1894 / 131 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 Jun 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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fsmittel und 5027 Nummer: landwirthschaftli Gerätbe. / den Pferden sind 35 Nummern edler . warm- blütiger Schläge für den Gebrauch in \{neller Gangart und 93 Nummern s\{werer, fkaltblütiger Schläge, sämmtlich Zuchtthiere. Als Gebrauchspferde sind 50 Nummern zum Wettbewerb gebraht. Außer eisbewerb stehen die Königlichen Dienst- ferde, von denen 59 ausg tellt find: 16 Remonten, 30 Militär- pferde der Garde - Kavallerie - Regimenter und 13 Landbeschäler aus den Ses Landgestüten Celle, Gudwallen und Wik- rath. Von Rindern zählt der Katalog 1227 Nummern, davon 300 Gebirgs- und Höhenschläge, aus allen Theilen von Mittel- und Süddeutschland; 852 Niederungss{hläge; 40 Sbhorthorn. Auch 30 Zugocsen kommen zur Konkurrenz, ebenso find Kühe als find M zum Wettbewerb gemeldet. Bei der Schafzucht

nd Merinos für hochfeine und feine, kürzere wie längere uchwolle und für Stoffwolle durh 20 Nummern ver- treten. Den deutshen Kammwolltypus findet man bei 20, den französishen bei 45 Thieren. Merinofleishshafe zählt die Ausstellung 8 Nummern ; das Verzeichniß der englischen Fleishschafe beziffert sich auf 29. Als „deutsche“ Rassen und Schläge werden 4 Nummern bezeichnet. Im ganzen nennt der Katalog 142 Nummern dieser Bu Gun, rund 800 Schafe. Schweine von ausgesprochen engl sem ypus find in 144 Nummern vertreten; Berkshires und Poland-Chinas in 11; Tamworths in 10; Meißner Schweine 22; „sonstige Schweine und Kreuzungen“, in weißer Farbe 100, in bunter e 17 Nummern. Als „beste Mutterschweine mit den meisten und esten Ferkeln“ konkurrieren 24 Thiere. Im ganzen vertheilen sih rund 400 Schweine in etwa 342 Nummern auf 30 Klassen. Das Ver- cichniß der 77 At en, ungefähr 50 Nummern, unterscheidet in den

ummern 14 Böôcke und 20 Ziegen von mindestens 4 Schaufeln, sowie 6 Böcke und 16 Zegen von mindestens 2 Schaufeln. Schäfer- hunde sind auch auêtgestellt; ebenso Tauben, Hühner, Gänse und sonstiges Geflügel. Die Bienenwirthschaft ist vertreten, wie die vom Deutshen Fischerei - Verein am Parksee vorgeführte Fischerei. Der Weinbau fehlt au nicht, ebensowenig die Moorkultur und die Molkerei. Wie hier die Produktion von Samen und Pflan- zen, von Handels- und Futtergewächhsen in jeder Form, von Dauer- waaren für Ausfuhr und Schiffsverpflegung, Futter- und Dungmitteln aller Art in reihster Anschaulichkeit zur Geltung gebracht ist, fo zeigt dort die Ausstellung von Lehrmitteln die Höhe der Entwickelung und den Stand des heutigen landwirthschaftlihen Unterrichts.

Allgemeiner Vereinstag der deutschen landwirth- \chaftlichen Genossenschaften in Hannover.

Die Verhandlungen des Vereinstages begannen gestern. Nach einem von dem Anwalt des Verbandes, Kreisrath Haas ausge- brahten Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König nahm der Geheime Ober-Justiz-Rath Dr. Vierhaus das Wort und erklärte : Der Königlich preußishe Herr Justiz-Minister hat mich beauftragt, Sie in seinem Namen zu begrüßen. Der Herr Minister nimmt an den Verhandlungen des Vereinstages das lebhafteste Interesse und wüns{t Ihren Berathungen den besten Erfolg. Wenn auch zwishen der Rechtspflege und den Genossenschaften scheinbar ein gewisser Gegensatz besteht, so giebt es do einen Mittel- punkt, in dem beide gemeinschaftlihe Beziehungen haben. Der Herr Justiz-Minister hegt den lebhaften Wunsch, daß das Gebäude, das die Rechtspflege den Genossenschaften errihtet hat, für die Ge- nossenshaften eine Stätte gedeihliher Entwickelung werde. (Lebhafter Beifall.) Nach verschiedenen geschäftlihen Mittheilungen wurden Landes-Oekonomie-Rath Kaufmann-Celle zum Ehren-Präsidenten, Oekonomie-Rath Dr. E on zum Vorsißenden, Landschafts- Rath Maul - Insterburg, Rechtsanwalt Dr. von Bangraß-Neu- stadt a. d. H., Verbands-Direktor Hölk-Kiel und Direktor Johannsfen- Hannover zu O gewählt.

Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Vortrag des Verbands-Direktors Johannsen über die geshihtlihe Entwick- lung des landwirthshaftlichen Genossenschaftswesens in der Provinz Hannover. Der Redner gab ein Bild von der Entwicklung des landwirthschaftlichen Genossenschaftswefens in Hannover und \prach die Hoffnung aus, daß die Verhandlungen des gegen- wärtigen Vereinstages dem hannoverschen Genossenshastéwesen weitere Anregung geben werden. e

Der Anwalt der landwirth\chaftlihen Genossenschaft, Kreisrath Haas (Offenba a. M.) erstattete hierauf den bereits gestern in der Hauptsache mitgetheilten Geschäftsbericht.

Den folgenden Gegenstand bildete ein Antrag der hannoverschen landwirtbschaftlihen Genossenschaften, das Registergeriht betreffend. Es gelangte nah kurzer Debatte folgender Antrag zur Annahme: „Der Allgemeine Vereinstag beschließt, der Anwalt möge darauf hin- wirken, daß das Registergericht über jede im § 152 des Genossenschafts- gesetzes erwähnte Einreihung des Vorstandes eine Benachrichtigung der Genossenschaft zu geben verpflihtet werde. *

Einen weiteren Gegenstand bildete das Thema: „Wie sind Werth- papiere und Waaren und wie andere Vermögensgegenstände, ins- besondere die Anlagewerthe der Molkereigenossenschaften bei der Bilanz- aufftellung anzusezen?“ Auf Antrag des Revisions - Raths Ihrig- Offenbach a. M. gelangte folgende Resolution zur Annahme: „Der X. Allgemeine Vereinstag erklärt: Die der Generalversammlung vor- zulegende und zu veröffentlichende Bilanz is nach kaufmännish folide zu erahtenden Grundsäßen aufzustellen, sie muß wahr und durhsichtig sein, sodaß die Vermögenslage der Genossenschaft in ihrer wirklichen Stärke und Schwäche daraus ersichtlich ift.“

Ds der Frage: „Ist es für die Molkereien erwünscht, der Brennerei eéuidecnolieulaii weiter anzugehören“, beantragte Guts-

S T T C I E R

cht vom 6. Juni, 1) Nachmittags Regen. 2) Nachmittags Regen. | nah August Wilhelm von Schle Morgens. 3) Nachmittags Gewitter.

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Wetterbe

Temperatur

Stationen. Wind, | Wetter.

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Bar. auf 0 Gr u. d. Meeres\p. C =409R.

red. in Millim.

Belmullet . halb bev, Aberdeen 3/halb bed. Christiansund Nebel Kopenhagen . | bededcktt Stockholm . bedeckt

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S | 9 | Regen gefallen. gs S L Gewitter. Auf dem großen Belhen (Vogesen)

t Weststurm. Vorwi d trübes Wett it R 1 4 M r ller und Sinken. ae Tenperátuer ils oan Deutsches Theater. Donnerstag : Z. 100. Male. Tochter: Hrn, Hauptmann a. D. Paul Ka1be Deutschland wahrscheinli.

Mosfau . wolkenlos |

Cork, Queens- M E 3\heiter

Im allgemeinen ist der Luftdruck gleichmäßig ver-

ih von der Biskayasee ostnerdostwärts über das Nord- und Ostseegebiet hinaus nah dem nordwest- | 7 Uhr. (en Diuland á v vie viele v os Sdo grats ächlich über Nordwestfrankreich), über Jütland und | wächter. Lustspiel in 4 Aufzügen, nah Lope de R dem finischen Busen. Bei meist schwachen südlichen | Vega, mit theilweiser Benußung der Braunfels'schen bis westlichen Winden ist das Wetter in Deutschland | Uebersezung, für die deutshe Bühne bearbeitet von erde LB ns Ler I NA es a an zee Eugen 8

üste ist allenthalben, im Binnenlande stellenweise von im Benedix, Mühlhausen und Karlsruhe hatten 1 Aufg von Roderich Benedix

E und Verbands-Direktor Plehn- Gruppe in eRpreite: „Der Vereinstag beschließt: Es is für die Molkereien erwün)cht, unä@hst bei der Brennereiberufsgenofsenshaft zu bleiben.“ Dieser

ntrag gelangte zur Annahme. Danach trat eine Pa oatane ein.

Bei Wiedereröffnung der Sitzung ershien Ober - Präsident Dr. von Dg) en und wurde von den Versammelten durh Er- p von den In begrüßt. Alsdann beschäftigte sih die Ver- As mit der Frage: „Welche weiteren Maßregeln sind gegen die Verfälshung von Butter und U durch Margarine zu ergreifen. Es wurde nah längerer Debatte hierzu folgende von dem Guts- besißer Plehn beantragte Resolution beschlossen:

„Gegen die Verfälshung von Butter und Käse mit Margarine sind folgende weitere Maßregeln zu ergreifen:

1) Es ist dahin zu wirken, daß dem Reichstag keine Aenderungen des Margarinegeseßes vorgeshlagen werden, als die vom Allgemeinen Verbande landwirthschaftliher Genossenschaften im Einverständniß mit dem milchwirths{cha\tlichen Verein beantragten.

2) Der fogen. Butterkrieg durch Ankauf und Untersuchungen von Butterproben ft energish fortzuseßen und auf möglichst viele deutsche Städte auszudehnen.

3) Das Publikum is durch Wort und Schrift darüber auf- zuklären, daß den Konsumenten durch Herstellung der Margarine kein Vortheil, durh die Vermishung der Butter mit Margarine aber er- heblicher Nachtheil erwächst.“ :

Auf Antrag der hannoverschen O E Genossenschaften wurde ferner beschlossen: „Der Anwalt möge dahin wirken, e 4

56 des Genossenshaftsgeseßes dahin näher bestimmt werde, daß der

terbandsvorstand jedem Amtsgericht ein Der nd über die dem Verbande Rec Genossenschaften einzureichen hat, die in dem betreffenden Amtsgerichtsbezirk ihren Siß haben." Eine längere Debatte veranlaßte die Anregung des Anwalts, betreffend das Verhot der Darlehnsgewährung an Nichtmitglieder seitens der Kreditgenossen- schaften. Der Anwalt und eine Reihe anderer Redner befürworteten folgenden Antrag: „Der X. Allgemeine Vereinstag der deutschen land- wirthschaftlilßen Genossenschaften erblickt in dem Verbot der Darlehns- gewährung an Nichtmitglieder seitens der Kreditgenossenschaften das geeignete Mittel zur Wahrung des geno genann Charakters und er vermag darin nah keiner Richtung hin eine Schädigung für die Entwickelung des Genossenschaftswesens zu erblicken.“ Der Antrag gelangte s{ließlich einstimmig zur Annahme. :

Fs folgte cin Antrag des Verbandes der pfälzishen landwirth- schaftlichen S es betreffend die Kreditgewährung bei den landwirthschaftlihen Konsumvereinen.

Theater und Musik.

Im Königlihen Opernhause geht morgen Nofssini's „Barbier von Sevilla“ mit folgender E: Figaro: Herr Bulß, Rosine: Frau Herzog, Almaviva: Herr Sommer, Bartolo: Herr Schmidt, Basilio: Herr Mödlinger, unter Kapellmeister Weingartner?s Leitung in Scene. Darauf folgt „Cavalleria rusticana“ (Santuzza : Frau Pierson, Turiddu : Herr Sylva). Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Am Sonntag wird Wagner’s „Tannhäuser“ gegeben,

Im Königlihen Schauspielhause gelangt morgen Shakespeare’s Lustspiel ,Was ihr wollt" zur Aufführung. Die Be- seßung ist die nachstehende: Viola: Frau von Hochenburger, Olivia : Fräulein Lindner, Malvolio : Herr Grube, Junker Christoph: Herr Vollmer, Junker Tobias: Herr Arndt, Orsino: Herr Ludwig, Sebastian: Herr Herter, Fabio: Herr Link, Narr: Herr Purschian, Maria: Frau Conrad.

Im Deutschen Theater geht morgen „Der Herr Senator“ zum bundertsten Mal in Scene. Am Freitag findet die leßte Auf- führung von „König Lear“ statt. Die Titelrolle spielt Max Pohl, den Narren Josef Kainz. Im übrigen is die Beseßung folgende : Cordelia : Teresina Geßner, Segan : Marie Frauendorfer, Gonneril : Marie Wolff, Edgar : Otto Sommerstorff, Edmund : Hermann Nissen, Gloster : Friedrih Basil, Kent : Max Pategg.

Fn Stuttgart is am 5. d. M. Professor Dr. Immanuel Faißt, Direktor des Konservatoriums für Vusik, Ehren - Musik- direktor des Vereins für klassishe Kirchenmusik :c. im Alter von siebzig Fahren verstorben. Er war ein ausgezeihneter Orgelvirtuos und hat ih durch Kompositionen für Orgel und Chorgesang einen Namen gemacht. In den Jahren 1885, 1888 und 1891 leitete er die großen Stuttgarter Musikfeste.

Mannigfaltiges.

Die Berliner „Gymna sialkurse für Frauen“ wurden am 12. Oktober 1893 mit zunächst 13 Schülerinnen eröffnet. Zweck dieser Kurse ist, erwachsenen Mädchen und Frauen, die eine höhere Mädchen- \chule erfolgreih besucht haben und sich dem Studium der Medizin oder der in den philosophischen Fakultäten vereinigten Wissenschaften in Deutschland widmen wollen, die My erforderte Vorbildung zur Gym- nasial-Reifeprüfung zu gewähren. Zur Sicherung und Ausgestaltung der neuen Anstalt erließ der Vorstand / der Vereinigung im Anfang dieses Fahres einen Aufruf an alle hohgesinnten deutshen Frauen und Männer, mit der Bitte um Uebersendung von Beiträgen. Bis Mitte Mai dieses Jahres gingen bei dem Schaßmeister der Vereinigung, Herrn W. Moeser (Berlin 8., Stallschreiberstraße34/35) an jährlichen Beiträgen : 924 M, an einmaligen Beiträgen 2680 4, zusammen 3604 # ein. Durch das Entgegenkommen der Stadt Berlin konnten die Gymnasial- furse in den Naumen der städtishen Charlottenshule (W. Steglißer- straße 29) untergebraht werden. Sie begannen hier ihre Thätigkeit im Oktober v. I. zunächst mit einer Klasse. Neue Schülerinnen wurden zu Ostern d. J. nicht aufgenommen, da für jede Klasse ein

Anfang 7# Uhr.

Cherbourg. . bedett

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Theater - Anzeigen.

(N T E S E N L A AINS L P E S T HETO E U Sonntag: Der Talisman.

Freitag: Zum

M - N s haus. us. Borlin ¡ QUTADER L U Recht

00 | Ccanma auern-Ehre), Wper in vfzug von L ; E

Karlsruhe . . | etr Ene e nah dem iatadarn Sonnabend : Neu einstudiert: Goldfische. Wiesbaden . | zolfsftück von G. Verga. In. Scene geseßt vom f München .. S - | Ober-Regisseur Teßlaff. Dirigent: Kapellmeister Chemniy . | Dr. Mud.

In Scene gesezt vom Ober-Regisseur Max Grube.

Schauspielhaus. 155. Vorstellung. Der Tugend-

Der Nene De Aufna Le E (Pran Tue e brach) | ; reitag: Zum leyten Male. Kön ear. wing (Schönbruch). A E Se MREWANLE T MoT: Gor oniatoy, Gestorben: Hr. Kapitän z. S. Valette (Un Bord

Residenz-Theater., Direktion: Sigmund Lauten- i; Dex Vorbior bon Devina, burg. Donnerstag: Zu volksthümlichen Preisen, Berlin

| Sus feftgesegt ist, Die Dauer der Kurse ift auf 3 bis 4 a

re berechnet. Zur Aufnahme werden nur folhe Schülerinnen zu- gelassen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. In der Aufnahme. rüfung sind diejenigen Kenntnisse E ev, die programmmäßig n einer vollausgestalteten höheren Mädchenshule erworben werden können; die shriftlihe Prüfung erstreckt si auf Aufsaß, moderne Sprachen und Rechnen, die mündlihe auch auf die übrigen in der höheren Mädchenshule gelehrten Fächer. Meldungen sind an die Leiterin der Anstalt, Fräulein Helene Lange (Berlin W,, Schöneberger Ufer 35, vom 15. September ab: W., Derfflinger- Straße 23) zu richten. Die Kurse finden in den Nachmittagsstunden von 3—7 bezw. 4—8 Uhr statt. Das voraus zu bezahlende Honorar beträgt 125 M. für das Halbjahr. Der Besuch einzelner Kurse ift foweit Plaß vorhanden gestattet, und von dieser Erlaubniß hat bereits cine größere Anzahl von Schülerinnen Gebrauch gemacht. Sämmtliche Schülerinnen müssen sich zur regelmäßigen Theilnahme an den Stunden und zur pünktlichen Erledigung der damit verbun- denen häuslichen Arbeit verpflihten. Im ersten Halbjahr wurden wöchentlich 20 Unterrichtsstunden ertheilt: 4 Griechish, 6 Latein, 2 Deutsh, 2 Französish, 2 Englisch, 2 Naturwissenshaften und 2 Geographie ; im zweiten Halbjahr wöcentlich 23 Stunden : 4 Griechisch, 4 Latein, 2 Deutsch, 2 Französish, 1 Englisch (fakul- tativ), 2 Naturwissenschaften, 2 Geographie, 2 Geschichte und 4 Mathematik. Im ersten Halbjahr fehlten also Geschichte und Mathematik, weil man den ganzen Nachdruck auf die alten Sprachen legen wollte. Die Lehrenden sind fast sämmtlich Gymnasiallehrer in Berlin; für die beiden modernen Sprachen sind bewährte Lehrerinnen, eine Engländerin und eine Französin, gewonnen, Für die Lehrziele sind den Kursen die amtlichen Lehrpläne und Lehr- aufgaben für die preußishen Gymnasien zu Grunde gelegt. Die Unterrihtsmethode is an diesen Kursen, die gewissermaßen einen Aufbau auf die höhere Mädchenschule darstellen, dem reiferen Alter der Schülerinnen angepaßt. Die Schülerinnen sind sämmtli körper- lih und geistig, also nah Alter und erworbenem Bildungsgrad, zur Selbstbestimmung wohl befähigt. Im Oktober d. I. wird die zweite Klasse, Oktober 1895 die dritte Klasse eröffnet werden.

Mit Zustimmung des Hauptvereins - Vorstandes des Vater- ländishen Frauenvereins hat sih am 10. Mai 1894 ein Zweigverein Berlin des Vaterländishen Frauenvereins gebildet. Er verfolgt als seine nächsten Ziele die Ausbildung geshulter Kranken- pflegerinnen und die Errichtung von Koch- und Haushaltungsschulen, während als weiteres Ziel der Bau eines eigenen Krankenhauses in Ausficht genommen i. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich 6 M Anmeldungen von Mitgliedern nehmen entgegen die Vorfißende, Frau von dem Knesebeck, Berlin SW., Großbeerenstraße Nr. 17, und der Schriftführer, Oberst-Lieutenant a. D. Freiherr von Zedtwiy, W., Nollendorfplay Nr. 7.

In der Ausstellung „Italien in Berlin“ sind die jeßt zur Schau gebrachten Sammlungen funstgewerbliher Erzeugnisse der italienishen Maler-, Mosaik-, Glasbläser- und Bildhauerschulen von hohem Interesse. Unter den vielartigen Vergnügungen nehmen die Konzertaufführungen der Gialdini’shen Opernkapelle, vereint mit den neapolitanischen Sängerhören, welche neuerdings auch die beliebtesten Werke deutsher Opernliteratur mit großem Erfolge zu Gehör bringen, sowie die Fechtkünste tes Cavaliere Pini einen hervorragenden Plaß ein. Leßterer tritt morgen Abend um 9 und 10 Uhr in der großen Arena wieder auf.

Friedrihroda in Thüringen, Friedrichroda is in weniaen Fahren schnell zu einem beliebten Luftkurort emporgeblüht. Jm vorigen Jahre hatte es über 1000 Besucher. Jeßt is auch, nachdem im vorigen Jahre das alte Kurhaus abgebrannt war, ein stattliches neues Kurhaus errihtet worden, das an der Stelle des alten liegt und eine Grundfläche von fast 2000 qm umfaßt. Ueber die Hälfte diefer Fläche nimmt, von den Wirthschaftsräumen getrennt, der für das Kurleben bestimmte Theil des Erdgeschosses ein: Musik- und beide Lesesalons, Spiel-, Gast- und Speisezimmer, ferner mit seiner Galerie für die Zuschauer der große Réunionsaal, der tanzenden Paaren reihlich Play gewährt. Genügender Ventilation ift größte Aufmerksamkeit geschenkt. Zum Empfange der Gäste stehen, durch zwei bequeme, feuersihere Treppenanlagen leiht erreihbar, über 80 Zimmer bereit, vor deren Mehrzahl Balkons und Veranden zum Ausblick auf die herrlihe Umgebung laden. Am 10. Juni erfolgt auch die Eröffnung des Theaters, dessen Leitung dem Herrn Direktor Egli Wirth vom Fürstlichen Hof-Theater in Sondershausen anver- traut ist. Es werden Stücke wie „Charley's Tante“, „Sündige Liebe", „Das Heirathsnest“, „Der Herr Senator“, „Der Stehauf* 2c. zue Aufsübrung Tonn

Lemberg, 5. Juni. Die galizishe Landesausstellung ist beute im Namen des Kaisers Franz Joseph von dem Erz- herzog Carl Ludwig feierlih eröffnet worden. Der Präsident des Landesausftellungscomités Fürst Sapieha und der Beisiger des Landes- ausschusses Sawczak hoben nah dem Bericht des „W. S D. in ibren Ansprachen hervor, daß die Ausstellung von dem gesammten Lande unter glei eifriger Betheiligung der Polen und Ruthenen ver- anstaltet sei, und betonten die unverbrüchlihe Loyalität der E

und Ruthenen für den Kaiser und das Kaiserlihe Haus. Erzherzog,

Carl Ludwig erwiderte auf die Ansprache und betonte seine Be- friedigung über das einträhtige Zusammenwirken der beiden Stämme

des Landes. (Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

el’'s Ucbersetzung- Konzerte.

i i Kroll’s Etablissement. Donnerstag und R 1 de fufidemit eun Freitag: Opernhaus, 147. Dorlieltung, Len | Fréitag: Naa Ska Paul Prill. Kal. schwe-

d ( en 1 CUsT rin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard | Life ( : „Kapelle. Musikdi Lieute- theilt. Eine breite Zone niedrigen Luftdrucks ecstreckt | Wagner. (Lohengrin: Herr Kraus vom Hof- und N Kapelle. Musikdirektor Lieute

National-Theater in Mannheim, als Gast.) Anfang Non der bedeckten Terrasse am Königsplayz : Cafs

| und Restaurant bei freiem Entrée.

Familien-Nachrichten. |

abel. Die Dienstboten. Genrebild in Verehelicht: Hr. Assessor Dr. Franz Winterstein Anfang 7# Uhr. mit Frl. Bertha Lans (Wesel).

Geboren: Ein Sohn: Hrn, von Böhl (Kramon bei Warniy i. Meckl.). Eine

(Frankfurt a. O.). Hrn. Richard von Bol-

S. M. Panzer|chifff „Kurfürst Friedrih Wilhelm“). Hr. Prem. - Lieut, a. D. Nudelf von Cickstedt (Dresden). Hr. Ernst von Fowever (Rosto). Freifrau Amalie von Massenbach, geb. von

Berliner Theater. Donnerstag: Die Journa- | Gzerschen (Brandenbur 7 : g a. H.). Hr. Hauptm. ali j ; , | listen, Anfang 7# Uhr, Königliche Schauspiele. Donneréêtag: Opern f 2 leßten Male, Í

Reinhold Schröter (Wildungen). Verw. Fr- Aus eiguem | Steuer-Nath Anna Großjohann, geb. Bendir (Düsseldorf),

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor, Verlag der Expedition (Schol1).

Werlin, , - - | i i i in 2 Aufzü Gioachi ad a i Wien - | Komische Opec in 2 Aufzügen von *Gioachimo Zum 166, Male. Jugend, Ein Liebesdrama in | @ruck der Norddeutschen Buchdrukerei und Verlagf-

Regen Rossini. Dichtung nah Beaumarchais, von Cesar Z Akten von Max Halbe. In Scene geseßt von

Breslau . .. bedeckt |_19 | Sterbini, überseßt von Ignaz Kollmann, ODiri- Sigmund Lautenburg. Anfan | 7

le d'Airx . . wolfig

Md 4 eie | S Baus, Triest ; alb bed, wollt, Lustspiel in 4 Aufzügen von Shakespeare,

gent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 75 Uhr.

154. Vorstellung. Was ihr

Anstalt, Berlin SW,, Wilhelmstraße Nr. 32,

74 Uhr. ; reitag und folgende Tage: Dieselbe Vorstellung, Fünf Beilagen

(eins{ließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 6. Juni

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 131.

1894,

Personal-Veränderungen.

Königlich Preußische Armee. Portepee -Fähnriche 2. Beförderungen und Verfezungen. otsdam, 31. Mai.

Offiziere, Ernennungen, 2 un Im aktiven Heere. 1 Frhr. v. Fürstenberg II., Sec. Lt. vom arde-Kür. Regt., zur Dienstleistung bei des Prinzen Georg von reußen Königlicher Hoheit für die Dauer des Urlaubs desfelben mmandiert.

Neues Palais, 2. Juni. Lauenstein, Hauptm. und Battr. Chef vom Westpreuß. Feld-Art. Regt. Nr. 16, zur Dienstleistung zum Kriegs-Ministerium kommandiert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. L v. Frangçois, Major à la suite des Gren. Regts. König Friedrih Wilhelm 1V. (1. Pomm.) Nr. 2, kommandiert zur Dienstleistung bei dem Auswärtigen Amt, v. Estorff, Hauptm. ] L Siri Gn, Mett. Mr. 31, Hauptm. und Komp. Chef vom Niederrhein. Füs. Regt. Nr. 39, y. Burgsdorff, Pr. Lt. à la suito des 3. Garde-Regts. zu Fuß, He t à la suite des Gren. Regts. König Friedri Wilhelm IV. (1. Pomm.) Nr. 2, kommandiert zur Dienst- eistung bei dem Auswärtigen Amt, Diestel, Pr. Lt. vom Drag. Negt. Freiherr von Manteuffel (Rhein.) Nr. 5, kommandiert als Adjutant bei der Insp. des Militär-Veterinärwesens, Schwabe, à la suite des Gren. Regts. Prinz Karl von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12, kommandiert zur Dienstleistung bei dem Auswärtigen Amt, Volkmann, Sec. Lt. vom 3. Thüring. Inf. Lampe, Sec. Lk. Fuß-Art. Regts. Nr. 5, kommandiert zur Dienstleistung bei dem Aus- irtigen 2 heiden behufs Uebertritts zur Schußtruppe für Südwest, Afrika mit dem 10. Juni d. J. aus der Armee aus.

Le ; , Lober, Sec. Lt. vom Füs. Regt. General-Feldmarschall Graf Moltke (Schlef.) Nr. 38, mit Pension der Abschied bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. Erckert, Sec. Lt. von der Res. des 1. Garde-Drag. Regts. Königin von Großbritannien und Irland, Trooft, Sec. Lt. des Ulan. Negts. Kaiser Alexander 111. von Rußland (Westpreuß). Eggers, Sec. Lt. von der Res. des Feld-Art. Regts. Mr 19, Delbe,: Pr. Ll von der Inf. Bezirks 1 Berlin, scheiden behufs Uebertritts zur Schußtruppe für Südwest-Afrika mit dem 10. Juni d. J. aus der Armee aus.

Im Sanitäts-Korps. ter, Ae Arzt 1. KL

und Komp. Chef vom

p. Heydebreck,

à la suite des

Niederschles. wärtigen Amt,

Neues Palais,

Potsdam,

1. Aufgebots des Landw.

Potsdam, 31, Mai. ( A à la suite des Sanitäts-Korps, tomman- diret zur Dienstleistung bei dem Auswärtigen Amt, Dr. Sh öpw inkel, Assist. Arzt 2. Kl. vom 8. Ostpreuß. Inf. Negt. Nr. 45, scheiden behufs Uebertritts zur Schußtruppe für Südwest-Afrika mit dem 10. Juni d. I. aus der Armee aus.

Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 26. April. Kuhzy, Vogel, Witte, Seidel, Hinze, Donke, Lazareth- Inspektoren auf Probe bezw. in Thorn, Koblenz, Mainz, Graudenz, Magdeburg und Potsdam, zu Lazareth-Inspektoren ernannt.

27. April. Retlaff, Lazareth-Insp. in Schleswig, zum La- zareth-Berw.-Insp. ernannt.

Mercier, Lazareth-Verwalt.-Insp. in Erfurt, zur Wahrnehmung der Lazareth-Ober-Inspektorstelle nah Mülhausen i. E., Rieth, Lazareth-Insp. in Hannover, nah Erfurt, Wünnenberg, Lazareth-In{p. in Straßburg i. E., nah Hannover , Lazareth-Insfp. in St1aßburg i. E., nah Oldenburg, versetzt.

L . Rechnungs-Rath, Intend. Sekretär von der Intend. VII1. Armee-Korps, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Heusmann,

Seidler,

in Hofgeismar, nah Neubreisach,

Proviantamts - Rendant i Proviantmeisterge\chäfte Wiele, Proviantmeister in Neubreisah, nah Gumbinnen, Borowiet, Zahlmstr. Aspir., zum Zahlmstr. beim V1. Armee-Korps ernannt. Schwandt, des Garde-Korps,

Wahrnehmung

Intend. Sekretariats - Assist. von der di jar 2A des XVII. Armee-Korps, Mette, Ober-Roßarzt vom Westf. Drag. Regt. Nr. 7, auf seinen Antrag zum 1. Juli dieses Jahres mit Pension in den Nuhestand, ver- Guttzeit, XVII. Armee-Korps ernannt.

Dr. Nuhland, überzähl. Intend. Assessor von der Intend. des X. ‘Armee-Korps, unter Ueberweisung zu der Intend. des [T, Armee-Korps, zum etatsmäß. Intend. Affsessor ernannt. Chemiker 1. Kl. von der Pulverfabrik bet Hanau, zum Feuerwerks- Laboratòrium ( / : Feuerwerks-Laboratorium in Spandau,

Dr. Pieft,

zur Pulverfabrik bei Hanau, e Dr. Reimarus, Chemiker 2. Kl. von der Pulverfabrik bei Hanau, scheidet mit Ende Mai d. J. aus seinem bisherigen Dienst- verhäâltniß aus. Vielhauer v. Hohenhau, Intend. Rath, Vorstand d. Div., zur Korps-Intend. des Garde-Korps, us i Intend. Assessor von der Intend. des Garde-Korps, zur Óntend. des XIV. Armee-Korps, unter Ueberweisung als Vorstand zur Intend. der 29. Div., zum 1. Oktober d. F, vom Füs. Bat. Gren. Regts. König Friedrich 1. (4. Oftpreuß.) Nr. 5, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand, verseßt. J Schweighoefer, Zahlmstr. vom Füs. Bat. Kaiser Alexander Garde-Gren. Regts. Nr. 1, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt. |

XTIL. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps.

Im Sanitäts-Korps. C Landw. 1, Aufgebots vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Meuret, Unterarzt der Nes. vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, Aerzten 2. Kl. ernannt.

der Intend. der 29.

Bohn, Zahlmîtr.

Dr. Holz, Unterarzt der

Statistik und Volkswirthschaft.

Deutscher Berufsgenossenschaftstag.

Wie {hon kurz telegraphisch gemeldet, trat der 8. ordentliche deutshe Berufsgenossenschaftstag gestern in Dresden Nach der Eröffnung dur den NReichstags-Abgeordneten R öf i dke be- Dv. von Voetticher namens der Reichsregierung, Geheimer Rath Vodel im Namen der sächsischen Regierung, Präsident Dr. Bödiker im Namen des Neichs- rficher Der Vorsitzende gab einen Ueberblick über die Thätigkeit des Verbandes im abgelaufenen Geschäftsjahr. Handels- rihter Emil Jacob-Berlin referierte über die zu erwartende Novelle Staatssekretär Dr. von Boetticher . eseßentwürfe den verbündeten Regierungen zur Zeit vorliegen und nah der demnächst stattfindenden Ueberreichung an den Bundesrath auch dem Beru geben werden würden.

Staatssekretär Versammlung

Versicherungsamts.

zu den Unfallversicherun theilte mit, daß die

sgenossenschafts Verbande bekannt i ammlung erklärte sih mit dem ntrag des Referenten einverstanden, die für diese Frage eingeseßte Kommission bestehen zu lassen und nah Bekanntgebung der Geseßz-

entwürfe einen außerordentlichen Berufsgenossenschaftstag nah Berlin

arbeitung von normalen Unfallversiherungs- Vorschriften; der Auss{huß betreibe die Förderung dieser s{chwierigen Materie unausgesezt. Im weiteren Verlauf der Verhandlung empfahl Herzog-Danzigdie Einrichtung von Samariterkursen nach territorialer Organisation. Direktor Max Sélesinger-Berlin referierte über die Bildung von Unfallstationen und Verbandstätten mit moderner chirurgisher Einrichtung und stationärer Klinik, welhe auch nach außen Hilfe bringen. Aus dieser vom Reichs-Versiherungsamt empfohlenen neuen Einrichtung, an der jeßt hon acht Berufsgenossenschaften betheiligt sind, dürfte sich eine bes ere Organisation des offentlihen Rettungêwesens herausbilden. Die Vorschläge von Nusch-Hannover über die Vermeidung der Doppel- zahlungen von Rente aus der Unfall- und JInvaliditätsversicherung und von Dr. Lahmann-Berlin über die Vertretung der Berufsgenofsen- schaften nach außen, namentlich bezüglich der Vermögensverwaltung, wurden dem Ausschuß zur weiteren Berathung überwiesen. Nach dem Schluß der Sißung fand im Belvedere ein Festmahl statt, an welhem über 150 Perfonen theilnahmen. Staatssekretär Dr. von Boetticher brachte das erste Hoh auf Ihre Majestäten den Kaiser Wilhelm und den König von Sachsen aus, welches von der Versammlung mit Be-

toastete auf den Staatssekretär Dr. von Boetticher, dessen Verdienste um die sfozialpolitische Geseßgebung er hervorhob. Präsident Dr. Bödiker gedachte der reihen Industrie des sächsishen Landes und brachte einen Lrinkspruh auf die sächsishe Staatsregierung und deren Vertreter, Geheimen Rath Vodel aus. Leßterer toastete auf den Verbandsvorsißenden Nösicke. Der nächstjährige Berufsgenofsen\ hafts- tag wird in Danzig abgehalten werden. f

| Der Verbrauch von Getränken in den volkreihsten Städten Frankreichs 1892.

In dem von dem französishen Ministerium für Landwirthschaft herausgegebenen Bulletin (Douzième année, No. 7, 1893) werden für 47 der größten Städte Frankreihs nähere Angaben über den Verbrauch von Wein, Cider, Bier und Alkohol im allgemeinen, sowie auf den Kopf ihrer Bevölkerung (nah der Zählung von 1891) ver- öffentliht. Berücksichtigen wir nur die Städte mit einer Bevölkerung von über hunderttausend Einwohnern, fo sind dies, nach ihrer Größe geordnet: Paris, Lyon, Marseille, Bordeaux, Lille, Toulouse, St. Etienne, Havre, Nantes, Roubaix und Rouen. Die in diesen Städten

ergab _bei einer einen Verbrauch von Hektoliter beim Bevölkerung

von

Ö 4

Der durchschnittlihe Verbrauch an Getränken ist hiernach von

wohl im wesentlichen bedingt theils durch das Klima und die Lebens-

tränke am Ort oder dessen nächster Umgegend erzeugt werden oder

steueramtlihe Beaufsichtigung ershwert ist, in größerem Umfang statt- finden foll.

Marfeille.

Zur Arbeiterbewegung.

Maurern und Meistern eine Vereinbarung erzielt worden, wonach die Meister für die Stunde 3 .Z§ mehr zahlen, während die Maurer die Forderung des Mindestsaßes fallen lassen. Der „Danz. Ztg.“ zu- folge trat am Montag die Lohnkommission der Zimmerge]ellen

Arbeit wieder aufnehmen.

Ueber den Bergarbeiter-Ausstand in Bantorf bei Han- nover, der noch immer fortdauert, wird der „Köln. Ztg.“ unter dem 4. d. M. gemeldet: Die Grubenverwaltung hatte den am 4. Mai begonnenen Ausstand dur Zusage einer Lohnerhöhung am 11. Pai zum Abschluß gebracht. Am 21. Mai traten die Arbeiter wieder in den Ausstand unter dex Behauptung, die Versprechungen seien nitt gehalten worden Ms in einex am. 3. M. ah» gehaltenen Versammlung diefe Behauptung wiederholt wurde, erklärte der Vertreter der Grubenverwaltung, Buchhalter Feise, es könne fein Bergarbeiter den Beweis liefern, daß den gemachten Zu- fagen nit entsprochen worden sei. Schröder aus Bochum erwiderte, er habe 300 Lohnzettel eingesehen und daraus die Ueberzeugung ge- wonnen, daß die Grubenverwaltung ihr Wort nicht gehalten habe. Feise bezeichnete diefe Behauptung als Unwahrheit und wies darauf hin, daß die neuen Arbeitsbedingungen nah dem 11. Mai mit der Aufforderung bekannt gegeben worden feien, es möge jeder Arbeiter, der gegen diese Feststellungen etwas einzuwenden habe, sih melden. Es habe sich niemand gemeldet, und was die Grubenverwaltung ver- sprochen habe, fei gehalten worden. Es wurde kein Gegenbeweis ge» liefert, aber großer Lärm gemacht, weshalb die Versammlung auf- gelöst wurde.

__ Der Strike der Steinarbeiter in Müncheha gen (Hannover) it, wie dem „Vorwärts“ berichtet wird, zu Gunsten der Strikenden cendet.

Die Steinarbeiter von Welschhufe (Königreih Sachsen)

einzuberufen. Direktor Landmann-Berlin berichtete über die Aus-

geifterung aufgenommen wurde. NReichstags-Abgeordneter Rösicke ?

im Jahre 1892 versteuerte Menge der vorstehend bezeichneten Getränke |

Wein Cider Bier Alkohol | 2 386 230 4 498752 112662 291471 173426 |

9178 669335 702 33026 21709 | do e! 1066 31500 21951 | Bordeaux .….… 237734 479206 L6G 1326 T1947 | Lille 149973 43462 825 544337 10496 | Toulouse R 126633 9224751 57 3 684 3 895 | St. Etienne .. 117462 275620 167 9355 T7252 | Havre 114004 45396 89460 3549 18922 | E 106591 149511 159437 4792 6685 | Roubair .… .-. . 104494 16600 223 229319 7 044 | Nouen 103617 46382 149683 14040 17684 |

Stadt zu Stadt ein ungemein verschiedener. Diese Ungleichheit ift | weise der Bevölkerung, theils aber auch dadurch, ob die einzelnen Ge- |

niht. Einen anderen Grund für den durchschnittlich geringen Ver- | brauch einzelner Städte, besonders der im südlichen Frankreich gelegenen, | findet unsere Quelle in den Steuerhinterziehungen, die insbesondere | da, wo diese Getränke zum Hausgebrauh erzeugt werden und die |

__ Von den in Betracht gezogenen Städten findet der ftärkste | Weinkonsum in St. Etienne und Bordeaux ftatt, mit durchschnitt- | lih jährlich 2,34 und 2,02 h1 auf den Kopf der Bevölkerung, der | geringste dagegen mit 0,15 und 0,28 hl in Roubaix und Lille. Ein | bemerkenswerth starker Verbrauch von Ci der wird nur für Rouen | mit durhschnittlih 1,43 h1 jährlih auf den Kopf nachgewiesen, während | derselbe in Lyon, Marseille, Bordeaux, Lille, Toulouse, St. Etienne | und Roubaix kaum nennenswerth ist. Das Bier hat die zahl--| reisten Verehrer in Lille und Roubaix, deren Bevölkerung jährlich | durchschnittlih 3,63 bezw. 2,19 h1 auf den Kopf verzehrt, während in | Toulouse und Nantes im gleichen Zeitraum {on 0,02 und 0,05 1 | genügen, um das Bedürfniß nah diesem Getränk zu befriedigen. | Der Genuß des Alk ohols ist, wohl bedingt durch den Verkehr einer | zahlreichen Schiffsbevölkerung, am stärksten in Nouen und Havre mit

¡ährlich durchschnittlih 16,93 und 16,59 1 auf den Kopf; am geringsten | dagegen mit nur 0,6 bezw. 0,9 und 0,10 1 in Bordeaux, Lyon und |

Aus Danzig wird der „Köln. Ztg.“ unter dem 3. d. M. ge- | meldet, daß der Ausftand im Baugewerk (vergl. die Nrn. 113, 117 |

und 123 d. Bl.) fih dem Ende nähert. Es i} zwischen den | deiden Jnseln bestehenden Zolltarife zu verzollen sind.

zusammen und beschloß, den Arbeitgebern die ermäßigte Forderung | des Minimallohns von 38 - (anstatt 40 4) zu unterbreiten. Falls | die Meister darauf eingehen, wollen die Zimmergesellen fofort die |

befinden sich nah demselben Blatt seit dem 1. d. M. im Strike.

Sie verlangen Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit auf 10 Stunden. :

___ In Nixdorf fand am Montag eine Volksversammlung statt, in welher der „Voss. Ztg.“ zufolge der Neichstags-Abgeordnete Zubeil über den Bierverruf in Berlin und Umgegend sprach. Bei der allgemeinen Grörterung wurden viele Wirthe namhaft gemacht, die sich den Beschlüssen der Arbeiterschaft niht gefügt haben und nah wie vor sogenanntes Ringbier ausshänken. Namentlich foll Herr Gröpler, der Besiger des Saales, in dem am 6. Mai der Verruf über die Vereins- brauerei verhängt wurde, niht nur Bier der Veceinsbrauerei auss{hänken, sondern au die übrigen Rixdorfer Gastwirthe aufgefordert haben ihre Säle für die Arbeiterversammlungen zu verweigern. Desh [b war beantragt worden, über das Gröpler’she Lokal die Sperre zu verhängen. Kurz vor der Abstimmung über diesen Antrag kam es zu cinem Tumult, der dem überwahhenden Gendarmen Veranlassung gab, die etwa 1200 Personen starke Bersammlung aufzulösen.

Aus London wird der „A. K." zum Ausstand der Droschken- futscher von gestern mitgetheilt, daß bis jeßt 5172 Kutscher ein Strikegeld von 5 fh. 6 d. die Woche erhalten haben.

Nach einem Telegramm des „Reuter’shen Bureaus“ aus New- York vom 4. d. M. hat eine große Anzahl der ausftändigen Kohlen- arbeiter in Hillsboro, Jlinois, die Arbeit wieder aufgenommen. In Cripple Creek, Colorado, ist die Aufregung immer noh sehr groß. Die Frauen und Kinder find an einen fichheren Ort gebracht worden, da man glaubt, daß es bald zwischen den Strikenden und den Leuten des Sheriffs zu einem Kampfe kommen werde. Die Strikenden find 1300 Mann stark und haben eine befestigte Stellung auf dem Bull-Hügel eingenommen. is Voit aut C

E E T m eum gas FLiteratur. E E e T e T E f F D E “R __ Im Juni-Heft von „Nord und Süd“ veröffentliht der Wiener Aesthetiker Eduard Kulke einen Auffay „Ueber die Gleich- verehtigung der Empfindungen“, worin die Subjektivität des ästheti- hen Urtheils in klarer, gemeinverständliher Darstellung dargelegt vird. Außerdem enthält das Juni-Heft eine Charakterstudie von Paul Bourget: Herr Legrimaudet (Schluß); einen Essay von Vtto Feld über den Maler Max Liebermann, dessen Porträt treffliher NRadierung den fünstlerishen Schmuck des Heftes ldet, Aufsäße von F. Silbermann über die „Bodenbesitzreform“ ind von Bernhard Stern über die Beziehungen zwischen „Rußland ind Frankreih“ und eine fulturhistorische Skizze von Ernst Schulz: n Schminken“. Sehr hübsch hat Otto Hoffmann die Aufgabe

in Form einer Erzählung uns die Kulturverhältnisse unserer

e

Nr U/1

[testen Vorfahren nahe zu bringen, indem er „Eine Geschichte ¡us indogermanischer Vorzeit“ berichtet. Den Schluß bildet eine oetishe Erzählung von Benvenuto Sartorius (M. Willkomm- Zckchneider) : „Santa Maria del Mar“. _ Das neueste Oktavhest von „Ueber Land und Meer“ Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt) bringt einen interessanten Beitrag ur Luftschiffahrtsfrage. Der Aerodynamiker Professor Georg W ellner in Brünn ift kürzlich mit einem von ihm erfundenen pparatr in die Deffentlichkeit getreten. Er will mit diefer „Segelrad- Tugmashine“ den Vogelflug nachahmen. Eine nähere Schilderung der PVèaschine, die das Ergebniy jahrelanger fystematischer Forschung ist, ¡tebt Wilhelm Gentsh in dem im zweiten diesjährigen Heft der be- liebten Familienzeitshrift enthaltenen Auffaß „Aus dem Gebiete der Luftschiffahrt*. : __— Das 21. Heft der Familienzeitshrift „Zur guten Stunde“ Berlin W., Deutsches Verlagshaus Bong u. Co., Preis des Vierzehns- shefts 40 S) veröffentlicht einen Ppopulären Vortrag von über „Schönheitsyflege, ein Kapitel über Kosmetik und ilette Weiter enthält es die Fortsezungen der beiden elnden Nomane „Feindliche Pole“ von Aug. Niemann und „Diebe“ von A. von Klinckowstroem ; weiter die tiefergreifende Skizze „Vaga- unden“ von Olga Wohlbrück, die launige Humoreske „Hofmaler Läwerchen aus Nochliß“ von Georg Buß und die Plauderet über Kinderspiele von Hellmuth Wille. Von der Gratis-Beilage der Zllustrierten Klassiker (Uhland's Gedichte und Dramen) liegt wieder n Hest det. Nr. 21 des XX. Jahrgangs der vaterländischen Wochenschrift Der Bär“, herausgegeben von Fr. Zillefsen und R. George, hat folgenden Inhalt: Niclot. Ein Sang aus Mecklenburgs Vor- hihte von B. Erhard (Fortfezung). Royalist und Demokrat. aftige Historie aus der Konfliktszeit von Karl Wilke (Schluß). utherkirhe auf dem Dennewißplag von Richard George. (Mit Xbbild.). Große Berliner Kunst-Ausitellung 1894. 1. von Richard Schott. Kleine Mittheilungen: Kaiser und General. Ningbahn- station Iungfernhetide. Kurmärkische Biere.

Handel und Gewerbe. Die amtliche „Gaceta de Madrid“ vom 30. v. M. ver-

| offentliht einen Erlaß des Königlih spanischen Kolonien-

Ministeriums vom 28. v. M., wonach die in Cuba und Puerto Nico eingehenden deutshen Waaren vom leßt- jenannten Tage ab nah der ersten Kolumne der für die

L,

Täglihe Wagengestelluag für Koblen und Koks an der Rudr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 5. d. M. gestellt 11 082, nicht rechtzeitig

estellt feine Wagen.

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In Oberschlesien find am 4. d. M. gester 3958, nicht rechts

eitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen. Beim Königlihen Amtsgeriht 1 Berlin ftanden am

5. Juni die nachbezeihneten Grund}tücke zur Versteigerung: Südlich hinter der Winterfeldstraße, in den großen Hopfenkaveln bes legen, dem Kaufmann Eduard Troplowiyß gehörig. Fläche 16,88 a bezw. 16,19 a bezw. 16,19 a. Für das Meistgebot von 190 000 / wurde die „Berliner Bank“ Aktiengesellschaft, Vinter der Katholischen Kirche 1, Ersteherin. Der Zuschlag wird am . Juni 1894, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.

Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin standen die

nachbenannten Grundstücke zur Bersteigerung: das im Grundbuche von Lantwiy Band 12, Blatt Nr. 344 auf den Namen des Maurers« poliers Gottlieb Kunert eingetragene, zu Lankwiß, Marienstraße, belegene Grundstü. Fläche 8,10 a. Nußungsöwerth 911 6 Mindest- gebot 23598 (6 Für das Meistgebot von 15 000 4 wurde die Frau Tischlermeister Helene Sub

Marienstraße, Ersteherin. Das im Grundbuche vou Schône- berg Band 20, Blatt 898 auf den Namen des Restaurateurs Graust Heinze eingetragene, zu Schöneberg, Sponholzstr. I, belegene Grundstük Fläche 6,80 a, Nußungswerth 1700 6 WMindestgebot 720 « Für das Meistgebot von 34500 46 wurde der Maurer. meister Nobert Benzel zu Berlin, Kaiser Franz Grenadierplay 8, Ersteher. Eingestellt wurde das Verfahren, betreffend das Herm. e andel’sche Grundstück zu Deutsh-Wilmersdorf, Hannoverschestr. elegen.

ert, geb. Kunert, zu: Lankwiß,