1894 / 240 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Oct 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Herzogi re Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Herzogin von S nen und Gotha ist gestern von Darm- stadt nah Coburg zurückckgekehrt.

Mecklenburg-Schwerin.

Seine Königliche Hohe der Großherzog, Jhre Kaiser- lihe Hoheit die Groß ogin und Jhre Kaiserlichen D der Großfürst und die Großfürstin Wladimir

nd“ gestern Mittag von Ludwigslust wieder in Schwerin eingetroffen. Der mecklenburgishe Landwirthschaftsrath, an O! Sibi en auch Professor Dr. Sering-Berlin theilnahm, hat bes losen, der Dung auch für das ritterschaftlihe Ge- biet die Vermehrung des ländlichen Kleinbesißes und die An- siedelung grundbesigender Arbeiter dringend zu empfehlen. Sachsen-Weimar-Eisenach.

Jhre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin haben vorgestern Schloß Ettersburg ver- lassen und sih nach Weimar begeben.

Das Befinden Seiner Königlichen Hoheit ist, wie die „Weim. Ztg.“ meldet, in den leßten Tagen ein weniger be- friedigendes ewesen. Besonders die Nächte waren durch asthmatishe Anfälle gestört. Die Sehstörungen, an denen Seine Königliche Hoheit im Juni erkrankt war, haben in den leßten Monaten eher eine Besserung erfahren. Mit der Ueber- siedelung in das Schloß zu Weimar haben die de Guben Anfälle indessen R sodaß Seine Königliche Hoheit täglich eine längere Ausfahrt nah Belvedere und anknüpfend daran einen Spaziergang unternehmen konnte.

Oldenburg.

(H) Durch Landesherrlihe Verordnung ist die La ndes- Synode auf den 13. November d. J. einberufen worden.

Sachsen-Coburg-Gotha.

Seine Königliche Hoheit der Herzog ist in der ver- gangenen Nacht aus Tirol nah Coburg zurückgekehrt.

Vom Staats-Ministerium sind die Peartümtér des Herzogthums angewiesen worden, am 9. Dezember d. J., dem zweiten Adventssonntag, im Vormittagsgottesdienst den 300- jährigen Geburtstag des Königs Gustav Adolf von Schweden festlih zu begehen.

Der Landtag des Miel thums Gotha tritt heute u einer kurzen Session zusammen, um die Frage der Fort- lbruñg des Hoftheaters an der Hand einer neuen Regierungs- vorlage zu berathen.

Reuß: ä. L. (+) Seine Durchlaucht der Fürst, Höchstwelcher am 5. d. M. von Antalòcz in N nah Greiz zurückgekehrt war, ist am 9. d. M. behufs Abhaltung von Hofjagden zu mehrwöchigem Aufenthalt nah Schloß urgk a. d. S. ab-

gereist. Elsaß-Lothringen.

Die Sozialdemokraten Bu eb und Dopplex haben, wie der „Straßb. Post“ aus Mülhausen berichtet wird, bei der ersten Sißung des Kreistages die Eidesleistung ver- weigert. Diese lautete: „Zch s{chwöre Gehorsam der Ver- fassung und Treue dem Kaiser“. Bueb wollte seine Gründe vor der Versammlung darlegen, doch der Kreis-Direktor be- deutete ihm, daß er laut einem französischen. Geseß vom 8. März 1852 dem Kreistag nicht angehöre, und ersuchte ihn und seinen Gefährten, den Sigungssaal zu verlassen. Eine Neuwahl hat nunmehr stattzufinden.

Oesterreich-Ungarn.

Der Minister des Aeußern Graf Kál noky ist nah Wien zurückgekehrt und hat die Leitung seines Ministeriums wieder Übernommen.

Der österreichishe Reichsrath ist auf den 16. Oktober einberufen worden.

Fn der gestrigen Sihung des ungarischen Oberhauses wurde die Berathung des Gesezentwurss über die staatliche Matrikelführung begonnen. Graf Ferdinand Zichy und Graf Stefan Szapary sprachen gegen die Vorlage, Paul Szontag zu deren Gunsten. Mit 102 gegen 96 Stimmen wurde der Geseßentwurf als Grundlage der Spezialdebatte angenommen. Hierauf hielt der Minister des Innern Hieronymi eine Rede, worin er, unter Hinweis auf andere Staaten, der allgemein verbreiteten An- sicht entgegentrat, daß die geplanten Reformen ohne eine Reform der Gemeinden nicht durchzuführen seien. Der Minister legte die Mängel der jeßigen atrikelführung durch die Seelsorger dar und erklärte, die Vorlage sei eine logishe Konsequenz der ganzen kirchenpolitischen Reform; die staatlichen Matrikeln seien für eine gute Verwaltung un- entbehrlih. Nach kurzer Spezialdebatte wurde die Vorlage in dritter Lesung mit überwiegender Mehrheit unter Eljenrufen des Hauses angènommen.

Großbritannien und Frland.

Der Parlaments - Sekretär des Auswärtigen Amts Sir Edward Grey hat am Dienstag Abend in Wooler (Northumberland) eine Rede gehalten, worin er mit Bezug auf den japanisch¿cchinesis{en S sagte, die erste Ee der englischen Regierung sei, das Leben, das Eigenthum und den Handel A t Landesangehörigen zu shüßen. Die Re- gierung wolle au in Uebereikftimmung mit der Aktion aller übrigen Mächte bleiben, damit der Einfluß der Mächte fort- geseßt dahin ausgeübt werde, die noch bevorstehenden Ereig- nisse soviel wie möglich zu mildern, die bedrohten En zu {hüßgen und s{hwierigen Komplikationen vorzubeugen, die aus einem etwaigen Versuch entstehen könnten, aus der gegen- wärtigen politischen Lage zum Schaden der Jnteressen anderer Mächte Vortheil zu ziehen.

Einem Blaubuch über die englische Armee zufolge betrug ihre effektive Stärke im vergangenen E 217279 Mann, die wie folgt vertheilt waren : 76170 Mann standen in England und Wales, 3573 in Schottland und 26331 in Jrland, zu- sammen 106074 Mann; 111205 Mann lagen im Ausland in Garnisvn und zwar 36511 in den Kolonien und Egypten und 74694 in Indien. Etwa 35000 neue Rekruten traten im vergangenen Jahr in die Armee ein. Die Zahl der Deserteure eue 2,4 Prod. auf 2,3 Proz. Die Armee-Reserve belief

ch auf 80349 Mann.

Dem „Reuter schen Bureau“ wird aus Simla gemeldet : Einem Privatschreiben aus Kabul zufolge ist der Emir von Afghanistan ernstlih erkrankt.

Frankreich.

Jn der Bg Non der Deputirtenkammer erklärte aae der Kriegs-Minister General Mercier, dank der im Budget vorgesehenen Kredite werde sih im Jahre 1895 der Effektivbestand der Armee auf 540 000 Mann anstatt der bisherigen 505 000 Mann stellen. Der gegenwärtige Bestand sei übrigens für die Ausbildung der F eupper und für die Bedürfnisse einer Mobilisation ausreihend. Der Minister bat die Kommission, die von dem Berichterstaiter vorgeschlagene Erhöhung der Kredite anzunehmen. Die Kom- mission lehnte jedo diese Erhöhung ab.

Die Vermehrung der Artillerie durh Neuerrichtung von zwei Artillerie - Regimentern in Toul und Saint- Mihiel hat, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, zu einer ver- änderten Eintheilung der Bezirke der Artillerie des VI. Armee- Korps (Ostgrenze) gee Darnach gehören alle Artillerie- und Traintruppen nebst den artilleristischen Anstalten in den Subdivisionsbezirken Châlons, Reims, Verdun und Mézières zum Nordbezirk, diejenigen in den Subdivisionsbezirken Troyes, Neufchâteau, Toul und Nancy zum Südbezirk. Das Territorial- Artillerie-Regiment und die Territorial-Train-Eskadron sind dem älteren der beiden Artillerie-Brigadiers unterstellt.

Rußland.

Der „Kölnischen aue wird aus St. Petersburg

emeldet: Laut den leßten Nachrihten aus Livadia fühle ih der Kaiser dort besser; Allerhöchstderselbe beabsichtige, Ende Oktober nah Korfu zu reisen. Der Großfürst Georg begebe sich auf den Rath der Aerzte in den nächsten Tagen nah Abas-Tuman im Kaukafus in Begleitung des Arztes Popow. Statt des leßteren begleite Weljaminow den Kaiser nah Korfu.

Amtlich wird gemeldet: Der Kaiser, die Kaiserin und die Kaiserliche Familie fuhren am Dienstag zum Wasser- fall Utschans bei Jalta, verweilten dort einige Zeit und kehrten durch Jalta nah Livadia zurück.

Jtalien.

Der Papst empfing gestern, der „Agenzia Stefani“ zu- folge, den spanishen Parteiführer Castelar in einstündiger Audienz, wobei der Papst seine Politik gegenüber Frankreich und Spanien darlegte, das demnächstige Erscheinen von Encykliken für Nord-Amerika und Süd-Amerika ankündigte und den lebhaften Wunsch ausdrückte, zu dem internationalen enb beizutragen. Der Papst machte auf Castelar den

indruck vollfïommener Gesundheit und geistiger Frishe. Nach der Rückkehr in das Hotel empfing Castelar den Besuch des Minister-Präsidenten Crispi. Spanien.

Der Ministerrath berieth gestern, wie „W. T. B.“ be- richtet, über die durch Ablauf des modus vivendiìi mit Frankreich und anderen Staaten am. 31. Dezember sih ergebende Lage und beauftragte die Minister des Auswärtigen, der Finanzen und der Kolonien bezügliche Resolutionen zur Vorlage an die Cortes vorzubereiten. Der Un erros be- rieth ferner über die Durchführung des marokkanischen Vertrages und verschob die Entscheidung auf den nächsten Monat, da die Frist für die Abgrenzung der neutralen Zone von Melilla erst am 31. Oktober ablaufe.

Schweiz. Der schwedis{- norwegishe Gesandte Christophersen hat gestern dem Bundes-Präsidenten sein Abberufungs- schreiben überreicht.

Numänien.

Die dreitägigen Manöver endeten am Dienstag mit einer Revue und einem Vorbeimarsh der Truppen vor dem Konig. Die Manöver zeigten große Fortschritte bei allen Waffen- gattungen. Gestern früh kehrte der König mit dem Prinzen E nah Sinaja zurück, wo die Ankunft am Abend erfolgte.

Serbien.

Der König Alexander triff heute Mittag von Nisch

wieder in Belgrad cin.

Bulgarien.

Zankow hat gegenüber dem Berichterstatter eines Blattes erklärt, die Nachricht, daß er nah Rumänien übersiedeln wolle, sei erfunden. Er werde vielmehr in Belgrad die Entscheidung der Sobranje abwarten.

Amerika.

Wie „W. T. B.“ aus Washington berichtet, hat der frühere Vize-Präsident Morton die Ernennung als Kandidat der republifanishen Konvention für den Gouverneurpo sten des Staats New-York angenommen.

Afien.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Shanghai vom 10. d. M. gemeldet, nah einem noch unbestätigten, nicht als authentisch betrachteten Gerücht seien 40000 Mann Fapaner bei Shanhaikwan gelandet und hätten den Telegraphendraht durchschnitten. Ein anderes Gerücht melde, eine weitere Streitmacht sei bei Newhwang gelandet, mehrere japanische Kriegsschiffe seien in der Nähe des Hafens von Taku gesehen worden. Ferner wird demselben Bureau aus Shanghai gemeldet, am Dienstag habe zwischen den Avantgarden der Yapaner und der Chinesen nördlih des Galuflusses ein efecht stattgefunden, die Japaner seien zurückgeworfen und dungen worden, wieder über den Fluß zurücßzugehen. Die Mng der chinesishen Kriegsschiffe in Port E seien beendet, die Flotte sollte gestern wieder in See gehen. _ Vie die „Times“ aus Tientsin erfährt, hätte die japanische Flotte bei dem leßten Seegefecht bedeutend größeren Schaden erlitten, als man bisher geglaubt habe. Die Japaner suchten ihre Verluste möglichst zu verbergen. Der japanishe Admiral habe in den leßten Tagen mit weiß- Siering Schiffen, die den Typus von anzerschifen gehabt

hätten, eine Demonstration gemacht, Es wei Kreuzer regelmäßig in der Nähe der Shantung - Halbinsel bemerkt worden seien.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Der Eigenthümer eines Lootsenshiffes, welhes ihm wenn auch b ausschließlich oder in erster Linie zum Erwerbe durch die Seefahrt durh Ausübung des Lootsengewerbes dient, ist, nah einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Zivilsenats, vcm 10. März 1894, ein Rheder im Sinne des Art. 450 des Handels-

escb und er haftet gemäß Art. 736 Handelsgeseßbuhs für de ß Zusammensto En anderen Shiff E us Ladung ugefügten Schaden. Zuöbesondere ist in diesem Sinne der Reichs, arinefiskus, welher mit seinen Lootsenshoonern neben der ürsorge für die eigenen Schiffe der Reihs-Marine auch dag Lootsengewerbe für fremde Schiffe betreibt, als Rheder zu erachten. „Das Gewerbe der Seelootfen, wie dasselbe zur Zeit betrieben wird hat die Verwendung von größeren, für das Halten auf See auch bei dem schlechtesten Wetter geeigneten, daher ganz feemännisch gebauten und ausgerüsteten und mithin werthvollen Schiffen zur nothwendigen Voraussezung. Denn nur auf die Weise, daß die Lootfenfahrzeuge L dauernd auf ihren Stationen in See aufhalten, läßt ih die bgabe von Lootsen an Schiffe, welche solcher zum Einlaufen in einen Fluß oder in einen Hafen bedürfen, und das Wiederabholen von ootsen, welche ein auëgehendes Schiff bedient haben, bewerkstelligen. Wenn dieLootsen ihrGeshäft wie unzweifelhaft ist desErwerbs wegen betreiben, so kann es deshalb au keinem Bedenken unterliegen, daß auh ihre Fahrzeuge ihnen zum Erwerb dur die Scefahrt dienen. Ob dieser Erwerb unmittelbar durch die Verwendung eines Schiffs zur Seefahrt gemacht oder dur dieselbe nur ermögliht wird, ist un- erheblih, da das Geseß eine solhe Ünterscheidung nicht rechtfertigt. Ebenso unerheblich if es, daß das . Lootsengewerbe nicht zu den Handelsgeschäften gehört und O zur Ausübung desselben außer dem zum Betrieb erforderlichen Fahrzeug noch verschiedenes andere, vor allem die Befähigung der das Fahrzeug benußzenden Personen zum Lootsendienst und ihr Thätigwerden sowie ar Ec in der Regel ihre Konzessionierung als Lootsen erforderlih ‘ist. . Auch der Umstand, daß der Staat hier der Neichs-Marinefiskus Eigenthümer eines Schiffs ift, welches ihm zum Erwerb durch Aus- übung des Lootsengewerbes dient, muß daher an sich unerheblich er- achtet werden. Eine solche Erwerbsabsiht müßte zwar als aus- geo gelten, wenn der Lootsenshooner lediglich die Bestim- mung hätte, den eigenen Schiffen der Neichsmarine Lootfenhilfe zu gewähren. Das i} aber nah den eigenen Erklärungen des Kaiser- then Lootsen-Kommandeurs nicht der Fall. Der Reichs Marinefiskus betreibt hiernach mit seinem Lootsenshooner neben der Gu aee für seine eigenen Schiffe auch das Lootsengewerbe und muß sih hier- nach, da der . Art. 450 H.G.-B. nicht vorausseßt, daß ein Schiff aus- \chließlich oder doh in erster Linie zum Erwerbe dur die Seefahrt diene, als Rheder behandeln lassen, woraus feine Haftung für das E der Besaßung des Lootsenshooners ohne weiteres folgt.

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts.

Die Bestimmung des § 57 des Einkommenfteuergeseßes vom 24. Suni 1891: i „Tritt die Vermehrung (des Einkommens des Steuerpflichti- gen während des laufenden Steuerjahres) infolge eines Erb- anfalls ein, so sind die Erben entsprehend der Vermehrung ihres Einkommens anderweit zu veranlagen und zur Ent- rihtung der Steuer von dem Beginn des auf den Anfall der Erb- chaft folgenden Monats ab verpflichtet“ findet, nah einem Urtheil des Ober-Verwaltungsgerihts, II. Senats, vom 13. März 1894, keine Anwendung auf die Gemeinde- Einkommen - Besteuerung, für welhe das Gefeß vom 18. Juni 1840 über die Verjährungsfristen bei övöffentlihen Abgaben noch in Kraft besteht und wonach (§8 6, 14) bei einer Vermehrung des Einkommens infolge eines Erbanfalls wäk- rend des laufenden Steuerjahres jede Nachforderung wegfällt; eine Gemeinderegulativ-Bestimmung, welche die gedachte Bestimmung des § 57 des Einkommensteuer-Ge}eßzes auf die Gemeinde- Einkommen-Besteuerung überträgt, ist ges ehwidrig. „Das Regulativ für die Gemeinde-Ginkommensteuer in der Stadt C. würde, falls dasfelbe eine nahträglihe Erhöhung der Einkommensteuer gestatten sollte, geseßwidrig sein. Denn, während der § 57 des Gefeßes vom 24. Juni 1891 unmittelbar lediglich für die Staatsbesteuerung gilt, verfügt der noch nicht aufgehobene § 14, Geseß vom 18. Juni 1840, in Verbindung mit dem § 6 diefes Geseßes, daß die Nach- forderung von persönlichen Gemeindesteuern im Falle gänzlicher Uebergehung nah den im § d a. a. O. enthaltenen Regeln staîtt- findet, sowie daß im Fall eines zu geringen Ansaßes bei diesen Steuern jede Nahforderung wegfällt. Wie aus dem in dem ge- nannten § 5 aufgestellten Gegensaß zwischen gänzlicher Ueber- gehung und zu geringem Ansaß hervorgeht, umfaßt die leßtere Be- zeichnung sowohl de n Thatbestand, daß von' Anfang an eine zu gering? Steuerforderung erhoben worden ist, als auch denjenigen, daß ett späterhin wegen einer eingetretenen Vermehrung des Ginkommn! die Steuer zu gering wird. Danach muß es also für den Gemein steuerpflihtigen, welher einmal mit den übrigen Pflichtigen heran s Res ist, bei der ursprünglichen Steuer verbleiben . . IT Í

Statistik und Volkswirthschaft.

Fnvaliditäts- und Altersversicherung,

Die Verwaltungskosten der Versicherungsanstalt Baden be- rehneten sich im Jahre 1891 auf 139 493,65 4, im Jahre 1892 auf 142 265,37 A6 und im Jahre 1893 auf 146 762,02 A Auf 100 Beiträge kommen an Verwaltungskosten im Jahre 1891 5,24 4, im Jahre 1892 4,94 4 und im Jahre 1893 5,06 4 Nach derselben Berechnung entfielen für 1892 für sämmtliche 31 Anstalten des Reichs auf die. allgemeine Verwaltung 3,27 4 und für die 7 Anstaltenmit Einzugssystem auf allgemeine Verwaltung 2,14 46 und auf Einzug und Kontrole 3,63 46 Nimmt man 326 000 Versicherte der badischen Versicherungsanstalt an, so entfallen auf einen Versicherten an Gesammt- verwaltungsfosten 1891 = 42,8, 1892 = 43,6 und 1893 = 45,0 S. Eine Vergleichung der Gesammtverwaltungskosten mit dem Aufwand für Renten und Veieriahren tens nach der „Bad. iee E ;

enten N in °/0 de u. Heilverfahren Verwaltung Renten u. Heil- verfahrent- auswands 72,29 49,56 37,94

A M. 190 443,29 139 493,65 287 084,73 142 265,37 386 839,02 146 762,02

1891 1892 1893 Für das Jahr 1892 beziffern sich die gleichen Ausgaben : für die 31 deutschen An- n a 100470101 49049150 34,84 für die 7 Einzugs - An- / allen... 186976176 1 360.027,87 (a Es ift hierbei für die 7 Einzugs-Anstalten zu beachten, daß dic Anstalten Königreih Sachsen und Hanfastädte einen ganz unverhält- nißmäßig niedrigen Rentenaufwand haben.

ur Mee ego 4

Das sozialdemokratische Zentralblatt „Vorwärts“ veröffent liht in seiner heutigen Nummer die beim Parteivorstande aus der Mitte der Parteimitglieder ein angen Anträge für den bevorstehenden Parteitag in Kran furt a. M. Diese Anträge bieten zumeist geringes allgemeines Jnteresse dar. Bemerkenswerth erscheinen nur einige das Parteiprogramm der Maria Ange die sih aufs neue mit der Stellung der Partei zur eligion beshäftigen, und einige andere die von den Parteibeamten handeln. Da wird u. a. eine evi- sionskommission wegen der Gehälter, ferner die Fesepu des Höcstgehaltes auf 23000 A und endlich gefordert, daß die be soldeten Parteibeamten keine Reichstagsdiäten beziehen dürfen.

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Mannheim wird der „Rhein.-Westf. Ztg.“ geschrieben: n ee am Sonntag abgehaltenen sozialdemokratishen Versammlung es sehr stürmisch zu. Berichterstatter war Herr Dr. Rüdt, der das Thema „Ver Zug der Reaktion dur die Welt“ sprach. Fn der sich an diesen Bortrag | ließenden Erörterung erklärte cin Sozialdemokrat, daß die größte Reaktion bei den Führern der Sozialdemokratie herrfche, die jede freie Meinungsäußerung, die ihnen nicht behage, zu unterdrücken suhten. Auch könne man über die Stellung der Führer zu der Frage des Verhältnisses der Sozial- demokratie zur Religion nicht klar werden. Die aug R ih lie lich in zwei Parteien und artete in einen solchen Tumult aus, daß Ka der Vorsitzende veranlaßt sah, die Versammlung schnell ließen. zu f n Ausstand der schottischen Kohlengrubenarbeiter reibt man der „Voss. Dg aus London: Als Nachklänge des that- fächlih schon beendeten * uéstandes der \chottishen Kohblengruben- arbeiter sind die Versammlnngen zu betrachten, die am Montag in Glasgow abgehalten wurden. Die Führer der Ausständigen beschlossen in ihrer Versammlung, nochmals eine namentliche Abstimmung aller Bergleute Schottlands darüber zu veranstalten, ob der Ausstand fortgeseßt werden solle. Als die Ausständigen des Bezirks Hamilton diefen Beschluß erfuhren, entschieden fie si in einer alébald einberufenen Versammlung dafür, die Arbeit soglei wieder aufzunehmen. In einer Sihung des Ausschusses der \ ottischen Kohlengrubenbesißer wurde festgestellt, daß _ Montag bereits mehr als 40 000 Bergleute eingefahren find. Infolge des Beschlusses der Bergleute von Hamilton werden voraussichtlich auch die Übrigen . Ausständigen in der Grafschaft Lanarkshire die Arbeit wieder auf- nehmen. Wie der „Rhein.-Westf. Ztg.“ aus Cardiff geschrieben wird, wurde in einer am Montag in Aberdare abgehaltenen Kon- ferenz der Bergleute von Südwales und Monmouthshire beschlossen, sofort einen Beitrag zum \hottischen Strike- fonds in Hôhe von 2% 000 Pf Srl, der pur Er- bebung einer Kopfsteuer von je einem Schilling aufzubringen ist, abzusenden und in jeder folgenden Woche, bis zur es endigung des \chottischen Kohlenausstandes auf den Mann 3 Pence aufzubringen. Um die 25 000 Pfd. Sterl. s{illingsweise zusammen zu bekommen, müßten in Südwales und Monmouthfhire 500 000 Bergleute existieren, und die Schotten werden bald zu ihrem Schaden A man sih bei Fixierung der Summe um eine Null geirrt har. L Ays Leeds wird demselben Blatt berichtet: Die auf den Gruben in Yorkshire beschäftigten Maschinisten haben auf 14 Tage ge- kündigt, weil sie die von den Gruben-Direktionen vorgeschlagene 10 °%ige Lohnkürzung niht annehmen wollen. Eine am Sonnabend in Barnsley stattgehabte Versammlung der ,Enyinemen?’s Association von Süd-Yorkshire“ hat nun beschlossen, zu einer mit den Gruben- besißern verabredeten usammen in Sheffield Delegirte zu ent- senden, sowie die Grubenbesißger in West-Yorkshire einzuladen, an der Konferenz theilzunehmen. | i Der große Ausstand der Arbeiter der „Industria Malagueña“ in Malaga dauert, wie der „Köln. Ztg.“ aus Madrid geschrieben wird, noh fort, ohne daß es bisher zu Ausschreitungen gekommen ist.

Kunst und Wissenschaft.

Nach dem soeben erschienenen Jahresberiht der Königlichen akademishen Hochschule für die bildenden Künste hier- selbst für das Lehrjahr 1893/94 wurde die Hohschule im vorigen Winter-Semester besudt von 266 Personen, und zwar von 178 im- matrifulierten Studierenden aus den früheren Semestern, 43 neu immatrikuliecten Studierenden, 17 niht aufgenommenen Aspiranten, 98 Hospitanten. Hiervon waren 199 Maler, 57 Bildhauer, 3 Kupfer- steher, 2 C 1 Radierer, 1 Zeichenlehrer, 3 anderweitigen Berufs. Im Sommer-Semester wurde die Hochshule besucht von 207 Personen, und zwar von 169 immatrikulierten Studierenden aus den frühecen Semestern, 21 neu immatrikulierten Studieren- den, 7 niht aufgenommenen Aspiranten, 10 Hospitanten. Hiervon waren : 149 Maler, 51 Bildhauer, 3 Kupferstecher, 3 Radierer, 1 anderweitigen Berufs. Es erhielten im Winter-Semester Unter- stüßungen: a. verbunden mit Frei - Unterricht 18 Studierende (13 Maler, 5 Bildhauer); b. ohne Frei-Unterriht 7 Studierende (4 Maler. 3 Bildhauer); Frei-Unterriht 31 Studierende (20 Maler, 10 Bildhauer, 1 Radierer) und 3 Hospitanten (Maler); im Sommer- Semester Unterstüßungen: a. verbunden mit Frei-Unterricht 19 Stu- dierende (13 Maler, 6 Bildhauer); b. ohne Frei-Unterriht 6 Stu- dierende (4 Maler, 2 Bildhauer); Frei-Unterricht 30 Studierende (19 Maler, 10 Bildhauer, 1 Radierer) und 1 Hospitant (Maler).

An der A beginnt noch morgen und Anfang nächster Woche eine Anzahl Vortragscyklen und Unterrichts- kurse, von denen jeder erste Vortrag bezw. Kursus für Herren und Damen frei ist. Es beginnen morgen Abend in NW. Georgenstraße : 64 bis 8 Uhr Dozent E. Bainbruts, Kursus im Lateinischen; 7 bis 8 Dr. R. Bethge, deutshe und nordishe Mythologie; 7 bis 9 Professor Dr. Dziobek (von der Königlich Technischen Hochschule) Kursus in Elementar - Mathematik; 7 bis 85 Professor Dr. H. Buchholt, Ftalienishe Grammatik; 8 bis 9 Dozent E. F. Frey, Goethe's Frauen- gestalten im Drama; Dozent G. Duncan, Bellasay's „Looking Back- ward“ und in W., Lüßowstraße 844: 6 bis 7 Dr. O. Wulff, Aesthetishe Theorie der bildenden Künste; 7 bis 8 Dr. G. Galland, Alt - Niederländishe Malerei (beide mit Abbildungen); 8 bis 9 Dr. A. Bender, Chemie der Nahrungsmittel (mit Experi- menten und Demonstrationen). Montag, 15. d. M., be-

ginnt in NW. Dozent Th. Marelle, Littérature française, Etudes,

variées. Frau Dr. Agnes Bluhm, zu deren erstem Vortrag über Hygiene der Frau wegen Ueberfüllung des Saals viele Damen niht mehr Zutritt erhalten konnten, is bereit einen Parallel - Cyclus in NW. oder W. zu halten, auch den ersten Vortrag zu wiederholen. Meldungen find bis Montag oder am nächsten Montag erwünscht. Am Sonnabend Abend 8 Uhr findet im Gesangsaal des französishen Gymnasiums, Dorotheenstraße 41, der erste wissenshaft- lihe Abend statt, mit Vortrag von Dr. Rob. Schneider: der Kreis- lauf der Elemente in der unorganishen und organischen Natur hierauf Disputation an der Hand gedruckter Thesen. Der Besu dieser Abende ist frei für die Mitglieder des wissenschaftlichen Zentral- vereins; für Nichtmitglieder sind Abonnements und Einzelkarten in den Bureaux der Humboldt-Akademie zu haben.

Die hiesige Gesellschaft für Erdkunde versammelt sih am Sonnabend, Abends 7 Uhr, im Saale des Architektenhauses. Professor K. Martin aus Leyden wird als Gast über seine Reisen in den Molukken, durch Buru, Ceram und benachbarte kleinere Inseln, Professor Freiherr von Richthofen über den Schauplaß des Krieges ¿wischen Japan und China sprechen. i

__— Der Professor der Staatswirthschaft Julius Lehr ift, Rabat „Allgemeine Zeitung“ mittheilt, gestern in München ge- orben.

Land- und Forstwirthschaft.

Gersten- und Hopfenausstellung. |

Am 17. und 18. Oktober findet im großen Saale der Aktien- brauerei Friedrihshain in Berlin eine Gersten- und opfenausstellung mit Preisbewerb und Markt statt. Noch nah Schluß des offiziellen nmeldetermins liefen von nah und fern zahlreihe Anmeldungen ein. Sämmtliche dür die Kultur von Orangerle und Hopfen in Betracht tommenden Anbaugebiete Deutschlands find vertreten und werden an dein am 16. Oktober stattfindenden Hinas das betheiligen.

ür diesen sind 15 Richter, sämmtli ervorragende Sachver- ändige aus den Kreisen der Landwirthschaft, des Handels, der onsumenten und der Wissenschaft thätig, die zusammen etwa 300 Gerstenproben und Hopfenballen zu prüfen haben werden. Neben dem eigentlichen, nur für die diesjährigen Erzeugnisse inländischer Produzenten bestimmten Preisbewerb sind auch für aner- kennenswerthe Leistungen anderer Aussteller Auel nungen vorgesehen, auch ift die Ausftellung reihlich von in- und aus ändischen Produzenten, Händlern und Malzfabriken beschickt worden und wird ein sehr reich-

PUR Material für die Kenntniß und den Handel der am Welt-

markt befindlihen Gersten- und Hopfenqualitäten bieten. Besonderes

wissenschaftliches Interesse epreen ferner die funstvollen Modelle

des bekannten Berliner Lehrmittelverlags von Brendel, sowie die Kollektionen von Garben und Aehren, eingesandt von den

bekannten Gerstenzühtern Heine-Hadmersleben, Rimpau-Slanstedt

u. a, Die Geräthe - Abtheilung der Ausstellung wird eine

Anzahl den Fahmann interessierender Neuheiten auf dem Gebiet der

tehnishen Verwendung von Gerste und Hopfen im Brauereibetriebe

zur AOBAG orrngen. Alles in allem steht zu erwarten, daß die

vom Verein Versuhs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin in

diesem Jahre zum erften Male veranstaltete Ausstellung au über die Kreise der eigentlichen Interessenten hinaus Interesse erregen wird; denn sie verspricht eine P des Anschauens- und E des und darf um so mehr auf den Beifall des Publikums hoffen, als es sich hier um ein vaterländishes Unternehmen handelt, das berufen ift, die Solidarität des nationalen Braugewerbes mit der heimischen Landroirthschaft im besten Sinne zu verkörpern.

_ Wandervorträge über Viehzucht.

Der Zuhtdirektor N. Behmer in Berlin SW., Kleinbeeren- straße 29, wird auch in diesem Jahre Vorträge über die Grund- säße der Rassenzüchtung und Viehprämiierung vor land- wirthschaftlihen Vereinen und Schulen auf deren Verlangen halten. Der Vortragende bespriht dabei auch die sog. Punktiermethoden, welche in verschiedenen Ländern, z. B. im Großherzogthum Baden, in der Schweiz und in Desterreich, zur rehnerishen Ermittelung und Begründung der Prämiierungswürdigkeit obligatorisch im Gebrauch sind. Nach dem einleitenden Vortrag, für Selig jeder Zuhörer einen \chematischen Auszug empfängt, wird das Punktierverfahren an lebendem Vieh prafktisch vorgeführt unter der Mitwirkung von Preisrihtern aus der Versammlung und unter Hinweis auf die leitenden Grundsäße und die Erfahrungs-Thatsachen.

Wegen Zeit- und Kostenersparniß it es angezeigt, daß benachbarte Vereine, welche den Vortrag“ zu hören wünschen, wegen der Be- suchszeit u. s. w. untereinander und mit Herrn Behmer sich früh- zeitig verständigen, und die Vereins- und Schulvorstände {ih direkt an ihn wenden. Für den einleitenden, reichlich einstündigen Vortrag ist die beste Zeit 1 bis 2 Uhr Nachmittags, damit noch bei voller Tageshelle die nachfolgende Uebung und Erläuterung des Punktierens am lebenden Vieh stattfinden kann, und weil hinterher noch eine allgemeine fritishe Besprehung der hierbei erzielten Werths- blenérdebnitse für die einzelnen Thiere wünschenswerth ift.

Ernte in Nord-Amerika.

Nach dem Bericht des Ackerbaubureaus in Washington ift, wie „W. T. B.“ von dort meldet, der Stand der Baumwollen- ernte 827/10, was eine Verschlehterung seit Anfang September um 32/10 bedeutet. Der wahrscheinlihe Durchnittsertrag ist 247/1000 Ballen pro Acker. Die vorläufige Schäßung des Weizenertrags läßt 131/10 Scheffel pro Acker erwarten. Der Stand des Mais ist 622/10, der Ertrag des Hafers wird auf 245/10, der der Gerste auf 193/10, der des Roggens auf 137/10 Scheffel pro Acker geschäßt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Spanien.

fünfte von Marseille angeordnete Quarantäne unter den üblichen Be- Lten aufgehoben worden. Vgl. „Reichs-Anzeiger“ Nr. 182 vom 4. August d. I. E

Cholera

Deutsches Reich. In der Woche vom 1. bis 8. Oktober Mittags wurden, wie in den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge- sundheitsamts* mitgetheilt wird, nachstehende Erkrankungen (und Todesfälle) gemeldet: Ostpreußen: 7, davon 4 in Wehlau und 3 in der Stromüberwachungsstelle Lapsau des Kreises Königsberg Land. Weichselgebiet: 12 (2), davon 10 (2) in Tolkemit (Kreis Elbing Land) und 2 in Platenhof (Kreis Marienburg). Neße-Warthegebiet: 16 (1), sämmtlich in Nakel. Oberschlesien: In der Zeit vom 30. Sep- tember bis 6. Oktober 18 (6), davon 3 (2) bezw. 2 (2) in _je einem Ort der Kreise Beuthen und Groß-Strehlig, 13 (2) in 6 Orten des Kreises Kattowiy. Neuerdings 7 Fälle, davon je 1 in den Kreisen Beuthen und Groß-Strehlig, ® in 4 Orten des Kreises Kattowiy. Rheingebiet: 1 Fall im Ruhrorter Hafen auf einem niederlän- dischen Flußschiff. In Hambu rg verstarb in der Nacht zum 22. Sep- tember ein Arzt, welcher sich gelegentlih bakteriologisher Arbeiten infiziert hatte.

Danzig, 10. Oktober. In Tolkemit sind nah der „Danz. Allg. Ztg.“ zwei neue Cholerafälle festgestellt worden. :

Breslau, 10. Oktober. Gestern ift der es zu Oppeln ein Erkrankungsfall an Cholera aus Adamowiß, Kreis Groß- Strehlit, gemeldet worden.

Oesterreih-Ungarn. In Galizien wurden zufolge dem „Oest. San.-W.“ in der Zeit vom 24. bis 30. September 446 Er- kranfungen (und 271 a festgestellt, in der Bukowina 21 (15).

Wien, 9. Oktober. Nach den heute hier eingetroffenen Iach- rihten über den Stand der Cholera kamen in Galizien 61 Er- krankungen und 45 Todeéfälle, in der Bukowina zwei Erkrankungen und ein Todesfall vor. Im Stadtgebiet Lember g starb eine Pecian an Cholera. 4 i

Frankreich. Laut einem am 27. September veröffentlihten Bericht des Gesundheitsraths sind in der jenem Tage vorausgegangenen Leit choleraartige Erkrankungsfälle in Denain (Dep. du Nord) und

uilvince (Finistère) vorgekommen. In Denain nahmen einige der Fälle einen tödtlihen Ausgang. Im Departement Ardennes ist ein von Lüttich gekommener Schiffer der Cholera erlegen.

Nußland. In der Stadt St. Petersburg wurden vom %. September bis 2. Oktober 30 Erkrankungen (19 Todesfälle) fest- estellt, in Riga vom 13. bis 26. September 25 (14), in der Stadt

arschau vom 2. bis 30. September 2 (3), sonst in dem gleihnamigen Gouvernement vom 283. bis 30. September 4 (2), in den Gouvernements Plozk vom 19. bis 27. September 1 (1), Kalisch vom 19. bis 24. September 15 (8), Petrikau vom 21. bis 28. September 64 (44), Kielze vom 19. bis 27. September 41 (24), Radom vom 20. bis 26. September 6 (4), Lublin vom 21. bis 27. September 16 (7), Siedlez vom 20. bis 28. September 44 (24), Kowno vom 16. bis 29. September 23 (17), Grodno vom 9. bis 22. September 100 (49). : E

Niederlande. Vom 24. bis 29. September wurden gemeldet: In Oirschot (südlich von Derzgetul G in Nordbrabant) 2 ver- dächtige Todesfälle bei Kindern, in Idskenhuizen (Een Fries- land) 4 Cholera-Erkrankungen, darunter 1 mit tôdtlichem Aus- ang, ebenfalls bei Kindern, in Utrecht 2 Todesfälle und § Géfranküngen in Boskoop 1 Fall auf einem von Amsterdam gekommenen Su, in Vleuten en de Meer bei Utrecht 2 Fälle, angeblich nah Genuß von Polderwasser, in Brenkelen 1 Todesfall, in Burgerveen und Harlemmer - meer 1 Todesfall und 1 Erkrankung, in Amsterdam täglih mehrere Fälle, darunter vom 26. bis 28. September 7 mit tödtlihem Ausgang Stadtbewohner), im benahbarten Zaandam und Ostzaan 1 Er- däneing und 2 Todesfälle, in Rotterdam 2 Fälle in der Stadt, in Hellevoetsluis 1 Fal mit tödtlihem Ausgang an Bord eines niederländishen Kriegs\chiffes. E i

Belgien. Laut amtlicher Mittheilung wurden in den Wochen vom 16. bis 22. und vom 23. bis 29. September in der Provinz Lüttih 55 und 27 Todesfälle an Cholera festgestellt, ferner in March e (Provinz Luxem gurg gene b, Rochefort (Namur) 6, Tirlemont (Brabant) 1, Steendorp und Rupelmonde (Dst- flandern) 3 bezw. 1, heel und Boom (Antwerpen) 3 bezw. 1, Bocholt Gin elom und Boorsheim (Limburg) je 1. -

Türkei. Seit dem 30. September sind in Konstantinopel

mehrere Cholerafälle festgestellt worden,

Durch Königliche Verordnung vom 9. d. M. ist die für 158

ocken. : : Franfkreich. Vom 8. Áuguft bis 15, piember wurden im

Arrondifsement Rouen 34 Erkrankungen gezä

Tyvhus. Frankrei. In Hâvre wurden vom Januar bis September d. I. 978 Erkrankungen (215 Todesfälle) gezählt, davon B Juli und August 290 (55) und 317 (64). | Influenza.

In Jtalien wurden nah der „Gazzetta ufficiale“ vom 4. Ok- ales ayTas des Monats Juli weitere Erkrankungen nicht an- gezeigt.

Handel und Gewerbe.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgeriht 1 Berlin standen am 10. Oktober d. I. die nahbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung : D Eder r Nee dem Kaufmann Ad. Auerbach géhörig ; läche 10,65 a; Mindestgebot 350 46; für das D von 400

wurde der Rentier Salomon Haberland, Steg e. 12, Er- steher. Mus kauerstraße 35, dem Maschinenbauer Ad. Bordes gehörig; Fläche 3 a; Nußungswerth 7640 (6; für das Meistgebot von 117 000,50 A wurde das Fräulein Meta Bordes zu Berlin Ersteherin. Stralauerplaßy 1/2 und Frucht- ftraße 85, dem Kaufmann Miguel olff gehörig; Fläche 3,57 a; Nuzungswerth 7930 4; für das Meistgebot von 156000 4 wurde der Gastwirth Aug. Kuß zu Berlin, Ersteher. Wriezen er- straße 33, dem Dachdeckermeister Diebel gehörig; Fläche 12,22 a; für das Meistgebot von 143 300 4 wurde der Maurer- meister Herm. Stu zu Berlin, Ersteher Aufgehoben wurde das Verfahren wegen des Grundstücks Gr. Frankfurterstraße 132 und Koppen straße 32, dem Kapellmeister G. Girod gehörig.

Antwerpens Getreidehandel.

Die Vorräthe an Getreide betrugen Ende September in Ant-

werpen nach angestellten Shäßungen in: : :

Noggen ¿«+ «ee 15 Mill. Kilogramm

Weizen . 35

Ge O E E . D e i a E O

Mel E OE

Der Import nah Antwerpen auf dem Fluß,

stellte sich in dem Zeitraum von Ende August bis

R oggen auf 43 Mill. Kilogramm, davon aus Rußland «e 2E L log Rue. E Z

Weizen auf 144/10 Mill. Kilogramm, davon aus Argentinien. «. . « . 402/10Mill. Kilogramm Rumänien . . 266/10 Brasilien . . 244/10 E O N L Verein. Staaten v. Nord-Amerika 105/10 Bulgarien . L

Egypten . Ostindien ¿ Algier . England Ho and. M A 7

Gerste auf 9 Mill. Kilogramm, davon au Rußland E 35/10 Mill. Kilogramm a a O ¿

S IETTETTEO e e R z . e L L M L n G Hafer, Mais und Buchweizen auf 33%/10 Mill. Kilogramm (darunter etwa 94 Mill. Kilogramm Mais), davon aus Rußland a « L/0 Mil Kilogramnt Mimanet C L s Verein. Staaten v. Nord-Amerika 38/10 , Ï Bilaatiet S 10 » ä Deut O Z

Kartoffeln auf 4000 kg aus Malta.

Exportiert wurden von Antwerpen auf denr Fluß- und Seewege

in demselben Zeitraum :

Roggen { Mill. Kilogramm, davon na : E E +4 Mill. Kilogramm Deulmland N z

Weizen 197 Mill. Kilogramm, davon nah Deutshland 6.14 Mill Kilogramm D C g

Gerste 138/10 Mill. Kilogramm, davon nah Deutschland et 2/10 Mill. Kilogramm Do C Ao S 5

Hafer, Mais und Buchweizen 15 Mill. Kilogramm,

davon nah j Deutschland 1 Mill. Kilogramm D. S i

Sen 76 000 kg nach Brasilien.

Anmerkung. In obigen Angaben für den Import und Gxport

find die auf der Eisenbahn beförderten Getreidemengen nit

einbegriffen. Diese sind insbesondere für den Export nicht unbe- trächtlich.

Köln, 10. Oktober. (W. T. B.) Wie die „Köln. Ztg." meldet, mußten bei der Stuttgarter Kohlenverdingung dîe- jenigen Rhederfirmen, die auf Grund von Angeboten des Syndikats 14 A frei Mannheim forderten, auf 13} 4 zurückgehen, weil die Mitbewerber die Kohlen zu diesem Preise anboten. N

Wien, 11. Oktober. S T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 1. Oktober bis 7. Oktober 941102 Fl, Mindereinnahme 42 198 Fl.

und Seewege nde September în

m... A H U Q E

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

24. Oktober, 1 Uhr. Het Departement van Koloniën in dem Gebäude der Gesellshaft „Aot Nut van’t U zu Amster- dam, N. Z. Voorburgwal Nr. 212. In 56 Abtheilungen: Lieferun verschiedener Waaren, daruntér Eisen, Linnen, E Ta j Leder, Farben u. \. w. für die Verwaltung der ü E o bia en. Bedingungen für 0,20 Fl. für jedes Besteck bei den Buc

ndlern Gebrüder van Cleef im Haag, Hofspui 98a, erhältlid.

Verkehrs-Anstalten,

Bei der Adressierung vonFBriefen nach Orten in der mittelamerikanischen Republik Salvador, wird häufig der Fehler begangen, diejes Land mit dem Namen Salvador zu be- E San Salvador ist jedoch der Name der Hauptstadt; L and selbst führt nur die Bez tier Pader pt fefe na Orten als der Hauptstadt, in deren Adresse gt ese Hnun; \stimmungslandes si der u Zusay „San Salvador werden infolge dessen vielfach irrig ae nah

lvador geleitet und versäumen hierdurch bei den REEAn, L F E e: Dem v ublikum er zu empfehlen, auf die ri Bezeich tandes, etwa mit den Worten „Republik Salvabor oder „R blica del Salvador“ oder auch „République du Sal ador

achten. /