dlih wurden noch prämiiert Karl Ungewitter- rn. 117 und 242, die Put enoffen ft für 1_für Nr. 181, H d ybroh für Nr. 187, Menetu Gt MeleNs alt für Nr. 211, Georg wenhüllen für Nr. 248 und Ed, Nacke-Brake für Nr. 253. Der von Seiner Majestät dem Kaiser und König für die landwirthschaftlihe Ausstellung gestiftete Preis, ein kostbares silbernes Tafelbesteck, is dem MNittergutsbesiter Wittig zu Ballu- pônen bei Tollmingkehmen in Ostpreußen für die vortreffliche üchterishe Leistun seines Privatgestüts veclichen worden. ie Thiere, welche dem verdienten Züchter diesen höchsten reis eingebracht haben, sind im Stall 23 unter den Nen. 269 is 276 ausgestelll. Es sind der Trafehner Halbblutfu+tshengst Siegfried, ie Trakehner Halbblutrappstute „Jdee* und folgende Halbblulpferde englisher Abstammung : die braunen Stuten „Sirene*, „HDimbeere* und „Inster“ und die Fuchsstuten „Schneewittchen“, „Fiedel“ und „Selika“. Den großen silbernen Pokal, den Ehrenpreis Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich, erhielt als her- vorragendster Rinderzüchter Rittergutsbesißer Albert Shumann- Tyfkrigehnen in Ostpreußen, der prächtige ostpreußishe Holländer aus- estellt hat. Der große Parey-Jubiläumöspreis, 200 im Verlage von aul Parey erschienene landwirthschaftlihe Werke im Gesammtwerth von 2000 4, wurde dem Verband der oberbadischen JuSigenosien- schaften zu Donaueschingen als Siegerpreis für die beste Ausstellung einer Züchtervereinigung in der Abtheilung Rinder zuerkannt. Dex Preis wird unter der Bedingung verliehen, daß die Bücher an die Landwirthe des Verbandsbezirks kostenlos leihweise abgegeben werden. Die Majolikashale des Klubs der Landwirthe zu Berlin erhielt als Siegerpreis für Samen- zuht Oekonomie - Rath D. Beseler - Weende (Hannover). Ehrexn- preise des Ministeriums sür Landwirthschaft, Domänen und Forsten (Bronzestatuetten) errangen Rittergutsbesißer Wittig-Ballupönen für Pferde, Fürst zu Aera zu Donaueschingen füx seine Simmen- thaler Milchkäse, Gutsbesiger Johann Bernöcker vom Zuchtverband für oberbayerishes Alpenfleckvieh für Ninder dieser Nasse und Nitter- utsbesißer Julius Gerlah-Wulfshöfen für ostpreußishe Holländer. Bwei prachtvolle silberne Jardinièren, die der Kreis Teltow gestiftet, erhielten der Amtsrath Hugo Schrenk-Kleinhof Tapiau und Nitterguts- besißer Albert Schumann-Tykrigehnen. Eine vom Verein der Züchter edler Merinowolle gestiftete Bowle wurde dem Grafen M. Kwilecki- Oporowo (Posen) zugesprochen. Einen weiteren Siegerpreis für Schafe erhielt Graf Colonna Walewski-Grüben (Schlesien). Den Sieger- preis für Ziegen errang der Oekonomie-Rath Tersh-Köstriß.
Die Ausstellung wurde gestern von 10 626 zahlenden Personen besucht. Die Zahl ist geringer als sonst an den zweiten Tagen der Schauen der Landwirthshafts-Gesellschaft, das shlechte Wetter hat viele vom Besuch zurückgehalten. Unter den außerdeutschen Gästen find namentlih die Skandinavier und Russen zahlrei vertreten.
Gesundheitêwesen, Thierkrankheiten und Absperruugs- Maßregelu.
Argentinien. Durch Dekret der argentinishen Regierung vom 1. v. PVêts. ift der Hafen von Lissabon für choleraverseucht und die übrigen portu- giesishen Häfen sind für verdächtig erklärt worden.
Theatex und Musik.
Im Königlichen Dpernhause wird morgen zum ersten Mal „Angla“ von Ferdinand Hummel, Dichtung von Arel Delmar, mit folgender Beseßung gegeben : Karl der Gros: Herr Stammer, Bischof Balduin: Herr Schmidt, Widukind, Sachsenherzog : Herr Philipp, Hereford, Wotanspriester : Herr Fränkel, Angla, Geliebte Widukind's :
räulein Hiedler. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. In Scene gesetzt it die VDper vom Ober-Regisseur Tetlaff. Die dekorative Einrichtung hat Ober - Inspektor Brandt besorgt. Hierauf folgt auf Wunsh Mascagni's „Cavalleria rusticana“, da die gestrige Vorstellung derart überfüllt war, daß die Nachfrage nah Billets nicht befriedigt werden konnte. Die Besezung ist die nach- stehende: Santuzza: Frau Pierson; Turiddu: Herr Sylva. Den Schluß bildet das Ballet „Carneval“ von Graeb-Steinmann (Damen Dell’Era, Urbanska).
Im Königlihen Schauspielhause gelangen morgen Emil O Lustspiel „Vom Landwirthschaftlihen Balle“ und Gött's Lust- piel „, Verbotene Früchte“ nah Cervantes (Damen: Conrad, Schramm, Lindner, Plan; Herren: Bollmer, Keßler, Herßer) zur Aufführung.
Am Sonntag Nachmittag werden im Berliner Theater zum 24. und leßten Mal Schiller's „Räuber“ wiederholt, und am Abend desselben Tages findet die leßte Aufführung des Lustspiels „Kean“" statt, das dann 111 mal mit Ludwig Barnay in der Titelrolle Über diese Bühne gegangen sein wird.
Der Erfolg, welchen die Kapelle des Schwedishen Garde- Husaren-Regiments mit ihren bisherigen Konzerten erzielte, hat die
Wetterbericht vom 8. Juni, 8 Uhr Morgens3.
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Wind. Wetter.
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fallen, ersheinungen ; 298 mm.
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Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Minimum, welches gestern über Norpwestdeutshland lag, ist l ' fortgeschritten, und Sminemünde stürmische nordwestlihe Winde. Ein Hochdruckgebiet liegt über West-Europa und scheint ih weiter ostwärts auszubreiten, sodaß für West- cis deutschland aufflareudes Wetter zu erwarten ist. In Deutschland, außer an der Ostseeküste, wo östlihe Winde vorherrschen, wehen vielfa starke, meist südwestlihe bis nordwestlihe Winde bei trüber und kühler Witterung; fast überall ift Regen ge- vielfach Swinemünde
Direktion des Krell’shen Etablissements veranlaßt, den Gast- spielvertrag noch bis zum Sonntag zu verlängern,
Mannigfaltiges. G
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten rief die Berichterstattung über eine Petition des konservativen Bürgervereins Moabit-Berliín wegen Errichtung eines Realgymnasiums in dem Stadttheil Moabit eine längere Debatte hervor. Die Ver- sammlung beschloß, nah dem Bericht der „N. Pr. Ztg“, Uebergang zur Tagesordnung, nahm aber zuglei eine von den Stadtverordneten Gericke und Gen. beantragte Nefolution an, in welcher der Magistrat aufgefordert wird, bei den Staatsbehörden für die Errichtung einer zweiten höheren Lehranstalt zu wirken. — Dem Magistrats-Antrag ge- mäß bewilligte die Versammlung einen abermaligen Beitrag von 500 M zu den Kosten der Vorarbeiten für den Rhein-Weser- Elbe-Kanal. — Der Antrag des Stadtverordneten Sas Il. u. Gen. auf Asphaltierung der noch niht mit definitivem Pflaster ver- sehenen Theile der Köpenicker- und der Schlesishen Straße u. #. w. wurde nach Begründung durch den Antragsteller (unter Hinweis auf die Gewerbe - Ausstellung 1896) einem Aus\{huß über- wiesen. — Die Vorlage über die Bestellung von Pflastersteinen für 1895/96 (in Höhe von 800 000 4) wurde genehmigt. — Zur Kenntniß nahm die Versammlung die Vorlage über die Beschaffenheit des Wassers aus den städtischen öffentlihen Brunnen. Nach den Untersuchungen der städtischen Bau-Deputation infolge der in der Versammlung geäußerten Bedenken befanden sich zur Zeit 540 Nohrbrunnen und 731 Kesselbrunnen, also zusammen 1271 Brunnen im Betriebe. Von diesen lieferten nahezu 83 °/o tadelloses Trink- wasser, 8,45 9% direkt gesundheitsschädliches und 8,7 9/6 nur verdächtiges Trinkwasser. Iu dem Etat 1894/95 sind für entsprechende Abhilfe-, bezo. Neu-Arbeiten auf beregtem Gebiet 310 000 46 ausgeworfen. — Die Borlage über vie Anlage einer Pferdebahnlinie von der Straße Alt-Moabit durh tie Paulstraße über die Lutherbrüde bis zur Lindenstraße wurde einem Ausschuß zur Borberathung überwiesen.
Im städtishen Obdach befanden si am 1. Mai d. I. 47 Familien mit 165 Personen, darunter 12 Säuglinge. Am 1. Juni wax der Bestand 54 Familien mit 210 Personen, darunter 17 Säug- linge. Das Asyl für nähtlih Obdachlose daselbst benußten im Laufe des Monats Mai 20 280 Personen, und zwar 19 086 Männer, 1194 Frte Von diesen Perjonen wurden 9 dem Krankenhause am Friedrichshain, 24 dem Krankenhause Moabit, 5 der Charits über- wiesen, 462 der Polizei vorgeführt.
Bei der Hauptstiftungskasse des Magistrats find an Ge-
schenken im Monat Mai 225,80 4 eingegangen, an Kollektengeldern 246 M, zusammen 471,80 M.
Professor J. Hartl, der Wiener Universitäts-Fechtmeister, ist hier eingetroffen, um mit dem Cavaliere Pini in zwei Mensuren, auf Floret und Säbel, die Entscheidung über den Rang eines „Meisterschafts- fechters der Welt“, welchen leßterer bis jezt behauptete, auszufechten. Diese Mensuren finden morgen und am Sonntag, Abends 84 Uhr, in der großen Arena der Ausstellung „Jtalien in Berlin“ statt. An beiden Abenden treten mit Pini noch mehrere andere Fecht- meister in die Schranken. Am Sonntag, früh 5&4 Uhr, is großes Morgenkonzert sämmtlicher Musik- und Sängerchöre, Gondelkorfo u. f. w. Der Eintrittspreis beträgt bis 10 Uhr nur 30 „.
Breslau, 7. Juni. Die Stadtverordneten-Versamm- lung hat, wie „W. T. B.“ meldet, die Anträge auf Erweiterung des kommunalen Wahlrechts durch Herabseßung des Wahl- zensus auf 660 bezro. 420 Æ abgelehnt.
Aachen, 7. Juni. Der hiesige „Verein zur Beförderung der Arbeitsamkeit" bewilligte, dem „W. T. B.“ zufolge, in seiner heutigen Bezirksversammlung 300 000 4 als Beitrag zu den Kosten eines Neubaus für die gewerblichen Schulen in Aachen.
Kiel, 7. Juni. Die Sammlungen zum Besten der auf dem Panzershiff „Brandenburg“ Verunglückten sind nunmehr ab- geschlossen worden. Insgesammt sind nah der „Köln. Ztg.“ infolge des Aufrufs Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Heinri 118 489 6 bei dem Vaterländischen Frauenverein eingegangen.
Weimar, 7. Juni. Ihre Königlihen Hoheiten der Groß- herzog und die Großherzogin sowie der Erbgroßherzog und die Grkgroßherzegin begaben sich heute nah Apolda, wo in Gegenwart der hohen Herrschaften sowie des Chefs des Kultusdepartements, Geheimen Staatsraths Dr. von Boxberg die Einweihung der neuerbauten „Lutherkirche“ stattfand. An dem feierlihen Akt betheiligten sich die städtischen und kirhlihen Organe sowie die Be- völferung der Stadt. Das schöne geräumige Gotteshaus, das aus Mitteln, die der dortige Lutherverein gesammelt hat, erbaut wurde,
Schauspielhaus. wächter. oftwärts nah der verursacht zu
1 Aufzug von Roderich Benedix.
nord- Senatox. ‘Anfang 7+ Uhr. Sonntag: Der Talismanu. /LEGET Montag: Zum leßten Male. Gewitter-
in Begleitung von Berlin
meldet 23, ewinnes Deutsche Seewarte. N :
e Goldfische. Anfang 74 Uhr. is E H A E Sonntag, Nachm. 2} Uhr:
Cork, Queens- A toónin ...| 762 |NW 3\wolkig Cherbourg. . | 764 |\WNW 4\bedeckt e ai ¡NW 9\woltkig E an é [SO l\wolkig!) mburg .. | 754 |W 4|beded1 2) winemünde | 750 |ND 8\Negen?) Neufahrwasser| 752 |NO 3|beded14) Memel . …. |_754 |ONO wolkig
Faris E L -- wolkig ünster. . . | 757 |[WSW 4\wolkig Karlsruhe . 762 |SW beded' Wiesbaden . | 760 |W bededt*) München .. | 760 |NW bededté) Chemniy .. | 758 |W wolkig?) Berlin... | 7592 |[W Negen 8) Mien ....| 7566 |W bededt Breolau..…. 759 _[W
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Carneval, Emil Graeb.
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spiel in 3 Aufz 1) Abends Gewitter und Regen. 2) Gestern und | Cervautes, von Nachts Regen. ?) Nachmittags und Nachts Regen. ec Regen. *) Gestern Regen. #©) Nachts
gen, 7) Nachmittags Gewitter. ®) Gestern an- haltend stark Regen, Nahmittags Gewitter. ?) Gestern Gewitter und: Regen.
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Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 148. Vorstellung. Zum ersten Mal: Angla. b Oper in 1 Aufzug von Ferdinand Hummel. T Urg. von Axel Delmar. Negisseur Teßlaff. Brandt. Dr. Mud. — Cavalleria rusticana, in 1 Aufzug vou Pietro Mascagni. dem gleihaamigen Volksstück von G. Verga. In Scene gesezßt vom Ballet - Burleske in 2 Aufzügen von eb. Musik von Adolf Steinmann. Diri- gent: Musikdirektor Steinmann.
Schauspielhaus. wirthschaftlichen Balle. Lustspiel in 1 Aufzug von Emil Pohl. - gisseur Max Grube. en, nach einem Zwischenspiel des : mil Gôtt. i Ober - Regisseur Max Grube. Anfang 74 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 149. Vorstellung. Tanu- häuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Opec in 3 Baller von Emil Graeb.
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In Scene gesegt vom Ober- am 168, E fugend, Dekorative Einrichtung vom | =- U R (Or « e, Dirigent: Kapellmeister Sigmund Lautenurg. Oper Text nah e Ober- Regisseur Teylaff. — Zum 106. Male. von C. Zeller. Anfang 8 Uhr.
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Anfang 7# Uhr. 156. Vorstellung, Vom laud- In Scene geseßt vom Ober-Ne-
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157. Vorstellung. Der Tugend- Lustspiel in 4 Aufzügen, nah Lope de Bega, mit theilweiser Benußung der Braunfels’schen Vebersegung, für die deutshe Bühne bearbeitet von Eugen Zabel. — Die Dienstboten. Anfang 74 Uhr.
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Sonnabend : Zu volksthümlichen Preisen. Ein Liebesdrama in
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Sonntag und folg. Tage: Dieselbe Borstellung.
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fü ; Charley’s Taute, Schwant in 3 Akten von Brandon Thomas. — 1 : Parodistishe Posse mit Gesang in 1 Akt von Gd. Jacobson und Benno Musik von Franz Roth.
"f Anfang 7} Uhr. Sonutag: Dieselbe Vorstellung. Schluß der Saison: Freitag, 15. Juni.
E es Werk des Geheimen Regierungs-Raths, Professors Oken in in.
Hamburg, 7. Juni. Dem „Hamb. Corr." zufölge wurden heute in dem Kurort Eim sbüttel ein Kaufmann und ein Lithograph wegen Falshmün zerei verhaftet. Sie hatten englische 5 Pfund- Noten und amerikanise 5 Dollar-Noten nahgemaht. Es wurden Stücke zum Gesammtbetrage von einigen Millionen Mark beschlag- nahmt, ebenso die zur Herstellung der falshen Noten benugten Pressen, Farben, Zeichnungen und Platten. Der Lithograph is Hausbesiger und war bisher wohlangesehen. Die Nachforshungen wurden bereits seit einigen Monaten betrieben.
Wien. Am Donnerstag früh entlud {G über der Städt ein Unwetter, welhes großen Schaden an Wohnhäusern und Kulturen angerichtet hat. Zahlreiche Personen wurden verleßt, zwei getödtet. Das Gre drang in die Keller und Parterrewohnungen ein. Hagelshlosen in Größe von Taubeneiern bedeckten den Boden stellenweise fußhoc. Der Verkehr war eine Zeit lang unterbroßen. — Die Wiener Blätter berichten folgende Elmelheiten übér däs Un- wetter: In der Hofburg sind an 600 Fenster zertrümmert, besonders in den Wohnräumen der Kaiserin und ter Kronprinzessin Stefanie, am Rathhause eine Anzahl Mosaikfenster und das Zifferblatt der Thurmuhr, am Landesgericht an 1000 Scheiben, an der Dampfmühle Uhl an 4000 Scheiben und an vielen öffentlichen Gebäuden alle Scheiben der Wetterseite, Zwei Personen wurden getödtet, sechs {wer verwundet. Jn einzelnen tiefer gelegenen Stadt- theilen lagen noch am Abend hohe Berge von Eiskörnern, die wie raue Schotterhaufen aussahen; viele Schneeschaufler und Shneewagen ind beschäftigt, sie Eten Das Unwetter zog von West nach
st über die Stadt ; es hat die nördlichen Theile weniger heimgesucht dagegen auf dem Mittelstrih von Hernals nah Simmering an den Wetterseiten der nord ai e Straßenzüge unglaublihe Berwlistungen angerichtet. Viele Volksschulen blieben ( eschlossen, ebenso die inédignischen Vorlesungen im allgemeinen Krankenbaule, In vielen Geschäftsräumen öffentlicher Gebäude konnte nicht gearbeitet werden. Jn der Stadt waren die Verleßungen verhältnißmäßig weniger zahlrei, weil die Straßen Morgens vor 7 Uhr noch ¡iemlich leer find; dagegen wurden viele Schläfer durh den Hagelschlag aus den Betten getrommelt und nah Zertrümmerung der Fenster nit Hagelschauern in ihren Zimmern empfindlich überrascht. Sehr übel zugerihtet wurde das 14. Artillerie- Regiment bei einer Uebung auf der Simmeringer Heide, Das Pferd des Obersten rannte in ein Glashaus und zershnitt #ch die Beine; ein Hauptmann und ein Lieutenant erlitten Verrenkungen. Achtzehn Mann befinden sh im Spital, viele sind leiht verleßt; ein Pferd wurde ge- tödtet. Ein Gärtner wurde von einer Kanone überfahren und ift lebens- gefährlich verlegt, beide Beine sind ihm gebrohen. Im Prater wurde éin Lagerhaus- Arbeiter durch einen umstürzenden Baum erschlagen. Viele Vögel in der Stadt, auch eine Anzahl Tauben, sind durch den Hagel getödtet. Von der Rosenpracht in den Gärten i} kaum noch fahles Gezweige übrig. Im Prater liegen abgeshlagenes Laub und Aeste fußhoch, untermisht mit Hagelkörnern. Einige Blätter geben die Zahl der zertrümmerten Fenstersheiben auf mehr als 300 000, innerhalb einer Viertelstunde, an. Bei den Fuhrwerken und der Tramway sind viele Unfälle und Verkehrs\tocktungen vorgekommen. Der Telegraphen- und Telephonverkehr wurde gestört.
Nach Schluß der Nedaktion eingegangene Depeschen.
Wien, 8. Juni. (W. T. B.) Nach übereinstimmenden, aus ungarischen liberalen Kreisen stammenden Meldungen der Morgenblätter stieß in der gestern von Wekerle unter- breiteten Kabinetsliste der Name Szilagyi's als Justiz- Minister auf den Widerspruch der Krone. Dem dringenden Ersuchen der liberalen Partei und Szilagyi's selbst nah gebend, werde Wekerle eine andere Persönlichkeit für die Uebernahme des Portefeuilles des Justiz - Ministeriums vorschlagen. Demnach würden in dem erwarteten Kabinet die Portefeuilles der Justiz, des Kultus und Unterrichts, des Ackerbaues und des Ministers a latere durh neue Persón- lichkeiten vertreten werden. Als Aerbau - Minister wird übereinstimmend Banffy genannt, als Unterrichts - Minister Baron Eoetvoes, als Minister a latere Graf Julius Andrassy: hinsichtlich des Justiz- Ministers is Zuverlässiges noch nicht befánnt.
London, 8. Juni. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Reuter schen Bureaus“ aus Apia vom 22. v. M. erweist sich die Regierung daselbst vollständig ohnmächtig; die beiden rivalisierenden Parteien stechen in festen Stellungen gegenüber
(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Konzerte.
Kroll's Etablissement. Sonnabend: Doppel- Konzert. Neues Orchester: Paul Prill. Königl. \chwedische Garde- Husaren- Kapelle. Musikdirektor Lieutenant Strömberg. Anfang 6# Uhr.
Sonntag: Dreifaches Konzert. Im Königs- saal: Neues Orchester (Solisten-Abend) : Paul Prill. Im Garten: Kapelle des Garde-Füsilier-Regiments: C. Frese. Kapelle des Kgl. s{chwedishen Garde- Husaren-Negiments: Musikdirektor Lieutenant Ström- Anfang 4 Uhr. Entrée 90 H, Duyend- Billets 4 i
Auf der bedeckten Terrasse am Königsplaß: Café Wein- und Bier-Ausschank bei freiem Entróe.
Genrebild in
Familien-Nachrichten.
Verlobt: - Frl. Helene Koh mit Hrn. Stabsarz! Dr. Schneider (Groß-Kreuß— Altona).
Verehelicht: Hr, Hauptmann Mariotto Frhr. von Bodenhausen mit Frl. Elisabeth Vogel von Xalckenstein (Dobzig). Hr, Franz Frhr. von Ohlen-Adlerökron mit Frl. Maria von la Valette St. George (Schloß Auel).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Hans Frhrn. von Meerheimb (Gnemern). Hrn. Nittérgutls- besißer Lücke (Rittergut Trebiy, Elbe).
Gestorben: Hr. Sanitäts-Yath Dr. Leo Krappe (Berlin). Hr. Landrath a. D, Carl von Base (Burgsteinfurt). Hr. Landrath a, D. Wilibald von Kalkstein (Wogau). Hrn, Hoffmüller vox
Kornaßki Sohn (Larl (Neustettin-Ziegenhagen)-
am.
Operette
Leßte 7 Auf-
Redakteur: Dr, H. Klee, Direktor. Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).
Druck dex Norbdeutschea Buchdruckerei und Verlagk Anstalt, Berlin IW,, Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).
In Scene
13:3,
Statistik und Volkswirthschaft.
Úeber die Ergebnisse der deutschen Viehzählung am 1, Dezember 1892 hatte das Kaiserliche Statistishe Amt {on vor längerer Zeit Nach- weisungen veröffentlicht, die sich indessen auf die Hauptzahlen be- ränkten; in dem fürzlih ershienenen 2. Viertel jahrsheft zur
Statistik des Deutshen Reichs werden nunmehr äuch vie speziellen Ergebnisse, nämlich die für die wichtigeren Viehgattungen erhobenen Einzelheiten: Alter, Geschlecht, Nußzungsroeise, Berkaufs- werth und für Nindvieh und Schweine auä; Lebendgeroiht, bekannt egeben. Dabei sind au die Ergebnisse der früheren Biehzählungen in Deutschland zum Vergleich herangezogen, und es find ferner (iber die Viehbestände fremder Länder Zahlen beigebradht.
Die Stückzahl des Viehes und ver Bienenstöcke betrug danach im Deutschen Reich am
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10, Fanuar 1. Dezember 1883 1392 Pferde E E E A 3 3592 2 3 922 545) 3 830 2556 Maulthiere und Maulesel ) I 009 333
(sel Eu Rindvieh . Schafe
10, Faruár
j 3 786 15776702 15786 764 24999 406 19189715 13589612 Schroeine 7124 088 9 206 195 12 174 288 e 2 320 002 2 640 994 3 091 287 r 2 333 484 I 911 797 2034 479
Die Zahl der Viehstlcke hat somit zugenommen (4+) ober ab- genommen (—) in ber Periode
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mu _ Nach der im zweiten Viert: zur Statistik des T +5 A i” vem LR 0 1 : eutschen Reichs veröffentlichter über die Anmusterungen y e sf nf 1 imon hp Fat A7 los A +r von Vollmatrosen und unbefahrenen ¡iffsjungen bei der deutschen t E
Vandelé-Marine hat 1393 die Zahl der angemusterten Vollmatrofen 16254 betragen, wovon 3476 auf das Gebiet der Ostsee und 12778 auf das Nordfee-Gebiet fallen. Im letzteren Gebiet hat die Zahl diefer Anmusterungen von 1885 an fast alljährlich zugenommen, wogegen das Dstfee-Gebiet 1393 weniger derartige Anmusterungen aufweist als in sammtlihen 9 Vorjahren. Unbetahrene Schiffsjungen (das heifit lolhe, die vorher noch feine Fahrten auf Kauffahrteisifen gemacht hatten) find 1893 im ganzen 1953 angemustert worden, nur um etne geringe Zahl mehr als in den Jahren 1886 und 1887 dagegen erheblich weniger áls 1884 und 1885 fowie 1888 bis 1392 (gegen: 1890 um 18,2% weniger). Dieser Rückgang steht wohl im Zufammenhang mit der Abnahme in der Zahl der kleineren und mittleren Seeschiffe, welbe vorzugsweise Jungen anmufstern, und mit der Zunahme der Dampferflotte, da eine Anmusterung auf Damyf- (iffen für die seemännische Ausbildung der Schiffsjungen wenig um hat und deshalb wenig gesuht wird. — Für die Heuern der Dollmatrofen ist 1893 der Durchschnitt zu 53,70 A monatlich (neben Herköstigung) ermittelt gegen 55,48 e im Jahre 1892, 56,81 4 im Zahre 1891 und 44,30 4 im Jahre 1887. Die durchschnittliche Monatsheuer der unbefahrenen Schiffsjungen ift für 1893 zu 14,50 M, 1990 zu 16,91 A und 1886 zu 1410 MÆ ermittelt worden.
Zur Arbeiterbewegung,
N Der Ausstand der Knüpferinnen in Hannover (vergl. M. [23 d. BLU) is dem „Vorwärts“ zufolge beendet. Gestern
orgen nahmen die Strikenden, nahdem ihnen von der Firma Deh- Hann Spoerer und Friedrich sämmtliche Forderungen bewilligt waren, ie Arbeit wieder auf. nas In einer öffentlichen Volksverfammlung in München wurde lieb einem Drahitbericht der „Voss. Ztg.“ am Mittwoch ein sieben- a riger Aus\chuß gewählt, der in Anbetracht der in der Löwen- —— ueret Herrshenden Zustände ibr und eventuell auch anderen Vrauereten folgende Forderungen zw unterbreiten hat: „Jeder
Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 8. Juni
Brauereicärbeiter \oll die Freiheit ves Anschlusses an seine Organkt- sation haben, zehnstünvige Arbeitszeit, anständige und humane Be- handlung, Erlaubniß, außerhalb der Betriebstäume zu \{chlafen, monat- licher Mindestlohn 100 #4, zweistlindige Sonntagsarbeit.“ Bet Ver- weigerung dieser Forderungen soll ¿inèé zweite Volksyersammlung weitere Schritte berathen. :
Hier in Berlin wurde, wie ver „Volk3-23tg." mitgetheilt wird, am 6, d. M. in einer öffentlihen Schuhmacherversammlung im Pr en Saale, Große Frankfurterstraße 30, beschlossen, eine Kommission zu wählen, die es ich zur Aufgabe machen foll, alle Strikebrecher bei ver leßten Arbeitseinstellung ausfindig zu machen, um in einer syäteren Versammlung lber ihr Schicksäl zu bestimmen. Sehr heftig wurde der Neichstagsabgeordnete Boe - Gotha angegriffen, weil er ven Strike bei ver Firma Tack in Burg ohne Einwilligung der zuständigen Kommission als beenvet erklärt habe,
Wie hiesigen Blättern gemeldet wird, beschäftigte dex Verein dex Beexliner Weißbietwirkhe in Mittwoch Nachmittag im „Felö\chlößchen" abgehaltenen, von etwa 700 Mitaltiedern besuchten Monaf3versammlung mit dem Bierboykott. Der BVorsißende des Vereins, Herx Kuckenburg, bemerkte, daß durch das Verhalten tex Sozialvemokcaten gegen vie Gastwirthe es biesen unmögli aemadbt worben fei, fi vas ¡u verhalten Gerade die Geit- und Schankwirthe seien bei dem Kamvyfe der Theil und f dagegen niht wehrten. Erst Mi Ber Boyfkottkoran ón, Me thn Revision” w t, daß es ihnen ganz glei sei
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+4 f L y q leidende müßten 51 inde gehen, wenn fie fi n Tagen hätten ihm ¡wi
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[894 S M Mas für die Kulturgeschichte Fabrhunderts3, vornehmlich für MNord- Skandinavien. Den Hauptinhalt bilden die Jahres- neu immatrikulterten ftoren, daneben Berz wie Büchern und Kleinodien der Artkisten- ] Briefe verden der Universität Ytachdem A Studierenden im dretßigjährigen Kriege zurückgegangen var, {woll fie furz na dem westfälishen Frieden wieder an, nahm in Fahrzehnt darauf infolge cines Streites zwischen Studenten rofessoren wieder ab und erreichte nie wteder die Höhe rote um e Mi Fahrhunderts. Ferner läßt sih nah dex von den erausgebern bearbeiteten Verzeichnissen erkennen, aus welchen Ländern Das Hauptkontingent stellte selbst verständlißc Pommern, neben ihm kommen Brandenburg, Schleswig- Holstein und Sachsen in Betracht Auch Ausländer fehlen nicht ; hier behauptet Schweden den Vorrang, dem ja Greifswald im west- fälishen Frieden zugefallen war; wir finden aber auch zahreiche Dänen, Norweger, Franzosen, Jtaliener, ja nicht wenige Russen und einzelne Türken. Man steht, der Ruf der Greifstalver Hochschule war über ganz Euroÿa verbreitet. i
Studenten und die ybilosobbisden) Zunächst beleßrt.
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Selr wichtig sind ferner die Notizen der Rektoren und Dekane über ihre Amtszeik, die Beiträge zur Lokalgeschihte Pommerns und zur Geschichte der geistigen Be- wegungen in Deutschland enthalten. So erfahren wir daraus mancherlei über das Gehalt ver Professoren, das je nach den politischen Um- ständen verschieden ho war und nicht immer regelmäßig einlief, iber die Steuerfreiheit der ÜUniversitätsangehörigen, die gelegentlich angefochten wurde, über Festlichkeiten der Hochschule bei Jubiläen, Rektoratswechseln, hervorragenden politishen Ereignissen u. dgl. Befonders reih sind die Bemerkungen über religtöfe Angelegenheiten. Mit Triumyh wird da der Uebertritt von Jesuiten, Mönchen, Reformierten und Türken zum Lutherthum gemeldet, wir hören auch von der Vertreibung eines theologischen Professors wegen Irrlehren , erfahren aber nit, worin seine n Lehren bestanden. Auch von zahlreichen Setten, den Synfretisten, Weigelianern und Mennoniten, erhalten wir hier und da Mittheilungen, u. a. daß sich bei Stolp in Pommern eine den Mennoniten verwandte Sekte der Chiliasten gebildet hatte, deren Dogmen von der Greifswalder Fakultät verdammt wurden. Für Spezialuntersuhungen über all’ diese Dinge wird das hier mitgetheilte Material ein weites Feld eröffnen, und die Benutzung wird wefentlih erleichtert dburch mehrere vorzügliche Register.
M. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten. Von Dr. W. Martens. 2. Theil. Geschichte des Mittelalters. Hannover-Linden, Manz und Lange. 1894. — Dieser Theil‘des vorliegenden Lehrbuchs {ließt sich in setner äußeren Gestalt eng an den vor ungefähr zwei Jahren erschienenen ersten Theil, die Geschichte des Alterthums, an. Er btetet eine knappe — bisweilen sogar magere — Aufzählung der Hauptereignisse, im allge-
1894.
meinen dem neusten Stanbpunkte der Forshung entsprechend. Wie wir bereits in der Besprechung bes ersten Thetls bemerkten, kann dieses Buch nur als Hilf3mitt el für Lehrer und Schüler dienen; den Vot- trag des Lehrers zu erfezen vérmag es nicht, va viele hochwichtige Momente, wie Ursprung und Bedeutung der Deutschen Kaiserwürde, der Investiturstreit in der Erzählung garnicht oder nur obenhin bé- rührt werden. Das Buch beginnt mit den Kriegen zwischen Römern und Germanen und führt bis zum Ende der Regierung Maxtmilian's T. __ ff. Zeitschrift der Historishen Gesellschaäft für die Provinz Posen: Heräútägegeben von Dr. Rodgero Prümers. 3, Jahrg., 2. Heft. Posen, Jolorwiîcz, 1893, — Jn diesem Heft führt Max Beheim-Shwarzbhach seinen utmfangreihen Aufsatz über den Neyzedistrikt zur Zeit der ersten Theilung Polens zu Ende. Jnt der Hauptsache beschäftigt er {h mit den sogenannten „Holländern, v, h. folchen deutschen Kolonisten, die wohl zur größten Theil aus Niederfachien \tammend sich in sumpfigen und wasserreihen Gegenden niederließen, um sie urbar zuw mäGen. Zt tur einé geringe hr
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für Sesdidts- und t i un oa L Bb. 4. Heft i ¡ch mit der Geschichte des Thüringer tiefem Heftchen vielleicht nanGes schätbare Obe =tudie über die Denstebts torbenes Apeléacidlet ein en Ursprung der Familien ¡ebiet ansässig sind, und Böttger wfammengestelltes Vereint der jon Kahla. Hier und d find in den n zur Wirthschaftsgeschichte eingestreut. eihidte endli bringt Tümvel's ÜUnter- SBesangbücher
Monat3\chrift 3 Historishen Vereins von Ober- 7 1393 bis Aptil 1894 München. Universitätäe ‘ucterei Diese Blätter bringen zahlreiche kleinere Beiträge (Be innerhalb Ans gehalten sind. Wir machen aufmerksam auf den Vorträg r. Stigloher über die Rolle des Mainzer Erzbischofs3 Fonrad von Wittel3bach in dem Konflikt zwtschen Kaiser Heinrich ind Richard Löwenherz von England, ferner auf Werner's Zchilderung der unglülichen Kreuzfahrt nach Egyvtèn im Jahre 1221, m der Herzog Ludwig von Bayern einen hervorragenden Antheil ahm, und endlich auf den fkfunfthistorish wichtigen Aufsatz von Traut- mann über den altbayerischen NRenaissancebau Schloß Dachau.
Oktober
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Lunstängeléegenbhetiten Rembrandt’s Radterun gén, von W Seidliß. Mit Textbildern und 3 Heliogravüren. Leipzig 1894, Verlag von E. Seemann. Preis gebunden 10 4 Remhbrandt theilt mit vielen seiner holländischen Kunstgenossen das Schicksal, lange Zeit als Mensch ind Künstler | Auf den Beschreibungen Soubrafen’s und seiner Nachfolger, die in Adriaen van der Werffff den „Phönix der Kunst“ sahen, baute sich ein völlig verzerrtes Bild von Rembrandt als Menschen und Künstler auf. Die mit französischen und italienisch-flassizistishen Bestrebungen koquetkierende Kunstrichkung Hollands seit dem Ausgang des 17. Jahrhunderts konnte Rembraändt nicht mehx gerecht werden. Auch der deutschen Kunst dieser Zeit, die nit Winkelmann das Heil der Kunst nur in dex Nachahmung der Griechen suchte und einen Raphael Mengs auf den Sch{ild erhob, neraische fünstlerishe Individualität Rembrandt's unver- Und weit ab von den Spuren des großen holländischèn
Meisters gingen auch die Bestrebungen dex Präräßhaeliten unv Nazarener tin den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts, ihre rotnan- tischen Neigungen und ihr Mühen nah einem der itälienischen Künst des 15. und 16. Jahrhunderts entlehnten Schönheitsideal. Erft die neueste Zeit hat auf Grund gereifter historischer Forschung und ver- tieften aesthetischen Urtheils vas bisher stark getrübte Bild Rembrandt's in reineræ Schönheit erscheinen lassen. Fnäbesondere gebührk Wilhelm Bode durch seine treffliche Darstellung des künstlerischen Entwicklungs- ganges Nembrandt’s in den „Studien zur Geschichte der holländischen Malerei“ besonderes Verdienst. Auch das in manchen Einzelheiten nicht einwandfrete Buch „Rembrantt als Erzieher" hat unzweifelhaft hier fördernd gewirkt und das Interesse weiterer Kreise für Rembrändk wachgerufen. Die Veröffentlichung von W. v. Seidlig bietet einen neuen s{chäzenswerthen Beitrag zur Kenntniß „des großen, für unsere
vertannt worden fu sein
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tändlich.
Zeit besonders wichtigen, aber noch zu wenig gefannten Künstlers“. Diese Publikation i eine erweiterte Bearbeitung der von Seidliß im dritten Bande der Neuen Folge der Zeitschrift für bildende Kunst veröffentlichten Aufsäge über die Radierungen Nembrandk's. Seidlitz geht mit Recht davon aus, daf Rembrandt ohne Kenntniß seiner Radierungen ebenso wenig gewlirdigt werden könne, wie bei- spiels8weise Dürer ohne Kenntniß seiner Holzschnitte und Kupferstiche. Das vergleichende Studium der zahlreichen über Europa uny Amerika zerstreuten Gemälde Rembrandt?s ift indessen in hohen E ershroert und die Photographie vermag das für diese Geinälde so wichtige Spiel des Lichts und der Farbe nur unvollständig wieder zugeben. Dagegen ermöglicht die Photographie eine vollkommene Wiedergabe der Radterungen. Diese kann deshalb der Kunslfreund aus den NReproduktionen ausreichend studieren und auf diese Weise den Meister in einem wesentlichen Theil seines Schaffens kennen lernen und’ genießen. Hierbei wird thin das S L Buch ein krefflicher Führer sein. Seitdem fich eine strengere Kunstforshüng mit Nem“ randt beschäftigt, ist die Frage nah der Echtheit ver ihm bisher zu-