1894 / 143 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 20 Jun 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Deutscher Reichs-Anzeiger

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

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8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Atti | Oa l

A 143.

Berlin, Mittwoch, den 20. Juni, Abends.

1894,

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

aus Anlaß der Einweihung der zu Moabit in Berlin

euerbauten Heilandskirhe den nahbenannten Personen folgende Muszeihnungen zu verleihen, und zwar:

die Königliche Krone zum Rothen Adler-Orden

vierter Klasse:

dem Kirchenältesten der Johannisgemeinde daselbst, Ge- heimen Kabinets-Sekretär, Hofrath Abb:

den Rothen Adler-Orden vierter Klasse:

dem Pfarrer an der St. Johanniskirhe daselbst, Super- intendenten a. D. Gielen, und j dem Kirchenältesten, Stadtverordneten Wilhelm Gerice

daselbst, sowie den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse: dem Maurermeister Carl Friedrich Bredere ck daselbst.

SeineMajestät der Kaiser und Köñig haben Aller- gnädigst geruht:

den nachbenannten Marine-Offizieren 2c. die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen fremdherrlihen Ordens- dekorationen zu ertheilen, und zwar:

des Desterreichish-Kaiserlihen Ordens der Eisernen i Krone zweiter Klasse: dem Kapitän zur See Koch;

der dritten Klasse desselben Ordens: den Kapitän-Lieutenants Friedrich und Scheibel; des Ritterkreuzes des Kaiserlich-Oesterreichischen Franz-Joseph-Ordens: dem Lieutenant zur See Küsel ;

des Kaiserlih-Oesterreihischen silbernen Verdienst- kreuzes mit der Krone:

den Ober-Bootsmannsmaaten Liebold und Bugge und dem Obermeistersmaat Laffert ; des Kommandeurkreuzes des Königlich italienischen St. Mauritius - und Lazarus-Ordens: dem Kapitän zur See Ko ; des Offizierkreuzes desselben Ordens: dem Kapitän-Lieutenant Friedri ch; des Offizierkreuzes des Ordens der Königlich italienischen Krone: dem Kapitän-Lieutenant Scheibel; des Ritterkreuzes desselben Ordens: dem Lieutenant zur See Meinardus; sowie

der von Seiner Hoheit dem Sultan von Sansibar verliehenen zweiten Stufe der zweiten Klasse des Ordens „der Strahlende Stern“:

dem Korvetten-Kapitän Koellner.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den vortragenden Rath im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Geheimen Baurath Wichert zum Geheimen Ober- |Vaurath und den vortragenden Rath in demselben Ministerium, Beheimen Regierungs - Nath Möllhausen zum Geheimen Ober-Regierungs-Rath zu ernennen, sowie i dem Konsistorial - Revisor Ludwig Lohmann in Vannover den Charakter als Rehnungs-Rath zu verleihen.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

__ Der Königliche Wasser-Bauinspektor Künzel in Remagen ¿zum Königlichen Meliorations-Bauinspektor ernannt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Privatdozenten in der medizinishen Fákultät r Königlichen Friedrih-Wilhelms-Universität zu Berlin r. Alexander Langgaard, sowie L den Privatdozenten k der philosophishen Fakultät der- lben Universität Dr. Robert Hoeniger, Dr. Johannes ahn, Dr. Ernst Kötter und Dr. Ludwig Slesinger das Prädikat Professor beigelegt worden.

Königliche Akademie der Künste. Bekanntmachung Das Ergebniß der laut Einladung vom 20. Oktober 1893 für das laufende Jahr auf dem Gebiete der „Bildhauerei“ und der „Architektur“ ausgeschriebenen Wettbewerbe um den großen Staatspreis im Betrage von je 3300 # zu einer einjährigen Studienreise ist folgendes ieden:

1) der für „Bildhauer“ bestimmte Preis ist dem Bildhauer A L aus Frankfurt a. M., zur Zeit in Berlin wohnhaft,

2) der für „Architekten“ bestimmte dem Regierungs- Baumeister Ludwig Eduard Karl Moriß aus Berlin und hierselbst wohnhaft, zuerkannt: worden.

3) Gleichzeitig wurde:

a. n auer Peter von Woedtke aus Schlawe, 3. Z. in Berlin, b. dem Architekten, Negierungs- Baumeister Bernhard erte! aus Kevelaer, Kreis Geldern, z. Zt. in ünster i. W., und c. dem Architekten, Regierungs - Baumeister Julius Wilhelm Boethke aus Koniß in Westpreußen, L 3. Zt. in Leipzig wohnhaft, für ihre zu den Bewerbungen eingereihten Arbeiten cine „Ehrenvolle Erwähnung“ zuerkannt.

Die zu diesen Bewerbungen zugelassenen Konkurrenz- arbeiten können in Verbindung mit den Arbeiten für die Wett- bewerbe um die Stipendien der Michael-Beer’schen Stiftungen und um das Stipendium der Dr. Paul Schulze-Stiftung von den Besuchern des Landes-Ausstellungsparks in der sogenannten Maschinenhalle daselbst vom 22. d. M. ab bis zum 15. Juli während ‘der Tagesstunden von 12 bis 6 Uhr unentgeltlich besichtigt werden.

Berlin, den 18. Juni 1894.

Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. Jn o: nde.

BeltanntmaG ung

Jn dem laut Bekanntmachung vom 12. Oktober 1893 für das laufende Jahr eröffneten Wettbewerbe um das Stipendium der Dr. Paul Schulße-Stiftung im Betrage von 3000 H zu einer einjährigen Studienreise nach Jtalien ist der Preis

dem Bildhauer Peter von Woedtke aus Schlawe,

zur Zeit hierselbst wohnhaft, seitens der durch das Statut berufenen Preisrihhter zuerkannt worden, während seinem Mitbewerber,

dem Bildhauer Wilhelm Wandschneider aus

Plau, Mecklenburg-Schwerin, und O wohnhaft, für die von ihm zur Bewerbung eingereihten Arbeiten eine

„Ehrenvolle Erwähnung“ zu theil wurde. / Berlin, den 18. Juni 1894. Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. Jn Vertretung: H. Ende.

Angekommen:

der Vize-Präsident der C E in Pots- dam Jffla nd, von seiner Urlaubsreise.

Nichtamtliches.

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 20. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen

eti Morgen um 7 Uhr im Neuen Palais den Vortrag des

hefs des Zivilkabinets entgegen, begaben Sih um 81/, Uhr

nach Berlin, besuchten die Kunstausstellung und nahmen sodann

im Königlichen Schloß die Vorträge des Reichskanzlers und des Staatssekretärs des Reihs-Schaßamts entgegen.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen und für Rechnungswesen, sowie die vereinigten Bete h ür Pie und Steuerwesen und für Handcl und Verkehr hielten heute Sißungen.

Jm Laufe des 13. und 14. d. M. erkrankten im Waisenha use zu Bunzlau 24 Alumnatszöglinge, welche verschiedenen e und verschiedenen Lehranstalten angehören, an Brechdurhfall verbunden mit Fieber und hef- tigen Leibshmerzen. Bis zum 17. d. M. stieg die Gt der Erkrankungen auf 56; da so viele Kranke in den Anstalis- räumen nicht untergehraht werden können, wurden 26 Zöglinge in das Kreis-Krankenhaus zur Pflege überwiesen.

Da der Gedanke nahe lag, daß der gemänschaftliche Genuß eines der Gesundheit s{hädlihen Nahrungsmittels die Erkrankungen herbeigeführt habe, sind von dem Anstaltsarzt, dem Königlichen Kreisphysikus, Sanitäts-Rath Dr. Adelt ein- gehende darauf bezüglihe Untersuhungen angestellt worden: ebenso haben fort ciehie Nachforshungen darüber stattgefunden, ob besondere Umstände in den Wohnräumen, der Küche 2. die Krankheit veranlaßt haben; es hat ih aber bis jegzt über den Grund der Erkrankungen nichts ermitteln lassen. Der Verlauf der Krankheit ist bisher durchweg ein günstiger gewesen. Nah dem legten Bericht des Anstalts-Direktors vom 17. d. M., Abends, hat die Krankheit im Laufe dieses Tages wesentlich nagen Vier Zöglin e sind bereits aus ärztlicher Pflege entlassen worden. Kranke, deren Zustand Besorgniß erregt, sind nicht mehr vorhanden.

_Jm Reichs-Eisenbahnamt is die Uebersichtskarte der Eisenbahnen Deutschlands in sehs Blättern nebst zuge- hörigem Verzeichniß der deutschen Eisenbahnen und ihrer Sta- tionen in neuer Auflage bearbeitet worden. Karte nebst Ver- eichniß fönnén zum Preise von 750 # durch den Buch- andel (Verlag von ax Pash, Königlicher Hofbuch- druckter, Berlin SW., Rittersiraße 50) bezogen werden. Gegen das Vorjahr hat die Karte urch Auf- nahme der neu eröffneten Linien und Stationen, sowie der in- wischen durch: - Landesgeseßze oder durch Konzessionen zum

usbau: genehmigten und der zur Praeinmt aus Staats- mitteln in Aussicht nes Eisenbahnprojekte eine Er- weiterung erfahren. Außerdem ist der Uebergang von Pee bahnen in Staatsbesiß, sowie die Umwandlung von Neben- bahnen in Hauptbahnen dur entsprehend veränderte Farbe und Form zur Darstellung gebraht worden.

Baden.

Die Zweite Kammer hat, wie „W. T. B.“ meldet, nah mehrtägiger Debatte den vom Zentrum beantragten Geseßz- entwurf wegen Zulassung geistliher Misfionen gestern mit 34 gegen 27 Stimmen angenommen. Die übrigen, die Gestattun von Ordensniederlassungen und Bestimmungen über die all- gene wissenschaftliche Vorbildung der Geistlichen betreffenden

nträge wurden, ersterer mit 832 gegen 30, leßterer mit 32 gegen 31 Stimmen, abgelehnt.

Nachdem die Erste Kammer zwei Kommissionen für die kirhenpolitishen und für die Verfassungs-Anträge gewählt hat, steht es dem „Schwäb. Merk.“ zufolge außer Zweifel, daß beide Gegenstände auh in dieser Kammer auf Grund gedruckter Berichte zur Berathung und Beschlußfassung kommen. Der Schluß des Landtags werde deshalb kaum noch in diesem Monat erfolgen können.

Hessen.

Der Ober-Bürgermeister von Mainz Dr. Gaßner ver- öffentlichte folgenden Erlaß Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs:

„Mein lieber Ober-Bürgermeister! Meine Gemahlin, Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin, und- Ich wollen nah den ersten emeinschaftlih hier verbrahten Tagen Unsere getreue Stadt

aiäz nit verlassen, ohne nohmals Unserer freudigen und dankbaren Anerkennung für den Uns von den städtischen Ore ganen und der Einwohnerschaft bereiteten prähtigen Empfäng und für die darauf gefolgten herrlichen Festveranstaltungen Ausdruck zu e. Die allgemeine und freudige Betheiligung der Einwohnerschaft an den Huldigungen, welche die ehrwürdige Mo untia ihrer jungen C E darbrachte, hat Uns mit größter Geatlas thuung erfüllt und ijt Uns eine neue Gewähr für die treue Anhäng» lichkeit, mit der auch links des Rheins Mein geliebtes Volk seinem Fürstenhause ergeben ist. j

Ich ersuhe Sie, der Einwohnerschaft Meiner Gemahlin und Meinen herzlihen Dank für die Uns während Unseres hiefigen Auf- enthaltes in so reihem Maße erwiesenen sinnigen Aufmerksamkeitèn in geeigneter Weise zu übermitteln, und gebe Ihnen zugleich zule neue die Versiherung Meiner LAeN ten Fürsorge für das Wohl Meiner getreuen Stadt Mainz, womit Fh verbleibe

Ihr wohlgeneigter Mainz, den 17. Juni 1894.

Sachsen-Meiningen. e In der vorgestrigen Sißung des Landtags gab, wié der „Hann. Cour.“ meldet, der Staats-Minister Dr. von zunächst bekannt, daß Seine ge eit der Herzog von Gastein aus dem Landtag Gruß und Willlomm entbiete und die, auch

Ernst Ludwig.“