1894 / 214 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Sep 1894 18:00:01 GMT) scan diff

hat, auch heute noch Edonio E legen und fi nicht in Manövergelände begeben. orgen gedenkt König an dem Manöver theilzunehmen und dann von Brauns- berg aus die Rückreise na ürttemberg anzutreten. Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht, Regent Des gthums Braunschweig, hat starken Bronchialkatarrh, der ihn zwingt, dem heutigen und morgigen Manöver fern Der Zustand Seiner Königlichen Hoheit ist ganz

i zu bleiben. unbedenklich.

Elbing, 10. Cr Den Manövern des I. Armee- Korps gegen das XVII. A 1 en, liegt die Generalidee zu Grunde, daß eine Ostarmee T. Armee - Korps) im Vormarsch gegen eine Westarmee : See orps id befinde, welch leßtere die untere Weichsel überschritten habe. Das heutige Manöver begann mit dem Vormarsch der West-Armee über Groß-Stoboy und O auf Mühlhausen, während die Ost-Armee auf Karschau un Trunz vorrückte. Der weitere Verlauf des Manövers war folgender: Die zum West-Korps gehörige 35. Division war von der feindlihen Kavallerie unbelästigt geblieben und bei Blumenau auf die linke Kolonne der zum Ost- d En zweiten Division gestoßen. Leßtere wurde

durch die Üüberlegene Artillerie des West-Korps zum Rückzug ezwungen. Der Kommandierende des West-Korps nußte diesen Erfolg sofort aus und zog einen Theil der Arti erie und der Infanterie nah dem linken Flügel der 36. Division herüber, welche inzwischen bei Neumünsterberg mit der reten Kolonne der zweiten Division in ein Gefeht getreten war. Lehtere mußte auch hier zurücckweichen. Die Husaren-Brigade der Kavallerie-Division B attaquierte äußerst geschickt den urückgehenden Gegner. Während dessen griff die von D obera eintreffende, zum Ost-Korps vg erste Diviston, welche troß der Strapazen des Marsches und der durch die gegnerishe Kavallerie bereiteten Schwierigkeiten mit _überraschender Schnelligkeit auf dem Kampfplaß erschienen war, _in das Gefecht ein, wodurch die rückgängige Bewegung des Ost:Korps aufgehalten wurde; dennoch beschloß der Komman- dierende des Ost-Korps mit Rücksicht auf die ershöpften Truppen den weiteren Kampf aufzugeben. Die Aufklärungen durch Luftballons sind vorzüglich gelungen und haben sich bewährt.

Swinemünde, 10. September. Die Kaiserliche Yacht „Hohenzollern“ is heute Abend hier eingetroffen und hat am Bollwerk beim Zollshuppen Nr. 1 angelegt.

Kiel, 10. September. Die Manöverflotte ist heute Nachmittag um 11/5 Uhr von hier nah Swinemünde in See gegangen.

Baden.

Der Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des Gro ß- herzogs ist am Sonntag im ganzen Lande festlih be- gangen worden. Bei dem offiziellen Festmahl in Karlsruhe brachte der Staats - Minister Dr. Nokfk das Hoch auf den Großherzog aus, wobei er hervorhob, der Großherzog lasse sih nit entmuthigen, wenn nicht alle Früchte reiften, und wenn in kampfesreichen Tagen der Beruf des Friedensstifters erschwert sei. Der Großherzog habe sih auch in unseren gährenden, aber an neuem Leben reichen Tagen bewährt, weil er eine harmonishe Natur sei.

Sachsen-Coburg-Gotha.

Seine Königliche Hoheit der Herzog ist vorgestern von Oberhof in Coburg eingetroffen und hat sih sofort nah Schloß Rosenau begeben. Das Herzogliche PoPager wird, wie die „Cob. Ztg.“ meldet," heute von Schloß Rosenau wieder nah Coburg verlegt.

Oesterreich - Ungarn.

Aus Lemberg wird gemeldet, daß, als der Kaiser vor- gestern Abend in der Ausstellung erschien, ihm von der vieltausendköpfigen Menge eine begeisterte Huldigung dargebracht worden sei. Nachdem die Liedervorträge des Sängérchors zu Ende gewesen seien, habe sich der Kaiser zu Fuß die ganze Avenue entlang mitten durch die Spalier bildende, ihm zu- jubelnde Menschenmenge zum Ausgange begeben. Gestern Vor- mittag nahm der Kaiser die Parade der Lemberger Garnison : ab, ertheilte sodann zahlreihe Audienzen und empfing den russishen Konsul in Lemberg. Nachmittags besuchte der eee abermals die Ausstellung, deren Abtheilungen Allerhöchstderselbe auf das eingehendste besichtigte. Jn der Ausstellung erschienen 400 Zollkiewer Bauern, deren Sprecher eine ruthenishe An- sprahe an den Kaiser hielt. Der Redner betonte, daß die Bauern in dem Kaiser ihren Vater verehrten und vereint mit den polnischen Brüdern, mit denen sie in Eintracht lebten, nur den einen Wunsch hegten : Gott erhalte den Kaiser. Der Kaiser dankte huldvollst. Bei dem Rundgang durch die Aus- stellung wurde Allerhöchstderselbe überall von dem zahlreich herbeigeströmten Publikum mit begeisterten Jubelrufen begrüßt. j Der Stadt Landskron E der Kaiser für den ihm bereiteten außerordentlih festlihen Empfang, die patriotische Gesinnung und die Beweise treuer Anhänglichkeit an das Kaiserhaus seine herzlihe Anerkennung aussprechen lassen. Er habe sich mit wahrer Genugthuung von dem friedlichen Wetteifer der den Bezirk Landskron bewohnenden Volksfstämme überzeugt. Auch für die aus Anlaß der Truppenkonzentrierung bewiesene patriotische Opferwilligkeit und die militärfreund- lihe Haltung sprah der Kaiser seinen besonderen Dank aus.

Großbritannien und JFrland.

JZhre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich von Preußen traf beute Vormittag in London ein und wurde daselbst im Namen der Königin von dem Obersten Carrington empfangen. Jhre Königliche Hoheit begiebt sih von London aus zum Besuche der Königin nah Schottland.

…__ Frankreich, : j Der Wiederzusammentritt der Kammern l wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, auf den 23. Oktober festgeseßt worden; der Budgetausschuß wird am 6. Oktober seine Arbeiten wieder aufnehmen. :

Zu der Entsendung des Deputirten Le Myre de Vilers nah Madagaskar bemerkt der L PS an-

seid der auf der Jnjel 9 henden Zustände sei eine Ent-

ung nothwendig. Die Hovas-Regierung müsse unzwei- aid Glläven ob fie ankreih als Feind behandeln und so

die von allen Sachkundigen geforderte bewaffnete Ex- pedition unvermeidlich Gaben wolle. Wie die „Petite

| des Deputirten Le

rmee-Korps, die heute begonnen

0 Wort ‘und That Trost und Hülfe zu bringen, und

halb auch

ue“ meldet, wäre eine mitltärische Expedition

den Fall des Scheiterns der Mission re de Vilers beschlossen worden. ( würden zwei Brigaden unter dem Kommando des Generals Borgnis des Bordes dorthin gesandt werden.

Ftalien.

Jn Neapel wurde gestern aus Anlaß des zehnten Jahrestages des Besuches des Königs während der Cholera auf Beschluß der Stadtoertretung eine Gedenk- tafel in Gegenwart von Vertretern sämmtliher Be- hörden und unter LEMEA Betheiligung der Bevölkerung eingeweiht. Wie „W. T. B.“ berichtet, erinnerte dabei der ge eat g mt Crispi in einer Ansprahe an die

hherzigkeit des Königs, der nah Neapel geeilt g e i or mit dem ebenso Gean argen wie wohlthätigen T bischof, dem Kardinal Sanfelice getroffen habe. Die mensch- liche Aas durlebe eine hmerzlich kritische Be mehr als jemals mache sich die Nothwendigkeit fühlbar für einZusammen- gehen der bürgerlichen und der religiösen Gewalt, um das ver- irrte Volk auf den Weg der Gerechtigkeit und der Liebe zurük- uführen. Aus den dunkelsten Höhlen sei jene ruhlose Sekte ervorgedrungen, die auf ihrem Banner die Jnschrift trage: weder Gott noch Gebieter. Der Minister-Präsident fuhr dann ort: „Laßt uns an dem heutigen Erinnerungsfeste einen Bund ließen zur Bekämpfung dieses Ungeheuers. Schreiben wik auf unser Banner: „Mit Gott, mit dem König, für das Vaterland.“ Der Wahlspruch ist nicht neu, er ist die logische Folgerung des- jenigen Mazzini’'s nah dem Plebiszit vom 21. Oktober 1860. Helten wir dieses Banner hoh, zeigen wir es dem Volk als ein Zeichen des Heils: In hoc signo vinces! Die Rede rourde ea durch Beifall unterbrohen. Am Schluß brahte die Menschenmenge Crispi eine enthusiastishe Ova- tion dar.

Der - „Osservatore Romano“ veröffentliht- einen Artikel, worin der rein religiöse Charakter der Er- rihtung einer apostolishen Ba ibe in Ery- thräa und der Erledigung der Frage über das Pa- triarchat in Venedig hervorgehoben wird. Jn dem Artikel heißt es dann: der Papst habe mit der Errichtung der italienischen apostolischen Präfektur in Erythräa keinen politischen Zweck verfolgt, sondern nur die geistlichen Jnteressen im Auge gehabt. Bezüglih des Patriarchats in Venedig bemerkt der a er sehe keinen Grund zu der Annahme, daß der Heilige Stuhl seine erste Stellung aufgegeben habe; er glaube viel- mehr, die Regierung habe sich von dem Gefühl der Gerechtigkeit leiten lassen und die Reklamationen der Katholiken in Venedig nicht unerhört lassen wollen. Die „Voce della verità“ be- streitet, daß zwischen dem Vatikan und der italienischen Regierung Über die Frage des Patriarhats in Venedig und die Errichtung der Präfektur in Erythräa ein Ver- glei ch etl stande gekommen sei. Den Gerüchten von einer ussöhnung zwishen dem Vatikan und der italienishen Regierung stellt die „Voce della verità“ die gestern mitgetheilten Worte der „Riforma““ gegenüber, „es würde ein Jrrthum sein, aus diesem Anlaß von einer Aus- söhnung zu sprechen.“ Die „Voce della verità“ nimmt zum Schluß Notiz von der Bemerkung der „Riforma““, es sei vom Staat weise gehandelt, den versöhnenden Werken der Zeit keine Hindernisse in den Weg zu legen.

j / Dänemark. :

Nach einer brieflihen Mittheilung aus Reykjavik hat das isländishe Althing den Beschluß gefaßt, den Minister für Jsland aufzufordern, in allen den Fällen, in denen die Sanktionierung der vom Althing angenommenen Geseßes- vorlagen verweigert werde, die Sanktionsvorschläge des Landes- hauptmanns von Jsland in dem isländishen Regierungsblatt zu veröffentlichen, damit ersehen werden könne, ob der Landes- auptmann auf den Ausgang der betreffenden Angelegenheit Einfluß gehabt habe oder nicht.

Amerika.

Bei den Staatswahlen in Maine haben die Repu- blikaner einen vollständigen Sieg errungen. Zum Gouver- neur wurde Cleaves mit einer überaus großen Majorität gewählt. Der frühere Sprecher des Repräsentantenhauses

eed und andere Nepublikaner des Kongresses wurden wieder- gewählt. Die Republikaner werden in der Staatslegislatur von Maine eine überwiegende Majorität haben.

Afien.

Das „Reuter'she Bureau“ meldet aus Tientsin von gestern, in gut unterrichteten inesishen Kreisen verlaute, daß das japanische Kriegs\hiff „Hiyei“ in dem leßten Kampfe mit dem chinesishen Schiffe Tschen-Yuen so be- Los worden sei, daß es auf der Nückfahrt nach Japan gesunken sei. Aus Shanghai von gestern meldet dasselbe Bureau, dem Vernehmen nah seien die Chinesen in Nord-Korea von den Japanern eingeschlossen ; sie litten Mangel an Vorräthen und tödteten, um fich zu ernähren, die E Sämmtliche auf den Schiffswerften in Japan angestellten Fremden seien entlassen worden, da die Japaner die thren Kricgsschiffen zugefügten Schäden zu ver- Pee wünschten. Wie es heiße, werde sich der Mi-

ado mit den Ministern nach Ki rosima, dem Einschiffungs- e der nah dem Kriegsschauplaßze bestimmten Truppen, egeben.

4 Den Amsterdamer Blättern ist aus Batavia die Nach- riht zugegangen, daß Mataram und Tjakra Negra durch das Feuer der Batterien zerstört worden - seien. Die Sasaks von Batoeklian kämpften mit den Balinesen nördlich von Narmada. Einige tausend Sasaks hätten die Gegend südlih von Mataram und Tjakra Negra bis zum Meere N Djilantik sei nach Karang - Asen auf Bali geflohen.

ch Madagaskar

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Das Freiumherlaufenlassen von bissigen Hunden ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 1V. Strafsenats, vom 20. April 1894, als Uebertretung aus § 367 Z. 11 Str.-G.-B. zu hessen, „S 367 Z. 11 Str.-G.-B. verlangt nicht, daß die bösartigen Thiere wilde sein müßten, sondern deutet, indem er beide Arten von Thieren (wilde und bösactige) unterscheidet, darauf hin, daß unter den bôsg-

zahme oder gezähmte zu verstehen sind. Es fallen des- unde unter diese Borschrift. ie können als „bösartig“ S werden, wenn sie wider die Natur ihrer Art {ädlich sind.“

artigen au

Es | der Hand

_— In Bézug auf § 51 des Strafgeseßbuchs: Eine \trafbare HäntlunDikt nil f ‘vorh Ey wenn der Thâtee zur Zeit der Begehun

! Muig fich in einem ne der Bewußtlosigkeit oder krank- hafter Störung der Geistesthätigkeit befand, durch welchen feine freie Willen sbestimmung ausges. loffen war hat das Reichsgericht, IV. Strafsenats, durch Urtheil vom 11. Mai 1394 aug proGev, daß die infolge Alkoholaenusses verlorene illens- kraft und Selbstbeherrschung (fog. moralisher Irrsinn) nicht strafausshließend wirkt. „Indem der eseßgeber in 51 des Strafgeseßbbuhs eine an sich den Thatbestand eines Strafgefeßes erfüllende andlung für \traflos nur dann erklärt, wenn die freie Willensbestimmung durch einen Zustand

der Bewu Lo lgEe oder krankhafter Störung der Geistesthätigkeit R f er davon aus

ausges{lossen î daß andere psyhische Zustände, die zum Ausschluß der freien Willensbestimmung führen fönnten, überbaupt nicht bestehen; und die Fassung des § 51 a. a. D. zielt gerade darauf ab, den e Lehren von der auf moralishem Irrsinn beruhenden Unzurechnungsfähigkeit den Eingang in die Strafrechtspflege zu ver- ließen. Demzufolge kann die hier getroffene Feststellung: „an der Willensfreiheit des Angeklagten zur Zeit der D der That hätten ih erhebliche Zweifel ergeben; zwar sei der Angeklagte niht sinnlos betrunken gewesen, allein das festgestellte Sahverhäliniß lege die Vermuthung nahe, daß der Angeklagte infolge Alkoholgenusses die Willenskraft und Selbstbeherrschung verloren gehabt und unter dem unwiderstehlihen Einfluß des Alkohols stehend „fich zu den Beleidi- R hinreißen lafsezz die Freisprehung nicht rechtfertigen.“

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts.

Enthält die Baupolizeiordnung einer Stadtgemeinde keine Be- stimmung darüber, daß bei dem Bebauen von s\tädtischen Grund- stückden Höfe frei zu lassen seien, so ist, nah einem Urtheil des Ober-Verwaltungsgerichts, 1V. Senats, vom 11. April 1894, im Ge- biet des Preußischen Allgemeinen Landrechts die Orts-Polizeibehörde nichtsdestoweniger befugt, den Konsens zu einem Neubau von dem Freilassen eines Hofes wegen Feuersgefahr oder aus sani- tären Rücksichten abhängig zu machen. Der Kaufmann G. in der Stadt H. (Westfalen) suchte die polizeilidhe Genehmigung zum Anbau eines ca. 4 m hohen, nur mit Oberlicht versehenen Laderaums auf dem Hofe seines Haus-Grundstücks, welcher den ganzen Hofraum einnehmen folite, nah. G. beabsichtigte, zu diesem Zwecke seinen Hof ringsherum mit einer ctwa 4 m hohen Mauer einzufriedigen und hierauf ein Glasdach anzubringen. fodaß Luft und Licht für die in dem Hause oberhalb gelegenen Wohnungen niht beschränkt wurden. Die Polizeibehörde versagte aber die Bau- erlaubniß sowohl aus gesundheits- als auch aus feuerpolizeilihen Nück- sichten. G. führte nihtsdestoweniger den beabsichtigten Bau aus, worauf die Orts-Polizeibehörde die theilweise Beseitigung des Neubaues bei Meidung einer Polizeistrafe verfügte. Die Beschwerden des G. gegen diese Verfügung beim Negierungs-Präsidenten und beim Ober- ECA wurden zurückgewtiesen. Die von G. fodann gegen den Bescheid des Ober-Präsidenten erhobene Klage wurde vom Ober- Verwaltungsgericht abgewiesen, indem es begründend ausführte: „Es steht außer Zweifel, daß die für die Stadt H. unter dem 28. August 1866 erlassene Baupolizei- nnd Straßenordnung keine Bestimmungen darüber enthält, A bei dem Bebauen von \tädtishen Grundstücken Höfe frei zu lassen seien. Daraus folgt aber nicht. daß die Frage, ob Höfe unbebaut zu lassen sind oder niht, als polizeilich bedeutungslos hin- gestellt sei. Es erklärt sich vielmehr daraus, daß jene Verordnung materielles Bäupolizeireht überhaupt fast garnicht enthält, vielmehr nur Vorschriften darüber, wenn eine polizeiliche Baugenehmigung erforderlich ist, und einzelne materielle Normen, die die Beziehungen der Gebäude zu Straßen und Plätßen betreffen. Jm übrigen ist die Verordnung nur cine Straßenordnung, B ih die für ein Gemeinwesen von der Größe der Stadt H. im Hinblick auf die wünschenswerthe Einheit und Sicherheit des Rechts nicht unbedenkliche N una ergiebt, die nach den verschiedensten Seiten an die Bauten zu ftellenden polizei- lihen Anforderungen in jedem einzelnen Baufall nah den allgemeinen Nechtsnormen des d 10 So: Il S 17 und S: 06 D Q S des Allgemeinen Landrehts abzumessen. Handelt es sich hiernach darum, ob der hier fraglihe Erweiterungsbau zur Gefährdung des Publifums, zum Schaden oder zur Unsicherheit des gemeinen Wesens dient (88 10 u. 66 a. a. O.), so kann dahingestellt bleiben, ob dies in sanitärer Beziehung zutrifft, wenn erhellt, daß er die mit Wohnstätten und Baulichkeiten für diese verbundene Feuersgefahr über das E get ps und daher nothwendig zu duldende Maß hinaus erhöht und aus diesem Grunde zum Schaden und zur Unsicherheit des gemeinen Wesens dient. Diese Frage war aber nah der erkennbaren Sachlage mit dem Beklagten zu bejahen .… .“ (IV. 447.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Deutschen im Ausland und die Ausländer im Deutschen Neich.

Im dritten Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs E Nachweisungen über die Deutschen im Ausland und die usländer. im Deutschen Reich veröffentlicht, die auf Grund der Ergebnisse der leßten Volkszählungen in Deutschland und in fremden Ländern bearbeitet worden sind. Die bei uns lebenden Aus- länder find selbstverständlich nach ihrer gesammten Zahl ermittelt worden; dagegen M4 sih die gan der im Auslande lebenden Deutschen nur annähernd feststellen, da nicht in allen Ländern Volkszählungen bisher stattgefunden haben; insbesondere fehlen Nach- weise über die Deutschen in Rußland, dann auch über die in einigen Éleineren europäishen und in etnigen überfeeishen Ländern, aber meist nur solchen, die für unsere Auswanderung keine ose Be- deutung haben. Das Gesammtergebniß, das sich für das Reich beim Volksaustausch mit dem Auslande herausstellt, kann daher nur er- mittelt werden, wenn man für R leßteren Länder annimmt, daß die Ball der dort sich aufhaltenden Deutschen ebenso groß sei, wie die ahl der Personen, die aus jenen Ländern nah dem Deutschen Reich übergewandert sind und hier bei der leßten Volkszählung angetroffen wurden. Man erhält dann folgende Summenzahlen:

Deutsche im Auslande . . . 3458 665 Ausländer im Deutschen Neich 472 867.

Danach ergiebt sich für das Reich ein erheblicher Verlust beim Wanderungsverkehr: auf 100 Fortgewanderte (Deutsthe im Auslande) fommen nur 13,7 Zugewanderte (Ausländer im Deutschen Reich). Was den Verkehr des Reichs mit den einzelnen fremden Ländern be- trifft, so sind, um hier nur die Zahlen für einige wichtigere anzu- führen, ermittelt worden :

nah aus den nebengenannten Ländern Fortgewanderte Zugewandertc

36 547 10 194

31 112 23 317

83 506 19 659

93 591 15 534

9 234 15 570

9 925 12 589

28 732 37 0595

99 303 194 836

6 596 6 706

1 622 10 924

C OE 207 41 105 . 2784 894 27 752 44 087 49 681

Belgien ,

Dänemark . . E A

lage hee M S roßbritannien und Irland .

E C S

Luxemburg .

Niederlande

Oesterreich .

Ungarn

Shweden h

C a R

Verein. Staaten von Amerika .

British Nord-Amerika

B C

Britische Kolonien in Australien .

Bezüglich der Ausländer im Deutschen Reih und, soweit möglich, auch beil per, Deutschen im Autlande befugt die Berdfentlihin û e, die sih au / i; ; IO A und NReligionsbekenntniß betrie, / e AREERORE

Bevölkerungsbewegung in Frankrei.

Gestüßt auf das umfangreiche Buch des Arbeitsamts über die Grgebnisse der Volkszählung von 1891, beklagt das „Journal des Débats* die traurigen Aussichten, welhe die Art der Bevölkerungs- bewegung in Frankreih für die Zukunft des Landes eröffne. Der Bevölkerungszuwachs in dem Zeitraum 1886 bis 1891 beschränkt sich nämlich auf 124289 Seelen, während er sih 1846 bis 1851 au 645037, 1851 bis 1856 auf 272186, 1872 bis 1876 A 802867 und 1881 bis 1886 auf 546854 Seelen belief. Noch erschreckender als diese Abnahme in dem Gesammtzuwachs sei die Thatsache, daß der Abfluß der Landbevölkerung in die Städte unverhältnißmäßig nell gewachsen is. Jn den vier Jahren von 1886 bis 1891 hat Paris um 180506, Marseille um 27 606, St. Etienne um 15 568, Roubaix um 14 618, Lyon um 14 099, Lille um 12939, Montpellier um 12 493 Einwohner zugenommen, dagegen haben die Departements Lot um 17 629, Aveyron um 15359 und Aude um 14708 abgenommen. Insgesammt is die \tädtishe Be- völkerung um 340 396 Seelen oder seit 1861 von 17 auf 24 vom L der Gesammtbevölkerung, die 1891 38 343 192 Seelen betrug, gewachsen.

Zur Arbeiterbewegung.

Das Hamburger Gewerkschaftskartell beschloß, wie im „Vorwärts“ mitgetheilt wird, den Boykott über die Ta ck "schen Schuhwaaren zu verhängen. Dann erfolgte ein Beschluß, Sammel- listen für die ausgesperrten Brauereiarbeiter in Berlin und Braun- shweig auszugeben. Den ausf\tändigen Oldenburger G las- arbeitern wurden 300 M bewilligt.

In Wickede bei Arnsberg kam es, nah einer Mittheilung des „Zentr.-Volksbl.“, auf dem Glashüttenwerk infolge der Forde- rung einer Lohnerhöhung zu Ausschreitungen, wobei ein Arbeiter auf seinen Vorgeseßten einen Schuß abfeuerte, ohne jedoch zu treffen. Aus Werl wurde Gendarmerie nah Wiede beordert.

_In Leipzig beschäftigte sich eine Versammlung der in gra- phischen Gewerben beschäftigten Arbeiter und Mbettetlanen am Sonntag mit dem seit Anfang Juli d. J. andauernden Ausstand in der chromolithographischen Kunstanstalt von Wezel und Naumann. Nach dem Verfammlungsberiht der „Lpz. Ztg." ist die Lage niht wesentli verändert. Während vor dem Ausstand 32 Druckmaschinen bei der Firma im Gange gewesen seien, befänden sich jeßt nur 17 mit zum theil schr mangelhafter Bedienung im Betrieb. Von den Ausständigen, gegen 90 an der Zahl, seien nur drei abtrünnig geworden und zur Arbeit zurückgekehrt. Unterstützung soll genügend vorhanden sein, so daß die Ausständigen, wenn es er- forderlich wäre, bis Ostern ausharren könnten, Die Versammelten, etwa 300 Perfonen, versprachen, die Ausständigen auch ferner zu unterstützen. ;

Aus Göppersdorf bei Burgstädt wird dem „Vorwärts“ ge- meldet, daß der Ausstand der dortigen Weber beendet worden ist, nahdem der Arbeitgeber auf die Hälfte der geplanten Lohnkürzung E und versprochen hat, die andere Hälfte nah vier Wochen zuzulegen.

In Geringswalde in Sacbsen sind die Holzbildhauer der Stuhlfabrik von Aug. Ettig wegen Lohnkürzungen in eine Lohnbewegung eingetreten.

Aus Oldenburg wird der „Voss. Ztg.“ geschrieben : Zehn von den ausständigen Glasarbeitern der Vstenburger Glashütte haben vor einigen Tagen zu den verkürzten Lohnsägen die Arbeit wieder aufgenommen. Insgesammt arbeiten augenblicklich etwa 200 Personen auf der Hütte gegen etwa 700 in gewöhnlichen Zeiten. Die aus\tändigen Arbeiter haben theilweise während der Erntezeit bêi den Landleuten Arbeit gefunden, wofür sie neben Wohnung und Bekösti- gung 1 M4 Tagelohn erhalten.

, De in Berlin haben die Porzellan- und Glasmaler eine Lohnerhöhung gefordert, die, wie die „N. Pr. Ztg.“ berichtet, von einer größeren Zahl der Arbeitgeber bewilligt wurde; um die übrigen Unternehmer zur Bewilligung zu drängen, soll der Arbeitsnahweis angehalten werden, an Werkstätten, wo der Tarif noch nicht bewilligt worden i, nur dann Arbeitskräfte zu vermitteln, wenn diese in anderen Geschäften niht unterzubringen sind.

__ Aus Paris wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert, daß die dortigen Kürschnergehilfen, unter denen sich viele Deutshe, Dänen und Holländer befinden, infolge der Weigerung der Arbeitgeber, Acht- stundentag und Lohnerhöhung zu bewilligen, den Gesammtausftand beschlossen haben.

Kunft und Wissenschaft.

Zu der gestern in Eisenach zusammengetretenen Hauptver- sammlung deutscher Geshichhts- und Alterthumsvereine haben aht deutshe Staaten und achtzehn Geshichtsyereine Delegirte gesandt; insgesammt sind etwa 100 Theilnehmer anwesend. Seine Königliche Hoheit der Großherzog und die weimarische Regierung ließen nah dem Bericht des „W. T. B.“ die Versammlung durch den Geheimen Hofrath von Bojanowski begrüßen. Namens der Stadt Eisenach begrüßte der Ober-Bürgermeister die Hauptversamm- lung, worauf der Tite Geheime Archiv-Nath NReuter-Berlin E Professor Thudichum hielt einen Vortrag über die RNechts- prache.

Dr. Adolf Exner, Mitglied des öfterreihischen Herren- hauses und Professor des römischen Rechts an der Wiener E it, wié „W. T. B.“ aus Wien meldet, gestern in Kuf stein einem Sclaganfall erlegen.

Land- und Forstwirthschaft.

: Obst- und Gartenbau.

Mit namhafter, seitens des Ministers für Landwirthschaft 2c. ge- währter Staatshilfe ist in Verbindung mit der Zuckerfabrik zu Kosten eine Obst- und Gemüseverwerthungsanstalt eingerihtet worden, von der für die pehung des Obst- und Gartenbaues, für welchen die dortige Gegend besonders geeignet erscheint, mit Reht große Er-

wartungen, auch zu Gunsten des Kleingrundbesißes, gehegt werden

dürfen.

Washington, 10. September. (W.T.B.) Nach dem Bericht des landwirthschaftlichen Bureaus für den Monat August war der Durchschnittsstand des Mais 634/10, der des Frühjahrs- und des Winterweizens zusammen 837/10, des Roggen s 869/10, des Hafers 778/10, der Gerste 715/10 und der Baumw olle 852/10.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Griechenland.

Die von der asiatischen Küste des Marmara-Meeres zwischen Skutari (nit inbegriffen) und Moudania Guve iffen) kommenden chiffe 0 en sich vom 24, v. M. ab in Griechenland einer fünf- tägigen Beobachtungsquarantäne zu unterziehen.

Choléra.

Danzig, 10. a Aus dem Bureau des Staats- A ars zue das E Wede wird der „Danz. Allg. Ztg.“ mitgetheilt, daß Cholera bei Georg Müller in Thorn und bei Frau ooge, fowie deren Pflegekind in Tiegenhof ra M Am . d. Mts. ist, wie dasselbe Blatt berihtet, bei der Frau Marunski icn b un Sreile Seen O, pa t nbi N

erungs-Prâsfident von Tieshowiß entsandte ofort den Dr, Koue nad Bricalienen E dort telegraphisch berichtet, daß insgesammt 11 Erkrankungen mit 3 f sind, vermuthlih durhweg an Cholera. - Es sind fogleih prophylak-

Todesfällen vorgekommen

tishe Maßnahmen getroffen worden, Das Schulhaus wird als Lazareth ratl Evakuierungen und Desinfektion sind im Gange Breslau, 10. September. In den leßten zwei Tagen sind im Kreise Kattowiß 20 Fälle aer Cholera festgestellt worden. Wie die „Schl. 36: aus Oberschlesien erfährt, vertheilen si diese durch das hygienishe Institut der Universität Breslau als echte Cholera erkannten Fälle wie folgt: Am Sonnabend, den 8, d. M,, erkrankten in Myslowiß drei Personen, die Pren eines Todten- gräbers, eine Tas und eine Grubenarbeiterin, in Do mb zwei Arbeiter, in Laurahütte eine Person. Im Laufe des gestrigen Sonntags erkrankten ferner in Siemianowiß neun Personen, ein Zimmerhauer, vier Arbeiter, darunter einer aus Beingow, ein Shmied, eine Werkarbeitersfrau nebst ihrem Söhnen und eine weibliche Perfon ; ferner in Laurahütte zwei männliche und eine weiblihe Person; in Myslowiy ein Schulmädchen. pu diesen 20 Fällen im Kreise Kattowiß gesellt fich noh ein Cholerafall in Zab orze, Kreis Zabrze, der ss # Ans gr E O hat. msterdam, 10. September. Vom 4. d. M. sind bis heute laut Meldung des ,W. T. B.“ in 22 Gemeinden 19 Erkrankun an Cholera und 16 Todesfälle vorgekommen. S

Handel und Gewerbe.

Täglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks He S E T Men, n der Nuhr sind am 10. d. M. 1 i iti gestellt 82 Wagen, i gestellt 11 063, niht rechtzeitig In er esien sind am 8. d. M. gestellt 3051, ni zeitig gestellt keine Wagen. e A o

Magde burg, 19, Sepiember. (W-T. B.) uckerbericht. Korn- zucker exkl, von 920% —,—, neue 13,10, Kornzucker exkl., 889% Rendement —,—, neue —,—, Nachprodukte exkl., 75% Rendement 8,90—10,00. Stetig. Brotraffinade 1 25,2%. Brotraffinade 11 Gem. Raffinade mit Faß 24,25—25,25. Gem. Melis I mit Faß 23,25. Besser. Rohzucker 1. Produkt Transito f. a. B, Hamburg pr. September 12,20 Gd., 12,30 Br., pr. Oktober 11,20 bez., 11,225 Br., pr. November-Dezember 10,95 bez., 10,974 Br., pr. Januar-Mâärz 11,00 bez., 11,05 Br. Shwächer.

F rankfurt a. M., 10. September. (W. T. B.) Der „Frkf. Ztg.“ wird aus Wien gemeldet, daß der Banquier Victor Freiherr von Erlanger gestern in Genf gest orben ift.

Leipzig, 10. September. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B pr. September 3,35 4, pr. Oktober 3,375 Á, pr. November 3,37} 4, pr. Dezember 3,40 M, pr. Januar 3,425 M, pr. Februar 3,45 4, pr. März 3,47} , pr. April 3,474 4, pr. Mai 3,50 4, pr. Juni 3,50 46, pr. Juli —,—, pr. August —,—. Umsay 40 000 ks.

Bremen, 10. September. (W. T. B.) (Börsen-S(hluß-Bericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum-Börse.) Sehr fest. Loko 4/75. Baumwolle. Stetig. Upland middl. loko 363 §. Wolle. Umsaß 44 Ballen. Schmalz. Sehr fest. Wilcox 444 §, Armour shield 44} „4, Cudahy 444 4, Cari 343 . Speck. Sehr fest. Short clear middl. loko 41.

aback. Umsaß: 682 Paten Brasil.

Wien, 10. September. (W. T. B.) Die Brutto-Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 38. Woche (vom 13. August bis 19. August 1894) 177 984,36 Fr., Abnahme - gegen das Vorjahr 20 873,37 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 19. August 1894) betrugen die Brutto-Einnahmen 6 479 190,25 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 1 283 998,90 Fr.

London; 10. September. (W. T. B,) Das Comité der ammtl iwer Gai s migt E die offizielle Kotierung

T tlstonen der dreiprozentigen Reichs - Anleihe. C A

London, 10. September. (W. T. BJ An der Küste 14 Weizen-

SaDEgen ; grit /o Javazucker loko 137 stetig. Rüben-Rohzucker loko 127 stetig. Chile-Kupfer 40, pr. 3 Monat 408.

Glasgow, 10. September. (W. L. B.) Die Verschiffungen von Noheifen betrugen in der vorigen Woche 1424 Tons gegen 6527 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 10. September. (W. T. B.) Wolle fest, in Botanywolle mehr Geschäft. Stoffe fester.

Amsterdam, 10. September. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 52, Bankazinn 441. böber En L E p e ia e Die “ent he eröffnete n nach einer theilweisen Reaktion fest. er Umsa der p A p L R f | 109 eizen eröffnete sehr fest und stieg einige Zeit nah Eröffnun entsprehend der Festigkeit in Mais; später Reaktion. Séluß \chwah. Mais höher infolge des Regierungsberihts und infolge von Wetterberichten über Frost, fiel plöglich um die Mitte des Tages auf zunehmende sichtbare Vorräthe. Das Sinken wurde theilweise wieder ausgeglichen auf weitere Berichte über Frost.

Visible supply an Weizen 69168000 Bushels, do. an Mais 3 646 000 Bushels. i

, Chicago, 10. September. (W. T. B.) Weizen einige Zeit steigend nah Eröffnung auf unbedeutende Ankünfte und bessere Kabel- meldungen, später Reaktión auf zunehmende sichtbare Vorräthe, Schluß träge. Mais einige Zeit steigend nah Eröffnung, später Reaktion. Schluß träge.

Mexiko, 9. September. (W. T. B.) Die Ein- und Aus- fuhrzölle betrugen im Monat August 1398 000 Doll. gegen 1 100 000 Doll. im Monat Juli.

Verdingungen im Auslande.

2 Italien.

17. September, 107 Uhr. Laboratorium der Pyrotechnik zu Capua: R von 1500 kg blauen, starken Papiers zu 0,60 Fr. das Kilogramm fowie von 3800 kg Strohkarton zu 0,25 Fr. das Kilogramm. Gesammtsumme 1850 Fr. Proviforische 185 Fr. Lieferungsfrist 50 Tage.

17. September, 3 Uhr. Artillerie - Direktion des Arsenals für Konstruktion zu Neapel: Lieferung von 150 magerer Steinkohlen, zu 36 Fr. die Tonne. Gesammtsumme 5400 Fr. Provisorische Kau- tion 540 Fr. Cm 45 Tage.

20, September. Artillerie-Direktion der Oa zu Terni: Lieferung von 2000 kg Gußstahl in Barren von ver- schiedener Die für C zu 1 Fr. das Kilogramm, sowie von 1400 kg Stahl für Werkzeuge, zu 1,20 Fr. das Kilogramm. Gesammtsumme 3680 Fr. Provisorische Kaution 370 Fr. Lieferungs-

frist 40 Tage. rtugal.

o 27. September. Könicid portugiesische Eisenbahngesellschaft zu Lissabon: Lieferung von 200 ein O Achsen für e Personenwagenräder, ferner von Weichen und Vorrathsstücken, sowie von 9 kupfernen Rohrwänden für Loklomotivherde. Auskunft in den Geschäftsräumen der S in Paris, 28 Rue de Châteaudun.

nemark. 15. Series 4 Uhr. Directionen for Sindsygeanstalten e

aution

ei Mid delfart: Lieferung von etwa 400 t Heizkohlen, 000 t Abfallkohlen und 500 t Koks. Angebote versiegelt und mit der Unterschrift „Braindsels-Leverance“ einzusenden.

uy pt en, 29. September. Finanz-Ministerium zu Kairo: Lieferung von wee Papier, Bristol, Annonay, Leinwand und grauer Pappe für die Nationaldruckerei während der Jae ahre 1895—1896 und 1897. 30. September. General - Zolldirektion zu Alexandrien: Lieferung von 200 000 Etiquetten für den Tabackhandel im Innern. Auskunft bei der genannten Verwaltung. 10. Oktober, Mittags. Verwaltung des Salzhandels zu Kairo

Bulak): Lieferung papierner Säcke zur Salzverpackung während S Sabron, und zwar im Verhältniß von mindestens 10 Milliano

Säten für das Jahr. Auskunft bei der |

n E bede S ed

Z : ober ags. Verwaltung des zu Kairo:

Lieferung von Sal;säcken. Auskunft bei der Ss E 15, Oktober. Verwaltung der Eisenbahnen, Te hen unt

des Datens g A e eIORA der ibren d des e r die Verwaltung ns : i

Sulocltions Birea der Magazine zu Ga bed s M (us

Verkehrs-Anstalten.

Zur bequemen Einlieferung von Packeten ist in Ber

abgesehen von den zahlreichen Startpostanfialee a R e

Li iu i pat und Packetwagen der Post Gelegenheit oten.

Sämmtliche im Dienst befindlichßen Packetbestel ler sind zur Sa Ie Pakete M4 Weiterbesorgung Tue Posi mos ichtet. Sie nehmen die Pakete entweder innerhalb der Häuser selbst, welhe fie zum Zweck der Bestelling oder Abholung betreten, oder an denjenigen Stellen entgegen, wo ihr Fuhrwerk jeweilig hält.

Auf schriftliche Bestellung mittels Bestellshreibens oder Be- stellkarte an das E Pa in Berlin N. (Oranien- burgerstraße 70) findet die Abholung von Packeten auch aus den in den Verlangschreiben bezeihneten Wohnungen statt.

…__ Die Bestellshreiben und Bestellkarten werden unentgeltlich be- fördert; für die von den Paketbestellern auf ihren Bestellfahrten ein- gesammelten Pakete kommt außer dem Porto allgemein eine Gebühr von 10 „S zur Erhebung.

Der Schnelldampfer „Spaarndam“* der N iederländisch- Ami ad Dampfschifffahrts - Gesellschaft is am 9. September in New-York angekommen. E E

Bremen, 11. September. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd- Der Postdampfer „Graf Bismarck* ist am 8. Sieber Abends auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Em s* hat am 9. September Nachmittags die Reise von Southampton nah New-York ra Der Schnelldampfer „Fulda* hat am 9. September Abends die Reise von Neapel nah Genua fortgeseßt. Der Scnelldampfer „Saale“ hat am 9. Sep- tember Nachmittags die Reise von Southampton nah Bremen fortgeseßt; er überbringt 329 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer „Elbe“ i| am 8. September Nachmittags von New - York nah der Weser abgegangen. Der Postdampfer , Dresden“ hat am 9. September Mittags Lizard passiert. Der Postdampfer „Roland“ is am 9. September Abends in Antwerpen angekommen. Der O P „Prinz- Regent Luitpold“ ist am 8. September Abends in Genua an- gekommen. Der Reichs-Postdampfer „Karlsruhe“ is am 10. Sep- tember Nachmittags auf der Weiser angekommen.

Hamburg, 10. September. (W. T. B.) Hamburg-Ameri- fanishe Saa Ne ea E Der Postdampfer „Wieland“ ist gestern Abend in 9 A L eingetroffen.

London, 10. September. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Goth“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton O erat

11. September. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „Doune Castle" ist am Sonnabend auf der Ausreise in B stadt angekommen DerCastle-Dampfer , Drummond Castle“ ist heute auf der Heimreise in Plymouth angekommen. Der Castle-Dampfer „Garth Castle“ is heute auf der Heimreise in Lond on angekommen.

Theater und Musik,

Lefsi i; Mid E f t elstng’s „Minna von Barnhelm®" ging gestern Abend als die erste Klassiker-Vorstellung unter der neuen irektion in aus- gesuhter Beseßung aller Rollen unter dem lebhaftesten Beifall zahl- reiher Besucher in Scene. Die Minna des Fräulein Nuscha Buße mit ihrer überlegenen Liebenswürdigkeit und ihrem durch- dachten Spiel und der Wirth des Herrn Suske, der die abgefeimte Schlauheit ohne Uebertreibung wirksam zum Ausdruck zu bringen wußte, sind wiederholt an derselben Stelle gesehene und oft gerühmte Leistungen. Dagegen war ganz neu und über- rashend im Eindruck die Franziska des Fräulein Retty. Durch ihr schalkhaftes und anmuthiges Wesen kam der Humor, mit welchem der Dichter diese Nolle ausgestattet hat, in vollstem Maße zur Geltung, sodaß ihr S die Grheiterung des Publikums und der Hau tantheil des Erfolgs zuzuschreiben sind. Eine recht beahtenswerthe Leistung war auch der Riccaut de la Marlinière des Herrn Carl Wallner, der ih S voraehme Umgangsformen und den tadellosen Gebrauch der französishen Sprache auszeichnete. Der Tellheim des Herrn Sommerstorff war ein edelsinniger und würdevoller Offizier, und die kleine Rolle der „Dame in Trauer“ wurde gut von Frau Geßner egeben. Auch die Herren Merten nnd Nollet gaben als Just und erner zu Ausstellungen keine Veranlassung.

Im Königlichen Opernhause folgt morgen der zweite Abend von, Richard E Bühnenfestspiel „Der Ring des MRibelun en“ „Slegfried“ in folgender Beseßung: Siegfried: Herr Gudehus, Brünnhilde: Frau Sucher, Mime: Herr Lieban, Wanderer: Herr Stammer, Alberich: ) ms Krolop, Fafner: Herr Mödlinger, Wald- vogel : Can ets, apellmeister Weingartner dirigiert.

__ Im Königlichen Schauspielhause geht morgen das alt- indishe Märchendrama „Vasantasena“ mit Frau von o enburger in der Titelrolle in Scene. Die übrigen Hauptrollen sind mit folgendén dde nig beseßt: Mandanika: Fräulein Lindner, Karudatta: Herr ¿udwig, Maitreja : Herr Herßer, Samsthanaïka: Herr Arndt, Bettel- mönchch: Herr Klein, Oberrichter: Herr Kahle, Ariaka: Herr Purschian.

Im Deutschen Theater wird in Anzengruber's Volksstück „Das vierte Gebot", das am Freitag zur ersten Aufführung gelangt, die Familie Schalantér, die im Mittelpunkt des Werks steht, von den Damen Schmittlein und Schneider, den Herren Müller und Rittner dargestellt.

Im Berliner Theater finden die nähsten Abendvorstellungen des „Pfarrers von Kirchfeld“ am heutigen Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag statt.

Im Lessing-Theater wird in Richard Nordmann's Schau- spiel „Gefallene Gugel“, das am Sonnabend zur Aufführung gelangt,

err Gmanuel eider in der Rolle des Beamten Joseph Nowak die eßte schauspielerishe Neugestaltung auf der Bühne des Lessing- Theaters darbieten. Die weiblihen Hauptrollen werden von den Damen Meyer, Geßner, Risca gespielt werden, während die In- scenirung von Herrn Meery geleitet wird.

Der E des euen Theaters hat insofern eine Aenderung erfahren, als morgen eine Vorstellung von „Jugend" statt- ndet. m Freitag wird „Das neue Gebot“, Sonnabend „Der olfsfreund“ wiederholt; am Sonntag Nachmittag geht zu halben feliung zum ersten Male „Das neue Gebot“ als vo sthûm ihe Vor-

ellung in Scene, am Sonntag Abend wird „Dorf und Stadt" mit aula Wirth als Lorle gegeben. / :

Die erste Aufführung der Operettenfeerie „Orpheus in der Unterwelt“ am s im Theater Unter den Linden be- E s R Blirs s

m Kroll’shen Eta ement wird von morgen an das „Neue Orchester“ bis zum Schluß der Saifon alladenblid Ha großen Königssaal konzertieren und im Programm namentlich Tonwerke bringen, welche aus afustishen Gründen bei den bisherigen Garten- konzerten der Kapelle niht zu Gehör gelangt sind. Morgen findet ein E E san. / j : Die | | H

er ern’sche Gesängverein e M em beginnt seine Uebungen a 19. d. R as Tre Vereins findet am 19. November, und zwar unter folistif

wirkung von Frau Marcella Sembri welche nur be dieser Gelegenbal in Berlin n „da fie An

bereits ihre große -russishe Kunstreise an

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