1894 / 170 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Jul 1894 18:00:01 GMT) scan diff

längere Lieferfristen Pams werden. Der Betrieb der Walzwerke ift S in gleiher Stärke noch auf Monate hinaus gesichert und dürfte, da den Werken Ordres aus Rußland noch zugehen, au weiter- hin gesichert bleiben. Grobes Handelseisen und Baueisen if gegen- wärtig sehr begehrt, und auch Feineisen findet gute Abnahme. Fein- blech ift fast arniht erhälzlih; die Werke haben nah den vor- liegenden Schlüssen mehrer Monate flott zu thun, um den ein- gegangenen LieferungsverpfliMtungen nachkommen zu können. Grobbleche gehen s{wächer. Die Stahlwerke sind wieder besser beschäftigt, und au Aufträge erhalten. Die Röhrenwalzwerke find in regem Betrieb, da sie bedeutende Quántitäten ihrer Fabrikate zur Lieferung erhalten haben. Dasselbe is von den Draht- und Nägelwerken zu sagen. Der Beschäftigungsgrad der Gießereien ift ungleihmäßig, einzelne haben vollauf, andere dagegen weniger zu thun. Zu den ersteren gehören die Röhrengießereien und folhe Werke, die hauptsächlih für eigene Hütten und Gruben arbeiten. Für Ofen- armaturen und Bauguß gehen die Aufträge noch ziemli gut ein, dagegen ist Handelsguß gegenwärtig stark vernachlässigt. Im Roh- zinkge\häft ist die Tendenz weiter aufwärts strebend; in Walz - zink geht das Geschäft bei unveränderten Preifen sehr flott. i

Der Aufsichtsrath der Münchener Trambahn hat, wie die Münchener „A. Z.* berichtet, beshlossen, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 89/6 wie im Vorjahre und die E von 140 000 4 (Vorjahr 120 000 und 39 000 M für erhöhte Futterpreise) in Vorschlag zu bringen.

Aus Paris berichtet „W. T. B.* von der Börse: An der beutigen Börse herrschte fortge! große Kauflust für türkische Werthe, besonders für Banque Ottomane und Loose; in leßteren be- stand großer Prämienbegehr. - Italiener vorübergehend sehr fest auf die Meldung des italienishen Sieges in Kassala; Schluß s{chwächer. Die Gesammttendenz erschien s{ließlih überhaupt etwas nachgebend.

Das „Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen“, Zeitschrift des Landesgewerbvereins, hat in der Nr. 29 vom Juli d. I. folgendèn Inhalt: Bekanntmachung. Ueber ver- schiedene Systeme Stopfbüchsenpackung. Verbesserte Sturmlaternen von Kauffmann u. Co. Zu unserer Abbildung. Das Vorrecht der Bauhandwerker. Aus den Ortsgewerbevereinen. Nidda. Verschiedene Mittheilungen. Patente von im Großherzogthum Hessen lebenden Erfindern. Blißshäden an Dampfschornsteinen. Aufziehen von Bildern. Biegsame Welle. Kleinere industrielle Mittheilungen. Literatur. Häuslicher Rathgeber. Zeitschrift für Innendekoration. Neueste Erfindungen und Erfahrungen.

Magdeburg, 20. Juli. (W. T. B.) Zuerberiht. Korn- ucker exkl, von 92%/0 —, neue 12,55—12,65, Rornzuder exkl., 88 9/6

endement —, neue 11, 55—11,80, Nachprodukte exkl, 759% Nendement 9,30. Ruhig. Brotraffinade 1. 25. Brotraffinade Il. —. Gem. Raffinade mit Faß 24,25—25,50. Gem. Melis 1., mit Faß 23,26—23,590. MNuhig, stetig. Rohzucker T. Produkt Transito f. a. B.

amburg þpr. Juli 11,423 Gd., 11,50 Br., pr. August 11,524 Gd.,

1,55 Br., pr. September 11,20 bez. u. Br., pr. Oktober-Dezember PRA Bi 10,85 Br. Still. Wochenumsaß im NRohzuckergeschäft

4 T

Frankfurt a. M., 20. Juli. (W. T. B.) Wie die „Frank- furter Zeitung“ aus Karlsruhe meldet, erklärte die Verwaltung der badischen Eisenbahnen, vorläufig keinen Zuschlag auf die eingereichten Kohlenangebote ertheilen zu können.

Leipzig, 20. Juli. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juli 3,277 X, pr. August 3,30 M4, pr. September 3,30 4, pr. Oktober 3,324 4, pr. No- vember 3,35 #, pr. Dezember 3,35 , pr. Januar 3,35 H, pr. Februar 3,374 4, pr. März 3,40 4, pr. April 3,40 4, pr. Mai 3,40 4, pr. Juni —. Umsay 40000 kg.

Bremen, 2. Juli. (W. T. B.) (Börsen-Schluß-Bericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer

etroleum - Börse.) Ruhig. Loko 4,65 Br. Baumwolle. Matt.

yland middl. loko 37} d: Schmalz. Fest. Wilcox 37 H, Armour shield 36} 4 Cudahy 37 4, Fairbanks 312 4. Speck. Fest. Short clear middling loko 39. Wolle. Umsay 145 Ballen. Taba. Umsaß 25 Saß Ohio, 235 Faß Kentucky, 77 Packen Sumatra, 127 Seronen Carmen, 96 Seronen Ambalema, 74 Kisten Seedleaf.

Lon don, 20. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. Preise unverändert. |

An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.

969/69 Javazucker loko 137 ruhig, Rüben-Rohzucker loko L, Via, Centrifugal Cuba 13. Chile-Kupfer 382, pr. 3

onat 391/16.

Liverpool, 19. Juli. (W. T. B.) (Offizielle Notie- rungen.) American good ordin. 311/16, do. low middling 31/16, do. middling 315/16, do. good middling 41/16, do. middling fair 43, Pernam fair 41/16, do. good fair 4}, Ceara fair 4, do. good fair 43/16, Egyptian brown fair 42, do. do. good fair 411/16, do. do. good 5, Peru rough good fair 5%16, do. do. good 511/16, do. do. fine 64, do. moder. rough fair 43, do. do. good fair 415/16, do. do good 55/16, do. \mooth fair 41/16, do. do. good fair 43/16, M.

. Broach good 38, do. fine 4, Dhollerah good 33, do. fully good 3}, do. fine 37/16, Oomra good 3F, do. fully good 34, do. fine 37/16, Scinde good fair 2}, do. good 24, Bengal fully good 23, do. fine 3.

20. Juli. (W. T. B) (Baumwollen - Woqhen- beriht.) Pas gegenwärtige Woche 44 000 (vorige Woche 50 000), do. von amerifkanischen 37 000 (45 000), vo. für Speku- lation (—), do. für Export 2000 (2000), do. für wirklichen S 35 000 (43 000), do. unmittelb. ex. Schiff 51 000 (54 000), wirkliher Export 8 000 (10 000), Import der Woche 15 000 (22 000), davon amerikfanische 5 000 (17 000), Vorrath 1 287 000 (1 331 rof davon amerikanische 1083 000 (1 125 000), s{chwimmend 20 Ma britannien 42 000 (36 000), davon amerifanishe 26 000

Manchester, 20. Juli. (L. T. B) 12r Water Taylor 5, 30r Water Taylor 64, 20r Water Leigh 5F, 30r Water Clayton 24 42x Mok Brooke 64, 40r Mayoll 62, 40r Medio Wilkinson 78, 32r ede Lees 65, 36r Warpcops Rowland 62, 36r Warpcops Wellington 7}, 40x Double Weston 73, 60r Double courante Qua- E 32“ 116 yards 16 K 16 grey Printers aus 32r/46 r 148.

att.

Glasgow, 20. Juli. (W. T. B,) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 308 530 Tons gegen 335 971 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieb befint - lihen Hochöfen beträgt 11 gegen 67 im vorigen Jahre.

St. Petersburg, 20. Juli. (W. T. B) Produkten- markt. Talg loko 56,00, pr. August —. Weizen loko 9,50. Roggen loko 5,50. Hafer loko 3,60. Hanf loko 44,00. Leinsaat Toko 13,00. /

Amsterdam, 20. Juli. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 52}. Bankazinn 41.

New-York, 20. Juli. (W.T. B.) Die Börse eröffnete fest, wurde im weiteren Verlauf durchweg träge und {loß lustlos bei festen Kursen. Der Umsaß der Aktien betrug 87 000 Stück.

Weizen eröffnete oi wah und fiel während des ganzen Börsen- verlaufs mit wenigen Reaktionen, infolge matter Kabelberihte und Verkäufe des Auslandes, sowie auf günstiges Wetter und Regen im Nordwesten. Schluß s{chwach, Mais schwächte ih nah Eröffnung etwas ab auf günstiges Wetter im Westen, später trat auf Berichte von nur \trihweisen Regen Erholung ein. Schluß stetig.

Baumwollen-Wochenbericht. len ten in allen Unions-

äfen 4000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 7000 Ballen, Ausfuhr nah dem Kontinent 4000 Ballen. Vorrath 260 000 Ballen.

See, 20, Juli. (W. T. B.) Weizen fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Neaktionen infolge günstigen Wetters und s{chwächerer Kabelberichte, p auf niedrigere Märkte in der Provinz. Schluß schwach. Mais s{chwächte sih nah Er- ffnung etwas ab, später erholt. Schluß stetig.

die Maschinen- und Kesselfabriken haben einige lohnende

Verdingungen im Auslande.

7 Niederlande. J : 31. Juli. Im Karrenstal, Oostplein, zu Rotterdam: Lieferung von 250000 kg Heu zum Gebrauch der Gemeinde. Bedingungen Fäuflich an Ort und Stelle.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 21. Juli. (W. T. BE Norddeutscher Lloyd. Der Reichs-Postdampfer „Sachsen“ is am 20. Juli Vorm. in Colombo cangekommen. Der Reihs-Postdampfer „Bayern“ ist am 19. Juli Nachm. in Fues angekommen. Der Postdampfer „Wittekind" ist am 20. Juli Nachmittags auf. der Weser ange- kommen. » Hamburg, 20. Juli. (W. T. B) Hamburg-Amer i- fanishe Padletfahrt-Aktien- Gesellschaft. Der Post- dampfer „Moravia“ is heute Morgen, der Schnelldampser „Bismarck* heute Nachmittag in Cuxhaven eingetroffen.

Theater und Musik.

Im Kroll’schen Etablissement brahte gestern der aus 80 Mann bestehende Berliner Bläserbund, der unter Leitung des Professors Kosleck sih bereits in vielen anderen Städten durch seine künstlerishen Leistungen einen ehrenvollen Ruf erworben hat, eine Reihe interessanter Musikstücke zu Gehör, die mit einer Festfanfare für mittelalterlihe Trompeten und Pauken eröffnet wurde. Hieran \{lossen sich ein „Heroisher Marsch“ von A. Dorn, altnieder- ländische Volkslieder, Piècen von Verdi, Keler-Bóla, Abt, Wagner und anderen. Besonders lebhaften Beifall fand eine Sêiner Majestät dem Kaiser Wilhelm Il. gewidmete „Trompetenmusik der heroisch- ritterlihhen Trompeten- und Paukenkunst“ von Kosleck, in der die aus einem sehr langen einfahen Rohr bestehenden Trompeten, die nur die Intervalle des ODreiklangs beherrshen, da \# keine Ventile haben, eine ‘imponierende Wirkung übten. Mit diesen Vorträgen des Bläserbundes, die mit großer Präzision und patriotishem Schwung ausgeführt wurden, wechselten die des Neuen Orchesters unter Paul Prill’'s Direktion; “leßtere bestanden aus fklassishen Werken Mozart's, Weber?s, Mendelsfohn's fowie aus neueren von Wagner und Beriot, dessen „Air varió“ von dem Kammermusiker H. Schulz auf dem Cornet à piston ganz vortrefflih vorgetragen wurde. Ungeachtet des veränderlichen Wetters war das Publikum sehr zahlreih erschienen.

Am Montag beginnt im Kroll’schen Etablissement das nur für wenige Abende berehnete Konzertgastspiel der Kapelle des Königlich Bayerischen 10. Infanterie-Regiments Prinz Ludwig unter Leitung des Königlichen Musikmeisters Schott. Bei dem morgen stattfindenden Doppelkonzert des „Neuen Orchesters“ und der Kapelle des Garde-Füsilier-Regiments (Frese), welhes bereits um 4 Uhr Nach- mittags beginnt, wird der Cornet à piston-Virtuose des „Neuen Orchesters“, Königliche Kammermusiker H. Schulz eine „Phantasie aus dem Zillerthal“ und „Air varié“ von Beriot vorgetragen.

Mit „Parsifal“ wurde, wie schon kurz gemeldet, vorgestern die Reihe der diesjährigen Festspiel-Aufführungen in Bayreuth eröffnet. Im Bordergrunde des Interesses stand nah dem Bericht des ,W. Frmdbl.“ Frau Sucher, die als Kundry eine gesanglich und dramatis{ch ganz außerordentlihe Leistung bot; besonders die Verführungsscene stellte fie mit entzückender Poesie dar. Herr Birrenkoven gab zum ersten Mal den Parsifal und erwies sich als tüchtiger Sänger, ohne jedoh eine bemerkenswerthe Individualität zu zeigen. Tief ergreifend sang Reichmann den Amfortas; ihm \tand Grengg als trefflicher Gurnemanz würdig zur Seite. Das von Levi geleitete Orchester erhob f Vom gelten Atl an zu. voller Vohe, Die Chöre ftlangen ungemein frisch. Das Haus war vollständig besetzt. In der Fürstenloge sah man die Prinzessin Suite von Ren und die Herzogin Vera von Württemberg.

ährend der Pausen erregte der italienishe Komponist Leoncavallo Aufmerksamkeit. Auch die geo Aufführung des „Lo hen- grin“ war, dem „W. T. B.“ zufolge, dur) ihre Mng Leo die Leistungen des Chors von großem Erfolg begleitet. An Stelle des erkrankten van Dyck sang Gerhäuser-Karlsruhe die Titelrolle. Das Orchester stand unter Mottl's Leitung. Nah Schluß jedes Aktes brach das Publikum in lebhaften Beifall aus.

Mannigfaltiges.

Die Modelle zu den fünf großen Glocken für die Kaiser O e A E RTIr Gs ind, wie wir der „Nat.-Ztg.“ ent- nehmen, durch den Bildhauer Muth zu Charlottenburg nunmehr fertiggestellt und werden in den nächsten Tagen nah Apolda gesandt, um dort mit dem von Seiner Majestät dem Kaiser und König OESO (etwa 100 Zentner) Bronzemetall aus erbeuteten Kanonenläufen dur die dortige Ulrich'she Gießerei bis Weihnachten gegossen zu werden. Die Glocken werden nach ihrer Fertigstellung im Zeughausfe ausgestellt werden. Die beiden Friese oben und unten werden mit romanishen Inschriften, dem Stil der Kirche entsprechend, ausgefüllt. Die Wappenstücke befinden sich nah Zeichnungen des Ober-Hofmeisters Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin Freiherrn von Mirbach an den Nundseiten angebraht. Die größte Glocke, 2,79 m im Durchmesser groß und 2,69 m hoh, klingt im Ton D aus und wird das Gewicht von ungefähr 50 Zentnern haben. Sie trägt im oberen Fries die Namen der Königin Louise und des Kaisers Wilhelm I. Dementsprehend füllen den Glockenhut die Wappen von Mecklenburg und Preußen aus. Im unteren Fries bemerkt man ein eisernes Kreuz mit der Jahreszahl 1813 und mit dem Geburts- tage des Kaisers Wilhelm I., dem 22. März 1797. Ringsherum liest man dann den Spruch aus Jesaias 63, V. 1 mit dem Datum des Todestages des Kaisers, dem 9. März 1888: „Die mit Thränen säen, werden mit Freuden ernten.“ Die zweite, eine F-Glocke, trägt den Namen der Kaiserin Augusta mit den Wappen Preußens und Sachsen-Weimars ; darunter das Geburtsjahr der Kaiserin 1829 und den Gedenktag 11. Juni 1879. Der Spruch lautet: „Seid fröhlih in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.“ Die dritte A -Glocke nennt sich Deutschland, enthält den Reichsadler, und darunter den Jahrestag der Gründung des Deutschen Reichs „Versailles, den |18. Januar 1871“. Dazu lautet der Spruh: „Sie haben mih oft gedränget von meiner Jugend auf, aber mich nicht übermocht.“ Die vierte B-Glocke is dem Andenken des Kaisers Friedrih geweiht. Am unteren Friese stehen zwei Erinnerungsjahre, nämlich 1870 und 1895 (leßteres das Jahr der Einweihung der Kirhe) und dazu die Worte: „Gott war mit uns, ihm sei die Chre!“ Die fünfte Glode im C-Ton trägt die Namen des Kaisers Wilhelm Ik. und der Kaiserin Auguste Victoria mit den Wappen Preußens und Le und dem Datum 4. Mai 1888. Die Stifter dieser Glocken Pas der cvangelisch-kirhliche Hilfsverein und der Kirh- bau-Verein. Der Widmungsspruch lautet aus Ev. Joh.: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Diese leßte Glocke, die kleinste, mißt 1,54 m im Durchmesser und ist 1,44 m hoh. Ihr Gewicht dürfte sih auf 10 Ztr. ftellen.

Der Wirkliche Geheime Rath, Professor Dr. Eduard Zeller, welcher unlängst den 80. Geburtstag feierte, beendet mit Us des Sommerhalbjahres feine Lehrthätigkeit. Die philosophische Fakultät und mit ihr die Pen aus den anderen Wissenschaften gedachten, der „N, A. Ztg.“ zufolge, heute zu Ehren des scheidenden Seniors ein Festmahl im Kaiserhof zu veranstalten. In Rücksicht auf die Erkrankung des Wirklichen Geheimen Raths von Helmholy ift diese Abschiedsfeier jedoh vorläufig vertagt worden.

Die diesjährige Sitzung des Gesammtvorstandes der Kaise Vilhelm-Stiftung für deuts | bai 26. Juli, Nachmittags 5 Uhr, im Reichstagsgebäude anberaumt.

che Invaliden ist auf den

München leiht verleßt worden.

21. Juli. Nach amtlicher Feststellun Cyclon-Unglück in Schwaben iet Personen f

find bei dem wer und fünf

Rom, 21. Juli. Jn der vergangenen Naht explodierte dem

W. T. B.“ zufolge an der Gartenmauer der

iesigen britischen

Botschaft eine ungefährlihe Petarde, ohne irgend welhen Schaden

anzurichten.

einer mit Feuerwerkspulver und Nägeln gefüllten Blehbüchse.

Man nimmt an, daß jemand sih der Petarde als kom:

promittierenden Gegenstandes habe entledigen wollen. Sie bestand aus

Konstantinopel. Dem Wiener „Fremd.-Bl.“ wird gemeldet:

Der russishe Dampfer „Konstantinos“, dessen U fürzlih gemeldet wurde, ist, wie ih des jüngsten Erdbebens geworden.

D

bt berqugestellt, ein ELMd Gu f as Schiff passierte eben des

Marmarameer, als es von den tobenden Wogen bis zu einer enormen Höhe emporgeworfen und dann gegen die Klippen geschleudert wurde an denen es barst. Die gesammte Bemannung von achtzehn Personen wurde in die Tiefe gerissen und ertrank.

New-York. Aus New-York berichtet die Londoner „A. K.“

nach einer Meldung des „R. B.*:

Infolge der Herabseßung der

Cabrpreise von Amerika nah Eur opa kehren fehr viele Leute nah

uroya zurü.

Die Nücckwanderung

Damvyfer die Menge nicht fassen können. New-York, 19, Juli. In Little Chute im. Staat Wis-

f

ist so groß, daß die

consin hat ih der „A. K.“ zufolge der Erdboden infolge eines Erd - bebens auf mehrere hundert Yards gespalten. Wisconsin, wurde gestern ein Erdstoß verspürt. In -mehreren Häusern

rissen die Wände.

Auch in Ogden,

Wetterbericht vom 21. Juli, 8 Uhr Morgens.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres\p red. in Millim.

S F

Wetter.

Temperatur

Ï

in 9 Celsius 40

59C.

Belmullet . . Christiansund . Kopenhagen Stockholm . aparanda . . t. Petersburg Moskau .

Cork, Queenstown . Cherbourg .

Helder

D

Hamburg Swinemünde . Neufahrwasser .

Memel

Ee ü ünster . Karlsruhe Wiesbaden . München Chemnitz Berlin Wien. . IL-6 O N Triest .

1) Thau.

756 796 760 794 752 757 T5T7

O

759 761 760 762 762 761 760

[762

762 764 764 766 764 763 765 7E5

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¡WSW SW 'W |[SW |[ONO [SW WSB [SSW SW [SSW [WSW ¡WNW WSW [SW

Ma n N] DO Us I DO M fa nj R j O DO P D

2heiter halb bed. wolkig heiter bededckt

bededckt wolkig Nebel wolkig heiter wolkenlos wolkig bededckt wolkig wolkig bededckt heiter!) bededckt wolkenlos wolkig heiter wolkenlos bedeckt halb bed. wolkenlos 3 [wolkenlos

Ueberficht der Witterung. Die Luftdruckvertheilung is heute eine ziemli gleihmäßige.

Ueber Frankreich,

wolkenlos |

Î | | l | | | |

|

pem pern prr pureri prr pem: I 000

20 14 16 16 17 15 16 17

17 17 13 18 16 17 15 16 14 16 17 22

Zentral-EGuropa und Westrußland übersteigt das

Barometer 760 mm, über den Alpen und Oesterreih 765 mm. Ueber Deutschland is die Bewölkung wechselnd bei unter den mormalen liegenden Morgentemperaturen und \{chwachen südlihen Winden im Westen, noch vielfa frishen westlichen Winden im Osten. Ju Nord- Deutschland fiel stellenweise Regen, da auch über Westfrankreih der Luftdruck abnimmt, fo ist für Deutschland wärmeres Wetter, aber zu- nächst in Westdeutschland auch das Auftreten zahlreicher Gewitter

zu erwarten.

Deutsche Seewarte.

Regiments: C. Frese.

Konzerte. Kroll's Etablissement.

Sonntag : Neues Orchester: Paul Prill. Kapelle des Garde - Füfilier-

Kapelle des Kgl.

Anfang 4 Uhr.

Montag und Dienstag: Doppel-Konzert. Bayer. X. Jufanterie-Regiments „Prinz Ludwig“. Dirigent:

Kgl. Musikmeister Schott.

90 K.

Neues Orchester : Paul Duyzend-Billets 4 A Anfang 6} Uhr. Auf der bedeckten Terrasse am Königsplay: Restauraut, Café,

Wein- und Bier-Ausschank bei freiem Entrée.

Doppel - Konzert.

rill. Entrée

Familien-Nachrichten. Verehelicht: Hr. Oberlehrer Dr. Muth mit Frl. Gertrud Walter

(Glogau). Geboren:

Ein Sohn:

Nathsamh ausen (Eisena). Hrn. von Larish (Freiburg i. Br.). Eine Tochter: Hrn. Haupt-

mann Theodor Freiherrn Prinz von Buchau (Brieg). Regierungs - Nath Dirksen (Magdebu Gestorben: Hr. Domkapitular Kirch

r

p (Schloß Johannisberg).

Hrn. Hans Freiherrn von der Tann-

Premier-Lieutenant Gebhard

Hrn.

V Nittmeister a. D. Albert von Bargen (Konstanz). Vr. mt rau Bertha von

8gerihts-Rath Wilhelm Fock (Meran).

Natmer, geb. von Boehn (Lindhorst). Frl. Konventualin des Klosters Dobbertin (Dobbertin). Hr. Nitt- meister a. D. Theodor Graf von Bismarck-Bohlen (Semlow).

Frida von Restorff,

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (J. V.: Koye) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen (einschliezlich Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reichs-Anz

M 170.

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 21. Juli

eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1894.

Königreich Preußen.

PLivtleagqium- ur Ausgabe auf den Inhaber lautender Hypotheken- M E e A e Boden Kred tl Bank zu Köln am Rhein.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2.

Nachdem unter der Firma „Nheinish-Westfälishe Boden-Kredit- Bank“ mit dem Siß in Köln am Rhein eine Aktiengesellschaft zum Betrieb des L e en Ban errichtet ist, wollen Wir, auf Grund des Geseßes, wegen Ausstellung von Papieren, welche eine Zahlungsverpflihtung an jeden Inhaber enthalten, vom 9. Juni 1833, der genannten Afktiengesellshaft unter der Vorausseßung, daß ihre Eintragung in das Handelsregister demnächst erfolgt, nah Maßgabe ihres anliegenden, zur notariellen Verhandlung vom 26. Januar d. J. verlautbarten Statuts dur gegenwärtiges Privilegium Unsere landes- herrlihe Genehmigung zur Ausgabe auf den Inhaber lautcnder, mit ae vérsébéner Hypotheken-Pfandbriefe, wie solhe in dem

tatut näher bezeihnet. und in Gemäßheit desselben zu verzinsen sind, mit der rehtlichen Wirkung ertheilen, daß jeder Inhaber folcher E n as und Zinsscheine die daraus hervorgehenden echte geltend zu machen befugt ist, ohne den Nachweis seines Eigen-

thums daran zu erbringen. Dieses Privilegium foll der Zurücknahme oder Verwinkung nah Maßgabe der Borschriften in der Einleitung zum Allgemeinen Landrecht unterliegen. : i

Das vorstehende Privilegium, welhes Wir vorbehaltlih der Rechte Dritter ertheilen, und durch welches eine Gewährleistung seitens des Staats für die Sicherheit der auszugebenden Inhaber- papiere nicht übernommen wird, ist nach der Eintragung der Gesfell- haft in das Handelsregister nebst dem Gesellschaftsstatut im geseß- lien Wege zu veröffentlichen. S i i

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und bei- gedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Berlin im Schloß, den 12. März 1894.

(L. 8.) Wilhelm R.

Graf zu Eulenburg. von Schelling. Miquel. von Heyden.

Statut der Rheinish-Westfälishen Boden-Kredit-Bank. Stel Allgemeine Bestimmungen.

8 1. Unter der Firma: Rheinish-Westfälishe Boden-Kredit-Bank" B A gegründet, welche ihren Siß in Köln am ein hat.

& 2. Die Bank ist berechtigt, in den fämmtlihen Staaten des Deutschen Reichs und den Reichslanden Elsaß-Lothringen Zweig- anstalten und Vertretungen zu errichten. i : E

§ 3. Gegenstand des Unternehmens is die Förderung des Bodenkredits in der Nheinprovinz, in der Provinz Westfalen fowie in den übrigen preußischen und deutschen Gebieten. Zu diesem Zweck betreibt die Bank die nahstehenden Mel: :

n Sie gewährt den Besitzern von Liegenschaften und Gebäuden Darlehen gegen Hypotheken oder Grundschuldbriefe, deren Rückzahlung in ungetrennter Summe, in Raten oder in Annuitäten bedungen werden kann.

2) Sie beleiht und erwirbt hypothekarische und Grundschuld- forderungen. G

3) Sie giebt auf Grund der unter Nr. 1 und 2 erwähnten Geschäfte nah Maßgabe der nachfolgenden statutarishen Bestimmungen verzinsliche Hypotheken-Pfandbriese aus.

Die Bank ist ferner berechtigt : i i

4) Darlehen auch ohne hypothekarishe Sicherheit an Provinzen, Kreise, Bezirksverbände, Gemeinden und andere öffentlihe Korpora- tionen und öffentlihe Genossenschaften aller Art zu gewähren, soweit diese zu deren Aufnahme dur das Geseß oder dur geseßmäßig er- wirkte Bewilligung berechtigt sind bezw. soweit sie ein geseßlihes Um- lagerecht besißen, und die Schuld derartiger Verbände und Korpo- rationen abzulösen ; ;

5) kommissionsweise den Erwerb und die Beschaffung von hypo- thekarishen und Grundshulddarlehen zu vermitteln;

6) hypothekarishe und Grundschuldforderungen für Rechnung der Schuldner gegen Sicherstellung einzulösen ; i

7) die Verwaltung und den Einzug von hypothekarishen und Grundschuldforderungen und Güterkaufschillingen zu übernehmen;

8 büpotbekarise und Grundschuldforderungen gegen eine vom

läubiger zu leistende Prämie zu versichern; , :

9) Kassenbestände nuybar zu machen dur Hinterlegung bei Bank- häusern und Bankanstalten dur) Ankauf und Beleihung der von ihr ausgegebenen Hypotheken - Pfandbriefe, ferner durch Ankauf von Wechseln und Werthpapieren und durch Lombardgeschäfte, beides nah den Grundsäßen der Reichsbank ; ,

10) Gelder verzinslih anzunehmen: :

a. zu dem Zwecke, die Erwerbung von hypothekarishen oder Grundschuldforderungen zu vermitteln oder dafür Hypotheken-Pfand- briefe auszuhändigen, : | : __b.- mit mindestens vierwöchentliher Kündigungsfrist. Jederzeit rückzahlbare Gelder dürfen nur unverzinslih angenommen werden ;

bers) das Inkasso von Wechseln, Anweisungen und Werthpapieren zu besorgen.

Grundstücke zu erwexben is der Bank nur gestattet :

a. zur Benußung als Geschäftsräume,

b. behufs Sicherstellung oder Verwerthung von Gesellschafts- forderungen. : E ,

Eine solhe Erwerbung darf indessen ohne vorgängige Zustimmung des Aufsichtsraths nicht geschehen. /

§ 4. Die Gesammtsumme der von der Bank in Umlauf geseßten Hypotheken-Pfandbriefe darf, so e auf An weniger als zehn Millionen Mark eingezahlt sind, niht das Fünfzehnfache, wenn 10 Millionen Mark oder mehr eingezahlt sein werden, niht das Zwanzigfache des baar eingezahlten Grundkapitals übersteigen.

§ 5. Die Dauer der Bank is ‘auf hundert Jahre, gerechnet vom Tage der landesherrlichen Genehmigung ab, festgeseßt. Die Bank kann jedoch auf Beschluß der Generalversammlung mit landes- herrlicher Genehmigung über diesen Zeitpunkt hinaus fortgeseßt werden. / . Alle die Bank betreffenden Bekanntmachungen erfolgen durh den „Deutschen Reichs-Anzeiger und Köni lih Preußif en Staats-Anzeiger*, die „Kölnische Zeitung“ und die „* erliner Börsen- na, Geht eines dieser Blätter ein oder wird es für die Gefell- haft aus einem anderen Grunde unzugänglih, so genügt die Ber- öffentlihung dur ‘die übrigen Blätter, fo lange, bis die nächste ordentliche Generalversammlung einen Ersaß getees hat. Der be- ¿üglihe Beschluß wird mit einfaher Stimmenmehrheit gefaßt.

Witél: TL. Grundkapital und Aktien.

M Das Grundkapital der Bank beträgt 20 Millionen Mark deutsher Reichswährung und ist eingetheilt in 20 000 auf den In-

haber lautende Aktien à 1000 4 Die Aktien tragen fortlaufende Nummern von 1 bis 20 000 und find eingetheilt in fünf Serien, jede zu 400 Aktien. Es enthält die

1 bis 4000

Serie A die Aktien Nr.

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__ Das Grundkapital kann auf Beschluß der Generalversammlung mit ministerieller Genehmigung bis ‘auf 40 Millionen Mark und darüber hinaus mit landesherrliher Genehmigung erhöht werden.

§ 8. Die Aktien werden nah dem beiliegenden Schema A mit dem Faksimile der Unterschrift des Vorsitzenden des Aufsichtsraths oder seines Stellvertreters und mit der Unterschrift zweier Mitglieder des Vorstandes ausgefertigt. ? i

Den Aktien werden Dividendenscheine nah Schema B und ein Talon nah Schema © beigegeben. i

§ 9. Auf die Aktien find zunächst vor Eintragung des Gesell- schaftsvertrags in das Handelsregister 2 9/9 einzuzahlen.

Veber die geleisteten Ginzahlungen werden den Aktionären auf den Namen lautende Interimsscheine nah Schema D ausgehändigt in der Weise, daß e Interims\{ein fünf Aktien umfaßt, und zwar je eine Aktie der fünf Serien A, B, C, D und E. Dieser Interimsschein besteht aus einem Talon und aus fünf Abschnitten, von welchen jeder eine Aktie der fünf Serien repräfentiert. Die Einforderung der übrigen 75 9% des Grundkapitals erfolgt auf Beschluß des Aufsits- raths durch den Vorstand nah den Bedürfnissen der Bank unter Anberaumung einex Zahlungsfrist von mindeftens vier Wochen. Diese Einzahlungen auf die Aktien geschehen fértenwelse in der Melhenfolge der Serien A, B C D und E derart, daß immer die Aktien der vorhergehenden Serie vollgezahlt sein müssen oder deren Vollzahlung eingefordert werden muß, wenn auf eine nachfolgende Serie Ginzahlungen verlangt werden

ollen.

Bei der Einzahlung \ind die betreffenden Interimsscheine vor- zulegen, auf welche die Einzahlung auf die Aktien der betreffenden Serte vermerkt wird. Bei der Vollzahlung der Aktien einer Serie wird von dem Interimsschein derjenige Abschnitt abgetrennt, welcher die Aktie der vollgezahlten Serie repräsentiert, nnd gegen die dafür auszuhändigende Aktie ausgetausht. Der betreffende Interimsschein gilt von da ab nur noch für je eine Aktie der übrigen Serien.

Bei Vollzahlung der Aktien der Serie E sind die Interims- scheine an die Bank einzuliefern. / /

Die Uebertragung ‘von Interimsscheinen, welche je eine Aktie der nicht vollgezahlten Serien len auf andere Personen ist ohne Ein- willigung der Gesellschaft zulässig. Dagegen bedarf die Uebertragung einzelner Aktien niht vollbezahlter Serien auf andere Personen der e der Generalversammlung. Nur Uebertragungen solcher

nterims\heine, welche je eine Aktie der niht vollbezahlten Serien umfassen, oder bezüglich welcher die Generalversammlung in die Ueber- tragung eingewilligt hat, können in das Aktienbuch der Gesellschaft ein- Can werden. ollten die eingeforderten Einzahlungen verzögert werden, fo werden gegen die Säumigen die Bestimmungen des Artikels 219 Ab- faß 2 in Verbindung mit den Artikeln 184, 184 a und 184 þ des All- gemeinen deutschen Handelsgeseßbuhs in Anwendung gebracht.

10. Abhanden gekommene Aktien und Interimsscheine unter- Ga hd Amortisation bei dem für die Gesellschaft zuständigen Bericht.

Auf Grund des Amortisationsurtheils erfolgt die Ausfertigung und Ausreichung einer neuen Aktie bezw. eines neuen Interimsscheins.

Sämmtliche mit der Amortisation verbundenen Kosten trägt der A :

Sine Amortisation von Dividendenscheinen findet nicht statt. Dieselben sind, wenn sie nicht innerhalb vier Jahren, vom 31. De- zember desjenigen Jahres gerechnet, in welhem sie fällig geworden find, erhoben werden, werthlos, und die betreffenden Dividenden ver- fallen der Bank. :

Jt ein Dividendenschein abhanden gekommen, und wird der Ver- [lust innerhalb der vorgenannten Frist dem Vorstand glaubhaft ge- macht, so wird der Betrag des betreffenden Dividendenscheins nah Ablauf dieser Frist ausgezahlt, wenn er nicht inzwischen von einem Dritten erhoben ist. i

Ebenso werden auch Talons nicht amortisiert, wohl aber ift der Vorstand befugt, dem Inhaber der Aktie, welcher den Verlust des Talons behauptet, die neue Serie von Dividendenscheinen aus- zuhändigen, wenn niht im Lauf eines Jahres, gerehnet von dem Tag, an welhem die Ausgabe der neuen Serie ihren Anfang ge- ntommen hat, von einem Dritten Ansprüche auf dieselben geltend ge- macht sind. :

Solchenfails wird der neue Dividendenbogen zurückbehalten, bis zwischen den streitenden Parteien eine Einigung erzielt oder aber eine rechtskräftige gerihtlihe Entscheidung “troffen E

Sind Aktien, Interimsscheine, Dividendenscheine oder Talons beschädigt, ohne daß über ihre Identität ein Zweifel besteht, so kann der Vorstand gegen die Einlieferung der beschädigten Papiere neue ne ausfertigen und dem Antragsteller auf dessen Kosten aus-

ändigen. Rer L

Gewährung von hypothekarishen und Grundschuld- darlehen, welche als Unterlage für Hypotheken-Pfand- briefe benußt werden.

& 11. Die Beleihung der Grundstücke darf nur nah folgenden Grundsäßen erfolgen :

1) Die Beleihung is der Regel nah nur zur ersten Stelle zu- lässig; sie darf

a. bei ländlihen Grundstüden 2/3, ;

b. bei städtishen Grundstückden die Hälfte, bei besonders gut ge- legenen Grundstücken in größeren Städten mit normal fort- \{hhreitender Entwickelung ©/10, j

. bei Weinbergen, Wäldern und folchen Ea deren

Ertrag auf Anpflanzungen beruht und deren Zerth unter Be- rüfic)tigun dieser Anpflanzungen abgeschäßt ist, 1/3 des er- mittelten Werths

nicht überfteigen. : :

Im Falle der Litt. c kann, wenn die dauernde wirthschaftliche Unterhaltung der Anpflanzungen rechtlich sicher gestellt ist, die Be- leihung bis auf F des Werths erfolgen. |

2) Die bei der Beleihung angenommene Sicherheit muß sowohl durch den Ertrags- als durch den Verkaufswerth des beliehenen Grundstücks vollkommen gerechtfertigt sein.

Bei der Ang find lediglich bie dauernden Eigenschaften des zu beleißenden Grundstücks und derjenige Ertrag, welchen das Grundstück bei gewöhnliher Bewirthshaftung in den Händen eines jeden eli ers nas gewähren kann, zu berüsichtigen. i

Insbesondere ist bei der Beleihung von Fabriken und gewerblichen Anlagen nur der von der jeweiligen Benußungsart unabhängige dauernde Werth zu berücksihtigen. |

3) Bergwerke, Steinbrüche, P und ähnliche, einen dauern- den Ertrag niht gewährende Grundstücke, sowie Baupläße dürfen überhaupt nicht beliehen werden. Darlehen auf Neubauten dürfen

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zur Unterlage von Hypotheken-Pfandbriefen ers dann benußt werden, wenn die Seliebenen Baulichkeiten vollkommen. fertiggestellt und er- tragsfähig find.

Die nah Vorstehendem von dem it t 4 vos zu erlassenden A über die Werthsermittelung find der Aufsichtsbehörde einzureichen. i

Der Aufsichtsbehörde ift ener nach deren näherer Anordnung mit dem jährlichen Geshäftsabshluß ein Verzeichniß der vorgeklommenéèn Beleihungen vorzulegen, aus welchem das Verhältniß des angenommenen Beleihungswerths zu dem Grundsteuer-Reinertrage bezw. Gebäudesteuer- Nuzungswerthe zu ersehen ist. A i

12. Alle für die Erledigung eines Antrags, für die Werths- ermittelung und den Vollzug eines Darlehens entstehenden Kosten hat der Antragsteller zu tragen. ì ; ;

Im Falle der Ablehnung eines E findet ein Ersaß dieser Kosten seitens der Bank nicht statt. Die Bank i} zur Angabe von Gründen für ihre Ablehnung nicht verpflichtet. - :

8 13, Baulichkeiten, welhe sich auf den verpfändeten Grund- stücken befinden, müssen nah den vom Aufsichtsrath festgesezten all- gemeinen Normen oder nah den speziellen Bestimmungen des Dar- lehensvertrags gegen Feuersgefahr versichert sein.

Das Pfandrecht der Bank ist ausdrücklich ‘auf die Brand- entshädigungsgelder auszudehnen.

S 14. Die Auszahlungen der Darleßen erfolgen in baarem Gelde, ebenso die Rückzahlungen, soweit nicht Anderes vereinbart wird. - Darlehen unter 1000 werden nicht bewilligt.

In den Darlehensverträgen kann die Bank sih ausbedingen, daß bei niht pünktlicher Da R der Zinsen und der Tilgungsquoten sowie bei niht pünktliher Rückzahlung des Schuldkapitals eine Kon- ventionalstrafe seitens des Darlehens\chuldners zu entrichten ift.

Bei säumiger Zahlung von Zinsen und Tilgungsquoten darf in- dessen diese Konventionalstrafe einhalb Prozent der Schuldsumme für jeden einzelnen Fall, und bei säumiger Rückzahlung des Schuld- kapitals ein zwölftel Prozent der D: für jeden Monat des Verzugs nicht übersteigen. Die hierbei festzuseßende Frist, nah welcher die Verpflichtung zur Zahlung der Konventionalstrafe eintritt, darf nit kürzer als vierzehn Tage nah Verfakl ausbedungen werden.

__ Den Zinsen tehen gleich im Sinne der vorstehenden Bestimmungen die sonstigen BET Leistungen des Schuldners.

Die von der Bank auszugebenden Darlehensprospekte und An- tragsformulare müssen sämmtlihe vom Schulbner zu übernehmenden Baarverpflihtungen, namentlih auch in Ansehung der Nebenleistungen b ene etwaigen Hinausschiebung des Beginns der Tilgung klar er- ehen lassen.

Zinsen und diesen rechtlich gleihstehende Leistungen des Schuld- ners, insbesondere auch Verwaltungskostenbeiträge und ähnliche vom Schuldner zu entrichtende Beiträge, dürfen nur in Prozenten - des je- weiligen Darlehensrestes erhoben werden. Der überscießende Betrag der vereinbarten Jahresleistung ist zum Zwecke der Tilgung zu verwenden. Auf Verwaltungskostenbeiträge und ähnliche Leistungen, welche insgesammt den Betrag von ein viertel Prozent der Schuld nicht überschreiten, finden die vorstehenden Bestimmungen keine Anwendung.

: & 15. Die Darlehen, welche die Gesellshaft gewährt, sind ent- weder

a. unkündbare (Amortisations-) Darlehen oder

b. Tündbare, d. h. in ungetrennter Summe bezw. in Raten rück- zahlbare Darlehen.

__§ 16. Unkündbare (Amortisations-) Darlehen werden durh einen zu dem festgesezten Zinssay hinzutretenden jährlichen Zuschlag (Tilgungsquote) innerhalb Sms bestimmter Frist amortisiert. Die Höhe der Tilgungsquote bleibt der Vereinbarung vorbehalten, jedo darf dieselbe niht weniger als ein halb Prozent des Kapitals betragen. Es kann jedo vertragsmäßig festgeseßt werden, daß die Zahlung der Tilgungsquote erst nah einer bestimmten Frist, welche zehn Jahre nicht überschreiten darf, beginnen soll.

Außerdem kann die Leistung eines jährlihen Verwaltungskosten- beitrags ausbedungen werden.

_ 8 17. Die Jahresleistungen werden ohne Rücksicht auf die all- mählihe Amortisation des Darlehens bis zur Beendigung derselben unvermindert bezahlt. Der auf den amortisierten Betrag fallende Theil der Jahresleistungen wird gleichfalls zur Amortisation verwendet, Int die Bank nit von der im Schlußsay des § 14 zugelassenen

usnahme Gebrau macht.

Die vorbezeichneten Zahlungen sind an den Orten und zu der Dit die von der Bank festgeseßt werden, in halbjährlihen Raten zu eisten.

__ Inwieweit über den amortisierten Theil des Darlehens löshungs- fähige Quittung zu ertheilen sei, hängt von der Bestimmung der Bank ab. Sie is aber verpflichtet, sobald zehn Prozent, oder bei ein- tretender Veräußerung des Pfandgrundstücks fünf Prozent der Schuld getilgt find, auf Verlangen des Schuldners Quittung und Löschungs- bewilligung für den getilgten Betrag auf dessen Kosten, jedoch nur unter Vorbehalt des Vorrehts für den ungetilgten Betrag der Schuld, zu ertbeilen. Die Verpflichtung zur Fortzahlung der nah dem ur- \prünglichen Tilgungsplan zu entrihtenden Jahresleistung bleibt hierbei unberührt, soweit nihcht mit Zustimmung beider Theile für den ver- minderten Schuldbetrag ein neuer Tilgungsvertrag geloen wird.

§ 18. Jedem Darlehensshuldner muß urkundlich das Recht ein- geräumt werden, spätestens zum Ablauf des - zehnten Jahres nah der Darlehensaufnahme seine Schuld nah voraufgegangener Kündigun ganz oder theilweise in baar zurückzuzahlen Die Kündigungsfrist dar die Frist von neun Monaten, bei kündbaren Darlehen 21) die der Bank felbst eingeräumte Kündigungéfrist niht überschreiten.

Abschlagszahlungen von weniger als 1090 Æ if die Bank an- zunehmen nicht verpflichtet, sie ist auch befugt, angebotene En 8. zahlungen nach ihrem Belieben um höchstens 1000 6 zu er hem oder zu ermäßigen, und braucht Theilzahlungen überhaupt nur gegen Einräumung des Vorrehts für den ungetilgten Betrag der Schuld anzunehmen. i

In Ansehung einer nah den vorstehenden Bestimmungen zu- lässigen Rückzahlung dürfen Rückzahlungsprovisionen seitens der Bank niht erhoben und die Bestellung einer Kündigungskaution nicht ge- fordert werden.

19. Abgesehen von den in § 18 geARs Fällen, ist der Schuldner nicht berechtigt, außer der f\tipulierten Amortisations- quote noch Abschlagêzahlungen zu leisten die jener Quote hinzutreten, oder auch das Darlehen , soweit es noch nicht amortisiert ist, ganz zu tilgen, sofern niht beim Abs{lusse des Dar- lehensvertrags ein entsprehender Vorbehalt vereinbart worden ift. Hierbei kann die Bank festsegen, in welchen Beträgen, zu welcher Zeit

und unter welhen Bedingungen Rückzahlungen für diesen Zweck an- -

genommen werden.

20. Die Tilgungsquote wird auf das See e rieben. Der ne

Sulbner eines Amortisationsdarlehens erhä gstabelle, aus welcher der Stand seiner Schuld nah jeder Zahlung einer Tilgungsquote zu ersehen ift. i Reklamationen gegen die Richtigkeit des Standes der Tilgungs- tabelle müssen eta eines Monats nah deren Empfang bei der Bank eingereiht werden; wer innerhalb dieser Zeik niht reklamiert, erkennt dadur ftillschweigend den im Verzeichniß aufgeführten Stand seines Amortisationskontos als Ra an. ; 8 21. Kündbare hypothekarishe Darlehen, deren Tilgung in ungetrennter Summe in erfolgt, werden ent=-

T E r D a E S E a s a, Tor s reatat ie E E s