1894 / 245 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 Oct 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Deutscher Reichs-Anzeiger

Königlich Preußisch

und

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| 8W., Wilhelmstraße Nr. 32, H

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er Staats-Anzeiger.

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des Deutschen Reichs-Anzeigers unnd Königlich Preußischen Staats-Anzeigers Berliu §W., Wilhelmftraße Nr. 32.

M 24%.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

dem Hauptpastor und Kirchenpropst Sörensen zu Neu- münster im Landkreise Kiel und dem e Schiller zu Neheim im- Kreise Arnsberg den Rothen Adler- Orden dritter ‘Klässe mit der Schleife,

dem Verwaltungsgerichts - Direktor Pilet zu Görliß, früher zu V und dem Amtmann Schrader zu Delbrück im Kreise Paderborn den Nothèn Adler-Orden vierter Klasse,

dem Kreis-Bauinspektor a. D., Baurath von Schon zu Aas a. O., früher zu Danzig, den Königlichen Kronen-

rden dritter Klasse,

dem - Strafanstalts:Znspektor a. D. Engelhardt zu Ziegenhain den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse,

den emeritierten Lehrern Laabs zu Treptow a. R., Bürger zu Pcnsin im“ Kreise Demmin , Lehfeld zu _Köischwiß im Kreise Liegniß und Treder zu Hohenwalde im Kreise Pyriß. den Adler der Inhaber des Röniglichen Haus- Ordens von Hohenzollern, sowie

dem. Gerichtsvollzieher a. D. Meißner zu Memel, dem Lootsenamts- Assistenten Marquardt zu Danzig, dem Futter- meister Schulz zu Paraschin. im Kreise Lauenburg und dem Schußmann a. D. Heinrich Hiller zu Görliß, früher zu Berlin, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

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SeineMajestät der Kaiser und König haben Aller-

gnädigst geruht: den“ nachbenannten Marine-Offizieren 2c. die Erlaubniß

zur Anlegung der ihnen“ verliehenen Insignien zu ertheilen, undzwar :

| des Großkreuzes des Königlich dänischen Danebrog-

Ordens: dem Kapitän zur:See à la- suite: der Marine Freiherrn von: Seckendorff, : Hof-Marschall Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen ‘Heinrich -von-Preußen : des Kommandeurkreuzes zweiter Klasse desselben Ordens: dem. Korvetten-Kapitän Ehrlich, Erstem Offizier S. M.S. „Sachsen“ sowie der: Königlich \chwedishen Rettungs-Medaille dritter Klasse: dem-Matrosen Lorenz an Bord S. M. S. „Sachsen“.

Deutsches Reich.

Seine-Majestät der Kaifer haben Allergnädigft geruht: den Kanzler Es hke zum- Oberrichter bei dem Gouverne- ment-von- Deutsh:Ostäfrika zu ernennen.

Nachweisung über die N die Versteuerung und den Bestand inländishen Branntweins für den Monat September 1894,

Menge

| des nah Ent- | richtung der

| Verbrauchs- | | abgabe in dén | freien Verkehr | Übergeführten

Branntweins.

Hektoliter reinen Alkohöls;

Zeitabschnitt, auf welchen: die Betricbscrgebnisse sich „beziehen.

des

hergestellten

Im Monat September 1894 . .

Dazu aus den Vormonaten desilinifên- den Betriebsjahres

Zusammen:;vom Beginn des Betriebs» Sus (1, Oktober 1893) bis zum lüsse: des vorbezeichneten Monats

172 295

3 042 452 | 2215 792

Am Schlusse des Rehnungsmonats verblieb in den Lagern und Reinigungsanstalten' unter fteuerliher Kontrole ein Be- stand von 460572 Hl.

Die»-vorstehende Nachweisung: beruht auf den Angaben, welche in den der unterzeichneten Stelle seitens der betreffen- den Zentral - Finanzbehörden der Bundesstaaten allmonatlih"

nden Reichssteuer:Uebersichten gemacht sind.

Berlin; im Oktobèr 1894.

Hauptbuchhalterei des Reichs-Schaßzamts. ; Biester.

Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober, Abends.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den mit Wahrnehmung der Geschäfte der Intendantur des Königlichen Theaters zu Wiesbaden betrauten Rittmeister à la suite des Garde - Kürassier - Regiments Georg von Hülsen zum Jntendanten dieses Theaters zu ernennen und ihm gleichzeitig die Kammerherrenwürde zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Landrath Wenderhold zu Simmern zum Regierungs- Rath zu ernennen.

Auf Jhren Bericht vom 20. September d. J. will Jch der Frankfurter Lokalbahn-Aktien-Gesellschaft in Frankfurt a. M. das Necht zur Entziehung und zur dauern- den Beschränkung des für den Bau der Kleinbahn von Ober- ursel nach Hohe Mark im Obertaunus- Kreise, Regierungs- bezirk Wiesbaden, in Anspruch zu nehmenden Grundeigen- as verleihen. Die eingereichte Uebersichtskarte folgt anbei zurück.

Jagdhaus Nominten, den 25. September 1894.

Wilhelm R. | Thielen. An den Minister der offeñtlihen Arbeiten.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der bisherige Direktor der Provinzial - Kunft- und Hand- wertsschule zu Danzig Woite und der bisherige Gymnasial- Oberlehrer Shwidtal zu Königshütte sind zu Lehrern an der Königlichen Baugewerksule in Görliß ernannt worden.

Minifterium füL Landwirthschaft, Domänen und Forften.

Dem Ober-Roßarzt a. D. Friedrich Karl Busch zu Torgau ist die von ihm bisher kommissarisch verwaltete L E UNTAr tels für den Kreis Torgau definitiv verliehen worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Bekanntmachung.

Für die im Jahre 1895 in Berlin abzuhaltende Turn- lehrerprüfung ist Termin auf Montag, den 2. Fe- bruar 1895, und die folgenden Tage anberaumt worden.

Meldungen der in cincm Lehramt stehenden Bewerber sind bei der vorgeseßten Dienstbehörde spätestens bis zum 1. Januar 1895, Meldungen anderer Bewerber bei derjenigen Königlichen Regierung, in deren Bezirk der Betreffende wohnt, ebenfalls bis zum 1. Januar k. J. anzubringen. Nur die in Berlin wohñenden Bewerbet, welche in keinem Lehramt stehen, haben ihre Meldungen bei dem Königlichen Polizei-Präsidium hier- selbst bis zum-1. Januar |. J. einzureichen.

Die Meldungen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn ihnen die nah § 4 der Prüfungsordnung vom 15. Mai 1894 vorgeschriebenen Schriftftücke ordnungsmäßig bzi- gefügt find.

Die über Gesundheit, Führung ‘und Lehrthätigkeit bei- zubringenden Zeugnisse müssen in neuerer Zeit ausgeftellt sein.

Die Anlagen jedes Gesuchs sind zu einem Heft vereinigt vorzulégen.

Berlin, den 10. Oktober 1894.

Der ‘Minister der geistlichen, Unterrichts- und edizinal-Angelegenheiten. Jm Auftrage: Küglker.

Königliche Friedrih-Wilhelms-Universität.

Bekanntmachung.

Aus den Einkünften der bei der Universität Berlin be- stehenden Johann Christian Jüngken-Stiftung find an Studierénde, insbesondere Söhne von Universitäts- Pretelsoren und von höheren Staatsbeamten, wenn le von einer höheren Bildungsanstalt mit dem Zeugniß der Reife entlassen sind, während ihrer Berliner Studienzeit und auh über ihre Studiehzeit hinaus, behufs Erlangung einer höheren wissenschaftlichen Ausbildung, Unterstüßungen von jährlih 900 bis 1800 A zu vergeben. l ;

Die dem Einzelnen zu gewährende Unterstüßung wird immer nur auf ein Jahr bewilligt, kann tjedoch demselben Stipendiaten, sofern er sih bewährt, 4 bis 5 Jahre hinter- einander zuertheilt werden. Zur Zeit der erstmaligen Bewer- bung n der Antragsteller jedenfalls auf der hiesigen Univer- sität immätrikuliert sein.

1894,

Studierende haben Reife, das Anmeldungsbu besuchter Universitäten, ein Sittenzeugniß und ein Dekanats- zeugniß, in welhem ausdrüclich hervorgehoben sein muß, daß die Prüfung bchufs Bewerbung um cine Unterstüßung aus der Johann Christian Jün: ken-Stiftung erfolgt ist, beizufügen. Wiederbewerber, welche nicht mehr auf der hiesigen Universität immatrikuliert find, müssen ihr Reifezeugniß, ihre Universitätszeugnisse sowie Zeugnisse über ihre sittlihe Füh- rung und ihre wissenschaftliche Tüchtigkeit einreihen. Das Kuratorium ist außerdem berechtigt, von jedem Bewerber vor der Verleihung einen eingehenden Bericht über seine wissen- schaftliche Thätigkeit sowie eine Darlegung seiner wissenschaft- lichen Ziele zu erfordern, fann auch im Falle der Bewerbung um eine erneute Verleihung einen Bericht über die Studien des leßtvergangenen Verleihungsjahres verlangen. Bewerbungen um die für das Jahr 1. April- 1895/6 zu vergebenden Unterstüßungen sind schriftlich an den unter- zeihneten Vorsißenden des Kuratoriums bis zum 31. De: zember d. F. einzureichen. Berlin, den 16. Oftober 1894. Das Kuratorium der Johann Chriftian Pfleiderer, ¿. Rektor der Universität.

ihrer Bewerbung das Zeugniß der „die Abgangszeugnisse etwa früher

Jüngken-Stiftung.

Nicztamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 17. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König wurden nach der Frühstückstafel im Neuen Palais zu Darmstadt geftern Nachmittag um 3 Uhr von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog na dem Bahnhof geleitet und fuhren mittels Sonderzugas nah Wiesbaden, wo die Ankunft um 4 Uhr 20 Minuten erfolgte. Hier wohnten Seine Majestät der Enthüllung des Denkmals des Hochseligen Kaisers Wilhelm 1. bei und fuhren um 6 Uhr zur Eröffnungs-Vorstellung nah dem neuerbauten Königlicher Theater. Nah Beendigung der Vorstellung nahmen Aller- höchstdieselben das Souper bei dem Intendanten von Hülsen cin und verließen um 11 Uhr Abends mittels Sonderzugs Wiesbaden.

Heute Vormittag 9 Uhr 50 Minuten trafen Seine Majestät auf dem Potsdamer Bahnhof hierselbst ein und fuhren von dort mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinri von Preußen direkt nah dem Zeughause, wo um 10 Uhr Vormittags die Nagelung der neuen Fahnen stattfand. Alsdann begaben Sich Jhre Majestäten mit den Fürstlichen Gästen nah dem König- lichen Schiosse, wo in der Wohnung Allerhöchstderselben um 1 Uhr Familien-Frühstückstafel und im Apollo-Saale Marschall- tafel stattfand. Um 3 Uhr Nachmittags gedachten die Aller- höchsten und Höchsten Herrschaften nah dem Wildpark bezw. Potsdam zurückzukehren.

Ueber den Aufenthalt Seiner Majestät des Kaisers und Königs in Wiesbaden entnehmen wir den Berichten des „W. T. B.“ noch Folgendes:

Unier den brausenden Hochrufen der zahlreich von Nah und Fern herbeigeströmten Volksmafsen fuhren Seine Majestät vom Bahnhof durch die in eine prachtvoll deforierte Via triumphalis verwandelie Wilhelmstraße an dem neuen Theater vorüber nah dem Denkmal Kaiser Wilhelm's L. Auf dem Wege dorthin bildeten Truppen, die Kriegervereine und die Schulen Spalier. Auf dem Festplaz am Denkmal hielt nah einem Vortrag der Gesangvereine der Ober-Bürgermeister eine An- sprache, worauf auf Befehl Seiner Majestät die Hülle fiel. Nad der Enthüllung beschieden Seine Majestät den Schöpfer des Denkmals, Professor Schill jowie den Ober-Bürgermeister Dr. von Jbell zu Sich, sprachen Sich O êrfreut über das Werk aus und gratulierten der Stadt zu der Oen Schöpfung. Hierauf fuhren Seine Majestät in das König-= lihe Schloß. Das vor dem Schlosse versammelte Publikum brachte, während Seinc Majestät dort verweilten, AREDE demjelben fortdauernd lebhafte Ovationen dar; Seine Majestät erschienen wiederholt, Sich dankend verneigend, auf dem Balkon. Um 6 Uhr fuhren Seine Majestät unter dem Jubel der Bevöikerung zur Eröffnungs - Vorstellung nah dem neuen Königlichen Theater. Seine Majestät wurden bein Erscheinen vom Publikum mit enthusiastischen Ovationez be- rüßt. Na der Vorstellung brahten Seine Majestät den

bend bei dem Jntendanten von Hülsen zu und begaben Sich dann ay ge prächtig illuminierte Stadt unter den Hoh: rufen der Menge nah dem Bahnhof, von wo um 11 Uhr die Abreise nah Berlin erfolgte.