31. Mai. Der Monat Mai wies veränderli@en, auf. Die Niedershläge waren verhältnismàä f die erste Hälfte des Monats, di raturrückgang bradhte. wolkigem, sonnigem Wetter und allmählih Sudetenländern a sie begleitenden Niederschläge waren

Allgemeine Bemerkungen.

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Auch meine | dais !) Klassifikationsnote 1 = sehr gu 4 = untermittel, 5 = sehr \{lech

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1 Landesteile sowte für den [sififationsziffern für die einzelnen uar unter Zugrundelegung der durchscnittlihen

die betreffende Frucht gar nit oder Ausmaße gebaut wird, ein Punkt, daß die cr Anzahl einlangten.

Deckung für chsbesißsteuer rbeiträge,* auch wenn sie Tätigkeit bedurfte es nicht. Herr zu werden. re Schuld. Wir sind nicht tagen. Dem Reichskanzler ch recht warm ans Herz legen. Jahren von den

auses genügt.

in den Ho

fühlen Witterungscharakter ßtg gering und beschränkten e auch einen empfindlichen ten Hâlste traten bei tueist zunehmenden Temperaturen usgebreitete Gewitter auf; die ets von kurzer Dauer.

MNeformen, die seit as den Abstrich der tausend Offi Komtnission der Meinung, daß Bedeutung nit haben kann.

en Parteien ge- ziere. anlangt, so der Abstrich eine Was nun die Ka- 1 / cinung, daß die egründet ist. Es fragt si, ob die g hat, die ihr früher zukam. Was die

ja s{ließlich

reiche Kavallerie niemals besondere nicht wicklung des seßen können,

In der zwei

Aufklärun; Grundlage ein izen, der bereits fast all t, steht wohl l nod _ctdaa (Aut, A egter Zeit au sihtlihe B

pereinzelt aus Krat stetermark sporadi

entbehren können. davon sein, Flugwesens die Kavallerie dür schon aus dem Flugwesen abhängi sen, und weil der

daß es möglich i lleriemassen eine rankreih sehen wir ei

) ih der Auf in wachsendem Maße ins

a i Me Et Ent- ie ieger er- einfachen Grunde, weil

den atmo Lea nue

genden, über U tg d in Untere

5 | Rostbefall PeeDs t zumeist aut ausg orn eist imtmer!

ürfte überwi i oggen ortêweise in viel

lreideblasenfußes beri

wsphärishen Ver- solut angewiesen isk auf die einen glänzenden Beweis ein energis@hes

Kavallerie. dafür geliefert, eßen der Kava zu bringen. der „Kavallerie ni in wachsendem Maße

et wurde.

m bleiben. höherem Ira. beschäd

wie Frankreih und slellenweise über starkes

tellung von Kaballerie- besondere Rußland, das

isionen, zuwenden,