1913 / 143 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 Jun 1913 18:00:01 GMT) scan diff

tent vom 2. Juni 1911; Spring, Fähnr. im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, Fischer, Fäbnr. im dark E König Karl Nr. 13, Hasselwander, Fähnr. im Pior. Bat. r. 13, zu Lis. mit Patent vom 17. Zuni 1911; Breuling, Fähnr. im 8. Inf. Negt. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, zum Lt. mit Patent vom 17. August 1911; chügß, Fähnr. im Füs. Negt. Kaiser Franz Joseph von Dei: König von Ungarn Nr. 122, Reger, Fähnr. im Trainbat. Nr. 13, zu Lts.; Calwer, Unteroff. im 10. Inf. Regt. Nr. 180, Graf v. Reishach, Unteroff. im Ulan. Negt. König Wilhelm 1. Nr. 20, zu Fähnrichen.

Im Sanitätskorps.

Dr. Hölscher, Stabsarzt an der Kaiser Wilhelms - Akademie für das intdritde Bildungswesen, zum überzähk. Oberstabsarzt, Dr. Thurn (Ludwigsburg), Assist. Arzt der Landw. 1. Aufgebots, zum Oberarzt, befördert. Dr. Gekeler (Gmünd), Dr. Prinzing alm), Unterärzte der Res., Dr. Lanz (Ehingen) Unterarzt der

andw. 1. Aufgebots, zu Assist. Aerzten der Res. fefördert.

Kaiserliche Marine.

Berlin, 16. Juni. v. Trotha (Adolf), Kapitän zur See, Abteil. Chef im Mearinekabinett, unter Belaffung in dieser Stellung, ¿um Flügeladjutanten Seiner Majestät des Kaisers und Königs ernannt.

Königreich Preufen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Arzt Dr. Wilhel Jac ob in Beeskow den Charakter

als Sanitätsrat zu verleihen und . infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Barmen getroffenen Wahl den Kaufmann Oswald Sehlbach daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Barmen auf fernere sech8s Jahre zu bestätigen.

GErordunung

über die Einführung des Gesezges, betreffend die Zulassung einer Verschuldungsgrenze für land- oder forstwirtshaftlich genußte Grundstücke, vom 20. August 1906 (Geseßsamml. S. 389) in allen Landes- teilen mit Ausnahme des Stadtkreises Berlin —, in denen es nit {on nach den Verordnungen vom 23. März 1908 (Geseßsamml. S. 65) und vom 16. Juni 1909 (Geseßsamml. S. 492) gilt.

Vom 5. Mai 1913.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.,

verordnen auf Grund des 8 15 des Gesetzes, N die Zulassung einer Verschuldungsgrenze für land- oder orstwirt- schaftlich R Grundstücke, vom 20. August 1906 (Geseßz- samml. S. 389), was folgt: A :

T. Das genannte Geseß tritt in allen Landesteilen mit Ausnahme des Stadtkreises Berlin —, in denen es nit schon nach den Verordnungen vom 23. März 1908 (Geseßsamml. S. 65) und vom 16. Juni 1909 (Gesezsamml. S. 492) gilt, am 1. Juli 1913 in Kraft.

T1. Für die Ausführung des Geseßzes sind zuständig in der

Provinz

Brandenburg: das Kur- und Neumärkische Ritterschaftliche Kreditinstitut und das Neue Brandenburgische Kreditinstitut innerhalb der Grenzen ihrer L Len Zuständigkeit:

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C0 A! r y die Schlesische Landschaft : H die E der Provinz Westfalen ; Rheinprovinz: die Landesbank der Rheinprovinz, und zwar mit nachstehenden Maßgaben : S 1) Erstreckt sih die geschäftliche Zuständigkeit einer der bezeichneten Anstalten auf Grundstücke außerhalb der ihr in vorstehendem zugewiesenen Provinz, \o ist die Anstalt auch für diese Grundstücke berufen. Wenn Grundstücke aber gleichzeitig zur geschäft- lichen Zuständigkeit von mehreren der bezeichneten An- stalten gehören, so ist : ; O a. 1 Grundstücke, die zu der Zeit, wo die öffent- iche Anstalt mitzuwirken hat, von einer der Anstalten beliehen sind, diese Anstalt, b. für andere Grunödstücfe die für die Provinz zu- ständige Anstalt Für di schäftlihen Zuständigkeit der West 2) Für die zur geschäftlichen Zuständigkeit der West- " Mtider Landschaft gehörigen Grundstücke in der Provinz Pommern ist die Westpreußische Landschaft berufen. TTT. Für 0 Ausführung des Gesetzes sind ferner zuständig : in der Provinz Schleswig - Holstein: die Schleswig- Holsteinische Landschaft | innerhalb dés Bezirksverbandes des Regierungs- bezirks Cassel: die Landeskreditkasse in Cassel; | innerhalb des Bezirksverbandes des Negierun gs- bezirks Wiesbaden: die Nassauische Landesbank ; : in den Hohenzollernschen Landen: die Spar- und Leih- fasse für die Hohenzollernschen Lande. N : ___1V. In der Provinz Hannover sind für die Ausführung des Gesegzes zuständig : der Calenberg-Göttingen-Grubenhagen- ildesheimsche rittershaftlihe Kreditverein, das ritterschaftliche Redittasiele des Fürstentums Lüneburg und der Bremensche ritterschaftlihe Kreditverein für die zu ihrer geschäftlichen Zu- ständigkeit gehörigen Grundstücke, sür andere Grundstücke die Hannoversche Landeskreditanstalt. 4 A Falls Grundstücke, die gleichzeitig zur geschäftlichen Zu- ständigkeit einer der genannten ritterschaftlihen Anstalten und der Landeskreditanstalt gehören, zu der Zeit, wo die öffentliche Kreditanstalt mitzuwirken hat, von einer der Anstalten beliehen sind, fo ist diese Anstalt für ein solches Grundstü berufen. L V. Zuständige Kommissare sind in den zu II, TIT und TV in Frage kommenden l

und

Provinzen die einzelnen Oberpräsidenten ür den gesamten Bereich ihrer Provinz, in den Hohenzollern- f Landen der Regierungspräsident in Sigmaringen. Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Wiesbaden, den 5. Mai 1913. (L. S.) Wilhelm. von Bethmann Hollweg. von Tirpiß. Delbrück. 7 Wesettn Se Sr citenba, Sydow. von Trott zu Solz. von Heeringen. Freiherr von Schorlemer. von Dallwiß. Lenge.

Le [ouegperkehr

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Ministerium der geistlihen und Unterrihts- angelegenheiten. Dem ordentlichen Lehrer an der Königlichen Akademie für

Kunst und Kunstgewerbe in Breslau Es Pauts\ch daselbst ist der Titel Professor verliehen worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Der Professor an der Tierärztlichen Hochschule in _Han- nover Dr. Malkmus ist zum Rektor dieser Hochschule für die Zeit bis zum 27. Januar 1916 ernannt worden.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Santa Leopoldina 1 (Espirito Santo, Brajilien) ist der Pastor Zylmann in Sta. Joanna (Brasilien) berufen worden.

Nicjkamtlites.

Deutsches Nei.

Preußen. Berlin, 19. Juni 1913.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute im hiesigen Königlichen Schlosse die Vorträge des Chefs des Generalstabes der Armee, Generals der Ee von Moltke, des Kriegsministers, Generals der Infanterie von Heeringen und des Chefs des Militärkabinetts, Generals der JInfanterie Freiherrn von Lyner entgegen.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar- sibung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Vorkelie und für Justizwesen und «der Ausschuß für Handel und Verkehr Sigzungen.

Der Königlich dänische Gesandte Graf Moltke hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationssekretär Sorensen die Geschäfte der Ge-

sandtschaft.

Verkehrseinnahmen der deutshen Haupt- und vollspurigen Nebenbahnen (mit Ausnahme der baye- R im Mai 1913 nah der im Reichseisenbahnamt aufgestellten Uebersicht: :

gegen das Vorjahr (mehr, weniger)

im ganzen auf 1 km M K M M H

89 988 08) 1722| + 72836357 + 121|+ 7,56 165 494 344] 3 087|+ 4512 729| + 49/4 1161,

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Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S: M. S. „Planet“ am 17. Juni in Brisbane, S. M. S. „Vaterland“ am 18. Juni in Tschingkiang und S. M. S. „Dresden“ an demselben Tage in Port Said eingetroffen. :

auf

im ganzen Len

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Ü: erverkehr L

Samburg.

Der Senat hat, wie „W. T. B.“ ineldet, bei der Bürger- haft beantragt, Staatsgrund zur Errichtung einer Versuchs- anstalt für Schiffsbau zu überlassen, der Hamburgischen Schiffs- bauversuchsanstalt G. m. b. H. zur Errichtung dieser Anstalt den neben dem vom Dr.-Jng. Schlick vermachten Erbteil erforderlihen Betrag bis zu 1100 000 aus Anleihemitteln zu bewilligen und der Versuchsanstalt für die ersten 6 Betriebs- jahre jährlich bis 25000 M zur Deckung eines etwaigen Defizits zu gewähren.

Zu Beginn der gestrigen Sißung der Bürgerschaft gedachte der Präsident Dr. Schön mit herzlichen Worten des Negierungsjubiläums des Deutschen Kaisers und agte, Hamburg schulde an erster Stelle dem Kaiser Dank für

ie erfolgreiche Förderung der Seeschiffahrt und der Seegeltung Deutschlands. E

Die sozialdemokratishen Mitglieder der Bürgerschaft waren

dem Eröffnungsakt ferngeblieben.

Oesterreich-Ungarn.

Das Unterbleiben der Huldigung für den Deutschen Kaiser im österreichischen Abgeordnetenhause E gestern zu einer vorübergehenden Präsidenten ris e. Wie „W. T. B.“ meldet, hielt der deutsche Nationalverband eine Sizung ab, in der dem Präsidenten Sylvester wegen dieses Vorfalles von verschiedenen Abgeordneten heftige Vor- würfe gemacht wurden. Der Präsident Sylvester erklärte, daß er angesichts dieser Stimmung im Verbande und wegen der zahlreichen in der ele gegen ihn erhobenen Angriffe auf seine Präsidentenstelle verzichten müsse, und verließ den Be- ratungsfaal. Hierauf begab si eine Abordnung des National- verbandes zum Präsidenten Sylvester, um ihn zu bitten, sein Amt beizubehalten. Sylvester gab dieser Bitte nah, womit die Krise beigelegt war.

Die vorgestern begonnenen Verhandlungen der Ver- treter der Parteien mit dem Ministerpräsidenten über die Frage der Fortsezung der Tagung des Parlaments zum Zwecke der Erledigung des Finanzplanes, von der das Inkrafttreten der Dienstpragmatik für die Staatsbeamten abhängt, sind gestern fortgeseßt worden, doh wurde obiger Quelle zufolge keine Ueber- einstimmung Ne, Die Ruthenen und die ischechischen Agrarier sind aus politischen Gründen auf das entschiedenste gegen eine Tagung während des Sommers, während der deutsche Nationalverband im Interesse der Staatsbeamtenschaft auf einer

Sommertagung beharrt, indem er erklärt, daß das Sblbata der Sommersession ein Zurükweihen vor den Obstruktions-

und nit in ihrer Aufrí S Mienal E Absicht bestanden, mit der vollen Wahrheit vor dem

drohungen einzelner Parteicn und Fraktionen wäre. Christlich-Sozialen sprachen sih für eine Sommertagung aus, während die Polen und die anderen Mehrheitsparteien es tehnish für unmöglich halten, daß der Finanzplan im Zuli erledigt wird. Die Konferenz wird heute fortgeseßt. Der Ministerpräsident beharrte mit Rücksicht auf die technische Schwierigkeit, den an noch im Zuli zu erledigen, auf dem bereits vorgestern gemachten Vermittlungsvorschlag, die materiellen Vorteile der Dienstpragmatik rückwirkend vom 1. Oftober 1913 ab zu gewähren unter der Vorausseßung, daß der Finanzplan bis Jahres\chluß. erledigt wird.

Großbritannien und Frlanud.

Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, hat auch die gestrige Sizung der Hot \Gastervereinigung einen Beschluß gefaßt. Es wurde die A grenzung Albaniens geprüft und es ergab sich, daß mehrere Botschafter noch keine Jnstruktionen von ihren Regierungen hatten. Es wurde ferner eine Reihe anderer Fragen hinsichtlich des serbischen Hafens am Adriatischen Meer besprochen. S :

Jm Unterhause begann gestern die Debatte über den Bericht der Untersuhungskommission in Sachen des von der Regierung mit der Marconi- Gesellschaft ab- geschlossenen Vertrages. :

Nach dem Bericht des „W. B. B. _ beantragt der Unionist Cave, einen formellen Protestbeschluß zu fassen, in dem das Bedauern über die Transaktionen gewtsser Minister in amerifanisen Marconi- Aktt-n ausgesprochen und verlangt wird, daß die Mintster in ihren Erklärungen über diesen Gegenstand dem Hause gegenüber mit boller Offenheit verfahren. Cave verzichtete darauf, irgead welche Vorwürfe wegen persönlicher Bestechlihkeit zu machen, erklärte aber, die Minister hätten sich Berstöße gegen die Geseßze und Ueberliefe- rungen des Hauses und des öffentlichen Lebens zuschulden tommen lassen. Sir Rufus Isaacs war der erfte Anhänger der Negterung, der das Wort ergriff. Als er fi erhob, wurde er mit Lirm und von den Anhäugern der Negierung mit Hochrufen begrüßt. Er betonte, daß er und Lloyd George, nahdem sie einige Fest- stellungen gemaht hätten, nach vorheriger . Vereinbarung das Haus verlassen würden, bis die Abstimmung über die Resolution vorgenommen word:n sei. Er erflärte, daß, welche Kritik und welcher Tadel an die Transaktionen mit den amerikanischen Marconi-Aktien au geknüpft rerden sollten, diese auf thn fallen würden, und nicht auf Lloyd George oder Lord Murray. Er stimme jeßt angesichts dessen, was si ereignet ‘habe, dem zu, daß das Schweigen der Minister in der Debatte über die Marconi- Angelegenheit im Oktober des leßten Jahres ein Fehler gewesen fei, aber er sträube sih gegen den Gedanken, daß tas Verhalten, das die Minister beobachtet hätten, etne Täuschung beabsichtigt habe. Eine derartige Absicht habe niemals bet ihnen bestanden. Der Redner bat das Haus, seine Handlungsweise mit dem strengsten Maßstab zu messen. Es fei thm niemals eingefallen, daß ein mens{chliches Wesen ihn der Bestechlichkeit verdächtigen fköante, weil er amerikanische Marconi-Aktiea gekauft hätte. Er habe mit voller Offenkeit und ohne jeden Verheimlihungsversuch gehandeit. Zwar halte ec die in Nede stehenden Transaktionen für ganz einwandsfrei, aber wenn alle die Tatsahen damals ihm gegenwärtig gewesen wären, wenn er damals gewußt hätte, was er jeßt wisse, wenn er gewußt bätte, daß das Volk ihn wegea seiner Handlungen fo beargwöhnen könnte, oder daß derartige Entstellungen möglich wären, fo würde er jene Trans- aktionen niht unternommen Eabon. Er gebe zu, daß es ein Mißgriff war, die Marconi-Aktien zu kaufen. Nach Sir Nufus Isaacs spa Lloyd George. Auch er bedauerte es, daß die Transaktionen nit im Oktober vorigen Jahres ofen dargelegt worden feien. Es sei eta Fehler von ihm und Isaacs gewesen, fo lange zu warten, bis sie vor dem Marconiuntersuhungsaus|{uß über die in Nede stchenden Tatsachen hätten aussagen müsscn, aber es sei ein Fehler in der Ueberlegung i n tigkeit gegenüber den Abgeordneten gewefen.

Haufe zurückzuhalten. Lloyd George erhob energish gegen die An- lagen der Bestechlichkeit Einspruch, die sih als. grundlos heraus- gestellt hätten. Er gebe freimütig zu, daß seine Handlungsweise weder vorsihtig noch überlegt war, aber ec sei fich dessen bewußt, nichts getan zu haben, was seine Ministerehre befl.cken könnte. r habe zwar unüberlegt, ohne Sorgfalt und fehlerhaft, aber schuldlos, offen und ehrlich gehandelt. Darum gehe er si vertrauendvoll in die Hän! e nicht nur seiner politischen &reunde, sondern der Mitglieder aller Parteien des Hauses. (Die Minister Jfaac3 und Lloyd George verließen darauf das Haus.)

Der Liberale Buckmaster brachte Nesolution ein: M 3 |

Nachdem das Haus die Erklärungen der Minister Isaacs und Lloyd George über ihre Käufe amerikanischer Mearconi- Aktien gehört hat, nimmt es von den Erklärungen Kenntnis und erachtet es für rihtig, setne Mißbilligung über die falschen Anschuldigurgen gröbster Art zu Protokoll zu geben, die gegen die Minister erhoben worden sind und die sih als jeder Begründung entbehrend erwiesen haben.

Im Laufe der Debatte erklärte Herbert Samuel, die Er- zählung, daß auh er Geld in Marconi-Aktien angelegt habe, sei eine Lüge. Die Debatte wurde darauf vertagt.

Frankrei.

In der gestrigen Sißung der Deputiertenkammer wurde die Beratung des Geseßentwurfs über die dreijährige Dienstzeit fortgeseßt.

Nah dem Bericht des „W. T. Y“ seßte der Abg. Faurè s seine vorgestrige Nede fort. Er erflärte, Deutschland denke nit nur an einen plößlihen Angriff, indem es die beiden jüngsten NReserve- Tlassen den aktiven Beständen einagliedere, sondern es denke an einen Massenangriff. Die deutschen Strategen hätten für die ‘erste große Schlaht 1 300 000 Mann vorgesehen. Bei allen Manövern fänden tn Deuschland Massenübungen von Neservisten statt. Die deutsche Militärvorlage ztele darauf hin, 60 000 Mann jährlich mehr auszubilden, vm in kurzer Zeit über 500 000 Maun mehr verfügen zu können. Methodis{ würde die Offensive wit be- deutenden S bippaimalies vorbereitet. Diese Gefahr verkennen, hieße die Nation über Gefahren hinwegtäuschen. Wenn Frankrei uicht überflutet werden wolle, müsse es, um gegen einen Einfall Wider- stand leisten zu können, fi darauf vorberelten, von der ersten Stunde an die Gesamtheit dec organisierten Streitkräfte in Linie zu bringen. Es sei geboten, die Grenze mit den Truppen aus dem Osten und dem Norden zu decken, um eine vollständige Sammlung abzuwarten und um niht zerstreute Armeen in den Nachen des Wolfs zu jagen, wie es Napoleon LIT. getan habe. Es fet eine Legende, daß er die Sammlung aller Streitkräfte in dem strategishen Dreieck Moret, Fontainebleau, Monterau predige, wobri der Nest des Gebietes im Stich gelassen würde. ._ Jaurèòs lobte von neuem die Reserven und erklärte, für die Unabhängigkeit des Landes werde man alle Bürger auffordern, fih zu stellen. Der NMNednec machte der Regierung den Vorwurf, sie opfere dem Erfolge des Gesetzes über die dietjährige Dienstzeit den wahren Schuß des Vaterlandes, der in der Verstärkung der Festungen bestände. Man were ihm vor, für etne Sammlung noah rüdck- wärts, während man eine Mobilisierung nah rückwärts mache, indem man z. B. Nesecvisten aus den Grenzgebieten nah Epernay zur Ein- Éleidung \chicke. Bei der Kritik über die Art und Wéise, wie der Minister und Rei N ffckiivbestandes berechneten, sagte Jaurèòs, dieser Effektivbestand sei kein philisophis{es System, sondern ein politisches Hilfsmittel, und fuhr fort, der Minister fet

hierauf folgende

mit patriotisher Hast vorgegangen, durch dite eine Prüfung der Zahlen unwöglich gemacht worden sei. Er crblicke eine der Gefahren

“Alt seien, und daß viele den.

des Geseßeëvorshlages darin daß auf dies Geseß alle Macht, Aufmerksamkeit und Opferfähigkeit der Nation abgelenkt werde. (Der frühere Kriegsminister Messimy spendete bet diesen gegen das Gesey gerichteten Worten Beifall.) Jaurès erklärte, fein Ziel sei, stufenweise das Berufsheer zu verringern und dafür die Kraft des Nattonalheeres zu stärken. Er werde mit den Republikanern leiden- shaftlich das Geseg über die ¿weijährige Dienstzeit verteidigen und werde versuchen, der Militärreaktion, die unfähig sei, das Vaterland zu beshüßen, eine Niederlage beizubringen, durch die jeglihe Nückebr zur Offensive verhindert werden würde. Faurès {{chloß: „Fe \{chwäher Ihre innersten Gründe sind, umso {wärzer müssen Sie vor dem Lande malen, um das Gefeß zur Annahme zu bringen, und um fo mehr müssen Sie unkluge Worte reden. Wir haben die Ueberzeugung, daß wir der nationalen Verteidigung und dem Wesltfrieden dienen, an dessen Erhaltung die Republik mithelfen muß.“

Hierauf wurde die Debatte auf heute nahmittag vertagt.

Der Kammeraus schuß für auswärtige An- gelegenheiten hat an dem von der Regierung für Marokko verlangten Kredit von 230 Millionen zahlreiche Abstriche vor- genommen und die geplante marokkanische Anleihe dem- gemäß auf rund 147 Millionen verringert.

Nußland.

Die Reichs duma hat gestern die Beratung des Etats Unterrichtsministeriums beendet und laut Meldung W. T. B.“ eine Resolution der Nationalisten ange- nommen, in der der Wunsch ausgedrückt wird, den Schulen möge ein mehr national - russisher Charakter gegeben werden. Ferner hat die Duma eine von den Oktobristen vorgeschlagene Resolution angenommen, in der es heißt, daß die Volksaufklärung einer allgemeinen E be- dürfe. Das Ministerium müsse, ohne sich von politi hen Mo- tiven leiten zu lassen, danach streben, die Bildung im Reiche zu heben. Wenn das Ministerium si passiv verhalte, \o be- lunde es fein Bestreben, die notwendigen Reorganisationen vor- zunehmen, es hemme sie sogar, sobald sie der Jnitiative der Reichsduma entsprängen. Während der lebten Jahre habe das Ministerium keine lebendige schöpferische Arbeit bekundet und im trockenen Formalismus verharrt.

Die deutsche Kolonie in St. Petersburg hat gestern mit einem zahlreih besuchten Festkommers das Re- gierungsjubiläum des Deutschen Kaisers gefeiert. Anwesend waren u. a. die Mitglieder der deutschen Botschaft und des deutschen Generalkonsulats. Der Botschafter Graf Pourtalès brachte das Hoch auf den Kaiser von Nußland aus, während Herr Bormann in zündenden Worten den Deutschen Kaiser feierte. Graf Pourtalès sandte ein Glückwunschtelegramm an den Kaiser ab, in dem er ihm mitteilte, daß die Deutschen in St. Petersburg über 40 000 6 dem St. Petersburger deutschen Alexanderhospital als Kaiser Wilhelm-Jubiläums- stiftung überwiesen hätten.

Spanien.

Angesihts der S wierigkeiten, die die Entsendung von Verstärkungen nah Ma rokto hervorruft, hatte der Ministerpräsident Graf Romanones, wie „W. T. B.“ meldet, mit dem französischen Botschafter eine Unterredung über die Frage eines eventuellen militärischen Zusammenwirkens beider Länder in Marokko.

Portugal. gierung wird nach einer Meldung des „W. T. B.“ . Juli eine Anleihe von 21 Millionen, garantiert durch 72 000 dem Staate gehörender Obligationen portugiesischer Eisenbahnen, ausgeben. -

Der Senat hat, obiger Quelle zufolge, in Ueberein- stimmung mit der Kammer beschlossen, die Gesandtschaft beim Päpstlichen Stuhl und die Konsulate in Berlin, Madrid und Nom aufzuheben. Jn Madrid und Bern sollen Posten für Militär- altahés und in Madrid auh ein solher für einen Marine- attaché geschaffen werden. Außerdem soll, falls Nio de Janeiro dasselbe in Lissabon lut, die Gesandtschaft in Rio de Janeiro in eine Botschaft umgewandelt und s{ließlich soll das Konsulat in Guatemala aufgehoben und dafür eine Gesandtschaft für Guatemala und Panama geschaffen werden.

Dänemark,

Gestern vormittag trafen, wie „W. T. B.“ meldet, der Großherzog und die Großherzogin von Meclenburg- Schwerin zu offiziellem Besuche des Königlichen Hofes in Kopenhagen ein und wurden auf dem Bahnhof vóm König und der Königin, von den Prinzen und Prinzessinnen empfangen. Nach dem Abschreiten der Front der Ehren- tfompagnie begrüßte der Oberbürgermeister von Kopenhagen das Großherzogspaar im Namen der Stadt. Abends war zu Ehren der Großherzoglichen Herrschaften im Königlichen Schlosse Galatafel, bei der der König Christian seine hohen Gäste in herzliher Weise begrüßte, indem er gleichzeitig seinen und der Königin lebhaften Dank für den Empfang in Schwerin ussprah. Er betonte die engen verwandtschaftlihen Be- jltehungen der beiden Häuser, wünschte Mecklenburg, dem hônen Vaterlande ‘der Königin, Glück und Gedeihen und tranf auf das Wohl des Großherzogs, der Großherzogin, der Groß- pergogin-Witwe Anastasia und der ganzen Großherzoglichen Familie.

Der Großherzog dankte in längerer Rede für den Trink- pruch des Königs sowie für den warmen Empfang, der ihm ind der Großherzogin vom König und der Stadt Kopenhagen bereitet worden sei. Er erinnerte daran, daß Kopenhagen die deimat der Mutter der Großherzogin sei, die hier viele invergeßlihe Tage mit ihren Eltern und Geschwistern e ihrem Königlichen Großvater zugebracht habe. uh an seine eigenen wiederholten Besuhe in dänemark erinnerte der Großherzog und versicherte, daß er bestrebt sein werde, die guten und innigen Beziehungen ivischen dem s{chönen Dänemark und Mecklenburg noch enger nd fester zu gestalten. Der Großherzog trank auf das Wohl s Königs und der Königin, der Königin Louisa, des Kron- nzen und des ganzen Königlichen Hauses.

Der A hat, obiger Quelle zufolge, den Folkething- bgeordneten Zahle mit der Bildung des neuen Mi - steriums betraut.

Vulgarien.

Die Regierung hat der „Agence Bulgare“ zufolge, ihren Vertreter in Athen beauftragt, bei der griechischen Regierung i der energishsten Form gegen die fortgesezten Ver- iftungen von Bulgaren in den von griechishen Truppen ‘eßten mazedonishen Gebieten Aeu dagegen Einspruch zu

eben, daß die E E von Saloniki mit Bulgaren über- ulgaren nah Griechenland gebracht

Afien.

Nach einer Meldung des „W. T. Y.“ sind in dem Gebie: von Nalt\chik Unruhen ausgebrochen, da die Bauern über neue Bestimmungen, betreffend die Benußzung der Weidepläge, ungehalten sind. Obschon der Distriktshef ihnen abriet, rotteten sih etwa tausend Bauern aus zwei Dörfern zusammen, um die Viehzüchter zu verjagen. Jhrem Beispiel sind die Be- wohner anderer Dörfer gefolgt. ie Provinzbehörden haben sih an den Ort der Unruhen begeben, auch sind Truppen dort- hin entsandt worden.

Afrika.

_Der spanische Kreuzer „Reina Negente“ hat gestern früh einige Duars an der marokkanischen Küste zwischen Tanger und Ceuta beschossen. Laut Meldung des ,W. T. B“ machte die Kanonade ziemlichen Eindruck auf die Eingeborenen in der Stadt, hatte aber keine praktischen Erfolge.

Dle Gesamtverluste der Spanier in den Kämpfen bei Tetuan am 15. d. M. betragen 25 Tote, darunter zwei Offiziere, und 120 Verwundete, darunter aht Offiziere.

Der ägyptische Justizminister Hussein Rus chdi Pascha ist, obiger Quelle zufolge, nah Europa abgereist, um die Unterschrift des Khediven zu einem Erlaß zu erlangen, der

die i e Machtbef Der Nat soll

vermehrt.

Parlamertarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißung des

5 Reichstags befindet si in der Ersten und Zweiten Beilage.

Statistik und Volkswirtschaft.

Der Leiter des Pariser Stiatistishen Amtes, Bertillon, teilt nach etner Meldung des „W. T. B.“ mit, daß im Jahre 1912 die Ziffer der Geburten in ganz Frankreich (750 651) die Ziffer der Todesfälle (692 740) nur um 57911 überstiegen habe. Die Jahre 1911 und 1912 feien in dieser Hinsicht die schlehtesten seit dem Jahre 1800 gewesen. j

Zur Arbeiterbewegung.

Entsprehend einem Beschluß der Arbeitgeber der S onne- berger Spielwarenindustrtie (vgl. Nr. 133 d. Bl.) sind heute, wi ¿20 S M meldet, die ausgesperrten Arbeiter wieder zu ihren Pläßen zurückgekehrt. Auch bei den vier vom Ausstand betroffenen Firmen hat ein Teil der Arbeiter die Tätigkeit wieder- aufgenommen. Jm Laufe des heutigen Vormittags fanden Berhand- lungen beim Oberbürgermeister statt.

Zum Färbereiarbeiteraus\tand in Crefeld (vgl. Nr. 125 d. Bl.) meldet die „Nh.-Westf. Ztg.“: Der Terxrtila rbeiterverband, der in Crefeld 1800 Färberetarbeiter im Ausfland hat und für Unterstüßungen große Summen aufwenden muß, hatte den dortigen Gewerbeinspektor um feine Vermittelung zur Beilegung des Ausstandes gebeten. Der Vorstand des Arbeitgeberver- bandes, an den sih der Gewerbeinspektor wandte, hat in seiner Sigzung am 17. d. M. beschlossen, jede erneute Vermittlung ab- zulehnen, weil ein großer Teil der früheren Arbeiter die Arbeit in den bestreikten Färbereien wieder aufgenommen und den von den Arbeitgebern vorgeschlagenen Tarif anerkannt hat, und weil si die Arbeitgeber an ihre früher gemachten Zugeständnisse bezügli und Arbeitszeit auch weiterhin gebunden erachten wollen.

In Barcelona sind „W. T. B.“ zufolge die Setzer aus- ständig. Mehrere Zeitungen sind heute nicht erschienen.

(Weitere „Statistische Nahhrichten“ #\. i. d, Zweiten Beilage.)

Wohlfahrtspflege.

Die gestrige Stadtverordnetenfizung in Königshütte Vat. wie W S B.“ meldet, anläßlich des Kaiserjubiläums 97000 zur Erweiterung der Par kanlagen am Neden-

berge bewilligt.

Zum Besten der städtischen Quelle zu- ie städtischen Kollegie Anlaß der

ung eine Summe von 60000 Æ ausgeseßt, aus der

Arbeiterschaft etne allgemeine erhöhung erhalten soll. Ferner sind für etnen Unterstüzungs- fonds für die städtishen Arbeiter 15000 ÁÆ ausgeworfen.

Bie Heimatshußbestrebungen auf der Inter- nationalen Baufach- Ausstellung, Leipzig 1913. In einem eigenen Gebäude an der Lindenallee zwischen den Gebäuden des öster- reichischen und sächsischen Staates gelangen die roßen Aufgaben, die ih die Heimatshußbewegung gestellt hat, in anfdaulidier Weise zur Darstellung. Schon ein flühtiger Rundgang dur die in mehreren Räumen untergebrahten Abteilungen liefert den Beweis, daß der Heimatshuß ein Faktor ist, mit dem das gesamte Bau: und Wohnwesen ernstlich zu renen . Und nicht zu seinem Schaden; denn aus dem ganzen reichhaltigen Matertal leuchtet eine so unverkennbare, gar nicht mißzuverstebende Liebe zur engeren und twvetteren Heimat, daß sh der Laie und der Künstler, der im allgemeinen seiner freishaffenden Phantasie keinen Zwang und keine Fesseln auferlegt wissen will, von diefer Ausstellung angezogen fühlen muß. Sie umfaßt in der Hauptsache : Naturschut, Volkskunst, Industrie und Bauberatung. Fn der Naturschußz- O wird gezeigt, wie das Landschaftsbild erhalten bleiben kann, bezw. wenn schon einmal aus wirtshaftlihen Gründen Wälder abgeholzt und Seen troden gelegt werden müssen, in welcher Weise das so gewonnene Terrain durch geeignete Bebauung neue landwirtschaftliche Reize erhält. Ferner ist der bedrohten Tierwelt ein besonderes Kapitel gewidmet. ch zoologiekundige Ver- trauensmänner, dur Vorträge und populäre Schriften foll vor- gebeugt werden, daß, wie es leider dur ungenügende Aufficht oder Mangel an Verständnis bereits hier und da eingetreten ift, heimische Bogelarten völlig aussterben. Jn der Abteilung für Volkskunft und j i . des Hausgeräts und des

rks im Sinn heimatliher Eigenart ob. Künstlerische Be- einflussung bei der Herstellung von Spielzeug, von Topfwaren, von den maunigfacen Erzeugnissen der Holzindustrie, ferner Entwürfe und Vor- bilder für volkstümlihe Malereien, Plakattafeln usw. liegen ebenfalls . im Nahmen der Heimatschußbestrebungen. Die Ziele der Abteilun für Bauberatung endlich liegen in der Pflege der überlieferten ländlichen und bürgerlichen Bauweise, in der Beratung für Bauten und Anlagen aller Art, in Maßnahmen gegen die Verunstaltung von Stadt und von Gutachten über alle diese F i

Der Besucher ionalen Baufachausstellung wird sidher biel neues in dem Gebäude des „Landedsvereins Sächsischer Heimat-

Kunft und Wissenschaft.

Die Stadtverordnetenversammlung in Münster bewilligte, wie «W. T. B.“ meldet, gestern in zweiter Lesung 500 000 46 für Aus- gestaltung der Universität Münster dur Einführung der medizinishen Fakultät.

Wie „W. T. B.“ aus Stuttgart meldet, hat der Geheime Hofrat Dr. bon Sieglin Mittel zu einer großen archäologischen Expedition nah Aegypten und Nubien zur Verfügung ge- stellt. Die wissenschaftliche Oberleitung hat der Leipziger Aegyvtologe Professor Dr. teindorff, der {on rüher eine von Steglin unter- stüßte Forschungsreise geleitet hat. Die Expedition beginnt ihre Arbeiten im Herbst. (

Die spanische Negterung hat die französische verständigt, daß das Bild „Spielen de Zwerge * von 9ya aus der gegenwärtig in Paris versteigerten Sammlung des Budapester Kunstliebhabers de Nemes Eigentum der spanischen Regierung sei, da es aus dem Pradomuseum gestohlen worden sei. Das Pariser Zivilgericht verfügte infolgedessen, daß das Bild vorläufig unter Seque|ter gestellt wird. Das Gemälde, das im Jahre 1869 während der Revolution gleichzeitig mit anderen Kunstwerken aus dem Pradomuseum gestohlen wurde, wird auf 80 000 Fr. geschäßt.

Literatur.

_ Jahrbuch des Reichsvers\icherungsrechts, in Verbindung mit Dr. Menzel, Regierungsrat im Reichsversicherungsamt, und Dr. Stödcker, Verwaltungsdirektor, herausgegeben von Ho : H. Th. Soergel. Jahrgang 1912 : Nechtsprehung und echtêlehre des Jahres 1912. VIIT und 175 Seiten. Verlag von W. Kohl-

Geb. 3 e. Der Herausgeber hat von hrbuh der Nechtsprechung zum Verwaltungs- chêversiherungsreMt (Invaliden-,. Unfall, und Angestelltenversicherung) abgezweigt und als selbständigen Band unter Mitwirkung von Re ierungêrat Menzel und Verwaltungsdirektor Stöcker herau®gegeben. Dadurch wird den an den genannten NRechtsgebieten intere\sierten Stellen Gelegenheit ge- boten, sich dur ein handlihes Buch über die nete Nechts- entwicklung zu unterrihten. Nah den Paragraphen der bisher gültigen Gesetze und der Neichsversicherung8ordnung find sämtliche im Jahre 1912 in Fachzeitshriften veröffentlichte und eine Neihe nicht veröffentlichter Cntschetdungen in gekürzter, nur den Kern der Ent- {eidung berücksihtigenden Form zusammengestellt. Außerdem find zu den einzelnen Paragraphen die im Jahre 1912 veröffentlichten Auf- säße über das Neichsversicherungsrecht angeführt. Die {on durch die Anordnung des Stoffes gogetene Vebersihtlihkeit wird noch durch ein 13 Seiten umfassendes § egister erhöht.

Zu dem wiederholt an dieser Stelle gewürdigten Hand- kommentar zur Reichsversiherungsordnung nebst Ein- führungsgefeß, den Dr. L, von Köhler, Miinisterialdirektor vynd K. württembergischer stellv. Bundesratébevollmägßtigter, I. Biesen- berger, erregierungêrat bei der Versicherungsanstal? Württem- berg, H. S chäffer, Negterungsrat im württembergischen Ministe- rium des Innern, und D . Schall, Oberamtmann beim K. württembergischen Dberversicherungsamt , heraus- gegeben haben (Verlag von W. Kohlhammer, Stuttgart), erscheint ein E rgä werden die zur Reichs- versiherungsordnung ergebenden Ausführungsbestimmungen für das Neich, l i in das die Netchöversicherungsordnung mit Erläuterungen enthaltende Hauptwerk aufgenommen worden sind oder nur vorübergehendes Interesse bieten, abgedruckt und geetgneten- falls erläutert. Bisher liegt von dem Ergänzungsbande die erfte Lieferung vor, die die Anleitung des Netcksversicherungsamts über den Kreis der nach der NReichsversiherungsor dnung gegen Invalidität und gegen Krankheit versicherten Personen enthält. (Preis 1,80 M.)

Die Ersaßansprüche der Armenverb ände vach der N.-V.-O. und dem A. Erweiterter Sonderabdruck aus den im gleichen Verlage erschienenen Kommentaren zur N.-V.-O. (Dütts mann, Appelius, Dr. Brunn, von Frankenberg, Dr. Lange, Meinel, Dr. Saucke, Seelmann) und zum A. B.-G. (Düttmann, Appelius, Seelmann). Vom Landesversicherungsassesser H. Seelmann, Vor. standsmitglied der Landesversicherungsanstalt Oldenburg. 88 Seiten. Verlag von Stephan Geibel, Altenburg (S. - A.). Kart. L220 e Die Bestimmungen der R.V. die die Ersaßansprühe der Armenverbände regeln, bestehen zum Teil in Verweisungen auf andere Teile der R.-V.-O. In den vorliegenden Sonderabdruck, dessen erster Teil die SS 1527, 1531 bis 1541 der R.-V.-O. umfaßt, sind alle Bestimmungen hinetin- gearbeitet, auf die in diesen P

zu standenen QZweif

zweiten Teil bilden die SS 8 . mit den Er- läuterungen aus dem Kommentar von Düttmann, Appelius und Seelmann, fodaß hter etne vollständige und erschöpfende Erläuterung der gesamten, die Erfaßansprüche der Armenverbände betreffenden geleplichen Bestimmungen der R.-V.-O. und des A.-V.-G. gea oten wird.

Land- und Forstwirtschaft.

Stand der Saaten und Ob stgärten tin Serbien.

Bis jeßt liegen keine amtlihen Ausweise über den Stand der serbishen Saaten und Obstgärten vor, was darauf zurückzuführen ist,

Behörden noch immer infolge des Kriegszustandes über wenig eamtenpersonal verfügen. Im allgemeinen haben sih unter den günstigen Witterungsverhältni}sen die Saaten gut entwi&elt und ver- {prechen eine gute Mittelernte. In Weizen rechnet man allerdings auf ein nur s{chwaches Erträgnis, dagegen fn den anderen Getreidesorten auf eine sehr gute Ernte. Man schäßt die Anbaufläten bei Getretde im ganzen Lande auf etwa 70 v. H. gegen die Vorjahre ; Weizen ist bedeutend weniger angebaut worden als sonst, dafür gelangten etwas mehr Hafer und Gerste diesmal zum Anbau. Der Nest von 30 v. H. konnte wegen Mangels an Arbeitskräften und namentlih an Zugtieren niht bestellt werden. In einigen Gegenden haben große Regen nur kurzen Schaden verusacht, dessen Höhe bisher noch nit ermittelt worden ist. Fn Zudckerrüben wurden in diesem Frühs- jahre nur etwa 4500 ha gegen rund 10000 ha im Vor- jahre angebaut. Obwohl der Aufgang stellenweise zu wünschen übrig ließ, ist ge enwärtig der Stand der Zuckerrüben anz befriedigend. ur steht zu befürhten, daß infolge ehlender Arbeitskräfte es niht möglih fein wird, die angebauten Flächen ordnungsgemäß zu bearbeiten. Die O bft gärten weisen einen uten Stand auf. Das Frühobst (Aprikosen, Pfirsiche und Walnüfse) jat ‘allerdings sehr unter dem Frostwetter gelitten und dürfte der Ertrag hierin ganz unbedeutend sein. Bei den Pflaumen rechnet man jedoh auf eine befriedigende Ernte und schäßt das zu gewärtigende Quantum an Dörrpflaumen auf 3—4000 Waggonladungen ein. Die Weinaärten stehen durhweg mittelmäßig; der chneefall in der Mitte des Monats April hat ihnen bei weitem nit so viel Schaden zu- gefügt, als man ursprünglich befürchtete. (2 eriht des Kaiserlichen Konsulats in Belgrad vom 10. Juni 1913.)

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- | maßregeln.

Wie „W. T. B.“ aus Lodz gemeldet wird,

ind in Zychlin 38 Personen an Trichtnose erkrankt. x Is

Fünf von ihnen sind gestorben.

Ir

chuß" finden und manche Anregung für eigene Beteiligung an diesen nülidhen und wertvollen Bestrebungên erhalten.