1913 / 148 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Jun 1913 18:00:01 GMT) scan diff

einer der Vôter des Sozialismus, und deshalb kann auch gerade ein Arbeiterturnverein mit Reht den Namen „Fichte“ führen. Wäre nicht die Angst vor der Sozialdemokratie wegen der Aufklärung der Jugend durch die Arbeiterjugendbewegung , - wir hätten ncch beute feine Jugendpflece, inébesondere keine von Staats wegen. _Der Kampf um die Jugend wird vom Militarismus nicht um des Volkes, sondern um internationaler Macht und kapitalistisher Jnter- essen willen geführt.

¿, Präsident Ds. Kaempf: Der Abg. Stadthagen hat von „hinterbältigem, verfassungswidrigem, unmoralishem Verhalten“ in einer Form gesprochen, daß nach dem Zusammenhang nur die preußische Negierung und der preußishe Kuitusminister gemeint sein können. Ich rufe den Abg. Stadthagen deshalb zur Ordnung.

Abg. Sach fe (Soz.) wendet sih in ausführlichen Darlegungen gegen den Zusaßantrag Mumm, der die Gesinnungslumperei fördern würde. Der Antrag würde nur den sogenannten auf Vereinen, den Werkvereinen zu gute kommen, und daß diese ihrerseits die Arbeiterschaft nur zur Unselbständigkeit, zum Schmaroßertum, zur Speichelleckerei erziehen würden, habe seinerzeit der Zentrums- abgeordnete Schiffer selbst ausgesprochen. Zahlreiche dieser „gelben“ Vereine und Vercine gleiher Tendenz verfolgten ausgesprochene parteipolitischWe Tendenzen, auch in thren JIugendabteilungen, wdäs direkt gegen das Geseyß in ärgster Weise verstoße, aber dagegen schreite keine Regierung, keine Behörde ein. er Redner führt aus den statutarischen Bestimmungen und aus den Organen dieser Vereine eine große Anzahl Zitate und Belege an. Mit der Annahme - des Antrags Mumm würde eine Ungerechtigkeit fonder- gleihen gegen die proletarishe Jugendbewegung begangen.

Damit schließt die Diskussion.

Die Abstimmung wird auf 5 Uhr verschoben, auf den E wo auch die zurügestellte Abstimmung über die

esolution, betreffend die Militärjustiz, erfolgen soll.

Das Haus geht über zur zweiten Lesung der Er- gänzung zum Militär- und Marineetat für 1918. “Die „Ergänzung“ foll jeßt als Nachtragsetat bezeichnet werden. Die Kommission hat auch einen Nachtrag zum Etat für das Reichsamt des Jnnern zu bewilligen vorgeschlagen, wonach unter den allgemeinen Fonds eine Summe eingestellt werden soll „zu Aufwandsentschädigungen an solche Familien, von denen bereits drei Söhne ihrer geseßlichen zwei- oder drei- jährigen Dienstpfliht im Reichsheer oder in der Marine als Unteroffiziere oder Gemeine genügt haben oder noch ge- nügen, und. zwar in Höhe von 240 4 für das Jahr während der gleichen geseßlichen Dienstzeit eines jeden weiteren Sohnes in denselben Dienstgraden.“

Auf Antrag des Abg. Erzberger (Zentr.) wird hier die Summe von 380 000 H eingestellt und mit dieser Summe die Einfügung dieses neuen Titels ohne weitere Diskussion be- willigt.

Zu dem Nachtrag zum Militäretat bemerkt, der

Abg. ch ner (Soz.): Den Arbeitern in den Militäpwerkstätten sollte die Militärverwaltung etwas mehr Entgegenkommen, namentlich auf soztialem Gebiet, beweisen. Der militärishe Geist muß beseitigt werden. Die Rechte des Arbeiterausschusses müssen gesihert werden. Das Ueberstundensystem im Staats- betriebe sollte beseitigt werden. Auch die Anstellungs- verhältnisse der Techniker bedürfen" einer erheblichen Verbesserung. Bedauerlih ist, daß die Militärverwaltung die Wünsche und Beschwerden der Arbeiter nicht berücsihtigt. Die Unfallversicherungs- vorschriften. werden vielfah nicht richtig gehandhabt. Wenn einmal etn Arbeiter einen Unfall erleidet, dann wird mit allen Mitteln versucht, die ihm zustehende Nente zu verkürzen. Aber Hunderte von Offizieren, die noch im vollen Besiß ihrer Kräfte find, werden ohne weiteres pensioniert. Die vorsintflutlihe Arbeiterordnung enthält eine Reihe Bestimmungen, die kränkend find für jeden Menschen, der Ghrgefühl besißt. Es wäre fehr zu wünschen, wenn die Militär- verwaltung endlich dazu übergehen würde, das Koalitionsreht der Militärarbeiter nicht mehr zu beschränken. Die Frauenarbeit sollte aus dem Staatsbetriebe ganz vershwinden. Ich hoffe, taß die Militärverwaltung endlich einmal auf die von uns vorgetragenen Wünsche zugunsten der Militärarbeiter reagiert, damit die vielfachen Klagen und Beschwerden gegen die Staatsverwaltung aufhören.

Die weitere Beratung wird hier abgebrochen und die A b - stimmung über die gestellten Anträge und Resolutionen vorgenommen. : :

Die von den Sozialdemokraten gestellten Anträge auf Ab- änderung des Militärstrafgeseßbbuhes werden gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Polen abgelehnt. Ebenso werden die Anträge Ablaß zu Art. 1[1, betreffend das Mannschaftsversorgungsgesez, und zum Turnunterriht ab- gelehnt. Sämtliche von der Budgetkommission vorgeschlagenen Resolutionen zu diesen Materien sowie zu den Soldaten- mißhändlungen, wegen Beseitigung des strengen Arrestes und wegen Revision des ehrengerichtlichen Verfahrens gelangen zur Annahme, desgleichen die Kommissionsresolution bezüglich der törperlihen Jugenderziehung, leßtere nach Ablehnung des Zusaßantrages Mun1m, für den nur die Rechte u

Danach wird die Beratung des Nachtrages zum Militär - etat für 1913 wieder aufgenommen. Von der Budget- kommisfton liegt folgende Refolution vor:

„Den Reichskanzler zu ersuchen, dafür Sorge zu tagen, daß bei den Sanitätsoffizteren ein Teil der Studienzeit auf das pensionsberechtigte Dienstalter nah einer längeren Dienstzeit an- gerechnet wird.“

Zu den Ausgaben für die Geldverpflegung der Truppen hat die fortschrittlihe Volkspartei beantragt, für den Stab jedes Fnfanterieregiments einen Oberstleutnant, zwei Majore, zwei Hauptleute und einen Oberleutnant zu bewilligen, die übrigen für den Stab der Junfanterieregimenter geforderten Offizierstellen zu streichen.

Abg. Liesching (forts{hr. Volksp.) befürwortet die Nefolution der Budgetkommission und begründet den fortshrittlichen Antrag.

Abg. Gerlach (Zentr.) spriht sich gleichfalls für die Ne- solution der Budgetkommission aus und trägt im übrigen eine Neihe ele eanzas vor, deren Einzelhetltén auf der Tribüne unverständlich

leiben.

Abg. Dr. Be cker - Hessen (b. k. P.): Hier geschieht der exste

Schritt zur Besserung der Lage der Sanitätéoffiziere. Den lobenden Aussprüchen des Kriegsministers über das Sanitätsoffizierkorps kann man nur zustimmen. Aber es hat immer noch nit die Stellung, die es verdient. Diese Offiziere sind immer noch Offiziere zweiter Klasse. Es ist bedauerlich, daß im Verhältnis zur wahsenten Zahl der Offiziere die der Sanitätsoffiziere zurückgeht. Hier könnte man vielleiht noch dadurch Wandel schaffen, indem man für die Stabs- ärzte schon eine steigende Gekbalts\fala vorsieht. Dadurch würde man erreichen, daß die Sanitätéoffiziere längere Zeit im Dienst bletben als bisher. Es handelt sich hier nicht a um die Sanitätsoffiziere allein, fondern um tie Gesunderhaltung unseres ganzen Heeres.

Abg. Dr. Quar ck- Coburg (nl.): Auh wir 1timmen der Ne- solution zu. Es ist dies für uns der einzige Weg, um eine Besser- stellung der Sanitätsoffiziere zu erreichen.

Der Antrag Ablaß wird abgelehnt.

Die Ausgaben für Offizierbesoldung werden ‘nah den Kommissionsbeschlüssen bewilligt, ebenso wird die von der Kommission vorgeschlagene Resolution fast einstimmig an- genommen.

Die Abgg. Albrecht u. Gen. (Soz.) haben ferner eine Resolution eingebracht, den Neichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß den Militärmusikern gegen ‘Entgelt zu musizieren vom 1. Oktober 1913 ab verboten ‘wird. Außer- dem liegt hierzu folgende Resolution der Kommission vor:

„Den Reichskanzler zu ersuchen, eine Besserstellung der Unter- offiziere in der Richtung herbeizuführen, daß am 1. April 1914 eine allgemeine Erhöhung der Dienstprämien eintritt, und daß die frühere Gewährung einet kleinen Dienstprämie nebst dem Anstellungs\chein erwogen wird.“

Abg. Zubeil (Soz.): Die Militärmusiker werden teilweise zu willenlojen Werkzeugen, tcilwéise zu Lohndrückern mißbraucht. Zahl- Tofe Zivilmusiker werden dür die unerhörte Konkurrenz der Militär- musiker um ihr Brot gebraht. Ich verweise namentlih auf Bauten. Diese Mißstände haben auch andtre Parteten anetkannt. Alle un]ere Besserungsversuche sind bis jeßt resultatlos verlaufen. Man hat sich im Grunde darauf bes{ränkt, platonische Liebeserklärungen zu machen. Nicht die Kunst der Militärmusiker, sondern die Uniform und der Name der Regimenter verschafft ihnen Zulauf. Die Militärmusiker tragen eigentlih nit des Königs Nock, fondern den Nock der Steuer- zahler. Sie find gegenüber den Zivilmusikern im Vorteil durch freie Wohnung, Kot usw. Der jeßige Zustand ist höchst unwürdig. Wie kommt der Reichstag dazu, Leuten, die 12 Jahre fast nur Privat- tätigkeit ausüben, 1000 bzw. 1500 4 ODienstprämie und außerdem den Zivilversorgungsschein zu geben ? Diesem Unwesen muß ein Ende gemacht werden. Ich bitte Sie, unserer Resolution zu- zustimmen. j i :

Generalleutnant von Wandel: Ih bitte Sie, die Resolution

der Sozialdemokraten abzulehnen. Den Militärmusikern ihre außer- dienstlihe Tätigkeit zu verbieten, würde {hon das Reichsmilitärgefeß nicht zulassen. Abgesehen davon würde ein solcher Beschluß die Be- deutung der Militärkapellen herabdrücken, es wurde ein Schnitt ge- macht werden zwischen Volk und Militärmusik. Die Militärmusik kann nur etwas Künstlerisches leisten, wenn sie öffentli auftritt, dem sachverständigen Urteil ausgeseßt is und der Teilnahme des Publikums gewiß ist. Aus Breslau legt mir eine Aeußerung des dortigen Orchestervereins vor, daß dos ganze Musikleben Breélaus in Frage gestellt sein würde, wenn die Militärkapyellen niht mehr die Erlaubnis hâtten, öffentliche Konzerte zu geben. Dem Orchester- verein gehören Mitglieder aus allen Bevölkerungsklassen an. Ebenso ist uns eine Mitteilung von Ostpreußen - zugegangen, daß das ganze Musikleben in Ostpreußen gefährdet sein würde, wenn den Militär- musikern verboten würde, öffentliße Konzerte zu geben. So gibt es eine ganze Reihe von Beispielen, die dafür sprechen} daß es niht im Interesse des musikliebenden Publikums liegt, den Milttärkapellen öffentlihe Musikaufführungen zu untersagen. Jh kann nur wieder- holen, was bereits des öfteren zu dieser Frage g sagt worden ist, daß ein“ großer Teil der an dieser Stelle vorgebrahten Beschwerden nach- weislih unrichtig ist. In allen Fällen, wo wirklich Unzuträglich- keiten vorgekommen sind, ist von der Militärverwaltung eingeschritten worden. Sächsischer Generalmajor Freiherr Leucckart von Weiß- dorf: Die Behauptung, daß die Auflösung. der Stadtkapelle in Baußen durch die Militärkonkurrenz veranlaßt worden sei, ist durchaus unrichtig. Ih muß fie daher entschieden zurückweisen. Ich verweise auf meine dicsbezüglihen Ausführungen vom 19. April. Ich habe be- reits damals erklärt, wie die Verhältnisse gelègen haben. Von seiten der Mitglieder der Stadtkapelle waren erhöhte Forderungen an Gage gestellt worden, dic von feiten der Stadtverwaltuna nicht erfüllt werden konnten. Aus diesem Grunte allein hat sih die Stadt- verwaltung veranlaßt gesehen, auf die Dienste der Stadtikapelle zu verzichten. Die ganze Behandlung dieser Sache ist typish dafür, wie folche Fälle behandelt werden.

Abg. Dr. Pfeiffer(Zentr ): Der Behauptung des Generalleutnants von Wandel, daß sich der größte Teil der früher hier vorgebrachten Beschwerden als übertrieben oder unrihtig herausgestellt habe, muß ich energisch entgegentreten. Wenn wir bier solhe Fälle zur Sprache bringen, dann wenden wir allergrößie Gewissenhaftigkeit an. Ih habe das mir seinerzeit vorgelegte Material genau geprüft und gefunden, daß die Klagen gegenüber der großen Konkurrenz der Militärkapellen durchaus begründet find. Wenn der Generalleutnant von Wandel uns hier darauf verwiesen hat, daß man in vershiedeven Gegenden, besonders in Ostpreußen, erklärt habe, ohne Militärkapellen nicht auszukommen, so kann ich mich bei aller Anerkennung der ostpréuß1schen Landesteile als Kulturzentren doch niht auf setnen Standpunkt stellen. In Berlin und auch im Weiten des MNeiches ist man darüber anderer Ansicht. Ich bitte die Militär- verwaltung, dieser Frage größeres Wohlwollen entgegenzubringen. Ueber den Fall Bauten kann man sehr wohl auch eine andere Auf- fassung haben, als fie der säclhsishe Militärbevollmädtigte hier zum Ausoeruck gebracht hat. Ich glaube, daß der Magistrat ter Stadt Baußen gewußt hat, daß die Stadtkapelle der Konkurrenz der Militärkapellen auf die Dauer nicht gewachsen war. JedenfaUs ist der Fall bedauerl:ch. Es ist sehr zu beklagen, daß troy der früher vorgetragenen Fälle von seiten der Militärverwaltung * den be- rechtigten Wünschen der Zivilmusiker noch nit genügend Rechnung getragen wird. Damit treiben Sie die Zivilmusiker in eine gefährliche Opposition. l

Generalleutnant von Wandel: Ih muß es bestreiten, daß die Militärbehörde die Klagen der Z'vilmusiker mit einer leichten Handbewegung ablehnt. Alle Beshwerden werden gewissenhaft ge- prüft. Wo 'fich Verslöße herautstellen, wird sofort einge|{ritten. Es gibt ober auch cine ganze Neibhe ven Fällen, wo die Be- {werden sih als unrichtig herausstellen. :

Sächsischer Generalmajor Freiherr Leuckart von Weiß- dorf: Ich kann die Nichtigkeit meiner Ausführungen beweisen. Die Stadt Bauten schaffte die Zivilkapellen nur deshalb ab, weil sie ihre Forderungen nicht bewilligen konnte. Sie hätte jährlih über 12000 Æ zu zahlen gehabt und verzihtete deshalb lieber auf tas Orchester. E

Abg. Zubeil (Soz.): Gâbe es keine Militärkapellen, dann hâtle die Stadt ihre Kapelle nit auflösen fönnen. Es wird gesagt, die Bevölkerung wünsche felbst die Vtilitärkapellen. Aber diefer Wunsch kann nur entstehen, weil die Zivilk:vellen unmöglich gemaht werden. (£8 ist doch auch den Militär-Schustern, -Schnetidern und -Bäckern nicht gestattet, außerhalb der Kaserne in Uniform einen Nebenerwerb auszuüben.

Abg. Albrecht (Soz.): Es ist oft verlangt worden, das System der Oekonomiehandwerker abzusckatfen. Jetzt, wo man an- geblih jeden Mann braucht, darf man doch nit Leute ausheben, ohne fie mit der Waffe auszubilden. Selbst der konservative Abg. Jacobskötter hat seinerzeit die Beschäftigung freier Arbeiter in den Bekleidungëämtern als einen Akt der Gerechtigkeit hingestellt. Ein früherer Kriegsminister hat selbst das jeßige System als un- haltbar hingestellt. Jeßt hält man niht nur das alte System aufrecht, sondern will nochd neue Oekonomiehandwerker einstellen. Das System der Oekonomiehandwerker is ungereht und muß beseitigt werden; da fann es auch auf einige Hunderttausende oder etne Million niht ankommen. Im übrigen ist die Behauptung, daß die Herstellung des Bedarfs allein durch die Bekleidungsämter zu teuer kommen werde, gerade fo eine Ausrede wie die andere Behauptung, daß die Militärverwaltung die Oekonomiehandwerker im Mobilmachungsfalle nicht entbehren könne. Führt man das System der Bekleidungsämter volllsändig dur, so werden auch die Arbeiter in hygienisch einwandfreien Werkstätten arbeiten können. Durch die Zwischenmeister, die die Arbeiten für das Militär aus- führen, werden, wie der Abg. Böhle mit Hinweis auf Stra burg hon öfter hervorgehoben hat, die Arbeiter in himmelschreiender Weise ausgebeutet.

(Seneralleutnant von Staabs verweist bezüglih der Verwendung von ODekonomiehandwerkern auf die etngehenden Darlegungen, die die Militärverwaltung in der Kommission und im Plenum akgegeben hat. Piinzipiell ist es der Verwaltung gleich, ob Ockonomte- oder

Zivilhandwerker verwendet werden; es entspriht aber einem aus- drückliGen Wunsch des Reichstags, daß die neu einzurihtenden Be- kleidungsämter mit Oekonomiehandwerkern beseyt werden.

Die * von der Kommission beantragte Resolution wird an- genommen, die Resolution Albreht wegen der Militärmusiker abgelehnt. ;

Bei den Ausgaben für Reise- und Umzugsgebührnisse ex- klärt auf eine Anregung des Abg. Hebel (Zentr.) der

Generalleutnant von Staabs, die Verwaltung werde in Er- wägung nehmen, ob die Vergünstigung der Benußzuug der 111. Cisen- FONE gen as für Militärurlauber noch weiter auêëgedehnt werden önne. i i Bei den Ausgaben für das Festungs-, Jungenieur-, Pionier- und Verkehrswesen bemerkt der

Abg. Dr. Pfeiffer (Zentr.): Ih werde Ihre Zeit nicht lange in Anspruch nehmen. Jch möchte áuf eine Frage eingehen, die in der Offentlichkeit eine lebhafte und weite Wellen shlagende Diskussion erweckt hat, die Vermehrung der Luftschiffflotte. Es sind größere Mittel angefordert worden und es 1 verlangt worden, daß wir gleichen Schritt halten mit der Vermehrung der Luftflotte der übrigen Nationen. Ich habe das Wort ergriffen, um Angriffe abzuweisen, die gegen meinen bayerischen Landsmann von Parseval gerichtet worden sind. Ich tue dies deshalb, weil wir als Bayern Grund haben, diesem Herrn dankbar zu sein. Wenn die Schwaben den Grafen Zeppelin für sih in Anspruch nehmen, so können wir Bayzrn dies in bezug auf Herrn von Parseval tun. Es sind im Laufe dieser Militärdebatte mehr oder wentger berechtigte Angriffe g-gen die Armee geschleudert worden, und es sind besonders von der linken Seite Beschwerden gegen das Offizierkorps erhoben worden. Ih möchte darauf hinweisen, daß wir Bayern stolz darauf sein können, daß wir ein Offizierko1ps haben, ‘das mit den Mannschaften zusammen geht. Diese Zusammengehörigkeit, dies Zusammengehen mit den Mannschaften i} ein ataabenbea, Die Tatsache, daß ein Parseval- luftshif nach England verkauft worden ist, is in der Deffentlihkeit unverdientermaßen aufgebauscht worden, Man hat behauptet, daß die Luftschiffahrtgesellshaft der Firma Krupp an die Seite zu stellen sei im Verkauf an das Ausland, daß mit diesem Verkauf auch Geheimnisse an das Ausland gelangten. Wenn etn Luftschiff verkauft wird, so müssen nach metner An- ficht auch die Zeichnungen dazu geliefert werden, um die Kon- struktion zu verstehen. Die Militärverwaltung hat sih. ja au mit diesem Verkauf einverstanden erklärt. Sie steht auf dem Standpunkt, daß es ganz unmöglih sei, die Produktion der Munition und der Waffen zu monopolisieren. Wenn eine Privat- gesellschaft vorwärtsshreiten will, so fann- sie es nur auf die Weise erreichen, daß sie au für das Ausland liefert. Das ist auch ganz empfehlenswert, denn auf diese Weise werden die Studienkosten nicht bloß von uns aufgebraht. Ich möchte nun der Militärverwal- tung den Nat geben, bei der Beschaffung der Luftschiffe die ver- schiedensten Systeme zu berücksihtigen und nicht nur einige bestimmte Systeme zu benuyen. Vielleicht nimmt sie Gelegenheit, fich darüber zu äußern.

Generalleutnant von Wandel: Die Militärverwaltung ver- folat die zahlreichen Projekte von Luftschiffen, die ibr voraeclégt oder sonst irgendwie bekannt werden, mit Interesse. Die Starrschiffe sind zweifellos bei dem gegenwärtigen Stande -- der Technik leistungsfähiger als die Prallschiffe. Immerhin ist es nicht ausgeschlossen, daß auch die Prallichiffe sich immer weiter ver- vollklommnen werden.“ Die Militärverwaltung “verfolgt diese Ent- wicklung mit lebbaftem Interesse und wird auch fernerhin, insowe!t als die Prallschiffe für bestimmte Aufgaben des Krieges sich besonders eignen, einzelne Luftschisfe dieser Art beschaffen.

Ueber die einmaligen Ausgaben und die bezüglichen Be- {hlüsse der Budgetkommission referiert der

Abg. Erzberge r: Die Kommission hat eine Reihe von Abstrichen beschlossen, u. a. hat sie die geforderten Löhnungszuschüsse für die Unteroffiziere der Truppen in Sal Lothringen, gestrichen. Die Kommission hat E Standpunkt gestellt, daß, nachdem die früheren Voraussezunaen für die Gewährung dieser Zuschüsse nach der Aufhebung des Oktrois im Jahre 1909“ niht mehr vor- handen sind, auch keine Veranlassung für die Neueinführung folcher Zuschüsse bestehe.

__ Abg. van Calker (nl) befürwortet den Antrag Bassermann auf Bewilliaung dieser Whnungszuschüsse. Als man damals auf die Löhnungszuschüjje verzichtet hat, ging man von der Annahme aus, daß die Lebensmittel wieder billiger würden. Diese Annahme ist aber leider nicht zutreffend gewesen. Die Unteroffiziere in Elsaß- Lothringen bitten dringeno , die Zuschüsse wieder herzustellen. Jn keinem anderen Gebiet in Deutschland ist der Prozentsaß der Be- saßung im Vergleich zur Bevölkerung so hoh wie tn Elsaß-Lothringen. Deshalb müssen auch Rekruten aus dem ganzen Reiche für die Truppen in Elsaß-Lothringen ausgehoben werden. Die Zu\hüsse für die Unteroffiziere in Elsaß-Lothringen sind durchaus notwendig, damit wir ein gutes Unteroffiztermaterial bekommen, das speztell in Elsaß- Lothringen nötig it. |

__ Abg. Böhle (Soz.): Wir geben zu, taß in Elsaß-Lothringen die Lebensmittel durhschnitilich teurer sind als in anderen Landes- teilen. Aber wenn Sie den Unteroffizieren Zulagen geben, dann müssen Sie auch allen Beamten die Zulagen gewähren. Deshalb lehnen wir die Zulagen ab.

Preußischer Kriegsminister, General der Jnfanterie won Heeringen:

Meine Herren! J bitte Sie dringend, den Antrag der national- liberalen Partei auf Wiederherstellung der Regierungsvorlage an- zunehmen. Die Lage unserer Unteroffiziere in Elsaß-Lothringen hat sich in den [etten Jahren erheblih vershlechtert, namentli in bezug auf das, was die Leute entbehren müssen. Mir liegt hier ein Brief aus Dieuze vor, der darauf hinweist, daß die Notlage der Unteroffiziere so groß sei, daß man im Winter Konzerte: veranstalten mußte, um den Leuten etwas zu helfen. (Hört, hört! rechts.) Der Brief weist darauf hin, daß wenigstens den ärmeren verheirateten Unteroffizieren eine Zulage gegeben werden sollte. Jch habe in der Budgetkommission Ihnen mitgeteilt, daß nadp dienstlihen Berichten aus Meß dort Unteroffizierfamilien vorhanden sind, in denen überhaupt die ganze Woche kaum ein Stü Fleisch auf den Tisch kommt. (Hört, hört ! rechts.) Wenn dem nun entgegengehalten wird, wir hätten uns dieUnteroffiziereauh in anderer Weise in Elsaß-Lothringen besorgen können, so muß ih dieselben Tatsachen anführen, die bereits: Herr van Calker angeführt hat. Wir haben in Elsaß-Lothringen im Verglei zur Bevölkerung unendlih mehr Truppen aus naheltegend-zn Gründen. Wir können garniht den ganzen Ersay dieser Truppen aus Elsaß-Lothringen nehmen. Wir müssen auf Altdeuts{land zurük- greifen, auf Rheinland, Westfalen 2c. Dort sind aber die Verhältnisse für die Leute, die meist in der Jndustrie arbeiten, schr günstig, und naturgemäß sehnen sie sich wieder nah der Heimat zurück, wo es ér- heblih höhere Löhne gibt, mit denen die Unteroffizierlöhnungen nit: konkurrieren können. Darin liegt die ers{chwerte Lage für die Kapi- tulanten in Elsaß-Lothringen.

Nun kommt weiter in diesem Jahre folgendes hinzu: Wenn tfe Heeresvorlage durchgeht, wie ich hoffe, so wird der Bedarf an Unter- offizieren au im Julande ein bedeutend größerer. Die Leute, die Lust haben, zu kapitulieren, werden tanach trachten, in anderen Garnisonen, die mehr im Julande liegen, unterzukommen, ab:r nicht

in Elsaß-Lothringen. “Demgegenüber mu

ß ih die große militäri Wichtigkeit betonen, ß rische

tie gerade Elsaz-Lothringen besitzt.

Wir werden n it zahlrzichen Offizterfehlstellen renen müssen, Wir werden gerade an unseren Grenzen in den ersten Momenten etnes Krieges zahlreihe Cinzelverwendungen kleinerer Abteilungen eintreten Wenn irgendwo, so if es hier doppelt und Unteroffizierkorps Das können wir nur dadur

Moment dabei in Betracht, es ist einfa eine dringende militärishe Not und nichts anderes, um deren Be bitte. (Bravo! rets.)

Mit den Stimmen des Zentrums, und der Polen wird die Streichung der _Dér Nachtragsetat Diskussion nah der K Hierauf wird auf Vorschlag des tagung beschlossen. chluß nah 73/4 Uhr. Nächste Sizung 1 Uhr pünktlich. angehörigfeitsgeseßes, feinere V maligen W

seitigung ich Sie sehr dringend

der Sozialdemokraten Position beschlossen. für die Marineverwaltung wird ohne ommissionsfassung bewilligt.

lassen müssen. notwendig, den Offizieren zur Seite stebt. bekommen, daß wir den Unteroffizieren tn Elsaß-Lothringen einen Vorteil gegenüber den Unteroffizieren im Inlande bieten. Also geben Sie uns die Möglichkeit, daß wir eine Ergänzung des Unteroffizier- korps in unseren Grenzlanden so eintreten lassen können, wie wir es Es kommt nicht das geringste politische

vollzähltges Präsidenten Ver-

i Mittwoch nach- (Dritte Lesung des Staats- orlagen, zweite Le

s e sung des ein- ehrbeitrages und Wah lprüfungen.)

für erforderli halten.

Statiftik und Volkswirtschaft,

Ein- und Ausfuhr von Zucker vom 10. bis 20. Juni 1913 beginnend mit 1. September.

Einfubr

im Speztalhandel

und im Betriebsjahr 1912/13,

Ausfuhr im Sbeztalhandel

Gattung des Zuckers

Verbrauch3zv Ler gleihgestel Nohrzucker (176 a)

Nübenzudckex:

finterter und dem. raffin uder (176 aji)

_davon Bered elungsverkehr . O (granulierter), (auß Sandzucker)

davon Veredelungsverkehr en- und Würfelzucker (176c) . .

Stücken- und Krümelzucker (1766) gemahlene Raffinade (176 f) Brotzucker (176 g)

arin (176 þ)

Kandis (176 1)

fester und flüssiger (176k) . davon Veredelungsverkehr Nübenzucker, roher, fester und flüssiger (1761) davon Veredelungsverkehr üssiger Zucker (flüssige Naffinade ein\chließlich rups usw.) (176m) dabon Veredelungsverkehr derabläufe (Sirup, Mela futter; Rübensaft, Ahornsaft (176n) davon Veredelungsverkehr Zuckerhaltige Waren unter steueram Gesamtgewicht

Platten-, Stan aemahlener Me

anderer Zucker ( Nohrzucker, roher,

anderer fester und des Invertzudke

Füllmafsen und Zu fe), Melafsekrast-

tliher Aufsicht:

Berlin, den 25. Juni 1913. Kaiserliches Statistishes Amt. Delbrück.

Die Kreissteuern in den preußischen Lan dkreisen im Nehnungsjahre 1911.

Statistischen Jahrbuchs für den preußischen (ale die Ergebnisse einer neuen amtlichen chulden der preußishen Provinzial- 1 _die sich auf das Rechnungsjahr 1910 Für 1911 ist diese Erhebung wiederholt worden, ) verden in entsprehender erschienenen 10. Jahrgang des „Statistischen Ja

Danach belief sih das Gesamtaufkommen an Kreissteuern im 112,40 Millionen Mark gegen nur 107,23 1 dies bedeutet eine Zunahme um rund 43 9%. genüber dem Rechnungsjahre 1908 für die Zwischenzeit fehlen Bergleich8zahlen hat sih das Steuersoll um 16,43 Millionen Mark Das Rechnungsjahr 1903, für das eben- für die Vergleichung besser außer andkreise außer der Hundesteuer noch keine ursten; diese Befugnis ist ihnen bekanntlich Provinzialabgabengeseß vom 23. April 1906

altem Brauche gemäß jedes Fahr abgehalten Landwirtschafts- ferner der Oberpräsident von Hessen-Nassau, sbaden, der Landeshauptmann der Provinz Sämtliche preußischen Land- Insgesamt zählte die

andern Kammerbezirk Verhandlungen mintsteriums, gterungspräsi und eine Anzahl anderer chaftskanimern hatten Vertreter entsa Versammlung eintge 60 Teilnehmer.

ftlichen Angelegenheiten kamen u. a. folgende Punkte ie Grstellung von Ausnahmetarifen sowie eine Frachtermäßigung eltrocknereien gesandt werden,

Im 9. Jahrgang des , Staat“ wurden zum ersten über Steuern und S verbände, Kretse und Gemeinden, bezog, veröffentlicht. und ihre Ergebnisse 1

dent von Wie Chrengâste teil.

Weise in dem kürzlich

hrbuch8“ nachgewiesen. Neben ageshä

zur Verhandlung für Trockenkartoffelfab für Nohkartoffeln, welhe an Kartoff befürwortet. Kommission für das von Grundsäßen

: (Fs wurde d

Pr Oa hne 19 h Millionen im Vorjahre ; r Arbetterwesen führte zur Annahme über das Zusammenarbeiten mit den Verbänden die Staaksregierung - um resse der Bekämpf

Die Errichtung von Landwirtschaft als Die möglichst beschleunigte 18frauenveretne wurde i die Bildung von itetgentumsanteilen “und

oder rund 17 9% vermehrt. falls Angaben vorliegen, Betracht, weil damals die L indirekten Steuern erheben d erst durch das Kreis- und eingeräumt worden.

__ Vom gesamten Sollauf auf die: direkten Kreissteu

Bereitstellung reihliher Mittel im Fnte Landfluht der Landarbeiter. Betriebskrankenkassen wurde für die allgemeinen wenig zweckmäßig erachtet.

Gründung landwirtschaftlicher Ha! empfohlen.

mpfo! Es wurde ferner noch verhandelt über Gtgenjagdbezirken durch U

lfommen an Kreis\teuern entfielen 1911 ( ebertragung von M

ern 80,28 v. H., 1910 desgleichen 81,24 v. H.,

konnten, wird größtenteils als sehr befriedigend bezeichnet. Ueberdies läßt üppiger Graswuhs auf den Wiesen eine außergewöhnlich große Heuernte erhoffen. Nur wird an, einzelnen Stellen über viel Unfraut geflagt, das sich, von dem warmen Wetter im Mai begünstigt, in Upptger Weise entwickeln konnte. Die fchweren Regen, gepaart mit örtlichen Hagelshauern, die namentlih im Südwesten des Landes im vorigen Monat niedergingen, haben an einzelnen Stellen nicht nur das Getreide, fondern auch das Heugras zu Boden geschlagen, \fodaß dort die Grnteaussichten weniger günstig beurteilt werden als ander- wärts. Auch wird in dtesem Jahre, namentlich in ten Provinzen E E e E L Lgeglefer viel Schaden angertcktet. etter ist für- die weitere i f

erwinfcht Entwicklung der Saaten sehr er Stand des Weizens wird üb-rall als gut oder ehr gut,

nur in Seeland als ziemlich gut und in Norebeubart als ie bis gut angegeben. Der Noggenstand ift zwar nicht au3- gesprochen unbefriedigend, aber doch weniger günstig, als es in früheren ZJahren gewöhnli der Fall war. Der Halm ist vielfach kurz und die Aehren sind niht chwer. Der Stand wird in Drenthe, Overyssel, Gelderland und im Westen der Provinz Nordbrabant als ztemlih gut, im übrigen als gut bezeihnet. Die Nathrihten über den Stand „der Wintergerste in Seeland lauten v2rschieden, durchschnittlich wird er als ziemliG qut bewertet. In den anderen Provinzen mit nennenêwertem Anbau steht dieses Gewähs qut. Der Stand der Sommergerste ist überall gut. Von allen Getreidesorte» verspridt der Hafer den rößten Ertrag; fast allenthalben hat er sfih gesund und üppig ent- wickelt, sein Stand wird auch überall als gut oder sehr gut bezeichnet. Die Bohnen, braunen Bohnen und Grbsen stehen im all- gemeinen gut, stellenweise auch sehr gut. In der Provinz Seeland wäre die Negenperiode, die mit dem Monat Juni einsette, den Erbsen beinahe verhängnisvoll geworden. Ihr Stand ift dort gleichwie in Friesland, im Westen von Nordbrabant und in der Betuwe auch nur ziemlich gut. Der &lahs ist gleihmäßig aufgegangen und bat sfich nah Wunsch entwidelt. Abgesehen von Seeland, wo der Stand nur ziemlich gut ist, wird er in den dafür in Betracht kommenden Provinzen als gut oder sehr gut baieihnet. Die Kanariensfaat steht überall gut. Der blaue M ohn samen steht teils ziemlich gut, teils gut. Der Kümmel hat sih im all- gemeinen besser entwidelt, als anfänglich zu erwarten war, sein Stand ist ziemlich gut bis gut, in Friesland elbst gut. Obwohl die Kartoffeln unregelmäßig aufgegangen sind, und - die Felder hier und da fkahle Stellen zeigen, werden die Grnteaussichten günstig beurteilt. Der Stand wird fast überall als gut, in einigen Gegenden, wie in &riesland und Nordholland, sogar als sehr gut bezeichnet. Auch die zu Fabrikationszwecken bestimmten Kartoffeln lassen einen guten Ertrag erhoffen. Trockenes Wetter ist für die weitere Entwicklung sehr erwünscht:. Die Zuckerrüben stehen unregelmäßig, verschiedene Felder haben _durch Krankheiten gelitten, ihr Stand ist durch- \hnittlißh ziemlich gut bis gut. Das gleihe gilt im all- geinetnen von den Zwiebeln. Die Zihorie steht überall gut, au8genommen in Süd Holland, wo ihr Stand auf Lehmboden nur als mittelmäßig angegeben wird. Ausgenommen in Groningen, wo fich bereits im Frühjahr dünne Kleefelder zeigten, steht der rote Klee bei reihlihem Schnitt gut oder fehr gut. Auch der weiße Klee liefert viel Futter. Dagegen läßt die Luzerne fast überall ziemli viel zu wünschen übrig. Die Grasweiden und Wiefen stehen, begünstigt durch das warme Maiwetter, gepaart mit Negen, außergewöhnlich gut, an ein:elnen Stellen sogar ausgezeihnet. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulais in Amsterdam vom 19. Juni 1913.)

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Kulturkreis und Form der geistigen Erkrankung. reis 1,60 M. Band X, Heft 3: Becker, Oberarzt Dr., S E Prognose der Geistesfrankheiten. Preis 1 4. Halle a. S, Carl Marhold.

Thüringer Verkehrsbuch. Ein Natgeber bei Auëwahbl

von Sommerfris(en und Standqguartieren in Thüringen. 7. Aufl 0,30 Æ. Eisenach, Hofbuchdruckerei H. Kahle.

Straubes farbige Weaecekarte vom Iser- und N iesen -

gebirge mit der vershiedenfarbigen Bezeichnung der farbig markterten Wege. Offizielle Karte. Verhältnis 1: 120000. 5 farbig 92. Aufl. 0,30 4. Berlin SW. 61, Grneifenaustr. 67. Geograph. Institut und Landkartenverlag Jul. Straube.

Der „Blaue Harztührer“, 8. Aufl., Ausgabe 1913,

348 Selten mit 90 Wanderkarten, 110 Harzansichten, einer großen Uebersichtskarte mit Zeittafel der direkten Eisenbahnlinien, einem vollständigen Harzkursbuh und einem Geleitwort von Hans Hoffmann. Preis gebdn. 0,75 Æ, Braunschweig, E. Appelhans u. Comp.

Die indirekten Kreissteuern (Umsaß-, | Abänderung des Gesetzes.

Schankkonze|sions- und Hundesteuer) spielen also für Finanzbedarfs der Kreise eine ständig wachsende Nolle. zeigt au ein erheblich s{hnelleres Anwachsen als das sih dieses von 1910 auf 1911 H. und im Zeitraum 1908/10 jährlich um nur 3,49 v. H. vermehrt hat, belief sih die entsprehende Zunahme bei den direkten Kreissteuern auf 10,07 bezw. 19,16 v. H. betrug das Sollaufkommen an Umsaßsteuer 14,22 Millionen und an (für das Vorjahr an beiden Steuern zusammen nur 13,79 Millionen), ferner an Schankkonzessions- ,07 (3,12) Millionen und an Hundesteuer 3,33 (3,22) Millionen

1908 noh 84,84 v. H. Wertzuwachs-, die Deckung des Ihr Aufkommen der direkten Kreis

Stand der Landwirtschaft und Weinhandel in Südfrankretch.

Die Witterung der ersten beiden ch ungewöhnlich regneris die Wärme ein. doch wird Auch haben manche Bezirke elitten. Doch erwartet man im großen chnitt der natürlihen und n; das Einbringen des Heus wur Witterung beeinträchtigt. Maisausfaat verzögert word falls unter oer Nässe gelitien un Durch die Aprilfröste ist die Kir erheblih beeinträhtigt worden.

Drittel des Mai war im süd- ch und Tühl; erst im leßten Die Getreide tehen

lihen Frankret Drittel seßte meinen gut ;

Für das Nechnungsjahr 1911

Bertzuwachs\teuer 1,60 Millt unter Uebershwemmunge mungen

und ganzen eine gute Ernte. nstlihen Wiesen ist gut aus- ssen dur die nasse : auch die Kartoffel- und Die Erdbeerpflanzungen haben st nur klein ausge Aprikosen- und Mandelernte

er erste S

f einenEinwohner entfallende Belastung durch 357 Æ im Rechnungsjahre 1908 auf 3,59 4 und 4,10 4 im darauf folgenden Fahre, 903 die Kopfquote erst 2,55 M betrug. In den einzelnen len zeigt diese Belastung bemerkenswerte Verschiedenheiten.

Durch fie ist

Kreis steue

\ret rn stieg von im Rechnungsjahre 1910

d dite Ernte |

Nr. 31 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“,

herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 20. Juni 1913 hat folgenden Inhalt: Konsulatwesen: Ermächtigung zur Wornahme von Zivilstandshandlungen ; Bestellung ; Erequaturerteilung ; Todesfall. Finanzwesen : Uebersiht der Einnahmen an Zöllen, Steuern und Gebühren für die Zelt vom 1. April 1913 bis zum Scblusse des Monats Mai 1913; Nachweisung von Einnabmen der Neichspost- und Telegraphen- sowie der Reichseifenbahnverwaltung für die Zeit vom 1. April 1913 bis zum Schlusse des Monats Mai 1913. Versicherungswesen : Befreiung von der Versicherungspflicht gemäß S 1242 ber Meichsverfiherungsordnung. Zoll- und Steuerwesen : Personalveränderungen bei den Stattonskonlrolleuren. Statistik: Aenderung der Muster zu den Nachweisungen für dle Branntktwein- statistik. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem RNeichsgebiete.

Rechnungsjahre 1911 hatte die Provinz Brandenburg mit 5,94 4 sten Kreissteuerbetrag auf 1 Einwohner aufzuweisen. Schleswig - Holstein

Landesteile von 4,10 4 nicht.

Die Entwicklung der Weinreben hat ; auh hat die Feuch dessen Auftreten aus

sich bei „der ungünstigen tigkèit die Bildung von vielèn Bezirken gemeldet

Witterung verzögert Mehltau begünstigt, wird.

Das Wein find in den b liter gestiegen. gewöhnliche Rotweine Md he weine 30—33 lichen Konsuls i

Ostpreußen (9,388 H),

Durbschnittsbetra Sachsen un é

und Hannover erreichten den staatlichen Am närhsten kamen thm noch d Schlesien mit Beträgen von 4,04 bezw. 4,02 46; in Posen stfalen betrug er nur 3,46 bezw. 3,28 und in den ernschen Landen, in Hessen-Nassau und der Rheinprovinz sogar Während tn särmtlihen übrigen indirekten als auch bei den direkten Kreis- steuern der Kopfbetrag für 1911 höher war als der für das Vorjahr, war er in Westfalen bei den direkten Kreissteuern in beiden Nechnungs- jahren glei hoch.

ngeshäft ist etwas lebhafter geworden und die eiden leßten Wochen um etwa 2—3 ten Weinmarkt tn C rote Weine 23—29 Fr. für den Hektoliter bezahlt.

Fr. für den Cette wurden für e idt ves E mt n Marseille vom 17. Juni 1913.) Lp es Kaiser-

Auf dem l

47 bezw. 2,38 und 2,32 M4. andesteilen sowohl bei den

Der Stand der Saaten in den Niederlanden anm 10. Funi 1913.

chung des Königlih Niederländi

r Landwirtschaft, Gewerbe und Handel

hnlih fruchtbaren Witkerung i aaten sehr gut entwidckelt N UE

Land- und Forstwirtschaft.

dem Vorsiß des Vorsißenden der Landwirtschaftskammer vinz Pommern, Rittergutsbesißers Fretherrn von Wangen- der an Stelle des durh parlamentarische Vorsißenden des Landesökonomiekollegiums, Grafen von Schwerin - Lôwiß den Vorsiß führte, traten gestern Landeshause in Wiesbaden die Vorstände der preußif ch andwirtshaftskammern zu ihrer diesjährigen Sommer-

(Nach einer Veröffentli

Ministeriums Dank der auße aben sich die Roggen, der im allgemeinen et Sommergewächs

für die Pro

i , ausgen Arbeiten verh rodd zti geblieben ft. u vet a nfo a | Negengüsse ela adi nhaltender

Matwitterung

Ausstellungsnachrichten. Zur Feier der Eröffnung der Mittellandbahn in Deutsch

Ostafrika und des 25 jährigen Jubiläums der dortigen Katsir- lihen Schußtruppe findet im August 1914 in : D T A salam unter dem Chrenvorsiß tes Kaiserlihen Gouverneurs eine „Allgemeine Deutsch - Oftafrikanishe Landes- ausstellung“ statt. Seine Kaiferlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz hat das Protektorat übernommen ; den Vorsitz eines în Deutschland in der Bildung begriffenen Ehrenaus\{husses führt Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg. Die Ausstellung wird in vier Abteilungen umfassen: Land- und Forstwirtshaft Handel, Industrie, Gewerbe und Verkehr Medizinal- und Veterinärwesen S@hul- und Missionôwesen.

Entsprechend den Fortschritten, die die Kolonie seit Ver:

röffnun

anstaltung ihrer ersten Ausstellung im Jahre 1904 mat hat, und im Le auf die außerordentlihen Mög fit die dur die ß em Tanganjika®ee berblndenden Mittellandbahn gegeben werden, kann m eem verhältnismäßig bedeutenden Umfang der Ausstellung gerechnet werden.

Dies hat, wie „W. T: B." mite bie „Ständige Aus, stellungskommission für die Deutsche ZJrdustrie“ veranlaßt,

der die Küste mit

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