1913 / 108 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 May 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Haa ck I. (Franz), Haack Il. (Gustav), Jsrael, Gründler, ch, Krause, Noelte, Augustin, Lenß, Vennemann, Schüler, von Kleist, Bohl und Mirisch

Dittrich, Piets

zu Kassensekretären sowie

der Kanzleidiätar Platen zum Geheimen Kanzleisekretär.

der im verflossenen Halbjahr (1. Oftober 1912 bis 31. März 1913) an der Tierärztlihen Hochschule in Berlin Promovierten.

» | Vor- und Zunamen |

| Leopold Himmel 2 | Albert Buß

3| Friedrich Pöhlmann

| 5 | Karl Kiesewetter 6 | Karl Maaß

O A 7 | Benomar Schilling

8 | Mar Kaselow 9} Reinhold Stier

10 | Hubert Smidt 11 | Hans Kolewe 12/ Erich Göbel

13 | Julius Honigmund 14 | Georg Henke 15 | Paul Gregor

16 | Walther Pape 17) Theodor Veelken 18 | Hans Zoeger 19 | Walter Gieben 20 | Erich Kunzendorf 21 | Max Flemming 22 | Hugo Bülles 23 | Gregor Proppe

24 Kurt Ganzer

5 | Theodor Nowotny 26 | Theodor Weikert 27 | Hubert Wegner

| Hans Karneßky

Grnst Kömvf Emil Weber Ulrich Heide Mar Meyer

Nobert Macharski Alfred Berger Max Wenzel Wilhelm Wegener Carl Bonger

38 Paul Leitner

Î 39 | Ewald BVüngel 40 | Ewald Holzky 41 | Christian Obladen 42 | Anton Stoß 43 | Herbert Illmer

4 | Friedri Eñgelhartt |

Liste

| Bauerwitz

| Herrnstadt, Kreis

| Guhrau

| Lonnerstadt franken)

Johannisburg (Ostpr.)

| Gotha

| Nottnow, Kreis Greiffenberg in

Pommern

| Alt Terranowa, Kr.

Elbing

| Pencun, Kr. Randow |

| Fredersdorf,

| Berlin

| Schüsselndorf, Kreis | ¿ | Brieg, Bez. Breslau |

| Osnabrück

| Posen

| Nikolaiken, Kr. Sens- |

Bra | Met

| Borken i. Westf.

| Landsberg a. | Crefeld

| Sprottau

| Torgau

| Crefeld

| Semmritz, Kreis

| Schwerin | Zehlendorf, | Teltow

| Nehnsdorf, Kr. Kalau

| Berlin

| Hobenretnkendorf, | 5 | Kreis Randow | Oeventrop, Kr. Arns- j

berg i. W. Heblos, Kr La

| Bolchen i. Lothr. | j Labes, Kr.Negenwalde | ; Paulusgrube, Kreis | é

Beuthen, O. S. |

| Heilsberg | Schrimm |

f

wedel

| Gräfenhain, Herzog- | Gotha

tum Güstrow

Guttstadt i. Ostpr. Gymnich, Bez. Cöln |

München Jarot\chin

Berlin, den 6. Mai 1913.

Der Rektor der Königlichen Tierärztlihen Hochschule. Cremer.

Geburtsort der Promovierten

Zauch-Belzig | Comfort (Texas) :

| Gembitz, Kr. Mogilno Borstel, Kr. Neustadt | Beetzendorf, Kr.Salz-

Wohnort

| Breslau Erfurt

(Ober- Jena | Sobannisburg

Berlin

Gr. Uchterfelde

Berlin

Charlottenburg

Kreis | Berlin

b. Berlin

| E h Wern

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Kreis Zehlendorf (Wannsee- | hn)

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| Gembitz Pasewalk (Kür. 2) Berlin

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Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 16 der Preußischen Geseßsammlung enthält unter

Nr. 11 274 eine Verordnung, betreffend die Auflösung des Hauses der Abgeordneten und die Vertagung des Herrenhauses,

Bon 4 Mai 1915.

Berlin W. 9, den 7. Mai 19183,

Königliches Geseßsammlungsamt. : Dor.

2,

J)

Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister für

Handel und Gewerbe Dr. Sydow mit Urlaub.

Ab gerei

10:

Prenßen.

„Nürnberg“ Ml

Zeanling, S. M. Vpdoul. „9. M 1 Flußkbt. „Tsingtau“ in Shaochaufu eingetroffen.

Nichkamiliches, Deutsches Reich.

Berlin, 8. Mal 19183. Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 6. Mai S. M.S.

dem Chef 90‘

Baden.

Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz-Regent und die Prinzessin Ludwig von Bayern sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern nahmittag von Karlsruhe nah Edenkoben ab- gereist. Zur Verabschiedung hatten sih auf dem Bahnhofe Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin und Seine Großherzogliche Hoheit der Prinz Maximilian und Gemahlin eingefunden.

Elsaß-Lothringen.

Die Erste Kammer hat, wie Entwurf des Besoldungsgeseßzes nah den Beschlüssen der

Finanzkommission angenommen.

des Kreuzergeshwaders in in Diingiau und S. M.

„I. D. D. melbel, den

des Landes, für Oberregierungsräte, Oberforstmeister und die Direktoren des Oberversicherungsamtes ist eine neue Klasse gebildet worden entgegen dem Vorschlag der Kommission und gegenüber der ausdrücklichen Erklärung der Regierung, daß sie gegen die Heraushebung dieser Beamten sei.

Oefterreich-Ungarn.

Die „Neue Freie Presse“ erhält von zuständiger Stelle eine Darstellung des in der heutigen Sißung der Londoner Bolschaftervereinigung vorzulegenden Statuts für das fünftige Albanien. Die wichtigste Frage ist zunächst die Schaffung einer nationalen Gendarmerie, zu deren Organi- sierung und Ausbildung fremdländische Offiziere herangezogen werden müssen. Hand in Hand mit der Lösung dieser Frage geht die finanzielle Frage. Da Albanien aller Geld- mittel entblößt ist, soll dem neuen Staat eine Anleihe ge- währt werden, entweder von Oesterreich-Ungarn und Ftalien in der Form eines Vorschusses auf die voraussichtlichen Einnahmen Albaniens, oder es wird eine internationale Anleihe unter der Garantie Oesterreih-Ungarns und Jtaliens aufgenommen werden. Um. dem. neuen Staat Ein- nahmequellen zu verschaffen, wird zunächst das Steuerwesen zu regeln sein, was eine der shwierigsten Fragen ist. Ein weiterer Punkt betrifft die Justizpflege. Hier hat sih der Entwurf ungefähr an das Beispiel der JZustizpflege in Aegypten gehalten. Ferner sind in dem Entwurf die Errichtung von Schulen, die Anlage von Straßen, der Ausbau der Häfen und die Erbauung von Eisenbahnen vorgesehen. Als wichtigste Eisenbahnlinien kommen die von Valona nah Monastir oder von Durazzo nah Uesküb in Betracht, von wo gegebenenfalls über Kumanowo nah Küstendil eine Fortseßung gebaut werden soll. Erst nah Re- gelung dieser Fragen wird die Frage des künftigen Oberhauptes Albaniens gelöst werden.

Großbritannien und Jrland. Das Junternationale Kolonialinstitut beriet gestern über die Vollstreckbarkeit kolonialer Gerichtsurteile im Mutterlande und umgekehrt. , Berichterstatter war der Senator Speyer - Brüssel. In der Debatte vertrat, „W. T. B.“ zufolge, der Geheimrat, Professor Or. Köbner - Berlin das deutsche System der unbedinglen gegenseitigen Bollstreckbarkeit der kolonialen und mutterländishen Richtersprüche. In dem gleichen Sinne sprachen die Vertreter Frankreichs, Jtaltens, Hollands und Portugals. Lord Reay teilte mit, daß in England, wo bis jeßt foloniale Gerichtsurteile als ausländishe behandelt werden, neuer- dings Neigung zur Annäherung an das System der anderen folo- nifierenden Nationen hervorgetreten sei. Hierauf begann die Ver- handlung über die Stellung der Regierungen zu den Missionen. Der erste Berichterstatter Konsul Vohsen-Berlin betonte, daß der Staat und die Missionen zwei von einander unab- hängige Faftoren in der Entwicklung der Kolonien seien, daß der Staat den verschiedenen Bekenntnissen weitgehende Aktionsfreiheit geben, andererseits aber die Missionen sich_ der politishen Tätigkeit enthalten müßten. Für Grziehung8zwecke, Krankenpflege und ähnliche Wohlfahrtszwecke könne die Regierung finanzielle Beihilfen bewilligen. Der Mitberichterstatter Staatêrat Hasselmann -Holland stimmte dem im wesentlichen bei. Frankreic{.

Der König von Spanien, der Präsident Poincaré und die Mehrzahl der Minister wohnten gestern vormittag einer Parade der Truppen der Garnison auf der Jnvalidenespla- nade bei, an der auch die Zöglinge der Militärschulen teil- nahmen. Am Nachmittag empfing der König von Spanien den früberen Präsidenten Emile Loubet und die Mitglieder des diplomatischen Korps. Abends gab der Präsident Poin- caré zu Ehren des Königs von Spanien im Elysée ein Galadiner, dem die Präsidenten und zahlreiche Mitglieder des Senats und der Kammer, hervorragende Vertreter von Kunst und Wissenschaft und die Spizen der Zivil- und Militär- hehörden beiwohnten. Hierbei brachte Der Praroent laut Meldung des „W. T. B.“ folgenden Trinkspruch aus:

Sire! Frankreich, tas die beiden leßten Besuche Eurer Majestät in dankbarer Erinnerung behalten hat, gedenkt bewegt der Sym- pathie, die Sie ihm stets bezeugt haben. Es ist glücklih, von neuem einen Herrscher zu bewillklommnen, der es durch seine Treue, Anmut und Tapferkeit zu bezaubern gewußt hat. Es begrüßt in íSFhnen die edle Nation, die der Geschi&;te jo viele ruhmvolle Seiten difitert und der Welt so viele Beispiele von Ritterlichkeit geliefert hat. Ich beg! ückwünsche mich besonders, Gure Majestät am Tage na dem einmütigen Votum empfangen zu können, durch welches die ge\eßgebenden Ver]ammlungen unserer beiden Länder unseren Marokko- vertiägen ihre Billigung gegeben haben. Die langen und böf- lihzn Unterhandlungen, die zu den jüngsten Abkommen geführt

haben, würden, wenn es dessen bedurft hätte, Spanten und Frank- reich in die Lage gebracht haben, einander besser zu kennen und noch mehr zu \{hägen. Nicht erst seit gestern haben die beiden großen benahbarten Völker die enge Solidarität ihrer Interessen und die ständigen Ursachen ihrer überlieferten Freundschaft begriffen. Aber indem sie von jeßt an mit gegenseitigem Vertrauen an einem Werke der Zivilifation und des Friedens zusammenarbeiten werden, werden se flarer als je in ihrer Nachbarschaft eine Lektion der Natur und in ihrer Verwandtschaft das Sesez ihrer Bestimmung erblicken. Ich erhebe mein Glas zu Chren Gurer Majestät, Ihrer Majestät der Königin und des Prinzen von Asturien. Ich trinke auf das Gedeihen und die Größe Spaniens !

Der König Alfons erwiderte :

Sie haben mir soeben ein Willkommen geboten in Ausdrücken, die nur die Bewegung steigern können, die mich ergreift, wenn ih mich auf dem Boden dieses edlen Frankreichs befinde, das mir immer so lebhafte Sympathien bekundet hat. Ihre Worte gehen mir unmittelbar zu Herzen. Sie werden auch die Königin tief rühren, die es lebhaft bedauert, an dem heutigen Tage die kostbaren Zeichen der Freundschaft, die mir gegeben wurden, nicht mit mir empfangen zu können. Die spanishe Nation wird mit Freuden in dem warmen Emvfang, der mir bereitet wurde, abermals die brüder- lichen Gefühle feststellen, die das französishe Volk für fe hegt. Unsere beiden Länder, bisher Nachbarn in Europa, werden es von jeßt ab auch in Afiika sein und werden sich freuen, in-den von ihnen g: siegelten Verträgen die Bahn erweitert zu haben, die es ihnen gestatten wird, jéden Tag mehr die zahlreihen fie einigenden Bande zu befestigen und thre Mitarbeit immer enger zu gestalten an dem Werke des Friedens und des Fortschritts. Herr Präsident, ih erhebe mein Glas auf Ihre G-:sundheit und auf das Wohl Frankreichs!

An das Mahl {loß sih ein glänzender Empfang an, dem viele Mitglieder der diplomatischen, wissenschaftlichen, künstlerischen und schriftstellerischen Kreise sowie der spanischen Kolonie beiwohnten. Darnach begab sih der König, von Kürassieren begleitet, nah dem Ministerium des Auswärtigen.

Der auf den 15. Mai anberaumte Zusammentritt der Jnternationalen Finanzkonferenz ist nah einer Meldung des „W. T. B.“ neuerdings verschoben worden und

die Beratung über den Gesezentwurf, betreffend die

Der Heeresausschuß der Kammer seßte geflern rei- jährige Dienstzeit, fort und faßte nah eingehenden Dar- legungen des Abg. Jaurès und des stelloertretenden General- fans General Legrand den grundsäßlihen Beschluß, daß im Hinblick auf die erwarteten Mannschaftsüberschüsse in. jedem Kontingent eine Anzahl Leute vorzeitig beurlaubt und entlassen

werden fönnen. Rußland.

Einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge ist gestern ein neues, vom Kaiser sanktioniertes Reglement über die Hauptverwaltung des Generalstabs veröffentlicht worden. Die Reichsduma hat gestern nah den Osterferien die Arbeiten wieder aufgenommen. Es gelangte ein Antrag der Kadetten und Sozialdemokraten, Frauen als Fabrik- inspektorinnen anzustellen, zur Besprehung. Troß des Widerspruchs des Regierungsvertreters entschied sih die Duma mit 77 gegen 64 Stimmen dahin, daß die Ausarbeitung einer entsprechenden Geseßvorlage wünschenswert sei, und überwies die Frage einer Kommission.

Türkei.

Das Amtsblatt veröffentliht ein vorläufiges Geset, in dem dem Kriegsministerium für das laufende Jahr ein außerordentlicher Kredit von zwei Millionen gewährt wird. Der „Agenzia Stefani“ zufolge kündigt Essad Pascha _. an, daß er bereit sei, seine Truppen in Durazzo einzuschiffen, und die Pforte bitte, ihm die nötigen Dampfer zu senden. Essad bestreitet ferner, daß seine Truppen mit denjenigen Dschavid Paschas einen Kampf gehabt oder daß sie Gewalttaten begangen hätten. Nachrichten des armenischen Patriarchais zufolge sollen drei Armenier im Sandschak Musch von Kurden er- mordet und ein armenisches Dorf geplündert worden sein. Wie „W. T. B.“ meldet, werden von armenischer Seite fort- gesezt Listen über die Missetaten der Kurden veröffentlicht. Ein im Laufe der vorgestrigen Sißzung der armenischen Nationalversammlung verlesener Bericht stellt die Lage in Adana als derart bedrohlich hin, daß sogar Megeleien zu be- fürchten seien.

Serbien. Die Skupschtina hat gestern mit 72 gegen 24 Stimmen in zweiter Lesung den Geseßentwurf über den Bau der neuen Eisenbahnlinien angenommen. Wie das Blatt „Pravda“ meldet, isl vorgestern in Kumanowo zwischen der Geistlichkeit des Patriarchats und des Exarchats eine Einigung erzielt und die dort bestehende Spaltung zugunsten der serbischen Kirche beseitigt worden.

Montenegro.

Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ hat sich der Zivilgouverneur von Skutari gestern mit dem Auftrage des Königs Nikolaus nah San Giovanni di Medua begeben, alle Einzelheiten bezüglih der Näumung Skutaris durch die Montenegriner und dessen Uebergabe an die Kommandanten des internationalen Geschwaders zu regeln. Die Räumung wird sobald als möglich erfolgen.

Amerika.

Das amerikanische Nepräsentantenhaus hat nah einer Meldung des „W. T. B.“ den die Einkommensteuer behandelnden Teil der Zolltarifvorlage ohne Aenderung ange-

nommen. Asien.

Jm chinesishen Repräsentantenhause kam es, wie „W. T. B.“ aus Peking meldet, gestérn bei der Beratung der Anleihe zu einer stürmischen Sizung. Die Opposition lärmte, worauf die Anhänger der Regierung den Saal verließen. Die Verhandlungen über die Einzelheiten der Anleihe werden fortgeseßt.

Seijiro Hirai, Betriebsdirektor der japanischen Eisen- bahnen, hat den Posten eines Beraters für das chinesische VBerkehrsministerium angenommen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Streiks und Aussperrungen in Deutschland im Jahre 19129)

In dem soeben erschienenen 269. Bande der „Statistik des Deutschen Neich5“ i die ausführlihe Statistik der während des ahres 1912 in Deutschland vorgekommenen Streiks und Aus- sperrungen veröffenlliht worden, die den 14. Jahresband der amtlichen Streikstatistik bildet.

Nach dieser sind in dem Jahre 1912 im Deutschen Reiche 2519 Streiks mit 406314 Streikenden beendet worden, und zwar in 7255 Betrieben mit 887 041 Arbeitern. Diesen 2510 Streiks des Jahres 1912 standen in den leßten Jahren gegenüber 2566 im Iahre 1911 2113 |. J. 1910, 1537 t. I. 1909, 1347 t I. 1908, 2266 1. 3. 19077 8928 f S. 1906, 2408 f S. L900 LSO L S LOOL nb 194 i. J. 1903. Im Vergleich mit dem Jahre 1911 haben somit im Be- richtsjahre 56 Streiks weniger stattgefunden Ueberblickt man die Zahlen für die leßten 10 Jahre, fo zeigt sh, daß nur das Jahr 1906 mit höheren Ziffern, als fie das Berichtsjahr aufweist, hervor- tritt, und daß innerhalb dieser Periode die Zahl der beendeten Streiks zwischen 3328 im Jahre 1906 und 1347 i. J. 1908 s{chwankt. Von den 2510 i. I. 1912 beendeten Streiks entfallen 1461 auf Preußen (davon auf die Nhbeinprovinz 257, auf Westfalen 233, auf Branden- burg 162, auf Berlin 159, auf die Provinz Sachsen 113, auf Hanuover 111, auf Schlesien 101, auf Hessen-Nassau 81, auf Ost- preuñen 66, auf Sch!eswig-Holstein 58, auf Pommern 47, auf West- preußen 39, auf Posen 34), 259 auf das Königreih Sachsen, 252 auf Bayern, 90 auf Hamburg, 70 auf Baden, 69 auf Elsaß-Lothringen, 58 auf Württemberg, 251 auf die übrigen deutsben Staaten.

Während nah der Zahl der Streiks das Berichtsjahr 1912 in der Reihe der letzten zehn Jahre an dritter Stelle steht, rückt es in Ansehung der Zahl der Streikenden an die zweite Stelle; den 406 314 Streikenden des Jahres 1912 standen 217 809 im Jahre 1911, 1DOGSO l S. 100, O20 L S, 10D C9392 L S 1908 102450 L S 1907 22218 L S 1906, 4US 140 1 S. 1900 L ASO L L 1904 und 85 603 t. F. 1903 gegenüber. Durch die i. I. 1912 be- endeten Streiks wurden 7255 Betriebe in Mitleidenfchaft gezogen (1911: 10640, 1910: 8276, 1909: 4811, 1908: 47/4, 1907: 159 092, 1906: 16 246, 1906: 14481, 1904: 10 321 und 1903 : 7000). Von den betroffenen 7255 Betrieben wurden 1964 gleih 27,1 °%/o durch den Streik zum völligen Stillstand gebraht. Von der Gesamtzahl der Beschäftigten 887 041 streikten 406 314 Personen = 45,8 9/6 (1911! 217 809 366 9/0, 1910: 155 680 = 41 69/0, 1909: 96 925 = 38,2 9/0, 1908: 68 392 = 34,3 9/0, 1907: 192 430 = 43,29%, 1906:

*) Vergl. Nr. 99 des „R-ihs- und Staatsanzeigers“ vom 24. April 1912, îin der die Statistik dec im Jahre 1911 vorge-

Nur für die obersten Richter

wird voraussichtlih erst am 20. d. M. erfolgen.

fommenen Streiks und Aussperrungen enthalten tft.

972218 = 39,7 9/0, 1905: 408 145 = 52,5%). Von der samt- zahl der Streikenden standen 62454 = 15,4 a0 in einem E unter 21 Jahren. 143 574 = 35,3% der Streikenden waren zur so- fortigen Niederlegung der Arbeit berechtigt; 262 740 = 64,7 9/6 wurden vertragsbrü{hig. Von der Zahl der Vertragsbrüchigen standen 42328 = 16,1%/0 im Alter von unter 21 Jahren. 11 093 Nicht- streifende (= 2,7 9/6 aller Beschäftigten) wurden durch die Streiks in M Den aft gezogen, soda» sie die Arbeit niederlegen mußten.

Die Bedeutung der Streiks läßt sich messen 1) an der Be- teiligung8ziffer und 2) an der Zahl der Betriebe, die in Mitleiden- hast gezogen sind. So gab es im Jahre 1912 1) 161 Streiks = 6,4 9/0, an denen sich 2—5 Arbeiter beteiligten, 331 = 13 29/6, an denen 6—10 Arbeiter, 463 = 18,4 9/0, an denen 11—20 Arbeiter, 310 = 12 49% an denen 21—30 Arbeiter, 372 = 14 s 9/6, an denen 31—50 Arbeiter. 343 = 13,79%, an denen 51—100 Arbeiter, 203 == 8 19/6, an denen 101—200 Arbeiter, 145 =5,8 9/9, an denen 201—500 Arbeiter, und 182= 7,29/0, an denen 501 und mehr Arbeiter beteiligt waren, 2) 1902 Streiks = 75,8 9/0, dite nur je 1 Betrieb erfaßten, 390 = 15,5 9%, die 2—5 Betriebe, 118 = 4,7 9/6, die 6—10 Betriebe 60 = 2,49%, die 11—20 Betciebe, 13 = 0,5 9%, die 21—30 Betriebe 10= 0,49%/0, die 31—40 Betriebe, 5 = 0,29/0, die 41—50 Betriebe, und 12 =0, 9/0, die 51 und mehr Betriebe erfaßten. Im Berichts- jahre 1912 hat die Zahl der größeren Streiks mit mehr als 100 streikenden Arbeitern gegenüber dem Vorjahre 1911 um 283 9% zugenommen. Die Zahl der Streiks, die mehr als 50 Betriebe erfaßten, sank gegen das Vorjahr um fast die Hälfte. An den 1902 C inzelstreiks des Jahres 1912 betetligten sh 205 950 oder 50,790 (im Vorjahre 45 s 9/0) der Streikenden, an den 608 Gruppen - streif 8 200 364 oder 49,3% (im Vorjahre 541%). Von den 2510 im Jahre 1912 beendeten Streiks waren 2336 oder 93,1%/% (im Vorjahre 2391 oder 93 29/0) mit 398 287 oder 98,0%/% (im Vorjahre 208 145 oder 9569/0) der Streikenden Angriffstreiks und 174 oder 6 9 9/6 (im Vorjahre 175 oder 6,8 9/6) mit 8027 oder 2,0 (im Vor- jahre 9664 oder 4 49/0) der Streikenden Abwehrstreiks. Die Ver- teilung der Streiks guf Angriff- und Abwehrstreiks ist also ähnlich wie im Borjahre, was sowohl die Zahl der Streiks als auch die der Streikenden anlangt; in beiden Jahren wiegen die Angriffst:eiks so vor, daß auf die Abrwebrstreiks nur ein kleiner Rest entfällt.

Was den Anteil der einzelnen Gewerbegruppen an den Streiks betrifft, so kommen von den 2510 beendeten Streiks des Berichtsjahres geordnet nah der Zahl der Streikenden auf: Bergbau, Hütten- und Salinenwesen, Torfgräberei 232 mit 458 951 Beschäftigten und 238 835 Streikenden, Industrie der Maschinen, Instrumente und Apparate 246 mit 146246 Beschäftigten und 34 663 Streikenden, Baugewerbe 569 mit 58 964 Beschäftigten und 29 823 Streikenden, Metallverarbeitung 187 mit 48 625 Beschäftigten und 19246 Streikenden, Bekleidungs- gewerbe 106 mit 20025 Beschäftigten und 12919 Streikenden. Textilindustrie 117 mit 38434 Beschäftigten und 12 266 Streikenden, Industrie der Holz- und Schnitstoffe 200 mit 22286 Beschäftigten und 11030 Streikenden, Industrie der Nahrungs- und Genußmittel 177 mit 16 661 Beschäftigten und 10 323 Streikenden, Verkehrsgewerbe 134 mit 17345 Beschäftigten und 10203 Streikenden, Industrie der Steine und Erden 152 mit 16458 Beschäftigten und 9656 Streikenden, Handelsgewerbe 82 mit 7316 Beschäftigten und 4339 Streikenden, polygraphishe Gewerbe 30 mit 16 796 Be- shäftigten und 4062 Streikenden, Papierindustrie 35 mit 7533 Beschäftigten und 3285 Streikenden, Lederindustrie und In- dustrie lederartiger Stoffe 43 mit 3450 Beshäftigten und 1448 Streikenden, chemische Industrie 27 mit 2248 Beschäftigten und 1377 Streikenden, Retnigungsgewerbe 28 mit 1430 Be- shäftigten und 1053 Streikenden, Gast- und Shthank- wirt[Mast 29 mt 1911 Beshäfttgten und 641 Stret- lenden, QHnouline der fortwtttMaftliden Neben Pro S Sette Dele toe 15 mit 818 Beschästigten und 580 Streikenden, Kunst- und Handels- gärtnerei einsHließlih der damit verbundenen Blumen- und Kranz- bind rei, Baumschulen 14 mit 1106 Beschäfttgten und 475 Streikenden, Musik-, Theater- und Schaustellungsgewerbe 5 mit 72 Be- s{äftigten und 67 Streikenden, Tierzucht und Fischerei 2 mit 339 Beschäftigten und 27 Streikenden. Der Zahl der Streiks nah tcitt, wie im Vorjahre, das Baugewerbe mit 22,79% in den Vorder- grund. Doch die höchste Zahl der Streikenden weist der Bergbau auf; mehr als die Hälfte allec Streikenden (58,89/0) entfallen auf die Ausstände der Bergarbeiter im Frühjahr 1912, Dann folgen ersi in weitem Abftande die Zahlen der Streikenden in der Industrie der Maschinen, Instrumente und Apparate (8, 9/9) und im Bau- gewerbe (7 3 9/0). In allen übrigen Gewerbegruppen wurden 5 9/9 von der Gesamtzahl der Streikenden nicht ecreihi. Die Zahl der Einzelstreiks in Großbetrieben überwog erheblich in der Gewerbe- gruppe „Tierzucht und Fischerei“ hier kommen überhaupt nur S in Frage —, im Bergbau usw. und in der Textil- dustrie.

Nach der Zeit des Beginns unterschieden, fielen von den 2510 Streiks 977 = 38,9 9/6 in das Frühjahr (März bis Mai), 715 28,5 9/0 in den Sommer (Juni bis August), 478 = 191 9% in den Herbst (September bis November) und 340 = 13,59% tn den Winter. Die Dauer der Arbeitsstreitigkeiten ergibt folgende Zusammenstellung: E währten noch niht 1 T1g 55 Streiks mit 2065 Streikenden, 1—5 Tage 907 Streiks mit 55 480 Streikenden, 6—10 Tage 503 Streiks mit 228 929 Streikenden, 11—20 Tage 327 Streiks mit 33647 Streikenden, 21—-30 Tage 192 Streiks mit 13950 Streitenden, 3100 Lage 22] Streits mit 31671 Streikenden, 51—100 Tage 206 Streiks mit 29550 Streikenden, über 100 Tage 99 Streiks mit 11037 Streikenden. Bei den Streiks mit einer Dauer von mehr als 100 Tagen war der An- teil am größten im polygraphischen Gewerbe (66,7 9/0), in der Papier- industrie (86 9/0), in der Industrie der Nahrungs- und Genußm ttel (7,9 9/0), in der Gruppe Metallverarbeitung (5,9 9/0) und in der In- dustrie der Holz- und Schnißstoffe (5,2 9/0). Ueber 50 Tage dauerten in der Industrie der Holz- und Schnißstofe, in der Industrie der Nah1ungs- und Genußmittel, im Bekleibunasgewerbe, im polygraphi- shen Gewerbe, in der Metallverarbeitung 15,5 bezw. 15,3, 14,2, 13,3 und 12,3 9/6 der Ausstände.

Was die Forderungen der Streikenden betrifft, so handelte es sich in 1987 Streikfällen mit 373 094 Streikenden um Lohn-, in 824 Streikfällen mit 297 781 Streikenden um Arbeit s- zeit-, tn 1391 Streikfällen mit 316 395 Streikenden um andere Forderungen. Unter den Lohnforderungen stehen, wie im Vorjahre, die auf „Erhöhung der bisherigen Zeit- oder Afkordlöhne, Festseßung von Mindestlöhnen“ gerichteten an erster Stelle, nämlich 1777 Streikfälle mit 363372 Streikenden; es folgen dann die Forderungen „Bezahlung, höhere Bezahlung der Ueberstunden, Nacht- arbeit, Arbeit an Sonn- und Feiertagen“ in 262 Streikfällen mit 32957 Streikenden, „besondere Bezahlung der Nebenarbeiten, Außen- arbeit, der Fahrt zur Arbeitéstele, Wartegelder“ in 119 Streik- fällen mit 14481 Streikenden und „Aufrechterhaltung der hestehenden Zeit- oder Affordlöhne“ in 117 Fällen mit 9439 Streikenden. Unter den Forderungen bezüglih der Arbeitszeit ist die, die auf Verkürzung der bisherigen Arbeitszeit abzielte, am häufigsten gestellt worden, nämli in 735 Streikfällen mit 288 646 Streikenden. Die Forderung der „Abschaffung bezw. Beschränkung der Ueberstunden, Nachtarbeit, Arbeit an Sonn- und Festtagen“ wurde in 232 Streikfällen von 214 422 Streikenden erhoben, und in nur 10 Streikfällen mit 416 Streikenden handelte es ih um „Auf- rechterhaltung der bisherigen Arbeitszeit". Unter den anderen Forderungen wurde die der „Wiedereinstelung entlassener Arbeiter“, wie im Vorjahr, häufig erhoben: in 332 Streikfällen bon 21 218 Arbeitern. Eine große Bedeutung gewannen im Berichts- jahr die Forderungen der „Anerkennung des Arbeiteraus\{chusses, der Lohnkommi'sion, der Ueberwachungskommission* (217 Streiks mit 217 720 Streikenden), sowie die Forderung der ,„Aner- kennung des Gesellenaus\husses“ (211 Streiks mit 211 885 Streikenden). Vielfach * lagen den Streiks tarifliche Forderungen zu Grunde; fo

von Lohntarifen“.

vollen Erfolge nahmen von den

hatten 277 534 Arbeiter

Streiks vollen teilweisen kein Erfolg Erfolg Prozent 32 4 358 43 0 46,2 39,9

1908 92, 1909 1910 1911

1912

15,3 18 4 19,8 19,4

16,5 43,

sowie

nach

gewesen sind.

mit vollem Erfolge : mit teilweisem Erfolge . ohne Erfolg. L von der zweiten Gruppe (mit je 11 bis 30 Arbeitern) mit vollem Erfolge ; mit teilweisem Erfolge . ohne Erfolg. . von der dritten Grupve 30 Arbeitern) mit vollem Erfolge . . mit teilweisem Erfolge . D O2

(mit über

der Arbeitszeit gebracht haben. Auf Antrag der Arbeitnehmer Antrag

Personen. 961 = 22,4% die Staatsanwaltschaft

betrafen.

leßten fünf Jahren wurden gezählt :

beendete be-

|perrungen

i 1 758

S 1 749

s 10 834 20 )

1908 1909 1910 1911 1912

i 1 933 9 558

N

Ö 2

83 auf die übrigen deutschen Staaten.

größeren Zahlen beteiligt : beendete Aus- sperrungen Industrie der Steine und Erden . S 41 Metallverarbeitunag - « 18 Industrie der Maschinen, Instrumente u. Apparate Bee. Lederindustrie und Industrie Nederartiger Silofe. .. 4 Industrie der Holz- und S 11 Industrie der Nahrungs- und Genußmittel Baugewerbe .

Die Forderungen der

16 F

52 [1 Arbe

Gewecben : Forderungen.

etn Teil der beschäftigten Arbetter ausft

63,3 9/0.

Erfolg

47,8 37,2 344

S 40

der Arbeitgeber 593 =— 2209

troffene Betriebe

Die bedeutenderen Gewerbegruppen

en

191 P

29 4 t:

32,6

90 30,0

O4 36,5 O6 26,1 0E 90,6

3,4 28 5

(= 19,99% dieser Fälle) in vollem Ümfange, nur zum Teil und 420 mal (= 57,1 9/9) überhaupt nicht erreicht wurde. Unter den insgesamt 1001 Streiks mit nur teilweisem Erfolg wurden 844 (= 83,3 9/9 der Fâlle dieser Kategorie) gezählt, die den Streikenden teilweisen Erfolg in bezug auf Erhöhung des Arbeitslohns, (= 16,7%), die thnen teilweisen Erfolg tn bezug auf die Verkürzung

wurden /o aller

[chäf

Erfolg

253 10,8 14,5 191 P21

6 45s

Im Berichtsjahre 1912 haben also die vollständig erfolgreichen auch die von teilweisem Erfolge begleiteten Streiks ver- hältni8mäßig gegenüber dem Vorjahr 1911 Diese Erscheinung tritt auffallend \charf hervor, wenn man den Er- folg nach den Verhältniszahlen der beteiligten Streikenden be- trachtet; sie ist zurückzuführen auf die größtenteils erfolglosen Streiks im Bergbau. In Abwethung von den Ergebnissen früherer Jahre, die den Einfluß der Höhe der Beteiligungsztffer auf den Ausgang der Arbeits- streitigfkeiten erkennen lassen, weist das Berichtsjahr für Streiks mit geringerer Beteiligung günstigere Ergebnisse gegenüber den als für Streiks mit stärkerer Beteilgungsziffer. 340 vollständigen **) Einzelstreiks waren 99, an denen 2—10 Arbeiter, 114, an denen 11——30, und, 127, an denen über 30 Arbeiter beteiligt Es endeten nun von der ersten dieser drei Grubpven von Ausftänden (den Einzelstreiks mit je 2—10 Arbeitern)

1912

verlangten in 295 Streikfällen 19 611 Arbeiter „Einführung von Lohntarifen“ und in 46 Streikfällen 2351 Arbeiter „Aufrehterhaltung Die Forderung der „Entlassung bezw. Nichts- einstellung von Streikbrehern und anderen mißliebigen Arbeitern“ führte zu 59 Streikfällen, vertreten durch 3421 Arbeiter. Von den 2510 beendeten Streiks hatten 415 = 16,5% vollen Erfolg; bei 1001 = 39,»09%/% wurden die Forderungen der Streikenden teilweise erfüllt, und 1094 = 43,69/6 blieben ohne Erfolg. Am 406 314 Streikenden = 4,89/0, am teilweisen 109147 = 26,99/9 teil; feinen Erfolg In den leßten fünf Jahren nahmen die Streiks folgenden Ausgang: Es hatten von den

19 633

Streikenden

vollen teilweisen Erfolg

feinen Erfolg

Prozent

62

1 T9170

rozent 29,9 30,9

I 39 2

9A 96,9 E 99,0

30,1

26,0 O L »,S

30 2

41, 44,

96,

36,

6 47 6 9 40,6 1 30,8 3 256 9 68 3.

an Zahl abgenommen.

Borjahren

Unter den

1909

O 9,35

381.

Daraus ist zu ersehen, daß im allgemeinen bei geringerer Beteiligungs- ziffer auch ein geringerer Erfolg vorltegt. S

Was die im Vordergrund des Interesses stehenden Forderungen der Lohnerhöhung und der Verkürzung der Arbeitszeit anlangt, so wurde die insgesamt 1987 mal gestellte Forderung einer Erhöhung des bisherigen Arbeitslohns 338 mal (in 17,09% aller Fälle, in denen fie gestellt wurde) vollständig, 844 mal (= 42 s 9% der Fälle) teilweise und 805 mal (= 40, 9/6) überhaupt nicht vurHgeseßt, währen® die 735 mal angestrebte Verkürzung der Arbeitszeit 146 mal

109 mal (= 2309/09)

L902 =

Streiks

Be-

tigte

81 286 36 870

306 613

900 953 l

143 (

betroffene

O7

Be-

*)

169

91,9 9/0, auf l durch gleich8verhandlungen beigelegt. Von den 2510 Streiks fanden 1939 = 61, 0/0 durch Verhandlungen ihr Ende, und zwar 829 = 39,0% dur Verhandlungen unmittelbar zwischWen den Parteien, 79 = 3,1%/0 vor dem Gewerbegeriht und 854 = 34,0% durch Ver- handlungen unter Vermittlung von Berufsvereinigungen oder dritten 900 = 35,9% der Streiks beshäftigten die Polizei und

Ver-

Von den Auss\perrungen wurden im Jahre 1912 324 be endet, die sih über 2558 Betriebe verbreiteten und 74 780 Arbetter l Gegenüber dem Vorjahre mit seinen 232 beendeten Aus- sperrungen ist im Berichtsjahr die Zahl der Aussperrungen erbeblich gesttegen, während die Zahl der Ausgesperrten geringer war.

íIn den

Aus-

gesverrte

43 718 22 924 14 129 38 354 74 780.

Von den 324 Ausfsperrungen des Jahres 1912 entfielen 156 auf Preußen, 39 auf Bayern. 29 auf Sachsen, 17 auf Württemberg und

waren mit folgen den

Aus-

Betriebe schäftigte gesperrte

99 265

9 (

l 9 4 56

235

L

181 itgeber

ändtg ist.

21 086

39 156

9 294 19 006

499 l 254

15 502

2099 betrafen :

1 000,

9295

D

mal

Aufrechterhaltung des bisherigen Arbeitslohns, darunter 96 mal im Bekleidungsgewerbe, 41 mal in der Industrie der Nahrungs- und Genußmittel, 29 mal in den polygraphischen Gewerben, je 13 mal in der Textilindustrie und in der Metallvecarbeitung; 6 mal Herabsezung des bisherigen Arbeitslohns, davon je 2 mal in der Industrie der Maschinen, Instrumente und Apparate und în der Industrie der Nahrungs- und Genußmittel; 57 mal Aufrechterhaltung der bisherigen Arbeitszeit, darunter 30 mal in den polygraphishen Gewerben, 10 mal in der Metallverarbeitung und 8 mal im Bekletdungsgewerbe; 4 mal Beibehaltung der Ueberstunden, und zwar 2 mal in den polygraphischen

b 182 Aussperrungen stellten die Arbeitgeber sonstige

**) Unter einem vollständigen Streik versteht man einen solchen, an dem alle Arbeiter des Betriebs oder der Betriebe, der bezw. die von dem Streik betroffen sind, die Arbeit eingestellt haben, unter einem unvollständigen Streik einen solchen, bei dem nur

4

Es hatten 97 = 300 9%/% der Ausfp:rrungen vollen Erfolg, 212 = 65,49% teilweisen Erfolg, 15 = 469% feinen Erfolg. In den genannten tvihtigeren Gewerbegruppen war - der Erfolg der Arbeitgeber :

Sie Vergleich Niederlage

5 bei . . . Aus'perrungen Industrie der Steine und Erden . 3 T 4 Mrallberafelina - - , . «, 13 1 Industrie der Maschinen, Instrumente

und Apparate a Tertilindustrie . S Lederindustrie und Industrie leder-

ear E, 9 C Industrie der Holz- und Schnißstoffe Z 6 Industrie der Nahrungs- und Genuß-

24 26 Bee, 5 4 2

Wegen unerlaubter Maifeier erfolgten in 29 Fällen Aus- sperrungen von der Arbeit. Die Dauer der Ausschließung bewegte fih in 28 Fällen zwischen 1 und 7 Tagen, in einem Falle betrug sie 12 Tage. Im ganzen wurden 19 427 Arbeiter von der Ausschließung betroffen; davon waren 2450 im Alter von unter 21 Jahren.

Faßt man die bezüglih der Streiks und Aussperrungen des Jahres 1912 ermittelten Zahlen zusammen, fo ergeben #ch folgende Gesamtzahlen: In 9813 Betrieben haben 481 094 Ar- beiter infolge von Streiks oder Aussperrungen gefeiert. Von den 2834 Streiks und Aussperrungen hatten 1191 (= 42, 9/0) für die Arbeitnehmer keinen Erfolg.

t 1 21

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Beuthen (Oberschlesien) wird dem „W. T. B.“ gemeldet : Bei der gestrigen Frühshicht fehlten 38797 Mann, bei der Abendshicht 14456 Mann, bet der heuttgen Frühscchiht waren 37100 Mann ausständig. Das sind gegen gestern 2000 Mann weniger (vgl. Nr. 107 d. Bl.).

Woßhlfahrtspflege.

Anläßlich seines 70. Geburtstages hat Nudolf Mosse, wie W. T. B.* meldet, gestiftet: Dem Magistrat der Stadt Berlin den Betrag von einer Million Mark zur Errichtung einer Rudolf Mosse-Alteréversorgungs-Stiftung, aus der jährlich erwerbsunfähige Leute von über 50 Jahren Unterstüßungen von fünfhundert bis tausend Mark erhalten \ollen; dem Nudolf Virchow- Krankenhause hunderttausend Mark; ahtzehn Vereinen und Wohltätigkeitsinstituten je zehntausend Mark und dreihunderttausend Mark zur Verteilung an die Angestellten und Arbeiter der Firma.

Literatur.

Vie DomtirÞhe in Köntasberg in Preußen Vom Königlichen Baurat Nichard Dethlefsen. Preis in Mappe 25 M. Verlag von Ecnst Wasmuth A.-G., Berlin. Liegt auch die all- gemeine Kunst- und Baugeschichte in ihren Grundzügen als übersiht- lihes, abgeshlossenes Werk vor uns, so finden sh in thren einzelnen Abschnitten doch noch ret viele niht unwichtige Sonderkapitel, die mit ihren Werken ein besonderes Studium wohl wert sind. Vor allem der deutshe Osten verdient noch eingehende Erforshung, und so ist es denn recht erwünsht, wenn Dethlefsen, der durh setne legte Ver- öffentlihung über Bau?ernhäuser und Holzkirhen in Ostpreußen recht gut bekannt ist, seine Erfahrungen und Forshungen der Oeffentlich- keit zugänglih macht, zumal er in seiner Eigenschaft als Provinzial- fonservator reihlich Gelegenheit findet, tiefergehende Studien zu treiben. Mit äußerster Gründlichkeit hat sch der Ver- fasser der Aufgabe gewidmet, die Baugeshichte des Köntgs- berger Doms in all thren Entwicklungsepochen darzulegen, und es ist recht interessant, ihm hier auf den Wegen seiner emsigen Forscher- arbeit zu folgen. Bildliche Darstellungen über frühere Bauzustände sind wenig vorhanden; auch die beiden besten Abbildungen von Brauns und Bering find sehr ungenau und vonetinander abweihend und geben den Zustand nah dem Brande von 1544 wteder, der sih im wesent- lichen bis heute erhalten hat. Besser sind die literarischen Nachrichten, besonders aus dem Staatsarchtv, fe berihten jedoch weniger über die außere Erscheinung des Bauwerks. Für die vom Verfasser des Buches ausgeführten, jeßt fertiggestellten Wiederherstellungsarbeiten war in formaler Beziehung der Zustand des Hauses selbst maßgebend, und aus ihm ließ sih sehr vieles zx Erhaltung der Baugestaltung früherer Zeiten und für die Geschichtsforshung herleiten. Von der frühesten an anderer Stelle er:ihteten Kirche ist nichts erhalten. Die an der heutigen Stelle, wahrscheinlich 1333 gegründete älteste Anlage is eine typishe Ordenêkirhe mit dreischiffiger Watenkirhe, kräftiger Turmgruppe und nach Osten liegendem lang- gestreŒtem Chor. Von der Ausführung einer mit oberem Wehr- gang befestizten Kirhe mußte aus gewissen Gründen Abstand ge- nommen werden, und das Langhaus wurde basilikal mit flaher Holz» decke hergestellt. Diese basilikale Anlage änderte man später, indem die Kirche diz gewölbte Hallenform erhielt; für diese Bau- vorgänge lieferten die zahlreihen Malereien wichtige Auf- hlüsse. Wegen der nicht sehr sorgfältigen Gründung des gesamten Gebäudes kam es in seinen einzelnen Teilein nie zur Ruhe: das ungleihmäßige Seßen des Gebäudes brachte ebenso wie die Wiederherstellung des Turmes nach dem Brande manthe Aenderung mit sich, und zwar im Geiste der neueren, nahgotischen Zeit. Sie räumte auch bei dem Wechsel des Bekenntnisses mit den Cinrichtungsftücken, wenn auch, wie gesagt wird, \{onend, so doch gründlich auf, und nur der Neichtum der späteren Zeit, besonders auh an CEpitaphien, Totenfahnen, Leichensteinen, läßt diese Tatsache etwas vergessen. Das Buch enthält 100 Seiten Text mit 88 Ab- bildungen und 12 Lichtdruktafeln von 32 : 48 ecm Größe: es ist für den Architekten wie den Kunsthistoriker gleih fesselnd.

Land- und Forstwirtschaft.

Der Antwerpener Getreidemarkt im April 1913. Im Laufe des Berichtsmonats hat sih zeitweise ein lebhaftes Geschäft entwickelt. Die Preise für Brotfrüchte, die von der Mus des Monats an nur geringfügig anzogen, haben sich im allgemeinen gut behaupten können; dag?gen hat sich bei den Preisen für Gerste ein geringes Nachlassen bemerkbar gemaht, während die Preise für Mais fest waren. Die Vorräte am Antwerpener Markte haben gegen den Vor- monat abgenommen und wurden am Schlusse des Berichtsmonats wie folgt geshägt: . 205 000 Sack Weizen,

200 000 Mals,

120 000 Gerste,

29 000 „, Roggen.

E Mai I) Kaiserlichen Generalkonsuls in Antwerpen vom

Verkehrswesen.

Im Neichspostgebiet ist die Zahl der Kontoinhaber im Postsheckverkehr Ende April 1913 auf 79 502 gestiegen (Zugang im Monat April 1081). Auf diesen Postsheckkonten wurden tim April gebuht 1568 Millionen Mark Gutschriften und 1562 Millionen Mark Lastschriften. Das Gesamtguthaben der Konto- inhaber betrug im April durchschnittlich 173 Millionen Mark. Im Verkehr der Reichspostsheckämter mit dem Postsparkassenamt in Wten, der Postsparkasse in Budapest, der luremburgischen und belgischen Postverwaltung sowie den \chwetzerischen Postsheckbureaus wurden (4 Millionen Mark umgeseßt, und zwar auf 3200 Uebertragungen in der Nichtung nah und auf 14 710 Uebertragungen in der Nichtung aus dem Auslande.