1894 / 228 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Sep 1894 18:00:01 GMT) scan diff

227 Fl. : tember. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen - Oktober 6,26 Gd, 6,27 Br, pr. Früh- Br., Roggen pr. Herbst 5,26 Gd., 5,28 Br., pr. h „, 9,66 Br., Hafer pr. Herbst 5,65 Gd., 5,67 Br., ; bj 6,00 Gd., 6,02 Br. Mais pr. September-Oktober 1894 6,10 Gd., 6,20 Br., pr. Mai-Juni 1895 5,75 Gd., 5,76 Br., Kohlraps pr. August-September 9,90 Gd., 19,00 Br. L London, 26. September. (W. T. B.) Wollauktion. Preise

g:

An der Küste 9 Weizenladungen angeboten.

96 % Javazucker loko 134, ruhig. Rüben-Rohzucker loko 11}, ruhig. Chile-Kupfe r 41/8, per 3 Mouat 42.

Amsterdam, 26. September. (W. T. B.) Java-Kaffce good ordinary 53. Bankazin n 431, . ; i

New-York, 26. September. (W. T. B.) Die Börfe war im

anzen Verlaufe träge und {loß schwach. Der Umsaß der Aktien etrug 211 000 Stü. :

Weizen eröffnete {chwach und fiel einige Zeit nach _Er- öffnung auf Zwangsliquidationen „und s{chwächere Kabelberichte, dann lebhafte aktion; später wieder fallend auf Verkäufe für europäishe Rechnung. Schluß s{chwach. Mais fiel einige Zeit nah Eröffnung auf bessere Ernteaussichten und reichliche Realisierungen der Baissiers, dann lebhafte Reaktion; später wieder fallend ent- sprechend der Mattigkeit in den Weizenmärkten.

Chicago, 26. September. N T. B.) Weizen fiel einige Zeit nah Eröffnung auf große Ankünfte im Nordwesten und \{chwächere Kabelberichte, dann, lebhafte Reaktion auf Berichte von Ernteschäden in Argentinien ; ipMer wieder fallend. Mais fallend einige Zeit nach Eröffnung, dann lebhafte Reaktion ; später wieder fallend.

Verkehrs-Anftalten.

Bremen, 27. September. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Stuttgart“ ist am 25. September Abends auf der Weser angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Bayern * ist am 25. September Abends in Neapel angekommen. Der Reichs- Ds „Darmstadt“ ist am 26. September Vormittags in

ongkong angekommen. Der Schnelldampfer „Havel“ hat am 26. September Morgens Dover passiert. Der Schnelldampfer „Lahn“ hat am 2. September Morgens Dover passiert. Der Schnelldampfer „Aller“ is am 25. September Nachmittags von New-York nah der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Pfa lz“ und der Postdampfer „Queen Victoria“ haben am 25. September Santa Cruz passiert. Der Postdampfer „München“ ist am 22. September in Montevideo angekommen.

Hamburg, 26. September. (W. T. B.) Hamburg-Ameri- kanische Packetfahrt - Aktiengesellschaft. Der Sofibanufer „Persia“ ist heute Abend in Cuxhaven angekommen.

London, 26. September. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „Dunottar Caftle“ hat heute auf der Ausreise Madeira passiert.

Theater und Musik.

Saal Bechstein.

Der Pianist Herr Georg Buddéus, Direktor des Schwanger- schen Konservatoriums, der hier bereits mit Erfolg sich hören leß, gab gestern einen Klavier - Abend, den er mit den Variationen (D-mol1l) von Mendelsfohn eröffnete. Dns folgten Etüden von Henselt, unter denen die Vogel-Etüde besonderen Beifall fand, drei gleichfalls bekannte Stücke von Chopin, eine brillante Walzer-Caprice von Strauß-Tausig, die Schlußscene aus „Tristan“ von Wagner-Liszt, zwei kleinere Piècen von Rubinstein und Godard, denen zum Schluß noch die spanische Rhapsodie von Liszt folgte. Im Vortrag aller dieser Klavierstüdlke ließ Herr Buddóus eine unfehlbare technische Sicherheit, feine Schattierungsweise und gebildeten Anschlag erkennen. Der mäßige Pedalgebrauch, der gerade in diesem Konzertsaal dem Ton des Flügels zu statten kommt, war besonders wohbhlthuend. Das zahlreich ershienene Publikum spendete sehr lebhaften Beifall.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Meyerbeer's „Prophet“, Text von Eugen Scribe, neu einstudiert unter Kapell- meister Sucher's Leitung mit folgender Besetzung zur Aufführung : Johann von Leyden: Herr Sylva, Fides: Frau Goeße, Bertha : Fräulein Hiedler, Graf Ee Herr Krolop, drei R: Herren Mödlinger, Lieban, Krasa; Hauptmann: Herr Fränkel ; Chor- fnaben: Damen Krainz, Pohl. In Scene gesetzt is das Werk vom Ober-Regisseur Teßlaff. Die dekorative Einrichtung is vom Ober- Inspektor Brandt, das Ballet von Emil Gräb.

Im Königlichen Shauspielhause werden morgen Moliòre!s Lustspiel „Der Geizige“ (Herr Grube, Frau Schramm, Herr Blencke) und „Die Schule der Frauen“ (Herren Vollmer, Matkowsky, Fräulein von Mayburg) gegeben. Lindau's neues Lustspiel „Ungerathene Kinder“ Ale itte nächster Woche erstmalig in Scene. Die Damen Sauer, Lindner, Plan, die Herren Vollmer, Blencke, Klein, Waliner, Keßler, Herßer sind darin beschäftigt. Friedri Hebbel's Nibelungentrilogie „Der gehörnte Siegfried und Siegfried's Tod“ (1. Abend), „Kriemhild's Rache“ (2. Abond) mit Herrn Matkowsky (Siegfried), Fräulein Poppe (Kriemhild), Fräulein Lindner (Brünhilde) ist in Vorbereitung.

Im B erliner Theater werden am Sonnabend in dem ein- aktigen Lustspiel von Ludwig Fulda „Unter vier Augen“ Marie Reisen- hofer und Franz Schönfeld zusammenwirken, während in dem Schwank „Niobe“ neben Jenny Groß, welche die Titelrolle darstellt, auch Marie Meyer, Carl Waldow und Oscar Sauer beschäftigt sein werden.

Die „Schmetterlingsshlacht“, Komödie in 4 Akten von Hermann Sudermann, wird im Lessing-Theater am Sonnabend, 6. Oktober, zur ersten Aufführuna kommen. Die Proben haben unter Leitung von Nudolf Retty bereits am Montag ihren Anfang genommen.

Am Sonnabend gelangt im Nesiden:-Theater Victorien Sardou's „Andrea“ neu einstudiert zur ersten Aufführung. Bei dieser Gelegenheit tritt Fräulein Paula Wirth zum ersten Male im Residenz- Theater auf. Alerandre Dumas?’ „Demi-Monde“ wird demna morgen zum leßten Male gegeben

Im Neuen Theater is die für Sonnabend angeseßte erste Aufführung von Jaunet's Schauspiel „Die geschiedene Frau“ um einige Tage vershoben. Morgen und die folgenden Tage werden deshalb noch „Perrichon's Reise“ und „Der scch#se Sinn“ gegeben.

Im Konzerthause veranstaltet Kapellmeister Meyder morgen den ersten Wagner - Abend in dieser Saison. Das Programm dieses Abends wird den dem Kaiser Wilhelm I. gewidmeten „Kaiser-Marsh“, Akt 111 Scene 11 aus „Lohengrin“, Vorspiel zu „Parsifal“, Stücke aus den Musikdramen „Das Rheingold“ und „Die Walküre“, Walther's Preislied aus „Die Meistersinger von Nürnberg“ (für zwölf Solo-Violinen) u. st. w. enthalten.

Im Benefizkonzert des Kapellmeisters Paul Prill, dem Leiter des Neuen Orchesters des Kroll’s\hen Etablissements, am Sonn- abend, Abends 73 Uhr, gelangen u. a. Orchesterwerken Mozart's (G-moll-Symphonie, die Arlissienne von Bizet und das Vorspiel von Mataswintha von Scharwenka unter Prill's Leitung zur Aufführung. Die folistishe Mitwirkung hat der Hofpianist Herr Meaeoe Xaver Scharwenka übernommen, der eine Reihe von Solostücken und fein B-moll-Konzert zum Vortrag bringt. Billets werden bei Bote und Bock verausgabt.

Mannigfaltiges.

Wie die „Nat.-Ztg.“ mittheilt, ist seit einigen Tagen auf den hiesigen Straßen ein geheizter Speisentransportwagen zu sehen, der den Zweck hat, den in Fabriken und fonstigen Arbeits- stätten beschäftigten Perfonen die Speisen, welche in ihrer Wohnung oder an anderen vom Arbeitsort entfernteren Stellen für sie gekoht werden, in so warmem Zustande zu übermitteln, als wenn sie soeben vom Feuer genommen wären. Die Speisen werden in luftdiht verschlossenen, ganz neu nach Art der Paartöpfe konstruierten Gefäßen, welhe den betreffenden eetea [leib- weise überlassen werden, durch den mit einer zweckmäßigen Heiz- vorrihtung versehenen Wagen zur Arbeitsftätte gefahren. Die leeren Cßgefäße werden später auf Wunsch vom Wagen wieder zurückgefahren oder auch von dem Empfänger nah Hause getragen. Die Abholung

Wetterbericht vom 27. September, 8 Uhr Morgens.

es

Regen gefallen.

kamen Gewitter vor. Zu Kaiserslautern find 22 mm

Deutsche Seewarte. Freitag: Zum 160. Male.

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E E RAE händler.

S =s

¡ Wetter.

Stationen.

| | j j Î

Bar. auf 0Gr u. d. Meeressp 59 G, = 49 bej

red. in Véillim in °? Celfius

Temperatur

Belmullet. . | 769 |[NNO Z3lheiter Aberdeen .. | 767 |NW 3halb bed. | Christiansund | 762 [O 1 halb bed. | Kopenhagen . | 755 |[WNW 2woolkig | Stockholm . | 757 OSO 4lbedeckt

paranda . | 764 O 4 bedeckt

t. Petersbg. | 763 ¡NND 1\bedeckt Moskau . .. | 759 iill|Nebel

Cork, Queens- In ¿O 3|beiter 9 Cherbourg. . | 764 L: M S ea 1 A 3shalb bed. - iden l 09 halb bed. | 11 |Wdwig Fulda. winemünde | 755 wolkig!) 12 Neufahrwafser| 753 bedeckt2) 12 em «6 194 Regen 5

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Scribe, deuts

der Frauen.

Königliche Srhauspiele. haus. 197. Vorstellung. Prophet. Große Oper in fünf Akten von Giacomo Meyerbeer. Text nach dem Französischen des Eugène

Ballet von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Teglaff. Sucher. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 2 Lustspiel in 5 Aufzügen von Jean C e eee, j Fung wt pur eiter 13 ulda. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max ) E Der Geizige. Lustspiel in 5 Aufzügen von Jean Baptiste Molière.

Regisseur Max Grube, Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Opernhaus. 198.Vorftellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet.

Idee des Bieville von M. Musik von Carl Zeller.

F 1 Freitag: Opern- | ‘? Uhr. Neu einstudiert: Der * Vos

Residenz - Theater.

bearbeitet von Ludwig Rellstab. | Direktion: Sigmund Lautenburg.

205. Vorstellung. Die Schule Ss

In deutschen Versen von Ludwig Neues Th eater.

Frei überseßt von D In Scene gesezt vom Ober- | Misch. Anfang 73 Uhr. Der sechôte Sinn.

Tert von nah einer | vosse in 3 Akten von Anzengruber.

—nRaT S A nry Meilhac und Ludovic Halévy, M e 5 g S Nene des Prosper Mérimée. Tanz von Emil G A,

Karlsruhe . . | 762 15 Wiesbaden . | 761 j 14 München . . | 764 : ¿ 14 Chemniy .. | 760 15 Berlin e... 758 e 12 Wien .... 761 16 Breslau . …. | 758 O A d'Aix .. | 763 halb bed. 15 M «f TOL heiter 17 Trieft val OL still|bedeckt 20

West.

Sonntag :

1) Bis Abends Regen. 2?) Gestern und Nachts Weber.

Regen. ®?) Nachmittags Gewitter, Sturm, Regen. 4) Nachts Regen. 5) Nachmittags Gewitter und

as Lerliner Theater. (4. Abonnements-Vorstellung.)

L Sonnabend: Unter vier Augen. Niobe. lien Ostsee fortgeschritten, während vom Ozean her (Erstes Auftreten von Jenny Groß.)

Sonntag : 24 Uhr: Die Grofstadtluft. (Er- mäßigte Preise.) 74 Uhr: Unter vier Augen.

Uebersicht der Witterung. stadtluft.

Die Depression, welche gestern über dem südlichen | 71 Uhr. Nordseegebiet lag, is ostnordostwärts nah der \üd- Y

westli}h von den Britishen Inseln ein Hochdruck- ebiet herannaht, welches seinen Wirkungskreis ziem- lich rasch über West-Europa ausbreitet, sodaß für | Niobe. unsere Gegenden oftwärts fortschreitend heitere, trockene, aber fühle Witterung demnächst u erwarten ein dürfte. Bei an der Küste frischen, im Binnenlande Matten m ü

st das Wetter in Deutschland vorwiegend trübe, Anfang an der Küste kühl, im Binnenlande mild; in den nordwest Gebietstheilen is Aufklaren erfolgt und herrs{cht jeßt vielfa heitere Witterung. Auf dem Streifen zwischen Friedrihshafen und Berlin

Graeb. Anfang 7+ Uhr.

Schauspielhaus. ein Traum. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen. Nach dem Spanischen des Calderon de la Barca, für die deutsche Bühne bearbeitet von Carl August | in der Unterwelt. Anfang 7# Uhr.

Deutsches Theater. Freitag: 4. Abonnements- | arrangiert

Vorstellung. Nora. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Die 24 Uhr: Nora.

Lessing-Theater. Freitag: Die Hauben- eist südwestlichen bis nordwestlichen Winden lerche. l Auftreten von Emanuel Reicher.) Musik von Victor Roger.

Sonnabend: Wohlthäter der Tis, Sonntag: Wohlthäter der Menschh

206. Vorftellung. Das Leben

Direktion: Julius

Eduard Jacobson.

Weber. 7x Ubr. 74 Uhr: Die

Sreitag: Die Grof. Bâters. Josefine Dora. Freitag: und Tanz in 6 Bildern (nach durch Berlin“) von Julius

Julius Einödshofer. Anfang

Adolph Ernst-Theater.

20. Male: Lolotte’s 28

4 Ernst. Anfang 74 Uhr

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.

Der Vogel- |

Operette in drei Aufzügen nah einer | Konzert.

West und L. Held.

Regie: H

Dirigent: Herr Kapellmeister Baldreih. Anfang

Sonnabend: Der Vogelhäudler. Blumenstraße Nr. 9.

31. Male: Denti-Moude. Sittenbild in 5 Akten : LON, Dirigent: Kapellmeister | von Alexandre Dumas. Anfang 74 Uhr. des Neuen Orchesters unter gefl. Mitwir Sonnabend und folgende Tage: Demi-Monde.

Freitag: Perrichon’'s Reise. Schwank in 4 Akten von Eugen Labiche. Hierauf: Der sech®ste Sinn. Orchesters. Schwank in 1 Akt von G. von Moser und Robert

Sonnabend: Perrichon’s Reise. Hierauf: | zur fröhlichen Jagd. In Vorbereitung: Doppelselbstmord. Bauern- | Viererzüge, darunter 2 Mailcoaches.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 57. | Pr Gttostümen ger,

8 Friyshe. durhaus neuer glänzender Ausftattung. : Operetten - Feerie in 4 Akten (12 Bildern) von Hector Crz.mieur. Deutsch von Musik von Jaques Offenbach. Inu Scene geseßt von Julius Frißshe. Die Ballets vom Balletmeister Louis

Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann.

Sonnabend: Orpheus in der Unterwelt.

BPentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr 30.

Direktion : Rihard Schulz. Emil Thomas a. G. Anna e 28. Male. e

Anfang | O, diese Berliner! Große De

Tage. in drei Akten von H. Raymond und A. Mars.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

der zubereiteten Eo geschieht in der Weise, daß der Wagen an den betreffenden Häusern zu einer ganz bestimmten Stunde vorfährt und durch ein Klingelzeichen seine Äntvefen eit meldet, worauf ihm die he Sen Gefäße gebraht werden, die er dann zu einer wieder ganz bestimmten Zeit an ihren Bestimmungsort bringt. Ein Wagen kann 300 bis 400 Gßgefäße aufnehmen.

In der Urania wird morgen Abend Herr G. Wit t einen durch zahlreihe Lichtbilder illustrierten Vortrag „Ueber moderne NRiesenfernrohre und ihre Leistungen * halten und bei dieser Gelegenheit u. a. auch auf das Projekt eines neuen Riesenteleskops auf der Berliner Gewerbe-Auss\tellung 1896 eingehen.

mder R T dne Än m

In der üblichen glanzvollen Weise, nur einige Wochen früher als gewe anti, wurde gestern Abend der Zirkus Renz mit einer Gala- Vorstellung eröffnet. gunnen fand wieder der festlihe Aufzug des esammten Perfonals statt, diesmal jedoch in Gestalt eines roßen

alzer-Divertissements, an dessen Schluß Herr Direktor Fr. Renz, vom Publikum \türmish begrüßt, mit seiner Tochter Fräulein Wa ll y ersien, deren erstes Auftreten als Schulreiterin für diese Vorstellung angekündigt war. Nachdem die Herren Ratio und Frankoni als Athleten, der spaûùishe Clown Herr Busto als Gymnastiker, Fräulein Lalane als Reitkünstlerin aufgetreten waren, Herr R. Nen z fein bewunderungswürdiges großes Karoussel von 25 Napphengsten gezeigt und die von ihm dressierten ostpreußishen Hengite „Edinburg“ und „Liberator“ mit gewohnter Meisterschaft vorgeführt hatte, nachdem end- lich noch die Bonhair-Truppe ihre „ikarischen Spiele“ in bisher noch kaum erreihter Vollendung ausgeführt hatte, er- folgte das Auftreten von Fräulein Wally Renz. Die ijugend- lih schlanke Dame bewegte in tadellosem Siß und mit großer Sicherheit das Schulpferd ,Cromwell“ in allen C angarten und gewährt alle Aussicht, unter der unübertrefflichen Leitung ihres Vaters auch die Vollendung in ihrer klünstlerishen Ausbildung zu erreichen, wie sie thren Vorgängerinnen nahgerühmt werden konnte. Eine mehr komische als künstlerische Leistung war die folgende, bei welcher Herr Mesgueß den von ihm zum Kunstreiter dressierten Eselz¿ auf einem Schimmel, der sih in langsamer und s{hneller Gangart bewegte, vor- stellte. Auch die übrigen meist bekannten Produktionen wurden, wie gewöhnli, mit der größten Präzision ausgeführt und vom Publikum durch lebhaften Beifall ausgezeichnet.

Bremen, 26. September. „Bösmann's Telegraphishes Bureau“ meldet: Der Shnelldamp fer des „Norddeutschen Lloyd“ , Lahn traf auf der Ausreise nah New-York heute 24 Uhr Nachmittags wohlbehalten in Southampton ein. Er hatte auf der Reise nah Southampton in der Nähe von Texel einen Zusammen stoß mit dem italienishen Schooner , Magdala * aus Livorno, von Neder- Kalix (Schweden) mit Holz nah Marseille bestimmt. Der Schooner «Magdala“ wurde auf der Ladung s{wimmend verlassen, nahdem die aus zehn Köpfen bestehende Mannschaft von den Boten dér e veA gerettet war. Die Mannschaft wurde in Southampton ge- andet.

London, 26. September. Nach einer Lloyd-Depesche aus Kopen- hagen vom heutigen Tage ist das russishe Kr iegs\chiff „General- Admiral“ beim Kap Refsnäs gescheitert. Ein Dampfer i} zur Hilfe abgegangen.

Florenz, 26. September. Jn einem im äußeren Rayon von Florenz gelegenen Bauernhaus, welches dem Gärtner Salai gehört, der sich vordem mit Herstellung von Feuerwerkskörpern beschäftigte, entdeckte nah einer Meldung des ,W. T. B.“ die Polizei zwei vollständige Bomben mit einem langen Zünder, ferner eine Rolle Zündshnur und verschiedene zur Herstellung von Bomben dienende Werkzeuge. Salai und zwei Mitschuldige, Maurer, wurden verhaftet.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Konzerte.

Konzert-Haus. Freitag: Karl MWMeyder- L. Wagner-Abend. Kaiser-Marsh. Vor- spiel zu „Parsifal“. Walther's Preislied aus „Die err Epstein. | Meiftersinger von Nürnberg“ (für 12 Solo-Violinen)

Kroll's Etablissement. Freitag : Im Königs- saal: Konzert des Neuen Orchesters: P. Prill. r 90 K. Dutzend - Billets 4 4 Anfang

r, a Sonnabend, Abends 74 Uhr: Zum Benefiz für Freitag: Zum Herrn Kapellmeister Paul Prill : Großes Konzert * t ung der Konzertsängerin Frau Gmür-Harloff und des Herrn Hofpianisten Professor Xaver Scharwenka. Nummerierte Pläße à 1,50 Æ bei Bote u. Bock,

Schiffbauerdamm 4a. /5. | Leipzigerstr. 37, und im Kroll’shen Etablissement.

Sonntag: Abschieds - Konzert des Neueu

Birkus Renz (Karlstraße). Freitag. Auf auf Gr. Sport-Schaustück v. roßartiger Wagenkorso, drei Parforce- u. Kaskadenritt. Meute v. 40 Forhounds. Außerdem : d. oftpr. Hengst Blondel u. ‘Monstre-Tableau von 60 Pferden, vorgef. v. Dir. Fr. Renz. El Bolero, 12 Schhulpf. von 6 Herren und 6 Damen in Y Die weltberühmte Bonhair- Freitag: In | Truppe. Die Luftgymnastiker Gebr. Wortley. Die Orpheus | *lowns Gebr. Villand 2c. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Auf auf zur fröhlicheu Jagd. Sonntag: 2 Vorstellungen. Preise der Pläße: Logensiß 5 (. Sperrsit und Tribüne 3 Æ. 1. Rang-Balfon 2 M. 2. Play Gundlach. | 1 4 Galerie 50 .

Anfang MÄE R P N M R 1A: CSMMEN CEL A B S A S MRH D R H P Familien-Nachrichten. Verehelicht: Hr. Berg-Affessor L: A. Graeßner mit Frl. Clse Mahrenholz (Bad Elmen). Hr. Regierungs-Assessor Karl von Heineccius mit Frl. Hedwig von Damniß (Schmardt). Hr. Richard von Stralendorff-Kolbans mit Frl. Franziska von

dem Knesebeck (Schwerin i. M

Dir. Fr. Renz.

mit Gesang

Les „Neile | Geboren: Etne Totbter: Bn Kammerherrn

+4 Uhr. Sonnabend: O, diese Berliner!

Musik von | * und Geh. Legations-Rath Ottmar von Mohl (Schloß

Arnóhaugk bei Neustadt an der Orla). Gestorben: Hr. Pfarrer em. A. Dressel (Steglitz).

Verantwortlicher Redakteur : Direktor Dr. H. Klee in Berlin. Verlag der Expedition (S cholz) in Berlin,

Freitag: Zum Vaudeville

(Novität!) Die neuen | Druck der Norddeutshen Buchdruckterei und Verlagt- Dekorationen sind aus dem Atelier des Herrn Lütke- meyer in Coburg. Ea Scene geseßt von Adolph

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

g 228,

Berlin, Donnerstag, den 27. September

1894.

Statistik und Volkswirthschaft.

Armenpflege und Wohlthätigkeit.

Der «Deutsche Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit“ hielt

am 29. d. M. feine vierzehnte Jahresversammlung in Köln ab. Das Reichsamt des Innern hatte den Geheimen Regierungs-Rath Dr. Kelch zu den Berathungen entsandt. Nach den üblichen Begrüßungsreden wurden die Herren Seyffardt-Krefeld als Erster, Präsident z. D. Frei- herr von Neizenstein-Freiburg als Zweiter, Beigeordneter Zimmermann- Köln als Dritter Vorsitzender, die Herren Stadtrath Ludwig-Wolf (Leipzig), Dr. Jastein (Potsdam), Müller (Köln) als Sriftführer bestellt. Aus den zahlreihen speziellen vereinsges{häftlihen Mitthei- lungen dürfte von allgemeinem Interesse fein, daß der Verein 403 Mitglieder zählt, und in seinen Vereinsfinanzen eine erfreulih ge- sicherte Stellung einnimmt. ___ Ueber die neueren Bestrebungen auf dem Gebiete der Armenpflege in den für uns wichtigsten Staaten des Auslandes berichtete Präsident z. D. Freiherr von Reitenstein ; für die Kommission zur Behandlung der Frage, in welher Weise die Armen unterstüßung einwirkt auf das Wahlrecht, berichtete Dr. Aschrott-Berlin.

Zu dem weiteren Punkt der Tagesordnung : Mittheilung über den Gang der Arbeiten der Kommission zur Prüfung der Frage, in welcher Weise die neuere soziale Gesetzgebung auf die Auf- gaben der Armengeseßgebung und Armenpflege einwirkt, ergriff wiederum Präsident Freiherr von NReitzenstein an Stelle des ver- hinderten Referenten das Wort. Die Kommission hat hier eine An- frage bei 300 Stellen gehalten und über 100 Antworten, darunter von 40 größeren Städten erhalten. Die Antworten gehen dahin, daß eine Entlastung der Armenpflege eingetreten sei, daß aber die- selbe sih nicht beziffern lasse, da zuweilen Momente bei den Beihilfen der Zerufögenossenschaften X. mitwirkten, die bei der Armenpflege ausfielen.

Ueber die ehrenamtliche und berufsamtlihe Thätigkeit in der Armenpflege berihtete Beigeordneter Zimmermann. Nach sciner Ansicht laute die Entscheidung dahin: Vornehmlich bei den schriftlichen Arbeiten, welhe zusammenhängen mit der sahlihen Ent- scheidung in der Frage, empfehle sih eine Fertigung der Abhör- bogen durch Berufsbeamte. Weiter müsse der Wech|elverkehr der Zentralstelle mit den Organen der Armenpflege namentlih in den größeren Städten in der Hand von Berufsbeamten liegen. Ebenso könne man die Erkundigung bei den in Frage kommenden fremden Behörden dem Ehrenbeamten nicht zumuthen. Dagezgen müsse dem Ehrenbeamten das sahlihe Befinden über die Unteistüßung selbft verbleiben und dürfe dem Berufsbeamten keinesfalls. übertragen werden. Bürgermeister Brinkmann (Königsberg), als Mitreferent, ist der gleichen Ansicht wie der Vorredner, daß Berufsbeamte zur Instandhaltung des Ganges der Verwaltung nothwendig sind, unter- scheidet sih aber von ihm in der Weise, daß er eine dezentralisierte Armenpflege au bei niht voller Selbständigkeit der Distrikte an- nimmt und Berufsbeamte zur Kontrole der Thätigkeit der Distrikte und namentlich der verwilligten Unterstützungen hauptsählich in größeren Gemeinden an der Zentralstelle für nothwendig hält. Die \chriftlihe und finanzielle Belastung der Pfleger halte er vom Uebel. Man solle das Amt auf das absolut Nothwendige beschränken : Prü- fung der Nothwendigkeit der Unterstüßung, Kontrole und Berathung der Armen, das führe nach seiner Ansicht am sichersten zu einer freudigen Hingabe an das Amt.

An diese Berichte knüpfte si eine lebhafte Debatte, die mit der Annahme folgender Thefen \{chloß: 1) Die örtliche Armenpflege ist in der Regel lediglih durch chrenamtliche Kräfte auszuüben. 2) Eine all- gemeiné Ausnahme von dieser Regel ist nur bei den in Groß- und ¿abrikstädten für die Ausübung der Armenpflege sih ergebenden Schwierigkeiten und auch nur insoweit zuzulassen, als den dann neben den Ehrenbeamten zu ernennenden Berufsbeamten eine Unterstüßung der ehrenamtlichen örtlichen Drgane aufzutragen ist. 3) Falls in besonderen Fällen auch eine sonstige Mêit- wirkung von Berufsbeamten bei der örtlihen Armenpflege zweck- mäßig erscheint, ist diese nur insoweit und nah Prüfung jedes ein- zelnen Falles zuzulassen, als dadurch eine Gefährdung dex Berufs- freudigkeit und des Verantwortlichkeitsgefühls der chrenamtlichen Organe nicht entstehen kann. Auch ist diese Thätigkeit der Berufs- beamten auf thatsächlihe Feststellungen zu beschränken und sind letztere vor weiterer Benußung den ehrenamtlihen Organen zur Nachprüfung mitzutheilen. S

Zur Arbeiterbewegung.

In Görliß fand in den Tagen vom 283. bis 25, September die erste internationale Konferenz der Thonwaaren- Arbeiter (Töpfer 2c.) statt. Im Auftrage der internationalen Kommission der Töpfer Deutschlands nahm, wie im „Vorwärts“ be- richtet wird, Jahnke-Berlin an den Berathungen theil. Anwesend waren ‘außerdem ein Vertreter für Dänemark, ferner je ein Vertreter ® aus Wien, ‘Prag und Preßburg, Von den Be-

. Untersuchungs-Sachen,

. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3, Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung.

. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

1) Untersuchungs-Sachen.

[37494] Steckbrief. | l Gegen den Arbeiter Alfred Reiber, zuleßt in

Beffentlich

befehl erlassen worden is, wird mit Beschlag belegt. Neichs-Strafprozeßordnung § 332 ff.

Berlin, den 24. September 1894.

Königliches Landgericht 1. Strafkammer V1.

s{lü}sen der Kommission werden tatgenve angeführt: 1) Or- ganisierte eines Landes treten beim Uebertritt über die Grenze in die Rechte und Pflichten der Organisationen des Nachbar- landes ein; es sollen in den Mitgliedsbüchern darauf bezüglicke Bestimmungen in den Hauptsprachen beigefügt werden. 2) Die Unterstützung bei Ausftänden wird gewährt, wenn die internationale Kommission davon verständigt ist. Angriffsstrikes sollen bei ungünstiger Konjunktur vermieden werden. 3) Bei der Agitation it das Haupt- augenmerk auf die Verkürzung der Arbeitszeit zu legen. Der Obmann der Kommission (Karl Jahnke-Berlin) hat dafür einzutreten, daß die einzelnen Länder die Branchen-Organisation durchführen. 4) Ein internationales Organ wird vorläufig nicht geschaffen. Die bestebenden ausländischen Sachblätter werden jeder Organisationsgruppe eines Landes unentgeltlich zugestellt; die Kosten hierfür sowie für die anderen Ausgaben werden dur freiwillige Sammlungen gedeckt. Die Mitglieder der Kom- mission bilden die Delegirten zur internationalen Konferenz, die bei besonderen Anlässen zusammentritt; den einzelnen Mitgliedern der Kommissionen werden je zwei Berufs- genossen zur Seite gestellt, die mit ihnen zusammen das Landeêcomité bilden. Allmonatlih haben die einzelnen Comités dem Obmann Bericht zu erstatten; vierteljährlich giebt der Obmann ein Gesammtbild davon in der Fachpresse. :

Aus Hildesheim berichtet die dortige „Allg. Ztg.* ‘über den Aussiand in der Sundmacher’shen Tuchfabrik, daß von den 54 Leuten, welche die Arbeit eingestellt hatten, bis Montag Mittag 28 die Arbeit wieder aufgenommen haben. Von den jeßt noch Aus- ständigen wird die Fabrikleitung verschiedene überhaupt nit wieder beschäftigen und die Pläße dur von auswärts heranzuziehende Arbeits- kräfte beseßen. (Vgl. Nr. 226 d. Bl.)

In Hamburg befinden sih, wie dem „Vorwärts“ gemeldet wird, die Politurarbeiter der Goldleistenfabrik von Kehr- berg u. Tempel im Ausstand, weil sie jeßt in Accord arbeiten sollen, während fie bisher in Wochenlohn gearbeitet haben. Aus der Aenderung foll ih ein Lohnausfall von 25 9/9 ergeben.

In Leipzig beschäftigte sih eine von etwa 400 Personen besuchte fozialdemokratishe Versammlung am Dienstag mit dem bevorstehen- den Frankfurter Parteitag. Die von den Delegirten Pinkau, Reichel und Frau Kühn auf dem Parteitag zu stellenden Anträge betreffen, wie die „Lpz. Zkg." berichtet, zumeist die Beschikung der künftigen Parteitage. Der Antrag, der Parteitag solle jeden Parteigenofsen zum Eintritt in eine gewerkshaftlihe Organisation verpflichten, wurde abgelehnt. Dagegen wurde der Antrag, den nächstjährigen Parteitag in Leipzig abzuhalten, einstimmig angenommen. Die Steinmeten Leipzigs bewilligten aus ihrem 1400 4 enthaltenden Unterstüßungs- fonds 1000 M leihweise für die sozialdemokratishe Parteidruerei.

Aus Wien meldet ,W. T. B.": Jn der Naht zum Mittwoch wurden von Vertretern der \ozialdemokratishen Arbeite r- schaft Flugblätter, in welchen das allgemeine Wahlrecht ge- fordert wird, ausgestreut und angeshlagen. Ueber siebzig Personen wurden wegen der Verbreitung dieser Flugblätter verhaftet ; mehrere Perfonen wurden wegen Widerstandes dem Landesgericht überwiesen.

Zum Ausftand der Kohlengrubenarbeiter in Schott- [land wird der Londoner „A. K." geschrieben: Die Zeitungsberichte über den Stand des Ausstandes haben \sich bisher nicht durch große Verläßlichkeit ausgezeichnet. Der Ausstand ift troß dreimonatiger Dauer noch immer niht zu Ende. Ießt heißt es, daß in Lanarkshire und Dumbartonshire 9000 Maun arbeiten. Am heutigen Donnerstag wird die Exekutive des Bundes der Bergleute von Großbritannien tagen, um über seine fernere Hal- tung zu dem Ausstand zu berathen. Versagt der Bund feine weitere Unterstüßung, fo werden die versiegenden Mittel die Ausständigen bald zum Nachgeben zwingen.

Aus Namur wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert, daß feh8- hundert Bergleute des Kohlenwerks Hasard zu Tamines, um eine Lohnerhöhung zu erlangen, die Arbeit eingestellt haben.

Literatur.

RNechts- und Staatswissenschaft.

Kr. Die preußishen Strafgeseßze. Erläutert von A. Groschuff, Senats-Präsidenten beim Kammergericht, G. Eichhorn, Kammergerichts-Rath, und Dr. H. Delius, Amtsrichter in Hamm. Berlin. Otto Liebmann. Die zweite Lieferung, umfassend Bg. 12—25 (M 6), liegt vor und bringt namentlih das Feld- und Forstpolizei-Geschz von Eichhorn ; Fischereigeseß von Delius; Jagdpolizeigeseß von Groshuff. Besonders hervorgehoben sei, daß der Abschnitt V1 „Gesindepolizei“ ecinheitlich vom Senats-Präsidenten Groschuff bearbeitet worden ift. Einleitung und jede Zeile der Anmerkungen ergeben, daß man es hier mit ciner selbständig durhdachten, peinlih prüfenden und den Gegen- stand voll beherrshenden Arbeit zu thun hat. Wenn die Erläute- rungen zu den größeren Geseßen hier zunächst bedacht sind, so ist es werthvoll, daß in die Sammlung auch kleine Geseße Aufnahme ge-

S O E E R E E E T E R R E E E E R A E ck-

Staßfurt aufhältlih, geboren am 30. März 1868 in

Goldberg, ledig, evangelisch, welcher sih verborgen hält, ist die Untersuhungshaft wegen Anstiftung zum Diebstahl nach Eröffnung des Hauptverfahrens ver- hängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften, an das nächste Amtsgericht abzuliefern und \ofortige Nachricht zu den hiesigen Akten D. 155/94 zu geben.

Staffurt, den 20. September 1894,

Königliches Amtsgericht.

[37329] Steckbriefs-Erledigung.

Der unter dem 7. April 1881 hinter den \ich | getragene,

[37357]

Isidor Kayser in den Akten “77, R, 1, 582. 80. | Gerichtsstelle,

Berlin, den 21, September 1894. Königliche Staatsanwaltschaft 1.

[37493] Beschluß. j

In der Strafsahe wider Treuherz u. Genossen J, V. D. 261 93 wird auf Antrag der König- lichen Mao dollen.

Das im Deutschen Reiche befinblihe Vermögen des abwesenden Angeschuldigten Kaufmanns Benno Osftertag aus Berlin Ceperberaer ane 61) in London, gegen welhen die öffentlihe Klage er- hoben und unter dem 3, September 1894 ein Hasft-

etwaige

eit der Eintra ervorging, ins

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

Zwangsversteigerung. | Im Wege der Zwangspollstreckung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 79 Blatt Nr. 3347 auf den Namen des Maurermeisters Carl Karras hier ein- ) u | in der Bremerstraße Nr. 46 belegene „Direktor des Mercur“ nennenden Kaufmann Julius Grundstück am 19. November 1894, Vor- J. IT. C. 1400. 90. | mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an eue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Ein- erlassene Steckbrief ist erledigt. gang C., Erdgeshoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. : as Grundstü ist mit 23 600 4 Nußungswerth zur | [37427] Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- de rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, | Bartolfelde, Klägers,

ungen und andere das Grundstü

weisungen , sowie besondere Kauf- | n pi bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, | Klägers die Beschlagnahme der dem Beklagten ge- Vertheilung Termin vor dem unterzeichneten Gericht lügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. erechtigten werden aufgefordert, die niht von selbft auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren

betreffende e,

zuleßt Saamen oder Betrag aus dem Grundbuche ung des Versteigerungsvermerks n esondere derartige Forderungen von

b

sichtigt werden und bei

des Versteigerungstermins die

Vekanntmachun

wegen Forderun

Alle Real- | hôrigen Grundstücke als: \chaftsgebäuden No. ass. 5,

ur ofraum 9 a 17 m, iht i arten 52 a 12 m

ex Anzeiger.

Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der = 28 a (T0, Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden 4 daselbst Plan Nr. 158 = 44 a 12 m, und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem 5 Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des enen Gebots nit berüdck- y 1 : ertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdsihtigten Ansprüche im Range zurück- | {luß vom 15. September 1894 verfügt, au die treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grund- üdck8s beanspruchen, werden fulggtorverb vor Schluß | 15. instellun eres n R A gter ushlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. über die Ertheilung des Zuschlags 19, November 1894, Mittags 12 Uhr, | reihen haben. an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 20. September 1894. : Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.

In Sachen des Gutöbesivers ouis Wienrich in wider den Mühlenbesitzer | der seither den Erben des Schiffbauers H. Brehmer

Christian +Rohmann jun. in Neuhof wird, nahdem au

1) Mahl-, Oel- und Graupenmühle nebst Wirth- | mittags 11 Uhr, bestimmt. Plan Nr. 7,

2) Garten daneben, Plan Nr. 11 = 31 a 27 m,

funden haben, so z. B. Geseß vom 5. Juli 1844 über die Beschrän- kung der Nachtweide und das Einzelhüten des Viehs in der Rhein- provinz von Eichhorn; Gesetz, betreffend die Errichtung öffentlicher, auéss{licßlich zu benußender Schlachthäuser, vom 18. März 1868 und 9. März 1881 von Lou, Möge das Werk \chnell bekannt wer- den, dann ist demselben Anerkennung und Verbreitung gesichert.

Von dem Hand- und Lehrbuch der Staatswissen- schaften, herausgegeben von Kuno Frankenstein, ist jetzt als dritter Band „Bergbau vnd Bergbaupolitik“, von Dr. Adolf Arndt, Königlich preußischem Ober-Bergrath, Justitiar beim Ober-Bergamt und Professor an der Universität Halle, erschienen. Preis 6,80 6 Verlag von C. L. Hirs{feld in Leipzig. Der vorliegende Band wird in der ganzen Sammlung die Stelle des elften Bandes der ersten Abtheilung „Volks- wirthscaftslehre" einnehmen. Das Werk giebt vom ftaats- wissenschaftlichen Standpunkt aus eine Einführung in die Verhältnisse des Bergbaus und legt die Aufgaben klar, die Staat und Staats- anstalten diesem wichtigen Wirthschastszweige gegenüber zu erfüllen haben. Daraus ergiebt sich, daß die Technik und die Statistik des Bergbaus ebenso wie das Bergreht niht Selbstzweck der Darstellung sein konnten; gleihwohl if dem Bergreht immerhin ein breiterex Raum in der Darstellung eingeräumt worden. Es find hierbei nicht nur die deutshen Verhältnisse, sondern die der wichtigsten Kulturstaaten überhaupt berücksihtigt worden. Im übrigen ift den Fragen der Arbeitershußgeseßgebung, des Knappschaftswesens und der reichsgeseßlihen Versicherung der Bergleute eine eingehende Behandlung zu theil geworden. Von Interesse ist der leßte Abschnitt, der Betrachtungen über die Frage der Verstaatlichung der Bergwerke enthält und einige Reformvorshläge maht. Der Verfasser tritt für ein Reichsmonopol für Kali-Bergbau ein, das er für eine wirth\hafts- politische und nationale Nothwendigkeit erklärt. Ferner -plädirt er für ein deutshes Berggeseß. Dem Buch i} eine umfangreiche Bibliographie, die der Herausgeber Kuno Frankenstein bearbeitet hat und welche vierzig Seiten großen Formats enthält, beigegeben.

Nr. 9 der „Annalen des Deutschen Reichs“, heraus- gegeben von Dr. Georg Hirth und Dr. Mar von Seydel, 27. Jahrgang 1894, enthält cinen Aufsaß des Rechtsanwalts Dr. Ludwig Fuld über die Regelung der Abzahblungsgeschäfte; ferner wird der Verwaltungsberiht der Reichébank für 1893 nebst Anlagen sowie die Nachweisung der Geschäfts- und Rechnungsergebnife der auf Grund des Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetzes errichteten Versicherungsanstalten für 1892 veröffenicht. Heft 10 bringt Materialien aus dem Reichshaushalt für 1894/95 und die Handels- verträge mit Numänien und Serbien.

Militärisches.

Im Felde. Kriegserinnerungen eines Freiwilligen vom Grenadier - Negiment König Friedrich 11. (3. Ostpreußisches) Nr. 4 von Bernhard Arke. Berlin 1894. E. S. Mittler und Sohn. Preis 1 4 Der Verfasser gehört zu denjenigen Mitkämpfern" aus der großen Zeit des Krieges von 1870/71, die begeisterte Liebe zum Vaterland veranlaßt hat, an den ruhmvollen Ereignissen freiwilli theilzunehmen. Er erzählt seine Erlebnisse \{licht und einfach, weis aber das Interesse rege zu erhalten für seine Schilderungen über das Leben im Felde und namentlich die anschauliche Darstel'ung der Schlachten von Amiens, an der Hallue und bei St. Quentin, wo er shwer verwundet wurde. Das anziehend geschriebene Büchlein ift hübsch ausgestattet und mit recht guten Abbildungen im Tert versehen.

i Erdkunde.

Heft 4 der „Forschungen zur deutshen Landes- und Volfskunde“ (Verlag von E. Engelhorn-Stuttgart), die im Auf- trage der Zentralkommission für wissenshaftlihe Landeskunde von Deutschland von Dr. A. Kirchhoff, Professor der Erdkunde an der Universität Halle, herausgegeben werden, wird ausgefüllt durch einen Aufsay über „Die landeskundliche Erforschung Altbayerns im 16, 17. und 18. Jahrhundert* von Dr. Christian Gruber. Der Verfasser hat seinen Ausführungen die Vorstudien zu Grunde gelegt, welche er selbs über Adrian von Riedl im „Ausland“ 1892, über Lorenz von Westenrieder im fünfzehnten Jahresbericht der Geographischen Gesellshaft zu München und besonders über die geographische Erforshung Südbayerns in der zweiten

älfte des vorigen Jahrhunderts in der Festshrift zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der städtischen Handels- s{ule in München veröffentlicht hat. Die mit vielen charakteristishen Zügen ausgestattete Darstellung gewinnt an Lebendigkeit durch den Umstand, daß die älteren Gelebiten und Schriftsteller häufig redend eingeführt werden, Der Leser wird darin einen Beweis finden dafür, daß die Wurzeln der landeskundlihen Forshung über Bayern tief in entlegene Zeiten hineinragen, und daß man auch {on damals der Eigenart des bayerishen Bodens und seiner Bevölkerung gerecht wurde. Der interessanten Arbeit ist zur Erläuterung eine Karte «Gebiet der Jsarmündung“ aus dem Reise-Atlas von L. von Niedl aus dem Jahre 1796 beigegeben.

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsh. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften.

8. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

9. Bank-Ausweise.

10, Verschiedene Bekanntmachungen.

3) der Heidberg am Pfingstrasen, Plan Nr. 157

der Heidberg am Sachsaer Wege, Plan Nr. 182b. = 69 a 89 m,

6) daselbst, Plan Nr. 184 = 28 a 5 m,

zum Zwecke der Zwan sversteigerung durch Be-

Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am September 1894 erfolgt ist, Termin zur Zwangsd- des Ver- | versteigerung auf Sounabeud, den 29. De- erfolgtem | zember 1894, Nachmittags 8 Uhr, vor Tz0g- lihem Amtsgeriht Walkenried in der Helmbold- Das Urtheil | hen Gastwirthschaft zu Neuhof angeseßt, in wel

wird am | die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über-

alkenried, den 19. September 1894,

Herzogliches Amtsgericht. Voges.

[37556] In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung

ehörigen Grundstücke i} zur g

Beklagten, | hieselbst an sowie zur Vornahme der

Antrag des | über den auf Sonnabend, den 6, Oktober 1894, Vor- Fürstenberg, den 19. tember 1894.

l. Mecklenb. A Großherzog Si ar: b mtsgeriht.