: Großbritannien und Jrland.

Im Unterhause erklärte gestern der Parlaments-

Sekretär des Auswärtigen Sir E. Grey, es sei kein Grund : nehmen, daß das in den Gewässern von Korea befindliche chwader unzureichend sei. :

Frankreich.

Die Königin Amalie von Portugal ‘traf gestern Abend 8 Uhr in Paris ein und reiste eine Stunde später nah Calais weiter. i E

Die Besserung in dem Befinden des Minister-Präsidenten Dupuy schreitet, wie aus Vernet-les-Bains gemeldet wird, rasch“ fort; der Minister machte heute ohne Anstrengung einen halbstündigen Spaziergang. / |

Der „Temps“ bezeichnet die Nachricht von dem Vordringen einer französishen Kolonne nah Kumassi als unper- ständlich, da Frankreich nicht daran denke, dorthin zu gehen.

Schweiz.

Der Bundesrath hat dem „W. T. B.“ zufolge das Projekt der Jura-Simplon-Eisenbahn über die Durchbohrung des Simplon im Prinzip genehmigt und es der italienischen Regierung übermittelt. | L

Neuerdings sind vom Bundesrath wieder französische Anarchisten ausgewiesen worden. l

| ari Chile und Peru haben die Bedingungen, die der Bundesrath wegen des Schiedsgerichtsamts des Bundesgerichts in der Angelegenheit der peruanischen Schulden gestellt hatte, angenommen:

y Amerika.

Die auf den Zuckerzoll bezüglichen Bestimmungen des neuen Zolltarifs der Vereinigten Staaten, der am 27. d. M. Gesezeskraft erlangt, lauten nah der „New-Yorker

Staats-Zeitung“ wie folgt: , Daß von dem am 1..Ofktober 1890 in Kraft getretenen Ge- seße, betitelt „Ein Geseß zur Reduktion der Regicrungseinkünfte, zur Ausgleihung der Zölle und zu anderen Zwecken“, die Para- * graphen, welhe die Ertheilung von Erlaubnißscheinen zur Produ- zierung von Zucker, sowie die Bezahlung einer Prämie an die Pro- duzenten von Zucker aus Nüben, Sorghum oder Zuckerrohr, inner- halb des Gebiets der Vereinigten Staaten gewachsen, oder aus in den Vereinigten Staaten produziertem Ahornfaft, vorsehen und auto- risieren, widerrufen werden sollen und hiermit widerrufen sind und daß von nun an die Ertheilung eines Erlaubnißscheins zur Produktion von Zucker sowie die Bezahlung einer Prämie für die Produktion von Zuter irgend welcher Art unter dem in Rede stehenden Geseß ungeseßlich sein soll. Auf allen Zuckèr und Zulersaß, Syrup aus -Zucker- rohr- oder Zuckerrübensaft, Melade, konzentrierte Melade, ver- didten und konzentrierten Molasses soll ein Zoll von 40% ad valorem elegt, erhoben und entrichtet werden, und auf alle Zucker über Nr. 16 Duth Standard - in Farbe, sowie auf alle entfärbten Zuder soll zusäßlich zu dem erwähnten Zoll von 40% ad valorem ein Zoll von F Cent per Pfund gelegt, erhoben und “ entrihtet werden; und alle Zucker, Zuckersaß, Syrup von Zucker- rohr- und Zuckerrübensay, Melade,, konzentrierte Melade, ver- dickter und Tkonzentrierter Molasses, importiert von oder das Produkt irgend eines Landes, welches zu der Zeit, als diese Artikel aus demselben exportiert wurden, direkt oder indirekt eine Erport- prämie darauf bezahlte, sollen einen Zoll von 1/10 Cent das Pfund zusäßlich der vorerwähnten Raten entrihten; vorbehaltlich, ‘daß der Importeur von in einem fremden Lande produzierten Zucker, dessen Regierung folhe direkte und indirekte Prämie zahlt, von der Entrichtung dieses zusäßlihen Zolls folien Regulationen, als sie der Schaßamts-Sekretär vor- schreiben mag, befreit werden soll, im Falle der betreffende Jm- porteur ein Zertifikat von der respektiven Regierung vorweist, daß Teine indirekie Prämie auf den betreffenden Zucker, größer als die auf die Nüben und das Zuckerrohr, aus welchen er produziert worden, erhobene Steuer gewährt worden ‘ist und daß keine direkte Prämie bezahlt ¿worden is oder bezahlt ¡werden wird ; orbehaltlich ferner, daß nichts, was hierin enthalten ist, îo ausgelegt werden soll, daß dadur die Bestimmungen des zwischen den Vereinigten Staaten und dem¿König der Hawaii-Infeln am 30. Januar 1875 abges{lossenen kommerziellen Reziprozitäts- vertrags oder die Bestimmungen irgend eines seitdem vom Kongreß zur Ausführung des Vertrags erlassenen Geseßes aufgehoben oder in irgend einer Weise beeinträchtigt oder berührt werden. Daß auf Molasses, der über 40, aber niht über 56 Grad Polarisation auf- weist, ein Zoll von 2 Cent die Gallone, und, wenn über 56 Grad Polarisation, ein Zoll von 4 Cents die Gallone gelegt, erhoben und entrichtet werden foll. Zuckerkand und alles Zuckerwerk, gänzlich oder theilweise aus Zucker hergestellt, und raffinierter Zucker, wenn bemalt, efärbt oder in irgend einer Weise verfälsht, 35 9% ad valorem ; Glukose oder Traubenzucker 15 9% ad valorem; Saccharin 25 9/6 ad valorem.

Nach den leßten aus Nicaragua in New-York ein- gelaufenen Nachrichten hätten die Truppen von Nicaragua den britischen Konsul Hatch in Bluefields nebst aht anderen Ausländern als Gefangene nah Greytown geführt.

Asien.

Nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ aus Yokohama vom 22. d. M. sind die Eingänge der Häfen von Yokohama und Nagasaki durch Torpedos geschüßt. Die einlaufenden fremden Schiffe müssen von einem Lootsen- boot der japanischen Marine begleitet werden. — Den „Central- News“ wird aus Tokio gemeldet: Das japanische Kriegs3amt hat bis zum Montag reichende Meldungen vom Sun auplaß empfangen. Bis dahin hatte noch feine S chlaht stattgefunden. Am 17. August fand ein Zusammen- stoß zwischen japanischen Vorposten und der chinesischen Vorhut u die sih des Telegraphen in Chungkwa bemächtigen wollte.

a lebhaftem Gefecht gogen sih die Japaner nach Ponsan zu- rüdck. Ein japanischer Lieutenant wurde getödtet, fünf Gemeine wurden verwundet. Der Verlust der Chinesen war eben- falls unerheblih. — Das „Reuter he Bureau“ meldet weiter von gestern, die japanische Regierung seße die mili- tärishen Rüstungen eifrig fort und sende stets neue Ver- stärkungen ab. Nach den in Yokohama eingegangenen Nach- richten seien 10000 Mann chinesisher Truppen in

ng-jang im Begriff nah Süden vorzudringen, l ein Aufna in nächster Zeit zu erwarten sein te. ; i

Nr. 33 A des gent ats der Bauverroaltung“, herausgegeben im V inisterium der öffentlihen Arbeiten. vom 22. August hat (eaen Inhalt: Amtliches: Das Sommer- Be wasser vom Juni bis Juli 1894 in der Oder und Weichsel. —

amtliches :: Andreas Schlüter. (Schluß.) — Vermischtes: Preis- ausschreiben des Vereins für Gesundheitstehnik. — Erneuerung der E m s pin va t S. ¿i Cl Cuno e Vereins deu ngenieure, — Graf’ enpanzerfarbe. — Un- älle äte Stra ing Londons und auf den enalUGen Eisenbahnen, —

eue ente. ;

x ‘ À iki ai tai Ld ae. 2A - Matte) wi E rw: Ct

unter

Statistik und Volkswirthschaft.

Das Wirth schaftsja hr 1893. ___ In einleitenden Worten des Jahresberichts für 1893 führt die Handelskammer für die Kreise Mühlhausen i. Thür., Worbis und Heiligenstadt über die allgemeine Lage der Industrie und des Handels Folgendes an: Die Wendung zum Bessern, die für das Jahr 1893 erhoft wurde, hat 2 nicht in allen Zweigen der hier vertretenen Industrien gêzeigt. Es ist jedoch anzuerkennen, daß die U in Betraht kommende Fabrikation der sogenannten halbwollenen Waaren und Wollenstoffe wenigstens für die erste

Hälfte des Berichtsjahres eine Besserung zeigte; auch das Brau- |

gewerbe wurde durch die anhaltende warme Witterung günstig be- einflußt und arbeitete befriedigend, Men waren die Konfektions- branchen gut beschäftigt. Dagegen litten Handel und Industrie im allgemeinen unter verschiedenen ungünstigen Ereignissen. Nicht zu verkennen ist, daß die Silberfrage, sowie die Entwerthung dieses MWMetalls auch auf unseren Handel hemmend wirkte, niht allein durch den direkten Verkehr mit den in Silber zahlenden Staaten, sondern auch durch die Kursrück- gänge der amerikanishen Werthpapiere. Der Abschluß der Handels- verträge mit Rumänien und Serbien wurde freudig begrüßt, obgleih nicht alle Wünshe des Bezirks befriedigt wurden. Der Erkenntniß, daß Deutschland sih zu einem der ersten Industrie- staaten umgewandelt hat, verdanken wir die zielbewußte_ und un- entwegte Haltung, mit der die Reichsregierung troß aller Schwierig- keiten und Hemmnisse den Handelsvertrag mit Rußland \{ließlich zur allgemeinen Genugthuung und Befriedigung durhseßte. Es is in früheren Jahresberihten bereits mehrfah betont, wie wir gerade in der vermehrten Ausfuhr unserer gewerblihen Erzeugnisse das eigent- lihe Anwachsen des Nationalwohlstandes und gleichzeitig die beste Ga- rantie für eine gleichmäßig lohnende Beschäftigung unseres Arbeiter- Lame erblicken, wodur der innere Friede und die Zufriedenheit der trebsamen arbeitenden Bevölkerung am besten garantiert wird. Die Lohnverhältnisse der Arbeiter sind im verflossenen Jahre regelmäßige gewesen, auch war das gegenseitige Verhältniß zwischen Fabrikanten und Arbeitern ein befriedigendes.

Gewinnbetheiligung der Arbeiter.

Die Aktiengesellschaft für Federstahlindustrie in Cassel hatte auf Grund einer im April 1892 mit ihren Arbeitern getroffenen Ver- einbarung si verpflichtet, ihre sämmtlichen ‘Angestellten am Gewinne zu betheiligen. Demgemäß sind im Jahre 1893 an die 348 Arbeiter der Gesellschaft im ganzen .6830 A ausgezahlt woorden, von denen 3820 6 auf männlihe und 3010 4 auf weibliche und jugendliche Arbeiter entfallen. Von den männliten Arbeitern erhielten 44 An- theile zu 60 1, 27 folhe zu 30 M und 37 zu 10 4 Bei den weib- lichen und jugendlichen Arbeitern betrug der Antheil bei 44 je 30 M, bei 71 je 15 Æ und bei 125 je 5 M, sodaß dur{ch\chnittlich an jeden Arbeiter für das Jahr 1893 etwa 19,63 4 gezahlt wurden.

Anbau-Erhebung in Bayern.

Im Jahre 1893 waren in Bayern an Acker- und Gartenländereien als Hauptnußzung angebaut 3057 773,63 ha, als Nebennugung 81 38452 ha, . an Wiesen 1 284 461,59 ha, Weiden und Hutungen 269 037,40 ha, Weinberge 23 793,71 ha, Forsten und Holzungen 2 908 396,81 ha. Die Haus- und Hofräume nahmen 46 156,24 ha, Oed- und Urland 151 338,94 ha, Wegeland, e x. 245 546,68 ha ein; der Flächeninhalt des gesammten Königreichs beträgt 7 586 465 ha.

Von den Atckerländereien waren in der Hauptnußzung 1848 015,68 ha mit Getreide und Hülsenfrühten, 435 117,95 ha mit Hackfrüchten und Gemüse, 45 189,40 ha mit .Handels8gewäthsen, 321 522,67 ha mit Futterpflanzen angebaut. Die Brache belief sich auf 295 113,86 ha, die Ackerweide Ai 39 674,62 ha, die Haus- und Obstgärten auf 73 139,45 ha,

Erhebungen über die Arbeitszeit der Arbeiterinnen.

Wie die „Bad. Corr.“ erfährt, veranlaßt gegenwärtig die Groß- Berg ogs badi Ae Fabrifkinspektion bei Arbeitgebern und -Nehmern Erhebungen hinsihtlich der Wahrnehmungen, die in Bezug auf die Durchführung und die Wirkungen der geseßlihen Beschränkung der Arbeitszeit erwahsener Arbeiterinnen (§ 137 der Gewerbeordnung) bis jeßt gemacht worden sind; ob diese Beschränkung insbesondere zu Entlassungen von Arbeiterinnen geführt und auf die Löhne und die Arbeitöleistung der Arbeiterinnen einen Einfluß ausgeübt hat. Ferner soll ermittelt werden, ob die Beschränkung der zeit der Arbeiterinnen die Arbeitszeit und die Löhne der männlihen Arbeiter beeinflußt hat, in welhem Umfang Arbeiterinnen über sechzehn Jahre, welhe ein Hauswesen be- forgen, den Antrag gestellt haben, eine halbe Stunde vor der Mittags- pause entlassen zu wérden (§ 137 Abs. 4), und ob Fälle bekannt ge- worden sind, in welchen den Arbeiterinnen aus der Stellung des An- trags Nachtheile erwachsen siad, oder in welchen die Arbeiterinnen aus “las: vor Nachtheilen die Stellung des Antrags unterlassen

aben. : :

Verkehr auf den französischen Eisenbahnen und Kanälen. e ‘Vâhrend das französishe Eisenbahnneß sich fortwährend aus- breitet, von Jahr zu Jahr ausgedehnter wird und immer besser und besser ineinander greift, wachsen dem „Engineer“ zufolge die Ein- nahmen niht nur nicht dementsprehend, sondern gehen thatsächlich zurück. Während nämlih im Jahre 1889 bei einer Gesammtlänge der Bahnen von 32910 km die Einnahmen 560 Millionen Francs be- trugen, fielen die Einnahmen im Jahre 1893 bei 35 543 km Bahnneßz auf 526 Millionen Franes. Vielfach und wohl mit Recht schiebt man, wie das „Centralblatt der Bauverwaltung“ schreibt, die Schuld an diesem Nückgang der Einnahmen dem a iekekürendin Lastenverkehr auf den Kanälen des Landes in die Schuhe. Während nämli in der Zeit von 1872 bis 1893 das Eisenbahnneß \sich der Linge nah un- gefähr verdoppelt hat, wuchs das Gewicht der beförderten Güter nur um 26. Q O Fahre +1872: waren 10438 km im Betrieb, im Jahre 1892 dagegen 34 881 km, während -1872 7725 Millionen Kilometer-Tons, 1892 dagegen 12120 Millionen Kilo- meter-Tons befördert wurden. Ganz anders stellt fih die Sache beim Kanalney Frankreihs. In der Zeit von 1872 bis 1892 vermehrte sich dasselbe nur um 15 v. afi während der Verkehr in Tonnen von 1835 Millionen auf 3610 Millionen wuchs, si also fast verdoppelte. Die Zahlen für die Kanäle stehen also, was die Vermehrung des Netes und das Anwachsen und Zurückgehen des Verkehrs anbelangt, ziemlih im umgekehrten Berhältniß wie die für die Eisenbahnen angegebenen.

Zur Arbeiterbewegung,

Aus' Erfurt ‘wird dem „Vorwärts“ vom deutshen sozial- demokratishen Sh uhmacher-Kongreß berihtet, daß der Kongreß in dem Streit, der zwishen den ausständigen Shuhmachern in Burg und dem sozialdemokratishen Reichstags-Abgeordneten Bock - Gotha entstanden war, sich zu Gunsten des Vertrauensmannes aus- ras und in einer Entschließung seine Dante rechtfertigte.

n Hamburg-St. Pauli haben nah demselben Blatt die Arbeiter der Lehmann'’schen Pantoffelfabrik beschlossen, den Ausftand aufzuheben; doch wurde über die Fabrik die Sperre verhängt.

Aus Detmold wird dem „Vorwärts* gemeldet, daß die Seer in der dortigen Druckerei von F. Metentin wegen Lohnstreits pIOvEO die Pit eleten,

um otti Londoner „A. K“: Von England haben die Schotten keine große Hilfe zu erwarten. Am Mittwoch tagte die Exekutive des Bundes der- Bergleute von Großbritannien unter dem hut des F naa Babge oroneieit Pickard in York. Der Beschlu des Bundes, den A Kollegen zu rathen, die Arbeit auf Grund der vom Versöhnungsrath des Bundes getroffenen Ah- machungen wieder aufzunehmen, foll aufrecht erhalten bleiben.“ — Ueber die telegraphisch bereits kurz gemeldeten Ausschreitungen von

Arbeits-

chen Bergarbeiteräusfstand' berichtet die.

Ausständigen (val. Nr. 199 d. Bl.) theilt die Korrespondenz folgende

Einzelheiten mit. 2000 Mann stark zogen die Arbeiter am Mittwoch Nacht um 1 Uhr nah der Barton Hill Zeche bei Glasgow und ruinierten alles, was zu ruinieren war. Zuerst warfen sie eine Anzahl Karren in den Schacht, in welchem noch Leute beschäftigt waren. Dann ging es an das Zerstören der Gebäude. Die Polizei konnte erst einschreiten, als “sie Ver, stärkungen erhalten hatte; alsdann konnten allerdings fünf Ver, haftungen vorgenommen werden. Wahrscheinlih war der Zorn der Ausständigen gegen diese bestimmte Zehe ziemlich gegenstandslos ; eg wurden in der Zehe keine Kohlen gefördert. Die Firma ließ nur das Wasser auspumpen, damit das Bergwerk nicht ersaufe.

In Norwich halten, wie der „Vorwärts“ mittheilt; die englischen Trade- Unions vom 3. bis 8. September einen Kongreß ab. Das zur Erörterung gestellte Programm enthält folgende Punkte: Geseßlicher Achtstundentag; Verbesserung der Fabrikgeseßze ebung; Kinder in Bergwerken; Unternehmer-Haftpflichtgeseß; Ver, staatlichung der Bergwerke und Eisenbahnen; Föderation aller Ge- werbe; die Arbeiter und die Bekleidung öffentliher Aemter 2.

In Nantes, wohin auch der Kongreß der französischen Arbeiterpartei einberufen wurde, wird vom 17. bis 22. September ein Kongreß der französis{chen Gewerkschaften fiatifinden, der insofern besondere Bedeutung für die Gewerkschaftsbewegung und für die Arbeiterbewegung im allgemeinen hat, als auf diesem Kongreß zum ersten Male die Gewerkschaften sämmtlicher Parteischattierungen vertreten sein werden. Bisher zählte sich, wie der „Vorwärts“ hervorhebt, ein Theil der Gewerk- schaften zu den sogenannten Guesdisten oder Marxisten, ein anderer Theil zu den“ sogenannten Allemanisten, ein dritter wieder zu den Broussisten, Blanquisten u. st w.

Aus New-York berichtet die Londoner - „A. K.“ nach einer Meldung des „R. B.“ : Ueber 25 000 Tertilarbeiter ist jetzt in Fall River die Arbeitssperre verhängt worden.

Nach Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin find bei den Ae Standesämtern in der Woche vom 12. August bis inkl. 18. August cr. zur Anmeldung gekommen: 884 Lebendgeborene, 211 Ehbeshließungen, 24 Todtgeborene, 817 Sterbefälle. s

Das 3. Heft, erste Abtheilung des 12. Bandes der „Beiträge zur Statistik Mecklenburgs“, herausgegeben vom Großherzog-. lichen Statistishen Bureau zu Schwerin, bringt eine Abhandlung über die Flächenverhältnisse der mecklenburgishen Flußgebiete, vom Distrikts-Ingenieur W. Pelß zu Grabow.

Kunft und Wissenschaft.

In Innsbruck wurde, wie „W. T. B.“ meldet, gestern dle 11. Gemeinsame Versammlung der Deutschen und den Wiener t S A A Gesellschaft unter dem Vorsiß des Geheimen Medizinal-Naths Professors Virhow-Berlin eröffnet. Am Nachmittage hielt dem ,W. T. B.“ zufolge die Deutsche Anthropo- logishe Gesellschaft, welche zugleich ihr 2jähriges Stiftungsfest feierte, eine interne Sißzung. ;

Land- und Forstwirthschaft.

Ueber 01 über die Thätigkeit des Vereins der forstlichen Versuchsanstalten Deutschlands, sowie über die Arbeiten der preußishen Hauptstation des forst- lihen Versuhswesens während des Jahres vom 1. April 1893 bis dahin 1894.

I. Verein der forstlichen Versuchsanstalten Deutschlands.

Die Jahresversammlung des Vereins fand diesmal im Anschluß an die erste Versammlung des internationalen Ver- bandes forstlicher Versuchsanstalten am 17. September 1893 in Wien statt. Da die Fragen aus dem Gebiet des Versuchs- wesens bereits bei Gelegenheit der leßtgenannten Versammlung am 11. bezw. 16. September ihre Erledigung gefunden hatten, so beschränkte sih der Verein deutscher forstliher Versuchs- anstalten auf Entgegennahme der Berichte über den Stand der Versuchsarbeiten.

IT. Arbeiten der Hauptstation des forstlichen Versuchs8wesens in Preußen.

A. Die hauptsächhlihsten Arbeiten der forstlihen Abtheilung waren folgende :

1) Neuaufnahme, Durchforstung und Nummerierung von 01 Kiefern- und Fichtenertragsprobeflächen in Ostpreußen und dem Regierungsbezirk Danzig.

2) Untersuchungen über die tehnishen Eigenschaften des Kiefern- und Fichtenholzes, durchgeführt an 30 Stämmen.

3) Untersuchungen über die technishen Eigenschaften des Buchenholzes.

4) Untersuchungen über den Bestandszuwachs in Kiefern- samenschlägen.

5) Ueberwachung der arbeitsplanmäßigen Aufnahmen auf den Streuversuchsflächen.

6) Fortsezung der Anbauversuche mit fremdländischen Polzarten, Beschaffung und Abgabe taugliher Sämereien und Beobachtung der Versuchsflächen.

7) Beschaffung der Sämereien ausländisher Holzarten für die Regierungen. j i

8) Bearbeitung und Veröffentlichung der Berichte über die Waldbeschädigungen. j

9) Veröffentlihung des ernte 1893. i

10) Dienstreisen im Jnteresse der Versuchsarbeiten nah den Regierungsbezirken Danzig, Königsberg und Gumbinnen. B Wo DeL Melde elódtdA Abtheilung wurden die Beoh- achtungen auf den 16 nach gleihem Muster von der hiesigen Sauotatlon eingerichteten forstli-meteorologischen Doppel- Stationen in unveränderter Weise fortgeführt und in monat- lihen Zusammenstellungen sowie. in dem XVII[, Jahresbericht der meteorologishen Beobachtungen veröffentlicht.

Die im Jahre 1885/86 begonnenen angen Be- obahtungen wurden auf 101 preußishen Oberförstereien fort “bai und sind die Ergebnisse von der Mon togls hesf) en forstlihen Versuchsanstalt in Gießen veröffentlicht worden.

C. Die Arbeiten der chemish-physikalishen Abtheilung er- streckten sich auf Untersuchungen i:

1) über Bodenfeuchtigkeit in der Trockenperiode des Früh- jahrs 1893, / :

2) über die Beschädigungen durch Rauch,

3) über die Ernährung der Waldbäume,

4) über die Methode der Aschenanalyse,

5) über mifroskopishe Analyse der Bodenarten,

6) über die Einwirkungen der Streuentnahme,

7) über die Moorbildung und die Bewaldung in Rußland,

8) über P EIEN von Diluvial- und Alluvial- bóden, Einfluß der Schneedede, Frosttiefe u. \. 1.

Ergebnisses der Holzsamen-

D. Die Arbeiten der zoologischen Abtheilung bewegten

si hauptsächlich auf bakteriologishem Gebiete und sind deren

Resultate in der Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen 1894 T S. 3 ff. durch Herrn rivatdozenten Dr. Ecsiein E AEE

Außerdem wurden die Jnfektionsversuhe mit Botrytis tenella fortgeseßt. Hieran {lossen si biologische Unter- suchungen über Lophyrus pini, Beobachtungen über die Wir- fung von Raupenleim und Antinonnin, sowie Zuchtversuche mit verschiedenen Jnsekten.

E. Die Thätigkeit der botanischen Abtheilung richtete sih in dem verflossenen Jahr in erster Linie auf die Erforschung der durch Cenaugium abietis verursahten Kiefernkrankheit. Ferner wurde an Pseudotsuga Douglasii ein {hädliher Pilz entdeckt, welher bisher noch nicht bestiínmt werden konnte, während ein - die Thuya Menziesii tödtender Pilz als Pestalozzia funerea bestimmt wurde.

.

Schweinepest und Shweineseuche.

Die Landwirthe im Regierungsbezirk Breslau, zumal die kleineren, welhe gewöhnt sind, im Frühjahr junge Siveine ein- zukaufen, um sie später für ihren Hausbedarf einzushlachten, sind gegenwärtig besonders stark durch die Schweinepest und die Schweine- seuche (Rothlauf), welhe in dem vergangenen Vierteljahr in erheb- lihem Umfange Verheerungen angerichtet haben, geshädigt. In einzelnen Gegenden fkrepierten bis 90%, im Kreise Guhrau 290 bis 300 - Stück monatlich; im Kreise Waldenburg wurde in der Zeit vom 46, April bis 20 unt di I Die Be des in. dem Kreise vorhandenen Bestandes von der Seuche efallen. sperrung 2c.) wurde zwar überall die größte Aufmerksamkeit zu- gewendet und deren Ausführung streng überwaht. Troßdem konnte die weitere Ausbreitung der Seuche zunähst nicht gehemmt werden, da — nah dem einstimmigen Urtheil der nit bei dem Verkauf der Thiere Interessierten — die Krankheit immer wieder von neuem durh die Herden der Schweinehändler cingesaep und verbreitet wurde. Cs fommen hierbei nicht fowohl s{lesishe und böhmische, als vielmehr polnische und in der Provinz Posen wohnende Händler in Frage, insbesondere die- jenigen aus Sarne. Ob iîn einzelnen Gegenden vollständige Seuchenherde vorhanden sind, von denen aus die Krankheit immer wieder eingeshleppt wird, oder ob die Ansteckung, von ein- zelnen Krankheitsfällen ausgehend, sich nur durch die Berüh- rung in und mit den weit im Lande vertriebenen Herden des Faselviehs in so ershreckendem Maße verbreitet, hat mit Sicherheit noch nicht festgestellt werden können. Neuerdings scheint die Krankheit ihren Höhepunkt überschritten zu haben, nahdem das Publikum, zum theil auf Warnungen in den amtlihen Blättern, aufgehört hat, bei den verdächtigen Händlern zu kaufen, und nahdem noch in leßter Zeit durch landespolizeiliche Anordnungen die Schweinetransporte, welche aus Posen in den Landkreis Breslau eingehen, vor ihrer Ausladung thierärztlich untersucht und die Herden der Händler sowie die Ställe, wo folhe Händlershweine einstalliert zu werden pflegen, - genauer Kontrole unterworfen worden sind.

Ernteergebniß in der Türkei.

__ Andauernde Hie und Trockenheit haben in der europäischen Türkei und Kleinasien die Ernte ernstlih geschädigt, sodaß nach der bis jeßt vorliegenden Nachrichten das Ergebniß namentli in quanti- tativer Beziehung nur als ein mäßiges bezeihnet werden kann. Zum theil ist es sogar noch hinter den herabgeminderten Aussichten, welche Anfang Juli bestanden, zurückgeblieben. (Vergl. „R.-A.* vom 28. v. M.)

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

L CSPANTEN,

Zufolge Königlicher Verordnung vom 18. d. M. haben sich Schiffe von Riga in den spanischen Häfen einer Quarantäne zu unterwerfen. Alle Häfen, welche niht weiter als 165 km von Niga entfernt sind, gelten als offenkundig verdächtig.

Cholera.

Danzig, 24. August. Der Staatskommissar für das Weichsel- gebiet theilt mit, daß Cholera bakteriologish festgestellt ist bei einem Mann in Klein-Plehnendorf und einer Frau in Gollub.

Wien, 24. August. Nach den am 23. d, M. hier eingetroffenen Nachrichten über den Stand der Cholera kamen in Galizien 156 Erkrankungen und 77 Todesfälle, in der Bukowina 10 Erkrankungen und 8 Todesfälle vor.

Amsterdam, 24. un, Mee ist eine Erkrankung an Cho- lera, in Maastricht eine Erkrankung und ein Todesfall zu verzeih- nen; auch in Am stelveen bei Amsterdam kam ein Cholerafall vor.

Der Koch des von Riga in Ymuiden angekommenen Dampfers

„Dordrecht" ist, dem „W. T. B.“ zufolge, unter verdächtigen Krankheitsersheinungen gestorben.

Handel und Gewerbe.

Durch die wiederholt in deutshen Zeitungen abgedruckte Anzeige: „A. Steiner Budapest Aggteleki ntcza 6, oder Alsó erdösor 5, oder Kerepesi ut 51, behördlih eh ile Geldagentur“ haben in mehreren Fällen Personen sih ver- leiten lassen, den Genannten um die Vermittelung von Dar- lehen anzugehen. A. Steiner sicherte daraufhin die Darlehen unter der Bedingung zu, daß ihm die Provistonen im voraus eingesandt würden. Nach Empfang dieser Beträge licß er jedoh nihts wieder von sih hören. Mit Rücksicht hierauf muß Argen davor gewarnt werden, den Offerten des S auben zu schenken und mit demselben in Verbindung zu treten.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks / an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 24. d. M. gestellt 11 485, nicht rechtzeitig gestellt 58 Wagen. In Oberschlesien sind am 23. d. M. gestellt 4813, nit recht- ¡eitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am 24. August das Grundstück des Bauunternehmers G. Ringelmann, Natiborstraße 17 belegen, zur Versteigerung ; Mindestgebot 165 000 A; ur das Meistgebot von 220500 wurde die Frau Caroline ingelmann, geb. Eisert, zu Berlin Ersteberin. Beim Königlichen Amtsgeriht 11 Berlin stand am 23. d. M. zur Versteigerung: das im Grundbuch von Deuts ch- Wilmersdorf Band 36 Blatt Nr. 1086 auf den Namen des alermeisters Paul Mandel eingetragene, zu Deutsch- [mersdorf an der Hannoverschestraße belegene Grund- stück. Fläche 1477 a; für das Meistgebot von 132000 wurde der. Rentier Marx Simonsohn zu Berlin, Friedrihh- Wilhelmstraße 18, Ersteher. — Aufgehoben wurde das Verfahren êr Zwangsversteigerung wegen des im Grundbu von Schöneberg. Vand 23 Blatt Nr. 975 auf den Namen der Gesellshaft für Spzunternehmun en mit beshränkter Haftung enen zu

chöneberg, angeblich Göbenstraße, belegenen Grundstücks.

Der Anwendung der Schußmaßregeln (Desinfektion, Ab- *

Berlin, 24. August. Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz. Butter: G im Berliner Großhandel zum Wochendurhschnitt per komptant.) per 50 kg. Hof- und Genoffenschafts - Butter la. 102 M, ITa. 96 #, Ia.

do. abfallende 87 #4, Land-, Préußishe 72—75 M,

- Nepbrücher 72—75 4, Pommersche 72—75 46, Polnishe 70—75 46.

Bayeris e Sennbutter j Landbutter —,— A, Schlesishe 72—75 4, Galizishe —,— Æ, Margarine 35— 69 M — Käse: Schweizer, Emmenthaler 85—90 46, Bayerischer 60—68 M, Oft- und Westpreußischer Ta. 70—75 A, do. Il a. 58— 62 M, Holländer 83—88 (6, Limburger 35—38 4, Quadrat-Mager- fäse Ta. 20—% Æ, do. Ila. 13—16 M — Schmalz: Prima Western 17% Tara 45,50 M, reines in Deutschland A 48,00 M, do. Berliner Bratenshmalz 48,50 A — Fett, in Ameriïa raffiniert 39,00 M, do. in Deutschland raffiniert 35—36 M4 Tendenz: Butter: steigend. Schmalz: steigend.

__ — Vom oberschlesischen Eisen- und Zinkmarkt berichtet die „Shhles. 310, : B der leßten Woche blieb die Lage auf ua oberschlesischen Eisenmarkte ziemlich unverändert. Die Aufträge gingen bei den Werken niht zahlreiher ein, als in der Vorwoche, doch war der Beschäftigungsgrad vermöge der noch vorliegenden früheren Schlüsse ein genügender. Der Betrieb der Hochofenwerke geht unges{chwächt weiter nund von dem fris erblasenen Puddel-Roheisen fommt nux ein geringer Theil in die Bestände. Gießerei-Roh eisen geht immer noch [chwah, da der Absatz außerhalb des oberschlesishen Reviers zu wünschen übrig läßt. Auch in Alteisen ist das Geschäft ein mattes, da es die Werke größtentheils vorziehen, Roheisen zu verarbeiten. — Vom Wal z- eisengeschäft ist neues nicht zu berichten. Die bevorzugten Werke halten ihre Grobeisenstrecken in vollem Betriebe und Iu mit Auf- trägen noch für mehrere Wochen gedeckt; in Feineisensorten ist be- sonders für das Ausland noch genügend zu thun. Die Nachfrage für Träger, Bau- und Konstruktionseisen hat infolge der hon vorge- schrittenen Bausaison etwas nachgelassen ; Aufträge für diese Eisen- sorten werden umgehend erledigt. Für Feinbleche is der Absatz nah wie vor ein sehr starker, der größte Theil der Produktion geht nah Rußland; für Grobbleche is die Nachfrage immer noh eine ungenügende, da auch das Ausland weniger Bedarf dafür zu haben scheint. Die Eisengroßhändler ver- halten sfih mit ihren Schlüssen für das nächste Quartal noch immer abwartend und beziehen nur den augenblicklichen Bedarf. Stahl- werke find wegen Mangels an größeren Aufträgen unregelmäßig beschäftigt und Maschinen- wie Kesselfabriken befinden

in gleiher Lage. Schmiedeeiserne Röhren finden enügende Abnahme, daher is der Beschäftigungsgrad der Röhrenwalz- werke noch ein guter zu nennen. Auch ODraht- und Nägel- werke sind noch in vollem. Betriebe, obwohl neue Aufträge für ihre Fabrikate bereits s{wächer eingehen. — Die Gießere ien sind seit Wochen ungleihmäßig beschäftigt. Die größeren Werke haben mit Röhrenguß noch viel zu thun. Außer der fiskalischen Gießerei in Gleiwiß haben auch noch diejenigen Werke genügend Beschäftigung, die hauptsächlih für eigenen Bedarf arbeiten. Im Zinkgeschäft blieb die Tendenz die der Vorwoche.

— Ueber den englishen Eisenmarkt wird der „Rhein.-

—,— o

t?

Die Haltung des englischen Eisenmarkts hat si in der vergangenen Woche bedeutend gebessert ; es wurden eine größere Anzahl Geschäfte zu höheren Preisen abgeschlossen. Die Erneuerung der amerikanischen Larifbill hat einen günstigen Einfluß auf den Markt aus- geübt; die Abnehmer verrathen größere Kauflust und suchen thren Bedarf für den Herbst zu decken. Sie hatten mit ihren Auf- trägen zurückhalten wollen, um nah Beendigung der Arbeiteraus\tände aus einer Preisherabsezung - Nutzen eben zu können, sehen sih aber in ihrer Vorausseßung getäuscht, da bis jeßt noch keine Einigung zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zu erzielen war. Die Verschiffungen an Roheisen von Middlesbrough aus waren in diesem Monat bis jeßt ziemlich ruhig; sie betrugen bis zum 15. d. M. 39 888 t gegen 46 715 t vom 1. bis zum 15. Juli d. F. und 48 012 t in dem entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres. Die Vorräthe an Roheisen in Connals Stores haben si seit Anfang August um 867 t vermindert, fie betragen gegenwärtig 94525 t. Im Norden Englands war der Noheisenmarkt in der vergangenen Woche etwas lebhafter; es wurden mehr Geschäfte abgeschlossen, und da die Lager- vorrâthe ziemlih beshränkt sind, behaupten sich die Preise. Jm Lanca- shiredistrikt hat sich die Haltung gefestigt; die Preise haben \ich ver- Ie N Staffordshire ist das Geschäft ein stetiges; die Nachfrage ist sowohl für den inländishen wie für den ausländischen Bedarf cine regelmäßige. In South- und West-Yorkshire hält die Besserung an und die Preise sind etwas in die ee gegangen. In South-Wales ist das Geschäft noch ziemlich flau. as Hâmatiteisengeschäft hat sich in der vergangenen Woche nicht geändert; der einheimische Bedarf ist, wenn auch nit gerade lebhaft, doch ein stetiger, dagegen ist die Nachfrage vom Auslande sehr gering. Die Preise sind unverändert geblieben. Das Geschäft in Spiegeleisen ist noch flau zu 72s 6 d für 20%/4 mangan- haltige Sorten. Die Nachfrage in Stahlschienenenden is noch immer unbedeutend und der Preis bleibt unverändert 52 s per Ton. Im Norden Englands sind die Fertigeisenwerke etwas besser beschäftigt wie vorher, doch genügt dies keineswegs für einen vollen Betrieb. Im Lancashiredistrikt bat sih die Lage noch nicht geändert, wenige Werke des Distrikts arbeiten mehr als vier Tage Ä der Woche. In Staffordshire und Shropshire ist. die Nachfrage in Stabeisen eine mäßige, die anderen Erzeugnisse sind wenig begehrt. In South- und West-Yorkshire sind größere Aufträge für die Bri- tishen Kolonien eingegangen. In South-Wales bleibt das Geschäft stil. Im Norden Englands sind auf dem Stahlmarkt Schiffsplatten und Stahlwinkel reger begehrt, die anderen Erzeugnisse sind wenig gefragt. Im Nordwesten Englands gehen wenig neue Aufträge ein. Die Nachfrage in Stahlschienen is sehr ruhig, die Preise sind un- lohnend. Im Norden Englands sind die Schiffbauwerkstätten und die Maschinenfabriken noch gut beschäftigt, doch bleiben die Preise unlohnend. Im Nordwesten Englands ist die Thätigkeit noch eine rege, a gehen wenig neue Aufträge ein. — Nach dem Ausweis des britishen Handelsamts für Juli ist der englishe Außenhandel in diesem Monat unbefriedigend ausgefallen, Der Werth der Einfuhr is gegen das Vorjahr von 33,29 Mill. Pfd. Sterl. auf 31,85 Mill, also um 4,3 9%, der der Ausfuhr von 19,65 auf 18,40, also um 6,49% zurückgegangen. In den ersten sieben Monaten d. J. betrug die Einfuhr 242,84 Mill. gegen 230,63 Mill. im eas Zeitraum des Vorjahres, die Ausfuhr 125,28 gegen 127,43 Mill. Pfd. Sterl. Ueber die Ein- fuhr seien im einzelnen noch folgende Zahlen nah der „Voss. Ztg.“ mitgetheilt: an Weizen sind im Suli eingeführt (in 1000 Ztr.) 6875 gegen 8416 im Juli 1893 und 6919 im Juli 1892.. Der Werth dieser Einfuhr betrug (in 1000 Pfd. Sterl.) 1835 gegen 2766 und 2648 in den Vorjahren. Die Robzuckereinfuhr betrug (in 1000 Ztr.) im Juli 1305 gegen 1198 und 1379 in den Vorjahren, darunter aus E 321 gegen 471 und 644. In den ersten sieben Monaten d. I. sind eindeflbe Weizen 39 048 (1000 Ztr.) gegen 35 951 und- 34 090 in den Vorjahren, davon aus Rußland 8768 gegen 3557 und 62, aus den Vereinigten Staaten 15 114 gegen 21 490 und 17 957; Nohzucker 9398 gegen 9333 und 10048, Wolle (in 1000 be) 527781 gegen 508867 und 534614, Seide (1000 Lbhs, 963 gegen 1012 und 904, Baumwolle 445 gegen 6308 und 9129. Der Werth der Baumwolleneinfuhr is gegen das Vorjahr um 4,8 Mill. Ld: Sterl. gestiegen. Von Ausfuhrartikeln ist bei Eisen und Stahl die Ausfuhr erheblich ge- ringer als im Vorjahr und fast genau pa groß als in dem s{chlechten Zahre 1892 ter Sie as (in Tons) im Juli 228 478 egen 276 209 in 1893 und 221 894 în 1891 und in den ersten sieben onaten 1 499 874 gegen 1719 737 und 1 499 696. Beachtenswerth ist vor allem der Rückgang der Ausfuhr nah den Vereinigten Staaten, die nur 146 156 Tons betrug gegen 255 613 im Vorjahre. Nach Deutschland gingen 236 579 Tons gegen 232 989 in 1893. Die Ausfuhr von Wollwaaren is dem Werthe nah gegen das Vorjahr

von 8,23 auf 10,14 Mill. Pfd. Sterl. zurückgegangen, die von

westf. Ztg.“ unter dem 19. d. M. aus Middl esborough berichtet:

6

U moares dagegen von 30,75 auf 34,16 Mill. Pfd. Sterl. gestiegen. ;

agdeburg, 24. August, (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn- zucker t von o 9% —,—, neue —,—, Kornzucker N „889% Rendement —,—, neue —,—, Nachprodukte exkl., 75/4 Rendement 7,70 —9,50. Ruhig. Brotraffinade 1 25,25—25,371. Brotraffinade Il—. Gem. Raffinade mit »: 24,12}—25,29. Gem. Meïis I, mit

aß 23,25. Ruhig. 0 E I, Produkt Transito f. a. B. amburg pr. August 12,35 Gd., 12,40 Br., pr. September 11,574 bez., 1,60 Br., pr. Oktober-Dezember 10,80 Gd., 10,874 Br., pr. Ja- nuar-März 10,80 Gd., 10,874 Br. Ruhig. — Wochenumsaß im Rohzukerges{häft 32 000 Ztr.

Leipzig, 24. August. (W. T. B.) O rag Dee ino bandel. La Plata. Grundmuster B pr. Aus 3,324 M, pr. September 3,45 4, pr. Oktober 3,374 4, pr. November 3,40 M, pr. Dezember 3,427 4, pr. Januar 3,45 #4, pr. Februar 3,45 4, pr. Mârx 3,473 #, vr. April 3,474 #4, pr. Mai 3,474 4, pr. Juni.3,47F A, pr. Juli —.

Bremen, 24. Auguft, (W. T. B.) (Börsen-Schluß-Bericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum-Börse.) Sehr fest. Loko 4,75 Br. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 364 S; Schmalz. Höher. Wilcox 404 F, Armour shield 40} y, Cudahy 403 9, Fairbanks 33 4. Speck. Sehr fest. Short clear middl. loko 381, Wolle. Umsay 204 Ballen. Taback. Umsay 123 Faß Kentucky, 41 Faß Maryland, 24 Faß Virginy, 405 Packen Paraguay

Wien, 24. August. (W. T. B.) Ausweis der österreihi\ch- ungarischen Staatsbahn (öfterreihishes Net) vom 11. bis 20. August 774370 Fl., Mehreinnahme gegen den entsprehenden Zeit- raum des vorigen Jahres 5292 Fl. :

London, 24. August. (W. T. B.) An der Küste 6 Weizen- ladungen angeboten.

96 9/0 Javazuck er loko 133 ruhig. Rüben-Rohzucker loko 123 Käufer, 125 Verkäufer, Stetig. Zentrifugalzucker 13}. — Chile-Kupfer 393, per 3 Monat 401.

Liverpool, 24. August. (W.T. B.) (Baumwollen-Wochen- bericht.) Wochenumsaß gegenwärtige Woche 50 000 (vorige Woche 93 000 ), do. von amerifanishen 42 000 (44 000), vo. für Spefu- lation — (—), do. für Export 2000 (3000), do. für wirklichen Konsum 40 000 (41 000), do. unmittelb. ex. Schiff 47 000 (55 000), wirkliher Erport 10 000 (10 000), Import der Woche 8 000 (13 000), davon amerikanische 6000 (5000), Vorrath 1 063 000 (1 112 000), davon amerikanishe 894 000 (933 000), s{chwimmend o E 31 000 (25 000), dayon ameritanis e 21 000

Manchester, 24. August. (W. T. B.) 12r Water Taylor 47, 30 r Water Taylor 6#, 20r Water Leigh 5%, 30x Water Clayton 6X,

32x Mock Brooke 64, 40r Mayoll 68, 40r Medio Wilkinson 72, 32 r Warpcops Lees 6, 36r Warpcops Rowland 64, 36r War cops Wellington 63, 40r Double Weston 74, 60r Double covrante s lität 104, 32* 116 yards 16 K 16 grey Printers aus 32r/46r 147.

Glasgow, 24. August. (W.. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen g auf 303 539 Tons gegen 337 689 Tons im vorigen Jahre. — Die Zahl der im Betrieb befind- lihen Hochöfen beträgt 6 gegen 46 im vorigen Fahre.

__St. Petersburg, 24. August. (W. T. B.) Soeben erfolgte die Uebernahme von 60600000 #4 vierprozentiger steuer- freier Prioritäts - Obligationen! der NRijäsan - Uralsk (früher Rjäsan-Koslow) Eisenbahngesellschaft dur ein inter: nationales Konsortium, zu welhem die großen C Bank- institute und von Berliner Firmen die Bankhäuser Mendels\ohn u. Co., Robert Warschauer u. Co., S. Bleichröder sowie die Direktion der Diskontogefellshaft und die Berliner Handelsgesellschaft gehören. Die Emission dürfte im Laufe des kommenden Monats erfolgen.

St. Petersburg, 24. August. (W. T. B.) Produkten- markt. Talg loko 56,00, pr. August —. Weizen loko 9,50. A 9,90. Hafer loko 3,60. Hanf loko 44,00. Leinsaat

oko 13,00.

Amsterdam, 24. August. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 513. — Bankazinn 43.

_ New-York, 24. August. (W. T. B.) Die Börse eröffnete höher, {chwächte sich im weiteren Verlaufe ab und {loß ret fest zu höchsten Tageskursen. Der Umsay der Aktien betrug 224 000 Stück.

Weizen eröffnete hwach, fiel dann während des ganzen Börsen- verlaufs mit wenigen Reaktionen infolge \{chwächerer Kabelberichte und Verkäufe für auswärtige Nechnung. Schlúß s{chwach. — Mais anfangs niedriger entsprehend der Mattigkeit des Weizens, dann Se bis nahe an den Schluß, wo plöplich auf Kaufordres und Deckungen steigende Tendenz eintrat. Schluß stetig.

__Baumwollen-Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions- häfen 14 000 Ballen, Ausfuhr nah Großbritannien 11 000 Ballen, Ausfuhr na dem Kontinent 15 000 Ballen. Vorrath 166 000 Ballen.

„ Chicago, 24. August. (W. T. B.) Weizen fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen iafolge von Meldungen von auswärts über {chbönes Wetter und große An- künfte im Nordwesten. — Mais shwächte sih nah Eröffnung etwas ab, später erholt. Schluß stetig.

Verkehrs-Anstalten.

Der Vorverkauf von Plaßkarten zu dem Schnellzug D 18 Berlin—Leipzig— Münghen (Abfahrt vom Anhalter N 7 Uhr 50 Minuten Vormittags) findet vom 1. September d. J. a am Tage vor der Abreise im Internationalen Reisebureau, Berlin NW., Unter den Linden 67, am NReisetage eine Stunde vor Abgang des Zuges bei der Fahrkarten-Ausgabestelle auf dem Anhalter Bahn- hof A S August. (W. T. B) N

remen, 25. August. T. B, orddeutscher Lloyd. Der Reichs-Postdampfer , Karlsruhe“ hat am 23. August Abends die Reise von Port Said nach Neapel fortgeseßt. Der ostdampfer „Gera“ ist am 23. August Nachmittags in Singapore an-

gekommen. i London, 24. August. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer hat heute auf der Ausreise die Kanarischen

„Doune Castle“ Theater und Musik.

Inseln passiert.

Für die Eröffnungsvorstellung des Deutschen T eaters, am 1. September, hat Gerhart Hauptmann einen Prolog U Versen ge- dichtet, der von Joseph Kainz Fliroden werden wird. Hierauf folgt „Kabale und Liebe“. Dieselbe Aufführung wird als erste Abonnements- vorstellung am Freitag, 7. September, wiederholt. Die bestellten Billets zu der Eröffnungsvorstellung sowie die Abonnementsbücher können von jeßt ab tägli zwischen 10 und 1 Uhr an der Theater- kasse in Empfang genommen werden. ¡

In E. von Wildenbruch's piel „Das neue Gebot“, das am 1. September die Spielzeit des Neuen Theaters eröffn werden die Hauptrollen dargestellt werden von den Damen Paula Carlsen (vom Deutschen Theater) und Hilda Hofer, den Herren Dr. at Beetinor Thees) Berta Fs Jarno, Armin Schwell,

om Verner &heater), Hermann Werner, Gustav Gregory, P

fiat E Erb Kraus. k at & 0a R Sn der Gröffnungsnovität des Zentral- Theaters, der Posse O diese Berliner“, werden Emil Thomas, Josefine Dora und | E | Bäers zusammenwirken. Diesen drei beliebten Künstlern sind darin ihrer Eigenart ent reue Aufgaben erteilt, ‘

ür die Philharmonischen Konzerte unter Leitung des Hof-Kapellmeisters Richard Strauß haben folgende Solisten ihre Mit wirkung bereits jugesagt: mau _Bloomfield-Zeisler (Klavier), Nicklaß-Kempner (Gesang), die Herren o Becker (Cello fessor H. Heermann (Violine), gev éfaiair Klavier Rosenthal (Klavier), Pablo de Sarasate, Emil / Für die 1X. Symphonie, welhe den Beschluß des C der Philharmonishe Chor (Siegfried O “ eine § efagt. Mit anderen hervorragenden Solisten

andlungen.