1894 / 130 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Jun 1894 18:00:01 GMT) scan diff

_zu widmen. Mit Ber Trcube uud einer seltenen Ausdauer gab er ih seiner Forscherthätigkeit hin und leistete hierin ganz außer- ordentliches, namentlich in Anbetraht seiner geringen Hilfsmittel, denn er brate den größten Theil seiner Sammlungen in der kurzen Zeit eines halben Jahres zusammen. Nachdem er dann in den Dienst

des Auswärtigen Amts getreten war, wurde er als Gärtner der Kilimandsharo-Station Marangu zugewiesen, von hier aus aber nach kurzer Zeit nah der Küste, Dar-es-Salam, zurückberufen, wo ihm wenige Wochen nach seiner Ankunft ein Dysenterie-Anfall den Tod brachte. Durch die fast an seinem Todestag erschienene Arbeit Engler's ist ihm ein bleibender Denkstein geseßt.

Am Sonntag starb, wie dem „W. T. B.“ aus Halle ee wird, auf feinem Deus Groß - Kmehlen der Geheime Regierungs-Rath Dr. Carl Eduard Zachariae von Lingenthal, korrespondierendes Mitglied der Königlichen Akademie der Wissen-

1 ae ras zu Berlin und zahlreiher anderer gelehrten Gefell- haften. Der Verstorbene (geb. 1812 in Heidelberg) hat sich durch

die Herausgabe des biographishen und juristishen Nachlasses seines

Vaters, des Publizisten und Rechtsgelehrten Carl Salomo Zachariae

von Lingenthal sowie durch umfangreiche Arbeiten über das griehis-

römische Recht und seine Geschichte, eine Ausgabe der Novellen des

Justinian 2c., bekannt gemacht.

Professor Wilhelm Roscher, einer der hervorragendsten Nationalökonomen Deutschlands, is gestern in Leipzig gestorben. Ueber sein Leben und Wirken entnehmen wir der „Nat.-Ztg.“ die nach- stehenden Mittheilungen: Am #1. Oktober 1817 in Hannover ge- boren, studierte Roscher in Göttingen und Berlin, promovierte 1838 in Göttingen und habilitierte sih daselbst. 1843 wurde er zum Aen 1844 zum ordentlichen Professor ernannt und folgte 1848 einem Rufe an die Universität Leipzig. Hier veröffentlichte er seine Hauptwerke: das vierbändige „System der Volkswirthschaft“ (1854 bis 1886) sowie seine „Geschihte der Nationalökonomie in Deutschland“ (1874). Außerdem find von seinen Werken noch zu nennen: „Ueber Kornhandel und Theuerungspolitik“, „Zur Ge- schichte der englishen Volkswirthschaftslehre“, „Kolonien, Kolonial- politik und Auswanderung“, „Zur Gründungsgeschihte des Zoll- vereins", „Ueber die Währungsfrage der deutshen Münzreform“, „Politik, geschichtlihe Naturlehre der Monarchie, Aristokratie und Demokratie“ 2c. Ferner hat Roscher eine Reihe gründlicher und interessanter Untersuchungen über einzelne Gegenstände der National- öfonomie in Rau's „Archiv der politishen Oekonomie“, in der „Zeit- chrift für Geschichtswissenschaft*, der „Deutschen Vierteljahrêscrift und in den Schriften der Königlich sächsischen Gesellschaft der Wissen- schaften publiziert. Einzelne seiner Werke haben 12, 18 und selbst 20 Auflagen erlebt. Während- seiner mehr als fünfzigjährigen atade- mischen Lehrthätigkeit hat Roscher, welher ein Vertreter der histo- rishen Methode der Nationalökonomie war, viele Generationen von wrder on herangebildet, die dankbar des ausgezeihneten Lehrers gedenken.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Brasilien.

Dur Verordnung des brasilianischen Ministers des Innern vom 27. April d. J. ist der Hafen von Lissabon für coleraverseucht, die übrigen festländishen Häfen Portugals sind für verdächtig erklärt worden. Alle seit dem 18. April d. I. aus diesen Häfen abgegangenen Siffe haben si bei ihrer Ankunft in den brasilianischen Gewässern zunächst nah dem Quarantäne-Lazareth auf der Ilha Grande zu be- geben und sih dort der vorschriftsmäßigen sanitären Behandlung zu

unterziehen.

Verdingungen im Auslande.

Dänemark. :

16. Juni, 12 Uhr. Staatsbahnverwaltung (Maskinafdelingens Regnskabsförer), Aarhus: Lieferung von 93 000 Pfd. Stangeneisen, 5400 Pfd. Winkeleisen, 400 Pfd. halbrundes Cisen, 375 Stück eisernen Platten, 31 000 Pfd. ea Stangeneisen, 15 A Ra rosteisen, 5000 Pfd. Bekleidungsplatten, 2000 Pfd. verzinkte Beklei- edingungen D E an Ort und Stelle.

gypTren. E S General-Inspektorat der Gefängnisse in Kairo: Kaution

dungs8platten.

19. Juni. j : Lieferung von 4000 Ellen Karkeestof (weißer Drell).

30 Pfund egyptish (etwa 625 A6). :

2e Au General-Polizei-Inspektor, Kairo: Lieferung yon Polizei-Uniformen für , ein Fahr. Näheres in französisher Sprache beim „Reichs-Anzeiger“.

Verkehrs-Ansftalten.

Die mittels des Reihs-Postdampfers „Oldenburg beförderte Post aus Australien (Abgang aus Adelaide am 2. Mai)

it in Neapel eingetroffen und gelaagt für Berlin voraussidßtlih am 6. d. M. Vormittags zur Ausgabe.

Der Postdampfer „Werkendam“ der Nieverländisch- Amerikanishen Dampfschiffahrts-Gefellschaft ist am 4. d. M. in New-York angekommen.

Bremen, 5. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd, Der Scnelldampfer „Saale“ ist am 2. Juni 10 Uhr Vormittag von New-York via Southampton nah der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „Werra“ ift am 2. Juni 11 Uhr Vormittags von New-York via Gibraltar nah Genua abgegangen. Der Schnell- dampfer „Fulda“ hat am 2. Juni 6 Uhr Abends die Reise von Gibraltar nah New-York fortgeseßt. Der Postdampfer „Neckar“, am 16. Mai von Neapel abgegangen, is am 2. Juni 1 Uhr Nach- mittags in New - York angekommen. Der Reichs - Ai „Salier*, nach Australien bestimmt, ist am 2. Juni Nachmittags in Aden angekommen. :

Hamburg, 4. Juni. (W. T. B) Hamburg-Amert- kanische P unent Der Post- dampfer „Rhaetia®" ist, von Hamburg kommend, gestern Morgen 2 Uhr in New- Vork eingetroffen.

Triest, 4. Juni. (W. T. B.) Der Lloyddampfer ,„Venus" ist gestern Mittag, von Mr kommend, hier eingetroffen.

London, 4. Juni. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Goth“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen.

Theater und Mufik.

Königliches Opernhaus. :

Ein junger Sänger, Herr Kraus vom Hof- und National-Theater in Mannheim trat gestern in Weber's „Freishüß“ als Marx auf. Der Künstler soll überhaupt erft eine einzige Saison auf der Bühne thätig gewesen sein: hieraus erklärt fih zur Genüge seine \chau- spielerische Unbeholfenheit. Wenn man weiter die natürliche Befangen- heit hinzunimmt, welche bei dem ersten Auftreten auf der Königlichen Bühne selbst erfahrenere Künstler befällt, so wird man sid) über die im ganzen wenig erfreuliche Leistung in drama- tisher Hinsicht nicht verwundern können. Dafür muß aber rückhaltlos anerkannt- werden, daß Herr Kraus einen ausgiebigen, \ym- pathishen, männlich kräftigen Tenor besizt, der auh der lyrischen Weichheit nicht entbehrt, daß er den Ton forgfältig behandelt und h einer sehr deutlihen Aus\prache befleißigt. Es schien übrigens, daß der Künstler etwas indisponiert war. Ueber feine Vorzüge und Mängel, ob diese oder jene überwiegen, wird sich erft nah weiteren Leistungen zutreffend urtheilen lassen; er tritt Freitag als Lohengrin, nächsten Montag als Walter in den „Meistersingern“ auf.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Smetana's Oper „Die verkaufte Braut“ gegeben. Ferdinand Hummel's_ ein- akftige Oper „Angla“ (Dichtung von Arel Delimav), die am Sonn- abend zur ersten Aufführung gelangt, spielt zur Zeit Karl's des Großen und des Sachsenherzogs Widukind (800 nah Ghr.). Die Haupt- rollen fingen Fräulein Hiedler und Herr Philipp.

Sm Königlihen Schauspielhause gehen morgen die Lust- spiele „Der Tugendwächter* und „Die Dienstboten“ (Frau Schramm, Herr Vollmer) in Scene.

Infolge des großen Andrangs während der leßten Vorstellungen im Theater Unter den Linden hat sih die Direktion ent- \{lossen, die Zeller'she Operette „Der Obersteiger“ noch diese Woche auf dem Spielplan zu belassen. Der Schluß. der diesjährigen Spiel- zeit ist nunmehr für nächsten Sonntag in Ausficht genommen.

Mannigfaltiges.

Der unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stehende „Töchterhort“, tiftung für verwaiste Töchter deutscher Reichs-Post- und Telegraphenbeamten, hat mit dem Comité für Ferien - Kolonien ein Abkommen getroffen, nach welchem in diesem Jahr zehn Mädchen auf Kosten der Stiftung in Noll- und Scebäder und auf das Land geschickt werden. Ein gleiches Abkommen bat die Königliche Direktion der Artillerie-Werkstatt in Spandau wegen zwanzig Kinder von Arbeitern der Anstalt getroffen.

Dortmund. Am 3. Juni feierte die Stadt Dortmund ein großes patriotishes Fest: die Enthüllung des Denkmals für Kaiser Wilhelm 1. im „Kaiserhain“ und gleichzeitig die Uebergabe dieses von den Bürgern geschaffenen Hains an die Stadt. Zu Ehren des Tages hatte, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, die alte “Tremonia*“ ihr bestes Festkleid angelegt und in den Hauptstraßen reihte sh Fahne an Fahne. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Festmahl im Gasthof „Zum römischen Kaiser“, an dem auch der Regicrungs - Präsident Winzer und der Schöpfer des Denkmals, Professor Schilling, theilnahmen. NRegierungs-

Präsident Winzer brachte den Trinkspruh auf Seine Majestät

S E E E E E E R A Ä R E E E E E E IE T:

tht vom 6. Juni, r Morgens.

e S wt

Wetterbe

wiegend trübe,

eereêlp.

40R.

Nordosten Wetter.

Stationen. Wind.

Temperatur in 9 Celfius 50 C.

Bar. auf 0Gr.|| u. d. M red. in Millim.

bededt bededckt wolkenlos bededckt wolkenlos

Belmullet. . | 758 |NNW

Aberdeen .. 58 |[NO Christiansund | 760 |DND Kopenhagen . | 767 |[NO

J © 09°

mäßig hoch. Das Wetter is in Deutschland vor- im nördlihen regneris, Küstengebieten kühl,

herrs{cht heitere : außer auf den zuletzt genannten Gebieten ist Regen gefallen, vielfah in erheblicher Menge. deutshland fanden stellenweise Gewitter statt. Da die Depression an der Elbmündung wahrscheinlich ostwärts fortschreiten wird, so ist trübe, regnerifche und windige Witterung für unsere Gegenden, ins- besondere für das nördlihe Deutschland, zu erwarten.

den Kaiser aus und überreichte dann dem Landgerichts-Rath Bäumer den Rothen Adler-Orden vierter Klafse. An der Weihe des Denk. mals betheiligten \sih faft sämmtliche Vereine, die Schüler der höheren und die Oberklaffen der Volksschulen. Die Weiherede hielt Land- gige Bäumer, worauf Ober-Bürgermeistec Schmieding das

enkmal und den Hain für die Stadt übernahm. An Seine Majestät den Kaifer wurde ein Huldigungs-Teélegramm abgesandt. Die Anlagen des Hains sind noch jung, entwickeln fich aber recht erfreulich;

mehrere Teiche beleben das Bild. Auf der \{önsten Stelle, wo das

Auge weithin {weist über die grünen, reih bevölkerten Höhen des Ardeygebirges, wo unzählige Sóslote Kunde geben von dem gewerb, lichen Treiben der Markaner, fteht das Denkmal, das Professor Johann-s Shilling in Dresden geschaffen hat. Es stellt den Kaiser ir einfachem geöffneten Ueberro#, auf einem Seffel sißend, wie er in seizem Park zu Babelsberg ausruht, dar. Gerade dieje Stellung, in der der hohselige Kaiser ihm in den siebziger Jahren selbst gefessen hat, hielt der Künstler für den Hain passend. Der wohlgeïkungene Bronzeguß ist in Lauchhammer hergestellt, der Grund- und ufbau in rothem \{wedis{chen Granit ausgeführt. Der Hain enthält noch viele andere Sehenswürdigkeiten : Rehts von dem Dêénkmal des Kaisers ist durch den Verschönerungsverein ein ßherrliher Säulentempel mit dem Bildniß der Königin Luise geshaffen; aus erratifhen Blöcken ift ferner ein Meoltke-Denkmal mit dem Bildniß: des Heerführers errichtet und in eine Mauer aus Steinen der alten Stadtmauer das Reliefbild des Ghrenbürgers der Stadt, des Fürsten Bismark, eingelassen. In der Nähe befindet sid eine Baumgruppe, die aus dem Sachsenwalèe stammt und vom Fürsten Bismarck geschenkt ist. Vereine, Private, Aktiengesellschaften und Gewerkschaften s{enkten diesen oder jenen Theil zur Aus\hmücknng des Hains, der nunmehr in den Besiß der Stadt übergegangen ift.

Würzburg. Bei herrlihem Wetter erfolgte, wie man der „Köln. Ztg.“ berichtet, am 4. d. M: in Gegenwart Seiner König- kichen Hoheit des Prinz-Regenten und der Minister Freiherr von Feilißsch und Dr. von Müller die Enthüllung des Monu- mental-Brunnens vor dem NResidenzshloß in Würzburg. Das Meisterwerk hat der Erzgießer von Miller in München geschaffen und

" es ift von der unterfränkishen Bevölkerung zur Erinnerung an den 70. Geburtstag des Prinz-Regenten gestiftet worden. [

Regent vertheilte persönlich eine Anzahl Orden. An der darauf folgenden | genen Hoftafel trank Seine Königliche Hoheit auf das Wohl Würz-

Der Prinz-

urgs und des Frankenlandes. Dann besuhte der Prinz-Regent dds

" mit einer Trachtenshau: verbundene Volksfest, wo an 20 000 Personen ihm zujubelten.

Abends: brachten ihm 60 Vereine einen Fackelzug.

Pest, 4. Juni. Jn der Trockenkammer der Explosivstoff- Fabrik von Franz Jaulusz brach, wie ,„W. T. B.“ meldet, heute Feuer aus, bei welchem zwei Arbeiter ums Leben kamen.

Klausenberg, 4. Juni. Bei dem (in: Nr. 129. d. Bl.) ge- meldeten Eisenbahnunglück wurden dreißig Perfonen, darunter fünf schwer, verleßt. Durch die Untersuchung ist festgestellt, daß die Annahme eines Attentats ausgeschlossen ift.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Dresden, 5. Juni. (W. T. B:) Jm Königlichen Belvedere i} heute Vormittag der achte ordentliche deuts\che Berufsgenossenschaftstag unter Vorsig des Abg. RNösicke-Berlin zusammengetreten. Zahlrei Ehrengäste

waren anwesend, darunter der Staatssekretär des Reichsamts

Staats-Minister Dr. von Boetticher, der

des Jnnern, | Boediker,

Präsident des Reichs-Versicherungsamts Dr.

' der Geheime Ober - Regierungs - Rath Caspar und der

preußische Gesandte Graf Dönhoff. Der Staats - Minister Dr. von Boetticher dankte in längerer Rede für die Ein- ladung und entwickelte unter lebhaftem Beifall die Aufgaben und die Ziele der Unfallverficherungsgesellshaft. Der Ministerial- Direktor, Geheime Rath Vodel dankte im Namen der sächsishen Regierung, während der Wirkliche Geheime Ober- Regierungs-Rath Dr. Boediker der leßteren für die jeder: zeit im Versicherungswesen der Reichsregierung gewordene Unterstüßung dankte. ierauf wurde in die reichhaltige Tagesordnung eingetreten. Der Handelsrichter Jacob - Berlin referierte über die Novelle zu den Unfallversicherungsgesegten.

Der Staats- Minister Dr. von Boetticher eröffnete hierauf die Debatte.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Donnerstag: Zum

in den | Senator.

dagegen ziemlich warm im

Witterung. Ueberall,

In West- (Ludwig Barnay.)

Freitag: Zum leyten Male. Necht.

Lessing-Theater.

Deutsche Seewarte. Tage: Madame Sans:Gêne.

Stockholm . | 755 |NW rg urm ¿ 761 D t. Petersbg. | 753 |SO Moskau . . . | 754 [N Cork, Queens- T, - ck 29 L Cherbourg. . ed ú Me . 1 757 [WSW E. 1 T96 DOD Pan 1.106 D winemünde | 756 i Neufahrwasser| 757 |SW Memel ... |_ 796 s A 762 Ünster. .. | 7958 Karlsruhe . . | 762 Wiesbaden . | 760 München . . | 764 Chemniy . . | 758 Berlin... . | 756

Wien .... | 7959 Breslau . . -….| 7958

e d'Aix .. | 759 D 3 [bet a... 194 still heiter Triest E \till|halb bed.

1) Abends und früh Regen. ?) Seit früh Regen. 3) Nachts Thau. 4) Abends Gewitter. *®) Thau. 6) Nachts Regen.

Uebersicht der Witterung. Depressionen lagern über der Irishen See, dem inishen Busen und über der Elbmündung, wel eßtere auf ihrer Südseite starke, stellenweise \tür-

mische südwestliche Luftbewegung hervorruft. Ueber Nord- und Süd-Europa ist der Luftdruck verhältniß-

wolkenlos wolkenlos | Regen _

i D M P R I O N

bededt halb bed, halb bed. Regen Regen!) Regen?) beiter?) E hededt heiter) heiter*) bededt Regen beiter bededt®) wolkig Regen _ 3 |bededckt

haus.

= I N N T Lo

Weingartner.

wächter.

Eugen

=- bo E bo 3 1Þ- L P O D I A

Q Q O

JIgna wollt.

und Liebe.

R R A LAZ f C C Q ABOABERi R V5 RZIERE E E E S ta Pt Is Ea B E J Theater - Anzeigen.

burg.

100. Male.

a Freitag: Zum legten Male. König Lear. Binnenlande; nur im Südwesten und im äußersten :

Berliner Theater. Mittwoch: Uriel Acofta. Anfang 73 Uhr. Donnerstag: Die Journalisten.

Mittwoch und folgende (Jenny Groß.)

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- Mittwoch: Zu volksthümlichen Preisen.

Prill. Kapelle des Kgl. shwedischen Garde-Husaren- Negimeuts: Musikdirektor Lieutenant Strömberg. Terrafse am Königsplaß: Café und Nestaurant bei freiem Entrée.

a tes —_ Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth Tillmann mit ‘l Regierungs - Assessor Otto Kefselkaul (Köln— Düren). Frl. Martha Münch mit Hrn. Haupt- mann Albert Melms (Graudenz—Berlin). Frl. Selma Miethe mit Hrn. Gerichts-Assessor Hans Vetter (Pyriß). _ E L

Verehelicht: Hr. Heinrich von Zitßzewitz-Zihewiß mit Frl. Marie von Below (Reddentin). Hr. Hauptmann Ernst von Arnim mit Gräfin Anna von Rittberg (Berlin). /

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.-Lieut.

Der Herr

Aus eignem

145. Vorstellung. Komische Oper in 3 Aft Text von K. Sabina, Tanz von Emil Graeb. Ober-Regisseur Teßlaff. Anfang 7# Uhr Schauspielhaus. 1953.

Max Grube. Di ] 1 Aufzug von Roderih Benedix. vom Ober-Regisseur Max Grube. Donnerstag : Opernhaus. 146. Vorstellung. Ca- valleria rusticana (Bauern-Ehre). Oper O _| in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nah dem gleihnamigen Volks\tück von G. Verga. Der Barbier vou Sevilla. Komische Oper in 2 Auf- zügen von Gioahimo Rossini. Du Beaumarchais, von Cesar Sterbini, überseßt von Kollmann. Anfang ; Schauspielhaus. 154. Vorstellung. Was ihr Lustspiel in 4 Ausabgen nach August Wilhelm von Schlegel's Ueberfebung. Anfang 7# Uhr.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- Die verkaufte Braut, en von Friedrich Smetana. deutsch von Max Kalbe. In Scene geseßt vom Dirigent : Kapellmeister

Deutsches Theater. Mittwoh: Geographie Anfang 7# Uhr.

Borstellung. Der Tugend- Lustspiel in 4 Aufzügen, nah Lope de Vega, mit theilweiser Benußung der Braunfels’schen Uebersetzung, für die deutshe Bühne bearbeitet von

Sabel, Fn Scene geseßt vom Ober-Negisseur Die Dienftboten.

74 Uhr

Ein Liebesdrama in In Scene geseßt von Parquet 2 4 Anfang

Zum 165. Male. Jugend.

3 Akten von Max Halbe.

Sigmund Lautenburg.

TS UDY. : Donnerstag und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Theater Unter den Linden. Mittwoch: Ermäßigte Preise. Nur noch einige Tage. Der Obersteiger. Opcrette von C. Zeller. Kassen- eröffnung 74 Uhr. Anfang 8 Uhr.

Genrebild in In Scene gesetzt

e cene e | Adolph Ernst-Theater, Lebte 10 Auf-

führungen. Mittwoch: Charley's Taute. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Borher: Die Bajazzi. Parodistishe Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. Jacobson und Benno Facobson. Musik von Franz Roth. In Scene gefeßt von Av. Ernst. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Schluß der Saison: Freitag, 15. Juni.

Dichtung nach

von Shakespeare, Konzerte,

Kroll's Etablissement. Täglih Doppel- Konzert. Anfang 64 Uhr, Sonntags 4 Uhr. Entrée 50 „4, Dugend - Billets 4 M

Mittwoch und folg. Tage: Neues Orchester: Paul

Brauns 11. (Stargard i. Pomm.). Hrn. Pfarrer Dr. Pietshker (Potsdam). Eine Tochter: prn. Pastor A. Meyer (Gehlenbeck, Kreis Lih- ede). Hrn. Landrath Haenel von Cronenthal (Sorau N.-L.). Hrn. Regierungs-Rath Mi- chaelis (Trier). Hrn. Prem. -Lieut. William Suffert (Dresden). / |

Gestorben: Fr. Pfarrer Hulda Biermann, geb. Kowalski (Langheim). Hrn. Hauptmann Hans von Selhow Sohn Joachim Hans (Gera). Hr. Eisenbahn-Direktions-Präsident a. D. Herr- mann Löffler (Berlin). Frl. Hedwig von Schmiterlöw (Kolberg).

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.

Berlin: ——— res Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckeret und Verlag#s Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nx. 32,

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),

sowie die Inhaltsaugabe zu Nr. 6 des öffent-

lichen Auzeigers (Kommauditgesellschaften auf

Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 28. Mai bis 2. Juni 1894

uud die Gewiuuliste der Vierten Prämien: Kollekte 1894 zur Wiederherstellung uud

Freilegung des Freiburger Münfsters.

Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

„M 130.

Berlin, Dienstag, den 5. Juni

1894.

Deutsches Reich. D EeTANN Ma M Un d

Die Postverbindungen vom Festlande nah den Nordsee-Jnseln Norderney, Borkum, Juist, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangeroog gestalten si in der Zeit vom 15. bis 30. Juni wie folgt :

[. Nach Norderney.

1) Von Norddeich nach Norderney mittels Dampfschiffs in etwa 1 Stunde:

am 15. Juni 11,00 Vorm., 8,30 Abends, am 16. Juni 11,00 Vorm., 8,30 Abends, am 17. Juni 11,00 Vorm., 8,30 Abends, am 18. Juni 11,00 Borm., 2,00 Nachm., am 19. Juni 11,00 Vorm., 3,00 Nahm., am 20. Juni 11,00 Vorm., 3,00 Nachm., am 21. Juni 11,00 Vorm., 3,00 Nachm., am 22. Juni 11,00 Vorm., 3,00 Nachm., am 23. Juni 11,009 Vorm., 3,00 Nachm., am 24. Juni 11,45 Vorm., 3,00 Nachm., am 25. Juni 6,30 früh, 12,30 Nahm., 3,00 Nachm., am 26. Juni 7,00 früh, 1,15 Nachm., 3,00 Nahm., am 27. 5,30 früh, 3,00 Nachm., am 28. Juni 6,30 früh, 3,00 Nachm., am 29. Juni 7,00 Trup; 10.00 Borm., 415 Nachm, am 30. Junt 7,00 früh, 11,00 Vorm., 5,15 Nachm.

Wegen der postseitig nicht benußten Dampfschiffe wird auf den Fahrplan verwiesen.

2) Von Bremerhaven nah Norderney mittels Dampfschiffs in 4 bis 5 Stunden (Briefpost) täglih 8,00 früh.

[L Nach V ortum. _1) Von Leer nach Borkum mittels Dampfschiffs in etwa 4 Stunden:

i 16: UND 19. U LLOO Vorm, am 21. 25, 20, 26, 26, 98., 29. und 30. Juni 8,30 früh.

2) Von Emden nach Borkum mittels Damvyfschiffs in etwa 3 Stunden :

am 15. Juni 12,00 Mitt., 1,00 Nachm., am 18. Juni 12,00 Mitt. 200 Nachm., am 19. Juni 10,00 Vorm., am 20. Junt 9,15 Vorm., 1200 Mitt. am 21. Zuni 915 Borm.. 1200 Mitt, am 22, Junt 9/15 Vorm. 2,00 Nam, am 23. Junt 7,30 früh: 9,45 Vorm., am 24. Junt 9,15 Vorm., am 25. Juni 7,30 früh, 9,15 Vorm., am 20, Unt 900. Vorm, 9195 Dorm., al 2c Zunt 9,00. Vorm. 915 Vorm., am 28.-Funt 9,15 Borm., 10,00 Vorm. am 29. Junt 7,00 fu, 9.10 Vorm., 12,00 Vecitt. am 30, Juni 9,15 Bor.

I ea S utit,

Von Norddeih nach Juist mittels Dampfschiffs in

2 Stunden : att 15. unt 930 Vorm. am 16, Junt 1015 Vort, am 17. Junt 1030 Vorm., am 18. Junt l1.30 Vorm. am 19. Juni 12,15 Nachm., am 20. Juni 12,45 Nachm., am 21. Juni 1,30 Nachm., am 22. Iuni 1,30 Nahm., am 23. Juni 2,15 Nachm., am 24. Juni 3,15 Nachm., am 25. Juni 3,30 Nachm., am 26. Funi 4,00 Nachm., am 27. Junt 4,45 Nahm., am 28. Juni 6,00 Abends, am 29. Juni 6,30 Abends, am 30. Juni 8,30 Abends. [V. Nach Baltrum. Von Neß mersiel (Botenpostverbindung von Dornum Osifr.) nah Baltrum mittels Fährschiffs in etwa 1 Stunde : : am 16. Junt 1045 Vorm. am 18. Junt 12,15 Vorm. am 20. Juni 100° Votm. aut 23. Zuni 245 Vorm, am 25, Juni 4,00 Nachm., am 27. Juni 5,30 Nachm., am 30. Juni 9,00 Vorm. V. Nach Langeoog. Von Esens Bhf. nah Langeoog über Bensersiel mittels Privatpersonenpost bezw. Dampfschiffs tn etwa 14 Süunden: ___ am 15. Juni 6,40 früh, am 16. Juni 7,30 früh, am 17. Juni 8:45 fruh, am 18. Junt 920 Vorm. am 19; Juni 9.30 Born. am 20. Juni 10,20 Vorm., am 21. Junt 10,20 Vorm., am 22. Juni 11,25 Vorm., am 23. Juni 11,30 Vorm., am 24. Juni 12,10 Nachm... am 25. Juni 12,50 Nachm., am 26. Juni 1,40 Nachm., am 27. Juni 2,30 Nachm., am 28. Juni 3,30 Nachm., am 29. Juni 4,40 Nachm., am 30, Iunt 6,00 früh, 6,05 Abends. : VI. Nah Spiekeroog. Von Esens Bhf. nah Spiekeroog über Neuharlingersf iel mittels Privatpersonenpost bezw. Fährschiffs in etwa 23 Stunden : am 15. Junt 7,30 früh, am -16. Juni 8,30 früh, am 17. Juni 9,15 Vorm., am 18. Juni 10,30 Vorm., am 19. Juni 11,00 Vorm., am- 20, Juni 11,50 Vorm, am 21. Juni 12,15 Nachin.. am 2:8 12,45 Nahm., am 23. Juni 1,15 Nachm., am 24. Juni 2,00 Nachm., am 25. Juni 2,45 Nachm., am 26. Juni 3,30 Nachm., am 27. Junt 4,15 Nahm., am 28. Juni 5,00 Nachm., am 29. Juni 6,30 früh, am 30. Juni 7,30 fruh. __VIL' Nach Wangeroog ‘und Sptekeroog. _ Von Karolinenfiel nach Wangeroog und Spiekeroog mittels Dawpfschiffs in etwa 1 bezw. 2 Stunden: anr 15, Junt 9,30: Vorm, am 16. Juni 10,30 Borm... am 17. Juni 11,15 Vorm., am 18. Funt 12,00 Mittags, am 19. Funt 12,30 Nachm., am 20. Juni 1,15 Nachm., am 21. Juni 1,45 Nachm., am 22. Junt 2,45 Nam. am 22 Junt”) 230 Nacim.. am 24.--Iunt: 3,00 Nachm. ant 25, Junt 3,30 Naim. am 26. Iuni 4,15 Nachm., am 27. Juni 5,30 Nachm., am 28. Juni *) 6,30 Abends, am 29. Juni 7,45 Abends, am 30. Juni 8,30 früh. Wegen der Verbindungen vom 1. Juli ab bleibt weitere Be- fanntmachung vorbehalten. *) Bei günstigem Wasserstande werden die nächstliegenden Eisen- bahn- und Bahnpostanschlü}se abgewartet. Oldenburg, den 30. Mai 1894. Der Kaiserlihe Ober-Postdirektor. Starklof.

elmwa

Königreich Preußen.

BEranuntmaGbung, die von Mand{«AcCermann se Stipendienstiftung betreffen d.

Der Geheime Ober-Medizinal-Nath und Kaiserlich russische Leib- arzt Dr. Martin von Mandt und dessen Ehegattin Johanna Char- Lotte Ludovika, geb. Ackermann, haben in ihrem am 20. Oktober 1857 errichteten wechselseitigen Testament der Königlichen Rheinischen

riedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn zur Förderung wissenschaft- licher und technisher Studien unter der männlichen Nachkommenschaft ihrer Seitenverwandten unter dem Namen:

„von Mandt-Ackermann’she Stipendienstiftung“

ein Kapital von 48 000 vermacht mit der Bestimmung, daß die Zinsen desselben, nah Abzug der Verwaltungskosten, zur Unterstügung junger Männer ristliher Religion, welde ich der Arznei-, der NRechts- und den in der philosophischen Fakultät vertretenen Wissen- schaften auf Universitäten oder der höheren tehnishen Ausbildung auf Gewerbeschulen und ähnlichen Anstalten widmen, als Stipendien ver- wendet werden sollen.

__ Diese Stiftung ist mit dem Sommer-Semester 1890 in Wixksam- keit getreten.

ie Zahl der Stipendien ist auf drei festgeseßt. Zum wae der Stipendien e O S C

1, die ehelichen mäaunlihen Nachkommen der Geschwister der

Stifter und zwar:

A er ster Reihe des Ehemanns von Mandt vollbürtigen Bruders Karl Theodor Mandt,

in zweiter Neihe des Ehemanns von Mandt vollbürtigen Schwester Therese, verehelihtzn Grano,

in dritter Neihe der Ehefrau von Mandt Bruders Albert Ackermann,

in vierter Reihe der Ehefrau von Mandt Bruders Gebhard Ackermann ; j

demnächst in Ermangelung von Bewerbern dieser Kategorie

[I. die männlihen Nachkommen :

zuerst des Ehemanns von Mandt beiden Halbbrüder Friedrich Mandt und Franz Mandt, i

zweitens des Freundes der Stifter, des Appellationsgerichts- Raths Wilhelm Graffunder,

drittens des Freundes der Stifter, des Negierungs- und Bau- raths Emil Flaminius ;

__ und erst, wenn von diesen beiden Klassen von Stipendienberehtigten keine Bewerber vorhanden find, können die Stipendien auch an fremde, insofern dieselben die Eigenschaft preußischer Unterthanen jaben, verliehen werden.

Der Genuß und die Verabfolgung der Stipendien is nicht von dem Besuche der Bonner Universität, noch überhaupt von der Gegen- wart auf einer der preußischen Universitäten und Lehranstalten ab- hängig; jedo befreit der Genuß im Auslande in keinem Falle von der Beibringung der zur Verleihung erforderlichen Zeugnisse der wirfk- lih besuchten Unterrichtsanstalten. | __ Bewerbungen, welchen amtliche Zeugnisse über das Verwandt- shaftsverhältniß mit den Stiftern, beziehungsweise den mit Vorzugs- recht bedahten Familien, die Schul- und Sittenzeugnisse der Meter besuhten Unterrichtsanstalten, das Universitäts-Immatrikulations- und Sittenzeugniß, sowie ein Dekanatszeugniß; von den Gewerbetreiben- den : empsehlende Zeugnisse der Gewerbebehörden und die Unterrichts- zeugnisse der Vorschulanstalten und Lehrmeister beigefügt sein müssen, find bis zum N

20, Un 0. hierher einzusenden.

Bonn, den 26. Mai 1894.

Kuratorium der bei der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Univerftität.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Bäder und Heilquellen im preußischen Staat.

Nach einem Auffay des Geheimen Regierungs-NRaths Freiherrn von Fircks in der „Zeitschrift des Königlich preußishen Statistischen Bureaus“ giebt es in Preußen 254 Bäder und LTrinkquellen. Hiervon entfallen 34 auf Schleswig, 30 auf den Regierungsbezirk Minden, 28 auf den Regierungsbezirk Hildesheim, 18 auf den Re- gierungsbezirk Stettin, 16 auf den Regierungsbezirk Stralsund, je 11 auf Koblenz, -Wiesbaden und Königsberg, je 9 auf Breslau und Cassel, je 8 auf Merseburg und Arnsberg, 7 auf Danzig, je 6 auf Köslin, Münster und Trier, je 5 auf Erfurt und Aurich, je 4 auf Liegniß und Oppeln, je 3 auf Magdeburg, Osnabrück, Köln und Aachen, 2 in Lüneburg, je 1 auf Potsdam, Bromberg, Hannover und Sigmaringen. Von diesen 254 Bädern und Trinkquellen sind 125 Mineralbäder; die meisten Mineralbäder (30) hat der Negierungsbezirk Minden, dann folgen die Regierungsbezirke Breslau, Wiesbaden und Cafsel mit je 9, Merseburg und Arnsberg mit je 8, Münster mit 6, Hildesheim und Koblenz mit je 5, Liegniy mit 4, Stettin, Magdeburg, Erfurt, Schleswig und Osnabrück mit je 3, Köslin, Ovpelu, Lüneburg, Köln, Trier und Aachen mit je 2 und Potsdam, Stralsund, Bromberg, Hannover und Sigmaringen mit je 1. Bon den Mineralbädern versenden 52 Mineralwasser; nah der Be- schaffenheit der Quellen an manchen Orten sind mehrere Quellen sind zu verzeichnen : 4 Wildbäder, 7 alkalishe Wasser, 4 einfahe Koh- falzwasser, 47 Soolen, 10 Jod-, Brom- und lithionhaltige Kochfalz- wasser, 23 Schwefelwasser, 51 Eisenwasser und 1 erdiges Wasser. Bon den 254 Bädern und BVersandbrunnen gehören 27 dem Staat, 57 der Gemeinde, 36 einer Aktiengesellshaft, 133 Privatpersonen, 16 unbekannten Eigenthümern. Der Besuh der Bäder hat sich seit 1870 stetig vermehrt; die Zahl der (wirklihen Kurgäste) betrug im Jahre 1870 in den Mineralbädern 94 743, im Jahre 1890: 273 568; in sämmtlichen Bädern, die Seebäder eingeschlossen, wurden 1870 gezählt 99 009; 1880: 214978; 1890: 401499 Kurgäste. Am stärksten befucht war im Jahre 1890 Wiesbaden mit 102 028, wo allerdings die Durchreisenden mitgezählt find; es folgt Aachen mit 40817, Homburg v. d. Höhe mit 12920, Ems mit 10611, Neuenahr mit 6534, Oeynhausen mit 6464, Kreuznah mit 5008, Langenschwalbah mit 4746. Von Seebädern waren am stärksten besucht: Norderney mit 13 000, Kolberg (auch Soolbad) mit 8229, Heringsdorf mit 7628, Misdroy 7620, Westerland auf Sylt mit 7039, Zoppot mit 6504, Ahlbeck mit 5574, Kranz mit 5599, Borkum mit 5261, Swinemünde mit 4933, Saßniß mit 4830. Der Mineral- wasserversand hat si gleichfalls seit 1870 stark vermehrt. In diesem Jahre wurden 4597126 Flaschen (oder Krüge), im Jahre 1880: 13 779 787 und im Jahre 1890: 22 941 452 verfandt.

Die Handelsverträge und die Handelskammern. ___In der „Zeitschrift des Königl. Preuß. Statist. Bureaus“ (Nr. 1 Jahrgang 1894) wird ein Aufsaß des Mitgliedes des Statistischen Bureaus Dr. L. Franke veröffentlicht, welher die Nothwendigkeit der Handelsverträge mit Oesterrei@W-Ungarn, Jtalien, Belgien und der Schweiz und die Kämpfe darlegt, die um sie geführt wurden, und daran die Aeußerungen der deutschen Handelskammern über die Wir- kungen der Verträge anknüpft. Die Wirkungen werden über- wiegend als ungünstig bezeichnet; nur die kleinere Hälfte der Handelskammern erkennt die wirthshaftlihen Folgen als günstig an. Die angezogenen, Urtheile beziehen \sih aber erst auf das Jahr 1892. Dr. Franke hebt ‘deshalb hervor und führt den Nachweis, daß bei dem Inkrafttreten der neuen Handelsverträge am 1. Februar 1392 eine größere Zahl von widrigen: Umständen si vereinigt hatte, um das deutsche Wirthschaftsleben in der nachtheiligsten Weise zu beetnflussen. Vor allem war es die bereits seit dem Jahre 1890 andauernde wirth- schaftliche Krisis, welhe durch Verminderung der Arbeitsgelegenheit, dur verabgeseßte Löhne und verringerte Unternehmergewinne, durh die Mißerfolge der im Ausland (Argentinien, Brafilien, Portugal u. #. w.) angelegten deutshen Kapitalien, durch ershwerten Waarenabsaß und andere Einflüsse dahin führte, daß die neuen Handelsverträge zu einer Zeit tiefen wirthschaftlichen Nieder- angs Gültigkeit erhielten, daher unmögli fofort eine derartige Virkung äußern konnten, um das deut)che Wirthschaftsleben aus diesem Niedergang plöò ylih nun zu allseitigem Emporblühen zu er- heben. Hierzu wären bei der Lage der Dinge auch die denkbar ks und wirksamsten Mittel nicht im ftande gewesen. Thatsächlih haben aber in den ersten drei Vierteljahren des folgenden Jahres (1893) zahlreihe deutshe Gewerbe- geewe ih wieder eines vermehrten Absaßes auf den ausländischen Märkten zu erfreuen gehabt. Auch die Ziffern des deutschen Außen- handels des ganzen Jahres 1893 stellen die Handelsverhältnisse in ein günstigeres Licht. Die Einfuhr sank von 4227 Millionen

von Mandt-Ackermann’schen Stiftung.

Mark im Jahre 1892 auf 4184 Millionen Mark im Jahre 1893; dagegen stieg die Ausfuhr von 3150 Millionen Mark au 3283 Millionen Mark. Dieser Vorgang ist um so mehr als ein günstiges Zeugniß für die neuen Handelsverträge anzusehen, als an der Aus- fuhrsteigerung gerade die Erzeugnisse derjenigen Gewerbzweige in bervorragendem Maße betheiligt waren, deren Gedeihen für die cin- heimishe Volkswirthschaft von besonderer Bedeutung is, nämli Eisenwaaren, Instrumente und Maschinen, Droguerie-, Apotheker- und Farbewaaren, Glaswaaren, Lederfabrikate, Papier- und Pappwaaren und verschiedene Textilerzeugnisse, darunter namentlich Wollwaaren.

íInvaliditäts- und Altersversicherung.

An Anträgen auf Gewährung von Renten sind bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt eingegangen: a. an Alters- renten im Laufe des Jahres 1891 1105, tim Laufe des Jahres 1892 404, im Laufe des Jahres 1893 381, in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Mai 1894 156, zusammen 2046; b. an Invalidenrenten im Laufe des Jahres 1892 181, im Laufe des Jahres 893 301, in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Mai 1894 180, zusammen 662, mithin seit Beginn des Jahres 1891 an Rentenanträgen überhaupt 2708. Von den Anträgen auf Altersrente entfallen auf das Gebiet der freien und Hansestadt beck 354, Bremen 446, Hamburg 1246, und von den Anträgen auf Invalidenrente auf das Gebiet von Lübeck 95, Bremen 242, Hamburg 325. Bon den Anträgen auf Alters- rente find bis Ende Mai d. I. erledigt 2025, und zwar 1775 dur NRentengewährung , 219 durch Ablehnung und 31 auf sonstige Weise. Von den Altersrentenempfängern sind inzwischen ausgeschieden 264, von diesen find verstorben 254. Von den Anträgen auf Invaliden- rénte find bis Ende Mai d. J. erledigt 613, und zwar 443 durch Rentengewährung, 148 durch Ablehnung und 22 auf fonstige Weise. Von den Inpalidenrentenempfängern find inzwischen ausgeschieden 63, von diesen find verstorben 60. Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sh die noch im Bezuge der Rente befindlichen Personen folgendermaßen: Lübeck 263 Altersrenten, 54 Invalidenrenten, Bremen 339 Altersrenten, 154 Invalidenrenten, Hamburg 909 Alters- renten, 172 Invalidenrenten. Die Jahressumme der bis jeßt ge- währten Renten mat insgesammt 333 700 # aus, von welhem Betrage 47 833,60 # für die inzwishen ausgeschiedenen Renten- empfänger abzuseßen sind. Nach den Berufszweigen vertheilen fich die 2318 Rentenempfänger auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei 148 Rentenempfänger, Industrie und Bauwesen 917 NRenten- empfänger, Handel und Verkehr 365 NRentenemyfänger, sonstige Berufs- arten 171 Rentenempfänger, Dienstboten 2c. 617 Rentenempfänger.

Förderung des Baues von Arbeiterwohnungen.

Dem Vorstand der Versicherungsanftalt Sachsen-Anhalt ift neuerdings durch die von den maßgebenden Behörden (Provinzial- Landtag der Provinz Sachsen und Herzoglih anhaltische Staats- regierung) genehmigten Beschlüsse des Ausschusses der Versicherungs- anstalt die shon seit Jahren angestrebte Möglichkeit gewährt worden, hyvothekarishe Darlehen zur Förderung des Baues von Arbeiter- wohnungen unter erleihterten Bedingungen innerhalb der Pro- vinz Sachsen und des Herzogthums Anhalt auszugeben. Diese Darlehen werden bis zu einem Zinsfuß von 34% herunter und bis zur Beleihungsgrenze von 66F 9% des Play- und Bauwerthes (also über die fonst vorgeschriebene Mündelsicherheit hinaus) gewährt und in der Regel durch Zinszushläge von 1—1# 9/6 getilgt; sie können an Kommunen und Kommunalverbände, Stiftungen, Spar- und Bau- vereine und andere Genossenschaften, unter günstigen Verhältnissen auch an einzelne Versicherte gegeben werden, während eine Aus- leihung an einzelne Arbeitgeber zur Zeit noch nicht stattfindet. Für das Jahr 1894 steht zu derartigen Zwecken der Betrag von 500 000 A zur Verfügung. Sache der betheiligten Kreise würde es nunmehr lein, dafür zu forgen, daß dieser bedeutenden Summe die Gelegenheit zu zweckdienliher Anlegung nicht fehle. In diefer Beziehung möchte es sich unter anderen als zweckmäßig empfehlen, wenn die Krets- Kommunalverbände fich angelegen sein ließen, Darlehen der bes zeichneten Art von der Versicherungsanstalt zu erbitten und die empfangenen Summen na ihrer Kenntniß der örtlichen Verhältnisse und Bedürfnisse zu verwerthen. Auf diese Weise würde es insbesondere vielleicht auch zu ermöglihen fein, einzelnen Arbeitgebern, welhe für das Wohl ihrer Arbeiter thätig fein wollen, die Gelder der Versicherungsanstalt unter den erleichterten Bedingungen mittelbar zuzuführen. Der Kreis Merzig , dessen Maßregeln zur Hebung der Wohnungsnoth in Nr. 3 der „Wohlfahrts- Korrespondenz“, Jahrgang 1393, dargestellt sind, hat in dieser Rich- tung ein bemerkenswerthes Beispiel gegeben. Aber auch da, wo ein ähnliches Vorgehen nicht thunlih erscheint, werden die Kreisbehörden häufig shon dadur fegensreich wirken können, daß fie Anregungen geben, die Bekämpfung der Wohnungsönoth als eine wichtige fozial- politische Aufgabe zu betrachten und entsprehend thätig zu sein.

Wohlfahrtspflege.

Zur Versorgung der hinterbliebenen Wittwen ehemaliger Berg- leute der Güttler’shen Fabrik in Reichenstein in Schlesien ist unter der Bezeichnung „Kommerzien-Rath Güttler-Stiftung“ ein Wittwenheim, im Bau begriffen. Dieses Heim wird aus einem großen und stattlichen dreistöcktgen Gebäude in f{hönster Lage bestehen.

Die Stadt Zobten am B erge wird die Feter thres 300 jährigen ens würdiger Weise dadurch begehen, daß der Grundstein zum Bau eines aus freiwilligen Mitteln zu erbauenden ssttädtischen Krankenhauses gelegt werden wird.

Bestehens demnächst in

Zur Arbeiterbewegung. _ Der Strike der Maurer Freiburgs if, wie dem „Vor- wärts“ mitgetheilt wird, zum Nachtheil der Arbeiter beendigt, da die Strikenden den Zuzug nit mehr fernhalten konnten.

Aus London berichtet die „A. C.“ unter dem gestrigen Tage über den ut Ausftand der Droschkenkutscher: Der Verband der Fuhrwerksbefizer hat einstimmig beschloffen, das Anerbieten des Vorsitzenden des Londoner Grafshaftsraths, Sir John Hutton, in dem Streit zu vermitteln, abzulehnen. Sie fagen, es gäbe nichts zu ver- mitteln, die Forderungen der Kutscher seien unannehmbar. Es. lasse fih gar kein allgemeiner, in ganz London gültiger Tarif aufstellen. Es müsse jedem Fuhrwerksbefizer überlaffen bleiben, si mit feinen Kutshern über den Preis für Miethe von Pferd und Wagen zu verständigen. ;

Literatur.

Milit äris@des.

Nr. 18 des zweiten Jahrgangs der von A. Wolff-Berlin redigierten Rene für deutsche Förster“, Organ zur Vertretung der Interessen des Förster- und Forstkafsenbeamtenstandes, enthält u. a. einen Nas zu der am 15. Juni d. J. stattfindenden Feier des 150 jährigen Fa: ehens der preußischen Jäger. Köni Fri der Große hatte im ersten \chlesischen Kriege den Mangel er leichten

und besonders für den Patrouillendienst ge\{chulten, zuverlässigen Truppe empfunden und beschloß deshalb die Aufstellung einer Se ae zu