1894 / 233 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Oct 1894 18:00:01 GMT) scan diff

“A, lle, roh oder theilweise bearbeitet, ; b. M erschmiedêwaaren (Meffer, Gabeln, Sensen, Sicheln, __ Strohmesser, Beile, Sägen, Hieb- und Stichwaffen) und Werkzeuge (Feilen, Hämmer, Ämbosse, chraubstêcke, Hobel, Bohrer u. dergl.), e. Nähnadeln, auch für Nähmaschinen, Heftnadeln, Stecknadeln, Haarnadeln, Fischangeln,

d. Hufeisen und Hufnägel,

e. Gußwaaren, emaillierte und verzinnte Waaren,

f. fonstige Metallwaaren.

10) Fahrzeuge (Wagen aller Art, einshließlich Kinder- und Krankenwagen, auch Fahrräder und Wasserfahrzeuge).

11) Farben, außer Malfarben und Tinten 32.

12) Felle, Häute, Leder, Pelze und Pelzwaaren.

13) Firnisse, Lake, Harze, Klebstoffe, Wichse, Bohnermasse u. dergl.

14) Garne und Zwirne, Bindfäden, Seile aus Faserstoffen und Metalldrähten.

an Gespinnstfasern (Wolle, Baumwolle, Flachs, Pank Iute u. dergl.) und Polstermaterial (Noßhaar, Seegras, Indiafaser, Bett- federn u. dergl.).

16) Getränke:

a. Bier,

b. Wein und Spirituosen, /

C. Mineralwässer und kohlensaure Wässer einschließli der Bade- wässer, sowie Brunnen- und Badesalze.

17) Gold- und Silberwaaren, ete und unechte Shmucksachen aller Art, leonishe Waaren, Alfenide-, Neusilber-, Britannia-, Nickel- und Aluminiumwaaren.

18) Gummi-, Kautschuk- und Guttaperhawaaren, auch Rohstoffe. / en gina Lid Reisegeräthe (Schirme, Stöcke, Koffer, Reise- ra]/cen u. dergl ). i;

20) Heiz- und Leuchtstoffe, sowie Schmiermittel :

a. Kohlen, Torf, Brennholz, Koks, Briquets, Koblenanzünder,

b. Fette und Dele, außer den zur Nahrung bestimmten, 26Þb, sowie Schmiermittel,

c. Kerzen und Nachtlichte, sowie Dochte. 4 j

21) Holz-, Kork-, Horn-, Schildpatt-, Elfenbein-, Meerschaum-, Celluloid- und ähnlihe Waaren, Drechsler- und Schnitzwaaren. L Es und Apparate, außer Musikinstrumenten 25 und

ren 40:

a. uärztlihe und zahnärztlihe Apparate, pharmazeutische, ortho- pädische, gymnastische Bandagen, Desinfektionsapparate und dergl.,

b. physikalishe und chemische, optische, geodätische, nautische und Meßinstrumente, Waagen, Kontrolapparate, photographishe Apparate

ergl.

23) Maschinen, Maschinentheile und Geräthe, einshließlih Haus- und Küchengeräthe.

24) Möbel und Polsterwaaren.

25) Musikinstrumente. S

26) Nahrungë- und Genußmittel, außer Getränken 16 und Tabak 38: S _ a. Fleishwaaren, Mate Konserven einsließlich Frucht- säfte und Gelees und Delikatessen, E O _ b. Eier, Milch, Butter, Käse, Kunstbutter, Speisefette und Speiseöle, E i

c. Kolonialwaaren (Kaffee und Kaffee-Surrogate, Thee, Zucker, Mehl, Gewürze, Essig u. dergl.), : :

d. Kakao, Chokolade, Zuckerwaaren, sowie Back- und Konditor- waaren, einshließlich Hefe und Backpulver, ; : i;

0. fonstige Nahrungs- und Genußmittel, auch. für Thiere, - sowie natürliches und künstliches Eis.

27) Papier, Pappe, Karton, Papier- und Pappwaaren, Roh- und Halbstoffe zur Papierfabrikation (Lumpen, altes Papier, Zellstoff, Holzshliff u. dergl.). R :

28) Photo- und lithographishe Erzeugnisse sowie Erzeugnisse sonstiger vervielfältigender Künste und der Druckerei. 29) Porzellan-, Töpfer- und andere Thonwaaren, Glas und Glas- waaren, Glasmosaiken, dpa i 7 30) Posamentier- und Tapisseriewaaren, auch Spiyen und. Tülle. 91) Sattler-, Niemer- und Täschnerwaaren, Lederwaaren nicht genannte, auch Albums und Bilderständer. | E | j 32) Schreib-, Zeichen- und Mealwaaren, cinf{ließlich Tinte,

Tusche und Malfarben, Komtorgeräthe, einschließli Geschäftsbücher, Squlgeräthe, Lehrmittel.

33) Schußroaffen und Geschosse. i |

34) Seifen, Puß- und Poliermittel, Rostschußmittel, Wasch- " mittel, Parfümerien und Toilettenmitte!l.

39) Spiele und Spielwaaren.

36) Sprengstoffe, Zündwaaren, Feuerwerkskörper. e

37) Steine, natüfliche und künstliche, und andere Baumaterialien (Zement, Gips, Kalk, Kies, Asphalt, Theer, Pech, Rohrgewebe und Dachpappen). : : i

38) Tabakfabrikate (Zigarren, Zigaretten, Rauch-, Kau- und Schnupftaback). f E :

39) Teppiche und andere Fußbodenbeläge, Tischdecken, Bettdecken,

Gârdinen, Rouleaux, Portièren.

40) Uhren. j

41) Webstoffe, eins{ließlich Bänder :

a. Sammete und Plüsche, i:

b. Ieinene, halbleine und andere Wäschestoffe,

c. fonstigê Webstoffe (seidene, wollene, baumwollene u. a.).

42) SCammelwaaren. Hier werden diejenigen Zeichen behandelt, welche für eine größere Anzahl verschiedenartiger Waaren (insbe sondere Export- und Kommissionswaaren) bestimmt sind.

Der Kaiserliche Botschafter in Rom von Bülow ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nah Rom zurück- gekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder über- nommen.

Der Königliche Gesandte in Karlsruhe, Wirkliche Ge-

et Nath von Eisendecher ist von dem ihm Allerhöchst

ewilligten Urlaub vi seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Sesandtschaft wieder übernommen.

Laut telegraphischer Mittheilung an das Ober-Kommando der Marine ist S. Vi. S. „Moltke“, Kommandant Kapitän jur See Koch, am 1. Oktober in Plymouth eingetroffen und

E Stat heute nah Madeira in See zu gehen; desgleichen ist S. M. S. „Sperber“, Kommandant Korvetten-Kapitän von Arnoldi, am 1. Oktober in Sao Thomé eingetroffen und beabsichtigt am 16. d. M. die Reise fortzusetzen.

Frankfurt am Main, 2. Oktober. Der allgemeine Delegirtentag der nationalliberalen Partei welcher am Sonntag hier abgehalten wurde, hatte an Seine Ma jestät den Kaiser folgendes Huldigungs-Telegramm abgesandt :

„Die fun elegirtentag der nationalliberalen Partei versammelten Nationalliberalen aus dem gesammten Deutschland ersuchen Eure Matesät, ihre ehrfurchtsvolle Huldigung und den Ausdruck unwankdel- barer Treue entgegenzunehmen.“

Hierauf ist, wie „W. T. B.“ meldet, zu Händen des Ab- geordneten Dr. Hammacher nachstehende Allerhöchste telegra-

Phishe Antwort ergangen: „Für den Gruß, welchen die zum Delegirtentag versammelten Mitglieder der nationalliberalen Partei Gesammt-Deutschlands- Mir

endeten, fprehe Ih denselben Meinen besten Dank aus. Die Ver-

erung unwandelbarer Treue is Mir eine neue Bürgschaft dafür, daß Ih auf die Partei in guten wie in ernsten Zeiten rechnen kann. Wilhelm. T. R.*

Bayern.

Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent nahm am Montag gelegentlih der Fahrt zu den Jagden nah Berchtes- gaden einstündigen Aufenthalt in Traunstein und besichtigte dort den kürzlih enthüllten Luitpold-Brunnen.

Die beiden städtishen Kollegien und die Lokal-Schul- kommission in München hatten vor einiger Zeit den Antrag auf fakultative Einführung des 8. Schuljahrs für die Volksschulen Münchens gestellt. Dieser Antrag hat der an Fem Ztg.“ zufolge nunmehr die Allerhöchste Genehmigung erhalten.

Sachsen.

JZhre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich August hat si Sitern nah Wien begeben.

Württemberg.

Der Staats-Minister des Kirchen- und Schulwesens Dr. von Sarwey hat als landesherrliher Kommissar gestern in Stuttgart die fünfte evangelische Landessynode eröffnet. Die Eröffnungsrede kündigte als besonders wichtige Vorlagen an: den Entwurf eines Kirchengesetzes, betreffend die Ausübung der landesherrlichen Kirchenregimentsrehte in dem in S 76 der Verfassungsurkunde vorgesehenen Falle, wenn der Landesherr einer anderen als der evangelishen Konfession angehört, und ferner eine den heutigen Rehtsanshauungen entsprechende Neuregelung der Behandlung dienstlicher Verfehlungen und der unfreiwilligen Pensionierung evangelischer Geistlichen. Der Eröffnung der Synode ging ein Festgottesdienst in der Stiftskirhe voran, welchem Seine Majestät der König anwohnte, welcher zu diesem Zweck von Ludwigsburg nah Stuttgart gekommen war.

Meeklenburg-Schwerin.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat beschlossen, den diesjährigen in Malchin abzuhaltenden allgemeinen Landtag am 14. November d. J. eröffnen zu lassen. Das vom 25. September datierte Landtags-Ausschreiben verzeichnet folgende Capita proponenda: 1) die ordentliche Kontribution: 2) die Bewilligung der außerordentlichen Kontribution zur Deckung der Bedürfnisse der allgemeinen Landes-Rezepturkasse, 3) den Etat der Eisenbahnverwaltung für das Rechnungs- jahr 1895/96, 4) die Berathung über die Bestreitung der Kosten der Justizverwaltung nach Ablauf der hierüber für die Zeit von Johannis 1890 bis Johannis 1895 abgeschlossenen Vereinbarung, 5) den Entwurf einer Verordnung zur Beför- derung der Landes-Pferdezucht.

Sachsen-Meiningen. _ Wie das „Regierungsblatt“ meldet, ist Seine Hoheit der Herzog, der nah Beendigung der Badekur in Gastein einen kurzen Aufenthalt auf der Salet-Alp genommen hatte, am 30, v. M. auf Schloß Altenstein zu längerem Herbst- aufenthalt eingetroffen. :

Sachsen-Coburg-Gotha.

Am 1. d. M. ist in Coburg der gemeinschaftliche Landtagsausshuß für Coburg und Gotha zur Prüfung der gemeinschaftlichen Rehnung für 1892/93 zusammen- getreten.

Anhalt. ___ HDhre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Friedrich Karl von Preußen und der Herzog und die Perzogin von Connaught sind am Montag mit Gefolge in Ballen- stedt eingetroffen.

Deutsche Kolonien, *

Der Bezirks-Amtmann von Tanga von St. Paul- Jllaire wird nah Ablauf seines Urlaubs Anfang Oktober die Nückreise nah seinem Posten antreten.

Der Oberarzt in der Kaiserlihen Schußtruppe für Deutsch: Ostafrika Gaertner wird nah Ablauf seines Urlaubs am 12. Oktober von Marseille aus die Rückreise auf seinen Posten antreten.

Der Oberarzt in der Kaiserlihen Schußtruppe für Deutsch- Ostafrika Dr. Brehme hat von Neapel aus am 26. Sep- tember d. J. die Rückreise nah dem Schußgebiet angetreten.

Der Kompagnieführer in der Kaiserlihen Schußtruppe für Deutsch-Ostafrika Leue hat die Rückreise vom Urlaub am 26. September d. J. von Neapel aus nach seinem Posten angetreten.

Kompagnieführer Johannes und Lieutenant Mergler von der Kaiserlichen Schußtruppe für Deutsch-Ostafrika haben am 27. August d. F. Dar-es-Salam verlassen und eine Ur- laubsreise nah Europa angetreten.

Ueber ein Gefecht bei Ujansi in Deutsch-Ost- itur bringt das „Deutsche Kolonialblatt“ folgende Mit- theilung:

Auf wiederholte Klagen hin, daß beim Sultan Mdiga von Ujansi sih Wahehebanden aufhielten, welche die Kara- wanen überfielen und die Gegend beunruhigten, unternahm Lieutenant von Bothmer auf Anweisung des Stationschefs von Tabora am 31. Mai d. J. mit Lieutenant Halliersch, Unteroffizier Spiegel, Lazarethgehilfen Grucza und 50 Mann einen Zug nach Ujansi. Mit Unterstüßung von 80 bis 100 Kriegern des Sultans Wamba von Kilurumu (auf den Karten „Mgongo Thembo“) gelang es, die etwa 400 Mann starke, aus Wayan}1s und Wahehes bestehende Räuberhorde, welhe Ujansi durch lebhaftes Gewehrfeuer zu vertheidigen suchte, zu [VRgen und mit zahlreichen Verlusten in die Flucht zu treiben. Der Ort wurde nah der Einnahme niedergebrannt. Bei den benach- barten Stämmen hat die Bestrafung der Räuber große Freude hervorgerufen. Am 25. Juni traf die Expedition, welhe nur eine leichte Verwundung des Unteroffiziers Spiegel zu beklagen hatte, in Tabora wieder ein.

Oesterreich-Ungarn.

Gestern Vormittag fand in Wien in Anwesenheit des Es des Minister-Präsidenten und des Kultus-Ministers die Grundsteinlegung der Pfarrkirche in Ottakriag statt. Der Kaiser, welher mit brausenden Hochxufen empfangen wurde, begab sih alsbald nah dem Kaiserzelt, wo Kardinal Gruscha eine Ansprache hielt. Nah der Weihe des

.

Grundsteins führte der Kaiser die üblichen Hammerschläge aus und verließ dann unter den Klängen der Volkshymne und erneuten Hochrufen den Plag.

Die ungarische Delegation berieth sier wie aus Zen gemeldet wird, das Budget des Auswärtigen.

er Referent Falk führte aus, die auswärtige Politik er-

halte den Frieden unter Wahrung des As und der nteressen der Monarchie; sie verdiene deshalb Billigung und Anerkennung, da die Delegation überzeugt sei, daß Graf Kälnoky seinem Versprehen gemäß auch die Mpeziell ungarischen JZnteressen wahrnehmen und im gegebenen Augenblick gecignete Mittel ergreifen werde. Fluger würdigte die Verdienste des Dreibundes um die Erhaltung des Friedens. Graf Apponyi erklärte, er wolle das Budget genehmigen, niht aber für ein Vertrauensvotum stimmen, da er die Details der aus- wärtigen Politik nicht kenne und die Resultate derselben nicht überaus glänzend seien. Rußlands Einfluß dringe auf Kosten des Einflusses Oesterreihs auf dem Balkan vor. Der Redner betonte im übrigen, daß sämmtliche Parteien des ungarischen Parlaments treu an dem Dreibund festhalten. Die Delegation votierte hierauf dem Minister ihr Vertrauen und nahm das Budget ohne weitere Bemerkung an.

Der „Neuen Freien Presse“ wird aus Pest gemeldet, das A ed ves Budget für das Jahr 1895 werde mit einem Ueberschuß abschließen. Die Bes für das Zahr 1893 ergaben einen Ueberschuß von 30 Millionen gegen den Voranschlag.

Das Mitglied des öfterreichishen Herrenhauses Graf Rudolf Chotek ist, wie aus Prag gemeldet wird, gestorben.

Großbritannien und Frland.

Wie das „Reutershe Bureau“ meldet, ist der Ministerrath plöglih zu morgen einberufen worden. der Finanz-Minister Harcourt und der Kriegs-Minister Camp- bell - Bannermann, die sih vor kurzem nah Paris begeben hatten, sind zurückberufen worden, Lord Rosebery ist aus Schottland zurückgekehrt. Nach einigen Blättern sollen Mei- nungsverschiedenheiten mit Frankreih die Ursache sein ; diese Ansicht entbehrt aber nah dem „Reuter’s{hen Bureau“ noch der Bestätigung.

Frankreich.

Mit Bezug auf die Londoner Meldung über die Ein- berufung eines außerordentlichen englishen Ministerrathes (\. unter Großbritannien) wird französisherseits dar- auf hingewiesen, daß keinerlei Vorkommniß aus der jüngsten Zeit bekannt geworden sei, welches die Beziehungen zwischen England und Frankreich hätte ernstlih trüben konnen. Die in den jüngsten Tagen von mehreren Blättern eingeleitete Polemik wegen Madagaskars werde in politischen Kreisen für wenig beunruhigend angesehen.

Die Mittheilung der Blätter, daß zwischen dem Wieder- zusammentvitt der Kammern und der Madagascar- Angelegenheit ein Zusammenhang bestehe, wird, wie „W. T. B.“ aus Paris meldet, von unterrichteter Seite als unbegründet bezeichnet. Thatsächlih wird der Abg. Le Myre de Vilers, der am Montag Sansibar passierte, vor zwölf Tagen nicht in Tamatave sein und erst nach der Eröffnung der Kammertagung in Antananarivo eintreffen. Die Regie- rung wird keinerlei Entschluß fassen, che sie von dem Nesultat seiner Schritte unterrichtet ist.

Ueber die Einzelheiten der gestern gemeldeten angeblichen Verschwörung gegen den italienishen Konsul in Mar- seille verlautet, daß von den Verhafteten nur einer wirklih Anarchist sei; daß die übrigen es seien, ist nit erwiesen. Bon einer Verschwörung ist bisher keine Spur entdeckt wor- den; die Untersuchung wird eifrig weitergeführt. Dem Justiz- Minister, welcher Marseille in der Naht vom Montag zum Dienstag passierte, ist über die Angelegenheit Bericht erstattet worden.

Der Gouverneur von Dahome theilt dem Kolonial- Ministerium unter dem 22. v. M. mit, er habe das Land nördlih von Abome bis zum 9. Breitengrade bereist und unter 89 59‘ bei Agbassa einen französishen Militärposten errichtet, den er „Carnotville“ getauft habe. Die Station liege inmitten fruchtbaren Berglandes, wo die Höhen bis 700 und 800 m anstiegen. Das Gebirge scheine ihm das größte in ganz West-Afrika zu sein. Ferner berichtet der Gouverneur, er habe in Savalou einen Residenten eingeseßt und zwischen diesem Ort und Carnotville noh zwei Stationen geschaffen. Ueberall sei er gut aufgenommen worden : das Land sei vollkommen ruhig. Der Gouverneur des Sudan meldet aus Kayes von heute, der Befehlshaber von Timbuktu habe mitgetheilt, daß er sich für die Ruhe verbürge: der Gesundheitszustand sci gut.

Das Journal „Petit Parisien“ meldet aus Nizza, der Forstinspektor Tourtel und der Maire von Saorges, Mit lieder der Abgrenzungskommission, seien von Karabinieri Derb afte! worden. Jnzwischen ist ihre Entlassung bereits wieder erfolgt.

Wie die Pariser Morgenblätter melden, ist der Rücktritt des General-Gouverneurs von Algerien, Cambon, nunmehr zweifellos; als sein Nachfolger wird Constans genannt.

Der „Matin“ erklärt die Nachricht von der Ermordung eines französishen Kuriers in Marokko für unbe- gründet. i:

Nach der „Petite République“ soll demnächst ein starkes Detachement des 1. Regiments der Fremdenlegion als Ver- stärkung nah Siam abgehen.

Jtalien.

Wie der „Karlsr. Ztg.“ aus Rom geschrieben wird, ift der Kardinal Hohenlohe nicht unerheblih erkrankt. Ein heftiges Fieber ergab sich als Folge eines Unterleibsleidens, das einen chirurgischen Eingriff O machte. Sein Haus- arzt Dr. Marchiafava hat den bekannten Chirurgen Dr. Postempski beigezogen, welcher leßten Donnerstag die nöthige Operation mit bestem Erfolge vollzog, doch ist dem Kardinal die strengste Ruhe vorgeschrieben , sodaß die vielen Besucher, welche sich in seinem Palast bei Santa Maria Maggiore einfinden, sich damit begnügen nes an der Thüre die Nachrichten über sein Befinden einzuziehen, die jeßt glücklicherweise günstiger lauten. Der Kardinal, ein Bruder des Kaiserlichen Statthalters in Elsaß-Lothringen, am 23. Februar 1823 geboren, steht im 72. Lebensjahre.

Spanien. Der spanische Gesandte beim Vatikan reist heute von Madrid nah Nom mit Jnstruktionen, betreffend das Ver- hältniß der Kirche zu Spanien.

Niederlande.

Ueber die Bestürmung von Mataram (vgl. 231 des

„R.- u. St.-A.“) liegt jeßt in der „Köln. Ztg.“ ein den „Nieuws van den Dag“ entnommener Bericht aus Batavia vor, welcher den Erfolg der niederländischen Waffen bestätigt; doch ist in insofern noch nicht vollständig, als bis jeßt nur die westlichen befestigten Werke dieses Plaßes genommen sind. Durch die große Straße von Ampenan-Mataram-Tjakranegara- Narmada, die von Westen nah Osten läuft, wird Mataram in zwei Hôlften, eine nördliche und eine südliche, getheilt; von Norden nah Süden zieht sih durch die Mitte ebenfalls ein Weg hin, sodaß also Mataram aus vier abge- sonderten, hauptsächlih durch die befestigten Paläste des Radja, des Kronprinzen und einiger Pungawas (Stammeshäupter) ebildeten Vierecken besteht. Am Sonnabend, Morgens um 1 Uhr, begann der Angriff; das 2. Bataillon griff im Norden, das 6. im Südwesten und das 9, im Süden von Mataram an; die beiden ersten stießen auf heftigen Widerstand, eine Mauer nah der andern mußte genommen werden. Erst um 12 Uhr, also nah zehnstündigem Kampfe, gelang es der 4. Kompagnie des 9. Bataillons unter Anführung des Oberst-Lieutenants Scheuer und des Hauptmanns Christian in den ersten Puri (Palast) einzudringen, und im Laufe des Tages wurden dann noch drei Puris erstürmt, sodaß also die Westseite von Mataram jegzt in niederländischem Besiß ist. Die schwersten Verluste hatten die Ambonesen. Todt sind, soviel bis jeßt bekannt, 1 Lieutenant und 12 Soldaten, Loe verwundet ‘sind 35 Soldaten und 1 Offizier, während als leiht verwundet 3 Offiziee und 15 Soldaten angegeben werden. Die Balinesen scheinen mit dem Muth der Verzweiflung gekämpft zu haben, ihre Ver- luste sind au ungeheuer, bei dem Kreuzungspunkt der Straße von Mataram fand man allêin 67 Leichen; dem bestehenden Ge- brauh gemäß erdolchten die Balinesen, als sie sich verloren sahen, ihre Frauen und Kinder.

Nach einer amtlihen Meldung is der Sohn des Sul- tans von Lombok, der für den Thronfolger galt, bei den Kämpfen um Mataram am 29. September gefallen.

Türkei.

Der Sultan empfing gestern Nachmittag den russischen Admiral Avellane; dieser wurde mit dem russishen Bot- schafter und dem Personal der Botschaft zum Diner im Palais zugezogen.

Bulgarien.

Die „Agence balcanique“ erklärt auf Grund authentischer Jnformationen die Meldung der „Times“ von einem an- geblihen Memorandum, welches Prinz Ferdinand verfaßt und dem Kaiser von Rußland zuerst durch Vermittelung der Prinzessin Clementine, dann dur den Herzog von Coburg und shließlih durch den Großfürsten - Thronfolger überreicht haben sollte, für unbegründet.

Schweden und Norwegen.

Bei den soeben beendeten achtzehn Wahlen für die Erste Kammer des Reichstags haben die Shußtzöllner den Freihändlern wieder zwei Pläße abgenommen und drei neue Wahlkreise, die durch Zunahme der Bevölkerung entstanden waren, für sich gewonnen. Agrarischerseits sind, wie der „Köln. Ztg.“ aus Stockholm geschrieben wird, in diesem Sommer durch Eingaben und andere Mittel lebhafte Versuche gemacht worden, eine Erhöhung der Kornzölle herbeizuführen. Man wünschte,“ der König möge kraft des ihm zustehenden Rechts sofort eine Erhöhung der Kornzölle auf die ursprünglichen Säße anordnen vor einigen Jahren war nämli eine Herabseßung vorgenommen worden oder es sollte ein außer- ordentlicher Reichstag zu solhem Zweck einberufen werden. König und Regierung zogen jedoch vor, die Regelung der Ge- treidezólle dem nächsten ordentlichen Reichstag zu überlassen. Inzwischen petitionieren die landwirthschaftlihen Gesellschaften eifrig weiter. Dieser Umstand und der Ausfall der eben voll- zogenen Landsthingswahlen scheinen dafür zu \prechen, daß die Schußzöllner im nächsten Reichstag eine Erhöhung der Kornzólle, wobei die Höhe der deutschen Zolls äße er- strebt werden soll, durchseßen werden.

Dänemark. i

__JIm Reichstag legte gestern der Finanz-Minister Lüttichau das Budget für das Finanzjahr 1895/96 vor. Die Einnahmen werden auf 62800 000 Kronen, die Ausgaben auf 61 800 000 Kronen geschäßt, sodaß der Budget- entwurf einen Uebershuß von etwa einer Million auf- weist, Gleichzeitig mit “der Oeffnung des Kopenhagener Freihafens fällt die bisher erhobene Staatsabgabe von in ausländisher Fahrt ausgehenden Schiffen fort; hier- durch verliert die Staatskasse eine jährlihe Einnahme von 1 Million Kronen. Hingegen wird die Biersteuer vom 1. Ok- tober 1895 ab von 7 auf 10 Kron. per Faß erhöht, wodur eine Mehreinnahme von 600 000 Kron. erwartet wird. Der Staatsbeitrag für neue Eisenbahn-Anlagen gemäß den in der leßten Reichstagssession angenommenen Geseßen is mit 5 600 000 Kron. aufgeführt, welher Betrag dur allmähliche Emission von 31/z proz. inländishen Staats - Obligationen L Wege gebraht werden soll. Die Staats - Telephon- rage zwischen Kopenhagen und Fünen wird wahr- schein ih in diesem Herbst ausgeführt werden; jeßt werden Bewilligungen verlangt für weitere Staats - Telephon- Anlagen von Fünen über Zütland nah der deutschen Grenze, und von Kopenhagen nach Nyköbing auf der Jnsel alster, sowie in Jütland von der deutschen Grenze nah Aarhus. Der Staatshaushalts-Bericht für 1893/94, der ebenfalls dem Neichstag vorgelegt worden is, weist einen Fehlbetrag von 4 Millionen Kronen auf. Der Kassen- bestand war danach 6100 000 Kronen. Da das Budget für 1894/95 einen Uebershuß von 1500000 Kronen auf- weist, wird der Kassenbestand per 1. März 1895 auf 7.600 000 Kronen veranschlagt. Die Reservefonds des Staats belaufen sich auf 17 850 000 Kronen.

Amerika,

Der deutshe Botschafter in Washington hat am 28. August d. J. dem Staatssekretär der Vereinigten Staaten von Nord - Amerika Gresham eine Protestnote gegen die Tarifklausel übergeben, durch die ein Extrazoll von einem Zehntel Cent per Pfund auf Zucker aus ‘Füte Ad darau zahlenden Ländern gelegt wird. Die Note stüßt sih darauf, daß die Tari N weil eine Differenzierung enthaltend, eine Verleßun des bestehenden Vertragsverhältnisses sei. Die Angelegenheit bildet den Gegenstand von Konferenzen zwischen dem Staats- sekretär und dem deutschen Botschafter.

Asien.

Zum Verständniß der vorgestern und gestern gemeldeten Ernennung des Prinzen Kung (nit Sung) zum Leiter des Spezial-Comités für die Kriegsführung wird von chinesischer Seite geschrieben : :

Die Nachricht von der Ernennung des Prinzen Kung, des „seit vielen Jahren in Zurügezogenheit lebenden und in Ungnade befind- lichen Onkels des Kaisers - zum NVräsidenten des Departements des Auswärtigen (also des Tsungli-Yamen) und der Admiralität, sowie neben Li-hung-thang zum Mitleiter der Kriegsoperationen“, is ge- eignet, das größte Aufsehen zu erregen! Sie bedeutet den Sturz oder doch zum mindesten die Kaltstellung der altchinesishen Partei am Pekinger Kaiserhofe und einen Triumph Li-hung-thang?s über seine Widersacher. Schon der Name des greisen Reform-Prinzen Kúng ist ein Programm, das alles in sch schließt, was seit dem Tode seines Bruders, des Kaisers Hienfong (1861), an Neuerungen und reformatorishen Fortschritten in China dur{zudringen vermochte. Prinz Kung ist der sechse Sohn des Kaisers Taukwang und ist auch nach diefer Reihenfolge seiner Geburt ver „sechste Prinz“ benannt. Der „vierte Prinz“ war der Kaiser Hienfong, nah dessen Tode (1861) dessen minderjähriger, ihm von seiner dritten Gemahlin, der jeßigen Kaiserin - „Mutter“ geborene Sohn unter dem Regierungsnamen „Tungtschih“ auf den Thron gelangte. Da der „fünfte Prinz“ durch seine eigen gearteten Geistes- und Gemüthsanlagen für die Regierung ungeeignet war, übernahm, als nah dem jungen Kaiser Tungtshih nächstberechtigter Thronagnat, der „sechste rinz“ (Kung) in Gemeinschaft mit der noch lebenden Kaiserin und Mutter des minderjährigen Kaisers die Zügel der Regierung. Unter dem Prinzen Kung, als Chef der Regentschaft, und auf dessen Jnitiative wurde die Anknüpfung freundschaftliher Beziehungen zu den Vertrags- mäten angebahnt und die wichtigste Grundlage zu denselben, die Politik der Vertragstreue Chinas inauguriert, die Rebellion der Tai- pings unter der Mitwirkung des großen Chinesen Tseng-Fwo-Fan und dessen Amtsnachfolgers Li-hung-thang mit General Gordon unterdrückt, und bis zur Thronbesteigung des Kaisers Tungtschih wurden alle Neuerungen geschaffen, welhe den Anstoß zu einer reformatorischen Bewegung in China gaben. Am zweiten Tage nah seiner Thronbesteigung 1873 seßte der Kaiser Tungtschih aber seinen Onkel, den Prinzen Kung, ab. Zwei Jahre später starb der Kaiser. Der Nachfolger, der Vater des jeßigen Kaisers, bescitigte ihn von der Thronfolge. 1884 wurde er infolge des Konflikts mit Frankf» rei wieder aller seiner Aemter (als Präsident des Tsungli-Yamen) entkleidet. In allen seinen volitischen und Staatshandlungen wurde Prinz Kung von Li-hung-tchang auf das eifrigste unterstüßt. Seine jeßige Wiederernennung beweist, daß angesichts der Gefahr für Thron und Neich in China anscheinend alle Gegensäße innerhalb der Kaiser- lichen Familie im Pekinger Kaiserpalast ausgeglichen sind.

„Dem „Reuter hen Bureau“ wird aus Yokohama vom heutigen Tage gemeldet, daß nah den leßten Berichten die japanishe Armee in Korea, welhe nah der Schlacht bei Pingyang nórdwärts marschierte, in Antju eingetroffen ist. Die erste Kolonne rückte bis Congju und Kusong vor. Die s. und 5. Division wurden in Pingyang zurückgelassen, wo sie ihr Hauptquartier aufshlugen. Diese Meldungen lassen das Gerücht von ‘einer Niederlage der Japaner bei Antju als unbegründet erscheinen.

Nach einer Meldung des „Reuter’shen Bureaus“ aus Tientsin von heute verlautet dort, daß eine ja panische Flotte am 28. September zehn Meilen von Shan-hai- wan, welches an der Westküste des Golfes von Liau - tong und etwa 200 (englische) Meilen von Peking entfernt liegt, gesehen worden sei. roße chinesische Streitkräfte seien in diesen Tagen dorthin gesandt, um eine Landung zu verhindern.

Nach einer amtlichen Depesche sind 5000 Japaner in der Nähe der Possiet-Bay im äußersten Norden von Korea an der russishen Grenze angekommen.

Aus Shanghai, 2. Oktober, meldet das „Reuter'she Bureau“: Die feindlihe Stimmung gegen die Fremden in Peking nimmt zu. Die Kaiserlihen Behörden finden es shwierig, den Ausbruch von Unruhen zu verhindern.

Nr. 39 der „Vêröffentlihungen des Kaiferlichen Gesundheitsamts" vom 26. September hat folgenden Inhalt : Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten (Cholera u. \. w.). Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera 2x. Desgl. gegen Pest. Geburten und Sterbefälle in Preußen, 1892. Gesundheitswesen im Reg.- Bez. Gumbinnen, 1889/91. Gesundheitsverhältnisse in Breslau, 1892. Desgl. in Schwaben und Neuburg, 1892, Influenza in Egypten, 1889/90 und 1891/92. Weitere Mittheilungen aus Britisch-Ostindien. Gesetzgebung u. \. w. (Preußen.) Apothektenkonzessionen. (Oester- reich. Böhmen). Trachom. (Belgien.) Gewerbliche Arbeit von

rauen, jungen Leuten und Kindern. (Schweden). Viehseuchen.

ang der Thierseuhen in Belgien, 2. Vierteljahr. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuhen. (Deutsches Reich, Preußen, Reg.-Bez. Düsseldorf , Belgien). Rechtsprehung. (Ober - Landesgericht Dresden). - Wiederholte Aen E Vermischtes. (Preußen, Berlin), Margarinekäse. (M.-Gladbah). Lebensmittel-Unter- fuhungsamt, 1892/94. (Breslau). Statistische Mittheilungen, 1889/92, (Württemberg, Stuttgart). Chemisches Laboratorium, 1891/92. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutshen Städten mit 40000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in KrtiTenbüuserà deutsher Groß- städte. Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Beilage: Gerichtliche Entscheidung zum Nahrungs- mittelgeseß (Suppenkonserven, Obst, Fruchtfäfte).

Heft VIIT der „Annalen der Hydrographie und Mari- timen Meteorologie*, ragene en von der Deutschen See- warte in Hamburg (E. S. Mittler und Sohn), hat folgenden Inhalt: Bericht über die siebzehnte auf der Deutschen Seewarte im Winter 1893/94 abgehaltene Konkurrenzprüfung von Marine-Chrono- metern. CEisverhältnisse an den Seeküsten des russishen Reichs in den Jahren 1888 bis 1893. Nach J. Spindler, Kaiserlich russishem Marine-Offizier. Ueber eine neue Methode, die harmonishen Kon- stanten der Gezeiten abzuleiten. Von Admiralitäts-Rath Professor Dr. Börgen, Vorstand des Kaiserlichen Observatoriums zu Wilhelms- haven. E M S Bon d Pian nach Shanghai. Aus dem Reise- beriht S. M. S. „Iltis“, Kommandant Korvetten-Kapitän Graf Baudissin. 1) Erwiderung von Herrn M. P. NRudski (Odessa), betreffend den Widerstand der Luft. 2) Höhe der Seebrise. 3) Auffallende Lichtersheinung. Eingänge von meteorologischen Tagebüchern bei der Deutschen Seewarte im Juli 1894. Die Witte- rung an der deutshen Küste im Monat Juli 1894. Dem Heft liegt eine Karte des Treibeises bei Neufunoland bei.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Das jüngst angekündigte „Gesundheitsbüchlein, emeinfaß- lihe Anleitung zur Gesundheitspflege“, . welhes vom Kai ee Ae Gesundheitsamt bearbeitet ift, it soeben im Verlage von Julius Springer in Berlin erschienen. In dem kleinen L uhe hat das Kaiserli e Gesundheitsamt, das sich bereits durch eine Reibe von Veröffentlihungen wissenshaftlihen Charakters um die öffent-

liche Gesundheitspflege verdient gemaht hat, die Auf- a d gestellt, die Gefundbeittwisenschaft einmal in gemein-- verständlicher Form zu behandeln und die wihtigsten Ergebnisse ders selben weiteren Kreisen zugänglih zu machen. Das 260 en ftarfe Büchlein, das sich in die Hauptabschnitte: „Bau des menschlichen Körpers, Iro eit und Zweck seiner Organe Die Lebensbedürfnisse des einzelnen Menschen Der Mens in seinen Beziehungen zur Gesellschaft Gefahren der Gesundheit durch äußere Einflüsse“ gliedert und durch eine Einleitung über den Werth der Gesundheits- pflege und einen Anhang über Krankenpflege ergänzt wird, läßt feine der wesentlihen Fragen der Gesundheitswissenshaft unberü E und zeichnet sih dur klare, knappe Darstellung aus, deren Verständniß durch die zahlreichen zweckentsprehenden Abbildungen wesentli unter- : stüßt wird. Eine Eintheilung in Paragraphen dient der Uebersicht- lichkeit des Ganzen und läßt das Gesundheitsbüchlein auch für den Gebrau in Schulen als geeignet erscheinen. Bei der Bedeutung, welche die Popularisierung fo nüßliher Kenntnisse, wie sie das Ge- sundheitsbüchlein bringt, für die Volkswohlfahrt gewinnen kann, ist die weiteste Verbreitung desselben niht genug zu wünschen. Die Verlagsbuchhandlung hat ihrerseits das Möglichste gethan, um die An- schaffung des tadellos ausgestatteten Werkhens leiht zu machen und den Preis auf nur | #4 für das in Kartonband gebundene Eremplar

festgesezt.

Cholera.

Breslau, 2. Oktober. Am gestrigen Tage wurden, der „Schl. Ztg.“ zufolge, bei der Königlichen Regierung zu Oppeln vier bakte- riologish als Cholera-Erkranfungen festgestellte Fälle, und zwar zwei aus Adamowtiß, Krets Groß-Strehliß, und je einer aus Michalkowiß (Kolonie Sadzawka) und Laurahütte gemeldet. E oder choleraverdähtige Erkrankungen gelangten nit zur

nzeige.

Konstantinopel. Dem „Reutershen Bureau“ wird über Athen vom 2. Oktober gemeldet: Nach authentischen Meldungen aus Konstautinopel sei daselbst die Cholera ausgebrochen. Mehrere Perfòönen seien bereits an dieser Krankheit gestorben.

Der Gesundheitszustand in Berlin war auch in der leßten Woche vom 16. bis 22. September ein günstiger und die Sterblich- keit eine niedrige ; von je 1000 Ciuwobnern starben, auf’'s Jahr berechnet, 15,4 (gegen 16,9 der Vorwoche). Unter den Todesursfachen haben unter dem Einflusse der kühlen Witterung akute Darmkrank- heiten einen weiteren erheblihen Nachlaß erfahren, fodaß nur nohch 66 Personen (zumeist Kinder unter 2 Jahren) ihnen erlagen. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit wurde eine geringere; von je 10000 Lebenden starben, auf's Jahr be- rechnet, 53 Säuglinge. Auch akute Entzündungen der Athmungs- organe famen seltener zum Vorshein und endeten in be- schränkter Zahl mit dem Tode. Ein Sterbefall an Grippe kam zur Meldung. Von den Infektionskrankheiten wurden Erkrankungen an typhösen Fiebern und an Masern in beschränkter Zahl zur nzeige gebraht. Erkrankungen an Scharlah wrourden etwas weniger, an Diphtherie etwas mehr als in der Vorwoche zur Meldung gebracht und zwar erstere aus der jenseitigen Luisenstadt, leßtere aus der Schöneberger und Rosenthaler Boriiabt, der jenseitigen Luisenstadt und dem Wedding am zahlreichsten. Erkrankungen an Kindbettfieber wurden 2 bekannt. Rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut blieben selten, auch Erkrankungen an Keuchhusten kamen wenig zur ärztlichen Beobahtung und behielten ihren milden Verlauf. Rheumatishe Beschwerden aller Art gelangten in wenig gegen die Vorwoche veränderter Zahl zur ärztlichen Behandlung.

Verdingungen im Auslande.

Italien.

Der General-Inspektion der Eisenbahnen zur Genehmigung vor- gelegtes Projekt: Adriatisches Eisenbahnneß. Regulicrung des Basser- dienstes auf der Station Ardenno-Masino an der Linie Colico— Sondrio. Kostenanschlag 17 770 Fr.

Spanien. 9. November, 11 Uhr. Stadtverwaltung von Carceres: Elektrishe Beleuchtung der Stadt.

Portugal.

18. Oftober, Mittags. Königliche Eisenbahngesellschaft zu Lissas- b on: Lieferung von 570 Duzend verschiedener f iei Auskunft in den Geschäftsräumen der Gesellschaft zu Paris, 28 Rue de Châteaudun.

Schweiz.

1. Dezember. Abtheilung für öffentliche Arbeiten in Lausanne: Ausschreibung der Ausarbeitung der Pläne für eine eiserne Brücke über die Broye bei Sallavaux. Für die Einsender der besten Pes drei Preise im Gesammtbetrage von 2000 Fr. Bedingungen beim Verwaltungévorstand der öffentlichen Arbeiten in Lausanne.

Niederlande.

8. Oftober, 3 Uhr. De geneesheer - directeur van ’s Ryks. krankzinnigengesticht in Medemblik: Lieferung von ungefähr 90 000 kg Kartoffeln während des Zeitraums vom 1. November 1894 bis eins{ließlich 30. Juni 1895. Bedingungen bei dem Buch- händler M. Nyhoff im Haag, Nobelstraat Nr. 18, erhältlich.

Belgien. j 10. Oktober, 11 Uhr 45 Minuten. Börse in Brüssel: Liefe- rung von rollendem Material und Radständen in 11 Abtheilungen. Spezielles Lastenheft Nr. 252. i Nächstens. Ebenda: Lieferung von Verbrauchsgegenständen für den Betrieb und das Material der Belgischen Staatseisenbahnen. Nätstens. Ebenda: Lieferung ciner Lokomotiv - Brückenwage. Sicherheitsleistung: 1000 Franken. Preis der fechs Pläne Nr. 1072a—-f 2 und 1,70 Franken das Stück. Lastenhefte und warn für sämmtliche vorstehende Verdingungen sind im Zentral-Auskunftsbureau (Musée commercial), rue des augustins 17 in Brüffel erhältli.

Rumänien.

8. Oktober. Bürgermeisteramt von Bacau: Bau einer Kaserne für die Feuerwehr, sowie eines Polizeilokals in Bacau. Kosten- anschlag 184 000 Fr. Auskunft im Bürgermeisteramt.

25, Oktober. Ministerium der M Arbeiten in Bukarest: Zierde esmeiguarbeiten am Pruth bei Drinceni. Kostenanschlag c A

27. Dktober. Präfektur von Valcea : Bau eines Kreishospitals zu Romnic. Kostenanschlag 98 907 Fr.

Egypten.

8. Oftober. Verwaltung der Eisenbahnen, der Telegraphen und des Hafens von Alexandrien, Kairo: Leferung von 1510 Dußend verschiedener Feilen.

15. Oktober. Telegraphen und des Hafens von Alexandrien, Kairo: Lie s von 60000 kg Unschlitt für Lokomotiven, 20 000 kg Glo j 180 000 kg Olivenöl. E

10. November. Verwaltung der Eisenbahnen, Telegraphen Und Häfen, Kairo: Schleppdampfer mit Doppelshraube für den Hafen von Alexandrien; Länge 120 engl. Fuß, Deplacement etwa 430 Tonnen. Lastenheft und Zeichnungen beim „Reichs-Anzeiger“. E

15, November, Mittags. Stadtverwaltung von tande Bau eines A in D AUN des Lastenheftes in den Ie sräumen der Wegeverwaltung, Morgens von 9—12 Uhr er an Festtagen. Y i

Verwaltung der eayptischen Eisenbahnen und